Jazz & Musicclub Porgy & Bess, Verlagspostamt 1010, Sponsoring-Post, 02Z033277S, Ausgabe 04 / 2015 EEddititoroiarial l Editorial Veranstaltungstechnisch betrachtet entwickelt sich der Mai seit geraumer Zeit zu einem höchst attraktiven Monat. Ähnlich wie beispielsweise im November sind im Mai besonders viele international relevante Bands in Europa auf Tournee. Wirklich ergründet haben wir die Ursache nicht, aber ich gehe einmal davon aus, dass sich in den letzten Jahren etliche Festivals in diesem Zeitraum positioniert haben. Und davon profitiert natürlich ein Club wie das Porgy & Bess, da Festivals zumeist ein höheres Budget haben und Reisekosten aus Übersee finanzieren können. Wenn dann eine Band schon in Europa ist, machen auch ein paar ausgewählte Club-Gigs Sinn und so findet sich ein Star auf der P&B-Bühne, den zu hören man eher in größerem Rahmen vermuten würde. Dazu kommt – und das ist wahrscheinlich unsere wesentlichste Leistung –, dass das P&B international eine hervorragende Reputation hat und Musiker im Regelfall gerne hier auftreten. Dazu möchte ich sagen, dass wir weder eine Marketing- noch eine Werbeabteilung haben und schon gar kein Budget dafür. Ich bin der Überzeugung, dass keine derartige Abteilung es schaffen würde, ein solches Image aufzubauen. Hier haben wir als Verein über die Jahre hinweg Vertrauen in der internationalen Jazz-Community aufgebaut, das wohl selten enttäuscht wurde. Hoffentlich ist es dem/r einen oder anderen Kulturpolitiker/in möglich, über den regionalen oder gar nationalen Tellerrand zu blicken! Ein nicht minder wesentlicher Faktor ist das Publikum, und auch da lässt sich konstatieren, dass uns die Besucher offenbar ganz gern mögen und das Programm, das Ambiente und das gastronomische Angebot goutieren. Wir wollten von Anfang an einen konzertanten Raum, wo die Aufmerksamkeit auf das Geschehen auf der Bühne gerichtet ist, mit den Vorzügen eines Clubs, ohne dass die Bar bzw. die "Konsumenten" das musikalische Geschehen aufgrund eines erhöhten Lärmpegels stören. Und das gelingt zumeist – vor allem auch deshalb, weil es kaum ein "zufälliges" Publikum gibt, sondern die Leute ganz bewusst zum Konzert x oder y kommen, um dem Musiker x oder y zuzuhören. Dadurch entwickelt sich eine interessante Interaktion zwischen Bühne und Zuschauerraum, die dazu führt, dass der Musiker, hat er einmal überzeugt, ein phantastisches Publikum vor sich hat und genauso spielt. Eine derartige Dynamik führt mitunter zu einem besonders intensiven Hörerlebnis, das nicht so einfach woanders reproduzierbar ist und bei dem die Intimität und die Unmittelbarkeit eines Jazzclubs zum wirklichen Trumpf wird. Freitag, 01.Mai 20:30 h James Carter Organ Trio James Carter: reeds (USA) Gerard Gibbs: hammond organ Leonard King: drums Ohne zu übertreiben, kann man sagen, dass er der vollkommenste Jazzsaxofonist der Gegenwart ist. James Carter ist nicht nur ein überbordender Solist auf Sopran-, Alt- und Tenorsaxofon und etlichen anderen Holzblasinstrumenten, sondern ein Vermittler von Moderne und Tradition wie kein anderer. Trotz seiner Gaben nimmt der 45 Jahre alte, raue Virtuose erstaunlich wenig Alben auf. Dafür arbeiten diese in ihm weiter. Auf seiner Orgeltrio-Tournee präsentierte er im Porgy & Bess unter dem Titel „Django Unchained“ den aktuellen Stand seiner ganz persönlichen Django-Reinhardt-Studien. Bereits der Opener „Minor Swing“ wies ekstatische Hitzen auf. Die Basslinie des Orglers bockte hinreißend, Carter ließ sein Sopransaxofon erstmals glühen. Zu den Merkmalen seines exzentrischen Spiels zählt ja, dass er nicht nur äußerst frisch klingende Tonfolgen produziert, sondern diese auch mit Worten, zuweilen bloß mit Grunzern, kommentiert. „Manoir de mes rêves“ interpretierte er so aufreizend schwülstig, als wäre es ein Striptease-Klassiker. Da schlugen förmlich die Funken zwischen batzweichen Melodien und unvermittelt angesetzten, schroffen Ausbrüchen. In Erweiterung des ursprünglichen Repertoires verzärtelte Carter auch „Mirrors“, eine als klassisch geltende Komposition von Django Reinhardts Sohn Babik, die er kühn mit einem Cannonball-Adderley-Riff schmückte. Vollends funky wurde es, als das famose Trio Bill Withers Soulklassiker „Use Me“ in die Mangel nahm. Derart giftig hat man dieses 1981 auch von Grace Jones auf cool gecoverte Stück noch nie gehört. „Watch My Reeds Fly“ gebot Carter zu Beginn. Und so war's dann auch. Bleibt die Frage: Hat jemals jemand besser gespielt als er? (Samir H. Köck, 2014) Eintritt: 28.- € Sitzplatz, 20.- € Stehplatz Samstag, 02.Mai 20:30 h Ron Carter „Golden Striker Trio“ Ron Carter: bass (USA) Russell Malone: guitar Donald Vega: piano In diesem Sinne darf ich einen wonnigen musikalischen Mai im Jazzclub Ihrer Wahl wünschen... Ihr Christoph Huber Trompetengrübler Miles Davis, bei dessen zweitem Quintett Ron Carter in den 1960ern einiges im Sinne der Jazzmoderne beizusteuern geruhte, würde sich wundern, wohin es den Kollegen mittlerweile hinverschlagen hat. Im Porgy klingt alles ausgewogen, erinnert ein bisschen an die geordnete Kammermusik des Modern Jazz Quartet: Klar erkennbar sind die Themen, die also eher keiner Verfremdung unterzogen werden. Das liegt auch an der Musikerauswahl: Mit Gitarrist Russell Malone und Pianist Donald Vega hat Carter zwei brave Jungs an seiner Seite, die sich tief in die bekömmliche Jazzgeschichte eingraben. Besonders Malone wirkt wie eine nur zart weiterentwickelte Variante von Gitarrist Herb Ellis. So hat das schon in den 1950ern geklungen, was Malone da an knappen Phrasen von sich gibt. Und wenn er in einem Stück, das Gitarrist Jim Hall gewidmet wird (Candle Light), Arpeggi zelebriert, bringt der schöne Ton nur Barstimmung hervor. Carter selbst allerdings ist nach wie vor der subtile Tieftonvirtuose. Er hat den Bass einst aus der Rolle des dienstbaren Assistenten mitbefreit und zum Soloinstrument entwickelt. Und viele seiner improvisatorischen Einwürfe, die immer in Zimmerlautstärke daherkommen, sind nach wie vor exquisite Zeugnisse einer Inspiration, die allerlei Stile meisterhaft, also spielerisch beherrscht. Da ist dann plötzlich ein SechzehnteltriolenSchlenker im Sinne Charlie Parkers zu hören. Da wird eine markante Phrase aufgegriffen und subtil variiert. Und selbst wenn Ron Carter (Jahrgang 1937) seinen Kollegen den Soloraum überantwortet, lohnt das Wahrnehmen seiner Begleitlinien. Sie sind nie wirklich voraussagbare kleine aphoristische Kunstwerke. Weise Begleitung und witziger Kommentar – quasi in einem. (Ljubiša Tošic, 2013) Eintritt: 35.- € Sitzplatz, 28.