Erfolgsbericht 2014

ERFOLGS
BERICHT
2014
IMPRESSUM
Erfolgsbericht 2014
April 2015
Auflage 5000 Ex.
2
ERFOLGSBERICHT 2014
REDAKTION
Klinik Selhofen
Emmentalstrasse 8
Postfach 1300
3401 Burgdorf
T 034 420 41 41
F 034 420 41 42
[email protected]
www.selhofen.ch
GESTALTUNG
Racine & Partner Biel
REDAKTIONSMITGLIEDER
Regine Gysin (rg)
Judith Rohrer (jur)
Simone Tschopp (st)
JAHRESRECHNUNG
Auf Wunsch senden wir
Ihnen gerne einen Auszug
der Jahresrechnung 2014
und des Revisionsberichts.
DRUCK
Hertig & Co. Lyss
TRÄGERSCHAFT
Stiftung Klinik Selhofen
Postfach 1300
3401 Burgdorf
INHALT
4 | 5 Erfolgsgeschichte der Klinik Selhofen
Zufriedene Patientinnen und Patienten
als Motivation
Luc Mentha, Präsident Stiftung Klinik
Selhofen / Heinz Rolli, Geschäftsführer
6 | 7 Intervallbehandlungen
Behandlungskontinuität zwischen stationär
und ambulant gewährleisten
Dr. med. Esther Pauchard, Leitende Ärztin
8 | 9 Lösungsorientierung im Pflegealltag
Bereits ein Jahrzehnt lösungs- und
ressourcenorientiert unterwegs
Chantal Tinguely, Pflegedienstleiterin
10 | 11 20 Jahre Klinik Selhofen
Kontinuität und Innovation
Regine Gysin, stv. Geschäftsführerin
12 | 13 Dem Körper zuliebe
«Tu deinem Leib des Öfteren etwas
Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin
zu wohnen.» Teresa von Avila
Simone Tschopp, Leiterin Projekte
16 | 17 Neues Corporate Design
und neue Website
Wir präsentieren uns in einem neuen
Gewand
Judith Rohrer, Management Support
18 | 19 Danke!
Spenderinnen und Spender
Stiftungsrat und Mitarbeitende
14 | 15 Feste Strukturen als Übungsfeld
Vom täglichen Einteilen zum fixen
Wochenplan
Corina Merz, Psychotherapeutin /
Angelika Schneider, Psychotherapeutin
ERFOLGSBERICHT 2014
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ERFOLGSGESCHICHTE DER
KLINIK SELHOFEN
ZUFRIEDENE PATIENTINNEN UND
PATIENTEN ALS MOTIVATION
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ERFOLGSBERICHT 2014
Luc Mentha, Präsident
Stiftung Klinik Selhofen
Luc Mentha, Präsident Stiftung Klinik Selhofen /
Heinz Rolli, Geschäftsführer
«Müesst eifach am erschte Ougschtä parat si zum Schtartä …!»
schärfte der damalige Präsident, alt Regierungsrat Dr. Kurt Meyer,
dem Geschäftsführer Heinz Rolli bei Dienstantritt im Dezember
1994 ein. Bis zur Eröffnung gab es einiges zu tun. Die Finanzierung war geregelt, auch ein leeres Haus in Kehrsatz stand zur
Verfügung.
Personal musste angestellt, Mobiliar für alle Bereiche angeschafft
werden – und nicht zuletzt brauchte es auch ein Behandlungskonzept, das den Ansprüchen der Klientel, der Fachwelt, aber auch
der Nachbarschaft genügen musste. Die Klinik wurde planmässig
am 1. August 1995 eröffnet und erhielt ihren heutigen Namen
«Klinik Selhofen».
Aus Platzgründen sind wir im März 2009 von Kehrsatz nach Burgdorf in ein geräumigeres Haus gezogen, in dem sich sowohl die
Patientinnen und Patienten als auch die Mitarbeitenden sehr wohl
fühlen.
Was sich wie ein roter Faden durch unsere Klinikgeschichte zieht,
ist, dass wir seit der Gründung immer offen für Neues sind und
auch bereit, von Zeit zu Zeit in einen nicht geregelten kreativen
Prozess einzusteigen. Bei unseren Anpassungs-, Veränderungs- und
Innovationsprozessen war immer die ganze Belegschaft beteiligt.
Die Neuerungen werden von den Mitarbeitenden mitgetragen
und weiterentwickelt.
Im Stiftungsrat und auch in der Geschäftsleitung sind wir sicher,
dass wir bezüglich Tempo und Richtung der Entwicklung der Klinik
auf dem richtigen Weg sind. Dies bestätigen die ausgezeichneten
Resultate der extern durchgeführten Zufriedenheitsbefragungen bei
den Mitarbeitenden. Sowie die seit Jahren sehr positiven Rückmeldungen aus der Patientenzufriedenheitsbefragung.
2014 unternahm der Stiftungsrat mit der Geschäftsleitung zusammen eine Fortbildungsreise. Wir besuchten die mit über 200 Betten
grösste Suchtfachklinik Europas in Wien. Das Anton Proksch Institut
(api) hat sich zur Aufgabe gemacht, alle Formen der Sucht zu behandeln – von Alkohol-, Medikamenten-, Nikotin- und Drogenabhängigkeit bis hin zu nicht stoffgebundenen Suchtformen wie Spielsucht,
Internet- oder Kaufsucht. Der Klinikdirektor Prof. Dr. Michael Musalek
begeisterte uns mit seiner virtuos vorgetragenen Präsentation ihres
Behandlungskonzepts. Solche Bildungsreisen sind wertvoll, weil sie
Impulse für die Weiterentwicklung des Behandlungsangebots unserer
Klinik geben können und weil sie eine intensive Auseinandersetzung
Heinz Rolli,
Geschäftsführer
des Stiftungsrats mit der Geschäftsleitung erlauben, die für das
gemeinsame Verständnis und für die Positionierung der Klinik wichtig
sind.
Wir pflegen einen regen und guten Austausch mit den Partnerorganisationen Psychiatriezentrum Münsingen (PZM) und Klinik Südhang.
