Das Monatsprogramm für Mai 2015 im Cinema Münster Alles außer Tatort · Paris im Blick - mit dem Picassomuseum · Schwarzweiß ist die bessere Farbe Filme mit Amnesty Asylgruppe, Antirassistische Initiative Münster, attac Münster, Bistum Münster, Deutsch-Griechische-Gesellschaft, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Gleis 22 Münstersches Filmgut · Queer Monday · Arthouse Sneak · Kino Kaffeeklatsch · Kurzfilme · Kino für Kinder u.v.a. HEDI SCHNEIDER STECKT FEST Ab Do 7. Mai neu im Cinema Fr 8. Mai • 20:15 Uhr: Lesung und Gespräch mit Regisseurin Sonja Heiss DIE LINSE: unterstützt von der DIE LINSE e. V. Cinema & Kurbelkiste Münster www.cinema-muenster.de Das Cinema: Mitglied bei Schwarzweiss ist die bessere Farbe Berlin – Die Sinfonie der GroSSstadt Der Kassenmagnet aus dem Jahre 1927 mit Livemusik! Rasanz – viele Schienen – 1 hüpfender Arbeiter Ein Kultfilm? Für Viele. Ein Film auf Absinth? Vielleicht. In jedem Falle ein Film, den man gesehen haben sollte. Immer wieder ist das Publikum verblüfft über „das, was es damals schon gab”, über die Gigantomanie der Fabriken, über die Buntheit der Gesellschaft, über den Trubel. Walther Ruttmann setzt das moderne Berlin seiner Zeit äußerst rasant in Szene, mit virtuosen Filmschnitten gelingt ihm ein brillanter Blick auf die Virilität der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. Unbedingt sehenswert. Sehr nah an dieser Art der künstlerischen Annäherung ist das, was Helmut Buntjers Ensemble musikalisch beisteuert. Es spielt nicht mit dem Originalsoundtrack, sondern schafft auf improvisatorischem und kompositorischem Weg einen zeitgemäßen Zugang. Unbedingt hörenswert. Laut, zart, schrill, innig. Die Presse meinte im Sommer 2009: »Diese Film in einem Parkhaus zu zeigen, und das bei laufendem Betrieb, darauf muss man erst einmal kommen … und wie das funktioniert hat: Der säkulare Sound der Straße, die Busse, Krads, die Sirenen und LKW, all das mischt sich mit dem hervorragenden und der Filmvorlage in allem ebenbürtigen Klangkosmos, den das Theaitetos Trio scheinbar traumwandlerisch sicher allen Facetten des Films beisteuerte. Toll.« (MZ) Damals wurde der Film tatsächlich im Parkhaus Engelenschanze gezeigt. Nun, das geht heuer leider nicht. Aber der Soundtrack ist derselbe geblieben. Mal sehen (und hören), ob es auch ohne das damalige Verkehrsrauschen funktioniert … Wir glauben: Aber ja! Deutschland 1927 · R: Walther Ruttmann · Db: Karl Freund, Carl Mayer, Walther Ruttmann · K: Robert Baberske, Reimar Kuntze, Karl Freund, László Schäffer · ab 0 J. · 65' So 17. Mai 2015 • 11:00 Uhr, begleitet vom Ensemble THE LILAC TRUTH mit Gästen The Lilac Truth ist ein Musikensemble Buntjers, das immer wieder je nach Anlass neu gebildet wird. In diesem Falle werden wahrscheinlich dazugehören: Theaitetos Trio, Gereon Voß, Mitglieder der Banda Inglese und der Banda Mobilé. Dazu kommen weitere Freunde und Weggefährten. Ein großes Ensemble. 2 DIE LINSE Mai Zweitausendfünfzehn Münster, 20. April 2015 Filmschaffende im Mai Guten Tag! Im Cinema zu Gast Dies ist kein maschinell gefertigter Text. Und auch die folgenden Filmbeschreibungen sind von Menschen im Cinema zusammengestellt und überarbeitet worden. Wollen wir damit für unsere Veranstaltungen werben und Besucher locken? Ja. Wollen wir dabei authentisch bleiben? Auf jeden Fall. Können wir die Besucher damit auf das anstehende Erlebnis vorbereiten? Wir versuchen es. Doch bei aller Sorgfalt wird es sich nicht verhindern lassen, dass ihr den Kinosaal auch mal schockiert, enttäuscht oder besonders glücklich verlasst. Kein Wunder, wenn wir uns alle doch ganz unterschiedlich berühren lassen. Anhand der Publikumsstimmen zur Arthouse-Sneak (S. 6), die im Mai ihre 50. Ausgabe feiert, wird dies besonders deutlich: Zu Ryan Goslings Regiedebüt LOST RIVER (S. 30) hieß es letzte Woche nicht nur »Ich bin vollkommen fertig und froh darüber.« (Bestbewertung Note 1), sondern auch »Was für kranker Scheiß.« (Schlechtestbewertung Note 6). Unser Versprechen vom Büro lautet daher: Wir klären euch nach bestem Wissen und Gewissen auf. Allerdings bleiben wir gerade bei Neustarts, für die es vorher auf Festivals oder über den Verleih keine Sichtungsmöglichkeit gab, auf das angewiesen, was andere dazu sagen. Solltet ihr mal überhaupt nicht einverstanden sein, sprecht uns bitte an. Unser Programm lebt vom Austausch. Zum Beispiel in unserer ganz famos gestarteten Reihe Alles außer Tatort mit anschließendem „Streitgespräch“ (S. 21). Und natürlich immer wieder mit den vielen geladenen Gästen wie zu BOZA (S. 13) oder mit den Referenten der 7-teiligen autorisierten Veranstaltungsreihe mit dem Picasso-Museum zu Paris im Blick. Eine Stadt und ihre Fotografen (S. 8). Und wer ausschließlich Quatschen will, darf sich bei der diesjährigen Ausgabe des Freiluftkinos Kampflimmern mit lieben Menschen an den Rand stellen und es ausgiebig tun. Das Getuschel wird zumindest am 18. Juni beim Eröffnungsfilm B-MOVIE: LUST & SOUND mit dem Gleis 22, der Vorverkauf startet im Mai, nicht groß stören. Zuvor sehen wir uns sicherlich nochmal hier im Cinema. Ich freue mich, Fabian Hagemeier. Mo 4.5. • 18:00 Die Filmschaffenden zu WHEN BOY MEETS GIRL > s. S. 7 Fr 8.5. • 20:15 Uhr > s. S. 22 Regisseurin Sonja Heiss zu HEDI SCHNEIDER STECKT FEST Mo 11.5. • 19:00 Uhr > s. S. 12 Regisseur Yorgos Avgeropoulos im Skype-Gespräch zu AGORA Mi 13.5. • 18:00 und Do 28.5. • 14:30 Uhr > s. S. 14 Regisseur Julian Isfort zu DIE KAFFEEKANTATE Fr 15.5. • 20:00 Uhr > s. S. 24 Regisseur Jens Schanze zu LA BUENA VIDA – DAS GUTE LEBEN Das nächste LINSE-Heft erscheint voraussichtlich am Freitag, 29. Mai. So 17.5. • 11:00 Uhr > s. S. 2 Musiker Helmut Buntjer u.a. zu BERLIN – DIE SINFONIE DER GROSSSTADT IMPRESSUM: Herausgeber: „Verein zur Förderung kommunaler Filmarbeit e.V. – Die Linse“ in Zusammenarbeit mit dem Programmkino Cinema, Warendorfer Straße 47 · 48145 Münster www.cinema-muenster.de · Kinokasse (0251) 30.30.0 · Büro (0251) 30.30.7 · Email: [email protected] Bankverbindung: Sozialbank Münster · IBAN: DE33 37020500 0008384800 · BIC: BFSW DE33 XXX Steuer-Nr. DE234299793 Der Verein ist Mitglied im „Bundesverband kommunale Filmarbeit“ Redaktion: Jan Christoph Ansorge, Thomas Behm (v.i.S.d.P.), Fabian Hagemeier, David Kluge, Holger Lüsch, Jens Schneiderheinze Layout: David Kluge · Druck: Bitter & Loose, Greven. Wer Fehler findet, kann sie behalten. Mai Zweitausendfünfzehn + DIE LINSE Mo 18.5. • 21:00 Uhr > s. S. 13 Regisseur Walid Fellah und Protagonist Trésor zu BOZA 3 4 DIE LINSE + Mai Zweitausendfünfzehn Thema Filme alphabetisch Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs 2015.1 7 Gay-Kurzfilmnacht: Spiel mit den Jungs! 10 L-Kurzfilmnacht: Es war einmal eine Prinzessin … 10 BLOW UP 9 13 BOZA LA BUENA VIDA – DAS GUTE LEBEN 24 CAFÉ TA´AMON, KING-GEORGE-STREET, JERUSALEM [mehrspr.OmU] 15 DORA ODER DIE SEXUELLEN NEUROSEN UNSERER ELTERN 28 DER FUCHS UND DAS MÄDCHEN 18 GIRAFFADA 19 GRIGRIS' GLÜCK [franz.OmU] 26 HEDI SCHNEIDER STECKT FEST 22 IN EINER BESSEREN WELT 11 Afrika BOZA GRIGRIS' GLÜCK [franz.OmU] Armut AGORA – VON DER DEMOKRATIE ZUM MARKT 12 LA BUENA VIDA – DAS GUTE LEBEN 24 Bach DIE KAFFEEKANTATE Behinderung GRIGRIS' GLÜCK [franz.OmU] DORA ODER DIE SEXUELLEN NEUROSEN UNSERER ELTERN Berlin BERLIN – DIE SINFONIE DER GROSSSTADT Beziehung TAKE THIS WALTZ HEDI SCHNEIDER STECKT FEST Boy meets girl WHEN BOY MEETS GIRL GRIGRIS' GLÜCK [franz.OmU] Comic 28 2 11 22 7 26 21 7 10 11 21 13 DIE KAFFEEKANTATE 14 DIE KLEINEN BANKRÄUBER 18 EU-Grenze 29 14 26 SCOTT PILGRIM GEGEN DEN REST DER WELT [engl.OF] Heranwachsen Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs 2015.1 Gay-Kurzfilmnacht: Spiel mit den Jungs! IN EINER BESSEREN WELT SUBMARINE [engl.OmU] UNE JEUNESSE ALLEMANDE – EINE DEUTSCHE JUGEND [teilw. franz.OmU] 13 26 BOZA LOST RIVER [engl.OmU + dF] 30 Experimentell Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs 2015.1 7 MICHEL MUSS MEHR MÄNNCHEN MACHEN 18 FotografieBLOW UP 9 NEULAND 23 Globalisierung LA BUENA VIDA – DAS GUTE LEBEN PIPPI LANGSTRUMPF 18 Griechenland AGORA – VON DER DEMOKRATIE ZUM MARKT 12 THE PUNK SYNDROME [finn.OmU] 6 REUBER 19 JerusalemCAFÉ TA´AMON, KING-GEORGE-STREET, JERUSALEM [mehrspr.OmU] 15 SCOTT PILGRIM GEGEN DEN REST DER WELT [engl.OF] 21 Kapitalismus LA BUENA VIDA – DAS GUTE LEBEN 24 SUBMARINE [engl.OmU] 21 TAKE THIS WALTZ 11 WHEN BOY MEETS GIRL 7 ZWEITE CHANCE [dän.OmU + dF] 27 Sprachfassungen Dänisch EN CHANCE TIL (Zweite Chance) (S. 27) Englisch SCOTT PILGRIM