Fulaer Zeitung - Rad statt Rollstuhl

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SPO
6. BAROCKSTA
Luftholen, Überholen, Aufholen – Vielseitigkeit war beim Barockstadt-Triathlon gefragt.
Neuer Teilnehmerrekord und Lob al
700 Starter beim 6. Barockstadt-Triathlon / Hohmann: Schönste V
Die Ziellinie ist passiert – endlich angekommen!
FULDA
Neues Jahr, neuer Teilnehmerrekord: 700 Athleten sind gestern beim
6. Barockstadt-Triathlon
gestartet und haben die
Fuldaer Innenstadt wieder mal in eine riesige
Sportstätte verwandelt.
Von unserem
Redaktionsmitglied
PATRICK WICHMANN
Strahlender Sonnenschein, die
700-Teilnehmer-Marke
geknackt, sportliche Topleistungen – auf Seiten der Verantwortlichen durfte man gestern
durchaus zufrieden sein. Insbesondere die Zahl der Anmeldun-
gen sorgte beim Triathlon-Organisator Wasserfreunde Fulda
fast schon für strahlende Augen.
Denn gestern Morgen waren vor
dem Start keine Nachmeldungen mehr möglich, die Starterlisten bereits seit einigen Tagen
geschlossen.
700 Teilnehmer – viel mehr
wird wohl auch im kommenden Jahr nicht drin sein. „Das
hängt an zwei Kriterien“, erklärt Roland Baumann aus dem
Vorstandsteam der Wasserfreunde, „zum einen an der
Zahl der Fahrradständer in den
Wechselzonen. Die lässt sich sicherlich erhöhen. Das zweite
Kriterium allerdings ist die Dauer der Veranstaltung, die sich ja
mit mehr Startern auch deutlich erhöhen würde. Dann
müssten wir die Helfer in einem
Zwei-Schicht-System einteilen
– wodurch wir doppelt so viele
brauchen würden.“ Bereits jetzt
waren 130 Helfer im Einsatz,
um einen reibungslosen Ablauf
zu gewährleisten. Sie ordneten
„Weiter in dieser
Größenordnung“
entlang der Strecken den Verkehr, nahmen Zeiten, reichten
den Läufern Getränke und Obst
und standen den Athleten bei
allen Fragen zur Seite.
„Der Triathlon wird sich also
weiterhin etwa in dieser Größenordnung abspielen“, warf
Baumann bereits einen Blick
auf das kommende
Jahr. Nur bei den
Staffeln, da sieht er
dann doch noch
ein klein wenig Potenzial zur Aufstockung.
Die bekannten
drei Distanzen waren auch bei der
sechsten Auflage
im Programm: die Olympische
Distanz über 1,5 Kilometer
Schwimmen, 38,0 Kilometer
Radfahren und 10 Kilometer
Laufen, die mittlere Sprintdistanz (0,5/25,5/5,0) und die Jedermann-Distanz für Hobbysportler (0,2/13,0/2,5). Den Sieg
über die Olympische Distanz
holte sich Lukas Scholl vom VfL
Münster, der nach 02:01:01
Ob Reifen flicken oder Radfahren – als Triathlet muss man vielseitig begabt sein.
Schon beim Schwimmen galt es, schnell voranzukommen.
Die Pauluspromenade bot den Startern eine tolle Kulisse.
Die Friedrichstraße in Fulda war gestern fest in Läuferhand.
ORT
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DT-TRIATHLON
ERGEBNISSE
Olympische Distanz
Männer: 1. Lukas Scholl 2:01:01 Stunden; 2.
Thomas Sämann 2:01:27; 3. Matthias Erlebach 2:02:28; 4. Markus Respondek
2:04:37; 5. Matthias Junghans 2:07:50; 6.
Uwe Ullmann 2:07:54; 7. Stefan Lang
2:08:07; 8. Stephan Kleinhans 2:08:39; 9.
Jens Schäfer 2:09:18; 10. Benedikt Hintze
2:09:33.
Frauen: 1. Liv Pabst 2:21:41; 2. Beate Zschorlich 2:22:03; 3. Kristina Biel 2:23:12; 4. Anna
Riethmüller 2:24:11; 5. Claudia Fiebig-Keller
2:25:04; 6. Tina Kreher 2:25:15; 7. Diana
Beier 2:25:35; 8. Silke Tesseraux 2:27:14; 9.
Miriam Geis 2:32:57; 10. Jenny Hänseroth
2:34:35.
Staffeln: 1. Rad statt Rollstuhl/Besi & Friends
(Christoph Herzog, Andreas Beseler, Sarah
Giebl) 1:57:26; 2. One Team (Philipp Hahner,
Jürgen Rausch, Dirk Schneegaß) 2:02:41; 3.
