Jazz & Musicclub Porgy & Bess, Verlagspostamt 1010, Sponsoring

Jazz & Musicclub Porgy & Bess, Verlagspostamt 1010, Sponsoring-Post, 02Z033277S, Ausgabe 04 / 2015
EEddititoroiarial l
Editorial
Veranstaltungstechnisch betrachtet entwickelt sich der Mai
seit geraumer Zeit zu einem höchst attraktiven Monat. Ähnlich wie beispielsweise im November sind im Mai besonders
viele international relevante Bands in Europa auf Tournee.
Wirklich ergründet haben wir die Ursache nicht, aber ich
gehe einmal davon aus, dass sich in den letzten Jahren etliche Festivals in diesem Zeitraum positioniert haben. Und
davon profitiert natürlich ein Club wie das Porgy & Bess, da
Festivals zumeist ein höheres Budget haben und Reisekosten aus Übersee finanzieren können. Wenn dann eine Band
schon in Europa ist, machen auch ein paar ausgewählte
Club-Gigs Sinn und so findet sich ein Star auf der P&B-Bühne, den zu hören man eher in größerem Rahmen vermuten
würde. Dazu kommt – und das ist wahrscheinlich unsere
wesentlichste Leistung –, dass das P&B international eine
hervorragende Reputation hat und Musiker im Regelfall
gerne hier auftreten. Dazu möchte ich sagen, dass wir
weder eine Marketing- noch eine Werbeabteilung haben
und schon gar kein Budget dafür. Ich bin der Überzeugung,
dass keine derartige Abteilung es schaffen würde, ein solches Image aufzubauen. Hier haben wir als Verein über die
Jahre hinweg Vertrauen in der internationalen Jazz-Community aufgebaut, das wohl selten enttäuscht wurde. Hoffentlich ist es dem/r einen oder anderen Kulturpolitiker/in
möglich, über den regionalen oder gar nationalen Tellerrand zu blicken!
Ein nicht minder wesentlicher Faktor ist das Publikum, und
auch da lässt sich konstatieren, dass uns die Besucher
offenbar ganz gern mögen und das Programm, das Ambiente und das gastronomische Angebot goutieren. Wir wollten von Anfang an einen konzertanten Raum, wo die Aufmerksamkeit auf das Geschehen auf der Bühne gerichtet
ist, mit den Vorzügen eines Clubs, ohne dass die Bar bzw.
die "Konsumenten" das musikalische Geschehen aufgrund
eines erhöhten Lärmpegels stören. Und das gelingt zumeist
– vor allem auch deshalb, weil es kaum ein "zufälliges"
Publikum gibt, sondern die Leute ganz bewusst zum Konzert x oder y kommen, um dem Musiker x oder y zuzuhören. Dadurch entwickelt sich eine interessante Interaktion
zwischen Bühne und Zuschauerraum, die dazu führt, dass
der Musiker, hat er einmal überzeugt, ein phantastisches
Publikum vor sich hat und genauso spielt. Eine derartige
Dynamik führt mitunter zu einem besonders intensiven
Hörerlebnis, das nicht so einfach woanders reproduzierbar
ist und bei dem die Intimität und die Unmittelbarkeit eines
Jazzclubs zum wirklichen Trumpf wird.
Freitag, 01.Mai 20:30 h
James
Carter Organ Trio
James Carter: reeds
(USA)
Gerard Gibbs: hammond organ
Leonard King: drums
Ohne zu übertreiben, kann man sagen, dass er der vollkommenste Jazzsaxofonist der Gegenwart ist. James Carter ist nicht
nur ein überbordender Solist auf Sopran-, Alt- und Tenorsaxofon und etlichen anderen Holzblasinstrumenten, sondern ein
Vermittler von Moderne und Tradition wie kein anderer. Trotz
seiner Gaben nimmt der 45 Jahre alte, raue Virtuose erstaunlich wenig Alben auf. Dafür arbeiten diese in ihm weiter. Auf
seiner Orgeltrio-Tournee präsentierte er im Porgy & Bess unter
dem Titel „Django Unchained“ den aktuellen Stand seiner ganz
persönlichen Django-Reinhardt-Studien. Bereits der Opener
„Minor Swing“ wies ekstatische Hitzen auf. Die Basslinie des
Orglers bockte hinreißend, Carter ließ sein Sopransaxofon erstmals glühen. Zu den Merkmalen seines exzentrischen Spiels
zählt ja, dass er nicht nur äußerst frisch klingende Tonfolgen
produziert, sondern diese auch mit Worten, zuweilen bloß mit
Grunzern, kommentiert. „Manoir de mes rêves“ interpretierte
er so aufreizend schwülstig, als wäre es ein Striptease-Klassiker. Da schlugen förmlich die Funken zwischen batzweichen
Melodien und unvermittelt angesetzten, schroffen Ausbrüchen.