- € Stehplatz Sonntag, 03.Mai 20:30 h Maceo Parker Maceo Parker: alto saxophone, flute, vocals (USA) Greg Boyer: trombone Will Boulware: keyboards Bruno Speight: guitar Rodney 'Skeet' Curtis: bass Rodney Holmes: drums Martha High, Darliene Parker: vocals Montag, 04.Mai 20:30 h Dino Saluzzi Group „El Valle De La Infancia“ Dino Saluzzi: bandoneon (ARG) José Maria Saluzzi: guitar, requinto guitar Felix 'Cucharra' Saluzzi: tenor saxophone, clarinet Matias Saluzzi: electric bass, double bass Quintino Cinalli: drums, percussion Mit Astor Piazzolla hat sich das Image des Bandoneos fundamental verändert, und Dino Saluzzi ist, seit Piazzollas Tod, wohl der interessanteste unter den Bandoneon-Künstlern. Das Bandoneon, dem Akkordeon verwandt, aber mit Knöpfen, nicht mit Tasten versehen, wird, obwohl in Deutschland erfunden, heute eng mit dem argentinischen Tango assoziiert. Auch Dino Saluzzi kommt vom Tango her, aber er hat sich als Musiker und Komponist im Lauf der Jahre in diversen Bereichen umgeschaut, mit unterschiedlichen Formationen experimentiert. Diese Exkursionen wirken sich auf seinen Umgang mit der argentinischen Tradition aus. Wie so oft, gilt auch für Saluzzis Aufnahmen, dass Musik dort am anregendsten und überraschendsten ist, wo sie sich nicht in die üblichen Kategorien einordnen lässt. Auf seiner jüngsten CD spielt Saluzzi zusammen mit fünf Kollegen, von denen drei seinen Namen Saluzzi tragen. Es sind sein Sohn José Maria Saluzzi an der Gitarre, sein Bruder Félix „Cucharra“ Saluzzi an Saxophon und Klarinette und sein Neffe Matías Saluzzi am Bass. Hinzu kommt Quintino Cinalli am Schlagzeug. „El Valle de la Infancia“ führt tatsächlich zurück ins Tal der Kindheit, in die Folklore Lateinamerikas, die freilich, größtenteils von Dino Saluzzi selbst, eigenwillig bearbeitet oder in eigenen Kompositionen nachempfunden wurde. Das Ergebnis zeichnet sich aus durch filigrane Zartheit, durch einen eher lyrischen als dramatischen Gestus, durch Brüche und Andeutungen anstelle des ausschweifenden Bogens, der den Tango charakterisiert. (...) (Thomas Rothschild) Eintritt: 28.- € Sitzplatz, 20.- € Stehplatz Quite simply, there is no better living showman than Maceo Parker. Catching one of the alto sax maestro's marathon three-hour shows is a truly transcendent experience for any fan of funk, jazz, hip-hop, R&B and soul: His performances are never disappointing, always worth the money, and a funky, funky good time. (Westword) Der Ton aus seinem Saxophon kommt äußerst präzise und scharf. Er bläst mit so viel Attacke an, dass man fast den Eindruck bekommt, es sei ein Perkussionsinstrument zu hören. Die Riffs sind dementsprechend rhythmusorientiert. So ergänzt sein Spiel, vor allem wenn er begleitet, die synkopierten Arrangements der Rhythmusgruppe. Das ist Maceo Parkers Art, in einer Funk-Band Saxophon zu spielen. Der Aufstieg des 1943 geborenen Maceo Parker, begann vor vierzig Jahren in der Band von James Brown. Bereits früh ließ Parker auch mit eigenen Projekten aufhorchen; weitere wichtige Stationen seiner Karriere waren die Zusammenarbeit mit George Clinton und Bootsy Collins. Parkers Spiel hat bis heute nichts von seiner schnörkellosen Dringlichkeit und Quirligkeit eingebüßt. Sein Sound ist unverwechselbar. Klar, kühn, mit einem gospelartigen Rhythmus. (Pressetext) Parker knows that the groove is the thing, and working the groove to death is his main goal, so being up to date, current, and innovative doesn't concern him very much, which is why School's In! sounds so wonderfully refreshing, and is arguably his most complete effort since 1992's Life on Planet Groove.... What you say isn't as important as what you do in the world of funk, and Maceo Parker has always known what to do. Thank God he's still doing it. (www.allmusic.com) Eintritt: 35.- € Stehplatz Dienstag, 05.Mai 20:30 h The Dave Weckl Acoustic Band feat. Makoto Ozone, Tom Kennedy & Gary Week Dave Weckl: drums (USA/J) Makoto Ozone: piano, hammond organ, fender rhodes Tom Kennedy: bass Gary Week: saxophone Dave Weckl ist fraglos einer der erfolgreichsten Fusion-Schlagzeuger unserer Tage, einer der meistgesuchten (und gefundenen) Clinic-Drummers in Europa und den USA und dabei auch wahrscheinlich der am meisten technologie-orientierte Drummer des Universums. Seine Serie von Schlagzeug-Lern-DVDs gehört zu den bestverkauften Learning-Tapes im Musik-Business und er entwickelt auch für die Firmen Sabian, Remo und Yamaha ständig neue Produkte und Verbesserungen. Weckl spielte in Bands mit Bill Connors, den Brecker Brothers, Tania Maria, Paquito D'Rivera, Eliane Elias und George Benson. Auch auf Alben für Diana Ross, Madonna und Robert Plant ist er zu hören. Den großen Durchbruch schaffte Weckl aber in der Band von Chick Corea, der Weckl 1986 spielen sah und sofort für viele Jahre in seine Electric Band engagierte. (Pressetext) Es gibt eine neues Album – Of The Same Mind – von Dave Weckl mit der Dave Weckl Acoustic Band. Die Band besteht aus Tom Kennedy, Gary Meek sowie Makoto Ozone - alles Musiker, mit denen Dave Weckl bereits zusammengearbeitet hat. Die Chemie unter den Musikern passt. Das Album bietet schönen Straight Jazz, mit Funk und Latin Elementen. Eine gelungene Mischung und eben perfekt gespielt. (Jazzdrummer World) Donnerstag, 07.Mai 20:30 h Simon Phillips „Protocol II“ Simon Phillips: drums (GB) Andy Timmons: guitars Steve Weingart: keyboards Ernest Tibbs: bass Eintritt: 28.- € Sitzplatz, 20.- € Stehplatz Mittwoch, 06.Mai 20:30 h Steve Kuhn/Buster Williams/ Billy Drummond Steve Kuhn: piano (USA) Buster Williams: bass Billy Drummond: drums Second Orbit Tour 2015 For these last two years Andy, Steve, Ernest and I have had a wonderful time touring in Europe, the United States and Japan promoting „Protocol II“ – our 2013 release. „Protocol II“ was received with critical acclaim and has now been released in all of these territories and we are looking forward to coming back to Europe to play to audiences again on our „Second Orbit Tour“ in 2015. We will have a new album recorded with lots of new material of which some we’ll be playing together with music from Protocol II and other previous albums. I am looking forward to bringing Protocol II over for another amazing tour! Hope to see you there at one of the shows. (Simon Phillips) Die Liste der Künstler, mit denen er zusammengearbeitet hat, ist lang. Um nur einige zu nennen: Mick Jagger, Pete Townshend, Al Di Meola, Peter Gabriel, Roxy Music, Mike Oldfield, ... Weitere Künstler mit Rang und Namen arbeiten derzeit mit Simon Phillips an seinem neuesten Album, das er im Mai in unseren Gefilden präsentieren wird. Was wir uns erwarten dürfen, ist ein technisch perfektes, facettenreiches FusionSpiel aus Jazz-Funk-Rock. Come and see! (Pressetext) Eintritt: 28.- € Sitzplatz, 20.- € Stehplatz Steve Kuhn zählt zu den ganz Großen seines Fachs, auch wenn er bei der Nennung der berühmtesten Jazzpianisten niemals an erster Stelle auftaucht. Der Mann, der schon als Fünfjähriger über die harte „Russische Schule“ zum Klavier kam, hat schon sehr früh mit Berühmtheiten des Genres gespielt wie Ornette Coleman, Bill Evans oder Kenny Dorham. Aber spätestens seit Steve Kuhn (für kurze Zeit) Teil des Quartetts des epochalen Saxophonisten John Coltrane wurde, entwickelte er sich selbst zum Star. Zwei weitere Stars begleiten den Mann am Klavier, der heuer 75 Jahre alt wurde: Buster Williams am Bass und Billy Drummond am Schlagzeug. „Kuhn ist wahrlich ein Ästhet der Tongebung. Kaum jemand bringt im Jazz die Musik derart zum Leuchten, das Klavier derart zum Singen. So erweist sich Kuhn wieder einmal als echter Geschichtenerzähler.