VS. THE WORLD (Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt) (S. 21) · SUBMARINE (S. 21) · LOST RIVER (S. 30) · CAFÉ TA´AMON, KING-GEORGE-STREET, JERUSALEM (S. 15) Kurzfilm WHEN BOY MEETS GIRL Lange GesprächeBEFORE SUNSET Lateinamerika LA BUENA VIDA – DAS GUTE LEBEN 24 13 23 BOZA NEULAND Münster(land)THE PUNK SYNDROME [finn.OmU] WHEN BOY MEETS GIRL DIE KAFFEEKANTATE 6 7 14 Musik BERLIN – DIE SINFONIE DER GROSSSTADT THE PUNK SYNDROME [finn.OmU] DIE KAFFEEKANTATE 2 6 14 Palästina GIRAFFADA 19 Paris BEFORE SUNSET 8 Prinzessinnen L-Kurzfilmnacht: Es war einmal eine Prinzessin … Französisch GRIGRIS (Grigris' Glück) (S. 26) · UNE JEUNESSE ALLEMANDE – EINE DEUTSCHE JUGEND (S. 29) Hebräisch CAFÉTA´AMON,KING-GEORGE-STREET,JERUSALEM(S.15) Räuber Mai Zweitausendfünfzehn 7 8 Migration PunkTHE PUNK SYNDROME [finn.OmU] Queer Gay-Kurzfilmnacht: Spiel mit den Jungs! L-Kurzfilmnacht: Es war einmal eine Prinzessin … FinnischTHE PUNK SYNDROME (S. 6) 24 REUBER + DIE LINSE 10 6 10 19 10 5 Arthouse Sneak – Pay After! – Wir machen das Programm, ihr macht den Preis! Zweimal monatlich laden wir zur Arthouse Sneak. Im Rahmen der Cinema-Nachtschicht könnt ihr in der Regel am 1. und 3. Mittwoch des Monats um 22:45 Uhr aktuelle Perlen aus der Welt der Filmfestivals und Programmkinos schon vor Bundesstart entdecken. Synchronisiertes hat dabei keine Chance: alle Filme laufen in der Originalsprache (nicht-deutschsprachige Filme mit deutschen Untertiteln). Weiterhin gilt die Devise Pay After: ihr bestimmt selbst, wie viel euch der gezeigte Überraschungsfilm wert ist. Schlappe 2,50 Euro beträgt der Mindesteintritt, mit bis zu 7,50 Euro könnt ihr nach dem Besuch den Film „belohnen“. Einlassmusik mit freundlicher Unterstützung durch Green Hell Records! Zuletzt in der ARTHOUSE SNEAK: Note #49Lost River [engl.OmU] 2,86 #48Hedi Schneider steckt fest2,23 #47Das ewige Leben 2,75 #46In meinem Kopf ein Universum [poln.OmU] 1,76 #45A Girl Walks Home Alone At Night [farsi.OmU] 2,53 #44VON MENSCHEN UND PFERDEN [isländ.OmU]2,65 Top in 2015: In meinem Kopf ein Universum [poln.OmU]1,78 Flop in 2015: Foxcatcher [engl.OmU]3,39 Nächste ARTHOUSE SNEAK-Termine: #50:Mi 6. Mai • 22:45 Uhr #51: Mi 20. Mai • 22:45 Uhr Mit dem Gleis 22 / NRW-Premiere The Punk Syndrome Mittelfinger statt Mitleid! Am 28. Februar überstimmte das finnische Fernsehpublikum die selbsternannte Expertenjury und wählte die geistig behinderte Punkband Pertti Kurikan Nimi päivät („Pertti Kurikkans Tagebuch“) zum Vertreter ihres Landes beim diesjährigen Eurovision Song Contest in Wien; wohl wissend, dass Europa ein Kulturschock sondergleichen bevorsteht. Denn Pertti Kurikka (Autismus) und seine wesentlich jüngeren Bandmitglieder Kari Aalto, Sami Helle und Toni Välitalo (Down-Syndrom) wollen weder bemitleidet noch bevormundet werden, sondern Sex, Drugs & Rock’n’Roll, beziehungsweise viini, laulu ja naiset – ohne Rücksicht auf Verluste. Das zeigt sich bereits in dem tragikomischen Dokumentarfilm The Punk Syndrome, der die Anfänge der Band und ihre erste Europa-Tournee dokumentiert, die sie auch auf die Reeperbahn führt. Ein ungeheuer mutiger Film, dem seine Gradwanderung zwischen derbem Fäkalhumor und universellem Punk-Humanismus galore mühelos gelingt. KOVASIKAJUTTU · Finnland / Norwegen / Schweden 2012 · R: Jukka Kärkkäinen, Jani-Petteri Passi · Db: Sami Jahnukainen u.a. · K: Jani-Petteri Passi · M: Pertti Kurikan Nimipäivät · Mit Pertti Kurikka, Kari Aalto, Sami Helle, Toni Välitalo u.a. · finn. OmU · 85’ Mo 4 Mai • 21:00 Uhr 6 DIE LINSE Mai Zweitausendfünfzehn Münstersches Filmgut: Kurzfilm-Premiere When boy meets girl Das Spielfilmprojekt des Adolph-Kolping-Berufskollegs Münster wird mit weiteren Kurzfilmen gezeigt. Jan ist verliebt. Extrem verliebt. In Jenny, das hübscheste Mädchen der Schule. Doch wie soll der schüchterne Jan Jenny erobern? Zumal Jenny auch noch mit Tom zusammen ist? Im Rahmen einer Film-AG haben Schülerinnen und Schüler einen circa 30minütigen Spielfilm gedreht. Dabei hat ein Team ein eigenständiges Drehbuch entwickelt, das ein weiteres Team dann aufwendig umgesetzt hat. Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs 2015.1 Drei kurze biografische Filme So schön wie Du Eine Mädchenfreundschaft in Brandenburg. Zwischen Dorfdisco, Alkoholexzess und Fußballfeld verbringen Tina und Marlene ihr Wochenende. In sexuellen Begegnungen suchen sie nach Abenteuern, Nähe und Bestätigung. Grausam gegen sich und andere ziehen sie in die Nacht, sich selbst zu finden. Deutscher Kurzfilmpreis in Gold für Spielfilme Deutschland 2014 ∙ R: Franziska Pflaum ∙ ab 16 J. ∙ 30’ Sechster Sinn, Drittes Auge, Zweites Gesicht Ein junger Mann sieht durch die Augen anderer Menschen und versucht, seine eigene Perspektive zu finden. Drama, Komödie, Essay, Science-Fiction, B-Movie, Märchen – mehr als 500 Ideen in einer prall gefüllten filmischen Wundertüte. Nominierung für Experimentalfilme Deutschland 2012 ∙ R: Jan Riesenbeck∙ ab 6 J. ∙ 15’ Der fertige Film wird nun im Rahmen einer kleinen Werkschau präsentiert. Dabei werden weitere Kurzfilme gezeigt, die am Adolph-Kolping-Berufskolleg entstanden sind: Run (ca. 2‘), Hautnah – Du bist mein (ca. 8‘) und Gold und Dornen (ca. 12‘). Deutschland 2015 · R: Christian Lück · Db: René Bruns, Marieke Fritzen, André Kruse, Sven Meads, Fabian Westen · K: Peter Michel • Mit Mike Buricke, Wiebke Scharpenberg, Birgit Rocholl, Aleyna Semik, Tim Riekenberg u.a. · 30' Gesamt: ca 70‘ Mo 4. Mai • 18:00 Uhr · mit anschließendem Gespräch Mai Zweitausendfünfzehn Ulli Ullis Leben war ein jahrzehntelanger Ausnahmezustand zwischen Familie und Psychiatrie. Viele wollten ihm helfen, doch keinem ist es gelungen. Ulli ist an allem verzweifelt und überall gescheitert: an sich selbst, an seinen Mitmenschen und zuletzt an einem Klappfenster in unserem Elternhaus. Ulli war mein Bruder. Sonderpreis (experimenteller Dokumentarfilm) Deutschland 2014 ∙ R: Martin Heckmann ∙ ab 6 J. · 61’ • Gesamt: ab 16 J. · 106' So 10. Mai • 13:00 Uhr DIE LINSE 7 In Kooperation mit dem Kunstmuseum Pablo Picasso Münster Paris im Blick. Eine Stadt und ihre Fotografen Vom 9. Mai bis zum 12. Juli zeigt das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster die Ausstellung Paris im Blick. Eine Stadt und ihre Fotografen. Wir begleiten die Ausstellung filmisch. Kuratiert wird die Reihe von Alexander Gaude, der die Filme auch einführen wird. Wir zeigen die Filme sonntags um 13:00 Uhr. Mit einer gültigen Eintrittskarte der Ausstellung kosten die Filme bei uns nur 8 Euro, ansonsten 10 Euro. Andersherum beträgt der Eintritt mit unserer Eintrittskarte im Picasso-Museum nur 8 Euro, ansonsten 10 Euro. Paris im Blick – Eine Stadt und ihre Filme Buntes Treiben auf den Boulevards, intime Gespräche in abgeschiedenen Cafés, flüchtige Bekanntschaften, sowohl große als auch kleine Komödien und Tragödien vor den Monumenten einer der schönsten Städte der Welt. Paris repräsentiert im Kinofilm einen ewigen Sehnsuchtsort, den Regisseure in allen Zeiten aufgesucht und künstlerisch thematisiert haben. Sei es als imposante Kulisse während der Studentenrevolte im Mai 1968 in Bernardo Bertoluccis DIE TRÄUMER; als Irrgarten, in dem Harrison Ford „lost in translation“ in Roman Polanskis Thriller FRANTIC irrlichternd auf der Suche nach seiner entführten Frau durch die Pariser Nacht streift, oder als subtile urbane Szenerie, durch die Ethan Hawke und Julie Delpy in Richrad Linklaters BEFORE SUNRISE auf der Suche nach der großen Liebe und in dem Versuch der Beantwortung der existentiellen als auch trivialen Fragen des Lebens leichtfüßig parlandierend spazieren – immer wieder fungiert die Stadt an der Seine als einzigartiger cineastischer Schauplatz, der in dieser Filmreihe aus einer Vielzahl unterschiedlicher Perspektiven beleuchtet wird. Kurator der Reihe: Alexander Gaude Alexander Gaude, M.A. ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kunstmuseum Pablo Picasso Münster. Neben seiner Auseinandersetzung mit den künstlerischen Avantgarden des 20. Jahrhunderts beschäftigt er sich mit dem Spannungsverhältnis zwischen Film und Bildender Kunst. 