In Erweiterung des ursprünglichen Repertoires verzärtelte Carter auch „Mirrors“, eine als klassisch geltende Komposition
von Django Reinhardts Sohn Babik, die er kühn mit einem Cannonball-Adderley-Riff schmückte. Vollends funky wurde es, als
das famose Trio Bill Withers Soulklassiker „Use Me“ in die
Mangel nahm. Derart giftig hat man dieses 1981 auch von
Grace Jones auf cool gecoverte Stück noch nie gehört. „Watch
My Reeds Fly“ gebot Carter zu Beginn. Und so war's dann
auch. Bleibt die Frage: Hat jemals jemand besser gespielt als
er? (Samir H. Köck, 2014)
Eintritt: 28.- € Sitzplatz, 20.- € Stehplatz
Samstag, 02.Mai 20:30 h
Ron Carter
„Golden
Striker Trio“
Ron Carter: bass
(USA)
Russell Malone: guitar
Donald Vega: piano
In diesem Sinne darf ich einen wonnigen musikalischen Mai
im Jazzclub Ihrer Wahl wünschen...
Ihr
Christoph Huber
Trompetengrübler Miles Davis, bei dessen zweitem Quintett
Ron Carter in den 1960ern einiges im Sinne der Jazzmoderne
beizusteuern geruhte, würde sich wundern, wohin es den Kollegen mittlerweile hinverschlagen hat. Im Porgy klingt alles
ausgewogen, erinnert ein bisschen an die geordnete Kammermusik des Modern Jazz Quartet: Klar erkennbar sind die Themen, die also eher keiner Verfremdung unterzogen werden.
Das liegt auch an der Musikerauswahl: Mit Gitarrist Russell
Malone und Pianist Donald Vega hat Carter zwei brave Jungs
an seiner Seite, die sich tief in die bekömmliche Jazzgeschichte
eingraben. Besonders Malone wirkt wie eine nur zart weiterentwickelte Variante von Gitarrist Herb Ellis. So hat das schon
in den 1950ern geklungen, was Malone da an knappen Phrasen von sich gibt. Und wenn er in einem Stück, das Gitarrist
Jim Hall gewidmet wird (Candle Light), Arpeggi zelebriert,
bringt der schöne Ton nur Barstimmung hervor. Carter selbst
allerdings ist nach wie vor der subtile Tieftonvirtuose. Er hat
den Bass einst aus der Rolle des dienstbaren Assistenten mitbefreit und zum Soloinstrument entwickelt. Und viele seiner
improvisatorischen Einwürfe, die immer in Zimmerlautstärke
daherkommen, sind nach wie vor exquisite Zeugnisse einer
Inspiration, die allerlei Stile meisterhaft, also spielerisch
beherrscht. Da ist dann plötzlich ein SechzehnteltriolenSchlenker im Sinne Charlie Parkers zu hören. Da wird eine
markante Phrase aufgegriffen und subtil variiert. Und selbst
wenn Ron Carter (Jahrgang 1937) seinen Kollegen den Soloraum überantwortet, lohnt das Wahrnehmen seiner Begleitlinien. Sie sind nie wirklich voraussagbare kleine aphoristische
Kunstwerke. Weise Begleitung und witziger Kommentar –
quasi in einem. (Ljubiša Tošic, 2013)
Eintritt: 35.- € Sitzplatz, 28.- € Stehplatz
Sonntag, 03.Mai 20:30 h
Maceo
Parker
Maceo Parker: alto saxophone, flute, vocals
(USA)
Greg Boyer: trombone
Will Boulware: keyboards
Bruno Speight: guitar
Rodney 'Skeet' Curtis: bass
Rodney Holmes: drums
Martha High, Darliene Parker: vocals
Montag, 04.Mai 20:30 h
Dino Saluzzi Group
„El
Valle De La Infancia“
Dino Saluzzi: bandoneon
(ARG)
José Maria Saluzzi: guitar, requinto guitar
Felix 'Cucharra' Saluzzi: tenor saxophone, clarinet
Matias Saluzzi: electric bass, double bass
Quintino Cinalli: drums, percussion
Mit Astor Piazzolla hat sich das Image des Bandoneos fundamental verändert, und Dino Saluzzi ist, seit Piazzollas Tod,