Mit Letzterer hatten wir im vergangenen Jahr auf Stufe Stiftungsrat
und Geschäftsleitung einen wertvollen gemeinsamen Austausch in
Kirchlindach.
Wir bedanken uns bei den erwähnten und allen andern Partnern,
die es uns in Zusammenarbeit ermöglicht haben, unsere Patientinnen
und Patienten möglichst passgenau zu behandeln.
Dass die ehemaligen und gegenwärtigen Mitarbeitenden die Hauptverantwortlichen für die jetzt schon zwanzig Jahre andauernde kleine
Erfolgsgeschichte unserer Klinik sind, erwähnen wir an dieser Stelle
gern und bedanken uns herzlich bei allen, die dazu beigetragen
haben, dass wir heute das sind, was wir sind.
Neu im Stiftungsrat:
Dr. med. Franz Caduff, Psychiater
Es freut den Stiftungsrat und die Geschäftsleitung sehr, dass wir auf Januar 2015 mit
Herrn Dr. med. Franz Caduff einen erfahrenen Psychiater mit Managementerfahrung
für unseren Stiftungsrat gewinnen konnten.
Wir haben ihn gebeten, sich gleich selbst
vorzustellen:
Als Bündner mit Aargauer Dialekt habe ich in Fribourg und Basel Medizin studiert und mich anschliessend an verschiedenen Institutionen und
Kliniken im In- und Ausland zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie weitergebildet. Nach einer ersten Anstellung als Oberarzt einer
Akutstation in der damaligen Waldau war ich von 1997 bis 2008
stv. Chefarzt der Psychiatrischen Dienste Thun, dort vor allem als Konsiliarpsychiater in den Allgemeinspitälern des Berner Oberlandes tätig.
Nach einem kurzen Intermezzo in einer eigenen Praxis in Biel war ich
einige Jahre als Chefarzt der Privatklinik Wyss in Münchenbuchsee tätig,
bevor ich mich 2014 – nun in einem Ärztezentrum in Burgdorf – erneut
niedergelassen habe. Meine beruflichen Hobbies sind breit gestreut und
umfassen nebst der klinischen Psychiatrie und Psychotherapie, inkl.
Abhängigkeitserkrankungen insbesondere die Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie, die Forensik, die Versicherungspsychiatrie, sowie neuropsychiatrische und nicht zuletzt ethische Fragestellungen. Privat bin ich
mit einer Physiotherapeutin verheiratet und Vater zweier halb- bis ganz
erwachsener Kinder.
Die Klinik Selhofen ist mir aus all den Jahren in der Berner Psychiatrie
als zuverlässige und qualitativ hochstehend arbeitende Institution vor
allem für Süchtige illegaler Substanzen vertraut. Ich freue mich auf
meine zukünftige Tätigkeit als Stiftungsrat und hoffe, mich mit meinen
Erfahrungen und meinem Netzwerk für die Klinik einsetzen zu können.
ERFOLGSBERICHT 2014
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INTERVALLBEHANDLUNGEN
BEHANDLUNGSKONTINUITÄT ZWISCHEN
STATIONÄR UND AMBULANT
GEWÄHRLEISTEN
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ERFOLGSBERICHT 2014
Dr. med. Esther Pauchard
Leitende Ärztin
Dr. med. Esther Pauchard, Leitende Ärztin
Ein wichtiger Faktor in der Arbeit mit
suchtmittelabhängigen Menschen, der die
Nachhaltigkeit unserer Behandlungen
massgeblich mitbestimmt, ist die Schliessung der Lücke zwischen stationärer und
ambulanter Phase.
Viele Patientinnen und Patienten fühlen
sich im stationären Rahmen sicher, können
abstinent bleiben, Fortschritte machen
und profitieren vom strukturierten Rahmen
und stützenden Umfeld. Doch wenn der
Austritt naht, kommt häufig Unsicherheit
auf, Sorgen machen sich breit: «Wie werde
ich mich ‹draussen› bewähren? Was mache
ich mit meiner Freizeit, wie gehe ich mit
Druck an meinem Arbeitsort um? Wie halte
ich zwischenmenschlichen Belastungen
stand?» Nicht wenige unserer Patientinnen
und Patienten werden nach dem Austritt
rückfällig, stürzen ab. Zu gross ist die Kluft
zwischen dem stark strukturierten stationären Therapieangebot und der losen
Betreuung in der ambulanten Phase. Das gilt
besonders für Menschen mit einer längeren,
komplexen Vorgeschichte sowie Doppeldiagnosepatientinnen und -patienten.
Das Problem ist erkannt, und die Geschäftsleitung hat sich intensiv mit möglichen
Lösungsansätzen auseinandergesetzt. Und
hat beschlossen, das Konzept «Intervallbehandlungen» umzusetzen, um die Schwelle
zwischen stationärem und ambulantem
Setting zu verringern.
Unsere Auffassung von Intervallbehandlungen umfasst verschiedene Aspekte: Kontinuität hinsichtlich Ansprechpersonen und
therapeutischem Prozess, ein von Einzelaufenthalten unabhängiges, übergeordnetes
Verständnis von Suchtarbeit und eine
Dr. med. Dashurije Mula
Spitalfachärztin
Dr. med. Maja Bolliger
Assistenzärztin
flexible, den Umständen angepasste Abfolge
von stationären und ambulanten Behandlungsphasen.
Oder einfacher: Ein Patient in der Intervallbehandlung behält nach Möglichkeit ‹seine
Therapeutin› auch nach Austritt aus dem
stationären Setting ambulant weiter, arbeitet
mit dieser an den gleichen Themen wie
zuvor im stationären Rahmen, und wenn es
zu Krisen oder einem Rückfall kommen
sollte, erarbeiten Patient und Therapeutin
gemeinsam eine Indikation dafür, wann eine
erleichterte Wiederaufnahme ins stationäre
Setting Sinn macht und notwendig ist.
