PNP_Regen hat wieder ein kleines Krankenhaus

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30.03.2015
Regen hat wieder ein kleines Krankenhaus
Medizinisches Versorgungszentrum Bayerischer Wald offiziell eingeweiht – Sechs Ärzte aus fünf Fachrichtungen
von Michael Lukaschik
Regen. Es muss eine Lücke im medizinischen Angebot in Regen
gegeben haben. Sonst würde Christian Schmitz jetzt nicht davon
sprechen, dass man gedacht hätte, dass es etwas zaghafter losgehen
würde. "Aber wir wurden richtiggehend gestürmt", sagt Schmitz zu den
ersten Wochen des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ)
Freude bei den politisch
Verantwortlichen und bei den Ärzten,
die im MVZ arbeiten. Bei der Eröffnung
(von links) Landrat Michael Adam,
Regens Bürgermeisterin Ilse Oswald,
Praxismanager Andreas Probst,
Gynäkologe Dr. Volker Meltzer,
Gynäkologin Dr. Daniela Heigenhauser,
Neurologin Dr. Marion Brüsch, Internist
Dr. Franz Haller und Geschäftsführer
Christian Schmitz. − Fotos: Lukaschik
Bayerischer Wald. Am Samstag wurde das MVZ, das im Einkaufspark in
der Zwieseler Straße untergebracht ist, wiederum gestürmt. Dieses Mal
aber von den Gästen der offiziellen Einweihung. Großväterliche Gefühle
hegte der junge Landrat Michael Adam dabei, wie er sagte. Denn das
MVZ ist so etwas wie die Enkeltochter des Landkreises. Die Tochter des
Landkreises, das sind die Kreiskrankenhäuser Zwiesel und Viechtach,
zusammengefasst in einem Selbstständigen Kommunalunternehmen
(SKU). Das MVZ wiederum ist eine 100-prozentige Tochter des SKU.
Dessen Vorstand ist Christian Schmitz – und der hatte dafür zu sorgen, dass das "Enkelkind" fest im Leben
steht.
Die Vorgeschichte ist lang. Schon 2005 hatte es die Idee gegeben, dass der Landkreis sein medizinisches
Angebot durch ein MVZ erweitert. Damals war die Zeit noch nicht reif – und der Druck vielleicht noch nicht
so hoch. Aber dann verließen Fachärzte die Stadt, plötzlich gab es keinen Gynäkologen mehr in Regen. Ein
erstes MVZ in Regen wurde gegründet. Aber nicht vom Landkreis, sondern von einer Klinik aus dem
Landkreis Straubing-Bogen. Das spürten wiederum die Kreiskrankenhäuser Zwiesel und Viechtach. Die
wollten gegenhalten durch ein eigenes MVZ, das eine schnelle und direkte Verbindung zu den
Kreiskrankenhäusern hat. "Wir bieten an diesem MVZ jetzt vier Fachrichtungen", sagt Schmitz nicht ohne
Stolz. Gynäkologie, Innere Medizin, Neurologie und Neurochirugie". Und wie er später beim Rundgang
erläutert, soll das nicht das Ende sein. Orthopädie und Chirurgie sind noch Fachrichtungen, die ihren Platz
im Regener MVZ finden sollen. Die Suche nach Ärzten läuft.
"Durch Mittel beruhigt der Arzt den Schmerz, ebenso bereitet der
Salbenmischer die Arznei", las evangelische Pfarrerin Tamara Stampka
bei der kirchlichen Segnung des MVZ aus dem Buch Jesus Sirach. Mit
Stadtpfarrer Ludwig Limbrunner bat sie um den göttlichen Segen für
die Mitarbeiter des MVZ und die Patienten, forderte die Mediziner dazu
auf, den Menschen zugewandt zu sein.
Dass die Entscheidung, das MVZ in Regen zu eröffnen, eine bewusste
Entscheidung gewesen sei, um auch die fachärztliche Versorgung der
Stadt zu verbessern, das betonte Landrat Michael Adam. Und dafür
bedankte sich Bürgermeisterin Ilse Oswald auch herzlich. "Der
Landkreis ist mit vielen 100000 Euro in Vorleistung gegangen, um
Stadtpfarrer Prälat Ludwig Limbrunner
und evangelische Pfarrerin Tamara
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dieses MVZ zu ermöglichen, dafür auch ein Dank an die Kreisräte für
Stampka erteilten dem MVZ den
kirchlichen Segen.
ihr Vertrauen", so Adam. Wie wichtig es den Kreisräten und auch dem
Landkreis ist, zeigte sich in der Anwesenheit vieler Kreisräte. Und mit Willi Killinger, Helmut Plenk und
Erich Muhr waren alle drei Stellvertreter Adams zur Einweihung gekommen.
Schmitz bezifferte die Summe, die für die Einrichtung des MVZ geflossen ist, auf gut eine Million Euro.
Enthalten darin ist auch die Summe für die erste Erweiterung des MVZ Regen. Die beiden Gynäkologen Dr.
Volker Meltzer und Dr. medic (RO) Flavius Spinean werden an die MVZ-Filiale am Krankenhaus Zwiesel
gehen, als Gynäkologin am MVZ in Regen bleibt Dr. Daniela Heigenhauser.
Ein Prinzip des MVZ Bayerischer Wald sei, keinen Hausarztsitz einzurichten, hier wolle man den
niedergelassenen Hausärzten keine Konkurrenz sein, wie Schmitz betont, "die Hausarztversorgung in
Regen ist auch sehr gut", wie er meinte. An der Einweihung am Samstag nahmen auch eine ganze Reihe
von Regener Hausärzten teil, um einen ersten Eindruck von den Praxisräumen zu gewinnen. Von der
zentralen Anmeldung gehen die verschiedenen Behandlungs- und Untersuchungsräume der einzelnen
Fachärtzte ab. Keine leichte Aufgabe war der Umbau während des zum Teil laufenden Betriebs, die
Planung lag in Händen des Architekturbüros Weber+Partner (Regen).
Gegenwärtig sind im MVZ Bayerischer Wald sechs ärztliche Mitarbeiter und zwölf nichtärztliche Mitarbeiter
beschäftigt, zum Teil als medizinische Assistenten, zum Teil als Verwaltungsfachkräfte. Den Ärzten die
Bürokratie abnehmen, auch Teilzeitmodelle für Mediziner anbieten zu können, das sieht Schmitz als eine
der Stärken eines MVZ an. Daneben natürlich der unkomplizierte Austausch der verschiedenen
Fachrichtungen untereinander und die enge Anbindung an die Krankenhäuser mit ihren Fachkräften.
Gestern Nachmittag hatte das MVZ Bayerischer Wald zum Tag der offenen Tür geladen. Und es war kein
Wunder: es fanden sich wieder ein ganze Reihe Interessenten ein.
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