Knochenzement baut den Wirbel wieder auf!

Wochenspiegel
Woche 18 - Mittwoch, 29. April 2015
ExpErtEn aus dEr rEgion –
für ihrE gEsundhEit!
gesund-durch.wochenspiegellive.de
Knochenzement baut den Wirbel wieder auf!
Dr. Per Trobisch vom Zentrum für orthopädische Chirurgie im Gespräch mit dem WochenSpiegel zu Wirbelsäule und Kyphoplastie
Ab wann Rückenschmerzen
einer operativen Therapie
bedürfen, was das Mittel der
Wahl bei Wirbelsäulenverformungen, Bandscheibenvorfällen oder verschleißbedingten Verengungen im
Wirbelsäulenkanal
sind,
können Patienten unter der
Leitung des neuen Chefarztes für Wirbelsäulenchirurgie in der Eifelklinik
St. Brigida, Dr. Per Trobisch,
in Erfahrung bringen. Ein
Schwerpunkt der Abteilung,
so der Facharzt, der im Dezember 2014 ins Simmerather Krankenhaus wechselte, bildet die schonende
Operatonsmethode „Kyphoplastie“.
Die Wirbelsäule ist ein komplexes Gebilde, das dem Körper Stabilität verleiht. Mit
Ihnen, Herr Dr. Trobisch, hat
die Eifelklinik eine Koryphäe
auf dem Gebiet der Wirbelsäulenchirurgie
gewinnen
können…
Dr. Trobisch: Die Wirbelsäule
ist ein sehr komplexes Organ
mit vielen wichtigen Aufgaben. Sie besteht aus 24 Wirbeln
mit den dazugehörigen Bandscheiben sowie dem Steiß- und
Kreuzbein. Außerdem setzen
an ihr diverse Muskeln und
Bänder an. Jede dieser Strukturen kann an der Schmerzentstehung beteiligt sein. So
können Schmerzen z.B. von
Dr. Per Trobisch vom Zentrum für orthopädische Chirurgie
in der Eifelklinik St. Brigida, Simmerath
Muskelzerrungen, von Bandscheibenvorfällen oder auch
von Knochenbrüchen ausgehen. In der Eifelklinik St.
Brigida wird das komplette
Spektrum der Wirbelsäulenerkrankungen behandelt. Dabei haben wir uns besonders
auf Verschleißerkrankungen,
Brüche und Verformungen der
Wirbelsäule spezialisiert. Nach
einer ausführlichen Diagnose
beraten wir jeden Patienten auf
verständliche Weise über die
verschiedenen
konservativen
und operativen Behandlungsmöglichkeiten.
Ihre Patienten kommen aus
ganz Deutschland, was dem
Bekanntheitsgrad und Ruf
der Eifelklinik sehr zugute
kommt…
Dr. Trobisch: Je komplexer
und schwieriger eine Operationsmethode ist, desto weniger Spezialisten finden sich
für die Behandlung. Wenn wir
die Skoliose, also eine schwere
Verformung der Wirbelsäule,
als Beispiel nehmen, bin ich
einer von nur acht Chirurgen
bundesweit, die von der renommierten „Scoliosis Research
Society“ empfohlen werden.
Für die Behandlung nehmen
dann Patienten gerne auch einen Anreiseweg von mehreren
hundert Kilometern in Kauf.
Weitere überregionale Spezialgebiete unserer Abteilung sind
z.B. auch Revisionsoperationen.
D.h. Operationen bei Patienten,
die bereits ein- oder mehrfach
operiert wurden und immer
noch starke Beschwerden haben. Oft lässt sich hier auch
bei den sog. „hoffnungslosen“
Fällen noch eine deutliche
Schmerzlinderung erreichen.
Ein wichtiger Baustein Ihrer
Arbeit ist die so genannte
„Kyphoplastie“. Können Sie
das Krankheitsbild etwas
näher beleuchten?
Dr. Trobisch: 25 Prozent aller
Menschen über 65 Jahren erleiden früher oder später eine
osteoporotische Wirbelkörperfraktur. Die Lendenwirbel sowie der Übergang von Brust- zu
Lendenwirbeln sind besonders
häufig betroffen. Der Wirbelknochen wird durch die Osteoporose weich und durch ständigen Druck gestaucht bis es
am Ende zum Zusammenbruch
kommt. Dieser Bruch äußert
sich dann durch einen plötzlich
einsetzenden starken Schmerz,
der glücklicherweise innerhalb
weniger Wochen wieder rückläufig ist. Geschieht dies nicht
oder sind die Schmerzen so
stark, dass man sich kaum noch
bewegen kann, kann die sog.
Kyphoplastie Abhilfe schaffen.
Dabei können gebrochene Wirbel über einen winzigen Operationszugang (unter 1 cm Hautschnitt) wieder „aufgeblasen“
und mit einem speziellen Knochenzement stabilisiert werden.
Wie lange dauert eine derartige, stationäre Behandlung?
Dr. Trobisch: In erfahrenen
Händen dauert der Eingriff
nur wenige Minuten und schon
nach einer halben Stunde ist der
Zement ausgehärtet. Unsere
Patienten verbleiben meist zwei
Tage in der Eifelklinik, sind
aber bereits unmittelbar nach
der Operation beschwerdefrei.
Wie macht sich eine osteoporotische Wirbelkörperfraktur
bemerkbar?