wohl der interessanteste unter den Bandoneon-Künstlern. Das
Bandoneon, dem Akkordeon verwandt, aber mit Knöpfen,
nicht mit Tasten versehen, wird, obwohl in Deutschland erfunden, heute eng mit dem argentinischen Tango assoziiert. Auch
Dino Saluzzi kommt vom Tango her, aber er hat sich als Musiker und Komponist im Lauf der Jahre in diversen Bereichen
umgeschaut, mit unterschiedlichen Formationen experimentiert. Diese Exkursionen wirken sich auf seinen Umgang mit
der argentinischen Tradition aus. Wie so oft, gilt auch für
Saluzzis Aufnahmen, dass Musik dort am anregendsten und
überraschendsten ist, wo sie sich nicht in die üblichen Kategorien einordnen lässt. Auf seiner jüngsten CD spielt Saluzzi
zusammen mit fünf Kollegen, von denen drei seinen Namen
Saluzzi tragen. Es sind sein Sohn José Maria Saluzzi an der
Gitarre, sein Bruder Félix „Cucharra“ Saluzzi an Saxophon und
Klarinette und sein Neffe Matías Saluzzi am Bass. Hinzu
kommt Quintino Cinalli am Schlagzeug. „El Valle de la Infancia“ führt tatsächlich zurück ins Tal der Kindheit, in die Folklore Lateinamerikas, die freilich, größtenteils von Dino Saluzzi
selbst, eigenwillig bearbeitet oder in eigenen Kompositionen
nachempfunden wurde. Das Ergebnis zeichnet sich aus durch
filigrane Zartheit, durch einen eher lyrischen als dramatischen
Gestus, durch Brüche und Andeutungen anstelle des ausschweifenden Bogens, der den Tango charakterisiert. (...)
(Thomas Rothschild)
Eintritt: 28.- € Sitzplatz, 20.- € Stehplatz
Quite simply, there is no better living showman than Maceo
Parker. Catching one of the alto sax maestro's marathon
three-hour shows is a truly transcendent experience for any
fan of funk, jazz, hip-hop, R&B and soul: His performances are
never disappointing, always worth the money, and a funky,
funky good time. (Westword)
Der Ton aus seinem Saxophon kommt äußerst präzise und
scharf. Er bläst mit so viel Attacke an, dass man fast den Eindruck bekommt, es sei ein Perkussionsinstrument zu hören. Die
Riffs sind dementsprechend rhythmusorientiert. So ergänzt sein
Spiel, vor allem wenn er begleitet, die synkopierten Arrangements der Rhythmusgruppe. Das ist Maceo Parkers Art, in einer
Funk-Band Saxophon zu spielen. Der Aufstieg des 1943 geborenen Maceo Parker, begann vor vierzig Jahren in der Band von
James Brown. Bereits früh ließ Parker auch mit eigenen Projekten aufhorchen; weitere wichtige Stationen seiner Karriere
waren die Zusammenarbeit mit George Clinton und Bootsy Collins. Parkers Spiel hat bis heute nichts von seiner schnörkellosen
Dringlichkeit und Quirligkeit eingebüßt. Sein Sound ist unverwechselbar. Klar, kühn, mit einem gospelartigen Rhythmus.
(Pressetext)
Parker knows that the groove is the thing, and working the
groove to death is his main goal, so being up to date, current,
and innovative doesn't concern him very much, which is why
School's In! sounds so wonderfully refreshing, and is arguably
his most complete effort since 1992's Life on Planet Groove....
What you say isn't as important as what you do in the world
of funk, and Maceo Parker has always known what to do.
Thank God he's still doing it. (www.allmusic.com)
Eintritt: 35.- € Stehplatz
Dienstag, 05.Mai 20:30 h
The Dave Weckl
Acoustic Band feat.