8 Im Fokus – Fotografie im Film Das künstlerische Medium „Fotografie“ bildet den narrativen als auch ästhetischen Mittelpunkt einer Vielzahl von alten und neuen Filmklassikern, die in dieser Reihe präsentiert werden. Ob als detektivisches Instrument zur Aufklärung von Verbrechen, als Fetisch zur Befriedigung voyeuristischer Neigungen oder als Erinnerungsarchiv vergänglicher Momente voller Anmut und Schönheit – die drei hier vorgestellten Filme repräsentieren ein einzigartiges Panoptikum der Inszenierung des Mediums „Fotografie“ aus cinematographischer Perspektive. DIE LINSE Mai Zweitausendfünfzehn Paris im Blick – Eine Stadt und ihre Filme (1) Before Sunset Der Mittelteil von Richard Linklaters Before-Trilogie spielt an einem Tag in Paris Neun Jahre nach ihrer ersten Begegnung in Wien (Before Sunrise) treffen sich Céline (Julie Delpy) und Jesse (Ethan Hawke) zufällig bei einer Lesereise von Jesses neuem Roman in einer Pariser Buchhandlung wieder. Den beiden bleiben anderthalb Stunden, um die alten Zeiten und Gefühle wieder aufleben zu lassen, denn noch am selben Abend muss Jesse in die USA zurückfliegen. Also nutzen sie die kurze Zeit, um da anzuknüpfen, wo sie damals aufgehört haben, und sprechen bei einem Bummel durch Paris über ihre Vergangenheit, die Gegenwart, über die große Liebe und über ihre Illusionen … USA 2004 · Regie: Richard Linklater · Drehbuch: Richard Linklater, Julie Delpy, Ethan Hawke, Kim Krizan · Kamera: Lee Daniel · Musik: Alex Wurman, Julie Delpy, Glover Gill u.a. • Mit Ethan Hawke, Julie Delpy, Albert Delpy u.a. · ab 0 J. · 80´ So 17. Mai • 13:00 Uhr Vorschau: So 7. Juni • 13:00 Uhr: Die Träumer Bernardo Bertoluccis freizügige Roman-Verfilmung So 28. Juni • 13:00 Uhr: Frantic Roman Polanskis Paris-Thriller mit Harrison Ford So 12. Juli • 13:00 Uhr: Die Pariser Filmavantgarde experimentelle Kurzfilme aus den 20er und 30er Jahren Im Fokus – Fotografie im Film (1) Blow Up Michelangelo Antonionis Klassiker ist ein Krimi, ein Porträt des Swinging London und eine Parabel über das Fotografieren und Vielschichtigkeit der Realität Der junge Londoner Mode-Fotograf Thomas (David Hemmings) macht die Bekannschaft der mysteriösen Jane (Vanessa Redgrave). In einem Park macht er Landschaftsaufnahmen, doch zuhause beim Entwickeln des Films entdeckt er auf einem Foto etwas, was ihm beim Fotografieren nicht aufgefallen war: die Leiche einer Frau im Gebüsch. Er glaubt, dass Jane etwas mit diesem Verbrechen zu tun haben könnte, aber war im Park überhaupt ein Mord geschehen? Großbritannien 1966 · Regie: Michelangelo Antonioni · Drehbuch: Michelangelo Antonioni, Tonino Guerra · Kamera: Carlo Di Palma • Mit David Hemmings, Vanessa Redgrave, Jane Birkin, Peter Bowles, Veruschka von Lehndorff u.a. · ab 16 J. · 111' So 31. Mai • 13:00 Uhr Mai Zweitausendfünfzehn Vorschau: So 21. Juni • 13:00 Uhr: Fenster zum Hof Alfred Hitchcocks Meisterwerk mit James Stewart So 5. Juli • 13:00 Uhr: Das erstaunliche Leben des Walter Mitty von und mit Ben Stiller DIE LINSE 9 Queer Monday L-Kurzfilmnacht Es war einmal eine Prinzessin … Fünf kurze Filme Queer Monday – mit KCM Gay-Kurzfilmnacht Spiel mit den Jungs! – Sieben kurze Filme Hoher Einsatz für den Hauptgewinn. John und Nicolas proben einen Nachmittag lang den Ernstfall – wie sich das so anfühlt beim ersten Mal (BOYGAME). Aus dem Spiel aussteigen dagegen will Fabian der keine Lust mehr hat mit seinen Freunden den schwulen Jacob zu quälen (JETZT JETZT JETZT). Ganz spielerisch mit einer Zeichnung und mehreren Rechtschreibfehlern bringt der sechsjährige Andrew die heterosexuelle Fassade seiner Eltern zum Einsturz (DIK). Der gleichaltrige George will lieber mit den Mädchen spielen – und mit allem was rosa ist (WINI & GEORGE). Dabei braucht er genauso Hilfe wie Jack im Kampf gegen seine Schul-Bullys – dass die so aussieht wie ein schwuler Pornostar hätte er sich auch nicht gedacht: JACKPOT! Keinen Mitspieler hat der mit Kajal geschminkte Held aus dem HiddenCameras-Song – also keine GAY GOTH SCENE auf dem Schulhof! EIN NACHMITTAG mit Youtube und aneinander Vorbeitexten wird beinahe von zwei anderen Jungs verspielt – bis sie endlich doch den ersten Zug machen und alles gewinnen. In diesen sieben neuen Kurzfilmen müssen Jungs eben alles aufs Spiel setzen. Das Große Konzil für Märchenregeln und -standards hat entschieden: Mädchen dürfen ab jetzt auch Prinzessinnen küssen. Und Kurzfilme sollen vom Alphabet der lesbischen Liebe handeln: M wie Martha, Z wie Zuckerwatte, P wie Pusteblume, K wie Kuss (oder Klapperstorch), F wie Frauengespräche und D wie Du schon wieder! Fünf kurze Filme, fünf mit heißer Luft gefüllte Sehnsuchts-Ballons aus Deutschland, Australien, Norwegen und Senegal, fünf Pflaster für jedes gebrochene Frauenherz. Neue Höhepunkte aus der L-Kurzfilmnacht! BOYGAME · Schweden 2013 · R: Anna Österlund Nolskog · 15‘ DIK · Australien 2012 · R: Christopher Stollery · 9‘ JETZT JETZT JETZT · Deutschland 2012 · R: Christin Freitag · 29‘ GAY GOTH SCENE · Deutschland 2013 · R: Kai Stänicke · 4‘ EIN NACHMITTAG · Dänemark 2014 · R: Søren Green · 9‘ WINI & GEORGE · USA 2013 · R: Benjamin Monie · 12‘ JACKPOT · USA 2012 · R: Adam Baran · 10‘ gesamt 73' DIE MAID UND DIE PRINZESSIN (The Maiden and the Princess) · Australien 2011 · R: Ali Scher · 18‘ STELLA · Deutschland 2014 · R: Frederik Geisler · 19‘ DIE ANDERE FRAU (L'autre femme) · Senegal 2013 · R: Marie KA · 12‘ M WIE MARTHA · Deutschland 2015 · R: Lena Knauss · D 2015 · 25‘ LUFTBALLON (Luftbalong) · Norwegen 2011 · R: Jenni Lee · 11‘ gesamt 85' Mo 11. Mai • 21:00 Uhr Mo 25. Mai • 21:00 Uhr 10 DIE LINSE Mai Zweitausendfünfzehn 50 Jahre efl – Beratung im Bistum Münster Seit nunmehr 50 Jahren bietet die EFL (Ehe-, Familien- und Lebensberatung) im Bistum Münster kostenlos und für alle offen, Hilfen in unterschiedlichsten Krisensituationen an. Aus diesem Anlass zeigt die efl in Kooperation mit dem Cinema eine kleine Filmreihe, in der die drei klassischen Themen (Ehe/Partnerschaft, Familie, Leben) der Beratungsarbeit ihren Niederschlag finden. Jeder Film wird umrahmt von einer kurzen Einführung und einem abschließenden Filmgespräch mit Sebastian Aperdannier. Thema „Familie“ Thema „Ehe/Partnerschaft“ In einer besseren Welt Take This Waltz War früher wirklich alles besser oder war es einfach nur anders? Diese Frage können wir uns auch in Bezug auf „Familie“ stellen. Fest steht, dass „Familie“trotz boomender anderer Lebensformen, gesamtgesellschaftlich immer noch die bevorzugte Variante des Zusammenlebens ist. Gleichwohl muss sie sich in einer zunehmend globalisierten Welt immer komplexeren Herausforderungen aus Arbeitswelten, Schule, Partnerschaft, Generationenkonflikten, individuellen Schicksalsschlägen u.v.m. stellen und diese bewältigen. Und so begleiten wir in Susanne Biers Film IN EINER BESSEREN WELT gleich zwei Familiensysteme, die auf unterschiedlichsten Ebenen, mal aus Erwachsenen-, mal aus Kinderperspektive, versuchen Lösungen zu finden für die Anforderungen, die ihnen gestellt werden. Margot (Michelle Williams), 28, ist mit dem Kochbuchautor Lou (Seth Rogen) glücklich verheiratet. Denkt sie. Bis sie auf den Lebenskünstler Daniel (Luke Kirby) trifft, der ihr aufmerksam zuhört – und sie plötzlich nicht mehr weiß, was sie denken und fühlen soll. Dass Daniel direkt um die Ecke wohnt, macht es für Margot nicht einfacher. Wie Diebe stehlen sie sich aufregende Momente aus dem märchenhaften Sommer in Toronto und bald steht Margot vor der Frage: Soll sie an der Geborgenheit des Gewohnten festhalten oder dem Kitzel des Neuen nachgeben? »Mit TAKE THIS WALTZ hat Sarah Polley ein modernes Eheporträt geschaffen und einen der kitschfreiesten Liebesfilme seit Langem. Wie Michelle Williams als Margot mit ihrer Lebensentscheidung ringt, von sich selbst überrumpelt wird, sich tastend umsieht, ist überwältigend …« (Die Zeit) Kanada 2011 · R & Db: Sarah Polley · K: Luc Montpellier • Mit Michelle Williams, Luke Kirby, Seth Rogen, Sarah Silverman, Jennifer Podemski u.a. · ab 12 J. · 116' Di 12. Mai • 19:00 Uhr Mai Zweitausendfünfzehn HÆVNEN · Dänemark / Schweden 2010 · R: Susanne Bier · Db: Anders Thomas Jensen · K: Morten Soborg • Mit Mikael Persbrandt, TRine Dyrholm, Ulrich Thomsen · ab 12 J. · 118' Di 26. Mai • 19:00 Uhr Thema „Leben“: Matterhorn Di 16. Juni • 19:00 Uhr 11 Deutsch-Griechische-Gesellschaft und attac Münster zeigen Agora – Von der Demokratie zum Markt Der Film portraitiert die Eurokrise aus griechischer Sicht über einen Zeitraum von mehr als vier Jahren Die Agora war ein zentraler Bereich in den antiken griechischen Stadtstaaten. Es war ein Treffpunkt, eine Versammlungsstätte der aktiven Bürgerinnen und Bürger und das Zentrum für das politische, wirtschaftliche, sportliche, künstlerische und geistige Leben. Es war das Herz der Demokratie. Griechenland, ein Symbol für die Europa aufgrund des antiken Erbes, erlebt nun schon seit Jahren einen