Dr. Trobisch: Wichtig ist es,
chronische verschleißbedingte
Schmerzen nicht mit den
Schmerzen, wie sie bei Wirbelbrüchen typisch sind, zu verwechseln. Setzt der Schmerz
plötzlich ein oder verstärkt er
sich ohne erkennbaren Grund
innerhalb kürzester Zeit,
so könnte es sich um einen
Wirbelbruch handeln – insbesondere, wenn bereits eine
Osteoporose bekannt ist. Zudem lässt sich der Schmerz
gut lokalisieren und strahlt
typischerweise nicht ins Bein
aus. Lässt der Schmerz nicht
innerhalb weniger Tage nach,
empfiehlt sich der Besuch beim
Hausarzt; sind die Schmerzen
unerträglich,
sollte
man
direkt ein Krankenhaus aufsuchen.
gen anlagebedingt. D.h., dass
es genetische Risikofaktoren
gibt. So leiden Frauen z.B. häufiger an Osteoporose als Männer. Ein guter Muskelaufbau
schont die Wirbelsäule. Viel
Bewegung, besonders Wan-
dern und Schwimmen sowie
calciumreiche Ernährung senken das Risiko.
Das Interview mit Dr. Per
Trobisch führte Thomas Förster
Nach seinem Studium an der Berliner Charité und seiner Weiterbildung an der Universitätsklinik Tübingen, spezialisierte sich Dr.
Per Trobisch in New York und Philadelphia auf die Behandlung
von Wirbelsäulenerkrankungen. Zuletzt war er als Oberarzt und
Bereichsleiter für Wirbelsäulenchirurgie an der Orthopädischen
Universitätsklinik in Magdeburg tätig. Zum Jahreswechsel trat
der Experte für Wirbelsäulenchirurgie seine Tätigkeit an der Eifelklinik St. Brigida Simmerath an und bereichert mit Kompetenz das „Zentrum für orthopädische Chirurgie“.
Wie kann man vorbeugen,
um die Wirbelknochen zu
schonen?
Dr. Trobisch: Häufig sind
osteoporotische Erkrankun-
Kyphon ® Ballon-Kyphoplastie beinhaltet eine von Gary K. Michelson, MD
entwickelte Technologie. Die Bereitstellung der Bildvorlagen erfolgt mit
freundlicher Genehmigung der Medtronic Deutschland GmbH
DIE EIFELKLINIK ST. BRIGIDA IN SIMMERATH
Lernen Sie unsere hochqualifizierten Zentren kennen!
Unser Zentrum für Orthopädische Chirurgie
widmet sich ganzheitlich allen Erkrankungen
des
Bewegungsapparates.
Mit
seinem
interdisziplinären
Team
aus
Chirurgen
und Orthopäden ermöglicht Chefarzt Dr.
Johannes Maiburg die Behandlung vielfältiger
orthopädischer Krankheitsbilder nach höchsten
medizinischen Maßstäben.
Das Zentrum für Venen und Haut der Eifelklinik
St. Brigida unter Leitung von Chefarzt Dr. Knuth
Rass stellt der Bevölkerung ein umfangreiches
Diagnostik- und Therapieangebot für Venenleiden
aller Komplikationsgrade bereit – mit qualitativ
und ästhetisch höchsten Ansprüchen genügenden
Ergebnissen.
Das ZOC im Überblick:
- Fokus auf Hüfte, Knie, Schulter und
Wirbelsäule
- Breites und tiefes Spektrum von
arthroskopischen Gelenkeingriffen
- Komplexe septische Wechseloperationen in
der Gelenkendoprothetik sowie von Bandscheibenoperationen bis hin zu Verschraubungen in der Wirbelsäulenchirurgie
- Nutzung minimalinvasiver Zugänge Einsatz
von modernen und wissenschaftlich etablierten Implantaten namhafter Hersteller
- Schonende und moderne Anästhesieverfahren sowie die Möglichkeit der
Überwachung auf der Intensivstation
- Möglichst frühe postoperative Mobilisierung
- Organisation der Rehabilitation am ersten
Tag des Aufenthalts
- Enge Kooperation mit der MedAix mit
einem breiten Angebot an postoperativen
und auch präventiven Therapie- und
Trainingsleistungen
Das ZVH im Überblick:
- Präzise Gefäßdiagnostik mit Farbduplexsonographie
- Individuelle Behandlungsstrategien bei
Krampfadern
- Stripping-Operation mit minimal-invasiven
Zugängen
- Endovenöse Radiofrequenztherapie
(Venefit™, ClosureFast™)
- Rezidiv-Operationen
- Schonendes Operieren überwiegend in
örtlicher Betäubung
- Moderne Wundverschlusstechniken für
kaum sichtbare Narben
- Verödungstherapie
- Konservative und operative Therapie
chronischer Wunden
- Komplexe Entstauungstherapie,
Kompressionsstrümpfe
- Operative Therapie von Hauttumoren
- Schildwächterlymphknotenbiopsie
- Photodynamische Therapie
Kammerbruchstraße 8 | 52152 Simmerath | Tel.: 02473 89 23 25 | www.st-brigida.de
CHEFARZT
DR. JOHANNES MAIBURG
Zentrum für
Orthopädische Chirurgie
CHEFARZT
DR. KNUTH RASS
Zentrum für Venen
und Haut