SOMMER 2015

Das Outdoor-Magazin von Transa
Ausgabe 18
SOMMER 2015
REVOLUTION TREK GTX
STEP FREE
Die Sock Fit-Technologie verleiht höchste
Beweglichkeit und Komfort: Der Schuh schmiegt
sich wie eine Socke an den Fuss.
Der Schaft besteht aus extrem robusten Materialien
und atmungsaktivem S-Tech von Schoeller®,
das auch für die Zunge eingesetzt wird.
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newrocksport.ch
Editorial
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Fotos: Rainer Eder
«Papa Michu» mit
einer Mitarbeiterin
und mit Kindern
aus der erweiterten
Transa Familie beim
Shooting im Parc Ela.
Raus in die Pärke. Aber richtig
Transianer gehen oft gemeinsam auf Tour. Dafür gab es nun einen besonderen Anlass: die
Kooperation mit den Schweizer Pärken (Seite 38). Michael Scheidegger, Filialleiter aus
Bern, erzählt vom Trekking im Naturpark Ela – und wie er dort zum Fotomodell wurde.
Michu, im Sommerbooklet* von Transa sehen
wir dich mit Mitarbeitern aus Bern und Zürich
beim Wandern im Parc Ela. Was hat euch ins
Bündnerland verschlagen?
Bei dieser Tour stand das Fotoshooting fürs Booklet
im Vordergrund. Wenn ich mit Berner Mitarbeitern
auf Tour gehe, nutzen wir sonst eher mal Pärke
in unserer Nähe. Der Naturpark Gantrisch zum
Beispiel ist ein grossartiges Wanderrevier. Weil ich
in Richtung Solothurn wohne, kenne ich auch den
Jura recht gut, vor allem vom Biken. Dort gibt es ja
gleich mehrere Naturpärke, das sind wunderschöne
und sehr ursprüngliche Landschaften.
Wie oft geht ihr im Mitarbeiterkreis auf Tour?
Transa veranstaltet pro Jahr sieben sogenannte RausEvents. Dabei gehen je 10 bis 25 Mitarbeiter für zwei
Tage in die Natur, meist mit Übernachtung im Zelt
oder unter freiem Himmel. Es sind schöne Gelegenheiten, sich über den Arbeitsalltag hinaus kennenzulernen und gemeinsam Spass zu haben. Zugleich
bieten die Raus-Events die Möglichkeit, Produkte aus
unserem Sortiment in der Praxis zu testen. Ausser-
dem bestehen Freizeitfreundschaften zwischen
Mitarbeitern. So fahre ich demnächst mit einem
Mitarbeiter zum Bouldern nach Fontainebleau.
Aus dem Parc Ela habt ihr besonders schöne
Erinnerungsfotos mitgebracht …
Ja, dank der Profifotografen Rainer Eder und Jonas
Jäggy, die uns, vor allem aber die Produkte aus
unserem Sommersortiment, grossartig in Szene
gesetzt haben. Auch für uns «Models» war es mitunter Arbeit. So mussten wir manche Passage vieroder fünfmal gehen, bis das perfekte Bild im Kasten
war. Am Morgen des zweiten Tages fotografierten
wir kurze Hosen und T-Shirts – die Temperaturen
Ende September vor der 2600 Meter hohen Keschhütte waren jedoch gar nicht mehr sommerlich …
Michael «Michu»
Scheidegger (38)
leitet die Transa Filiale
in Bern.
Welches Team-Event plant ihr als Nächstes?
Spätestens zum Zibelemärit – da bleibt die Filiale
Bern immer geschlossen – gehen wir wieder gemeinsam raus. Das Ziel steht noch nicht fest. Gut
möglich, dass es uns dann wieder in einen der
<
Schweizer Pärke zieht.
*Deiner Ausgabe von 4-Seasons.ch liegt das Booklet nicht bei? Dann kannst du es gratis in allen Filialen mitnehmen oder herunterladen: www.transa.ch/schweizer-paerke.
3
4
Inhalt
IMPRESSUM
4-SEASONS.CH ist die Kundenzeitschrift der Transa Backpacking AG.
4-SEASONS.CH wird kostenlos an die
aktiven TransaCard-Kunden verschickt
und ist in den Transa Filialen in Basel,
Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur
und Zürich kostenlos erhältlich
(solange der Vorrat reicht).
HERAUSGEBER
Transa Backpacking AG
Josefstr. 53, CH-8005 Zürich
www.transa.ch
[email protected]
56
VERANTWORTLICH
Transa Backpacking AG
28
DRUCKAUFLAGE: 100 000,
davon 85 000 Direktversand.
LESERSERVICE
Service-Center
Transa Backpacking AG
[email protected]
www.transa.ch/kontakt
REDAKTION & KONZEPT
red-gun.com Redaktionsbüro
Provinostr. 52, D-86153 Augsburg
Tel. 00 49 / 821 / 42 07 84 0
E-Mail: [email protected]
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REDAKTIONSTEAM
Stephan Glocker (Chefredaktor),
Michael Neumann, Ingo Wilhelm,
Julian Rohn, Ingo Hübner, Philip Baues,
Sebastian Lüke, Moritz Schäfer, David
Kaiser, Nicole Gerlach, Manuel Arnu,
Lars Dammann, Claudia Meyer, Gotlind
Blechschmidt.
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GRAFIK & PRODUKTION
B612 GmbH, Werner Bauer,
Daniel Bognar, Florian Baumgartner,
Tübinger Str. 77-1, D-70178 Stuttgart
E-Mail: [email protected]
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Inhalt
Sommer 2015
Das Outdoor-Magazin von Transa
Selbstporträt der
Alleinwanderin Sarah Marquis.
Das grosse Interview ab Seite 6.
Ausgabe 18
SOMMER 2015
Interview: Sarah Marquis
Die Frau, die immer weitergeht.
50
State of the Art: MSR Windboiler Stove
Effizienter und kompakter Sturmkocher.
18
Aktuell/CSR
News und Infos aus der Welt von Transa.
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Hersteller: Gregory
Rucksäcke aus Leidenschaft.
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Projekte: Outdoor-Strände
Badeplätze nur für Trekker & Paddler.
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Kaufberatung: Hochtouren
Ausrüstung für Schnee, Fels und Eis.
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Traumziele: Chinesische Seidenstrasse
Reisetipps eines Globetrotter-Experten.
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Kollege: Linus Troxler
Er läuft und läuft und läuft.
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Spezial: Gesichter der Pärke
Schweizer Naturparadiese stellen sich vor.
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Reise: Island mit Kindern
Abenteuer mit Vulkanen und heissen Quellen.
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Bergerlebnisse: Gletscher & Wellness
Genussvoll auf Hochtouren kommen.
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Hin und weg
Transa bringt dich raus. Und zwar richtig.
6
MITARBEIT AN DIESER AUSGABE
Daniel Humbel, Saskia Stock, Ruedi
Thomi, Nicole Schenker, Martin Hänni,
Hans-Jörg Oppliger, Linus Troxler, Beni
Neck, René Zimmerli, Jürg Haltmeier,
Michael Scheidegger, Marcus Gyger,
Silvie Mösch, Verena Wernli, Renato
Baggatini, Theo Schnider, Gerry Nitsch,
Nicole Aebli, Roland Gerth, Pierre
Michel Ledermann, Olivier Villard,
Céline Schenk, Sissi Pärsch, Franziska
Horn, Jens Klatt, Linden Klein.
ANZEIGEN OUTDOOR-BRANCHE,
TOURISMUS-KOOPERATIONEN
4-Seasons Marketing
Sarah Jentsch
Provinostr. 52, D-86153 Augsburg
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DRUCK
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4552 Derendingen.
Unser Ursprung: die raue Wildnis der Coast
Mountains in Kanada. Unsere Verpfichtung:
unermüdlich innovativ in der Entwicklung, präzise
in der Verarbeitung. Unser Anspruch: beste
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mit der grössten Auswahl in der Schweiz.
6
Interview
Weiter
Die Schweizer Überlebenskünstlerin Sarah
Marquis hat unter anderem Australien umrundet
und Asien zu Fuss durchquert. Wohin führt einen
das, ausser ans Ende der Welt? Ein Gespräch
über Weitwandern, Hunger und Durchhaltewillen.
Interview: Franziska Horn | Fotos: Archiv Sarah Marquis
Interview
7
als weit
Dieser Baum in Australien markierte
das Ende eines dreijährigen Marsches.
8
Interview
Einfach draufloslaufen geht nicht. Sarah plant ihre Touren penibel.
Interview
9
Steckbrief
Name: Sarah Marquis
Geboren: 20.6.1972 in Montsevelier (JU)
Wahlheimat: Verbier (VS)
Beruf: Überlebenskünstlerin, Erkunderin,
Autorin, Sprecherin
Familie: keine
Leidenschaft: eins mit der Natur zu sein
Lieblingsort: Südaustralien
Köstlichkeit: Käsefondue
Antipathie: gleichgültige Menschen
Motto: Lass deine Seele die Erde berühren –
geh wandern.
Website: www.sarahmarquis.ch
Sarah, nach deinem dreijährigen und
20 000 Kilometer langen Alleingang von
Sibirien bis an die Südküste Australiens
hat dich das Wissenschaftsmagazin
National Geographic als «Adventurer
Of The Year 2014» nominiert – mit
neun weiteren Abenteurern und
Extremsportlern. Geht es auch dir um
den Adrenalinkick, oder worum sonst?
Gut, was ich mache, ist extrem, aber ge­
nau das Gegenteil von Adrenalinkick.
Gehen ist ja im Grunde langweilig.
Deshalb passt die Bezeichnung «Abenteu­
rerin» nicht auf mich. Eher die Bezeich­
nung «Survivalist», denn sie schliesst
viele Aspekte mit ein, wie die Umgebung
lesen und auswerten zu können – und in
Verbindung zur Natur zu kommen. Ich hab
das in mir drinnen, schon seit ich Kind
war, diese Neugierde auf die Welt, auf die
Natur. Ich fühle mich wohl dort draussen.
Also gehe ich immer weiter.
Woher nimmst du die Kraft, in acht
Monaten die Anden zu durchwandern
oder 4260 Kilometer weit die komplette
Pazifikküste der USA abzugehen?
Unser Körper ist zu sehr viel mehr in der
Lage, als wir Menschen glauben möchten.
Und die Macht der Gedanken ist unglaub­
lich. Sie beeinflusst den Körper und wie
wir uns fühlen. Schon als Kind habe ich
gelernt, darauf zu vertrauen, wohin mein
Herz mich zieht. Ich habe meinen Pfad
gefunden und gehe einfach los. Zehn Jahre
lang hat man mich für verrückt gehalten.
Meine Freunde studierten, bekamen Kin­
der, aber meine Berufung war eine andere.
Nun gelte ich plötzlich als cool. Dabei
habe ich nur getan, was ich immer tat. Bin
Jahr für Jahr weiter meine Expeditionen
gelaufen. Jeder hat eine Aufgabe, denke
ich. Ich hab meine gefunden.
Die Wurzeln deiner Wanderwut liegen
also in deiner Kindheit. Was hat dich
so geprägt?
Eine Mutter, die mich buchstäblich gehen
liess. Meine beiden Brüder und ich durften
entdecken und erkunden, wir sind in den
Wäldern rund ums Dorf aufgewachsen. >
«Was ich mache, ist
extrem, aber genau
das Gegenteil von
Adrenalinkick. Gehen ist
ja im Grunde langweilig.»
10
Interview
Malerische Mongolei. Doch im Land der Reiter machte Sarah auch negative Erfahrungen …
Mit acht Jahren entdeckte ich eine Höhle
voller Fledermäuse. Ich beschloss, die
Nacht über zu bleiben, um sie zu beob­
achten. Klar, meine Mutter machte sich
Sorgen und suchte nach mir. Aber in jener
Nacht verstand sie auch, wer ich war:
jemand, der von der Natur durch und
durch fasziniert ist.
Sarahs Expeditionen
1989 (mit 17 Jahren) Per Pferd durch Zentralanatolien, Reisen nach Australien, Neuseeland,
Patagonien und Französisch-Polynesien,
Kanutrip in Kanada.
2000 Pacifc Crest Trail (PCT) von der
kanadischen zur mexikanischen Grenze,
4260 km in vier Monaten und sieben Tagen.
2002 / 2003 Rund um Australien,
14 000 km in 17 Monaten.
2006 Durch die Anden, 7000 km in acht Monaten.
Juni 2010 bis Mai 2013 ExplorAsia-Expedition,
von Sibirien durch die Mongolei und China, Laos und
Thailand per Frachtschiff und weitergehen bis an
die Südküste – alles in allem 20 000 km zu Fuss.
Hast du Vorbilder? Wer hat dich inspiriert?
Vor allem die 1903 in Genf geborene
Reiseschriftstellerin und Fotografin Ella
Maillart. Sie war eine frühe Entdeckerin
und reiste als Mann verkleidet durch Asien
und die Welt. Sie war einfach unglaublich.
Kennst du Frauen, die ähnlich wie du
allein zu Fuss die Welt durchqueren?
Nicht dass ich wüsste. Unter den Survi­
valists gibt es kaum Frauen. Dabei haben
gerade wir Frauen interessante Tricks auf
Lager: Mit Wachsstreifen zum Enthaaren
lassen sich zum Beispiel prima die giftigen
Spuren mancher Pflanzen von der Haut
entfernen. (lacht)
Wonach suchst du dir die Ziele für deine
Expeditionen aus?
Meistens ganz nach Inspiration. Eines
Tages stand ich an einer roten Ampel,
daneben befand sich ein Reisebüro. Im
Aushang sah ich diese unglaubliche Foto­
grafie von der Mongolei, mit diesen inten­
siv grünen Hügeln. Also wollte ich dorthin.
Meine Reisen beginnen meistens auf
diese Weise. Was folgt, ist eine monate­
bis jahrelange akribische Planung der Tour.
Wenn ich dann losgehe, geht es darum,
loszulassen und instinktiv auf den Moment
und meine Umgebung zu reagieren. Erst
nach ungefähr sechs Monaten des Gehens
hört der Lärm in meinem Kopf auf. Gehen
reinigt den Kopf und den Körper. Alles
erscheint einfach, und ich komme auf ein
fast animalisches Level des Wahrnehmens
und Verstehens. Ich jage. Ich überlebe. Ich
höre die leisesten Laute, nehme Gerüche
viel deutlicher wahr, alle Sinne sind
geschärft. Tausend Tage allein im Zelt, da
kommst du bei dir an.
Wenn da nicht die anderen wären … Richtig. Kein Volk der Welt hat wirklich
Verständnis für eine Frau, die sich allein
durchs Niemandsland kämpft – und ich
habe viele Völker kennengelernt. Aber ich
Interview
habe gelernt, die Menschen nicht als gut
oder schlecht zu bewerten, sondern
einfach zu akzeptieren, dass es solche und
solche gibt. Als Frau allein unterwegs –
da bist du immer eine Attraktion, auf gute
oder schlechte Art. Also versuche ich
möglichst, mich unterwegs von Menschen
fernzuhalten. Manchmal verkleide ich
mich sogar als Mann, trage eine Sonnen­
brille und ahme ihre Körpersprache nach.
Wurdest du tätlich angegriffen?
Ja, mehrfach. In der Mongolei überfiel
mich über zwei Monate lang jede Nacht
eine Gruppe betrunkener Reiter. Sie
versuchten im Galopp, die Spitze meines
Zelts herauszuziehen, um mich nach
draussen zu treiben. Aber genau das habe
ich nicht getan. Bei Angriffen versuche ich
immer, keine Schwäche zu zeigen, denn
dann ist man leichte Beute. Vielmehr
versuche ich, mit meiner Reaktion zu
überraschen. Hier geht es auch um Psy­
chologie. Wenn mich ein Mann angreifen
will, bitte ich ihn oft um Hilfe bei meiner
11
Suche nach Wasser. Das ändert im Ideal­
fall sein Muster im Kopf, lenkt sein Denken
in eine andere, positive Richtung. Ausser­
dem beherrsche ich Karate und «Martial
Arts». Ein guter Kampfkünstler vermeidet
den Konflikt. Der Kampf ist immer das
letzte Mittel.
Wie endete deine Auseinandersetzung
mit den betrunkenen Mongolen?
Ich habe das Pferd eines der Reiter ange­
griffen, es stieg hoch und warf ihn ab. Für
einen Mongolen bedeutet es einen mas­
siven Gesichtsverlust, wenn er vom Pferd
fällt. Dann sind sie abgehauen. Später
wurde ich in China von Kindern mit
Steinen beworfen. Als ich meine Kamera
hervorzog, suchten sie das Weite, denn in
China gilt ein Foto als Beweis. Aber selbst­
verständlich hatte ich in Asien auch viele,
viele schöne Begegnungen. Thailand war
eine Erleichterung. Dort war ich sehr
willkommen und wurde nicht ständig
nach dem Warum, Woher und Wohin ge­
fragt. Man kennt dort das Phänomen >
«Kein Volk der
Welt hat wirklich
Verständnis für eine Frau,
die sich allein durchs
Niemandsland kämpft.»
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12
Interview
«Erst mal Pause machen
und Tee aufsetzen.
Danach läuft alles
wieder besser, in der
Wildnis wie zu Hause.»
Sarahs Rezept für Durststrecken, gerade auch für moralische.
wandernder Mönche und ist mit dieser
Philosophie vertraut. Die Frauen schenk­
ten mir Reis – und ein Lächeln.
So ein Empfang spornt gewiss an,
weiterzugehen. Aber wie hilfst du dir aus
Motivationslöchern heraus, wenn du
unterwegs auf dich allein gestellt bist?
Erst mal Pause machen und Tee aufsetzen.
Diese Zeremonie praktiziere ich draussen
in der Wildnis genauso wie zu Hause. Da­
nach läuft alles wieder besser.
Outback-Selfie – mit einer auf der Handkarre montierten Kamera.