Die Intervallbehandlung soll Vertrauen
schaffen und einem Betroffenen auch Mut
machen, sich aus dem Schutz des stationären Aufenthalts in seinen Alltag hinauszuwagen, im Wissen darum, dass er nicht
allein ist, sondern nach wie vor Bezug zur
Klinik und zu den ihm vertrauten Mitarbeitenden hat. In dem Sinn soll die Intervallbehandlung als Sicherheitsnetz fungieren.
Die Intervallbehandlung ist ein Spezialangebot, das den Betroffenen einige Vorteile
bietet, aber es ist auch mit Bedingungen
verknüpft: Angeboten wird sie ausgewählten Patientinnen und Patienten, welche
aus dem Kanton Bern stammen, mindestens
vier Wochen stationär in der Klinik Selhofen
waren, am Integrationsprogramm IP,
Stabilisierungsprogramm SP und / oder dem
Doppeldiagnoseprogramm teilgenommen
und den Aufenthalt regulär abgeschlossen
haben. Wesentlich ist auch, dass die ambulante Nachsorge regelmässig und verlässlich
wahrgenommen wird.
Dr. med. Labinot Shahini
Assistenzarzt
gemeinsame Therapieziele etabliert werden
können, die dann im ambulanten Rahmen
weiter zum Tragen kommen. Nur so ist es
möglich, die Ziele der Intervallbehandlung
zu erreichen, nämlich die stationäre Behandlungsdauer nach Möglichkeit zu verkürzen,
die Behandlungskontinuität zu gewährleisten und den Betroffenen die Sicherheit
zu geben, dass im Krisenfall rasch reagiert
werden kann.
Hier muss jedoch einschränkend bemerkt
werden, dass eine «rasche Wiederaufnahme» nicht absolut verstanden werden
darf – auch eine erleichterte Wiederaufnahme kann eine bis drei Wochen Wartezeit
bedeuten.
Für notfallmässige Aufnahmen ist die Klinik
Selhofen als überregionale Spezialklinik
nicht gerüstet, deshalb müssen wir für akute
psychiatrische Notfälle, die ein sofortiges
Handeln erfordern, weiterhin auf die Akutkliniken verweisen. Auch wollen wir durch
unser ambulantes Angebot natürlich nicht
in Konkurrenz mit unseren niedergelassenen
Kollegen treten. Wo bereits eine vorbestehende ambulante Psychotherapie besteht,
wird dieser der Vorzug gegeben.
Die Intervallbehandlung wird mittlerweile
seit mehreren Monaten angeboten. Wir
machen unsere ersten Erfahrungen damit,
die wir laufend prüfen und auswerten.
Die bisherigen Patientenrückmeldungen sind
ermutigend, so dass wir optimistisch sind,
dass unser neues Angebot eine Lücke
schliesst und zu einem breiten, individuellen
Behandlungsangebot beiträgt.
Diese Bedingungen sollen gewährleisten,
dass während des stationären Aufenthalts
bereits eine therapeutische Beziehung und
ERFOLGSBERICHT 2014
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Chantal Tinguely
Pflegedienstleiterin
Chantal Tinguely, Pflegedienstleiterin
Vor zehn Jahren hat die Klinik Selhofen
begonnen, die Mitarbeitenden im lösungsund ressourcenorientierten Ansatz
aus- und weiterzubilden. Gerne blicken
wir als Klinik auf das zurück, was sich
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in
den vergangenen Jahren bezüglich
der lösungs- und ressourcenorientierten
Haltung verinnerlicht haben und was
sowohl unsere Patientinnen und Patienten
als auch die Teamkolleginnen und
Teamkollegen davon täglich spüren.
Was sich unseres Erachtens mit der Einführung des lösungs- und ressourcenorientierten Ansatzes zunehmend verändert hat, ist,
dass wir den Patientinnen und Patienten
vermehrt aufzeigen, dass sie die Behandlung
in der Klinik Selhofen für sich – und ausschliesslich für sich – machen. Sie sind verantwortlich für das Gelingen ihres Vorhabens
und wir bieten ihnen dabei Unterstützung.
Wie veränderte die lösungsorientierte
Haltung die Arbeit der Pflegenden?
– Es ist festzustellen, dass sie zwar nach wie
vor die Expertise für das Fach inne haben,
der Patient oder die Patientin hingegen
der Experte bzw. die Expertin für sein bzw.
ihr Leben ist und den Weg zur Erreichung
seiner bzw. ihrer Ziele bestimmt.
– Es werden (noch mehr) Fragen gestellt, um
Patientinnen und Patienten zum Entwickeln
eigener Lösungen anzuregen.
– Man arbeitet mit konkreten Zielen, welche
die Patientinnen und Patienten sich selbst
setzen, thematisiert Zieländerungen und
passt Massnahmen entsprechend an.
Neben dem Haltungswandel änderte sich
auch im direkten Dialog mit den Patientinnen und Patienten einiges. Dies zeigt sich
hauptsächlich in drei Prinzipien: Ausnahmen,
Wahlfreiheit, Komplimente.
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ERFOLGSBERICHT 2014
Problemorientierte Sicht
Frank Walther
Stationsleiter
Lösungsorientierte Sicht
Menschen brauchen Hilfe (Ratschläge,
Erklärungen, Impulse)
vs.
Menschen haben Ressourcen
Zuerst muss das Problem verstanden
werden (Nachfragen, aktiv erörtern)
vs.
Ausnahmen verweisen auf Lösungen
Tendenz, sichtbare Erfolge erreichen
zu wollen (Druck)
vs.
Kleine Änderungen führen zu grossen
Ausgerichtet eher auf das Negative,
Probleme, Umstände
vs.
Ausgerichtet auf das Positive
Tendenz, die eigene Methode / eigenen
Werte durchzusetzen (Konfrontation)
vs.
Kooperation ist unvermeidlich
Bei der Frage nach Ausnahmen wird den
Patientinnen und Patienten aufgezeigt,
dass sie bis anhin in ihrem Leben nicht nur
Schlechtes erlebt haben, sondern auch
auf Erfolge zurückblicken und zurückgreifen
können. Diese Sicht aktiviert Ressourcen,
die den Ausstieg aus der Suchtkarriere
unterstützen.