“ (Tilman Urbach, Stereo) Auch der 1942 geborene Bassist Buster Williams ist ein Musiker mit grosser Vergangenheit. Er vereinigt in seinem vielseitigen, perfekten Spiel die Einflüsse der Bassgiants Pettiford, Chambers, Ray Brown und Ron Carter. Lange Zeit wirkte er als Arrangeur und Komponist für Herbie Hancock und spielte viele Jahre mit Kenny Barron im Duo. Komplettiert wird das Trio durch den jüngeren, kraftvoll agierenden Drummer Billy Drummond, der gerne die Tradition für Experimente nutzt - seine eigene Band heisst „Freedom of Ideas“. Aber auch er blickt auf die Mitarbeit in vielen anderen Bands z.B. von Horace Silver und Sonny Rollins zurück. (Pressetext) Freitag, 08.Mai 20:30 h Paal Nilssen-Love „Large Unit“ Paal Nilssen-Love: drums, percussion (N/S/DK/FIN) Thomas Johansson: cornet, fluegelhorn Mats Äleklint: trombone Julie Kjær: alto saxophone, flute Klaus Holm: alto-, baritone saxophone Børre Mølstad: tuba Ketil Gutvik: electric guitar Tommi Keranen: electronics Jon Rune Strøm: double-, electric bass Christian Meaas Svendsen: double-, electric bass Andreas Wildhagen: drums, percussion Eintritt: 20.- € ran/ Do / y k Stucma/Studer TacuHendrix“ „ 5 30.09.201 Paal Nilssen-Love kann man ohne Zweifel als auffälligsten Schlagzeuger Norwegens und einen der profiliertesten Schlagzeuger Europas bezeichnen – egal ob er mit The Thing, Scorch, Peter Brötzmann oder einer seiner vielen eigenen Besetzungen unterwegs ist. Es ist eine nur schwer zu beschreibende Spiel- Sonntag, 10.Mai 20:30 h weise, eine ganz bestimmte Energie, die von ihm ausgeht und die ihn so einzigartig macht. Im Sommer 2014 hat er mit Musikern der jüngeren norwegischen Generation seine Large Unit gegründet, die ihre Premiere im August beim Jazzfestival seiner Geburtsstadt Molde hatte. Die Stücke stammen alle von Nilssen-Love und sind offen genug, um seinen Mitspielern die Freiheiten zu geben, die sie brauchen. (Pressetext) Eintritt: 18.- € Samstag, 09.Mai 20:30 h Mühlbacher's USW... Christian Mühlbacher: drums, compositions (A) Fabian Rucker: sax'n'tubax Aneel Soomary, Lorenz Raab, Martin Ohrwalder: trumpet, fluegelhorn Johann Reiter Jr.: trombone Wolfgang Pfistermüller: bass trombone Gerald Pöttinger bass-, contrabass trombone Cyriak Jäger, Franz Winkler: tuba Michael Hornek: keyboards Martin Nitsch: guitar Tibor Kövesdi: bass Lauro Bandeira de Souza, Luis Ribeiro: percussion Willy Wysoudil: video Ronny Matky: sound engineer Stefan Beck: best boy Alfred Zacharias: cam Definiert man den Jazz einmal streng als jene Kunstform, in der ein Maximum an Subjektivität geschätzt und individuelle Entfaltung angestrebt wird, könnte man eine Big Band für eine Art GenreFremdkörper halten. Quasi für ein trojanisches Pferd, mit dem ganz andere als diese hochgeschätzten Spieltugenden in die improvisationslastige Stilistik „hineingeschummelt“ werden. Uniformität und kollektiv-diszipliniertes Umsetzen von üppigen Notenmengen etwa. Elegant arbeitende Big-Band-Arrangeure und -Komponisten allerdings sind befähigt, eine Balance zwischen dem Freiheitsbedürfnis des Einzelnen und disziplinatorischen Anforderung zu finden, ohne auch schlechte Musikerlaune zu produzieren. Und sieht man beim Inntöne-Festival die aufgeräumten Instrumentalistenmienen und hört man Christian Mühlbachers kompakte Großformation USW, kann man sich schwer des Eindrucks erwehren, hier sei dem Wiener Schlagzeuger und Komponisten gelungen, ein konzeptuelles Gleichgewicht zu finden. Stilistisch ist das Kollektiv flexibel unterwegs: Funkige 70er Jahre und Ausflüge in sonnige Latinwelten können u. a. ebenso zur Basis für diese beeindruckende orchestrale Energiemaschine werden, wie mitunter auch nur ein episch angelegter, simpler Blues in Moll die elegische Rahmenatmosphäre abgeben kann. Sanft schweben dann Klangflächen einher, um sich schließlich zu riesigen Wellen von hoher Intensität umzuformen. Macht Eindruck, und man sieht auch: Mühlbacher verlässt sich nicht nur auf den wuchtigen Charme der Riesenbesetzung. Er formt sie sinnvoll und lässt zwischendurch auch Raum für individuelle Virtuosität und Exzentrik des Einzelnen. Womit auch dem Freiheitsdrang ein Gefallen getan wird. Einerseits. Mühlbacher, der vor Jahren auch in der bedeutenden jazzigen Großformation Nouvelle Cuisine impulsgebend zu Schlagwerke ging, weiß andererseits allerdings auch, dass eine Big Band letztlich doch nur Sinn macht, wenn sie auch ihre volle Klangpracht und rhythmische Energie zur Entfaltung bringt. Es bleibt also beim Hin und Her, bei der witzigen Suche nach Gleichgewicht. Und dem Hörer verblieb die Wahl, an der Oberfläche großorchestrale Energie zu genießen oder eben Details zu entdecken. Hier war alles im Angebot. (Ljubiša Tošic, 2010) Eintritt: 20.- € Vincent Pongracz „Synesthetic Octet“ Vincent Pongracz: clarinet (A) Doris Nicoletti: flutes Clemens Salesny: alto saxophone, bass clarinet Richard Köster: trumpet Alois Eberl: trombone Peter Rom: guitar Manuel Mayr: bass Lukas König: drums Namensgeber des Synesthetic Octet ist der Komponist und Ornithologe Olivier Messiaen, der selbst Synästhetiker war. 2013 hat sich das Ensemble im Laufe einer Konzertreihe im Wiener Jazzclub Porgy & Bess in seiner jetzigen Besetzung formiert. Die Mitglieder sind in diversen Genres zwischen Neuer Musik, Hip-Hop und Jazz zu Hause. Eigenwille, Feinsinn und musikalischer Widerstandsgeist, den die Musiker gemein haben, eint die Band und nimmt Gestalt an in den Kompositionen des Bandleaders. Auf ihrem Debütalbum mit dem Titel „Rastlos“, das im Mai 2015 auf Jazz Werkstatt Records erscheint, vermischt sich die Klangästhetik von 90er Jahre Hip-Hop mit einem Bläsersound, der an Gil Evans Aufnahmen aus den 60er Jahren erinnert. Die meisten Kompositionen enthalten lange solistische Passagen der einzelnen Bandmitglieder. Die Verwendung von Akzenten in ungeraden Metren, in die der Puls bei Stücken wie „xxo“ und „Femton“ unterteilt ist, simuliert einen rhythmisch freien Klang, in dem sich das gesamte Ensemble bewegt. Das Album richtet den Blick des Zuhörers durch eine bunt blitzende 3D Brille auf die schillernde musikalische Welt des Komponisten. Beginnend beim Inneren eines Vogelkäfigs, der bald vom Gesang des Zaunkönigs dominiert wird, durch einen Hitchcock Film, entwickelt sich die Geschichte des Albums in ein Bass-Solo, das an einen Aphex Twin Remix von Instrumentalaufnahmen des afghanischen Songwriters Ahmad Zahir erinnern könnte. Dann nach einem Klarinetten-Solo, das gelassen, suchend durch einen verzerrten Gitarrenverstärker promeniert, führt die Sängerin und Rapperin Renee Benson die Zuhörer mit Entschlossenheit und überzeugender Attitude in eine mehrfach explodierende Schlagzeug-Solo-Collage. Letztendlich regungslos aber doch bewegt, bereitet die Posaune solistisch einen stilvollen Hip-Hop Marsch vor, der den Auftritt des Imperators von Krieg der Sterne untermalen könnte. Die CD ist der Soundtrack für einen Film, der noch nicht gedreht wurde. (Pressetext) Eintritt: 18.