Obwohl du meist alleine wanderst, hattest
du auf deiner Australientour einen treuen
Begleiter namens D’Joe …
Oh ja, D’Joe war ein halbwilder austra­
lischer Dingo. Ich habe ihn gerettet von
einer Farm, wo er erschossen werden
sollte, weil er nicht gut auf seine Schafe
aufpasste. Ich war gerade auf der Suche
nach Wasser, als ich die Szene beobach­
tete, hab ihn geschnappt und bin wegge­
rannt. Er lief dann 10 000 Kilometer mit
mir weiter, wir haben zusammen ums
Überleben gekämpft, waren öfters am
Verhungern oder Verdursten. Schliesslich
schlief er auch bei mir im Zelt, wo er >
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Im Winter 2011 durchquerte Sarah die Wüste Gobi, bei minus 25 Grad.
Begegnung in der winterlichen Gobi. Er setzte sich hin, rauchte und ritt weiter.
mich meistens von der Matte drängelte.
(lacht) Er beschützte mich und ging
ebenfalls an seine Grenzen. Am Ende
der Reise hab ich ihn mit nach Hause
genommen. Als Hund aus der Wüste
sah er hier dann das erste Mal Schnee
und lernte ihn lieben. Er wurde stolze
17 Jahre alt, und sein Tod war ein
echtes Desaster für mich.
Wie ist es, nach so einer langen
Tour wieder in die Zivilisation
zurückzukehren?
Das ist schwierig und dauert Wochen bis
Monate. Ich kann dann nicht einfach in
einen Coffeeshop gehen, der Krach und
die Hektik würden mich extrem stres­
sen. Also verbringe ich erst mal viel Zeit
zu Hause, etwa mit Bücherlesen.
Welche Bücher helfen dir, wieder zu
Hause anzukommen?
Ich lese zum Beispiel gerne Werke von
und über Philosophen wie Nietzsche.
Nietzsche gilt als Existenzialist. Ist dir
bei deinen Trips klar, dass jeder dein
letzter sein könnte?
Ja, klar. Der Tod findet sich überall in
der Natur, er gehört dazu. Es gibt nichts
umsonst im Leben. Jede Entscheidung,
die du triffst, kann diese oder jene Fol­
gen haben. Ich verlasse ganz bewusst
die Zivilisation und meine Komfortzone,
um intensiver leben zu können. Das
klappt besser, wenn man nicht zu sehr
intellektualisiert, und schliesst eine
gewisse Leidensfähigkeit mit ein.
Auch Hunger und Durst können sehr
existenziell sein …
Der Hunger hat eine enorme Wirkung
auf mich, er beeinflusst mein Denken,
Fühlen, alles. Selbst hier in der Schweiz
befällt mich Panik, wenn ich Hunger be­
komme, weil schlimme Erinnerungen an
die Wildnis damit verbunden sind – das
wünsche ich niemandem. Vor jeder Ex­
pedition futtere ich mir einige Kilos an,
um davon zehren zu können, denn un­
terwegs verliere ich zehn Kilo oder mehr.
Und ich versuche, mich auch psychisch
auf magere Zeiten vorzubereiten. Zur­
zeit lese ich zum Beispiel «The song of
birds», ein Sachbuch über australische
Vögel. Wenn man ihre Sprache versteht,
verraten Tiere einem, wo es Wasser gibt
oder Futter. Tja, und wenn es ums blan­
ke Überleben geht, darf man auch nicht
zimperlich sein – ich habe schon mal
Schlangenblut getrunken, um das Aus­
trocknen meines Körpers zu verhindern.
Du lernst die Sprache australischer
Vögel – ist das eine Vorbereitung auf
dein nächstes Projekt?
Anfang Juni starte ich für mein neues
Projekt «Dropped into the wild corner»
in den Nordwesten Australiens. Dort will
ich mich vier Monate lang ausschliess­
lich von Maden, Ameisen, wildem Honig
sowie von wilden Pflanzen ernähren
wie etwa vom Affenbrotbaum oder von
Pandanus­Palmen; deren Früchte muss
man erst kochen, wässern und rösten,
sonst sind sie giftig. Das habe ich von
Ureinwohnern gelernt.
Hast du mal bei Aborigines gelebt?
Ja, als ich von 2002 bis 2003 durch
Australien wanderte. Zwei Wochen vor
dem Ende brach ich zusammen, völlig
dehydriert, und wachte am Lagerfeuer
umringt von Aborigines wieder auf. Sie
haben mir das Leben gerettet, mich >
MERINO
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FOTO Hans Heckmeier
«Selbst in der Schweiz
befällt mich Panik, wenn
ich Hunger bekomme –
denn er weckt schlimme
Erinnerungen.»
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16
Interview
Den halbwilden Dingo D’Joe rettete Sarah in Australien. Er dankte es ihr mit lebenslanger Treue.
für ein paar Wochen in den Stamm auf­
genommen. Ich bekam eine Familie und
sogar einen Ehemann, damit alles seine
Ordnung hat. George war allerdings schon
ein älterer Herr. Von ihnen habe ich jagen
gelernt und wie harmonisch sie mit der
Natur umgehen. Genau das möchte ich
jetzt bei meinem neuen Projekt umsetzen:
Ich werde leben wie früher die Jäger und
Sammler. Ganz ohne Hightech geht es
Sarahs Bücher
… sind in französischer
Sprache erschienen.
Ihr jüngstes Werk gibt’s
auch bei Transa Books:
«Sauvage par nature –
De Sibérie en Australie,
3 ans de marche
extrême en solitaire»,
Verlag Michel Lafon,
ISBN 978-2-74992073-3, CHF 32.90.
aber nicht: Ich werde eine Kameradrohne
mitnehmen, um mich für ein Videotage­
buch zu filmen.
Kannst du von der Vermarktung deiner
Expeditionen leben?
Früher habe ich in der Skistation Verbier
gearbeitet und jeden Rappen für meine
Expeditionen gespart. Inzwischen habe
oder bin ich so etwas wie mein eigenes
Unternehmen, das ich in mehr als 20 Jah­
ren aufgebaut habe. Ich lebe hauptsäch­
lich von meinen Buchveröffentlichungen,
halte Vorträge, spreche auf Kongressen
und Firmenevents. Ausserdem gebe ich
Survivalworkshops.
Trotz aller Professionalisierung
und Medialisierung bleibt deine
Fortbewegungsart geradezu archaisch:
Du gehst zu Fuss mit Rucksack oder einer
Handkarre über die Kontinente …
Wir sind dafür erdacht, zu laufen. Unser
Kopf, unser Gehirn funktioniert bei Geh­
geschwindigkeit am besten. Zum Ferrari­
fahren sind wir biologisch betrachtet gar
nicht erschaffen.
Was trägst du an Ausrüstung am Körper
bei deinen Expeditionen?
Als unterste Schicht trage ich gerne
Merinoshirts von Icebreaker. Ausserdem
schwöre ich auf meine La­Sportiva­Schuhe
– während meiner dreijährigen Wanderung
habe ich acht Paar davon durchgelaufen.
Bei meiner nächsten Expedition nach
Australien muss ich auch klettern. Dafür
benötige ich noch Material, das ich mir in
Zürich bei Transa holen werde; von dort
stammt auch mein Tatonka­Rucksack.
Wirst du noch immer für verrückt gehalten?
Es gibt immer irgendeinen, dem es nicht
gefällt, was du gerade tust. Aber wen
kümmert’s? Ich mache, woran ich glaube.
Ich weiss, wohin ich möchte. Ich versuche,
meine Energie auf meine Ziele zu lenken
und mich nicht mit negativen Dingen zu
beschäftigen.
Wie funktioniert das? Durch
Gedankenkontrolle?
Ich mache viel Yoga, das regeneriert und
fokussiert mich. Ausserdem bekommen ja
die wenigsten Leute mit, wie genau ich
mich auf meine Expeditionen vorbereite.
Irgendein Journalist hat mal geschrieben,
dass ich mit 40 Jahren beschlossen hätte,
einfach mal draufloszulaufen. (lacht laut)
<
Das ist natürlich Quatsch.
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18
Aktuell
Aktuell Sommer 2015
Fotos: Ruedi Thomi
3 gute Wandernachrichten
Einfach wanderbar:
auf der Via Alpina
bei Leukerbad.
1 Neue Schilder auf der Via Alpina
Die 149 Infotafeln helfen den Wanderern auf den
Schweizer Etappen des Fernwanderwegs weiter.
er sich heuer auf den so­
genannten Roten Weg der
Via Alpina begibt, kann auf den
50 Schweizer Etappen des Fern­
wanderwegs mit einer komplett
neuen Beschilderung rechnen.
Denn die Schweizer Wanderwege
W
haben – mit finanzieller und tat­
kräftiger Hilfe von Transa – im
vergangenen Jahr sämtliche
140 Infotafeln durch neue ersetzt
und neun fehlende Tafeln ergänzt.
Mehr Infos auf www.transa.ch/
<
news/via-alpina.
Eine der 149 von Transa gesponserten Tafeln.
Aktuell
2 Mitwandern und gewinnen
Die neue Nivea-Wanderbroschüre ist da. Mit Tourentipps für die ganze Familie,
einem attraktiven Wettbewerb – und jetzt auch mit passender App.
icht weniger als 24 Familienwanderungen in der
Schweiz umfasst die Broschüre, die auch der aktuellen
Ausgabe von 4-Seasons.ch
beiliegt. Alle Tourentipps enthalten eine Beschreibung mit
Sehenswürdigkeiten, eine Karte sowie die Streckenführung.
Und das Ganze geht nun auch
per Smartphone: mit der kostenlosen neuen Nivea-Wander-
N
Mobile-App für iPhone und
Android. Einfach im App-Store
oder im Playstore runterladen.
Wer mit der Broschüre oder der
App wandert, kann gewinnen.
Nämlich eine von zehn Ferienwochen für die ganze Familie
im Vier-Sterne-Hotel Schweizerhof in Lenzerheide. Dafür
musst du nur deine Touren per
Wanderpass oder Wander-App
melden. Für jede absolvierte
Wanderung erhältst du zehn
Mal höhere Gewinnchancen,
und Nivea spendet jedes Mal
fünf Franken an den Verband
Schweizer Wanderwege. Alle
Infos und eine Bestellmöglichkeit der Broschüre gibt’s auf
<
www.nivea.ch/wandern.
Die neue App zu den
Nivea-Wanderungen.
3 Jubiläum der Wandernacht
Am 4. Juli machen sich
zum zehnten Mal die
Mondscheinfreunde auf den Weg.
m Schein des Mondlichts, begleitet von
ungewohnten Tierlauten, zeigt sich die
Berglandschaft von einer ganz neuen, faszinierenden Seite. Und so war die Schweizer
Wandernacht in den vergangenen Jahren
ein begehrtes Erlebnis, mit geführten Wanderungen im ganzen Land.
In der Nacht vom 4. auf den 5. Juli dieses
Jahres steigt die zehnte Ausgabe. WanderwegOrganisationen, Bergbahn-Betriebe, SACHütten, Tourismusverbände und viele weitere
Veranstalter haben wieder ein spannendes Angebot für Nachtschwärmer zusammengestellt.
Die Palette reicht von einfachen Spaziergängen bis hin zu mehrstündigen Wanderungen
hinein ins Morgenrot. Einige Angebote versprechen zudem ein Erlebnis für die Sinne: Ob
wohliges Gruseln auf einer Sagenwanderung,
schmackhafte Verköstigung aus dem Suppentopf oder Feuerwerk über dem See – für alle
Entdecker und Geniesser ist etwas dabei.
Das komplette Programm sowie einen
Wettbewerb, bei dem es Transa Gutscheine zu
gewinnen gibt, findest du auf www.transa.ch/
< Der Zauber einer Wandernacht.
wandernacht-2015.
I
19
20
Aktuell
WETTBEWERB
Damenwahl bei Deuter
Fotos: Ralf Dujmovits, Deuter
Die deutsche Firma lässt Frauen ihre Rucksäcke selbst
designen – und schickt Transa Kundinnen ins Südtirol.
Für die Blume am Rucksack: Das Deuter-Frauenteam trifft sich viermal jährlich zum Touren und Tüfteln.
D
ass Frauen beim eigenen Equipment mitreden sollten,
hat Rucksackspezialist Deuter längst erkannt: Bereits seit
2006 kümmert sich das SL­Team um Produktentwicklung
und Praxistests. Zu der sehr aktiven Damentruppe gehören
Bikerinnen, Hikerinnen und Bergprofis wie die 8000er­Frau
Gerlinde Kaltenbrunner (linkes Foto). Erkennbar sind die Damen­
Packs am SL­Kürzel (für Slim Line) im Modellnamen – und an der
gelben Blume, die jeden SL­Rucksack ziert. Das Ergebnis der
jahrelangen Tüftelei kann sich sehen lassen: Die Frauenrucksäcke
von Deuter sind Seriensieger bei vielen Tests und auf den Treks
und Trails dieser Welt allgegenwärtig. Dieser Erfolg wird nun gefei­
ert: Deuter lädt zwei Transa Kundinnen zum Outdoorurlaub ins
Südtirol ein. Alle Infos findet frau im Deuter­Booklet (hier auf
Seite 27 eingeklebt) oder unter www.deuter.com.
<
Märchenhafte Mitarbeiter-T-Shirts
Transa rief ihre Mitarbeitenden
dazu auf, Arbeits-T-Shirts für die
Filialen zu gestalten. And the
winner is: Moïra Scheidegger.
in Wanderer, ein Biker und zwei
Paddler in einer märchenhaften
Berglandschaft – mit diesem Motiv auf
der Brust werden die Verkaufsbera­
terinnen und Verkaufsberater aller Transa
Filialen in dieser Sommersaison die
Kundinnen und Kunden bedienen. Das
filigrane Outdoor­Kleinod hat bei einem
Wettbewerb gewonnen, zu dem Transa
ihre Mitarbeitenden im vergangenen
Winter aufgerufen hatte.
Insgesamt 14 Entwürfe für die Prints auf
den Merinoshirts von Icebreaker wurden
E
Moïra mit ihrem Gewinnershirt.
eingereicht. Am besten gefiel der Jury,
die aus Vertretern des Transa Marketings
und von Icebreaker bestand, der Design­
vorschlag von Moïra Scheidegger aus der
Filiale Basel. Die Verkaufsberaterin arbei­
tet auf 60­Prozent­Basis in der Textil­,
Alpin­ und Schuhabteilung und betreibt
nebenbei mit ihrer Schwester Camille in
Basel ein Grafik­ und Illustrationsatelier
(www.artsnstuff.ch).
Das Icebreaker­Merinohemd, das den
Mitarbeiter­T­Shirts zugrunde liegt, gibt
es bei Transa in verschiedenen Farben
zu kaufen: und zwar als Tech T Lite SS
Crewe für Damen (Artikelnummer
091151, CHF 79.90) und für Herren
(090917, CHF 79.90). Ausserdem wei­
tere Icebreaker­Merinoshirts mit (fast)
genauso märchenhaft schönen Prints. <
CHAMONIX / FRANCE
FREDRIK CLEMENT
EXPLORE
THE
TRAIL
BEYOND
W I T H T H E F R E E D O M O F L I G H T W E I G H T,
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22
LESERSERVICE
Druckfrisch bei Transa Books
Tran
sa Books
ÜSé MEyEr | rEtO WEStErMaNN
schönste
Schweiz!
Unterwegs zu den Schweizer UNESCO-Welterbestätten
Foto: Fabian Emmenegger
Mit 88
Aus flug stipp s
Mit rund 5000 Titeln auf 170
Quadratmetern ist Transa Books in
der Zürcher Europaallee der grösste
Reisebuchladen der Schweiz. Auf
dieser Seite in 4­Seasons.ch stellen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die
wichtigsten Neuerscheinungen vor.
Diesmal der Outdoor­Tausendsassa
Hans-Jörg Oppliger.
In der Schweiz befinden sich elf UNESCO­
Welterbestätten, das ist überdurchschnitt­
lich viel im Vergleich zu anderen Ländern.
Von der Bahnlinie Albula­Bernina über die
Befestigungsanlagen Bellinzonas bis zu
den Rebbergen des Lavaux. Zu den jewei­
ligen Stätten gibt es hier acht Ausflugs­
vorschläge. Ein wirklich gelungenes Buch
über teilweise wenig bekannte Gegenden
in der Schweiz. Mir persönlich imponieren
vor allem die Ausflugstipps, die man über
einen Downloadcode einzeln als PDF
herunterladen kann.
Anlässlich der Vernissage am 28. Mai gibt es
das Buch «Schönste Schweiz!» den ganzen Tag über
in der Zürcher Filiale mit zehnfach Transa Punkten
(entspricht 20 %). Ab 17 Uhr kann man die Autoren
treffen. Ab 20 Uhr sind auch Vertreter der einzelnen
UNESCO-Regionen sowie der Verlagsleiter anwesend
– mit anschliessendem Apéro.
20 Naturpärke national und regional in
Zusammenarbeit mit Pro Natura. In den
meisten war ich schon unterwegs. Unter­
schiedlich und vielseitig wie die Schweiz
selbst. Bekannte, wie der Nationalpark, aber
auch weniger bekannte wie das Biosphären­
reservat Entlebuch. Infoseite mit Anreise,
Wanderungen, Unterkunft etc. Meist abseits
der touristischen Ströme. Einer meiner
Favoriten ist der regionale Naturpark Doubs
im Jura. Sehr eindrücklich ist die Fluss­
wanderung von Soubey nach St. Ursanne.
«Naturpärke der Schweiz», Arnold Martin,
Roland Gerth, AT Verlag, ISBN 978-3-03800-563-6,
CHF 59.90.
Neues Format, wasserdicht und handlich,
genauer als die 1 : 50 000er, eingezeichnete
Wanderwege und Hütten, gute Aufteilung der
Gebiete, auch geeignet für ungeübte Karten­
benutzer – das sind die Attribute der neuen
Swisstopo­Karten im Massstab 1 : 33 333.