Die Patientinnen und Patienten gehen oft
davon aus, dass ihre Situation ausweglos ist,
dass ihnen keine Wahl bleibt, als sich dem
Konsum von Suchtmitteln herzugeben.
Indem wir mit den Patientinnen und Patienten reflektieren, wann sie bereits die Wahl
hatten, etwas anderes zu tun und dies dann
auch umgesetzt haben, zeigen wir ihnen
ihre Wahlfreiheit auf – nämlich, dass es
nebst dem Konsum noch Alternativen gibt,
die sie während der Behandlung entdecken
können.
Auch haben die Pflegenden in Weiterbildungen selbst erleben dürfen, was es heisst, ein
Kompliment zu machen und eines zu erhalten. Das volle Ausmass der Kraft von Komplimenten wurde durch den Haltungswandel
noch mehr verdeutlicht, so dass diese noch
bewusster ausgesprochen werden. Mit
Komplimenten kann den Patientinnen und
Patienten Wertschätzung entgegengebracht
werden.
Zudem kann das gezielte Aussprechen von
Komplimenten das Gegenüber aus einer
Negativspirale herausholen und ihm aufzeigen, dass es in seinem Leben Dinge erreicht
hat, auf welche es stolz sein kann.
Eine grosse Herausforderung beim Haltungswandel war, das Einfordern der Hausordnung nicht zu vernachlässigen. Das Dilemma
zwischen «Fordern» und «Fördern» führte
vereinzelt zu Unsicherheit. Hierbei hat sich
gezeigt, dass es für die Pflegenden eine
grosse Hilfe war, diese Thematik immer wieder im Austausch an internen Weiterbildungen und Supervisionen anzugehen.
Es gelingt uns, den Patientinnen und Patienten immer wieder aufzuzeigen, wo sie
Wahlfreiheit haben und was feststeht. Die
Rahmenbedingungen der Klinik (Strukturen,
Hausordnung und Regelwerk) werden
eingefordert. Hingegen wird das, was sich
innerhalb des Rahmens befindet (z. B. die
Behandlungsplanung), individuell mit den
Patientinnen und Patienten erarbeitet.
Diese Wahlmöglichkeiten in der Behandlung
führen zu einer besseren Zusammenarbeit,
positiveren Beziehungsgestaltung und im
Idealfall zu grösseren Behandlungserfolgen.
LÖSUNGSORIENTIERUNG
IM PFLEGEALLTAG
BEREITS EIN JAHRZEHNT
LÖSUNGS- UND RESSOURCENORIENTIERT UNTERWEGS
ERFOLGSBERICHT 2014
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20 JAHRE
KLINIK SELHOFEN
KONTINUITÄT
UND INNOVATION
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ERFOLGSBERICHT 2014
Regine Gysin, stv. Geschäftsführerin
Im August 2015 vor 20 Jahren hat die
Klinik Selhofen ihre ersten Patientinnen
und Patienten empfangen und behandelt.
Seither ist im Suchtbereich viel geschehen:
Das suchtmedizinische Know-how ist kontinuierlich gewachsen, die Behandlungen
wurden diversifiziert und professionalisiert. Viele Institutionen, die vor 20 Jahren
im Kanton Bern Suchtbehandlungen
angeboten haben, wurden seither wieder
geschlossen. Wie hat sich die Klinik Selhofen in den letzten 20 Jahren entwickelt?
Was könnten Erfolgsfaktoren dafür sein,
dass sie heute nach wie vor fest in der
Suchthilfelandschaft verankert ist und dass
die Betten gut ausgelastet sind?
Innovation und Kontinuität
Beim Rückblick auf die letzten 20 Jahre fallen zwei Dinge auf: Einerseits geht es immer
wieder um neue Angebote und Behandlungsschwerpunkte, Weiterentwicklung des
Betriebs sowie flexible Anpassung an neue
Bedarfslagen. Der Wille zur Innovation und
zur Veränderung ist dabei deutlich spürbar.
Andererseits werden auch Aspekte sichtbar,
die von Kontinuität zeugen: Dabei sticht
die tiefe Personalfluktuation heraus sowie
wiederkehrende Themen wie Qualitätsbewusstsein, individueller Behandlungszuschnitt, langfristiger Aufbau einer
lösungsorientierten Behandlungs- und
Betriebskultur.
Innovation und Veränderungsbereitschaft
sind grundlegend, um in einem sich verändernden Umfeld tätig zu sein. Dabei sind
aber nicht marktreisserische Schnellschüsse
gefragt, sondern gut vorbereitete und
implementierte Entwicklungen. Das Augenmerk legen wir dabei insbesondere auf die
Mitarbeitenden: Kontinuierliche Aus- und
Weiterbildung sowie Einbezug in die Entwicklungsprozesse mittels Personalretraiten
und Bereichssitzungen leisten einen Beitrag
dazu, dass Veränderungen aktiv unterstützt
und mitgetragen werden. Behandlungsangebot
In den ersten Betriebsjahren standen die
körperliche Entgiftung und die Organisation
einer geeigneten Anschlussbehandlung im
Zentrum der Behandlung. Natürlich gehören
diese beiden Ziele nach wie vor zu den Kernelementen unseres Angebots. Gleichzeitig
wurden aber bedarfsorientiert weitere
Behandlungsschwerpunkte entwickelt und
neue Angebote hinzugefügt:
Integrationsprogramm (IP) & Stabilisierungsprogramm (SP): Mit dem IP (seit 2003) und
dem SP (seit 2009) wird der Fokus auf die
psychische und soziale Stabilisierung gelegt:
Mittels Gruppen- und Einzelpsychotherapie
werden Personen nach dem (Teil-)Entzug auf
die Integration in ein geeignetes ambulantes
oder stationäres Anschlusssetting nach
Austritt aus der Klinik Selhofen vorbereitet.
Doppeldiagnosebehandlung (D+): Patientinnen und Patienten, die neben der Suchtmittelabhängigkeit noch unter einer weiteren
psychischen Störung leiden, haben wir in
der Klinik Selhofen schon immer behandelt.