- € & Béla Fleschkburn Abigail WaDuo do.03.11.2015 Montag, 11.Mai 20:30 h Toni Kitanovski Trio w/ Vasil Hadzimanov &ToniAlex Sekulovski Kitanovski: guitar (MK/SRB) Vasil Hadzimanov: hammond organ Alex Sekulovski: drums Als „eines der ungewöhnlichsten Musikexperimente des Balkanraums“ beschreibt der Autor Richard Schuberth dieses Trio. Der mazedonische Gitarrist und Komponist Toni Kitanovski arbeitete unter anderem mit Legenden wie Charlie Mariano, Greg Hopkins, Derek Trucks und Steve Bernsteins Sex Mob. Bekannt ist er aber vor allem für seine Zusammenarbeit mit der Gypsy-Brass-Band Cherkezi. Er gilt als einer der wichtigsten Gitarristen auf dem Balkan. Vasil Hadzimanov ist seit ihrer gemeinsamen Zeit am berühmten Berklee College of Music Tonis favorisierter Pianist. Drummer Aleksandar Sekulovski komplettiert das Trio. Die drei Freunde teilen seit vielen Jahren Bühne und musikalische Interessen wie afrikanische Rhythmen und zeitgenössische Ästhetiken. Rolf Thomas schreibt in der FAZ: „Die individuelle Klasse der Musiker erinnert an die Bands von Duke Ellington, Charles Mingus oder Sun Ra.“ (Pressetext) Eintritt: 18.- € Dienstag, 12.Mai 20:30 h Wayne Krantz/Nate Wood/ Cliff Almond Wayne Krantz: guitar (USA) Nate Wood: bass Cliff Almond: drums Mittwoch, 13.Mai 20:30 h Andi Tausch Quartet „At Home“ Andi Tausch: guitar (A/CH) Jean-Paul Brodbeck: piano Matthias Pichler: bass Peter Gall: drums Dass dieser junge Musiker sein Handwerk wirklich versteht, wissen Kenner der heimischen Jazzszene nicht erst seit gestern. Als Gitarrist der österreichischen Formation The Flow überregional bereits zu Ehren gelangt, versucht sich der gebürtige Tiroler Andi Tausch nun auch an einem Soloalbum. „At Home“ (Material Records) heißt dieses und es zeigt, dass der 1984 geborene Musiker auch als federführender Kopf eines Ensembles einen exzellenten Job abzuliefern in der Lage ist. Wie man es von ihm eigentlich erwarten konnte, zeigt sich seine Interpretation des Jazz als eine sehr offene, vielschichtige, freie und auch sehr verspielte. Live wird der Gitarrist vom renommierten Schweizer Pianisten Jean-Paul Brodbeck, dem Bassisten Matthias Pichler und dem Schlagzeuger Peter Gall begleitet. Das stilistische Feld, welches sich Andi Tausch, der unter anderem 2005 bis 2007 in Basel bei Wolfgang Muthspiel studiert hat und nun schon seit geraumer Zeit europaweit in verschiedenen Formationen als Sideman seine Lorbeeren verdient, absteckt, zeigt sich in der Tat als ein sehr weites. Den Bogen vom Traditionellen bis hin zum Modernen und Zeitgenössischen spannend, entwirft der Gitarrist eine Sprache des Jazz, die viele, viele unterschiedliche Facetten aufweist. Komponiertes trifft auf frei Improvisiertes, in durchdachte Arrangements eingebettete lyrische Melodiebögen und Harmonien auf komplexe Rhythmusarbeit, Dynamik und Energie auf große Experimentierfreude und elegante Zurückhaltung. Gemeinsam mit den Mitmusikern auf Tausch’s Debut Album „At Home“, denen der Band-Leader viel Freiraum gewährt und die ihrerseits durch ihr unaufdringliches, aber doch markantes und perfekt ineinandergreifendes Wirken großen Anteil am Entstehen dieser doch sehr ungezwungen und unangestrengt wirkenden klanglichen Ästhetik haben, bringt der gebürtige Tiroler Nummern auf den Weg, die sich mehr über die Gefühls- als über die Kopfebene erschließen. Vor allem der warme und klare Klang seines Gitarrenspiels folgt dieser bestimmten einladenden Note, die auffordert, sich einfach zurückzulehnen und dem Dargebotenen in aller Ruhe und Entspanntheit zu lauschen. „At Home“ ist auf jeden Fall ein Album geworden, an dem nicht unbedingt nur ausschließlich Liebhaber jazziger Klänge Gefallen finden dürften. (music austria) Eintritt: 18.- € Wayne Krantz ist ein faszinierend gradliniger Gitarrist, der genau weiß, wohin sein musikalischer Weg führt. Seit Beginn seiner Karriere Mitte der 1980er Jahre spielte der mit Leuten wie Saxophonist Michael Brecker, Drummer Billy Cobham oder der Pianistin Tania Maria. 1996, nach einer anstrengenden Welttournee mit der Superband Steely Dan, die Wayne Krantz als Lead-Gitarristen angeheuert hatte, hat er genug von Sideman-Jobs. Nichts ist befriedigender, als seine eigene Musik zu machen, sagt er, und verfolgt diesen Weg konsequent… (Pressetext) Wayne Krantz gehört längst zu den ganz Großen im vom Rock beeinflussten Gitarren-Jazz. Zunächst quasi entdeckt und gefördert von Carla Bley und Leni Stern, ließ er sich von den „big names“ der modernen Jazzgitarre wie zuallererst John McLaughlin und George Benson, aber auch Mick Goodrick, Pat Metheny, Mike Stern, Bill Frisell, Kevin Eubanks and John Scofield inspieren, aber auch saftiger Rock von Terry Haggerty (The Sons of Champlin) spielte eine bedeutende Rolle für Wayne. (Pressetext) Donnerstag, 14.Mai 19:00 h Eintritt: 18.- € bzw. 7,50.- € im VVK inkl. Sitzplatzreservierung Julia Siedl Trio (A) Julia Siedl: piano Pista Bartus: bass Klemens Marktl: drums Strenge Kammer Um eine Unbekannte in der heimischen Jazzszene handelt es sich bei Julia Siedl schon lange nicht mehr. Die Pianistin und Komponistin, die sich vor allem als gefragte Sidewoman einen Namen machen konnte, bewies auf ihrer 2011 erschienenen CD „Minisawattack“, dass sie auch in führender Rolle in höchstem Maße zu überzeugen weiß. Sie ist eine Musikerin der vielen Sprachen, die sich auf allen Terrains des Jazz elegant und kunstvoll zu bewegen weiß und sich ebenso den traditionellen Ansätzen, wie auch den modernen Spielarten verbunden fühlt. (...) (Mica) Eintritt: Pay as you wish an der Abendkassa Donnerstag, 14.Mai 20:30 h Eivind Opsvik„Overseas“ Eivind Opsvik: bass (N/USA) Tony Malaby: tenor saxophone Brandon Seabrook: guitar Jacob Sacks: piano, hammond organ Kenny Wollesen: drums Das Quintett Overseas des norwegischen Bassisten Eivind Opsvik bildet so etwas wie einen Referenzpunkt der ambitionierten New Yorker Jazzszene. Eivind Opsvik hat Oslo 1998 Richtung New York verlassen, wo er 2002 Overseas gründete. Seit diesem Zeitpunkt hat sich Overseas wie kaum eine andere Band in fast konstanter Besetzung weiterent wickelt. Vorläufiger Höhepunkt war die Produktion „Overseas IV“ – zum ersten Mal als Quintett mit dem Neuzugang Brandon Seabrook an Gitarre und Banjo. Selten zuvor hatte man ein so geschmackssicheres Ausloten von musikalischen Räumen gehört. Jedes Stück hat einen anderen Charakter, spricht eine andere Sprache und atmet eine andere Geschwindigkeit. Jüngste Konzerte sprechen dafür, dass die Entwicklung von Overseas noch lange nicht abgeschlossen ist. (Pressetext) schen „Twisted Blues“. Noch eindrucksvoller war seine innige Adaption von Thelonious Monks „'Round Midnight“. Größtenteils konzentrierte sich Martino aber auf seine eigenen, lebhaften Kompositionen, die geschmackvoll innerhalb der Grenzen eines flamboyanten Soul-Jazz blieben. (Samir H.Köck, 2009) Eintritt: 28.- € Sitzplatz, 20.- € Stehplatz Samstag, 16.Mai 20:30 h Meshell Ndegeocello „Comet, Come To Me“ Meshell Ndegeocello: bass, vocals (USA) Jebin Bruni: keyboards Chris Bruce: guitar Earl Harvin: drums Eintritt: 18.