Momentan gibt es derer 20, mehrere weitere
werden in diesem Sommer aufgelegt. Mein
Gratwanderungs­Tipp zum Blatt 3301 T
(Säntis): mit der Bahn auf den Hohen Kasten,
dann über den Rotsteinpass zum Säntis und
mit der Bahn wieder runter.
«Swisstopo 1 : 33 333», hier das Blatt 3301 T
«Säntis: Toggenburg – Churfirsten – Alpstein»,
ISBN 978-3-30233–301-4, CHF 12.90.
Nein, ich bin kein Vegetarier, aber das, was
der Londoner Starkoch Yotam Ottolenghi in
seinen Bücher zaubert, hat nur mit Genuss
zu tun. Ob Feigensalat mit Orangen
und Feta oder gebackene Zwiebeln mit
Walnuss­Salsa oder gegrillte Steinfrüchte
mit Orangenblütenwasser. Alles ein wenig
exotisch, aber nichtsdestotrotz genussvoll
ohne Ende. Ich habe schon einiges auspro­
biert und war immer wieder von Neuem
überrascht. Lasst euch von Ottolenghis
Ideenreichtum anstecken.
«Vegetarische Köstlichkeiten», Yotam Ottolenghi,
Verlag Dorling Kindersley, ISBN 978-3-83102-691-3,
<
CHF 39.90.
Hans-Jörg Oppliger von Transa Books.
Alle hier vorgestellten Bücher führt Transa ausschliesslich bei Transa Books in der Filiale Zürich Europaallee.
«Schönste Schweiz!», Usé Meyer/Reto Westermann,
Beobachter Verlag, ISBN 978-3-85569-896-7,
CHF 33.90.
Buch-Vernissage bei Transa Zürich
Aktuell
23
Fünf grüne Gründe für dieses Shirt
Immer mehr Kunden achten beim Kauf von
Bekleidung auch auf Nachhaltigkeit – und sind
bei der US­Marke Prana genau richtig.
aum eine Bekleidungsmarke schreibt das Thema
Nachhaltigkeit so gross wie die kalifornische Firma
Prana. Ihre Produkte müssen nicht nur schön aussehen und
beim Klettern, Yoga oder auf Reisen funktionieren. Sie sollen
auch die Umwelt schonen und unter fairen Arbeitsbedingun­
gen hergestellt sein. Und so gibt es gute Gründe, etwa zum
Ribbon Tee von Prana zu greifen:
• Der konventionelle Baumwollanbau verschlingt 20 Pro­
zent der weltweit eingesetzten Insektizide und mehr als
10 Prozent der Pestizide. Der Baumwollanteil (39 Pro­
zent) des Ribbon Tee besteht aus reiner Biobaumwolle, die
ohne giftige Pflanzenschutzmittel angebaut wurde.
• Der 61­prozentige Polyesteranteil des Ribbon Tee besteht
aus Recyclingmaterial, genauer gesagt: aus wiederverwer­
teten PET­Flaschen. Dadurch werden – im Vergleich zur
Produktion von Neukunststoffen – giftige Abfälle, Energie,
Treibhausgase und Wasser eingespart.
K
HERAUSRAGENDER KOMFORT.
ABSOLUT BEQUEM.
Die Zukunft der
selbstaufblasenden Isomatten.
EVOLITE
• Das Ribbon Tee ist «Made in
USA». Prana lässt ein Viertel
seiner Produkte im eigenen Land
nähen – gegenüber nur zwei Pro­
zent der übrigen US­Textilwirt­
schaft. Das vermeidet Transporte
von Produktionsstätten in Asien
zum Zentrallager in Kalifornien.
• Prana sendet die meisten Pro­
dukte ohne Plastikverpackung
an den Handel – und hat so in
Summe schon 4,5 Millionen
Beutel eingespart!
• Pranas Engagement wird von
unabhängigen Institutionen
kontrolliert und anerkannt. So
ist ein grosser Teil der Produkte
bereits Bluesign­zertifiziert und
trägt das Fairtrade­Logo.
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Das Ribbon Tee von Prana
(Artikelnummer 091079, CHF 79.90).
Die völlig neue Matte Therm-a-Rest
EvoLite™ hat von allem das Beste. Die
zum Patent angemeldete
Air Frame™ Bauweise punktet mit
einem besonders hohen Loft und
gleichzeitig minimalen Packmaß.
Dennoch ist die Matte absolut stabil,
hat eine hohe Stützkraft und ist
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24
Aktuell
HINTERGRUND
Da machen die Mücken ’ne Fliege
Bekleidung mit Insektenschutz bewahrt vor lästigen Stichen und
gefährlichen Krankheiten. Wir fragten den US­Hersteller ExOfficio,
wie’s funktioniert – sowie zu Risiken und Nebenwirkungen.
Fliegen, Milben und Flöhe. Zahlreiche
Arten wurden getestet, darunter viele
potenzielle Krankheitsüberträger.
Welche Vorteile hat Insect Shield
gegenüber mechanisch mückendichter
Bekleidung?
Einige Textilien sind so dicht gewebt, dass
sich Mücken daran den Rüssel ausbeis­
sen. Das funktioniert aber nicht bei luf­
tiger Bekleidung. «Dank Insect Shield kön­
nen wir sogar Meshmaterial ausrüsten»,
sagt Andy.
Hier trägt man besser Insektenschutz – wie das W BugsAway Lumen von
ExOfficio (Artikelnummer 090973, CHF 59.90).
O
b in den Tropen oder gleich hinterm
Haus: Überall lauern Insekten,
deren Stiche oder Bisse weit
Schlimmeres als lästiges Jucken hervor­
rufen können. Wer sich vor Malaria, Bor­
reliose & Co. schützen möchte, kann sich
in Bekleidung mit integriertem Insekten­
schutz hüllen – etwa von ExOfficio. Transa
hat mehrere entsprechende Hemden,
Röcke, Shirts und Blusen der US­Marke
im Sortiment; sie tragen den Namens­
zusatz «BugsAway».
Was steckt hinter «BugsAway»?
ExOfficio lässt seine BugsAway­Kleidungs­
stücke mit «Insect Shield» behandeln.
Dieses Verfahren (bei Textilien spricht man
von «Ausrüstung») wurde in den 1990er­
Jahren für die US­Armee entwickelt und
findet auch in Outdoor­ und Reisekleidung
Anwendung.
Wie funktioniert Insect Shield?
Der Wirkstoff heisst Permethrin, eine syn­
thetisch hergestellte Abart des natürlichen
Insektizids Pyrethrum, das in Chrysan­
themen vorkommt. Wenn eine Mücke oder
Zecke ein behandeltes Textil berührt, setzt
das Nervengift Permethrin sie ausser
Gefecht, das Tier fällt einfach runter. Die ab­
stossende («repellierende») Wirkung reicht
weit, wie Andy Schimeck von ExOfficio
Europa beobachtet hat: «Mücken landen
gar nicht erst auf meiner Bekleidung, son­
dern starten durch und suchen das Weite.»
Ersetzt Insect Shield Antimückenmittel
zum Auftragen auf der Haut?
«Trotz dieser Aura, die ich beobachtet
habe, sollte man ungeschützte Hautpartien
wie die Hände zusätzlich einschmieren, um
auf Nummer sicher zu gehen», so Andy.
Welche Vorteile hat Insect Shield
gegenüber Hautsprays und -lotionen?
• Geruchs­ und geschmacklos.
• Permethrin löst sich weder durch Wasser,
Seife noch Schweiss aus der Textilfaser.
• Kein Nachsprühen/Auffrischen nötig.
• Keine Fehlanwendung möglich.
Wogegen hilft’s?
Laut Hersteller wehrt Insect Shield erwiese­
nermassen ab: Mücken, Zecken, Ameisen,
Ist Insect Shield gesundheitsschädlich?
Nein. Insect Shield ist die einzige Insekten­
schutz­Textilausrüstung, die von der US­
Umweltbehörde EPA anerkannt ist. Die
WHO empfiehlt sogar Permethrin­behan­
delte Kleidung als Malariavorbeugung.
Schwangere können sie bedenkenlos
tragen; auch in Kinder­Läuseshampoos
kommt Permethrin vor.
Wie kommt Insect Shield in die Textilien?
Die Kleidungsstücke werden bis in die
letzte Faser mit Insect Shield besprüht.
Dann wird die Ausrüstung bei 150 Grad
eingebacken.
Wie pflegt man BugsAway-Bekleidung?
Insect Shield wäscht sich auch bei hohen
Temperaturen nicht aus. Die Textilien kann
man bleichen, stärken, bügeln und pres­
sen. Lediglich die chemische Reinigung
ist tabu.
Wie lange hält sich der Insektenschutz?
Laut Hersteller 70 Wäschen. Danach kann
die Wirkung durch Abrieb nachlassen.
Ist Insect Shield gefährlich für Haustiere?
Permethrin wird auch zum Entflohen
von Hunden verwendet. Für Katzen hinge­
gen ist es in hoher Dosierung gefährlich,
denn Katzen fehlt ein Enzym zum Abbau
des Stoffes. Das gilt jedoch wohlgemerkt
nur für die Chemikalie Permethrin – mit
Insect Shield behandelte Bekleidung ist
völlig unreaktiv und daher auch für Katzen
<
keine Gefahr.
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26
Aktuell
ENGAGIERT
Das Arbeitstier und die Faultiere
Chris Bachmann ist Moderator,
Reiseveranstalter und Munter­
macher (mit Guarana­Drinks).
Als wäre das noch nicht genug,
kümmert sich der Zürcher um
den Atlantischen Regenwald und
dessen schläfrige Bewohner.
S
ie schlafen rund 19 Stunden pro Tag
und bewegen sich langsam – sehr
langsam. Ihr Stoffwechsel läuft auf
Energiesparmodus, weil sie fast ausschliess­
lich Blätter fressen, eine energiearme Kost.
Wehe aber, man erschrickt oder bedroht sie
– dann können sie mit den drei Krallen an
jeder Klaue schmerzhaft zuschlagen.
Die Rede ist von Kragenfaultieren, einer Art
aus dem Osten Brasiliens, die zu den am
stärksten bedrohten Säugetieren Südame­
rikas gehört. Grund dafür ist vor allem die
Abholzung des Atlantischen Regenwalds,
der bereits zu 93 Prozent gerodet wurde.
«Wenn man etwas für dieses Naturparadies
und seine Bewohner tun möchte, muss man
es jetzt tun», sagt Chris Bachmann.
«Kurzum: ein Paradies.»
Der einstige Snowboard­Pionier moderierte
Sendungen auf MTV oder DSF, der Zürcher
war und ist die Stimme von Sportevents wie
der Tour de Suisse. Ausserdem leitet Chris
seit 1997 den Surfreiseveranstalter Sudden­
rush. Der Besuch eines seiner Surfcamps
führte Chris im Jahr 2000 erstmals in den
Ort Itacaré im brasilianischen Bundesstaat
Bahia. «Ich habe mich sofort in diesen Ort
verliebt», erzählt der 43­Jährige. «Warmes
Chris Bachmann hat die Faultiere ins Herz geschlossen.
Wasser, wunderschöne Strände, herzensgute
Menschen, köstliches Essen – kurzum: ein
Paradies.» Chris baute das autarke Dschun­
gelhaus «Villa Tranquila» mit Solarzellen
und eigener Quelle, das er heute auch als
Quartier an Reisekunden vermietet. «Im
Lauf der Jahre habe ich mich bei meinen
Besuchen in Bahia immer mehr mit dem
Regenwald befasst. Am meisten haben es
mir die Kragenfaultiere angetan. Die sind so
was von knuffig.»
Angesichts der bedrohten Naturschätze
bekam Chris allerdings auch ein schlechtes
Gewissen. «Ich steige selbst ins Flugzeug
und trage als Reiseveranstalter massiv zur
Emission klimaschädlicher Gase bei.» So
kam es, dass Chris vor zehn Jahren die
Atlantic Rainforest Institution gründete. Ihr
Seine Leidenschaft fürs Wellenreiten führte Chris nach Brasilien.
Ziel ist der Erhalt der verbliebenen Urwald­
stücke und deren Erweiterung zu grösseren,
zusammenhängenden Lebensräumen.
Dschungelklinik mit Besucherpark
Die NGO unterstützt auch «die Mutter der
Faultiere», wie Vera Lúcia de Oliveira in
Bahia genannt wird. Die Biologin betreut bis
zu 60 kranke, blinde oder verwaiste Faul­
tiere. «Weil die staatliche Förderung ausge­
laufen ist, steht ihr Projekt vor dem Aus»,
berichtet Chris. «Wir möchten Vera helfen,
auf 7000 Quadratmeter Waldfläche eine
Dschungelklinik für Faultiere einzurichten,
die von Wissenschaftlern, Schulklassen oder
auch Touristen besucht werden kann.»
Das Geld dafür stammt etwa aus den frei­
willigen Klimakompensationen flugreisender
Suddenrush­Kunden. Ausserdem vertreibt
Chris den Energyshot «SuddenRush Gua­
rana», der aus koffeinhaltigen Bohnen des
brasilianischen Dschungels hergestellt wird;
ein Teil des Gewinns hieraus fliesst ebenfalls
in das Hilfsprojekt. Nicht zuletzt aber sind
Chris und Vera auf private Spenden ange­
wiesen. Und nun kann sich jeder selbst
überzeugen vom Schutzprojekt für den
Regenwald und die Faultiere: auf der
<
Website www.atlanticrainforest.org.
Die mit der Blume ...
... die passen uns.
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28
Projekte
Baden by fair means
Der Sprung ins klare Wasser nach einer anstrengenden Tour ist
Outdoor-Wellness pur – egal ob vor der Haustür oder am Ende der
Welt. Das fndet auch die 4-Seasons.ch-Redaktion und stellt ihre
liebsten Badeplätze vor, die man nur aus eigener Kraft erreicht.
Projekte
1
Ankunft am exklusivsten Badestrand
raumtour mit Segelboot und Kajaks: Auf der Seychellen-Insel Curieuse
leben keine Menschen, aber 150 Riesenschildkröten. Tagesgäste erreichen den Hauptstrand per Schiff, bestaunen Coco-de-Mer-Palmen oder
gruseln sich in der alten Lepra-Station. Wer den Dschungeltrail findet, marschiert eine Stunde zum schönsten Strand der Seychellen: Anse Badamier.
Wegen Untiefen können Boote hier nicht anlanden, in das einsame Paradies gelangen nur Wanderer – oder Kajaker, die durch die Felsen an Land
surfen. Ein Moment fürs Leben!
Stephan Glocker (47), Chefredaktor
Foto: Michael Neumann
T 4°16’42.2”S 55°43’13.6”E, Anse Badamier, Curieuse, Seychellen. Einsamer
Traumstrand, den man nur zu Fuss über einen dornigen Pfad oder per Kajak erreicht.
29
30
Projekte
2
Karibik des Nordens
W
68°04’38.1”N 13°05’48.2”E, Kvalvika, Lofoten, Norwegen. Highlight einer etwa fünfstündigen Rundwanderung. Eine
Beschreibung enthält der Rother Wanderführer Lappland (ISBN 978-3-76334-340-9, CHF 23.50).
3
Klein-Kanada in McPomm
stlich der berühmten Mecklenburger Seenplatte liegen – fernab aller Touristenströme –
die Feldberger Seen. Hier findet jeder sein KleinKanada für eine unbeschwerte Robinsonade mit
Tarzan-Einlage. Sarah Jentsch (48), Marketing
Foto: Lars Schneider
Ö
53°18’24.4”N 13°27’16.4”E, Steinwerder, Carwitzer See,
Deutschland. Erstaunlich menschenleere Landschaft im
Nordosten, ideal zum Biken, Wandern und Bootfahren.
Foto: Alex Nail
eisser Sand und türkisfarbenes Wasser lassen auf den Lofoten karibische Gefühle aufkommen.
Der wohl schönste Strand der Inselkette heisst Kvalvika, übersetzt Walbucht. Dorthin gelangt
man nur zu Fuss, auf einem unschwierigen Wanderweg. Die Kvalvika war auch Schauplatz des
Wellenreiter-Films «North of the sun», der 2014 mit der E.O.F.T. tourte. Ganz geheim ist dieser
Geheimtipp also nicht mehr. Die meisten Wanderer treten jedoch nachmittags den Rückweg an.
Deshalb: Zelt mitnehmen, die Sommersonne kurz im Meer versinken sehen – und weit nördlich des
Polarkreises ein erfrischendes Morgenbad nehmen.
Ingo Wilhelm (42), Redaktor
Projekte
31
4
So sahen früher alle Flüsse aus
er Tagliamento ist ein weitgehend unregulierter Wildwanderfluss, der aus den
Friauler Dolomiten 170 Kilometer weit bis in die Adria bei Bibione fliesst. Bis
zu zwei Kilometer breit ist das Kiesbett stellenweise, in dem sich der Tagliamento
Jahr für Jahr einen neuen Weg sucht – und immer neue Badeplätze schafft. Nach
Hochwassern etwa bleiben viele abgeschlossene Gumpen übrig, die sich dann
sukzessive in der Sonne erwärmen.
Michael Neumann (42), Redaktor
46°10’16.0”N 12°57’32.9”E, Fiume Tagliamento, Friaul, Italien. Fantastischer Wildwanderfluss,
den man am besten per Kanu erkundet. Viele Badeplätze lassen sich aber auch zu Fuss erreichen.