Der vermehrte Fokus auf Psychotherapie,
der Aufbau von speziellem Know-how sowie
die Bewilligung eines Pilotprojekts machten
es aber möglich, dass wir Doppeldiagnosepatientinnen und -patienten seit 2010
mit dem spezialisierten Behandlungsangebot
«Programm D+» unterstützen können.
Ambulante Behandlung: Im Sinne von
durchgehenden Behandlungspfaden mit
möglichst kontinuierlichen Therapiebeziehungen bietet die Klinik Selhofen seit 2011
ambulante suchtmedizinische Behandlungen
an: In Burgdorf, Bern und Biel werden suchtmedizinische Abklärungsgespräche geführt
sowie ambulante Psychotherapien angeboten.
Die kontinuierliche Weiterentwicklung
unseres Behandlungsangebots geht auch
nach 20 Jahren weiter. Auf den Seiten 6/7
erläutert Dr. med. Esther Pauchard, Leitende
Ärztin, das neue Angebot der «Intervallbehandlung», und auf den folgenden Seiten
12/13 lesen Sie, wie unser Sport- und
Körperangebot ergänzt wurde.
Rahmenbedingungen
und Behandlungsansatz
Suchen Suchtpatientinnen und -patienten
nach einem geeigneten Behandlungsangebot, fragen Sie selten nach den suchtmedizinischen Methoden oder den psychotherapeutischen Ansätzen, sondern vielmehr
nach Dingen wie «Kann ich das Handy während dem Therapieaufenthalt behalten?»,
«Wie schnell habe ich wie viel Ausgang?»,
«Wie lange dauert die Behandlung?», «Sind
Rückfälle erlaubt?» etc.
Die Klinik Selhofen hat seit 1995 auch
bezüglich der Rahmenbedingungen viele
Veränderungen durchlaufen: Konnten
die Patientinnen und Patienten 1995 nicht
einmal unbegleitet in den Garten gehen,
haben sie heute einen Badge, mit dem sie
tagsüber selbständig ein- und ausgehen und
sich auf dem Klinikareal aufhalten können.
Begleitete und unbegleitete Ausgänge
werden in den Gesprächen mit den Fallmanagern individuell vereinbart.
Was hat zu diesen Veränderungen geführt?
Sind wir einfach lascher geworden? Laisserfaire als Nachfrageabsicherung?
Dies wäre weder zielführend für die einzelnen Behandlungen noch nachhaltig in Bezug
auf eine langfristig gute Bettenauslastung.
Neben dem zunehmenden Know-how und
der gewonnenen Sicherheit im Umgang mit
den Patientinnen und Patienten hat v. a. die
Einführung des lösungs- und ressourcenorientierten Ansatzes dazu geführt, dass wir
mit weniger Regeln, einem offeneren
Rahmen und individuellen Vereinbarungen
gute Resultate erzielen können. Die wertschätzende Haltung, die Begegnung auf
Augenhöhe, die Ressourcen- und Zielorientierung sind dabei einige der dazugehörenden Stichworte. Fördern bedeutet aber auch
fordern, und ein offener Rahmen beinhaltet
mehr Eigenverantwortung für die Patientinnen und Patienten. In Standortgesprächen
werden Ziele und Massnahmen ausgehandelt und soviel Freiraum wie möglich und
soviel Führung wie nötig gegeben. Mehr zu
unseren Erfahrungen mit dem lösungsund ressourcenorientierten Ansatz auf den
Seiten 8/9.
Auch in Zukunft wollen wir uns lösungsorientiert weiterentwickeln und zu veränderten
Bedarfslagen innovative Lösungen finden.
Dabei bleiben wir unseren Werten Professionalität und Wertschätzung treu.
ERFOLGSBERICHT 2014
11
Simone Tschopp, Leiterin Projekte
«Arme über die Seite hochnehmen. Tief
einatmen. Und Arme über die Seite wieder runter. Tief ausatmen.» Seit Anfang
Januar 2015 beginnt das Tagesprogramm
in der Klinik Selhofen mit einfachen
Körperübungen. Sie dienen der Aktivierung und Entspannung – für einen guten
Start in den Tag.
Die Morgenübungen sind nur ein Teil
des umfassenden Körperangebots der
Klinik Selhofen, welches per Januar 2015
mit neuen Elementen angereichert wurde.
Aktuell umfasst es folgende Angebote:
– Morgenübungen (ca. 15 Min.)
– Sportangebot (Tennis, Outdoor-Sport,
Fitness, Polysport)
– Entspannungsangebot (Stretching, Bodyscan, Progressive Muskelentspannung)
– Körpertherapie in Kleingruppen.
Alle Angebote werden von zwei Fachpersonen angeboten. Gina Kienle ist diplomierte
Körpertherapeutin und nebenbei in eigener
Praxis in Bern tätig. Renato Bender ist seit
mehr als 15 Jahren Sportlehrer in der Klinik
Selhofen. Sie beide bieten den Patientinnen
und Patienten ein buntes Gemisch der
wichtigen Elemente, welche dem Körper
und somit auch der Seele gut tun:
– Ausdauer (Herz-Kreislauf)
– Koordination, Kraft
– Beweglichkeit
– Körperwahrnehmung
– Entspannung, Achtsamkeit
– Spiel & Spass
Ein spezielles Augenmerk bei den Angeboten legen die Leitenden darauf, dass die
Patientinnen und Patienten ihre Beziehung
zum eigenen Körper pflegen und verbessern
können. Es werden ihnen auch Zusammenhänge zwischen Körper, Gedanken und
Gefühlen vermittelt. Die Arbeit mit dem
Körper ist von der körperlichen Entgiftung
bis zur Rückfallprophylaxe im Alltag eine
wichtige und wertvolle Ressource. Auch die
Übung von Achtsamkeit zeigt grosse Wirkung im Umgang mit Stresssituationen –
12
ERFOLGSBERICHT 2014
die uns allen früher oder später im Alltag
begegnen. Dies gilt für Klientel und Personal.