- € Freitag, 15.Mai 20:30 h Pat Martino Trio Pat Martino: guitar (USA) Pat Bianchi: hammond organ Carmen Intorre Jr.: drums Von der bewährten Gentleman-Regel, dass man nach 17 Uhr keine braunen Schuhe mehr trägt, dispensierten ihn seine Fans liebend gerne: Solange sich Pat Martinos vertrackte Gitarrengrooves als makellos erweisen, darf er in Kleiderfragen auch Stilfehler begehen. Sein Gastspiel im Porgy & Bess stand im Zeichen eines heißen, aber überaus bekömmlichen Teestunden-Hammondorgeljazz, wie ihn Martino einst mit Orgelgranden wie Jack McDuff, Jimmy Smith und Jimmy McGriff spielte. (...) Zwischen zwei Songs erzählte er von seinem Mentor Les Paul, von frühen Begegnungen mit Granden des Sechzigerjahre-Groove-Jazz. Nach der Nachtschicht in New Yorker Clubs wie dem Small's Paradise oder dem Count Basie's ging es nicht selten zum gemeinsamen Frühstück mit den Gitarristenkollegen Grant Green, Wes Montgomery und George Benson. Dass Martino wieder solche Erinnerungen hat, grenzt an ein Wunder. 1980 wurde er an zwei Gehirnaneurysmen operiert und verlor große Teile seines Gedächtnisses. Er musste ein zweites Mal Gitarre spielen lernen. Seine wieder bestechende musikalische Individualität erkämpfte er sich zunächst mit Mimikry-Methoden. Er lauschte seinen Alben und spielte die eigenen Soli nach. Es folgte ein nicht mehr zu erwarten gewesener kreativer Höhenflug, der in Arbeiten wie „Stone Blue“, „Think Tank“ und „Remember“ gipfelte. Aus „Remember“, seiner superben Hommage an den jung verstorbenen Wes Montgomery, entbot Martino an diesem Abend den dynami- Als erstes Bild von ihr kommt einem noch immer das der hemdsärmligen Bassistin in den Kopf, die an der Seite von John Mellencamp mit Van Morrissons „Wild Night“ 1994 ihren Durchbruch hatte. Schwer zu sagen, wer bei diesem Duett von beiden besser singt, es strahlt die pure Sinnesfreude aus und ist zudem eine der selteneren Hitsingles, in denen ein Bass zum Melodieinstrument wird. Bass spielt Meshell Ndegeocello noch immer wie eine Göttin, aber sie tut es nicht mehr ganz so aufmüpfig wie etwa in dem Video zu „If That’s Your Boyfriend (He Wasn’t Last Night)“, mit dem sie einst gewitzt provozierte. Bei Aufnahmen zu ihrem neuen Album sieht man sie dagegen in einer dicken Jacke und mit Baseballmütze im Studio, sich abschirmend von der Welt, wie um in ihr Instrument hineinzuhören. „Comet, Come to Me“ ist ein kontemplatives Album wie schon zuletzt das Werk „Weather“ (2011). Das Titelstück ist eine Meditation über das nicht aufgebende Warten auf die Sternschnuppe des Lebens, es wiederholt mit sehr vorsichtigem Gesang die lyrische Zeile, während es den Silbenakzent beständig verschiebt. Grundiert wird es von einer zarten Reggae-Orgel und einem dazu passenden Background-Gesang, der von ferne an jenen der Liebeslieder Bob Marleys erinnert. Ein sehr weicher Komet muss das sein, dessen Ankunft diese Sängerin so geduldig herbeisehnt, als wollte sie sagen: Du glaubst doch nicht, dass ich jetzt aufgebe? Kaum weniger verliebt klingt das Stück „Tom“, ein wispernder Soulgesang über ruhigem ShuffleSchlagzeug, wie es auf dem Album mehrfach zu hören ist. Darüber dürfen Gitarrenakkorde auch schon einmal für einen ganzen Takt ausklingen - die Aufnahme erhält somit sehr viel Raum zum Atmen, wirkt überaus entspannt. Während der Reggae auch flächige Stücke wie „Forget My Name“ grundiert, überrascht „Shopping for Jazz“ mit einer Instrumentierung, die eher an Country erinnert: eine fast schon augenzwinkernde Erinnerung daran, dass Ndegeocellos Stil nach wie vor kaum zu kategorisieren ist. Mit einer deutlichen Anleihe an Gitarrenriffs der Rolling Stones kokettiert der Soul-Rock von „Conviction“. Und als bluesiges Singer-Songwriter-Stück darf man wohl „Good Day Bad“ bezeichnen, einen Song, der wie ein zitterndes Amphibium in der Mittagshitze zu brüten scheint, stets bedacht darauf, bloß keine falsche Bewegung zu machen. Und bloß keinen schlechten Tag aus einem guten. Der Eröffnungsrap „Friends“ fällt aus diesem Klangrahmen etwas heraus, er soll wohl zur Sicherheit eine kantige Seite der Sängerin unter Beweis stellen. Aber dessen hätte es gar nicht bedurft, warnte sie doch schon auf einer früheren Platte mit einem Cover-Song der Band The Soul Children: „Don’t Take My Kindness For Weakness“. (Jan Wiele) Eintritt: 28.- € Sitzplatz, 20.- € Stehplatz Sonntag, 17.Mai 20:30 h Franco Ambrosetti Sextet w/ Greg Osby, Dado Moroni, Buster Williams, Terri Lyne Carrington... Franco Ambrosetti: trumpet, fluegelhorn (CH/I/USA) Dienstag, 19.Mai 20:30 h Roy Assaf Trio Roy Assaf: piano (ISR) Raviv Markovitz: bass Jake Goldbas: drums Gianluca Ambrosetti: soprano saxophone Greg Osby: alto saxophone Dado Moroni: piano Buster Williams: bass Terri Lyne Carrington: drums Der Schweizer Trompeter Franco Ambrosetti hat für sein neuestes Projekt eine ganze Schar großer Jazzvirtuosen um sich herum versammelt, darunter die legendären Musiker Greg Osby, Buster Williams und Terry Lyne Carrington. Der Titel der gemeinsam eingespielten CD lautet „After the rain“. Die hier vom Sextett vorgestellten Stücke sind meist Kompositionen des Schweizers, doch der natürliche, spontane und frische Sound lassen den Einfluss des jungen John Coltrane erahnen. Es ist die Art und Weise, tiefste Gefühle musikalisch auszudrücken und andere Innovationen in Klang, Interpretation, Intonation, die Erinnerungen an diesen großen Künstler der 1950er und 1960er Jahre wach werden lassen. (Pressetext) Eintritt: 35.- € Sitzplatz, 28.- € Stehplatz Montag, 18.Mai 20:30 h Chris Minh Doky &ChrisThe Nomads Minh Doky: bass (DK/USA) Dean Brown: guitar George Whitty: keyboards Gary Novak: drums Die Musikwelt wurde auf ihn aufmerksam, als Chris Minh Doky 1989 nach New York übersiedelte und 1991 von Mike Stern engagiert wurde. Danach folgten Auftritte mit den Brecker Brothers, David Sanborn, John Scofield und Bill Evans. Mit seinem Bruder, dem Pianisten Niels Lan Doky gründete Chris Minh Doky 1994 die D o k y B r o t he r s , di e zwei Alben veröffentlichten. Als Bandleader veröffentlichte er seit 1989 zehn Alben, zuletzt das Live-Album The Board Tapes. Weltklasse auch die Besetzung der Band: Dean Brown zählt aktuell zu den funkigsten Gitarristen der Jazz-Szene, George Whitty beweist an den Keyboards, warum er sowohl als Musiker wie auch als Produzent mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. Für die Grooves sorgt Drummer Gary Nowak, der u.a. mit Bob Berg zusammenarbeitete. (Pressetext) Eintritt: 20.- € Im Alter von 23 Jahren, kurz nachdem er das Berklee College of Music erfolgreich absolviert hatte, verlegte der israelische Jazz-Pianist Roy Assaf sein Domizil nach New York City, um dort seinen Lebenstraum zu verwirklichen. Einige Monate vorher war er dem legendären Bassisten und Produzenten John Lee begegnet. Bald darauf befindet sich Roy auf einer Welttournee mit den Dizzy Gillespie All Stars, u.a. mit Musikern wie James Moody, Jimmy Heath, Paquito D'Rivera, Roy Hargrove, Lewis Nash, Randy Brecker, Antonio Hart. Bald darauf erhält Roy Angebote von Slide Hampton, The Mingus Big Band, Steve Turre, Roberta Gambarini, David Sanborn, Claudio Roditi... „Ich habe immer davon geträumt, eine Band zu haben, die harmonisch zusammenarbeitet,“ erklärt er, „eine Gruppe, die eine besondere Musikalität verbindet, in Ton, Rhythmus und Gefühl. Meine Erfahrung mit Musikern, die ich bewundere, möchte ich nach außen tragen. Meine Sprache als Musiker und als Persönlichkeit will ich mit anderen teilen.