Niedergang: Obdachlosigkeit, Suppenküchen, Arbeitslosigkeit, Armut, soziale Unruhen, gewaltsamen Konflikte und der Aufstieg der extremen Rechten. Der Traum vom Wohlstand weicht einem Alptraum. Der Dokumentarfilmer Yorgos Avgeropoulos, der zuvor Filme von globalen Krisenherden gedreht hatte, wird nun Zeuge der äußerst schlechten Lage in seinem eigenen Land. Er beginnt seine Aufzeichnungen in der frühen Phase, begleitet die Proteste in den Straßen, die Entwicklung von Solidaritätsbewegungen sowie der Aufstieg des Faschismus. Während der gleichen Zeit sucht er Antworten von den bedeutendsten politischen Persönlichkeiten seines Landes, von Insidern, Analysten und Entscheidungsträgern der internationalen politischen Bühne. »Es zieht sich ein Motiv durch diesen Film, das die ganze Ungeheuerlichkeit zeigt, die über die Griechen hereingebrochen ist. Es zeigt einen Baum auf einem zentralen Platz in Athen. Dort begeht ein Grieche öffentlichen Selbstmord, weil er die Schande und die Hoffnungslosigkeit nicht länger tragen kann. Er ist, wie wir kurz darauf lernen, nur einer von 3.124 Selbstmördern, die von 2009 bis 2012 auf diese Weise der größten Krise entronnen sind, in die das Land gestürzt ist. Es geht dabei nicht um Schuld und Schuldzuweisungen und nicht einmal darum, wer die Schulden des Landes verursacht hat. Es geht einzig und alleine darum, welches Leben noch lebenswert erscheint, wenn die Hoffnung gestorben ist. (…) Avgerópoulos [fahndet] in klug gewählten Interviews nach den Ursachen. „Griechenland war nie das Problem“ heißt es da an einer Stelle, wenn es um die Gründe für das griechische Leid geht. Die Rettungsaktionen der sogenannten Troika brachten neue Schulden und harte Auflagen, um Panik an den Finanzmärkten zu vermeiden. Doch der Filmemacher sucht auch nach den Verantwortlichen im eigenen Land. Er benennt die Verschwender, das System der Korruption und der politischen Erstarrung. Wie in einem Ermittlungsbericht seziert er, wie Griechenland immer tiefer ins Verderben rutschte, bleibt dabei aber stets ganz nahe bei denen, die das Schlammassel nun ausbaden sollen. Arbeit weg, Haus weg, Würde weg – der Abstieg im heutigen Griechenland trifft vor allem die Mittelschicht. Zurück bleibt Wut.« (www.dokumentarfilm.info) Deutschland/Griechenland/Katar 2015 · R& Db: Yorgos Avgeropoulos K: Yiannis Avgeropoulos, Vasilis Mourikis · 90' Mo 11. Mai • 19:00 Uhr 12 DIE LINSE Mai Zweitausendfünfzehn Mit Antirassistische Initiative Münster Zu Gast im Cinema: Boza Walid Fellah Der tunesische Filmemacher Walid Fellah hat Flüchtlinge vom afrikanischen Kontinent mit seiner Kamera auf ihren heimlichen Reiserouten begleitet Walid Fellah, geboren in Zarzis, studierte in Tunesien Architektur. An der Universität war er Mitglied der Studierendenvereinigung Union générale des étudiants tunisiens und der Amateurfilmvereinigung FTCA. Mit anderen Filmbegeisterten organisierte er in seiner Heimatstadt ein Kurzfilmfestival. Nach Protesten gegen die Ben-Ali-Diktatur im Jahr 2011 drehte er einen Dokumentation über junge Tunesier, die das Land nach Italien verließen. Boza ist ein Wort in der westafrikanischen Sprache Bambara und bedeutet Sieg. Boza rufen, wie im Film zu sehen, auch MigrantInnen aus Ländern südlich der Sahara, wenn sie es nach oft jahrelangen vergeblichen Versuchen geschafft haben, die militärisch bewachte europäische Grenze zu überwinden. Möglichkeiten dazu bieten die spanischen Enklaven Ceuta und Melilla, die zwar an der marokkanischen Mittelmeerküste liegen, aber zur EU gehören. Tausende MigrantInnen leben versteckt in Wäldern rund um die beiden zu Spanien gehörigen Hafenstädte in der Hoffnung, irgendwann über deren mit NATO-Stacheldraht bewehrte Festungsmauern zu gelangen. Bei Versuchen, diese Grenzen zu stürmen, gibt es immer wieder Schwerverletzte und Tote, wie der Kameruner Trésor bezeugen kann, der auf diesem Weg nach Europa gekommen ist. Der tunesische Filmemacher Walid Fellah begleitete sie und andere mit seiner Kamera auf ihren heimlichen Reiserouten und nahm 2014 auch an dem „Marsch für die Freiheit“ von Straßburg nach Brüssel teil, mit dem 400 AktivistInnen im Sommer 2014 gegen die rassistische Migrations- und Grenzpolitik der EU demonstrierten. Tunesien 2014 · R, Db & K: Walid Fellah · ab 12 J. · 55' Mo 18. Mai • 21:00 Uhr Regisseur Walid Fellah und Protagonist Trésor sind anwesend. Mai Zweitausendfünfzehn DIE LINSE Trésor Trésor wurde 1980 in Edea, Kamerun, geboren. 2004 schaffte er es über die spanische Enklave Melilla an der marokkanischen Küste nach Europa. Er musste miterleben, wie andere beim Versuch, den mit NATO-Stacheldraht ausgerüsteten Grenzzaun von Melilla zu überqueren, ihr Leben verloren. Er hat eine Website zum Thema eingerichtet: www .voixdesmigrants.com 13 Mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. Café Ta'amon – King George Street, Jerusalem »Hier gingen Aktivisten, Politiker, Künstler und Literaten ein und aus. Ihr Thema: Israel. Ein Dokument der Zeitgeschichte.« (DOKfest München) Münsterländisches Filmgut Die Kaffeekantate Eine musikalische Filmkomödie nach J. S. Bach, das auch noch aus Westfalen – passt das zusammen? Ja! Der junge Filmemacher und Musiker Julian Isfort hatte die Idee, die Musik von Johann Sebastian Bach in eine dem Medium Film gerecht werdende Form zu bringen. Ein durchaus anspruchsvolles Unterfangen. Sein Film in einer Mischung aus Dialog und Gesang wurde im gedreht. Kern der Geschichte ist die ungebremste Kaffeesucht der jungen Baroness Lieschen, die ihren Vater Baron Schlendrian in den Ruin treibt. Um Haus und Hof zu retten, soll Lieschen den Bankier des Barons heiraten. Doch Lieschen ist in heimlicher Liebe zum kaffeekochenden Gärtner des Vaters entflammt. Unterstützung bekommt sie von ihren Bediensteten, welche ganz andere Sorgen antreibt. Deutschland 2014 · R & Db: Julian Isfort · K: Hendrik A. Kley · Musik: Ulrich Schultheiss • Mit Kathrin Osterode, Wolfgang Krautwig, Thomas Giegerich, Cristina Andrione, Alain Morel, Kai Noll, Charlotte Winkelhorst u.a. · ab 12 J. · 43' Mi 13. Mai • 18:00 Uhr mit Regisseur Julian Isfort Do 28. Mai • 14:30 Uhr mit Regisseur Julian Isfort im Kino Kaffeeklatsch mit dem Seniorenbüro Mauritz Zwei Mal zu Gast im Cinema: Julian Isfort Julian Isfort, geboren 1981 in Berlin, ist freier Filmemacher und Cutter, u.a. für WDR und Arte. Filmregie erlernte er beim Regisseur Peter Lilienthal. Filme wie Die Brille, Ouvertüre der Betrüger oder Die Kaffeekantate entstanden in diesem Mentoren-Verhältnis. 14 Im Jahre 1938 in Jerusalem von deutsch-jüdischen Emigranten eröffnet, ist das Café Ta'amon zehn Jahre älter als der Staat Israel. Die Knesset, das Israelische Parlament, etablierte sich 1950 in der King-George-Street schräg gegenüber, und so wurde das Ta'amon zum Treffpunkt für aufstrebende Politiker, Journalisten und linke Aktionsgruppen wie Matzpen (Kompaß) und Black Panther, die das Lokal in den 1970er / 1980er Jahren des letzten Jahrhunderts sogar als Versammlungsraum nutzten. Menachem Begin und Yitzhak Rabin tranken hier ihren Kaffee, als sie noch im Untergrund gegen die Engländer kämpften. Und Leute aus der Nachbarschaft besuchten es sowieso. Vor 44 Jahren zog die Knesset fort, Regierungen kamen und gingen. Doch das unprätentiöse kleine Café hat sich auch in der geteilten Stadt behauptet und vier Kriege und die Konkurrenz von vielen angesagteren Lokalen in der Nachbarschaft überlebt. Deutschland 2014 · R & Db: Michael Teutsch · K: Michael Teutsch, HansAlbrecht Lusznat · ab 0 J. · mehrspr.OmU · 90' So 17. Mai • 17:00 Uhr DIE LINSE Mai Zweitausendfünfzehn Wir freuen uns auf Ihren Anruf. Thomas Behm 30.30.sieben 4 mal zahlen, 4 mal strahlen gültig ½ Jahr bis mal regulären Ein4 mal zahlen 4trittspreis zahlen 4 mal ermäßigten 4 mal strahlen Vorzugspreis zahlen Sammeln kann man bei jeder Vorstellung Vorzugspreis bei allen Vorstellungen mit regulären Eintrittspreisen, außer Premierentag und Sonderveranstaltungen k o s t e n lo s ! gi lt ei n ha lb es J ah r präsentieren die teuerste Kinokarte der Stadt: Schenken Sie eine PrivatVorstellung! 