Foto: Michael Neumann
D
Foto: Julian Apse
32
Projekte
Projekte
33
6
Der Fluss aus Glas
ls Praktikant muss man natürlich kleinere Brötchen
backen als der Chefredaktor. Aber Schweiz statt Seychellen ist ja nicht das Schlechteste. Und so heisst meine
liebste Naturbadewanne Verzasca, gelegen im sonnigen
Tessin. Der «Fluss aus Glas» entspringt am 2864 Meter
hohen Pizzo Barone und fliesst über Lavertezzo zum Stausee Lago di Vogorno, bekannt aus der Anfangssequenz von
«Golden Eye». Genauso spannend wie die James-BondFilme ist auch die Verzasca selbst. Am Fluss entlangwandern, in natürliche Gumpen tauchen oder von der Pontedei-Salti-Brücke ins Wasser springen – langweilig wird’s
nicht. Aber bitte Vorsicht, es gibt auch Stellen mit gefährlicher Unterströmung und tödliche Wasserfälle – wir sind
sind schliesslich nicht 007. David Kaiser (18), Praktikant
A
5
er kleinste Nationalpark Neuseelands liegt an der
Nordspitze der Südinsel. Eine Bucht mit goldenem
Strand reiht sich an die nächste, dazwischen wilder
Regenwald und ein «Great Walk». Zu Fuss oder mit dem
Kajak lassen sich die Strände miteinander verbinden. Bedenkt man jetzt noch, dass dort die Jahreszeiten gegenläufig sind und im Januar Hochsaison ist, weiss man den
goldbraunen, warmen Sand unter den Füssen noch mehr
zu schätzen. Einfach der perfekte Platz – auch für (m)einen Heiratsantrag …
Sebastian Lüke (32), Redaktor
D
40°51’00.4”S 173°01’05.5”E, Waiharakeke Bay, Abel Tasman
National Park, Neuseeland. Der vielleicht schönste Küstenwanderweg
der Welt mit fabelhaften Zeltplätzen auf insgesamt 51 Kilometern.
Foto: Schweiz Tourismus
Winterflucht Neuseeland
46°15’35.5”N 8°50’12.2”E, Lavertezzo, Valle Verzasca, Schweiz.
Wunderschönes Seitental am Lago Maggiore. Tipp: mit dem Postauto
nach Sonogno und dann flussab bis Lavertezzo wandern.
34
Projekte
7
Eibsee-Piraten sind wir!
er Eibsee liegt unter der Zugspitze, dem
höchsten Berg Deutschlands. Vom Gipfel aus
wirkt der klare, grüne See wie ein Stück Karibik
in Bayern. Acht kleine Inseln, umschlossen von
flachen Sand- und Felsringen, laden ein zu einem
kleinen Piratenabenteuer. Entscheidend ist der
Zeitpunkt: Während an warmen Sommertagen der
See von Wanderern und Badetouristen fast überrannt wird, kommt der erfahrene Eibsee-Pirat am
Abend, schwimmt mit Schlafsack, Matte und Gaskocher im wasserdichten Packsack zu seinem
Nachtlagerplatz auf eine der Inseln. Das Abenteuer endet, ehe am nächsten Morgen die neuen Badegäste erscheinen – selbstverständlich ohne eine
Spur zu hinterlassen. Julian Rohn (32), Redaktor
D
5
2
4
3
1
Foto: Michael Neumann
47°27’33.0”N 10°58’00.8”E, Eibsee, Bayern, Deutschland.
Sensationell schöner Bergsee im Schatten der Zugspitze.
Antizyklisch besuchen, tagsüber im Sommer zu voll.
1. Stephan Glocker hat als «Lost»-Fan
einen Plan: «We have to move the island!»
7
6
2. Ingo Wilhelm ist als Island-Fan eigentlich
heisse Quellen gewohnt …
Foto: Jens Klatt
3. Sarah Jentsch zieht gerne mit Redaktionspudel Quinn (8.) am Stöckchen.
4. Michael Neumann geht als Wildwasserpaddler ab und zu unfreiwillig baden …
8
5. Sebastian Lüke hat kürzlich den Urlaub
zweier Arbeitsjahre in Neuseeland durchgebracht und badet jetzt nur noch daheim.
6. David Kaiser hat eigentlich eher Wüste
im Blut – als Sohn des Fotografen und
Abenteurers Michael Martin.
7. Julian Rohn war mal Volontär
beim Magazin Playboy und weiss daher,
wie wichtig Sonnenschutz ist.
swissclassic
B I W A K
Jeder für sich und doch nicht allein –
Wandern mit swissclassic.
swissclassic biwak ist Weiterführung des Wanderanlasses
swissclassic von hütte zu hütte und wird in diesem Jahr
zum zweiten Mal durchgeführt. Dabei gilt es innert zwei bis
vier Tagen eine anspruchsvolle Wanderroute von Diemtigen,
über Turne, Seebergsee, Grimmifurggi, Adelboden bis
nach Lenk in eigener Regie zu absolvieren. Die Teilnehmer
tragen ihre Unterkunft, Kochausrüstung und Teile ihrer
Verpfegung selber im Rucksack mit. Übernachtet wird an
vorgegebenen Orten, an denen abends auch am Lagerfeuer
über die vergangenen Tagesetappen diskutiert werden
kann. Alle Teilnehmende erhalten am Start Kartenmaterial,
Verpfegung und wichtige Informationen zum Ablauf.
Alpine Kenntnisse sind dazu nicht erforderlich.
Diemtigen-Oey
Schwalmfueh
Turne
Start
von Oey nach Lenk
10. – 13. September 2015
Stierenberg
Fromatt
Grimmi
Furggi
Ziel
Lenk-Simmenfälle
www.sclassic.ch
Distanz 108 Leistungskilometer (61 Km, 4750 Hm)
Donnerstag, 10. September 2015, 8 – 11 Uhr
Start
Oey-Diemtigen (BE)
bis Sonntag, 13. September 2015
Ziel
Lenk-Simmenfälle (BE)
swissclassic
von hütte zu hütte
Variante: 9. swissclassic von hütte zu hütte
24. – 27. September, Glarner- und Sarganserland
36
Traumziele
Mitten durch das
Reich der Mitte
Traumziele
Datong
Eine der viel zu schnell wachsenden Industriestadte Chinas. Trotzdem empfiehlt sich
ein Stopp, denn die Umgebung bietet viel:
Das hangende Kloster, welches Buddhismus,
Taoismus wie auch Konfuzianismus vereint,
liegt 65 Kilometer von der Stadt entfernt.
Turfan
Die Sehenswurdigkeiten um Turfan
erkundete ich mit dem Fahrrad. Die
Einwohner dieser Region nennt man
Uiguren, sie sind Muslime. Auf dem
Bild ist das Emin-Minarett zu sehen.
Turfan
37
Peking
Der Tiananmenplatz ist das Herz
Pekings. Im Hintergrund die
Verbotene Stadt , zu der das
einfache Volk keinen Zutritt
hatte. Dort lebten und regierten
die Kaiser wahrend gut 500
Jahren bis zur Revolution 1911.
Datong
Kaschgar
Peking
Muztagata
Pingyao
Xian
Kaschgar
In Kaschgar nimmt man sich noch Zeit
fur eine Schale Tee und einen Schwatz.
Leider musste fast die gesamte Altstadt
in den letzten Jahren der Modernisierung
weichen. Der Viehmarkt am Sonntag ist in
der Region sehr bekannt.
Muztagata (7509 m)
Dieser Berg war das Ziel meiner Reise,
wunderschon am Karakulsee gelegen. Hier
wohnte ich in einer Jurte, bei einer kirgisischen Familie. Der Pamir ist eine traumhafte Gegend, und die Gastfreundschaft
der Menschen ist uberwaltigend.
Pingyao
In Pingyao fuhlt man sich um einige
Jahrhunderte zuruckversetzt. An
dem Stadtchen ging die Modernisierung Chinas vorbei, und so konnte
es seinen ursprunglichen Charme
bewahren.
Xian
Xian war wahrend uber 1000 Jahren mehrmals Hauptstadt
des Kaiserreichs. Grosste Attraktion ist die TerrakottaArmee, eine Grabanlage mit uber 7000 Tonsoldaten. Die
Anlage wurde zufallig 1974 beim Bau eines Brunnens entdeckt und ist bis heute erst etwa zur Halfte freigelegt.
Mit Globetrotter nach China und Zentralasien – ein paar Reisebeispiele:
• Auf den Pfaden der Seidenstrasse. 13 Tage durch Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan.
Entdecken Sie das unbekannte Herz Zentralasiens. Ab Almaty bis Ashgabat. Preis pro Person
(bei 2 Personen): ab CHF 2925.–
• Datong und die Grotten von Yungang. 4 Tage Privattour ab/bis Peking. Flug ab Zürich mit British
Airways nach Peking. Preis pro Person (bei 2 Personen), gültig 21.8. – 31.12.15: ab CHF 1814.–
• Mit Bahn und Bus von Peking nach Kashgar. 12-tägige Kleingruppenreise mit Englisch
sprechender Reiseleitung. Die Stationen sind Peking, Xian, Tianshui, Zhangye, Turpan und
Kashgar. Preis pro Person: ab CHF 1910.–
Weitere Reiseberichte von Globetrotter-Beratern
findest du auf www.globetrotter.ch/reiseberichte.
Alle Preisangaben sind Richtpreise. Tagesaktuelle Preise in jeder Globetrotter-Filiale.
38
Spezial
Foto: Schweiz Tourismus-BAFU/Marcus Gyger
Gesichter
der Pärke
Traumpfad: ein Saumpfad
im Naturpark Beverin.
Spezial
Den Nationalpark im Engadin kennt jeder. Aber hättest
du gewusst, dass es in der Schweiz 19 geschützte Pärke gibt?
Ihre Vielfalt reicht vom stadtnahen Urwald über
Kulturlandschaften bis hin zu den wilden Alpengipfeln.
Anlässlich der Pärke-Präsentationen bei Transa geben hier
sechs Vertreter ihrer Region ein Gesicht.
Jurapark Aargau
2
Wildnispark Sihlwald
Zürich
4
Parc Jura
vaudois
Naturpark Beverin
Biosphäre Entlebuch
3
5
6
Naturpark
Pfyn-Finges
1
39
40
Spezial
Foto: Schweiz Tourismus-BAFU/Marcus Gyger
1
Naturpark
Beverin
Status:
Fläche:
Einwohner:
Gemeinden:
Kanton:
Im Netz:
Was unseren Park so
besonders macht:
Die Vielseitigkeit! Unser Naturpark bietet etwas für alle:
spektakuläre Landschaft von
der Viamala-Schlucht bis zum
alpinen Berggipfel (etwa der
2998 Meter hohe Piz Beverin),
die Vielfalt der walserischen
und romanischen Kultur und
Sprache, Wassererlebnisse
vom Vorder- bis zum Hinterrhein oder Energieinnovation
durch langjährige Wasserkraftnutzung und den Solarskilift
Tenna. Nicht zu vergessen die
rund 300 Steinböcke, die das
Wahrzeichen der Region sind.
Mein bislang schönster
Moment im Park:
Oh, da gibt es viele! Da ich
selber auch im Naturpark
wohne, erlebe ich natürlich
allerlei schöne Momente im
Park. Während der Arbeit sind
vor allem die Anlässe mit unserer
Jungforschergruppe Capricorn
Kitz sehr erfüllend. Es ist immer
etwas Besonderes, wenn man
sieht und miterlebt, wie die
Kinder Beobachtungen und
Erfahrungen in der Natur erleben und teilen. Ihre Freude und
der Tatendrang stecken mich
jeweils auch mit einer positiven
Energie an.
Was ich an einem sonnigen
Sommertag in unserem Park
unternehmen würde:
Besonders empfehlen kann ich
die dreitägige Wanderung Via
Capricorn. Auf dieser alpinen
Tour durchquert man drei der
vier Naturparktäler, entdeckt
mit etwas Glück Steinböcke
und befindet sich in einer
grandiosen Naturlandschaft –
ein kaltes Bad in einem der
zahlreichen Bergseen darf
natürlich auch nicht fehlen.
Weitere Informationen zu dieser
Tour findest du im Internet
auf www.naturpark-beverin.ch/
via_capricorn.
Regionaler Naturpark
seit 2013
373 km2
2483
11
Graubünden
naturpark-beverin.ch
Silvie Mösch (28), Umwelt­
ingenieurin aus Tenna,
Projektleiterin naturnaher
Tourismus und Umweltbildung
2
Jurapark
Aargau
Status:
Fläche:
Einwohner:
Gemeinden:
Kanton:
Im Netz:
Was unseren Park so
besonders macht:
Im Jurapark überwältigt mich
die Vielfalt von Natur und Kultur. Wir finden seltene Tiere und
Pflanzen, können über das Mittelland bis zu den Alpen sehen
und haben dank der dünnen
Besiedelung Stille und Ruhe.
Für die Sinne gibt es feines
Essen aus hiesiger Produktion.
Und das alles in einer gut erreichbaren Region ohne Staus.
Mein bislang schönster
Moment im Park:
Auf einer StrihenmandliFührung – das sind die Heinzelmännchen des Juraparks –
kamen wir an einem Sonntagvormittag auf die Strihenmatte,
und vor uns stand eine Gämse.
Die liess sich viel Zeit, alle
Kinder konnten sie anschauen,
bevor sie davonsprang. Das war
ein ganz besonderes Erlebnis
für die gesamte Gruppe.
Was ich an einem sonnigen
Sommertag in unserem Park
unternehmen würde:
Durch die Auenschutzgebiete
an der Aare wandern und dann
an einer Feuerstelle bräteln
(www.ag.ch/auenschutzpark).
Oder ich würde auf die Wasserfluh, den Asper oder Densbürer
Strihen wandern und die
Aussicht geniessen. Danach
auf den Höhen weitergehen und
durch den kühlen Wald zurück. >
41
Regionaler Naturpark
seit 2012
24 km2
38 000
28
Aargau/Solothurn
jurapark-aargau.ch
Verena Wernli (67) aus Asp,
Landschaftsführerin
im Jurapark Aargau
Foto: Schweiz Tourismus-BAFU/Renato Baggatini
Spezial
42
Spezial
Foto: Schweiz Tourismus-BAFU/Gerry Nitsch
3
Biosphäre
Entlebuch
Status: UNESCO Biosphäre seit 2001,
Regionaler Naturpark seit 2008
Fläche:
394 km2
Einwohner:
17 000
Gemeinden:
7
Kanton:
Luzern
Im Netz:
biosphaere.ch
Was unseren Park so
besonders macht:
Die Interessen der Menschen
und die Bedürfnisse der Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft werden in einem fairen
Kompromiss zum nachhaltigen
gemeinsamen Nutzen entwickelt. Tradition und Universum,
Verwurzelung und Weltoffenheit
– das ist das Rezept der Entlebucher. Eine Modellregion der
Nachhaltigkeit. Und ganz
besonders sind sicher auch
die facettenreichen und grossartigen Naturjuwelen im überschaubaren Raum.
Theo Schnider (57), Natur­,
Tourismus­ und Umweltfach­
mann, Wirtschaftskaufmann
und Innovationsmanager aus
Sörenberg, Direktor der
UNESCO Biosphäre Entlebuch
Mein bislang schönster
Moment im Park:
2013 wurde bekannt, dass aufgrund des UNESCO-Audits die
UNESCO Biosphäre Entlebuch
mit ihrem ausgewiesenen,
international anerkannten
Leistungsausweis zu den sieben weltbesten Biosphärenreservaten gehört. Nur gerade
zwei Prozent der Biosphärenreservate erfüllen diesen Topstatus. Heute ist das Entlebuch
nicht nur Leuchtturm und Visitenkarte der Schweiz, sondern
nachweisbar ein Orientierungspunkt für die UNESCO.
Was ich an einem sonnigen
Sommertag in unserem Park
unternehmen würde:
Ideal für Kinder ist ein Besuch
des Mooraculums in Sörenberg.
Dies ist der grösste Moorwasserspielpark der Alpen, mit Einblicken in die faszinierende Moorlandschaft und mit Ausblicken
auf die Schrattenfluh. Auch der
Landschaftsspielpark Zyberliland (www.zyberliland.ch) ist
ein Erlebnis für Gross und
Klein. Und zum Abschluss
stärkt sich die ganze Familie bei
einem unserer Gastropartner
mit regionalen Produkten.
© PhotoGrünerThomas
Wildnispark
Zürich Sihlwald
Status:
Fläche:
Einwohner:
Gemeinden:
Kanton:
Im Netz:
Naturerlebnispark seit 2010
12 km2
20
6 (Trägerschaft 13 Gemeinden)
Kanton Zürich
wildnispark.ch
Foto: Wildnispark Zürich
4
Nicole Aebli (33),
Rangerin aus Horgen
Mein bislang schönster Moment im Park:
Als Rangerin erlebe ich viele schöne
Momente im Sihlwald. Einerseits sind
das Momente mit der Natur. So kann ich
es nach einem Sturm kaum erwarten zu
sehen, ob sich etwas verändert hat. Sind
Bäume umgefallen? Wurden sie entwurzelt oder sind sie abgebrochen? Auf
der anderen Seite sind das Momente mit
den Besucherinnen und Besuchern. Es
ist immer wieder schön zu sehen, wie
sich Menschen an der Natur erfreuen,
Rücksicht auf die Tiere und Pflanzen
nehmen – und wenn sie dankbar sind,
dass wir Ranger unterwegs sind.
Was unseren Park so besonders macht:
Der Sihlwald ist ein Naturwald. Seit
15 Jahren wird hier kein Holz mehr geschlagen. Absterbende oder umgeworfene Bäume bleiben liegen. Totholz bietet
unzähligen Arten einen Lebensraum.
Schön ist, dass diese Wildnis in unmittelbarer Nähe zur Stadt Zürich entsteht – so
können sie viele Menschen in kürzester
Zeit erreichen und erleben.
Was ich an einem sonnigen Sommertag
in unserem Park unternehmen würde:
Eine Wanderung vom Albispass über
den Aussichtsturm Albis-Hochwacht mit
Ziel Besucherzentrum in Sihlwald ist
immer zu empfehlen. Diese Route führt
mitten durch die entstehende Waldwildnis und endet beim Restaurant Sihlwald.
Besuche unseren Ausflugsplaner auf
>
www.wildnispark.ch.