“ Im Jahr 2013 ruft er ein Trio mit Raviv Markovitz am Bass und Jake Goldbas als Schlagzeuger ins Leben. Gemeinsam schaffen sie den einzigartigen Klang des Roy Assaf Trios. „Als ich in anderen Ensembles spielte, habe ich deren Kompositionen mit den Farben meiner Imagination ausgemalt, jetzt aber bin ich gespannt darauf, tiefer in meine Persönlichkeit hinabzutauchen, als Pianist, als Komponist und als Bandleader. Ich warte begierig darauf, meine Gedanken in meine Musik zu transportieren, dabei aber auch zu entdecken, was Raviv und Jake aus ihrer Lebensgeschichte in unser Trio einbringen. Es ist eine Reise zu unbekannten Gefilden. Das Publikum zeigt uns die Richtung.“ (Pressetext) Eintritt: 18.- € Mittwoch, 20.Mai 20:30 h Dee Alexander Quartet Dee Alexander: vocals (USA/A) Kirk Lightsey: piano Wolfram Derschmidt: bass Dusan Novakov: drums ... Und wirklich, Dee Alexander liefert jede stilistische Form, jedes schwarzmusikalische Idiom Note um Note mit einer Leidenschaft und Inbrunst, wie es nur jene vermögen, die als Kind diese Musik mit dem Löffel verabreicht bekommen haben. (Jazzfest Leibnitz, 2014) An Erfahrung mit Gospel, Blues und Soul fehlt es ihr nicht, ihre eigentliche musikalische Vorliebe aber gilt dem Jazz. Dee Alexanders Vorbilder sind die singenden und swingenden Grandes Dames: Dinah Washington, Billie Holiday, Ella Fitzgerald, Sarah Vaughan, Nina Simone und Abbey Lincoln. Ihr Repertoire besteht größtenteils aus den Standards des American Songbook, wobei sie bei der Interpretation von Klassikern gerne mit kleinen Überraschungen aufwartet, ohne den Kontext des Straightahead-Jazz zu verlassen. In dem Zusammenhang spielt durchaus eine Rolle, dass Dee Alexander auch Kontakte zur der Avantgarde nahe stehenden Szene um das Musikerkollektiv AACM (Association for the Advancement of Creative Musicians) pflegt und u.a. mit Hamid Drake, George Lewis und Oliver Lake gearbeitet hat. (www.wdr3.at) Freitag, 22.Mai 20:30 h Sarah Jane Morris „Bloody Rain“ Sarah Jane Morris: vocals (GB) Tony Remy: guitar Tim Cansfield: guitar Eintritt: 18.- € Donnerstag, 21.Mai 20:30 h Pee Wee Ellis & Danny Grissett play Ellington Pee Wee Ellis: tenor saxophone (USA) Danny Grissett: piano Im letzten Jahr jährte sich der vierzigste Todestag eines der größten Jazzmusiker aller Zeiten, und kaum einer nahm Notiz davon, keine Tribute-Alben, so gut wie nichts. Und wenn im Jazz Podium daraufhin gewiesen wird, dass jüngere Hörer (und Musiker) kaum noch mit Ellingtons Musik, d.h. dem größten und wichtigsten Oeuvre des Jazz, vertraut sind, dann trifft das leider vor allem in Europa zu. So kommt also das Ellington Projekt von Pee Wee Ellis, das eigentlich be-reits 2014 seinen Start hätte nehmen sollen, genau rechtzeitig. Im Fokus werden die wichtigsten und bekanntesten Werke Ellingtons und seines Alter Egos Billy Strayhorn stehen: In a sentimental Mood, Sophisticated Lady, I am a Lucky So and So, I got it bad........ Auch wenn Pee Wee Ellis in den Geschichtsbüchern der Pop-Musik für immer seinen Platz als Erfinder des Funk mit James Brown, als wichtigster Weggefährte von Van Morrison und Teil der kleinsten funkigsten Horn Section der Welt mit Fred Wesley und Maceo Parker und zusammen mit ihnen als würdigste Vertreter des James Brown Erbe gefunden hat, lässt bei ihm auch im Alter von 74 Jahren nicht die Lust nach, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Für das Ellington-Projekt hat er sich für einen der interessantesten jüngeren Pianisten aus USA entschieden: Danny Grissett. Geboren in Los Angeles begann Danny als Sechsjähriger mit einer klassischen Klavierausbildung, die er mit einem BA in Musikausbildung abschloss. Später kam das Interesse am Jazz hinzu und er studierte mit Meistern wie Barry Harris, Herbie Hancock und Kenny Barron am Thelonious Monk Institute und erlangte einen MFA für Jazz Performance am Cal Arts Institute. Mitte des letzten Jahrzehnts zog er nach New York und spielt seitdem u.a. regelmäßig mit Jeremy Pelt und Tom Har-rell. Mit seinem Trio hat er mehrere großartige CDs für Criss Cross aufgenommen, zuletzt „Stride“. Man darf auf dieses Zusammentreffen eines der letzten Meister der alten Tenorsaxophonschule, die ihre Wurzeln bei Coleman Hawkins und Ben Webster hat, mit einem der talentiertesten Pianisten der heutigen Szene gespannt sein. Mal schaun, was der Duke dazu sagt. (Stephan Meyner) Eintritt: 20.- € Sarah Jane Morris hat über die Jahre hinweg viele Rollen verkörpert – markante Stimme in den Hits der Communards, Sängerin melancholischer Jazzballaden, brechtsche Big-Band-Diva –, die jedoch alle einen gemeinsamen Nenner haben: Morris’ mehrere Oktaven umfassende Stimme voller Dramatik und Leidenschaft. Einen weiteren Höhepunkt ihrer Karriere markiert das Album „Bloody Rain“, das Afrika gewidmet ist, die musikalischen Akzente des Kontinents aber sehr subtil setzt, zumeist in den schlingernden Gitarrenlinien von Tony Rémy, mit dem sie die Songs geschrieben hat. Morris zeigt ihre stimmliche Bandbreite und Wandlungsfähigkeit in allen ihren Facetten – feurig im Song „Coal Train“ von Hugh Masekela, fröhlich in einem Tribute an den ugandischen Schwulenaktivisten David Kato, dunkel in „Deeper Well“ von Emmylou Harris, nachdenklich im Titelsong, was insgesamt einen phänomenalen Mix aus kalter Wut und Mitgefühl ergibt. (The Guardian) Eintritt: 20.- € Samstag, 23.Mai 20:30 h Blue Lounge Special The Hot Sardines Miz Elizabeth Bougerol: vocals blue lounge (USA) „Fast Eddy“ Francisco: dance Evan „Bibs“ Palazzo: piano Jason Prover: trumpet Pete Lanctot: trombone Nick Myers: saxophone Evan „Sugar“ Crane: bass Alex Raderman: drums The Hot Sardines eroberten New York im Sturm, tragen Hosenträger und haben den Steptänzer „Fast Eddy“ Edwin Francisco als Bandmitglied. Sie spielen Swing und Waschbrett und Gitarre wie Django Reinhardt, haben tolle Bläser und einen „wahnsinnigen“ Bassisten, „Sugar“ Evan Crane, mit seinem Kollegen am Schlagzeug und Evan Palazzo am Klavier, der die Band von der Rhythmusgruppe aus im Griff hat. Die Sängerin von The Hot Sardines, Elizabeth Bougerol, ist Französin, international aufgewachsen und hat in London studiert und ist deshalb in frühen französischen Chansons genauso zu Hause wie im Swing der 1930er und 40er Jahre. Nach New York flogen ihnen die Herzen der Zuschauer in vielen Städten zu – wie z.B. in Boston, Chicago, San Francisco, Phoenix, Santa Fe, auf Malibu und bald auch außerhalb der USA bei diversen Jazz-Festival wie das in Paris, beim Montreal Jazz Festival oder erst kürzlich beim EFG London Jazz Festival. Ihre Show vor ein paar Tagen im legendären Rainbow Room im Rockefeller Center war ausverkauft. (Pressetext) It’s a great American success story worthy of the cinema: a born-and-bred NYC actor meets a Parisian-born writer at an open jazz jam over a noodle shop in Manhattan, and before you could say „Bourbon Street Parade“, the Hot Sardines were bringing their contagious brand of joy to audiences all over the world. Bandleader Evan „Bibs“ Palazzo and lead singer „Miz Elizabeth“ Bougerol combine with the Sardine ensemble of powerhouse musicians – and their very own tap dancer – to play „hot jazz“ as it was in the era when live music was king … with a little glamour, a little grit, and a lot of passion. Even while giving voice to the history-defining jazz of the 1920's, 30's, and 40’s, the Hot Sardines’ vibrant performances bridge generations and captivate 21st century audiences. Vanity Fair applauds their „unique repertoire, and a sound and style that are distinctly their own“, and Forbes Magazine calls them „one of the best jazz bands in NYC today.