12 0 EURO montags bis samstags 14:45 oder 23:00 Uhr · sonntags 11:00 oder 12:45 Uhr für Privatvorstellungen bis max. 25 Personen mit einem eigenem Film oder einem Film aus dem laufenden Programm Anfragen online auf www.cinema-muenster.de oder unter 0251.37409589 · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Mai · · · Zweitausendfünfzehn · · · · · Übersicht zum herausnehmen! · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·15· Warendorfer Str. 45 · Münster Mauritz-West · Tel. 0251.30300 www.cinema-muenster.de · [email protected] Café und Kneipe im Cinema Gegründet 1968 an der Weseler Straße, seit 1981 am jetzigen Standort. Neben dem Abaton in Hamburg das älteste Programmkino der Republik. Tel. 0251.30309 Drei Säle: Cinema 1 (158 Plätze), Cinema 2 (58 Plätze), Kurbelkiste (52 Plätze). Ausgezeichnet: regelmäßig für das herausragende Jahresprogramm, Dokumentarfilmprogramm und Kinderfilmprogramm vom Staatsminister für Kultur und Medien und der Film- und Medienstiftung NRW. Barrierefreiheit: Das Cinema 1 ist nicht, Cinema 2 und Kurbelkiste bedingt rollstuhlgerecht. Am besten vorher einen Rollstuhlplatz reservieren. Die Toiletten sind nicht rollstuhlgerecht. Hörbehinderte: Alle Säle sind mit Induktionsschleifen für Hörgeräte und Infrarot-Tonübertragungsanlagen ausgestattet. Kopfhörer gibt es an der Kinokasse. Lage: ca. 800 Meter = 10 Fußminuten vom Hauptbahnhof in Mauritz-West, auf der Warendorfer Straße – das ist die Straße Richtung Osten nach Handorf, Telgte, Warendorf Anfahrt per ÖPNV: Mit den Stadtbus-Linien 2, 10, N83. Die Haltestelle Zumsandestraße liegt fast direkt vor dem Haus. Anfahrt per Auto: Parkplätze beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe • an der Friedensstraße (Zufahrt gegenüber Anna-Krückmann-Haus) • und an der Warendorfer Straße 21-25. Parkgebühr 1 € pro angefangener Stunde (max. 8 Euro/Tag). Gezahlt werden muss mit Geld- oder EC-Karte. Die Parkplätze sind rund um die Uhr geöffnet. Anfahrt mit dem Fahrrad: Die besten Parkmöglichkeiten gibt es an den Fahrradständern auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Öffnungszeiten der Kinokasse: So ab ca. 10:30 Uhr, Mo-Sa ab ca. 14:45 Uhr, Mi auch 10:00 bis 10:30 Uhr Eintrittspreis: 8,00 €* ErmäSSigung: 6,50 €* für Studierende, Behinderte über 50%, Münster-Pass-Besitzende u.a. 5er Karte (gilt nicht am Tag des Kaufes): 35,00 € (7,00 € je Karte) Donnerstag = Premierentag: 5,50 €* für alle Filme, die neu starten Kino für Kinder: 4,50 € für alle Schul- und Sondervorstellungen nach Absprache möglich Adresse und Barrierefreiheit: wie Cinema Sehbehinderte: Die Speisen- und Getränkekarte liegt auch in Brailleschrift vor. Tischreservierungen: wir können leider nur Reservierungen für max. 8 Personen annehmen Öffnungszeiten: Mo-Do 10:00 bis 0:00 Uhr, Fr+Sa 10:00 bis 0:30 Uhr, So 10:00 bis 22:30 Uhr Große Karte: Mo-Do 17:45 bis 22:45 Uhr, Fr+Sa 17:45 bis 23:15 Uhr, So 13:00 bis 22:00 Uhr Sonderöffnungszeiten von Cinema & Café Garbo: Freitag, 1.5. (Tag der Arbeit) erst ab 12:00 Uhr geöffnet Mittwoch, 13.5. wg. folgendem Feiertag bis 0:30 Uhr geöffnet Donnerstag, 14.5. erst ab 12:00 Uhr (bis 0:30 Uhr) geöffnet Freitag, 22. 5. wegen Betriebsversammlung erst ab 15:00 Uhr geöffnet (Pfingst)Sonntag, 24.5. erst ab 12:00 Uhr (bis 0:30 Uhr) geöffnet (Pfingst)Montag, 25.5. Kino und Café mit Matineen ab 10:00 Uhr geöffnet *Preise ggf. plus Überlängenzuschlag · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Übersicht zum herausnehmen! · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Das Cinema zeigt MAI 2 0 1 5 W o c h e n p r og r a m m Cinema & Die Linse So n d e r t e r m i n e ab Do 30.4. Das Cinema zeigt DAS BLAUE ZIMMER [franz.OmU + dF] Mi 29.4. 19:00Drehbuch Geschichte:Trümmer undTräume > Linse 4 KARBID UND SAUERAMPFER > Linse 4 Das Cinema zeigt VERFEHLUNG Do 30.4.19:00Premiere mitRegisseur GerdSchneider Stefan Zekorn > Linse 4 und Weihbischof Dr. VERFEHLUNG > Linse 4 Kino für Kinder MICHEL MUSS MEHR MÄNNCHEN MACHEN 18 Mo 4.5. 18:00Kurzfilm-Premiere:WHEN BOY MEETS GIRL 7 Mit dem Gleis 22 21:00THE PUNK SYNDROME [finn.OmU]6 Das Blaue Zimmer Mi 6.5. 19:00 Vorpremieremit Amnesty International Asylgruppe Münster NEULAND 23 ab Do 7.5. Das Cinema zeigt zum Bundesstart HEDI SCHNEIDER STECKT FEST 22 Sa 9.5. 15:00 Münstersches Filmgut: Musifratz 2015 Das Cinema zeigt NEULAND 23 Kino für Kinder zum Bundesstart REUBER 19 HEDI SCHNEIDER STECKT FEST ab Do 14.5. Das Cinema zeigt zum Bundesstart LA BUENA VIDA – DAS GUTE LEBEN 22:45ARTHOUSE SNEAK – Pay after #50 Fr 8.5. Mit Lesung und Gespräch mit RegisseurinSonja Heiss 20:15HEDI SCHNEIDER STECKT FEST 6 22 So 10.5. 13:00 Kurz und gut 15:Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs 2015.1 7 20:15 Alles außer Tatort – Werd endlich erwachsen! SCOTT PILGRIM GEGEN DEN REST DER WELT [engl.OF]21 Mo 11.5. 19:00 Deutsch-Griechische-Gesellschaft und attac Münster zeigen AGORA – VON DER DEMOKRATIE ZUM MARKT 12 21:00 Queer Monday – mit CM K Gay-Kurzfilmnacht: Spiel mit den Jungs ! 10 Di 12.5. 19:00 50 Jahre EFL – Beratung im Bistumnster Mü TAKE THIS WALTZ 11 Mi 13.5. 18:00 Münsterländisches Filmgut: DIE KAFFEEKANTATE 14 Fr 15.5. 20:00 Zum Kongress Bundeskoordination Internationalismus (BUKO) 24 LA BUENA VIDA – DAS GUTE LEBEN 24 Das Cinema zeigt zum Bundesstart So 17.5. 11:00 Schwarzweiss ist die bessere Farbe ZWEITE CHANCE [dän.OmU + dF]27 BERLIN – DIE SINFONIE DER GROSSSTADT 2 Das Cinema zeigt 13:00 Kunstmuseum Pablo Picasso MünsterDie & Linse zeigen GRIGRIS' GLÜCK [franz.OmU]26 BEFORE SUNSET 8 Kino für Kinder DER FUCHS UND DAS MÄDCHEN Donnerstag Premierentag! 17:00 Mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit 18 CAFÉ TA´AMON, KING-GEORGE-STREET, JERUSALEM[mehrspr.OmU]15 Neustarts kosten Mo 18.5. 21:00 Mit AntirassistischeInitiativeMünster donnerstags nur BOZA 13 5,50 Euro Eintritt! Mi 20.5. 22:45 Arthouse Sneak – Pay After #51 6 ab Do 21.5. Das Cinema zeigt zum Bundesstart Mo 25.5. 21:00 Queer Monday DORA ODER DIE SEXUELLEN NEUROSEN UNSERER ELTERN 28 L-Kurzfilmnacht: Es war einmal eineinzessin Pr … 10 Das Cinema zeigt zum Bundesstart Di 26.5. 19:00 50 Jahre EFL – Beratung im Bistumnster Mü UNE JEUNESSE ALLEMANDE – IN EINER BESSERENWELT 11 EINE DEUTSCHE JUGEND [teilw. franz.OmU]29 Mi 27.5. 20:45 OmU-Vorpremiere: Kino für Kinder LOST RIVER [engl.OmU]30 DIE KLEINEN BANKRÄUBER 18 ab Do 28.5. Das Cinema zeigt zum Bundesstart GIRAFFADA Do 28.5. 14:30 Das Cinema zeigt mit demSeniorenbüroSt. Mauritz 19 DIE KAFFEEKANTATE 14 Das Cinema zeigt zum Bundesstart Fr 29.5. Endlich … DIE NEUE LINSE IST FERTIG LOST RIVER [engl.OmU + dF]30 So 31.5. 13:00 Kunstmuseum Pablo Picasso MünsterDie & Linse zeigen Kino für Kinder BLOW UP 9 PIPPI LANGSTRUMPF 18 20:15 Alles außer Tatort – Werd endlich erwachsen! SUBMARINE[engl.OmU]21 · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Übersicht zum herausnehmen! · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Scarlett, das offizielle Glücksschwein des Cinema, präsentiert: Kino für Kinder im Cinema im MAI Eintritt beim „Kino für Kinder“ imCinema: 4,50 Euro Geburtstagskinder und ein Elternteil bekommen Tierisch gut freienEintritt! Benjamin Blümchen – seine schönsten Abenteuer Bei größeren Gruppen hat jede zehnte Person Benjamin Blümchen rettet ein Mammutbaby, hilft Bibi BlocksfreienEintritt! berg, ihr Hexenbuch wiederzu(nach Voranmeldung) finden und nimmt mit seinem Unser „Kino für Kinder“- Freund Otto an einem Ballonwettbewerb teil. Faltblatt ist imCinema Deutschland / Luxemburg 1997 · Regie: Gerhard und an vielen guten AusHahn · ab 0 J., empf. ab ca. 5 J. · 75 Min. lagestellen erhältlich! Sa 18. / So 19. April · ca. 14:45 Tierisch gut Kinderklassiker Michel muss mehr Männchen machen Die Dorfbewohner haben Geld gesammelt. Vielleicht könnte man Michel damit nach Amerika schicken? Lina, die Magd findet das zwar eine gute Idee, andererseits tun ihr aber die Amerikaner leid … Deutschland / Schweden 1972 · Regie: Olle Hellbom ab 0 J., empf. ab ca. 6 J. · 90 Min. Mi. 22. April · ca. 16:15 Fr 1. bis So 3. Mai · ca. 14:45 Mi. 6. Mai · ca. 16:15 Starke Kinder Kinderklassiker Der Fuchs und das Mädchen Die kleinen Bankräuber Pippi Langstrumpf Im Herbst begegnet ein Mädchen bei einer Wanderung einer Füchsin. Das wilde Tier flüchtet. Als sie sich den Knöchel bricht, hat sie viel Zeit über das Leben der Füchse zu lesen. Im Frühjahr findet das Mädchen die Füchsin wieder … Wenn Papa den Job verliert und die Bank den Wohnungskredit streicht, schreit das nach Rache! Und welcher 5-Jährige träumt nicht davon, eine Bank auszurauben? Also werden Robby und seine Schwester Louise Bankräuber! Der Klassiker nach Astrid Lindgren: Die bärenstarke Pippi zieht mit ihrem Schimmel Kleiner Onkel und dem Äffchen Herr Nilsson in die Villa Kunterbunt ein und freundet sich mit den Nachbarkindern Tommy und Annika an … Frankreich 2007 · Regie: Luc Jacquet ab 0 J., empf. ab ca 6J. · 97 Min. Lettland / Österreich 