Makoto Ozone, Tom
Kennedy
& Gary Week
Dave Weckl: drums
(USA/J)
Makoto Ozone: piano, hammond organ, fender rhodes
Tom Kennedy: bass
Gary Week: saxophone
Dave Weckl ist fraglos
einer der erfolgreichsten Fusion-Schlagzeuger unserer Tage, einer
der meistgesuchten
(und gefundenen) Clinic-Drummers in Europa und den USA und
dabei auch wahrscheinlich der am meisten
technologie-orientierte
Drummer des Universums. Seine Serie von
Schlagzeug-Lern-DVDs
gehört zu den bestverkauften Learning-Tapes
im Musik-Business und er entwickelt auch für die Firmen Sabian, Remo und Yamaha ständig neue Produkte und Verbesserungen. Weckl spielte in Bands mit Bill Connors, den Brecker
Brothers, Tania Maria, Paquito D'Rivera, Eliane Elias und George Benson. Auch auf Alben für Diana Ross, Madonna und
Robert Plant ist er zu hören. Den großen Durchbruch schaffte
Weckl aber in der Band von Chick Corea, der Weckl 1986 spielen sah und sofort für viele Jahre in seine Electric Band engagierte. (Pressetext)
Es gibt eine neues Album – Of The Same Mind – von Dave
Weckl mit der Dave Weckl Acoustic Band. Die Band besteht aus
Tom Kennedy, Gary Meek sowie Makoto Ozone - alles Musiker,
mit denen Dave Weckl bereits zusammengearbeitet hat. Die
Chemie unter den Musikern passt. Das Album bietet schönen
Straight Jazz, mit Funk und Latin Elementen. Eine gelungene
Mischung und eben perfekt gespielt. (Jazzdrummer World)
Donnerstag, 07.Mai 20:30 h
Simon
Phillips „Protocol II“
Simon Phillips: drums
(GB)
Andy Timmons: guitars
Steve Weingart: keyboards
Ernest Tibbs: bass
Eintritt: 28.- € Sitzplatz, 20.- € Stehplatz
Mittwoch, 06.Mai 20:30 h
Steve Kuhn/Buster
Williams/
Billy Drummond
Steve Kuhn: piano
(USA)
Buster Williams: bass
Billy Drummond: drums
Second Orbit Tour 2015
For these last two years Andy, Steve, Ernest and I have had a
wonderful time touring in Europe, the United States and Japan
promoting „Protocol II“ – our 2013 release. „Protocol II“ was
received with critical acclaim and has now been released in all
of these territories and we are looking forward to coming back
to Europe to play to audiences again on our „Second Orbit
Tour“ in 2015. We will have a new album recorded with lots of
new material of which some we’ll be playing together with
music from Protocol II and other previous albums. I am looking
forward to bringing Protocol II over for another amazing tour!
Hope to see you there at one of the shows. (Simon Phillips)
Die Liste der Künstler, mit denen er zusammengearbeitet hat,
ist lang. Um nur einige zu nennen: Mick Jagger, Pete Townshend, Al Di Meola, Peter Gabriel, Roxy Music, Mike Oldfield,
... Weitere Künstler mit Rang und Namen arbeiten derzeit mit
Simon Phillips an seinem neuesten Album, das er im Mai in
unseren Gefilden präsentieren wird. Was wir uns erwarten
dürfen, ist ein technisch perfektes, facettenreiches FusionSpiel aus Jazz-Funk-Rock. Come and see! (Pressetext)
Eintritt: 28.- € Sitzplatz, 20.- € Stehplatz
Steve Kuhn zählt zu den ganz Großen seines Fachs, auch
wenn er bei der Nennung der berühmtesten Jazzpianisten niemals an erster Stelle auftaucht. Der Mann, der schon als Fünfjähriger über die harte „Russische Schule“ zum Klavier kam,
hat schon sehr früh mit Berühmtheiten des Genres gespielt
wie Ornette Coleman, Bill Evans oder Kenny Dorham. Aber
spätestens seit Steve Kuhn (für kurze Zeit) Teil des Quartetts
des epochalen Saxophonisten John Coltrane wurde, entwickelte er sich selbst zum Star. Zwei weitere Stars begleiten den
Mann am Klavier, der heuer 75 Jahre alt wurde: Buster Williams am Bass und Billy Drummond am Schlagzeug. „Kuhn ist
wahrlich ein Ästhet der Tongebung. Kaum jemand bringt im
Jazz die Musik derart zum Leuchten, das Klavier derart zum
Singen. So erweist sich Kuhn wieder einmal als echter
Geschichtenerzähler.“ (Tilman Urbach, Stereo)
Auch der 1942 geborene Bassist Buster Williams ist ein Musiker mit grosser Vergangenheit. Er vereinigt in seinem vielseitigen, perfekten Spiel die Einflüsse der Bassgiants Pettiford,
Chambers, Ray Brown und Ron Carter. Lange Zeit wirkte er
als Arrangeur und Komponist für Herbie Hancock und spielte
viele Jahre mit Kenny Barron im Duo.