Landkreis Fulda (Dominik De Beisac, Kirstin
Bennewitz, Frank Jiptner) 2:17:46; 4. Mühlfeldring-Gäng (Liane Heid, Thomas Rathjen,
Denis Oswald) 2:18:27; 5. Team Truck Center
Rhön (Michael Malkmus, Fred Kronberg, Danilo Ettlich) 2:24:35; 6. Gallinas (Markus Huber,
Michael Rüge, Christoph Arzt) 2:26:55; 7. Die
Nachmelder (Philipp Atzert, Jürgen Diegmüller,
Luzum Geske) 2:26:57; 8. Knittel MobileEnergie (Philipp Weber, Ulrich von Keitz, Viktor Tielmann) 2:32:32; 9. Dat gelbe vom Ei (Dirk
Hentschel, Michael Melerowicz, Thorsten Rother) 2:33:15; 10. Unternehmen Kreissl Morbach Rechtsanwälte (Felix Bahn, André Bahn,
Daniel Diel) 2:37:50.
Staffeln, Schüler: 1. Tobias Fink, Aaron Reinhard, Leon Müller 2:14:51.
Sprintdistanz
Männer: 1. Bastian Schalk 1:05:47; 2. Andreas Starker 1:11:19; 3. Moritz Belmann
1:12:07; 4. Michael Rademacher 1:12:45; 5.
Benjamin Knauf 1:13:55; 6. Florian Heil
1:16:20; 7. Harald Schaffler 1:16:40; 8. Henrik Lederer 1:17:20; 9. Matthias Schwarz
1:17:39; 10. Markus Dotzert 1:17:47.
Frauen: 1. Diana Steffenhagen 1:16:26; 2.
Palina Dubino 1:16:52; 3. Tanja Hohmann
1:17:23; 4. Dana Wagner 1:17:58; 5. Katharina Grölz 1:20:53; 6. Stephanie Huber
1:22:26; 7. Luisa Klein 1:22:44; 8. Jutta Weigel 1:23:23; 9. Tamara Wagner 1:25:01; 10.
Nina Herth 1:26:04.
Staffeln, Männer: 1. G+M Runners (Johannes
Gebhardt, Jörg Moritz, Sebastian Gebhardt)
1:11:46; 2. Tobias Hälbig, Michael Schwarz,
Christopher Leitsch 1:21:20; 3. Landkreis Power (Dag Wehner, Steffen Korell, Dr. Heiko Wingenfeld) 1:24:35; 4. alex’s little running club
(Christian Rödel, Robert Kunz, Alex Pröhl)
1:25:11; 5. Fitness und Freizeit Insel Fulda
(Valentina Hahner, Thomas Bolz, Eric Bode)
1:26:23; 6. Trio Rapido (Laura Hohmann, Dr.
Conrad Wiederhold, Dr. Dirk Groß) 1:26:25; 7.
Rotarische Sportfreunde Fulda-Paulustor
(Björn Leutke, Uwe Marohn, Dr. Markus Miller)
1:27:33; 8. G+M Runners 2 (Julia Brandt,
Christian Gebhardt, Sascha Hartmann)
1:29:11.
Staffeln, Frauen: 1. alex’s little running club
(Christina Kalb, Katharina Vetter, Tanja Alter)
1:28:01; 2. USC Magdeburg (Madeleine
Stubbe, Viola Hagenguth, Lisa Weß) 1:34:48;
3. S2A (Susanne Miller, Andrea Marohn, Andrea Hohmann) 1:37:20; 4. Katharina Hohmann, Diana Storch-Müllner, Sylvia Kling
1:41:19.
Staffeln, Schüler: 1. Richard-Müller-Schule
(Marcus Ramisch, Maximilian Mück, Torsten
Schumacher) 1:14:34; 2. Ferdinand-BraunSchule (Thomas Jaschinski, Herrmann Leinweber, Jan Röhrig) 1:19:47; 3. FerdinandBraun-Schule 2 (Holger Jestädt, Steffen Mehler, Markus Schmitt) 1:20:53; 4. FerdinandBraun-Schule 3 (Jonas Sorg, Frederik
Niebling, Sophie Richter) 1:21:48; 5. MTV
Kronberg Triathlon (Felix Lembke, Tobias
Lembke, Felix Lembke) 1:21:53; 6. RichardMüller-Schule 13f (Pauline Hohmann, Julius
Weikard, Max Leinweber) 1:23:56; 7. Ferdinand-Braun-Schule 4 (Sabrina Klemm, Lukas
Scheich, Mirko Schwarz) 1:30:16; 8. RichardMüller-Schule 12e (Christian Hackl, Johannes
Herber, Ann-Kathrin Auth) 1:30:36; 9. Bildungsunternehmen Dr. Jordan (Kira Fahrenbach, Finn Moritz Nikla, Jonathan Bub)
1:34:00; 10. Richard-Müller-Schule 12d (Robin Stumpf, Alexander Dechant, Christian
Nüchter) 1:35:50.
Jedermann-Distanz
Männer: 1. Nick Rascher 0:39:59; 2. Alexander Reichert 0:43:29; 3. Robin Stößel
0:45:27; 4. Dr. Benno Willms 0:46:39; 5. André Beckert 0:46:47; 6. Daniel Wege 0:49:14;
7. Michael Kappe 0:50:31; 8. Robert Hinrichs
0:51:15; 9. Florian Schatz 0:57:09; 10. Kjell
Müller 0:59:39..