2009 · Regie: Armands Zvirbulis · ab 6 J., empf. ab ca. 6 J. · 77 Min. Schweden 1968 · Regie: Olle Hellbom ab 0 J., empf. ab ca. 5 J. · 100 Min. Do 14. / Sa 16. / So 17. Mai ca. 14:45 Mi. 20. Mai · ca. 16:15 Sa 23. bis Di 26. Mai · ca. 14:45 Mi. 27. Mai · ca. 16:15 Sa 30 / So 31. Mai · ca. 14:45 Mi. 3. Juni · ca. 16:15 ·18· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Übersicht zum herausnehmen! Mai Zweitausendfünfzehn ································ Das Cinema zeigt zum Bundesstart Giraffada Mehr Drama als ein Heile-Welt-Kinderfilm, führt GIRAFFADA uns poetisch, aber oftmals auch schonungslos vor Augen, wie schwierig es ist, sich als Kind seine Träume zu bewahren. Kino für Kinder – zum Bundesstart Reuber Regisseur Axel Ranisch (Ich fühl mich Disco) erzählt eine schräge witzige Räuberpistole der etwas anderen Art Der kleine Ziad lebt in Palästina und besucht liebend gern die Giraffen im Zoo. Als jedoch nach einem israelischen Luftangriff die männliche Giraffe stirbt, verweigert das Weibchen jegliche Nahrung. Ziads Vater, der immer für den Zoo gekämpft hat, versucht deswegen einen Partner für das Giraffenweibchen zu finden. Doch das einzig in Frage kommende Männchen lebt ausgerechnet in Israel … Aber der naive Glaube und die ohnmächtige Trauer Ziads lassen seinen Vater so über sich hinauswachsen, dass er die Giraffe aus Israel entführt, um sie nach Palästina zu schmuggeln. Robbi hat Mist gebaut. Und weil er sich nicht mehr nach Hause traut, flüchtet er kopflos in den Wald. Dort allerdings leben finstere Gesellen, die nur so auf kleine verzweifelte Jungs warten, die sich in den Wald verirren. Der Zauberer Stefan hat es auf Robbies Kindheit abgesehen und der schlecht gelaunte Räuberhauptmann Rüdiger schleicht mit seiner Machete durch den Wald. Kein Wunder, dass sich Robbi innerhalb kürzester Zeit in größten Schwierigkeiten befindet. »Ein großer Spaß. Sehr spontan, sehr direkt, mit äußerst beweglicher, aber nicht beliebiger Kamera gedreht. Die kleinen Mittel der Axel RanischEigenproduktion sind sichtbar, werden aber vom Charme des liebevoll Selbstgemachten mehr als wettgemacht. Zumal die Kinder im Publikum ohnehin begeistert sind von den Tricks des Zauberers und von der Pfiffigkeit des Räuberpaares.« (kino-zeit.de) Ausgezeichnet mit dem Kinderfilmpreis RAKETE auf dem Kinofest Lünen. »Mit viel Einfühlungsvermögen werden die Herausforderung und Machtlosigkeit, die das Alltagsleben im Westjordanland prägen, geschildert. Basierend auf einer wahren Begebenheit erzählt GIRAFFADA von der mitreißenden Liebe eines Jungen zu den Tieren und davon, dass verrückte Ideen manchmal auch der richtige Weg sind.« (Michel Kinder- und Jugendfilmfest Hamburg) Deutschland 2013 · R: Axel Ranisch · Db: Dennis Pauls, Axel Ranisch, Heiko Pinkowski, Peter Trabner · K: Dennis Pauls • Mit Tadeus Ranisch, Heiko Pinkowski, Peter Trabner, Sybilla Rasmussen, Lena Zipp u.a. · ab 6 J., empf. ab ca. 8 J. · 72' Frankreich / Deutschland / Italien 2013 · R: Rani Massalha · Db: Xavier Nemo K: Manuel Téran • Mit Roschdy Zem, Mohammed Bakri, Saleh Bakri, Ahmed Bayatra, Laure de Clermont u.a. · FSK noch offen, empf. ab ca. 12 Jahren · 84' Ab Do 7. Mai im Wochenprogramm Ab Do 28. Mai im Wochenprogramm Mai Zweitausendfünfzehn 19 20 DIE LINSE Mai Zweitausendfünfzehn Die cineastische Alternative zur sonntäglichen Krimi-Langeweile! Staffel 1: WERD ENDLICH ERWACHSEN! Zweimal monatlich werden am Sonntag sehenswerte und ungewöhnliche Filme in der Originalversion gezeigt und diskutiert. Die vom Filmemacher und Doktorand der Kommunikationswissenschaft Anil Jacob Kunnel ausgewählten Produktionen werden in thematisch geordneten Staffeln präsentiert, die aus jeweils vier Filmen bestehen. In den anschließenden Gesprächen wird mit Gästen und unter Beteiligung des Publikums ganz explorativ nach erzählerischen Gemeinsamkeiten, stilistischen Ausdrucksweisen und thematischen Verbindungen in den Filmen gesucht. Den Auftakt macht die Staffel WERD ENDLICH ERWACHSEN!, die sich mit den Wirrungen und Tücken des späten Erwachsenwerdens auseinandersetzt. Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt Eine Comic-Verfilmung als lebendig gewordenes Computerspiel Submarine Exzentrisches aus Wales Der 23-Jährige Slacker Scott (Michael Cera) hängt in einer Quarter-Life-Crisis. Eines Abends trifft er die mysteriöse Ramona Flowers (Mary Elizabeth Winstead) auf einer Party in Toronto und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Auch Ramona interessiert sich für ihn, doch es gibt einen Haken: Scott muss Ramonas sieben Ex-Freunde besiegen, wenn er wirklich mit ihr zusammenkommen möchte! In sieben Todesduellen versucht er, seine Ängste zu überwinden und sich Level für Level in Ramonas Herz zu kämpfen. Der 15-jährige Dandy Oliver (Craig Roberts) hält sich für besonders intelligent und beliebt. Doch das Mädchen seiner Träume, Jordana (Yasmin Paige), scheint kaum an ihm interessiert zu sein. Als er endlich ihre Aufmerksamkeit gewinnen kann und die beiden ein Paar werden, hat er ein neues Ziel: er will sein erstes Mal mit ihr verbringen. Derweil kriselt das Eheleben zwischen seinen Eltern (Sally Hawkins & Noah Taylor). Nun muss Oliver nicht nur Jordana bei Laune halten, sondern auch die Ehe seiner Eltern vor dem Aus retten. SCOTT PILGRIM VS. THE WORLD USA 2010 · R: Edgar Wright · Db: Edgar Wright, Michael Bacall · K: Bill Pope • Mit Michael Cera, Mary Elizabeth Winstead, Kieran Culkin, Chris Evans, Anna Kendrick u.a. · ab 12 J. · engl.OF · 112' Großbritannien 2010 · R: Richard Ayoade · Db: Richard Ayoade, Joe Dunthorne K: Erik Wilson • Mit Craig Roberts, Yasmin Paige, Sally Hawkins, Noah Taylor, Paddy Considine · ab 12 J. · engl.OmU · 97' So 10. Mai • 20:15 Uhr So 31. Mai • 20:15 Uhr Mai Zweitausendfünfzehn DIE LINSE 21 Das Cinema zeigt zum Bundesstart Hedi Schneider steckt fest Regisseurin Sonja Heiss (Hotel Very Welcome) verblüfft erneut mit ihrem besonderen Gespür für den schmalen Grat zwischen Tragik und Komik Hedi (Laura Tonke), Uli (Hans Löw) und ihr Sohn Finn (Leander Nitsche) haben sich ihr Leben gut eingerichtet – sie nehmen den Alltag, wie er kommt und träumen von dem, was sein könnte. Doch plötzlich steckt Hedi fest. Erst mal nur im Aufzug, aber dann auch im Kopf. Und mit einem Mal ist nichts mehr, wie es war. Obwohl sie versuchen, aneinander festzuhalten, gerät Hedis und Ulis Welt aus den Fugen. »Ich wollte von der Fragilität einer großen Liebe erzählen, indem ich sie durch die plötzliche Schwächung einer der Liebenden in ein gefährliches Ungleichgewicht bringe. Eine Liebe, in der die Angststörung einer Figur wie ein Störenfried Unheil anrichtet. Die Frage, die ich mir bei der Arbeit am Buch und am Film immer wieder gestellt habe, war: „Wie kann eine Beziehung so etwas aushalten?” Immerhin ist der Mensch, den man liebte, respektierte, bewunderte irgendwie weg. Da ist jetzt jemand, der seine Stärke, seinen Mut, seinen Intellekt, seine Neugier, seinen Humor, seine Empathie, seine Körperlichkeit verloren hat. […] Von Anfang an war eines klar: Ich wollte einen Film machen, in dem man über das Leben auch in den miesen Momenten lacht, weil das Leben manchmal einfach zu absurd ist, um es noch ernst nehmen zu können. Das entspricht meiner ganz persönlichen Art, die Welt zu betrachten: Ich nehme sie ernst, aber nicht zu ernst. Das ist wohl auch eine Art Überlebensstrategie.« (Regisseurin Sonja Heiss) Ausgezeichnet mit dem Hessischen Film- und Kinopreis 2014 als Bester Spielfilm Deutschland 2015 · R & Db: Sonja Heiss · K: Nikolai von Graevenitz • Mit Laura Tonke, Hans Löw, Leander Nitsche, Melanie Straub, Simon Schwarz u.a. · 90' Ab Do 7. Mai im Wochenprogramm Fr 8. Mai • 20:15 Uhr mit Lesung und Gespräch mit Regisseurin Sonja Heiss 22 Mai Zweitausendfünfzehn Das Cinema zeigt Neuland »Ein Film, der Hoffnung macht, der Mut gibt und der sensibilisiert für das Thema Integration in Europa« (Jury Preis der SOS-Kinderdörfer, DOK.fest München) Sie sind weit gereist – per Flugzeug, Zug, Bus oder Boot. Jetzt finden sie sich in der Integrationsklasse von Lehrer Christian Zingg in Basel wieder, wo Jugendliche aus aller Welt innerhalb von zwei Jahren Sprache und Kultur des Landes kennenlernen. Unter ihnen der 19-jährige Ehsanullah aus Afghanistan, der das Meer in einem Schlauchboot und die Berge zu Fuß überquert hat. Oder die albanischen Geschwister Nazlije und Ismail, die ihre Heimat aus familiären Gründen verlassen haben und nun bei Verwandten wohnen. Wie die drei hoffen alle in Christian Zinggs Klasse, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und in der neuen Heimat ihre Träume leben zu können. Der Lehrer macht sich und ihnen keine Illusionen darüber, dass es schwierig ist, in einem fremden Land einen beruflichen Einstieg zu finden. Gleichwohl wird Herr Zingg nicht müde, den Glauben seiner Schülerinnen und Schüler an sich selbst und an eine bessere Zukunft zu stärken … »Zunächst war ich einfach neugierig auf all die jungen Leute. Dabei hatte ich – im Nachhinein betrachtet – durchaus meine Vorstellungen und Vorurteile über die verschiedenen Nationalitäten der Jugendlichen. Doch je länger ich filmte, desto weniger konnte ich in Stereotypen denken, und umso vielschichtiger wurden die einzelnen Geschichten und Schicksale. Was folgte, war das Eingeständnis meiner Vorurteile. Ich begann, die einzelnen Menschen fern ihrer Heimat und mit all ihren Widersprüchen zu sehen.