“ (Pressetext) Montag, 25.Mai 20:30 h Hannes Riepler/ Chris Cheek/Kit Downes/ Oli Hayhurst/John Scott Hannes Riepler: guitar Chris Cheek: tenor saxophone Kit Downes: piano, hammond organ Oli Hayhurst: bass Jon Scott: drums (GB/A/USA) Eintritt: 18.- € Sonntag, 24.Mai 20:30 h koenigleopold feat. ensemble für neue musik zürich (A/CH) koenigleopold MC Rhine: MC, VJane Lukas König: drums, basssynth Leo Riegler: electronics, MC London continues to be a magnet for foreign jazz musicians, and one of the best is Austrian guitarist Hannes Riepler. (The Daily Telegraph) Das Hannes Riepler Quintet formiert sich neu – als ein aufregendes Projekt, das die aufsteigenden Stars der Londoner Jazzszene mit der New Yorker Saxophonlegende Chris Cheek vereint. Die Idee für dieses Projekt entstand, als Chris Cheek und Hannes Riepler sich auf der Vortex Downstairs Jazz Night trafen, einer renommierten Jam Session in London, die Riepler leitet. Neu in der Band ist außerdem der hervorragende UK-Bassist Oli Hayhurst, der die Gruppe zusammen mit Jon Scott am Schlagzeug und Kit Downes am Klavier vervollständigt. Rieplers Musik ist tief in der Jazztradition verwurzelt, gleichzeitig zeitgenössisch und melodisch, und dabei stets fesselnd. Manchmal brennend, manchmal unbekümmert swingen die Stücke energetisch im New York Downtown Style, auf den die großartige Band genau abgestimmt ist. Ein neues Album ist für dieses Jahr geplant, nachdem bereits Rieplers Debütalbum „The Brave“ (Jellymould, 2012) von der Kritik gefeiert wurde. Hannes Riepler wuchs in Österreich auf, studierte in Amsterdam Jazzgitarre und zog 2006 nach London. Er tauchte unmittelbar in die lebhafte Szene ein, spielte ausgiebig mit anderen Jazzmusikern verschiedener Generationen zusammen und verfeinerte seinen eigenen Sound. Seitdem hat er sich als energetischer und erfindungsreicher Gitarrist, beherzter Komponist und Leiter der Vortex Jazz Night Jam Session in der Szene einen Namen gemacht. (Pressetext) Pleasingly melodic but also deeply rhythmic, easily digestible yet subtly challenging, and just full of good ideas allied to exemplary playing. (The Jazz Man) Eintritt: 18.- € ensemble für neue musik zürich Hans-Peter Frehner: flute Manfred Spitaler: clarinet Viktor Müller: piano Lorenz Haas: drums, voice Martina Engel: violin Nicola Romanò: cello Christian Weber: bass Daniel Riegler: trombone, conduction „Beyond Taste - Without Subtlety“ oder „koenigwho?!!“ The very serious unserious first club opera for anybody, anywhere at anytime for no reasons at all. die frau war ein alter mann und steckt mir den finger in den mund drückt auf den gaumen ich hab geschrien (Leo Riegler) „koenigwho“ Wer ist koenigleopold? Gerade rechtzeitig zur allgemeinen Festschreibung ihrer Identität sprengt koenigleopold die wenigen übrig gebliebenen Grenzen und produziert die erste konzertante Oper für alle Nicht-Opernhäuser dieser Welt. Der Einsatz ist hoch: Nichts weniger als ihr vollkommen ruinierter Ruf steht dabei am Spiel. Mit dabei eine Horde an Kollaborateuren in Form des ensembles für neue musik zürich. Eine unerschrockene Bande echter Musiker, die zu retten versuchen, was nicht zu retten ist. Eine totale Zeitverschwendung in zwei Akten. (Pressetext) Eintritt: 18.- € Dienstag, 26.Mai 19:00 h Studio Dan & Agnes Heginger Strenge Kammer spielen Chansons von Friedrich Cerha Agnes Heginger: Chansonnière Mathilde Hoursiangou: Klavier Andreas Moser: Perkussion Michael Seifried: Kontrabass „Eine Art Chansons“ und „Eine letzte Art Chansons“ nennt Friedrich Cerha seine beiden Chansons-Zyklen, in denen er u.a. Texte der Wiener Gruppe (Jandl, Artmann, Achleitner...) vertont. Dazu schreibt er: „Insgesamt hat es mich gereizt, an Stelle der gepflegten Aura des Lieds die Direktheit des Chansons anzupeilen, die sakrifizierten Bereiche der 'Großkunst' einmal hinter mir zu lassen, mich auf dem gefährlichen Terrain der 'Kleinkunst' zu bewegen und bei Wahrung des musikalischen Qualitätsanspruchs – teilweise spielerisch – Verhaltens- und Reaktionsweisen zu überspitzen, ins Absurde zu überdrehen oder auch das SchaurigBanale an der Realität unmittelbar zu zitieren.“ Eintritt: Pay as you wish an der Abendkassa bzw. 7,50.- € im VVK inkl. Sitzplatzreservierung Dienstag, 26.Mai 20:30 h Steve Lehman Octet „Mise en Abîme“ Steve Lehman: alto saxophone, live electronics Things You Are“ oder „April In Paris“ und den mehr musikalisches Neuland betretenden Kompositionen des Pianisten Michael Arbenz bestens. Den vieren gelingt hier ein virtuoser, interaktiver Spagat zwischen Struktur und Improvisation, so als wären sie Seelenverwandte. Die sprechen bei ihren „Jazz Talks“ eine gemeinsame Sprache, formulieren dabei aber immer begeistert ihre individuellen Ansichten, die sich in der musikalischen Konversation mal dynamisch, mal meditativ oder lebhaft swingend, aber immer gegenseitig anregend und nie egozentrisch zeigen. (Olaf Maikopf, Jazzthing) ...Überhaupt dürfte der amerikanische Jazz-Superstar sehr viel von der Arbeit von Vein halten, denn es ist ja schon die zweite gemeinsame Produktion nach „Lemuria“. Es ist immer wieder spannend und formidabel, was Dave Liebman alles aus der Band herauszuholen vermag und umgekehrt. Vein und Liebman beflügeln einander, und ihren musikalischen Kommunikationen wohnt man gerne bei, es sind immer interessante, spannende musikalische Gespräche. Jazz Talks!!! (Concerto) (USA) Jonathan Finlayson: trumpet Mark Shim: tenor saxophone Tim Albright: trombone Chris Dingman: vibraphone Jose Davila: tuba Drew Gress: bass Tyshawn Sorey: drums Eintritt: 18.- € Donnerstag, 28.Mai 20:30 h Cécile McLorin Salvant Cécile McLorin Salvant: vocals Spektrale Kompositionen, als wären sie immer schon Jazz gewesen. Das Faszinierende am spektralen Jazz Steve Lehmans sind die schimmernden Klänge, die durch präzise Konfrontation und fein austarierte Interferenzen einzelner Instrumente erzeugt werden. Dominante Obertöne, etwa die des Vibrafons, bilden den Rahmen für mikrotonale Harmonien. Organisiert wird das Ganze durch Interaktionen der Bläser oder nervöse Aktionen innerhalb der Gruppe, weniger durch Intervalle einer herkömmlichen Tonleiter. Steve Lehman studierte bei Tristan Murail, einem Pionier des spektralen Stils, an der Columbia in New York. Mit seinen spektralen Kompositionen zaubert Lehman Klänge, die oft an den fluiden Charme elektronischer Musik erinnern. Aber bei Lehman wirkt es easy, als wäre es immer schon Jazz gewesen. Ein vollkommen schwereloser Jazz. Die Interaktion und freie Improvisation der Musiker, eingebettet in ein Glasperlenspiel aus komponierter mikrotonaler Musik, alles von einem vibrierenden Flow beseelt – erstaunlich! (Pressetext) Eintritt: 20.