Magic Hiker Junior GTX®
www.meindl.de
44
Spezial
5
Parc Jura
vaudois
Status:
Fläche:
Einwohner:
Gemeinden:
Kanton:
Im Netz:
Regionaler Naturpark
seit 2013
530 km2
32 000
30
Waadt
parcjuravaudois.ch
Pierre Michel Ledermann (58),
Metzger aus Berolle, Mitglied
der Labelisierungskommission
der Parc­Jura­vaudois­Produkte
Was unseren Park so
besonders macht:
Unser Park besitzt eine grosse
Vielfalt an Landschaften: von
den höchsten Gipfeln des Juras
bis zum Lac du Joux. Zudem die
Sicht auf die Alpen. Ausserdem
besitzt der Park ein grosses
kulinarisches Angebot. Zu nennen sind der Weichkäse Vacherin Mont d’Or, die Waadtländer
Würste IGP unserer Metzgerei
Ledermann & Co. aus Bière und
der Alpkäse Gruyère.
Mein bislang schönster
Moment im Park:
Auf der Wiese vor unserem Haus
bewunderte ich mit meiner Frau
den Sonnenauf- und Sonnenuntergang über den Alpen – und
erinnerte mich als begeisterter
Alpinist an all die begeisternden Gipfelmomente. Mein Beruf als Metzger gewährte mir
eine Lebensqualität, welche
mir erlaubt, die Naturkulissen
unserer Region zu entdecken
und zu geniessen.
Was ich an einem sonnigen
Sommertag in unserem Park
unternehmen würde:
Eine Wanderung auf den
höchsten Gipfel des Schweizer
Juras, den 1679 Meter hohen
Mont Tendre (Infos dazu auf
www.parcjuravaudois.ch). Und
danach mit meiner Tochter
Diane einen Pferdeausritt in der
Umgebung von Berolle, um im
Licht der untergehenden Sonne
der Stille der Natur näher>
zukommen.
Fotos: Olivier, Villard, Schweiz Tourismus-BAFU/Roland Gerth
REMEMBER THE TRIP.
NOT THE BUGS.
ExOffcio’s bequeme und funktionelle BugsAway®-Reisebekleidung
ist unter anderem erhältlich bei:
Borneo
> Weitere Informationen: exoffcio.com/bugsaway
46
Spezial
Foto: Schweiz Tourismus-BAFU/Roland Gerth
6
Naturpark
Pfyn-Finges
Status:
Fläche:
Einwohner:
Gemeinden:
Kanton:
Im Netz:
Was unseren Park so
besonders macht:
Das Schutzgebiet Pfynwald ist
einer der grössten zusammenhängenden Föhrenwälder der
Alpen. Im Sommer, wenn die
Zikaden zirpen, sieht es wie
im Süden Frankreichs aus.
Und wenn man vom Rhonetal
über die Gletscher auf die fast
4000 Meter hohen Berge
wandert, durchläuft man die
gleichen Landschaftsstufen
wie vom Mittelmeer bis zu den
Alpengipfeln.
Mein bislang schönster
Moment im Park:
Eines Morgens im Leukerfeld
sah ich bei der Vogelbeobachtung auf demselben Ast sechs
Bienenfresser sitzen und in ihrer
Mitte einen Wiedehopf. Nicht
weit davon sassen auf drei Pfählen eines Holzzauns nebeneinander je ein Neuntöter, eine
Goldammer und ein Schwarzkehlchen – welch eine Vielfalt!
Und das alles mit Gesang von
Nachtigall, Sumpfrohrsänger
und Pirol im Hintergrund!
Was ich an einem sonnigen
Sommertag in unserem Park
unternehmen würde:
Neben zahlreichen thematischen Exkursionen unter
fachkundiger Leitung – wie
zum Beispiel dem Ornithologischen Apéro – findet an jedem Mittwochnachmittag eine
Exkursion in das Schutzgebiet
Pfynwald statt. Alle Informationen zu den Veranstaltungen
und über den Naturpark PfynFinges findest du unter www.
<
pfyn-finges.ch.
Regionaler Naturpark
seit 2013
279 km2
27 124
12
Wallis
pfyn-finges.ch
Céline Schenk (33),
Wanderleiterin und
Parkwächterin aus Ravoire
Transa zeigt dir die 19 Schweizer Pärke
Wenn du dein Kundenmagazin 4-Seasons.ch mit
der Post bekommst, hast du mit dieser Ausgabe
auch eine Karte der Schweizer Pärke erhalten.
Der Anlass dafür: Noch bis Ende Juli sind die
geschützten Natur- und Kulturlandschaften
der Schweiz das Schwerpunktthema bei Transa.
In der Filiale Zürich erhalten die Kunden Informationen zu den Pärken, können Ideen für Ausflüge
sammeln und regionale Spezialitäten degustieren.
Insgesamt neun Pärke – vom Val Müstair bis zum
Jura vaudois – präsentieren sich, auch mit Aktionen wie etwa einer Weberin, die ihren Webstuhl
in der Filiale vorführt. Ausserdem gibt es einen
grossen Wettbewerb und fünffach Transa Punkte
auf ausgewählte Produkte. Das Programm findest
du auf www.transa.ch/schweizer-paerke.
Alle Informationen zu den Pärken sowie eine
interaktive Karte gibt’s auf www.paerke.ch.
Die Shield Rucksäcke
von BACH besitzen ein
optimal hinterlüftetes,
super bequemes
Rückensystem, eine
clevere diagonale
Bodenfachunterteilung,
die erste Schulterträgertasche, die sich
dem Inhalt und der
Schulterrundung
anpasst und viele
Details mehr, die
unterwegs nützlich sind.
Photo:
Christoph Michel
47
www.bachpacks.com
Spezial
48
Bergerlebnisse
Das wird der Höhepunkt:
Blick vom Allalinhorn auf
Strahlhorn (Bildmitte) & Co.
EWIGES EIS, WOHLIGE WÄRME
Die Bergschule Höhenfieber bietet einen Hochtourenkurs in Saas-Fee mit Unterbringung in der neuen
Jugendherberge an. Auch Kinder kommen in den Genuss dieser Kombination aus Gletscher und Wellness.
Jürg Haltmeier,
Bergführer und
Geschäftsleiter
von Höhenfieber.
« Bergsteigen und Wellness – das geht tipptopp
zusammen», sagt Jürg Haltmeier, selbst Bergführer
und Höhenfieber-Geschäftsleiter. «Meiner Erfahrung
nach sucht etwa die Hälfte der Alpinisten eher das
klassische, gerne auch spartanische Hüttenerlebnis.
Aber immer mehr Bergsteiger wissen nach einer Tour
in kühlen Höhen eine Sauna zu schätzen, um die
müden Beine auszuspannen.» Deshalb organisiert
Höhenfieber einen Hochtourenkurs mit Unterbringung
im «wellnessHostel4000» in Saas-Fee. «Diese erst
im vergangenen Jahr eröffnete Jugendherberge bietet
allen Komfort inklusive eines sehr schönen Spas.
Ausserdem hat das Hostel grosszügigere Aufenthaltsbereiche als gewöhnliche Hotels, das ist für Ausbildungstouren ideal.»
Den Kurs gibt es in doppelter Ausführung: entweder
nur für Erwachsene oder auch mit Kindern ab acht
Jahren. «Auf Hochtour sind Kinder extrem fasziniert
von der Ausrüstung», hat Jürg beobachtet. «Mit Steigeisen an den Füssen und dem Pickel in der Hand vergessen sie die Mühen des Aufstiegs und gehen mutig
zwischen den Spalten hindurch.» Die Lehrinhalte der
beiden Kurse sind im Prinzip gleich (siehe auch
rechts). «Bei der Familienvariante schlüpfen aber die
Mama oder der Papa in die Rolle von Hilfsbergführern», erklärt Jürg. «Nicht nur die Kinder, auch die
Eltern macht es glücklich, wenn die Familie eine
Seilschaft bildet.»
Die ersten Kurstage stehen im Zeichen der Ausbildung
und der Höhenakklimatisation. Die Gletscher rund um
die Bergstation Mittelallalin oder auch der Schluchtklettersteig «Gorge Alpine» bieten dafür ideales
Terrain, selbst bei nicht so gutem Wetter. Nach den
lehrreichen Erlebnissen am Berg heisst es für Jung und
Alt: entspannen und Spass haben im Wellness-Hostel,
ob in der Sauna oder im Schwimmbad mit Riesenrutsche. Höhepunkt ist am letzten Tag die Besteigung
des Allalinhorns. Jürg: «Dieser 4027 Meter hohe Berg
ist technisch einfach und mit nur 600 Höhenmetern
Aufstieg ab der Seilbahnstation auch für Kinder gut
machbar. Für viele ist das Allalinhorn der erste Viertausender ihres Lebens – ein unvergessliches Erlebnis.»
Bergerlebnisse
49
Das moderne «wellnessHostel4000»
im Herzen von Saas-Fee …
Kleine Klettereien gehören zum Kursinhalt.
… bietet unter
anderem eine Sauna mit
schöner Aussicht.
KLETTER- UND BERGSTEIGERKURS
MIT WELLNESS (WEBCODE 504)
FAMILIENBERGSTEIGEN
UND WELLNESS (WEBCODE 505)
Termine: 12 Termine (Mo. – Fr.)
von Mitte Juni bis Ende September.
Daten auf www.hoehenfieber.ch.
Termine: 6 Termine (Mo. – Fr.) von Anfang Juli bis
Mitte Oktober. Daten auf www.hoehenfieber.ch.
Kursziel: Grundlagen für die
Teilnahme an geführten einfachen
bis mittelschwierigen Hochtouren
wie Gran Paradiso oder Tödi.
Preis: CHF 1380.– p.P.
Teilnehmer: 5 – 6 Gäste pro Bergführer.
Leistungen: 4 Nächte im DZ mit HP,
freie Benützung von Hallenbad, Wellness und Bergbahnen, Klettersteigset.
Anforderungen: technisch leicht,
konditionell leicht.
Kursinhalt: Pickel-/Steigeisentechnik, Knoten, Seilhandhabung,
Anseilen, Selbstrettung,
Tourenplanung, Wetterkunde.
Ablauf: 1. Tag: Anreise. Grundausbildung Seiltechnik, Klettern.
2. Tag: Ausbildung im Klettergarten
Furggstalden. 3. Tag: Klettersteigtour
zum Mittaghorn (3143 m).
4. Tag: Eisausbildung Hohlaubgletscher. 5. Tag Abschlusstour
Allalinhorn (4027 m), Heimreise.
Beratung und Buchung
für beide Angebote:
Alpinschule Höhenfieber AG
Telefon 032 / 361 18 18
www.hoehenfieber.ch
[email protected]
Preis: 1 Erw./1 Kind (9 – 17 Jahre) CHF 1940.–
1 Erw./2 Kinder (12 – 17) CHF 2916.–
2 Erw./1 Kind (9 – 17) CHF 2916.–
2 Erw./2 Kinder (9 – 17) CHF 3880.–
Teilnehmer: 5 – 8 Gäste pro Bergführer.
Leistungen (hier für 2 Erw./2 Kinder): 4 Nächte im
4-Bett-Familienzimmer mit HP, freie Benützung von
Hallenbad und Wellnessbereich, freie Fahrt mit den
Bergbahnen, Klettersteigsets, Seile und Gruppenmaterial, 50 % Kinderrabatt auf Mietmaterial.
Anforderungen/Kursinhalt/Kursziel/Ablauf: wie links.
Mit der TransaCard profitierst du von einem Rabatt von CHF 30.– auf jede Buchung bei Höhenfieber.
50
State of the Art
Produktklasse
Kompaktes Gaskochersystem mit Strahlungsbrenner und
integriertem Wärmetauscher für ein bis zwei Personen.
TE OF TH
TA
ART
E
Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus.
In State of the Art zeigt 4-Seasons.ch Ausrüstung,
die in ihrer Klasse Standards setzt.
S
MSR
Windboiler Stove System
Referenzprodukt
Somm 015
er 2
Einsatzbereich Schnelle Heisswasserproduktion für Getränke und für gefriergetrocknete Mahlzeiten auf Tour.
Status
Einer der windstabilsten und effizientesten Kocher auf dem Markt.
Hersteller
Mountain Safety Research, Cascade Designs Inc., Seattle, USA.
Konzept/Idee
Ein Team aus Ingenieuren und Designern von MSR.
Technische
Daten
Typ: Strahlungsbrenner. Brennstoff: Gas-Schraubkartuschen.
Leistung: ca. 2050 Watt. Gewicht: 470 Gramm. Topfvolumen:
1 Liter. Transa Artikelnummer: 091886. Preis: CHF 159.90.
Historie
Die Geschichte von MSR beginnt 1969 mit einem Rundschreiben
zur Sicherheit beim Bergsteigen. Kletterern sollten die besten
Informationen und Ausrüstungen zugänglich gemacht werden.
Initiat or war Larry Penberthy, ein Ingenieur, Erfinder und
erfahrener Bergsteiger. Für eine Gruppe mit dem Namen «The
Mountaineers» testet e Penberthy daraufhin Brennstoffe für
Campingkocher, Seildehnung oder die Haltekraft von Kletterhaken. Bald konnte er die Aufgaben nicht mehr allein bewältigen
und gründete Mountain Safety Research Inc. – kurz MSR. Die
Newsletter-Abonnenten wurden um eine Spende von drei Dollar für
Druck- und Versandkosten gebeten. Gab es keine gute Ausrüstung,
entwickelte Penberthy selbst. Mit der Zeit wurde der Newsletter
zum Verkaufsinstrument. Heute bietet MSR eine breite Palette von
Kochern und Wasserfiltern über Schneeschuhe bis zu Zelten an
– und befindet sich unter dem Dach von Cascade Designs Inc., zu
denen unter anderem auch Therm-a-Rest und Platypus gehören.
Dank dem Strahlungs­
brenner und dem
abgekapselten System
arbeitet dieser Kocher
auch noch, wenn an­
dere Modelle schon schwächeln oder gar
nicht mehr funktionieren. Linden Klein,
Produktingenieur bei MSR
Expeditionstaugliches
Kochsystem für ein bis
zwei Personen. Solange
du Gas und einen Feuer­
stahl dabeihast, kannst
du damit unterwegs garantiert auf warme
Martin Hänni,
Verpflegung zählen.
Einkäufer Hartwaren & Technik bei Transa
Tasse
Die Tasse aus lebensmittelechtem
Kunststoff fasst 0,5 l Volumen und
hat innen eine Dosierungsskala.
Wärmetauscher
Mittels kleiner Lamellen und Luftkanäle
wird die Brennerhitze noch effizienter vom
Brenner an den Topf geleitet.
Standfuss
Damit im Betrieb der Turm aus Kartusche,
Brenner und Topf nicht ins Schwanken
gerät, lässt sich die Kartusche auf einem
faltbaren Nylon-Standfuss fixieren.
Deckel
Der Deckel aus lebensmittelechtem
Kunststoff klemmt sicher auf dem
Topfrand, hat einen Trinkauslass, ein
kleines Abtropfsieb und ein Loch für die
Kaffeepresse (optionales Zubehör).
State of the Art
Topf
Der 1-Liter-Aluminiumtopf
(Dosierungsskala innen)
wurde durch elektrische
Oxidation gehärtet
(anodisiert), ist dadurch
kratzfester und sieht auch
nach längerem Gebrauch
noch appetitlich aus.
51
Griff & Isolation
Dank eines isolierenden Nylongerippes
unter dem Stoffbezug lässt sich auch
der heisse Topf sicher greifen.
Brenner
Beim Windboiler arbeitet ein Strahlungsbrenner
ohne offene Flamme – Sauerstoff und Gas mischen
sich unter dem Brennersieb, die Verbrennung ist
als leichtes Glühen zu sehen. Bei hellen Lichtverhältnissen zeigt ein dünner Indikatordraht, ob der
Brenner in Betrieb ist. Nach dem Anzünden wird der
Brenner fest unter den Topf geschraubt. Der nötige
Sauerstoff wird von unten durch die Kocherblende
angesogen. Weil die Verbrennung derart abgeschottet ist, kann Wind dem Kocher nur wenig anhaben.
Kocherblende
Unter der Blende saugt der Brenner den
nötigen Sauerstoff an. Das Material
ist geheim, da es MSR mehrere Jahre
kostete, den richtigen Mix zu finden, der
haltbar und temperaturbeständig ist.
Betrieb & Transport
In Betrieb sind alle Teile zu einem geschlossenen
System übereinandergeschraubt. Für den Transport
lassen sich Brenner, Standfuss und eine 110-GrammGaskartusche platzsparend im Topf verstauen. Die
Tasse wird einfach von unten auf den Topf geschoben.
Ventilbaugruppe
Eine Membran gleicht den atmosphärischen Druck mit dem Druck
in der Kartusche ab. So bleibt die
Brennerleistung gleich, auch wenn die
Kartusche leerer wird. Durch die feine
Regulierung funktioniert der Kocher
bis ca. −20° Celsius, wobei die
Leistung bei Minusgraden nachlässt.
Der Regler lässt sich einklappen, ein
Hitzeschutz aus Nylon schützt vor
Verbrennungen.
52
Hersteller
Mit allen Wassern gewaschen. Gregory on tour.
Hersteller
53
Vom Pfadfinder
zum Erfinder
Ausgezeichneter
Trekkingrucksack:
der Gregory Baltoro 85.*
Gregory zählt zu den spannendsten und innovativsten Rucksackherstellern
weltweit. Und die US­Marke wartet mit einer Firmengeschichte auf, die kaum
unterhaltsamer und leidenschaftlicher sein kann.