« (Regisseurin Anna Thommen) »Was sie mitbringen, sind die Kriege und Krisen dieser Welt, die sich in ihren Biografien und Seelen eingeschrieben haben. Denkbar schlechteste Voraussetzungen also für die Schüler der Integrationsklasse, um in der schönen Schweiz heimisch zu werden. Wäre da nicht der Lehrer Herr Zingg. Allein wegen der Entdeckung dieses Menschen ist NEULAND eine Sensation.« (ARD ttt) Schweiz 2013 · R & Db: Anna Thommen · K: Gabriela Betschart · ab 0 J. · 96' Mi 6. Mai • 19:00 Uhr: Vorpremiere In Kooperation mit Amnesty International Asylgruppe Münster Ab Do 7. Mai im Wochenprogramm Mai Zweitausendfünfzehn 23 Das Cinema zeigt zum Bundestart · zum BUKO La Buena Vida – Das gute Leben Die Geschichte der kolumbianischen Dorfgemeinschaft Tamaquito vor dem Hintergrund des weltweiten Strebens nach Wachstum und Wohlstand Zu Gast im Cinema: Jens Schanze Jens Schanze, geboren 1971 in Bonn, drehte bei einem einjährigen Aufenthalt in Bolivien seinen ersten Film für eine Umweltstiftung. Von 1995 bis 2005 studierte er an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München. 2002 gründete er zusammen mit Judith Malek-Mahdavi die Produktionsfirma Mascha Film, in der seither alle seine Filme produziert wurden. 24 Jairo Fuentes, der junge Anführer der Dorfgemeinschaft von Tamaquito, lebt in den Wäldern im Norden Kolumbiens. Die Natur gibt den Menschen hier alles, was sie zum Leben brauchen. Seit Jahrhunderten gehen sie in den Bergen auf die Jagd, sammeln Früchte und halten Hühner, Schafe und Rinder. Doch die Lebensgrundlage der WayúuGemeinschaft wird durch den Kohleabbau in der Mine „El-Cerrejón“ zerstört: Das gewaltige Loch, mit 700 Quadratkilometern der größte Kohletagebau der Welt, frisst sich immer tiefer in die einst unberührte Landschaft. Die Steinkohle wird in alle Welt exportiert. Jairo Fuentes ist entschlossen, die gewaltsame Vertreibung, die andere Dörfer erlebt haben, zu verhindern. Er beginnt Verhandlungen mit den Betreibern, hinter denen Rohstoffkonzerne wie Glencore, Anglo American und BHP Billiton stehen. Diese versprechen den Dorfbewohnern die Segnungen des Fortschritts, die Wayúu hingegen legen keinen Wert auf moderne Häuser mit Stromversorgung und ein sogenanntes „besseres Leben“. Sie beginnen einen Kampf, der schon bald zum Existenzkampf wird. »Der Wohlstand der Einen bedeutet das Elend der Anderen: es ist eine einfache und doch grausame Wahrheit, die der Dokumentarfilm von Jens Schanze konsequent auf den Punkt bringt. (…) Dabei stellt der Film die Not der Protagonisten aber nicht plakativ aus, sondern legt gezielt den Finger auf die Wunde und wendet den entlarvenden Blick auf die Konzerne, die Menschen wie Güter kalkulieren wollen. (…) LA BUENA VIDA ist ein hochaktueller und bedeutender Film mit großer politischer und globaler Relevanz, der Aufmerksamkeit schafft für ein Thema, das uns alle angeht und betrifft. Prädikat: besonders wertvoll.« (FBW Filmgutachten) Deutschland / Schweiz 2015 · R & Db: Jens Schanze · K: Börres Weiffenbach · ab 0 J. · 97' Ab Do 14. Mai im Wochenprogramm Fr 15. Mai • 20:00 Uhr mit Regisseur Jens Schanze im Rahmen des Kongress Bundeskoordination Internationalismus (BUKO) Mai Zweitausendfünfzehn VICTORIA SCHULZ JENNY SCHILY LARS EIDINGER Anzeige 1/2 hoch CHT GEBRAU – G I T S ÜN GUT – G S AUCHTE R B E G S E ! EIN GUT BESSER UES RAD E N S E T SCHLECH ALS EIN LILA LEEZE Fahrräder neu und gebraucht Ersatzteile neu und gebraucht Werkstattservice Dortmunder Str. 11 / Nähe Hansaring „Mit Eindringlichkeit, Wucht und Zartgefühl.“ – DER SPIEGEL Telefon 665761 „Viktoria Schulz spielt mit atemberaubender Intensität und Präzision.“ – CICERO „Unglaublich intensiv, natürlich und authentisch.“ – 3Sat Mai Zweitausendfünfzehn AB 21. MAI IM KINO!25 DIE LINSE Das Cinema zeigt Grigris' Glück Eine gelungene Mischung aus Genrekino und Sozial drama aus dem Tschad. Von Regisseur MahamatSaleh Haroun (Daratt; Ein Mann, der schreit) Er ist der König der Nacht: Grigris, Mitte 20, ein großer, schlanker Mann, der sich im Anzug und blütenweißen Hemd über die Tanzflächen der Nachtclubs bewegt und bewunderten Applaus bekommt. Dass er diese Eleganz trotz eines lahmen Beins erlangt, merkt man zunächst nicht, in der Nacht spielt die Behinderung keine Rolle, am Tag jedoch schon. Da stolpert Grigris mühsam durch die staubigen Straßen von N’Djamena, der Hauptstadt des zentralafrikanischen Staates Tschad, unterstützt seine Mutter bei mühseligen, schlecht bezahlten Botendiensten oder hilft im Fotogeschäft seines Onkels aus. Dort lernt er auch die schöne Mimi kennen, die von einer Karriere als Model und Schauspielerin träumt. Bald landet Grigris’ Onkel im Krankenhaus, die Rechnung ist hoch. Um das Geld zu beschaffen, gerät Grigris in die kriminelle Unterwelt. 26 »An der Oberfläche ist GRIGRIS’ GLÜCK ein klassischer Genre-Film, bedient sich plakativer Erzählformen, ist bisweilen rasant und actionreich, also ganz und gar nicht das, was man von einem afrikanischen Film erwartet. Im Gegensatz zu seinen beiden letzten Filmen Daratt und Ein Mann, der schreit“, die sich unmittelbar mit den Folgen des Bürgerkriegs auf die Gegenwart des Tschads beschäftigten, verzichtet MahamatSaleh Haroun diesmal auf offensichtliche politische Analyse. Doch unter der Kolportage-Oberfläche erzählt er auch hier viel über die soziale Realität des Tschad. Ein sehenswerter Blick auf das Leben in einer afrikanischen Großstadt, ein Sujet, das im westlichen Blick auf Afrika praktisch nicht existent ist.« (Michael Meyns, programmkino.de) »Eine bestechend einfache Boy-meets-Girl-Geschichte im Tschad.. Die Fülle an kleinen Beobachtungen, die Haroun zwischen dem gleißenden Licht des Tages und den Farben der Nacht unterbringt, verleiht dem genrehaften Plot seine Besonderheit.« (Der Tagesspiegel) GRIGRIS · Frankreich/Tschad 2013 · R: Mahamat-Saleh Haroun · Db: MahamatSaleh Haroun, Jacques Akchoti · K: Antoine Héberlé • Mit Souleymane Démé, Anaïs Monory, Cyril Gueï, Marius Yelolo u.a. · ab 16 J. · franz.OmU · 95' Ab Do 14. Mai im Wochenprogramm Mai Zweitausendfünfzehn Das Cinema zeigt Zweite Chance Susanne Bier (Oscar für In einer besseren Welt) führt uns erneut in teilweise schonungslosen Bildern in moralische Grauzonen Andreas (Nikolaj Coster-Waldau, Game of Thrones) und Simon (Ulrich Thomsen, Das Fest) sind PolizeiKollegen und beste Freunde. Neben allen Gemeinsamkeiten führen sie Leben, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Andreas hat sich mit seiner Frau (Maria Bonnevie, Reconstruction) und ihrem neugeborenen Sohn in einem schönen Haus am Meer niedergelassen. Simon ist frisch geschieden und verbringt seine Freizeit meist betrunken in Strip-Clubs. Alles ändert sich schlagartig, als sie bei einem Einsatz auf ein Junkie-Paar treffen. Zuerst sieht es nach reiner Routine aus, aber dann findet Andreas deren verwahrlostes Baby im Badezimmer. Die Welt des sonst so gefassten Andreas wird im Kern erschüttert. Langsam verliert er den Glauben an Recht und Gerechtigkeit und trifft eine fatale Entscheidung. »Das Publikum soll mit etwas sympathisieren, das ganz offensichtlich falsch ist. Praktisch gesehen, ist es aber gleichzeitig auch richtig. So etwas mag ich, denn so ist das Leben: ausgesprochen kompliziert. Wir wollen nicht erklären, was moralisch richtig und falsch ist, aber Verständnis dafür wecken, warum Menschen Dinge tun, die oft nicht wirklich nachvoll ziehbar sind.