- € Mittwoch, 27.Mai 20:30 h Vein feat. Dave Liebman Michael Arbenz: piano (CH/A) Thomas Lähns: bass Florian Arbenz: drums Dave Liebman: soprano saxophone (USA) Aaron Diehl: piano Paul Sikivie: bass Rodney Green: drums 1989 in Miami geboren, zog sie mit 18 Jahren nach Aix-en-Provence, um Politikwissenschaft und Jura zu studieren – und gewann mit 21 den Thelonious Monk Competition in Washington D.C. „Unwiderstehlich“ (France Musique). Mit ihrem Debüt „WomanChild“ gewann die 25- jährige Sängerin Cécile McLorin Salvant 2014 alle wichtigen Preise im Downbeat Critics Poll: Jazz Album of the Year, Best Female Vocalist, Rising Star-Jazz Artist und Rising Star-Female Vocalist. Ihre kindliche Gesangs-Stimme hat tiefe Jazz-Wurzeln – irgendwo zwischen Blossom Dearie und Betty Carter – und steht laut New York Times sogar in direkter Erbfolge der „Big Three – Billie Holiday, Sarah Vaughan und Ella Fitzgerald“. (Elbjazz) ...Her voice clamps into each song, performing careful variations on pitch, stretching words but generally not scatting; her face conveys meaning, representing sorrow or serenity like a silent-movie actor. ..Onstage she moves within a small perimeter and talks evenly, mostly in facts, to the audience. She has short hair and white, thick-framed glasses; she smiles easily, but doesn’t have the typical mannerisms of many younger jazz singers — conciliatory, or flirty, or mystical. Ms. Salvant is as serious as a librarian, and never corny. She radiates authority and delivers a set with almost a dramatic arc. (Ben Ratcliff, The New York Times) Eintritt: 28.- € Sitzplatz, 20.- € Stehplatz This is a great trio with the brothers Arbenz and Thomas Lähns that I have been playing with the past few years. These guys can go in any direction as you can hear on this live CD, from a rock vibe to standards to free to 20th century inflected harmony. This CD presents a real panorama of jazz in our times. (Dave Liebman) Hiermit setzt das Schweizer Piano-Trio seinen 2009 während gemeinsamer Konzerte begonnenen und drei Jahre später auf dem Live-Album Lemuria“ fortgesetzten Dialog mit dem New Yorker Saxofonisten Dave Liebman fort. Dieser erwies sich jedesmal als inspirierend und von gegenseitigem Respekt geprägt. Und auch diesmal funktioniert das Zusammenspiel bei ganz eigenständig interpretierten Standards wie „All The The e Fame Geormgiily Trio Fa fr.30.10.2015 Freitag, 29.Mai 20:30 h Sonntag, 31.Mai 20:30 h The P&B Stageband Die Strottern &Klemens JazzWerkstatt Wien Lendl: violin, vocals (A) David Müller: guitar, vocals Clemens Salesny: alto saxophone, bass clarinet Martin Eberle: trumpet, fluegelhorn Martin Ptak: trombone Peter Rom: guitar Clemens Wenger: piano, keyboards Bernd Satzinger: bass Lukas König: drums „… Hier (Villach, Carinthischer Sommer) bewies das kongeniale Duo, dass Wienern für Fortgeschrittene auch in Kärnten den richtigen Ton zu treffen vermag. Letzterer gefällt sich bevorzugt in Schräglage, der die technikstarke und enthusiastische JazzWerkstatt ein tragfähiges Gerüst verpasst. Auf diesem hanteln sich Die Strottern mit selbstironischer Ehrfurchtslosigkeit bis in den Wienerliedhimmel, um Engerln die Flügel zu stutzen und als Düsenjets ins Heute zu jagen. Das Ergebnis dieser „Radikalchirurgie“ ist ein völlig neu empfundenes Wienerlied, das sich nicht als zuckerlrosa Raunz- und Schmachtfetzen im Schmalzfass suhlt, sondern – dem CD-Titel entsprechend – ein „Elegant“(es) bis existentialistisches Klangkleid trägt, auf dem nach zwei pausenlosen, bejubelten Stunden Jazz, Reggae, Funk, Freejazz und Weltmusik leuchten. Grandios!“ (Kronen Zeitung, 2010) Eintritt: 20.- € Samstag, 30.Mai 20:30 h Middleton/Oláh/ Ramsbøl/Nussbaum Andy Middleton: tenor-, soprano saxophone (USA/A/H/DK) Kalman Oláh: piano Morten Ramsbøl: bass Adam Nussbaum: drums Sometimes the stars align to bring the right people together - these 4 world-renowned musicians have played with each other in various formations over the years but never together as a quartet. Adam Nussbaum, truly one of THE drummers of our time, is the nexus connecting and creating this stellar band. Performing their own compositions as well as gems from the repertoire the Middleton/Oláh/Nussbaum/Ramsbøl Quartet brings together the USA, Hungary and Denmark through the universal language of Jazz. (Andy Middleton) Eine „All-Star-Band“ rund um die in Österreich unterrichtenden Andy Middleton (Kons Wien) und Morten Ramsbøl (Uni Graz) mit dem phantastischen ungarischen Pianisten Kalman Oláh und dem wunderbaren amerikanischen Schlagzeuger Adam Nussbaum. Welcome again! CH Eintritt: 18.- € Katja Cruz/Darius Jones/ Howard Curtis „Peace of mind“ Katja Cruz: vocals (A/USA) Darius Jones: alto saxophone Howard Curtis: drums „Peace of mind“ ist, was ist, wenn die musikalische Suche für einen Moment erfüllt ist. Wenn Himmel und Erde und die Menschen eins sind. Und Licht. Nach ihrem fantastischen Zusammenspiel in New York haben die drei Musiker beschlossen, ihre gemeinsame Arbeit fortzusetzen. Dieses Konzert im Porgy & Bess wird nun live aufgenommen. (Katja Cruz) Auf eine wirklich von allen musikalischen Begrifflichkeiten und Definitionen enthobene Klangreise entführen die aus Graz stammende Vokalkünstlerin und Komponistin Katja Cruz und der international renommierte amerikanische Perkussionist und Schlagzeuger Howard Curtis die HörerInnen auf ihrer gemeinsam aufgenommenen CD „Lightning & Thunder“. Was das Duo auf den Weg bringt, ist der kunstvolle Umgang mit den uralten Klängen dieser Welt in einem zeitgenössischen musikalischen Kontext. Die Melodien bleiben nur erahnbar, die Arrangements abstrakt und unvorhersehbar. Die beiden betätigen sich als avantgardistische KlangmalerInnen, denen es vor allem darum geht, vielschichtige akustische und von jeglicher Zeitachse losgelöste Stimmungsbilder höchster Intensität und Dichte entstehen zu lassen. Ein Experiment, das in höchstem Maße gelungen ist. (Mica) Erweitert wird das Duo durch den amerikanischen Saxophonisten und Komponisten Darius Jones, der mit Sun Ra, Andrew Cyrille oder Matthew Shipp gearbeitet hat und in dem phantastischen Quartett von Eric Revis auch hierzuorts zu überzeugen wusste. Spannend! CH Eintritt: 18.- € Vorschau Juni & Juli Mo.01.06. da Blechhaufn XXL Di.02.06. Matisyahu Mi.03.06. Rolf Kühn Quartet Do.04.06. Hazmat Modine Fr.05.06. Yedda Lin's P.E.I. Sa.06.06. Heinrich von Kalnein / Christian Bakanic / Gregor Hilbe So.07.06. Elina Duni Mo.08.06. Catch Pop String Duo & Orges & The Ockus-Rockus Band Di.09.06. Vid Jamnik 4tet feat. Jim Rotondi Mi.10.06. Holler My Dear Do.11.06. Silvie Courvosier Trio w/ Drew Dress & Kenny Wollesen Sa.13.06. Vadim Neselovskyi & Arkady Shilkloper So.14.06. Ulf Wakenius & Boss-City Mo.15.06. radio.string. quartet.vienna / Woody Black 4 Mi.17.06. Alfredo Rodriguez Trio w/ Reinier Elizarde Ruano & Borja Barrueta Do.18.06. Randy Brecker & Bob Mintzer & Hammond Eggs Fr.19.06. Sakhina Sa.20.06. Jimi U Albert Mair Quintet So. 21.06. Die Strottern & JazzWerkstatt Wien Mo.22.06. bis Fr.26.06. kons.jazz.festival 2015 So.28.06. Mike Stern & Didier Lockwood B a n d M o . 2 9 . 0 6 . b i g . m d w. b a n d directed by Markus Geiselhart Di.30.06. Flat Earth Society Mi. 01.07. bis Mi.08.07. Jazzfest Wien w/ Sarah McKenzie / Viola Hammer / Jason Marsalis... Fr.10.07. Hansi Caruso Sa.11.07. Karl Ratzer Trio So.12.07. Azar Lawrence Quartet
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