Text: Sissi Pärsch | Fotos: Archiv Gregory
V
om Tellerwäscher zum Millionär? Für jeden Outdoor­
begeisterten klingt folgende Geschichte wohl noch faszinie­
render: Als Teil eines Pfadfinderprojekts machte sich der
14­jährige Wayne Gregory an die Entwicklung eines Rucksacks –
und besiegelte damit sein Schicksal. Denn es packte ihn, wort­
wörtlich. Sein Leben lang liess ihn die Mission Rucksackbau nicht
mehr los. Der talentierte Nachwuchstüftler wurde zunächst vom
Chef eines südkalifornischen Outdoorladens entdeckt und ein­
gestellt. Doch recht bald eröffnet Wayne seinen eigenen Shop
samt Rucksackwerkstatt im Hinterzimmer – ehe er 1977, mit
29 Jahren, seine eigene Rucksackmarke gründet: Gregory.
So lebte Wayne seinen amerikanischen Outdoor­Traum. Vom
Pfadfinder zum Erfinder. Er verlagerte das Tragesystem nach innen,
dachte als erster Rucksackbauer weltweit daran, Packs mit unter­
schiedlichen Tragegestellgrössen und unterschiedlichen Längen
der Schulter­ und Hüftgurte zu entwerfen. Gregory war selbst­
bewusst und wusste, worauf es ankam. So entwickelte er früh sein
eigenes Messsystem, mit dem er den Oberkörper in eine Skala
einteilte und damit passgenau das Rückensystem adaptieren konn­
te. Er stellte ein Hüftgurtsystem her, das sich automatisch an ver­
schiedene Hüftwinkel anpasste, und war auch damit der Erste auf
dem Markt. Die Last lag nun nicht mehr auf den Schultern, sondern
verlagerte sich direkt auf den Hüftbereich – und der Rucksack trug
sich deutlich angenehmer. Dann kam Gregory die Idee eines neuen
Zugangs zum Pack: Ein langer Frontreissverschluss ermöglichte –
zusätzlich zur Deckelöffnung – den direkten Zugriff zum Haupt­
fach. In Sachen Material führte er den wasserdichten Boden ein.
Und er entwickelte eine Nahttechnologie, die ein deutliches Plus
an Robustheit brachte. Was Wayne auszeichnete, waren seine
extreme Detailversessenheit und sein ständiges Hinterfragen eta­
blierter Konzepte. So war er als 14­Jähriger. So etablierte er seine
Marke. So blieb er bis zu seinem Ruhestand mit 66.
«Ein ganz besonderer Typ»
Ausserdem war und ist Wayne Gregory ein «ganz besonderer Typ
Mensch». Das sagt einer, der es beurteilen kann: John Sears ist seit
2002 bei Gregory tätig, aus dem einstigen Junior ist der Director of
Product Development geworden. Jahrelang hat der 37­Jährige
«enger als eng» mit Wayne zusammengearbeitet. «Er war mein
Mentor», erzählt John, «und im Grunde ist er es heute noch.» Die
beiden führten von Anfang an eine besondere Beziehung – so wie
auch das erste persönliche Treffen sehr besonders war: Der junge
Student John hatte soeben seine Abschlussarbeit in Industrial >
*Transa Artikelnummer 091961, CHF 379.90, erhältlich in den Filialen Bern, Basel und Zürich sowie im Online Shop.
54
Hersteller
Born to be draussen:
Wayne Gregory (2. v. r.)
mit Bergkameraden.
John Sears kam 2002
zu Gregory und ist
heute Produktchef.
Heavy load! Der Pionier Wayne Gregory
und seine Frau Susie im Grand Canyon.
Design eingereicht: einen Rucksack. Lange und beharrlich nervte
er die Leute bei Gregory telefonisch, bis ihm schliesslich der Chef
einen Termin gewährte. Es kam zum Treffen, und zwar – typisch
Gregory – in einem Weinkeller. Wayne stellte John ein paar Aufga­
ben. So drückte er einen Korken in eine leere Weinflasche, zeigte
auf den Tisch und meinte: «Da hast du ein paar Dinge. Wenn du
mit diesen Utensilien hier den Korken aus der Flasche holen
kannst, ohne sie zu beschädigen – dann hast du den Job.»
Lächelnd erinnert sich John: «Ich hab’s geschafft. Mit der Serviet­
te und der richtigen Falttechnik …»
das gebrauchte und verschmutzte Muster war für ihn sehenswert
und anschaulich.»
Aber auch für John war und ist der Ausseneinsatz der wichtigste
und schönste Teil seiner Arbeit. «Ich wollte ja gezielt einen Job,
bei dem ich meine Leidenschaft für das Draussen auch drinnen
ausleben kann», erklärt der Multisportler. «Skifahren, Biken,
Fliegenfischen und einfach in den Bergen unterwegs sein»,
so beschreibt John seine Freizeitaktivitäten, die gleichzeitig
Teil seines Jobs sind. Die Firmenzentrale sitzt in Salt Lake City,
wo das Gebirge vor der Haustür liegt und die Nationalparks nicht
fern sind.
Firmenzentrale in Salt Lake City
Positive Rückmeldung vom Rücken
So nahm der Rucksackpionier den hartnäckigen jungen Mann
unter seine Fittiche. Eine spannende Kombination, wie John
bestätigt: «Wayne war einer der alten Schule. Für ihn war es gera­
dezu essenziell, sich die Hände schmutzig zu machen. Und die
Füsse. Und den Rucksack. Es ging ihm darum, richtig zu testen.
Ich hingegen hatte eine moderne Designausbildung. Da trafen
zwei unterschiedliche Schulen aufeinander.» Wie das aussah?
«Einmal brachte ich ihm eine Zeichnung, und er sagte nur:
‹No. Show me!› Das bedeutete: bauen, packen, losziehen. Erst
John packt gerne viel ein – für drei­ bis fünftägige Trekkingtouren.
«Ich esse unglaublich gern. Und so landet in meinem Rucksack
keine Expeditionsnahrung, sondern Kochutensilien, gutes Essen
und auch mal eine Flasche Wein. Das macht mich zum Lastenträ­
ger und somit zum perfekten Tester. Letztlich treibt mich also bei
der Arbeit auch ganz privater Eigennutz an: Ich will, dass sich die
Kilos leicht und komfortabel tragen.» Dass er seinen Job gut
macht, sagt ihm nicht nur sein Rücken, sondern versichern ihm
Hersteller
55
Über die Schweiz nach Europa
Irma Diaz näht seit zwei Jahrzehnten die Prototypen
– und erhält demnächst die «goldene Schere».
«Für Wayne
Gregory war
es essenziell,
sich beim Testen
die Hände
schmutzig zu
machen. Und
die Füsse. Und
den Rucksack.»
John Sears
Ladies’ und Editors’ Choice:
der Trekkingrucksack Deva 80.*
Seit vier Jahren ist Andrea
Meerholz Brand Director Europe
für Gregory Packs. Die 48-Jährige arbeitet von Arlesheim (BL)
aus – «schliesslich liegt die
Schweiz im Herzen Europas, und
wir haben ein Outdoorparadies
gleich vor der Tür». Andrea baut
die in Europa noch recht kleine
Marke aus und schätzt die enge
Teamarbeit mit den AmerikaAndrea Meerholz aus Arlesheim
nern: «Ich werde den Hikingtrip
vertritt Gregory in Europa.
mit dem Entwicklungsteam im
Escalante Nationalpark in Utah nie vergessen. Dort gibt es quasi keine Infrastruktur, Natur pur. Backpack aufsetzen, stundenlanges Wandern in Canyons, bis zum
Bauch durchs Wasser waten, abends BBQ vorm Zelt. Das ist für mich Gregory.»
Vergangenes Jahr war Andrea mit einer Freundin auf Trekkingtour durch den Iran.
Die beiden allein reisenden Damen waren in Kopftuch und weite Gewänder gehüllt,
aber die leuchtend grünen Gregory-Rucksäcke zogen neugierige Blicke auf sich.
Andrea erzählt: «Ein so tolles Land, kulturell und landschaftlich, aber auch von
so einer unglaublichen Herzlichkeit geprägt. Ich war sicher nicht das letzte Mal
dort.» Und welcher Rucksack ist ihr Favorit? «Der Deva 80 ist mein treuer Begleiter
auf allen Reisen. Er trägt sich selbst bei voller Beladung unglaublich bequem.
Denn wie sagte schon unser Firmengründer Wayne Gregory: ‹Don’t carry your backpack – wear it!›»
auch die vielen Testsiege und Auszeichnungen, die Gregory abge­
räumt hat. Einen grossen Ritterschlag gab es zum Beispiel soeben
für den grossen Baltoro und sein Frauenpendant Deva: Das US­
amerikanische Backpacker Magazine verlieh den Trekkingpacks
aus Utah den renommierten «Editors’ Choice Gold Award».
Besonders stolz ist John – das macht er deutlich – auf sein acht­
köpfiges Entwicklungsteam. Er erzählt von den jungen Kreativen,
die ihm nachgefolgt sind. Schwärmt aber genauso von Tabitha,
die seit 18 Jahren die Musterschnitte entwirft. Und von Irma Diaz,
die seit zwei Jahrzehnten die Gregory­Prototypen näht. Dem­
nächst wird John ihr eine von ihm neu eingeführte Auszeichnung
überreichen: «The Golden Scissors Award», die goldene Schere
für seine treue Schneiderin.
Und was macht der Pionier, der sich 2014 mit seiner Frau Susie
– ebenfalls seit den Anfängen mit an Bord – in den Ruhestand
verabschiedet hat? Er durchreist die Welt, zieht von «Australien
bis nach Amsterdam», wie John erzählt. «Ich habe gestern erst
mit Wayne gesprochen. Als ich ihm von der Editors’­Choice­Aus­
zeichnung für den Baltoro erzählte, konnte ich seinen Stolz durch
die Leitung spüren.» John lacht. «Gregory ist noch immer Waynes
Baby, die Rucksäcke bringen ihn noch immer in Wallung.»
<
Und uns komfortabel in die Natur und die weite Welt.
*Transa Artikelnummer 091962, CHF 379.90, erhältlich in den Filialen Bern, Basel und Zürich sowie im Online Shop.
56
Kaufberatung
Faszination Hochtour:
Sonnenaufgang am Finsteraarhorn.
Hoch
hinaus
Eis, Schnee, Firn oder Fels: Wo die klassische Bergwanderung
endet, beginnt die Hochtour. Aber wie kommt der Bergwanderer
dort hin? Beni Neck von Transa Zürich erklärt die ersten
Schritte in die hochalpine Welt.
Interview: Stephan Glocker
Fotos: Patitucciphoto.com, Ruedi Thomi, Stephan Glocker
Kaufberatung
57
Beni Neck (24) aus Richterswil ZH ist schon seit
jungen Jahren beim SAC und inzwischen auch als
Tourenleiter aktiv. In der Zürcher Transa Filiale in der
Europaallee steht er den Kunden als Bergsportexperte mit Rat und Tat zur Seite. Gern unterwegs ist
Beni am nahen Vrenelisgärtli, für den Sommer liebäugelt er mit dem Piz Bernina über den Biancograt.
Beni, erst einmal eine grundsätzliche
Frage: Was unterscheidet eine Hochtour
von einer anspruchsvollen Bergwanderung?
Bei der Hochtour bist du – statt nur auf
festen Wegen – zeitweise auch auf Graten,
Gletschern, Schnee- und Firnfeldern unterwegs. Auch Kletterei gehört dazu. Deshalb
hat man Klettergurt, Seil, Steigeisen und
Helm dabei und bringt dieses Equipment
bei Bedarf zum Einsatz.
Die Schweizer Berge sind eines der besten
Hochtourenreviere weltweit – wer diese
Möglichkeiten und die Ambition hat, sollte
das nutzen, finde ich.
Das tönt ja nach einer Disziplin eher für
Experten. Ich bin leider kein gelernter
Bergsteiger …
Es ist wie bei jeder Sportart: Man geht es
langsam an. Bergwandern ist eine gute
Basis. Für Einsteiger ideal sind landschaftlich spektakuläre, aber technisch einfache
Routen. Etwa mit der Bahn aufs Jungfraujoch und dann über Konkordiaplatz und
Aletschgletscher hinab ins Wallis – eine
Traumtour ohne grosse Schwierigkeiten.
Wer gleich einen 4000er erobern will, beginnt mit leichten Klassikern wie Allalinhorn oder Alphubel, auch beide im Wallis.
Was sollte ich als Anfänger schon vor der
ersten Hochtour können?
Auch wenn man mit Bergführer geht: Das
korrekte Handling der Alpinausrüstung ist
gefragt, ebenso das Basis-Know-how zum
Thema Spaltenbergung. Einsteiger absolvieren normalerweise einen Kurs oder eine
anfängergeeignet e Tour beim SAC oder
einer Bergschule. Höhenfieber.ch, die Partner-Bergschule von Transa, hat gute Angebote (siehe auch Seite 48, die Redaktion),
Vielleicht wird man auch von erfahrenen
Kollegen auf eine einfache Tour mitgenommen, kommt so auf den Geschmack und >
58
Kaufberatung
beginnt dann mit der Ausbildung. Auf eigene Faust sollten Anfänger jedenfalls nicht
auf Hochtour gehen.
Okay, ich bin ein routinierter Bergwanderer
und möchte jetzt höher hinaus, ein Kurs ist
gebucht. Kann ich meine vorhandene
Ausrüstung nutzen?
Wetterschutz, Outdoor-Bekleidung, Rucksack oder auch Notfallausrüstung wie Rettungsdecke oder Biwaksack hast du als
erfahrener Outdoorer bereits. Neu hinzu
kommt die Alpinausrüstung: Steigeisen,
Pickel, Klettergurt, Helm, Hartware wie
Karabiner – und wahrscheinlich ein Paar
steigeisenfeste Schuhe …
Meine treuen Trekkingboots waren auch
schon auf 3000 Metern unterwegs …
Wenn du dich auf einfache Gletschertrekkings beschränken willst – in Ordnung.
Ein passendes Körbli-Steigeisen, das mit
Riemen fixiert wird, macht Trekkingschuhe
mit hohem Schaft gletschertauglich, sofern
deren Sohle nicht zu weich ist. Hast du Ambitionen auf kombiniertes Gelände – mal
Eis, mal Firn, dazwischen blanker Fels –,
müssen die Steigeisen perfekt sitzen, auch
in Steilpassagen, wo nur die Frontzacken
greifen. Das erfordert einen steigeisenfesten Schuh mit steifer Brandsohle und
Fersenabsatz. Dort rastet das Steigeisen
ein, ähnlich wie bei einer Skibindung.
Lohn aller Mühen: Touren und Gipfel, die man nie vergisst.
Vor der Steigeisen­Beratung geht es also
erst in die Schuhabteilung?
Richtig. Wie bei allen Schuhen kommt es
bei steigeisenfesten Modellen zunächst auf
die Passform an, aber auch die Festigkeit
und Isolierung sollten zu deinen Tourenplänen passen. Faustregel: je anspruchs-
voller die Hochtour, desto stabiler der
Schuh. Wenn du bereits einen steigeisenfesten Schuh hast, bring ihn zum Steigeisen-Kauf unbedingt mit – denn nicht alle
Modelle passen gut zueinander. Skitourengeher, die ihre Steigeisen vielleicht auch im
Winter benutzen möchten, bringen auch die
Skischuhe mit.
Bevor es an die Details geht: Ist es bei
Alpinausrüstung wie beim Trekking­
equipment, also je teurer, desto besser?
Nicht zwingend. Alpinausrüstung ist sicherheitsrelevant, deshalb unterliegt sie – vom
Helm bis zum Karabiner – sehr strengen
Normen. Qualitativ wirst du mit unserem
Angebot keinerlei Probleme haben, stattdessen zielt unsere Beratung auf Passform,
individuelles Können und Vorlieben.
Beispiel Helm: Sicherheitstechnisch hat
kein Helm echte Schwächen, aber trotzdem
haben wir ein Dutzend Modelle im Regal,
damit du auch den perfekt passenden findest. Preisunterschiede begründen sich
eher in Gewicht, Material und speziellen
Ausstattungsmerkmalen.
Bei Helmen und Gurten zählt die Passform, daher ist die Auswahl besonders gross.
Was muss ich also beim Helm beachten?
Vor allem, dass er am Kopf gut passt. Am
Berg ist Steinschlag die grösste Gefahr, gerade auf beliebten Routen, wo jemand über
Kaufberatung
5
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14
12
1
2
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8
9
Zusatzausrüstung Hochtour: 1 Bandschlingen, 2 Pickel, 3 Eisschraube, 4 Reepschnüre,
8 Steigklemme, 9 HMS-Karabiner, 10 Steigeisen-Sack, 11 Steigeisen, 12 Klettergurt, 13 Seil,
«Alpinausrüstung ist
sicherheitsrelevant,
deshalb unterliegt sie
– vom Helm bis zum
Karabiner – sehr
strengen Normen.»
Für Hochtouren optimiert: Der
Klettergurt Zephir Altitude* von
Mammut wiegt nur 215 Gramm.
dir vielleicht ein Steinchen löst. Den Helm
hat man manchmal über lange Zeit auf, mal
mit Mütze darunter, mal ohne. Daher sollte
er leicht, gut belüftet und verstellbar sein.
Eine Stirnlampenhalterung ist Standard.
Bei modernen In-Mold-Helmen sind Schale
und schlagdämpfender Hartschaum fest
*Transa Artikelnummer 067283, CHF 99.90.
verbunden, die Modelle wiegen nur ein paar
Hundert Gramm und sind sehr komfortabel.
Einen Klettergurt habe ich sogar noch, gut
gepolstert für die Kletterhalle …
Den kannst du für die erste Schnuppertour
nehmen, aber auf Dauer wirst du einen
5
14
Helm, 6 Karabiner, 7 Umlenkrolle,
Steigeisenfester Schuh.
leichten Gurt mit eher geringer Polsterung
bevorzugen. Du trägst den Gurt auf Hochtour stundenlang, tatsächlich belastet wird
er aber nur ganz selten, etwa mal beim Abseilen oder einer Spaltenbergung. Komfort
beim Anlegen und Tragen sowie ein kleines
Packmass im Rucksack sind ebenso wichtig
wie der Hängekomfort. Auch bei den Gurten
haben wir deshalb ein sehr breites Angebot.