So haben sich auch die Mitarbeitenden der
Klinik in Achtsamkeit (MBSR) weitergebildet,
was sich als Bereicherung zeigt.
3-Minuten-Atemraum:
Halten Sie kurz inne. Gönnen Sie sich drei
Minuten im «Sein-Modus» statt im «TunModus». Richten Sie dafür Ihre ganze Aufmerksamkeit zuerst auf den Atem. Dann
auf den Körper. Dann auf die Gedanken.
Dann auf die Gefühle. Versuchen Sie, nur
wahrzunehmen – ohne zu ändern oder
zu bewerten. Beobachten Sie, was in Ihnen
vorgeht. Nehmen Sie es während drei
Minuten einfach nur wahr. Und kehren Sie
dann wieder zu Ihrer Tätigkeit zurück.
(Übung aus dem MBSR)
MBSR – Stressbewältigung
durch Achtsamkeit
MBSR ist die Abkürzung von «MindfulnessBased Stress Reduction» und wird übersetzt
mit «Stressbewältigung durch Achtsamkeit».
MBSR wurde 1979 von Prof. Jon Kabat-Zinn
an der Universitätsklinik von Massachusetts
(USA) entwickelt und wird an vielen Kliniken,
sozialen sowie pädagogischen Institutionen
und Unternehmen mit grossem Erfolg
angeboten.
Gina Kienle
Körpertherapeutin
«Der Körper wird oft erst
dann beachtet, wenn er nicht
mehr richtig ‹funktioniert›. Die
Körperarbeit ist eine Entdeckungsreise nach innen. Was
uns zum Teil nur nebelhaft
bewusst ist, wird über den
Körper spür- und erlebbar.»
Im Zentrum des MBSR-Programms steht die
Förderung der Achtsamkeit. Durch die regelmässige Übung fördert MBSR das Wohlbefinden und einen bewussten Umgang mit
Stress. Darüber hinaus trägt Achtsamkeit zu
mehr Lebensqualität und zur persönlichen
Entwicklung bei.
MBSR kann von Menschen jeglichen Alters,
Berufs und Glaubensrichtung praktiziert
werden. Kernelemente der Übung von Achtsamkeit sind:
– Achtsame Körperwahrnehmung
– Achtsame Körperarbeit
– Meditation im Sitzen und Gehen
– Achtsamkeitsübungen für den Alltag
(Quelle: www.mbsr-verband.ch)
Renato Bender
Sportlehrer
«Einfache Dinge können
Erstaunliches bewirken – das
wird oft übersehen. Es ist
erstaunlich, wie sehr das allgemeine Wohlbefinden durch
regelmässigen Sport und
einen achtsamen Umgang mit
Stess unterstützt wird.»
DEM KÖRPER ZULIEBE
«TU DEINEM LEIB DES
ÖFTEREN ETWAS GUTES,
DAMIT DEINE SEELE LUST
HAT, DARIN ZU WOHNEN.»
TERESA VON AVILA
ERFOLGSBERICHT 2014
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FESTE
STRUKTUREN
ALS ÜBUNGSFELD
VOM TÄGLICHEN
EINTEILEN ZUM FIXEN
WOCHENPLAN
14
ERFOLGSBERICHT 2014
Corina Merz
Psychotherapeutin
Corina Merz, Psychotherapeutin
Angelika Schneider, Psychotherapeutin
Sport? Körpertherapie? Kunsttherapie? Küchendienst?
Hausdienst? Was möchten Sie am Vormittag tun?
Welches Angebot spricht Sie für den Nachmittag an?
In den ersten Tagen und Wochen ihres Aufenthaltes in der Klinik
Selhofen sind unsere Patientinnen und Patienten aufgefordert, am
Therapieprogramm teilzunehmen, die verschiedenen Angebote
auszuprobieren und zu schauen, wo sie sich wohl fühlen. Dazu
können sie sich jeden Morgen in der Morgenrunde in dem
Beschäftigungsprogramm einteilen, das ihnen und ihrer aktuellen
psychischen und körperlichen Verfassung am meisten entspricht.
Angelika Schneider
Psychotherapeutin
Ausserdem lernen die Patientinnen und Patienten, dass Planung sinnvoll ist und im Alltag nicht alle Entscheidungen nach dem Lustprinzip
getroffen werden können.
Der fixe Wochenplan ist somit nicht nur ein Arbeitsinstrument zur
Strukturierung des Klinikalltags, sondern darüber hinaus therapeutisches Instrument, anhand dessen die Patientinnen und Patienten
wichtige Fertigkeiten für ihr Leben nach dem Klinikaufenthalt üben
können.
Was sagen die Patientinnen und Patienten zur Einführung
des fixen Wochenplans seit 1.1.2015?
Wie erleben Sie persönlich den neuen, fixen Wochenplan?
Vor- und Nachteile?
Sobald die Patientinnen und Patienten aus der Entzugsphase in
die Stabilisierungs- resp. Integrationsphase wechseln, steht die
Aushandlung eines fixen Wochenplans an. Dabei besprechen
Fallmanagement und Patientin oder Patient gemeinsam, an
welchen Angeboten die Patientin bzw. der Patient in den kommenden Wochen teilnehmen kann und möchte. Es wird diskutiert, was
der Patient oder die Patientin gerne macht, aber auch, was ihm
bzw. ihr für die Zukunft, die Zeit nach Austritt wichtig ist, welche
Ziele er bzw. sie erreichen möchte während des Aufenthaltes und
wie dies gelingen kann. Es wird somit besprochen, in welchem
Lebensbereich er oder sie Fertigkeiten üben möchte z. B. in der
Führung eines Haushaltes oder in der Einhaltung eines Programmes körperlicher Aktivität.
«Man weiss, was man zu tun hat, das ist manchmal gut.»
Ist der Wochenplan ausgehandelt, sollte die Patientin oder der
Patient ihn für die nächsten zwei bis drei Wochen einhalten.
Änderungen sind möglich, müssen jedoch besprochen werden und
können meist nicht sofort umgesetzt werden.
«Nachteil: Wenn jemand weniger bewusst mit Planung umgeht, besteht
das Risiko von zu viel Dolce Vita oder aber Überforderung.»