Frauen: 1. Laura Bareth 0:44:20; 2. Sabine
Stadler 0:44:39; 3. Imke Gatzemeier 0:55:18;
4. Tanja Hofmann 0:56:13; 5. Lea Ricarda
Kappe 0:58:07; 6. Sabine Reinelt-Dudek
1:00:48; 7. Nastasja Heuer 1:02:31; 8. Sabrina Degenkolb 1:02:48; 9. Karin Schöberl
1:04:08; 10. Vera Braukmann 1:06:44.
Staffeln, Schüler: 1. Alexandra Hynar, Berthold Weiß, Leandra Hynar 0:44:25; 2. Maximilian Peilmann, Pascal Frohne, Florian Weinbörner 0:57:07.
HTV-Nachwuchs-Cup
Sprintdistanz, Männer: 1. Leon Hagenlocher
1:11:22; 2. Leon Weber 1:14:55; 3. Sven
Theis 1:16:05; 4. Marcel Patzwahl 1:17:51; 5.
Tim Steinebach 1:23:07; 6. Jan Künne
1:23:15.
Sprintdistanz, Frauen: 1. Frederike Arp
1:23:18; 2. Nina Herth 1:26:04; 3. Meera
Schäfer 1:30:31; 4. Eva Wilczek 1:33:49.
Fotos: Ann-Katrin Göbel, Patrick Wichmann
lenthalben
Veranstaltung bisher
Stunden ins Ziel
kam. Auf Rang drei
schaffte es ein Lokalmatador: TriForceFulda-Athlet
Matthias
Erlebach
(02:02:28). Bei den
Frauen siegte Liv
Pabst (Fun-Ball Dortelweil,
02:21:41),
erste Osthessin wurde Diana Beier (TriForce Fulda,
02:25:35) auf Rang sieben. Bei
den Staffeln landete das Team
„Besi & Friends“ (01:57:26) ganz
vorne.
„Das war heute wirklich super
gut“, freute sich gestern Professor Dr. Andreas Hohmann, Erster Vorsitzender der Wasserfreunde. „Wir haben noch etwas
die Rahmenbedingungen opti-
miert – und ich würde sogar
sagen: Das war die schönste Veranstaltung bisher.“
Verändert war in diesem Jahr nämlich die
Einfahrt für die Radfahrer zur Wechselzone am Bo-
Zuschauer
säumen Strecke
nifatiusplatz: Statt über die Johannes-Dyba-Allee ging es
durch den Weimarer Tunnel
und dann die Pauluspromenade entlang. „Das war viel besser,
vor allem für die Zuschauer. An
der Strecke herrschte eine tolle
Stimmung“, erklärte Hohmann. Denn überall in der Ful-
daer Innenstadt
und
im
Schlossgarten
genossen Hunderte Zuschauer
nicht nur das herrliche Wetter,
sondern sie trugen auch so
manchen bereits deutlich entkräfteten Athleten mit ihren
Anfeuerungsrufen ins Ziel am
Bonifatiusplatz. Dort warteten
dann nicht nur Fachgespräche
über Zeit und Streckenverlauf,
sondern auch die ein oder andere Stärkung sowie ein Massagezelt zur Regeneration.
Im Schlossgarten zeigte sich der Frühling von seiner besonders schönen Seite.
„Vor allem die Atmosphäre war toll“
Andreas Beseler über seinen ersten Barockstadt-Triathlon
FULDA
tig schön. Auch der Ablauf war
perfekt, die Organisation hat gestimmt. Und zum Glück hat das
Wetter mitgespielt.
Andreas „Besi“ Beseler
leidet an Multipler Sklerose – und bekämpft die
Krankheit mit Radfahren.
Gestern hat der international erfahrene Sportler
erstmals am Barockstadt-Triathlon in Fulda
teilgenommen. In der
Staffel mit Christoph Herzog (Schwimmen) und
Sarah Giebl (Laufen)
übernahm der 49-Jährige den Part auf dem Rad.
Nach Ihrer Premieren-Teilnahme: Was sagen Sie als international erfahrener Sportler zum Barockstadt-Triathlon?
Das war einfach super. Vor allem die Atmosphäre drumherum war sehr beeindruckend.
An der Radstrecke hätten schon
ein paar mehr Zuschauer stehen
können, aber hier unten an der
Zieleinfahrt ist die Kulisse rich-
DREI
FRAGEN
Wie hat Ihnen denn der Streckenverlauf rund um Fulda
gefallen?
Die Strecke war toll – und gar
nicht so flach, wie ich das anfangs noch gedacht hatte.
Wenn man hier durchziehen
will, dann ist das schon richtig
schwer!
Und sportlich: Wie ist das Niveau beim Barockstadt-Triathlon einzuschätzen?
Ich würde sagen, dass das Niveau schon relativ hoch ist. Ich
kenne ein paar Sportler, die hier
mit am Start waren, bereits von
anderen Veranstaltungen. Und
da sind ein paar richtig gute
Athleten dabei.
wip
Die „Besi & Friends“-Staffel (von links): Andreas Beseler, Sarah
Giebl und Christoph Herzog.
WEB rad-statt-rollstuhl.de