Ein interessanter Kandidat wäre etwa der
Mammut Zephir Altitude für 99.90 Franken
– der wiegt gerade mal 215 Gramm.
Mal eine blöde Frage: Wozu brauche ich so
einen Pickel?
Es gibt keine blöden Fragen – und gerade
beim Pickel schwirren viele Missverständnisse umher: Viele meinen, das sei eine Art
Wanderstock. Auch auf Hochtour nimmt
man für Zustieg oder Flachpassagen besser
Trekkingstöcke. Der Pickel kommt im steilen Gelände zum Einsatz und bietet vor >
60
Kaufberatung
Bei der Ausrüstung berät Transa …
Gletscher-Trekking am Seil auf dem Grossen Aletschfirn.
Wohin mit den Zacken, wenn ich die
Steigeisen gerade nicht brauche?
Gute Frage. Meiner Meinung nach gehört
alles ausser dem Pickel in den Rucksack,
nicht aussen angebunden. Für Steigeisen
gibt’s da leichte, aber stichfeste Säcke.
«Die Schweizer Berge
sind eines der besten
Hochtourenreviere
weltweit – das sollte
man nutzen, finde ich.»
allem zusätzlichen Halt – auf Eis, Schnee,
Fels und auch rutschigem Gras. Man hält
ihn meist oben am Pickelkopf und sticht
nach unten. Die Länge des Schafts muss
also zu Körpergrösse und Tourenprofil
passen, daher gibt es viele Modelle in mehreren Grössen. Profis benutzen den Pickel
ausserdem als alpines Universalgerät: zum
Sondieren des Untergrunds, zum Stufenschlagen, als Kletterhilfe und für Rettungsmanöver.
Bleiben noch die Steigeisen …
Auch hier haben wir Modelle für jeden
Einsatzbereic h. Standard sind Schnellverschlüsse an der Ferse, Riemen für den
Oberfuss und Antistoll-Platten – diese verhindern, dass sich Schnee unterm Eisen
ansammelt und die Zacken nicht mehr
greifen. Die Ausrichtung und Anzahl der
Zacke n ist wiederum eine individuelle
… die Anwendung lernt man im Kurs.
Brauche ich auch ein Seil?
Ja, aber das wird anfangs der Bergführer
oder ein erfahrener Kollege mitbringen.
Hochtourenseile sollten imprägniert sein,
30 bis 50 Meter sind Standard, abhängig
von der Grösse der Seilschaft. Ich nehme
am Gletscher gern das Mammut Serenity
Dry als Universalseil. Für Touren im Fels
empfehlen wir dickere Seile ab 9,5 mm
Durchmesser. Beim Alpinequiment spielen
Tourencharakter und persönlicher Stil eine
grosse Rolle.
Faltstöcke wie der Distance Carbon Z*
von Black Diamond mindern
das Gesamtgewicht der Ausrüstung.
Sache: Flache Frontzacken bieten mehr
Halt im Firn und sind gut für Einsteiger und
normale Touren. Bei anspruchsvolleren
Touren bevorzugt man senkrecht stehende
Frontzacken. Und wer auch mal eine steile
Flanke traversieren muss, freut sich durchaus über einen Seitenzacken mehr.
*Transa Artikelnummer 092298, CHF 169.– ** Artikelnummer 078742, CHF 399.–
Gilt das auch für die Hartwaren, also
Karabiner & Co.?
Richtig. Schon wie man sich ins Seil einbindet, dazu gibt es mehrere Meinungen
und Methoden. Alle funktionieren. In
Deutschland und Österreich bevorzugt man
Karabiner, in der Schweiz eher das direkte
Einbinden. Dieses Wählen aus Optionen
setzt sich fort, von der Abseilmethode bis
zum Selbstrettungsequipment beim Spaltensturz. Für Anfänger ist da die klassische
Prusikschlinge erste Wahl, weil sie gut zu
Kaufberatung
merken und leicht bedienbar ist. Könner
setzen meist auf effektivere Methoden.
Also erst Erfahrung sammeln und dann
Hartware, Schlingen und Seil anschaffen?
Man sollte nur kaufen, was man auch bedienen kann. Bei Kursen und Ausbildungstouren übst du mit Leihausrüstung. Ob du
später lieber mit einem Tuber abseilst oder
mit dem HMS-Karabiner, ist deine Sache.
Könntest du ein mögliches Standardset
zusammenstellen, sodass ich sehe, was an
Zusatzgepäck auf mich zukommt?
Klar. Ich empfehle eine Eisschraube zum
Setzen eines Fixpunkts, einen HMS-Karabiner zum Sichern, Einbinden und Abseilen,
zwei Bandschlingen und diverse Reepschnüre. Dazu Seilklemme, Umlenkrolle
und ein paar zusätzliche Karabiner. Das
alles wird an den Materialschlaufen des
Klettergurts befestigt. Damit bist du für die
wichtigsten Manöver auf Hochtour gerüstet
(siehe Foto Seite 59). Lernen musst du den
Umgang natürlich im Kurs.
Ohne jetzt meinem geplanten
Hochtouren­Kurs vorzugreifen: Was
wäre so ein typisches Manöver?
Etwa der bereits erwähnte Selbstaufstieg
aus einer Gletscherspalte. Dass jemand –
meist der Vordere am Seil – in eine zugeschneite Spalte fällt, kann durchaus vor-
«Da die Alpinausrüstung
ein paar Kilo extra wiegt,
freut man sich über hochwertige, leichte Bekleidung,
etwa Dreilagen-Gore-Tex.»
61
hinaufklettert. Die notwendigen Schlingen
muss man aber schon vorher am Gurt haben
und auch bedienen können.
Gletscherbrillen oder Sportbrillen mit
Wechselgläsern (Bild Adidas Terrex
Pro**) schützen vor der UV-Strahlung.
Hast du über die Spezialausrüstung hinaus
noch ein paar Tipps?
Wie gesagt kannst du dein Trekkingequipment weitgehend nutzen. Eine n Pickelhalter hat praktisch jeder Rucksack. Da die
Alpinausrüstung ein paar Kilo extra wiegt,
freut man sich über hochwertige, leichte
Bekleidung, etwa Dreilagen-Gore-Tex als
Wetterschutz oder eine Primaloft-Jacke als
Wärmereserve. Die Tourenhose sollte unten
nicht an den Steigeisen hängen bleiben,
daher ist ein enger Abschluss besser – oder
gleich Gamaschen. Und ein zweites Paar
Handschuhe in Reserve ist immer gut.
kommen. Deshalb ist es wichtig, dass das
Seil stets leichten Zug hat und ein tiefer
Sturz vermieden wird; dieses richtige
Gehen am Seil ist übrigens ein Teil der Ausbildung. Bei einer Seilschaft mit vier oder
mehr Personen ist so ein kurzer Sturz meist
keine grosse Sache; die anderen ziehen den
Gestürzten einfach wieder hoch. Bei drei
oder nur zwei Personen an einem Seil wird
die Rettung von oben kompliziert, man
braucht Fixpunkt und Flaschenzug. Oft ist
es viel effektiver, wenn sich die Person in
der Spalte selbst helfen kann, also am Seil
Wo lohnt sich ein Upgrade der Ausrüstung?
Auf Hochtouren bewältigt man auch abseits
der Steilpassagen viele Höhenmeter, daher
sind Trekkingstöcke für die An- und Abstiege zu empfehlen. Die neueste StockGeneration – superleicht und klein faltbar –
spart richtig Gewicht und lässt sich bei
Nichtnutzung auch im Rucksack transportieren. Die Sonnenbrille sollte man prüfen
und bei Bedarf upgraden. Die UV-Strahlung
in der Höhe und auf Gletschern ist immens,
daher ist eine gut abschliessende Sportbrille mit passenden Gläsern oder gleich
<
eine Gletscherbrille Pflicht.
SAC-Kursangebote, Packlisten und Merkblätter unter www.sac-cas.ch/ausbildung.
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62
Kollege Transa
Kollege Transa
63
Lauf,
Linus, lauf
Für sein Glück braucht Linus Troxler nicht viel.
Nur eine Strasse, möglichst lang. Dazu Shorts, Shirt und
Schuhe. Und besonders mit Schuhen kennt sich der 52-Jährige
bestens aus: als Verkaufsberater bei Transa Zürich.
Text: Manuel Arnu | Fotos: Manuel Arnu, Archiv Linus Troxler
L inus Troxler hat das Ziel vor Augen. Schritt für Schritt
kommt er ihm näher. Seit Stunden ist er auf der Strecke,
ein Mix aus Erschöpfung und Glücksgefühl treibt ihn auf
den letzten Metern an. Die Strasse ist ein Tunnel, in
der Ferne jubelnde Zuschauer. Dann der Zieleinlauf.
Die Zeit ist Linus unwichtig. Er setzt sich an den Randstein.
Erschöpft, ausgelaugt, glücklich. Er lehnt sich zurück, nimmt
einen Schluck Wasser aus seiner Flasche und sitzt
da. Denkt nichts, macht nichts. «Es tönt banal, aber
das sind die schönsten Laufmomente», sagt Linus
strahlend.
Linus Troxler, 52 Jahre alt, ist Verkaufsberater
in der Zürcher Schuhabteilung. Er sitzt in
einem dunklen Ledersessel auf der Galerie des
Transa Bookstores und lehnt sich zurück.
«Ich habe es gerne einfach und puristisch.
Ich mag keine Materialschlacht.» Linus
hat sich für eine der spartanischsten
Sportarten entschieden, für das Laufen.
Mit Zelt, Schlafsack und Rucksack ist er
eher selten unterwegs. Seine Abenteuer beginnen an der Haustüre,
gerne auch vor oder nach der Arbeit, und jedes Jahr absolviert er
eine Handvoll Wettkämpfe.
50 Marathons auf drei Kontinenten
Linus hat mehr als 50 klassische Marathonläufe auf drei Kontinenten absolviert – durch die Häuserschluchten Chicagos,
das Brandenburger Tor in Berlin, über die Bosporus-Brücke in
Istanbul oder auch beim Swiss Alpine Marathon in Davos. Hinzu
kommen rund 15 Ultraläufe und Etappenrennen wie der Marathon des Sables, ein 230 Kilometer langes Etappenrennen durch
die marokkanische Wüste. Linus wälzte sich beim StrongmanRun
im deutschen Weeze durch kalten Schlamm und schulterte
7,5 Kilo Gepäck plus ein Gewehr bei Schweizer Waffenläufen,
selbstverständlich in Uniform.
Nicht zu vergessen der Mährische Ultramarathon in Tschechien:
sieben volle Marathons an sieben aufeinanderfolgenden Tagen.
Viermal hat er ihn absolviert, persönliche Rekordzeit für die insgesamt 300 Kilometer: knapp 41 Stunden. Wie man das schafft?
«Bei einem einfachen Marathon presst man den Schwamm aus
bis zum letzten Tropfen. Wenn man aber weiss, es kommen noch
sechs Tage, dann geht man dosierter ans Werk.» Und mental >
64
Kollege Transa
Manchmal läuft es nicht so gut: Sandsturm in Marokko.
sei es pure Erholung, sagt Linus: «Ich konnte sieben Tage den
Kopf ausschalten. Das Laufen hat meditativen Charakter. Ich
bekam eine ganz andere Sichtweise auf meine Probleme.»
Nicht immer sind die Ultraläufe reines Vergnügen, auch nicht für
Linus. Beim Transalpine-Run, einem gut 250 Kilometer langen
Etappenrennen von Oberstdorf nach Meran, mogelten sich Textilfasern in eine offene Blase am Fuss und lösten eine Blutvergiftung aus. Der Fuss begann zu eitern, in der Nacht quälte Linus
Schüttelfrost. Mit den Schmerzen konnte Linus umgehen. Viel
mehr nagte in ihm die Enttäuschung, dass sein Körper nicht
so wollte, wie er es erwartet hatte. Mit eisernem Willen und einem
guten Rennarzt überwand er die Krise und beendete den Lauf.
Aber an den Punkt, an dem man alles infrage stellt, kommt
praktisch jeder Läufer. «Ich habe Läufer erlebt, die an einem
100-Kilometer-Rennen zwei Kilometer vor Schluss aufgaben!»
Auch Linus hat sich oft die Frage gestellt: «Warum machst du das
überhaupt?» In solchen Krisen kämpft er mit positiven Gedanken
dagegen an und betet sein Mantra runter: «Es geht mir gut, es
geht mir gut. Es geht vorbei, es geht vorbei.» Das wirkt mal schneller, mal nicht so schnell.
Über 400 verschiedene Paar Schuhe
Linus’ berufliche Karriere im Schnelldurchlauf: nach der Schule
eine KV-Lehre, dann mehrere Jahre bei einem Zürcher Geldhaus.
Bankenfusion, Jobverlust, 1997 Wechsel ins Sportbusiness. Zunächst beim Laufschuh-Hersteller New Balance, danach 13 Jahre
Besonders stolz ist Linus auf Platz 44 beim Wien-Marathon.
Laufschuhverantwortlicher eines kleinen Zürcher Sportgeschäfts.
Seit 2012 Verkaufsberater Schuhe bei Transa. Linus beugt
sich etwas nach vorne und deutet eine Etage tiefer: «Mehr als
400 Paar stehen dort zur Auswahl, von Zehensandalen bis hin zu
steigeisenfesten Bergschuhen.» Schuhe faszinieren Linus: «Vom
Aufstehen bis zum Schlafengehen lastet dein Körpergewicht auf
dieser kleinen Fläche. Überleg mal, welche Kräfte da innert eines
Tages beim Gehen und Stehen zusammenkommen.»
Vor einigen Jahren kämpfte Linus mit einer Knochenhautreizung
– wohl eine Folge zu weicher Schuhe. Er versuchte es mit Bürolederschuhen seines Vaters und trainierte auf Asphalt. Mit Erfolg,
die Beschwerden verschwanden. Seither hat Linus viel über Lauftechniken und Schuhtechnologie gelesen und gelernt, hat auch in
der Praxis immer wieder mit seinem Schuhwerk experimentiert.
«Viele Beschwerden haben ihre Ursache in falschen Schuhen»,
hat er beobachtet. «Du glaubst, du bist schief im Bett gelegen
oder es ist der Wetterumschwung, aber Kopf- oder Rücken-
TRANSACARD
IST TRUMPF
Mit der kostenlosen Kundenkarte kannst du
Punkte sammeln und zahlreiche Stiche machen:
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So frisch sieht Linus nach 300 Kilometern aus.
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Seine jahrelange Erfahrung
als Läufer und Tester gibt Linus an
die Transa Kunden weiter – denn:
«Viele Beschwerden haben ihre
Ursache in falschen Schuhen.»
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Eintrittsgebühr für das
Boatsharing Sailbox
CHF 30.– Ermässigung
bei Höhenfieber und
Berg+Tal
schmerzen strahlen oft von den Füssen her aus.» Seine
Erfahrung hilft ihm auch bei Transa, obwohl er dort vorwiegend Bergsport- und Reiseschuhe verkauft: «Die Anforderungen an Schuhe sind stets gleich. Was für Laufschuhe
gilt, gilt im Prinzip auch für andere Einsatzbereiche.»
Globotrek-Gutschein
bei Reisebuchung
Zeit für seine sieben Kinder
GlobetrotterGutschein bei
Reisebuchung
Foto: Daniel Peterlunger
Als Kind probierte Linus verschiedene Sportarten aus, um
als Jugendlicher an der Leichtathletik hängen zu bleiben.
«So war ich von keiner Mannschaft abhängig und konnte
sekundengenau erkennen, ob ich mich verbessert oder
verschlechtert habe.» Laufen wurde sein Lebensinhalt. Training, Ernährung und Wettkämpfe bestimmten den Alltag.
Heute sieht Linus die Sache gelassener. So gelassen, dass
er bei allem Laufen auch noch Zeit für seine Frau und die
sieben, ja: sieben Kinder findet.
Aber eine Handvoll Wettkämpfe pro Jahr sollen es schon
sein. Und jeden Tag mindestens eine Stunde Laufen. Drängt
sich die Frage auf, ob Linus vor etwas davonläuft … Er
richtet sich in seinem Sessel auf und überlegt. Dann ein
entschlossenes: «Nein. Das Laufen und die Bewegung
helfen mir im Leben. Mir kommen gute Ideen, auch für
wichtige Lebensentscheidungen, ich bin ausgeglichener …»
Ein Dasein ohne Laufen kann sich Linus nicht mehr vorstellen. Und das nächste grosse Rennen steht auch schon fest:
<
2016, in Polen. 147 Kilometer, nonstop.
Alle Vorteile der
TransaCard sowie das
Antragsformular findest du auf
www.transa.ch/service/transacard
66
Reise
Zwei Wochen Sommerurlaub mit drei kleinen Kindern nahe am Polarkreis.
Kann das gut gehen? 4-Seasons.ch-Redaktor Michael Neumann
machte die Probe aufs Exempel. Das Ende gleich vorneweg: Familie
Neumann fährt auch dieses Jahr wieder geschlossen nach Island.
Text und Fotos: Michael Neumann
Reise
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68
Reise
Landmannalaugar bedeutet «die warmen Quellen der Leute vom Land». Die Berge dort sind aber auch ganz chick.
Von der Sonne geweckt – auch wenn die Temperaturen einen nicht unbedingt «aus dem Zelt brennen» ;-)
Reise
a, ich gebe es zu: Meine Kinder, drei an der Zahl, dürfen
KiKA gucken. Und sie lieben es. Besonders die Reportagen im Stile von «Willi wills wissen» und «Pur+» mit
Eric. Und auch wenn sie oft wie eingerastet davorsitzen,
so scheint doch was anzukommen im Kinder hirn.