Auf diese Weise soll der fixe Wochenplan einerseits zu einer geregelten Struktur des Therapiealltags führen und den Patientinnen und
Patienten andererseits das morgendliche Entscheiden und Einteilen in
die verschiedenen Beschäftigungsangebote ersparen. Darüber hinaus
besteht die Verpflichtung, dass die Abmachungen, die mit dem
Fallmanager oder der Fallmanagerin getroffen wurden, eingehalten
werden. Das erhöht die Verbindlichkeit der Teilnahme an den
geplanten Beschäftigungsprogrammen.
«Durch den Plan kann ich gezielt auf den Wiedereintritt ins ‹normale›
Leben hinarbeiten. Mit Unterstützung von Ärzten, Psychotherapie, Bodyscan und administrativer (auch ganz wichtig) Unterstützung gelingt mir
dieser Wechsel reibungsloser.»
«Dass es so verpflichtend ist, kann auch mühsam sein.»
«Da der Wochenplan nicht fix vorgegeben wird, sondern nach meinen
Bedürfnissen aufgestellt wird, habe ich sehr positive Erfahrungen damit
gemacht.»
«Positiv für mich ist, dass ich die Dauer des Aufenthaltes optimal nützen
kann (z.B. Finden von neuen Strategien, um mit der Sucht umzugehen).
Habe keinen Zwang, etwas zu machen, was ich nicht will.»
«Ich finde es gut, dass ich meine ‹Arbeit› und den Sport im Voraus
eintragen kann und so eine feste Struktur habe.»
«Ich finde den neuen Wochenplan sehr gut. Ich weiss immer, was
ansteht und kann das ausführen, was mir Spass macht und mir etwas
bringt. Alles ist schon geregelt. Einziger Nachteil ist: Kann keine
kurzfristigen Änderungen vornehmen.»
Wie bereitet Sie der individuelle Wochenplan
auf die Zeit nach dem Austritt vor?
«Feste Struktur, fixer Arbeitsplan.»
«Man weiss, was auf einen zukommt.»
«Ich werde meinen eigenen Wochenplan im Alltag auch so gestalten,
mit vielseitiger Beschäftigung und Freizeitgestaltung.»
ERFOLGSBERICHT 2014
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Judith Rohrer, Management Support
Terminal8, Webagentur
Pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum haben wir unser Erscheinungsbild erneuert. Der Name «Klinik Selhofen» steht für
professionelle Suchtbehandlungen durch kompetente und
engagierte Mitarbeitende. Der mediale Auftritt soll diese Kernbotschaft unterstreichen. Die Herausforderung bestand somit
vor allem darin, unser Angebot und unsere Haltung, in einem
authentischen und ansprechenden Design zu präsentieren.
In einem gemeinsamen Prozess mit der Werbeagentur Racine &
Partner sowie der Webagentur Terminal8 haben wir das gesamte
Corporate Design und damit auch den Print- und Online-Auftritt
neu gestaltet.
Entstanden ist ein modernes und frisches Design, das sich auf allen
Kommunikationskanälen wiederfindet – in den Briefschaften, im
Jahresbericht, in den Flyern oder auf unserer Website. Prägend für
den Wiedererkennungseffekt in sämtlichen Anwendungen sind
das neue Logo und die darin enthaltenen Farben grün und blau.
Andrea Zbinden
Inhaberin, Frontend-Entwicklerin
Christine Barth
Inhaberin, Screendesignerin
«Neueste Web-Techniken wurden
mit aktuellen Design- und Usability-Standards kombiniert. Die Programmierung erfolgte von Grund
auf neu auf Basis des Content
Management Systems TYPO3.»
«Das engagierte Projektteam
der Klinik Selhofen schenkte uns
als Start-up-Webagentur ihr
Vertrauen und liess uns digital
‹austoben›. Merci!»
Racine & Partner, Werbeagentur
Eine übersichtliche Struktur der Website und umfassende Informationen zu unseren Angeboten sollen Patientinnen und Patienten,
Angehörigen, Zuweisern und anderen Interessierten unsere Dienstleistungen näher bringen.
Durch das Responsive Design der Website passen sich Inhalte
und Navigation automatisch den unterschiedlichen Endgeräten wie
Tablets oder Smartphones an und unterstützen so die Benutzerfreundlichkeit.
Besuchen Sie unsere neue Website:
www.selhofen.ch
Auch nach dem Relaunch optimieren und pflegen wir die
Inhalte der Website weiter. Wir freuen uns deshalb über
Rückmeldungen und Hinweise an [email protected].
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ERFOLGSBERICHT 2014
Roger Racine
Kommunikationsberater,
Co-Geschäftsinhaber
«Der neue visuelle Auftritt
schafft Identität. Er kommuniziert
die definierten Werte einheitlich
und konsequent nach aussen, ist
durchdacht, funktional und einzigartig – wie die Klinik Selhofen!»
Martin Schori
Grafiker, Typograf
«Dank der konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Projektteam
der Klinik Selhofen konnten wir
für den neuen visuellen Auftritt
eine Lösung finden, die allen
Anforderungen eines modernen
Erscheinungsbildes entspricht.»
NEUES CORPORATE
DESIGN UND
NEUE WEBSITE
WIR PRÄSENTIEREN
UNS IN EINEM
NEUEN GEWAND
ERFOLGSBERICHT 2014
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Danke!
An dieser Stelle möchten wir Personen, Partnern, Behörden, Institutionen und Unternehmen danken, welche mit viel Vertrauen und grossem Engagement die Klinik Selhofen unterstützen sowie beraten und
damit zu einer erfolgreichen Weiterentwicklung der Klinik beitragen.
Vielen herzlichen Dank!
Gesundheits- und Fürsorgedirektion: Regierungsrat Philippe Perrenoud, Direktor; Annamaria Müller Imboden, Vorsteherin Spitalamt.
Prof. Dr. phil. Franz Moggi, Universitäts- und Poliklinik für Psychiatrie
Bern, Leiter Klinisch Psychologischer Dienst.