« (Regisseurin Susanne Bier) Mai Zweitausendfünfzehn »Das rigorose Kino der dänischen Oscar-Preisträgerin Susanne Bier ist allemal eine Zumutung für den Zuschauer – die sich in den meisten Fällen freilich durchaus lohnt. (…) Ihre verzweifelten Figuren erweckt sie mit leinwandpräsenten Darstellern effizient zu spannenden, wahrhaftigen Typen, die gängigen Klischeefallen gekonnt entkommen. Visuell wird gleichfalls Hochkarätiges geboten: Selten wurden Augenkontakte in Großaufnahmen derart famos zelebriert wie hier. Wie so oft erweist sich das kleine Dänemark als kreative Kino-Größe, die dem trägen deutschen Förderkino international längst lässig den Rang abgelaufen hat. Mit Oscar, Golden Globe, Europäischem Filmpreis oder Bernhard Wicki-Preis ist Susanne Bier die mit Abstand erfolgreichste Exponentin des europäischen Kinos. Eine zweite Chance hat sie nicht nötig – nach dem grandios rigorosen Drama A SECOND CHANCE schon gar nicht.« (Dieter Oßwald, programmkino.de) EN CHANCE TIL · Dänemark / Schweden 2014 · R: Susanne Bier · Db: Anders Thomas Jensen K: Michael Snyman • Mit Nikolaj Coster-Waldau, Ulrich Thomsen, Nikolaj Lie Kaas, Thomas Bo Larsen, Maria Bonnevie u.a. · ab 12 J. dän.OmU + dF · 98' Ab Do 14. Mai im Wochenprogramm 27 Das Cinema zeigt Dora oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern Sensibler und einfühlsamer Spielfilm über eine 18-jährige, die trotz geistiger Einschränkung im realen Leben ankommen möchte »Es geht Werenfels ums Ganze. Es geht nicht nur um Tabus, sondern um die vermeintliche Normalität und die schwer auszuhaltende Differenz, es geht um Sexualität und Gesellschaft, es geht überhaupt um Freiheit und Zwang und die Grenze dazwischen.« (critic.de) Dora (Victoria Schulz) ist 18 und voller Entdeckungsfreude. Ihre beruhigenden Medikamente hat ihre Mutter Kristin (Jenny Schily) erst kürzlich abgesetzt. Nun stürzt sich die geistig beeinträchtigte junge Frau ungebremst ins Leben und findet Gefallen an dem gut aussehenden Peter (Lars Eidinger). Bald haben die beiden spontan Sex zum Schrecken von Mutter Kristin. Dora trifft sich ohne das Wissen ihrer Eltern weiterhin mit dem undurchsichtigen Mann, der sichtlich von ihrer befreiten Sinnlichkeit angetan ist. Während ihre Mutter sich vergeblich ein zweites Kind wünscht, wird Dora schwanger. »Mutig, nötig, feinfühlig – Stina Werenfels’ Adaption eines Theaterstücks von Lukas Bärfuss ist ein furchtloses und anrührendes Drama über das Loslassen. Dazu gehören die zarten, subjektiven Kamerablicke, die Doras Sicht auf die Schönheit der Welt einfangen, genauso wie das Porträt einer verzweifelten Mutter, die ihrerseits mit den Fallstricken des Lebens zu kämpfen hat.« (Berlinale 2015) 28 »Als ich 2003 die Uraufführung von Lukas Bärfuss’ Stück „Die sexuellen Neurosen unserer Eltern“ sah, war ich gefesselt vom Gefühl der Ambivalenz, welches der Theaterabend in mir auslöste. Ununterbrochen stand die Frage im Raum: Was ist moralisch richtig und was falsch? Diese Fragen haben mich seither ständig beschäftigt und sie führten zu diesem Film. […] Wir erleben eine Mutter, welche die pharmakologische Ruhigstellung ihrer 18-jährigen Tochter nicht mehr erträgt und mutig die Medikamente absetzt. So verfolgen wir das sexuelle Erwachen von Dora, der jungen, geistig beeinträchtigten Frau, und erfahren, was dieses Ereignis bei Eltern und Umgebung in Gang setzt. Während andere Teenager in der Pubertät ihre Schamschwellen aufbauen, geschieht bei Dora das Gegenteil: Dora konfrontiert uns hautnah mit ihrer Sexualität. Obwohl „Sexualität“ heute selten noch für rote Köpfe sorgt, wird sie außerordentlich brisant, wenn „Behinderung“ dazukommt.« (Regisseurin Stina Werenfels) Schweiz / Deutschland 2014 · R: Stina Werenfels · Db: Stina Werenfels, Boris Treyer · K: Lukas Strebel • Mit Victoria Schulz, Lars Eidinger, Jenny Schily, Urs Jucker, Inga Busch u.a. · 90' Ab Do 21. Mai im Wochenprogramm Mai Zweitausendfünfzehn Das Cinema zeigt zum Bundesstart Une Jeunesse Allemande – Eine deutsche Jugend »Ein Lehrstück in Radikalisierung und den gesellschaftlichen Reaktionen darauf – beängstigend aktuell, wenn sich auch die Vorzeichen geändert haben.« (Berlinale Panorama) Ein Blick von außen auf die Bundesrepublik Deutschland der RAF-Ära. Der französische Regisseur Jean-Gabriel Périot bietet jedoch keine einfachen Antworten oder gar Erklärungen an. Er montiert stattdessen ausschließlich Archivmaterial zu einem scharfen Kommentar über Gewalt und Geschichte. Sein Film dokumentiert den Konflikt zwischen Staat und RAF, der zugleich ein Krieg der Bilder war. Ein Krieg, der nicht nur in den Medien, sondern auch in der Filmszene hitzig diskutiert und kommentiert wurde. Périot schneidet die Positionen kunstvoll gegeneinander zu einem vielstimmigen Kaleidoskop. Darunter zahlreiche Filmzitate von Fassbinder in Deutschland im Herbst über Antonionis Zabriskie Point bis hin zu Studentenfilmen von Holger Meins und Reportagen von Ulrike Meinhof, die seitdem nie wieder gezeigt wurden. Mai Zweitausendfünfzehn »In meiner Recherche über die RAF habe ich über tausend Stunden Archivmaterial gesichtet. Mit meinem Film hole ich diese Bilder aus der Vergangenheit in unsere Gegenwart und organisiere sie neu zu einer subjektiven Montage. Dabei interessiert mich das, was über die offensichtliche Botschaft der Bilder und Töne hinausgeht. Die Widersprüche und die besondere Präsenz des Materials – wie es mich bewegt und verstört: das Timbre einer Stimme, ein Ausschnitt aus einem Studentenfilm voll Hoffnung und Elan, das Scheitern eines persönlichen Lebensweges, die Kälte einer blutbefleckten Realität oder die Stille von Trauer. […] Dem Publikum begegnet in den „Echos“ der Vergangenheit ein Stück Geschichte, das die BRD wesentlich geprägt hat und das bis heute essentielle Fragen aufwirft: Wie ist es möglich, Gewalt zu vermeiden und zu verweigern? Wie ist es weiter möglich an Kultur und Kunst zu glauben als Weg, der Einseitigkeit und Radikalisierung zu entkommen? Fragen, die immer noch die unseren sind.« (Regisseur Jean-Gabriel Périot) Frankreich / Schweiz / Deutschland 2015 2015 · R & Db: Jean-Gabriel Pério teilw. franz.OmU · 93' Ab Do 21. Mai im Wochenprogramm 29 Das Cinema zeigt zum Bundesstart Lost River Das Regiedebüt das Schauspielers Ryan Gosling (Drive; Blue Valentine) verbindet dunkle FantasyElemente und Hochspannung mit einem modernen Märchen vor einer surrealen Traumlandschaft »Als sich die Elemente der Geschichte langsam zeigten – eine Familie, die ihr Haus verlieren sollte, ein Geheimnis unter der Oberfläche – entwickelte ich das von den Familien-Fantasyfilmen der achtziger Jahre aus, die ich kannte und spiegelte das mit den Erfahrungen, die ich bis heute gemacht habe. Hierdurch nahm LOST RIVER langsam die Gestalt eines dunklen Märchens an.« (Regisseur Ryan Gosling) Das einst blühende Lost River ist zu einer gefährlichen Geisterstadt geworden – wer kann, zieht weg. Billy (Christina Hendricks) liebt ihre beiden Söhne und will noch bleiben. Bones (Iain De Caestecker), der ältere, gerät ins Visier einer gewalttätigen Gang. Seine Mutter muss dringend Geld auftreiben, um das Haus der Familie behalten zu können. In ihrer Not nimmt sie das Angebot eines zwielichtigen Nachtclubs an, in dem sie auf die geheimnisvolle Cat (Eva Mendes) trifft. Doch Billy ahnt nicht, dass sie mit diesem Job ihr Leben aufs Spiel setzt. Für die Familie ist die Zeit gekommen, sich zu wehren. Eine mysteriöse Straße, die mitten in den See und in eine geheimnisvolle Unterwasserwelt führt, könnte der Schlüssel zu einem neuen Aufbruch sein … »Während Gosling sehr feinfühlig von den ökonomischen und emotionalen Bedürfnissen seiner Protagonisten erzählt, frachten sich hochstilisierte Bilder von urbanem Untergang tonnenschwer darüber. Hinzu kommt der uneinheitliche Soundtrack von Chromatics-Mastermind Johnny Jewel. In seinen besten Momenten wirkt LOST RIVER aufregend disparat, in seinen schlechtesten Momenten werden aber die Einflüsse von Nicolas Winding Refn und vor allem von David Lynch überdeutlich. Das sind beileibe nicht die schlechtesten Einflüsse für junge Regisseurinnen und Regisseure, weshalb auch Goslings Film in seiner Hysterie und Fiebrigkeit oft genug sehenswert ist.« (Hannah Pilarczyk, Spiegel Online) R & Db: Ryan Gosling · K: Benoît Debie • Mit Christina Hendricks, Saoirse Ronan, Iain De Caestecker, Matt Smith, Reda Kateb u.a. · engl.OmU + dF · 95' Mi 27. Mai • 20:45 OmU-Vorpremiere Ab Do 28. Mai im Wochenprogramm 30 Mai Zweitausendfünfzehn Ab Do 7. Mai neu im Cinema Fr 8. Mai • 20:15 Uhr: Lesung und Gespräch mit Regisseurin Sonja Heiss Mai Zweitausendfünfzehn 31 Ab 14. Mai neu im Cinema
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