Anders ist es nicht zu erklären, dass sie auf die Frage,
wo denn der nächste gemeinsame Sommerurlaub zu verbringen
sei, unisono «Island» krähen. Bitte wie, bitte was? Meinen Einschub, dass das eine Insel im Nordmeer sei und kein tropisches
Badeparadies, wischten sie beiseite mit Kinderlogik. Warm sei es
in Island schliesslich auch – und zwar in den heissen Quellen und
auf den Vulkanen. «Aha.» «Und Papa?» «Ja?» «Du darfst auch
Fotos machen für deine Zeitung.» Die Zeitung ist in diesem Falle
das 4-Seasons.ch, welches du gerade in den Händen hältst.
Da Kinderwunsch zwar nicht Befehl ist, wohl aber berücksichtigt
sein will – Stichwort Familienfrieden –, mache ich mich sogleich
daran, mir einen Eindruck über die zu erwartenden Kosten zu
verschaffen. Zwar könnte ich als Redaktor auch die Pressekarte
spielen und beim Tourismusverband um eine Unterstützung für
eine Recherchereise ersuchen, doch stünde das einer objektiven
Berichterstattung, ob man sich Island als Familie überhaupt leisten
kann, im Wege. Eine erste Onlinesuche in Sachen Flug bringt dann
auch gleich Ernüchterung. Zwei Erwachsene und drei Kinder, das
macht bei Icelandair weit über 3000 Franken. Uppps! Okay, wird
wohl doch eher die Adria ... Ich vertage das Projekt und studiere
fortan genau das KiKA-Programm. Nicht, dass Eric und Willi als
Nächstes über Spitzbergen oder die Karibik berichten …
J
69
How to Island mit Kindern I
Flugreisen mit Kindern jenseits des
zweiten Lebensjahres bedeuten meist
hohe Kosten. Das beste Angebot in der
Schweiz bietet derzeit Easyjet, die von
Basel direkt nach Island fiegen. Je
nach Wohnort eine gute Alternative ist
WOW Air, die von Stuttgart regelmässig
den internationalen Flughafen Kefavík,
50 Kilometer entfernt von Reykjavík,
anfiegen. Ein «Kinderangebot» wie im
Artikel beschrieben, ist aber auch dort
die Ausnahme. Ideal für Preisvergleiche ist das Onlineportal skyscanner.ch.
Zelt versus Hütte: Viele Zeltplätze
bieten alternativ auch liebevoll
eingerichtete Holzhütten (in der
Nebensaison ab 80 Franken). Je nach
Wetter, Wind und Temperaturen sind
diese oft die bessere Wahl.
Für Papa: Zwar sind die Alkoholpreise
in Island längst nicht mehr exorbitant, doch der Gang in den Duty-free
in Kefavík beim Warten aufs Gepäck
lohnt durchaus. So bleibt im Reisebudget mehr Spielraum für Softeis.
Ein paar Tage später bimmelt mal wieder eine Mail im Posteingang der 4-Seasons.ch-Redaktion, die mit ihrem Absender
WOW Air wohl nur haarscharf am Spamfilter vorbeigesegelt ist.
Der isländische Low-Cost-Flieger mit Sitz in Reykjavík fliegt erst
seit Juni 2012 und ist daher noch nicht jedem bekannt. So wie
mir. In jedem Fall unterbreitet deren Pressemeldung ein beinahe
unanständiges Angebot: Kinder bis elf Jahre fliegen im Sommer
2014 in Begleitung ihrer Eltern umsonst. Das Angebot gilt zwar
ab Stuttgart, doch das ist von weiten Teilen der Schweiz ja nicht
aus der Welt.
Werbeträger Ey-ja-fjal-la-jö-kull
Die innere Mitte ist in Island schnell gefunden.
Bleibt noch die Frage nach Transport und Unterkunft. Auch hier
muss man tapfer sein. Das gut ausgebaute Bussystem käme zwar
theoretisch infrage, scheidet praktisch aber aufgrund des kleinen
Zeitfensters von neun Tagen und einer doch recht langen To-doListe der Kinder (neben heisser Quelle und Vulkanen noch Reiten,
Schneeballschlacht, Wikinger, Geysire, Elfen, Wasserfälle, Softeis,
Hotdogs ...) aus. Die Mietwagenpreise wiederum erscheinen uns
– euphemistisch gesprochen – eher sportlich. Zumal wir unbedingt
einen geländegängigen Wagen wollen, damit wir die mit einem F
gekennzeichneten Strassen im Hochland befahren können. Allrad
und vor allem eine gewisse Bodenfreiheit sind dort Pflicht. Denn
Brücken, so lese ich, sind Mangelware, meist führt der Weg schnurstracks durch den mehr oder weniger reissenden Fluss.
Fehlt nur noch die Unterkunft. Doch dieser Aspekt ist schnell
geklärt: Zelten. Und das, so entnehmen wir dem Reiseführer, ist
bei den vielen einfachen, aber schön gelegenen Campingplätzen
in Island definitiv kein Kostenfaktor.
Und so sitzen wir, Sam, Matti, Kalle, Kathi und Michi, im August
im Flieger nach Island. Und wir sind nicht allein, der Flieger ab
Stuttgart ist bumsvoll. Grund dafür, so sagen die Experten, sei die
Finanzkrise Islands und der Ey-ja-fjal-la-jö-kull. Erstere hat das
vormals hohe Preisgefüge der Insel spürbar eingebremst, Zweiter
war jüngst die perfekte PR-Aktion, kostenlos inszeniert von Mutter
Natur für die Medien dieser Welt. Als der Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen 2010 über Wochen eine beeindruckende >
70
Reise
Gut bei Wind und Wetter: die einfachen Hütten auf zahlreichen Campingplätzen.
Aschewolke in die Atmosphäre spuckte, hielt er nicht nur über
100 000 Flüge am Boden und die Bevölkerung in Atem, sondern
verstärkte auch das Bild eines ungezähmten Naturparadieses vor
den Toren Europas. Und so zählte Island mit seinen 300 000 Einwohnern 2014 über eine Million Touristen, für dieses Jahr rechnet
man gar mit 1,2 Millionen.
Tanz auf dem Vulkan
Kalt: Bei vielen Wanderungen
gibt’s nasse Füsse.
Heiss: Nach 20 Minuten ist
das Ei im Strumpf gar.
Schön: Der Seljalandsfoss ist zu Recht ein Touristenmagnet.
Und auch 2014 war der Vulkanismus in Island ein grosses Thema.
Sehr zur Freude meiner Kinder. Schon vor unserem Abflug kündeten seismische Aktivitäten von einem bevorstehenden Ausbruch
am Bárdarbunga. Anders als der Eyjafjallajökull, der sehr prominent neben der Island-umspannenden Ringstrasse im Süden der
Insel liegt, thront der Bárdarbunga im Niemandsland am Rande
des Gletschers Vatnajökull. Er war in der Vergangenheit zwar nicht
als grosse Ascheschleuder aufgefallen, aber was würde passieren,
wenn er unter dem Eis eruptieren würde, und nicht daneben, wie
von den Experten vorausgesagt?
Die ersten Tage verwöhnt uns das Wetter mit voll campingtauglichen Temperaturen und einer leichten Brise. Von Winter keine
Spur. Auf dem Programm die touristischen Klassiker: Geysir, Gullfoss und Seljalandsfoss. Auf den Campingplätzen treffen wir auf
gut gelaunte Touristen aus aller Welt, die alle völlig verzaubert von
Island sind. Jeder hat ein paar Tipps parat, was man auf keinen
Fall verpassen sollte. Thórsmörk zum Beispiel. Die kleine Ansiedlung am Ende einer durchaus anspruchsvollen F-Strasse ist Ausgangs- beziehungsweise Endpunkt einer der schönsten Zweitageswanderungen Islands. Für die Kinder ist schon die Strasse dorthin
ein Erlebnis. Als Papa mit dem Auto vor der ersten der über ein
Dutzend Furten bis Thórsmörk anhält, ist die Aufregung gross. Mit
dem Auto durch einen reissenden Fluss? Papa spinnt. Die gletschertrübe Brühe lässt keinen Rückschluss auf die Wassertiefe
30er Packung Kontaktlinsen in Originalgrösse.
Die Kinder sind von
der heissen Quelle in
Landmannalaugur
hellauf begeistert.
Ein Wunder, dass
ihnen während der vier
Tage dort keine
Schwimmhäute zwischen
den Fingern wachsen.
Warmbadetage in Landmannalaugar.
zu. Und so beherzigen wir die erste Regel
aller Furtdurchquerungen: Wenn Zweifel
ob der Machbarkeit bestehen, entweder
vorher zu Fuss durchwaten oder warten,
bis ein Isländer vorbeikommt und vorfährt. Der Local, der wenig später in
einem sogenannten Superjeep auftaucht,
bremst noch nicht einmal runter, bevor er
mit seinen Ballon reifen und seinem
ganzen Meter Bodenfreiheit mittig durchbrettert. Also gut: Geländegang rein,
Scheibenwischer an und ihm unter dem
Kreischen der Kinder hinterher. Wow.
Einige Furten später schwappt sogar mal
Wasser über die Motorhaube bis zur
Windschutzscheibe, doch alles geht gut.
In Thórsmörk angekommen, unternehmen wir Tageswanderungen, so weit die
Kinderfüsse tragen. Die Überschreitung
Richtung Küste und Skógafoss, vorbei am
vorerst schlummernden Eyjafjallajökull,
müssen wir jedoch vertagen aufs nächste
Mal, unser Kleinster ist noch kein Aspirant für die Goldene Wandernadel.
Nächster Halt unserer Islandtour für Anfänger ist Landmannalaugar. Hier, weitab
von der Zivilisation im Hochland, startet
der wohl schönste Wanderweg Islands, der
Laugavegur. Die farbigen Hügel links und
rechts des Weges suchen weltweit ihresgleichen, und es gibt sicher kaum einen
outdooraffinen Menschen auf dieser Welt,
der nicht schon mal an einem Bild dieser
surrealen Landschaft hängen geblieben
ist. Und auch, wenn wir kinderbedingt dort
nicht die ganz grossen Sprünge machen
können, so ist der dortige Zeltplatz
dennoch das perfekte Basislager für kleine
wie grosse Tagestouren. Mal eben vor dem
Frühstück allein auf den Hügel Bláhnjúkur
sprinten oder mit einem guten Zeitpolster
und vielen Pausen gemeinsam auf den
Vulkan Brennisteinsalda, das gelingt dort
wirklich kinderleicht. Auch macht es als
Dauercamper Spass, dem steten Strom
der Weitwanderer gemütlich beim Ankommen, Einpacken und Losmarschieren zuzuschauen.
FEDERLEICHT!
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wiegen nur 22 Gramm und haben ein
ultrakleines Packvolumen.
SMS vom Katastrophenschutz
Ein weiterer Trumpf vom Basislager in
Landmannalaugar ist die heisse Quelle in
Form eines Baches. Sie bietet genügend
Platz für Hunderte Besucher und ist mit
ihrem stellenweise fast 60 Grad warmen
Wasser ein Labsal für müde Muskeln.
Nach drei Tagen schaffen unsere Kinder
den Weg vom Zelt ins Wasser durch den
kalten Wind in unter einer Minute und
wissen auch, wo es tief genu g für eine
Arschbombe ist.
Eines Abends bimmelt eine SMS auf dem
Handy. Die isländische Regierung ist
dran. Der Bárdarbunga sei ausgebrochen,
und alle Personen in seiner Nähe >
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Vertrieb in der Schweiz:
Prolens AG, 8005 Zürich
72
Reise
Landschaften wie Postkarten, an denen man sich nicht sattsehen kann. Mittig durchfahren geht aber gut.
How to Island mit Kindern II
mögen doch bitte die Region verlassen. Landmannalaugar liegt
zwar nicht in der Gefahrenzone, doch die geplante Weiterfahrt auf
der F 26 ins Landesinnere ist damit Makulatur. Von einer Fahrt
zum Vulkan selbst ganz zu schweigen. Die Vulkanologen wissen
noch nicht, wie sich die Eruption entwickeln wird. Aber flugs ist
– Ehrensache für die Online-Nation Island – eine Webcam installiert, auf der man das Geschehen live verfolgen kann. Wie in
einem überdimensionalen Kochtopf brodelt die Lava und formt
beim Erkalten diesen Topf langsam, aber beständig immer höher.
Und eine Asche-Eruption, die den Flugverkehr behindern könnte,
schliessen die Experten vorerst aus, da die Lava sehr dünnflüssig
sei, was grob gesprochen die Gefahr von Verstopfungen minimiert.
Landschaften wie im Film
Mietwagen: Wer mit dem eigenen Auto
ins Hochland will, braucht eines mit
Allradantrieb und ausreichend Bodenfreiheit. Sehr praktisch, besonders mit
Kindern, ist zudem eine Dachbox für
das Extra an Gepäck (Kinderwagen,
Windeln, ...). Empfehlenswert ist der
Anbieter iceland4x4carrental.com.
Ein Jeep Grand Cherokee kostet dort im
September pro Woche ca. 900 Franken.
Busse: Mit mehr Zeit im Gepäck kann
man Island auch gut mit den zuverlässig getakteten Hochlandbussen
erkunden. Ein One-Way-Trip von
Reykjavík nach Thórsmörk etwa schlägt
für eine fünfköpfge Familie mit rund
100 Franken zu Buche. Infos: re.is.
Mehr Island: Zur Einstimmung:
«Willi wills wissen» in Island, Titel
«Kalte Gletscher, heisse Quellen»,
zu fnden in der KiKA-Mediathek.
Weitere Infos und konkrete Hilfestellung bei der Planung einer
Islandreise bieten die Reiseexperten
von Globetrotter Travel Service
(www.globetrotter.ch).
Die letzten Tage unserer Reise geniessen wir völlig abseits der
ausgetretenen Touristenpfade. Der Reiseführer bleibt im Handschuhfach, und wir suchen uns auf der Karte Stichstrassen, die
im Nichts enden. Dort, wo der Fahrweg zum Fussweg wird, steigen
wir aus und marschieren, bis die Kinder keine Lust mehr haben.
So entdecken wir etwa nahe des Gullfoss eine Landschaft, die wir
uns auch gut in einem hollywoodesken Science-Fiction-Film
vorstellen können – die es aber nicht mal zu einem Sternchen auf
der Landkarte gebracht hat. So oder so ähnlich muss es auf Mars
& Co. aussehen. Und tatsächlich, statt solche Welten am Computer zu erschaffen, schaut Hollywood immer wieder gern in Island
vorbei, um auch die Fantasie der Erwachsenen zu befrieden.
Filme wie «Prometheus», «Das erstaunliche Leben des Walter
Mitty» und «Star Trek: Into Darkness» etwa sind zu weiten Teilen
hier gedreht worden. Und nicht zu vergessen die Fabelserie
«Game of Thrones», deren fünfte Staffel derzeit weltweit im TV
läuft. Du merkst also, Island ist nicht nur für KiKA-Fans eine
<
Reise wert ...
Reisen ist unser Beruf.
Beraten unsere Leidenschaft.
Ihre Traumreise-Erfüllerin
Claudia Meyer, 1248 Tage
Reiseerfahrung weltweit.
Aarau H Baden H Basel H Bern H Biel H Brig H Chur H Fribourg H Interlaken H Luzern H Olten
Rapperswil H Schaffhausen H St. Gallen H Thun H Winterthur H Zug H Zürich H globetrotter.ch
Hin und weg
Foto: Axel Ballay
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Die nächste Transa Overland Reise
führt 2016 über die Panamericana.
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Traumreise in Sicht!
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Nina Caprez zeigt, wie’s geht.
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Beim Arc’teryx Women’s Special in Winterthur können
Kletterinnen mit den Profis Nina Caprez sowie Heike
und Tanja Schmitt trainieren. Und Vorträge gibt’s auch.
Nina Caprez ist die zurzeit erfolgreichste Schweizer Kletterin, und
die deutschen Zwillingsschwestern
Tanja und Heike Schmitt zählen
ebenfalls zu den Senkrechtstartens
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rinnen im Vertikalsport. Am 27. Juni
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zeigen die drei Arc’teryx-Athletinnen
ihre besten Moves, geben sicher auch ein
paar Tipps und halten abends spannende
Vorträge: beim Arc’teryx Women’s Special
in der von Transa und Mammut gesponserten Winterthurer Kletterhalle 6a plus.
Wie der Name schon sagt, kommen nur die
Damen in den Genuss der dreistündigen
Workshops. Acht Kletterinnen können mit
Nina, die aus dem Prättigau stammt, Methoden für kraftsparendes Klettern lernen
oder ihr Treten und Greifen optimieren.
Die Eiskletterinnen Tanja und Heike, die
als Sieben jährige aus Südafrika nach
Frankfurt am Main übersiedelten, erklären
ebenfalls je acht Teilnehmerinnen die
Unterschiede zum Felsklettern, zeigen die
nötige Ausrüstung und trainieren im
Praxisteil verschiedene Techniken.
Zum anschliessenden Grillieren und den
Vorträgen der drei Kletterinnen am Abend
dürfen dann sogar die Männer hinzukommen. Alle Informationen zur Anmeldung und zu den Teilnahmepreisen findest
du im Web auf www.transa.ch/arcteryx<
womens-special.
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Frauen gehen steil
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Alle zwei Jahre veranstalten Globotrek und Transa eine
Reise, die das Zeug hat, zur Reise deines Lebens zu
werden. Vergangenes Jahr ging es in je 100 Tagen von
Kairo nach Kapstadt und wieder zurück. 2016 steht
Südamerika auf dem Plan: in 90 Tagen von Quito in
Ecuador bis nach Feuerland in Argentinien, und zwar
entlang der berühmten Route Panamericana. Auf dem
Weg liegen weltberühmte Sehenswürdigkeiten wie
die Inkastadt Machu Picchu, die Salzwüste Salar de
Uyuni und natürlich auch die einzigartig schönen
Granitgipfel Patagoniens. Eine genaue Ausschreibung
der Reise findest du in der nächsten Ausgabe von
4-Seasons.ch. Das Reisedatum kannst du schon mal
vormerken: Ende August bis Ende November 2016. <
2016 geh
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