Leuenberger Treuhand, Vincent Leuenberger und Cornelia Burren.
Psychiatriezentrum Münsingen.
Klinik Südhang Kirchlindach.
Stiftung Terra Vecchia und alle Partner in der Suchthilfe.
Regionalspital Emmental Burgdorf.
Anton Proksch Institut Wien.
Dr. rer. pol. Charles Giroud, B’VM Bern, Direktor.
Krankenversicherer.
Zuweisende und nachbehandelnde Beratungsstellen,
Sozialdienste und Ärzt/innen.
Spenderinnen und Spender.
Stadt Burgdorf.
Mitarbeitende der Klinik Selhofen und der
Ambulatorien Selhofen und Südhang.
Stiftungsrat Klinik Selhofen.
Wir freuen uns auf eine weiterhin
gute Zusammenarbeit im Jahr 2015.
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ERFOLGSBERICHT 2014
Spenderinnen und Spender 2014
Apotheke Dr. Schmid Oberdiessbach,
Gertrud Bähler-Kunz Thun,
Familie Berner Worb,
Rosmarie Blaser Bern,
Helena Durschei Münsingen,
Carl und Elise Elsener-Gut Stiftung (Victorinox AG) Ibach,
Chäs Hütte Burgdorf,
Evangelisch-reformiertes Pfarramt Dürrenroth,
Evangelisch-reformiertes Pfarramt Eriswil
Evangelisch-reformiertes Pfarramt Grindelwald,
Evangelisch-reformiertes Pfarramt Pieterlen,
Erwin Greber-Voyame Thun,
Margrit Grunder Bern,
Barbara Habegger Signau,
iba Bürobedarf Bolligen,
Daniel Imholz Untersiggenthal,
Louise Jaggi Brienz,
Theodor und Helene Jaggi Meiringen,
Bernadette Jossen Thun,
Heidi Läderach Bern,
Familie Lutz Amriswil,
Barbara Mathis Urtenen-Schönbühl,
Maria Mathys Worblaufen,
Familie Mathys Belp,
Alfredo Minder Bern,
Die Mobiliar Generalagentur Bern-West,
Musik Müller Bern,
Racine & Partner Biel,
Martin und Dora Reichen Spiez,
Andreas und Edith Röthenmund Toffen,
Adele Rumpf-Rath Ittigen,
Hanna Scheurer Liebefeld,
Schweizerischer Gemeinnütziger Frauenverein Sektion Liebefeld-Köniz,
Annemarie Spengler-Wick Busswil TG,
Stiftung Arca Gümligen,
Ueli und Liz Vogt Biel,
Waldhof Matratzenfabrik AG Kehrsatz,
Marianne Witschi Wattenwil.
Stiftungsrat
Mitarbeitende
Präsident Luc Mentha, Grossrat
Vizepräsidentin Christine Pfister Hadorn,
Oberrichterin des Kantons Bern
Sekretärin/Kassierin Regula Müller Flügel,
Leiterin Koordinationsstelle Sucht, Direktion
für Bildung, Soziales und Sport der Stadt Bern
Mitglieder Dr. med. Franz Caduff, Psychiater, Burgdorf
Dr. med. Herbert Heise, Psychiater, Bern
Andrea Lüthi, Grossrätin und Geschäftsleiterin
der Berner Konferenz für Sozialhilfe,
Kindes- und Erwachsenenschutz BKSE
L. Mentha
Ch. Pfister Hadorn
R. Müller Flügel
Geschäftsführung Heinz Rolli, Geschäftsführer
Regine Gysin, stv. Geschäftsführerin
Ärztlicher Dienst Dr. med. Esther Pauchard, Leitende Ärztin
Dr. med. Dashurije Mula-Hoti
Dr. med. Maja Gabriela Bolliger
Dr. med. Labinot Shahini
Beratung / Therapie Claudia Weibel, Leiterin
Jérôme Roth, stv. Leiter
Annabel Balmer, Claudia Ilg, Tiana Karamitros,
Isabel Lüdi, Corina Merz, Angelika Schneider,
André Wittwer
Kunsttherapie: Fernanda Bergmann
Sport: Renato Bender
Körpertherapie: Gina Kienle
Pflegedienst Chantal Tinguely, Pflegedienstleiterin
Frank Walther, Stationsleiter
Tagdienst: Cornelia Brzezinski, Désirée
Fankhauser, Lukas Keller, Martina Kramer,
Gisela Luder, Bettina Regalado, Magda Lena
Rohalova, Monika Rupp, Sarah Widmer,
Fritz Zaugg
Nachtdienst: Alexandra Brügger,
Pia Michael, Mario Peric
Pikett-Nachtdienst: Susanne Grundbacher,
Esther Kramer, Cornelia Rüegger
Zentrale Dienste Management Support: Simone Tschopp,
Judith Rohrer
IT: Pia Lack
Administration: Martina Kupferschmid,
Jennifer Glauser
Küche: Reto Kämpf, Jeffrey Murphy
Technischer Dienst: Hans Reichenbach,
Hans Ulrich Moser, Morris Szymanski
Dr. med. F. Caduff
Dr. med. H. Heise
A. Lüthi
Geschäftsleitung Heinz Rolli
Regine Gysin, Esther Pauchard,
Chantal Tinguely, Claudia Weibel
Ambulatorien Bern: Dr. med. Gabor Solt
Burgdorf: med. prakt. Thomas Krebs
Biel: Dr. med. Carola Lübow
ERFOLGSBERICHT 2014
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Klinik Selhofen
Emmentalstrasse 8
Postfach 1300, 3401 Burgdorf
Tel. 034 420 41 41
Fax 034 420 41 42
[email protected]
www.selhofen.ch
Ambulatorium Selhofen
Postfach 1300, 3401 Burgdorf
Tel. 034 420 41 51
Fax 034 420 41 52
[email protected]
www.selhofen.ch
Standorte
Bern, Bubenbergplatz 4b
Burgdorf, Emmentalstrasse 8a
Biel, Bahnhofplatz 2
Spendenkonto 30-157876-3