Komplettiert wird das Trio durch den jüngeren, kraftvoll agierenden Drummer Billy Drummond, der gerne die Tradition für
Experimente nutzt - seine eigene Band heisst „Freedom of
Ideas“. Aber auch er blickt auf die Mitarbeit in vielen anderen
Bands z.B. von Horace Silver und Sonny Rollins zurück. (Pressetext)
Freitag, 08.Mai 20:30 h
Paal Nilssen-Love
„Large
Unit“
Paal Nilssen-Love: drums, percussion
(N/S/DK/FIN)
Thomas Johansson: cornet, fluegelhorn
Mats Äleklint: trombone
Julie Kjær: alto saxophone, flute
Klaus Holm: alto-, baritone saxophone
Børre Mølstad: tuba
Ketil Gutvik: electric guitar
Tommi Keranen: electronics
Jon Rune Strøm: double-, electric bass
Christian Meaas Svendsen: double-, electric bass
Andreas Wildhagen: drums, percussion
Eintritt: 20.- €
ran/
Do
/
y
k
Stucma/Studer
TacuHendrix“
„
5
30.09.201
Paal Nilssen-Love kann man ohne Zweifel als auffälligsten
Schlagzeuger Norwegens und einen der profiliertesten Schlagzeuger Europas bezeichnen – egal ob er mit The Thing, Scorch,
Peter Brötzmann oder einer seiner vielen eigenen Besetzungen
unterwegs ist. Es ist eine nur schwer zu beschreibende Spiel-
Sonntag, 10.Mai 20:30 h
weise, eine ganz bestimmte Energie, die von ihm ausgeht und die
ihn so einzigartig macht. Im Sommer 2014 hat er mit Musikern der
jüngeren norwegischen Generation seine Large Unit gegründet, die
ihre Premiere im August beim Jazzfestival seiner Geburtsstadt Molde
hatte. Die Stücke stammen alle von Nilssen-Love und sind offen
genug, um seinen Mitspielern die Freiheiten zu geben, die sie brauchen. (Pressetext)
Eintritt: 18.- €
Samstag, 09.Mai 20:30 h
Mühlbacher's
USW...
Christian Mühlbacher: drums, compositions
(A)
Fabian Rucker: sax'n'tubax
Aneel Soomary, Lorenz Raab, Martin Ohrwalder: trumpet,
fluegelhorn
Johann Reiter Jr.: trombone
Wolfgang Pfistermüller: bass trombone
Gerald Pöttinger bass-, contrabass trombone
Cyriak Jäger, Franz Winkler: tuba
Michael Hornek: keyboards
Martin Nitsch: guitar
Tibor Kövesdi: bass
Lauro Bandeira de Souza, Luis Ribeiro: percussion
Willy Wysoudil: video
Ronny Matky: sound engineer
Stefan Beck: best boy
Alfred Zacharias: cam
Definiert man den Jazz einmal streng als jene Kunstform, in der ein
Maximum an Subjektivität geschätzt und individuelle Entfaltung
angestrebt wird, könnte man eine Big Band für eine Art GenreFremdkörper halten. Quasi für ein trojanisches Pferd, mit dem ganz
andere als diese hochgeschätzten Spieltugenden in die improvisationslastige Stilistik „hineingeschummelt“ werden. Uniformität und
kollektiv-diszipliniertes Umsetzen von üppigen Notenmengen etwa.
Elegant arbeitende Big-Band-Arrangeure und -Komponisten allerdings sind befähigt, eine Balance zwischen dem Freiheitsbedürfnis
des Einzelnen und disziplinatorischen Anforderung zu finden, ohne
auch schlechte Musikerlaune zu produzieren. Und sieht man beim
Inntöne-Festival die aufgeräumten Instrumentalistenmienen und hört
man Christian Mühlbachers kompakte Großformation USW, kann
man sich schwer des Eindrucks erwehren, hier sei dem Wiener
Schlagzeuger und Komponisten gelungen, ein konzeptuelles Gleichgewicht zu finden. Stilistisch ist das Kollektiv flexibel unterwegs:
Funkige 70er Jahre und Ausflüge in sonnige Latinwelten können u.
a. ebenso zur Basis für diese beeindruckende orchestrale Energiemaschine werden, wie mitunter auch nur ein episch angelegter, simpler
Blues in Moll die elegische Rahmenatmosphäre abgeben kann. Sanft
schweben dann Klangflächen einher, um sich schließlich zu riesigen
Wellen von hoher Intensität umzuformen. Macht Eindruck, und man
sieht auch: Mühlbacher verlässt sich nicht nur auf den wuchtigen
Charme der Riesenbesetzung. Er formt sie sinnvoll und lässt zwischendurch auch Raum für individuelle Virtuosität und Exzentrik des
Einzelnen. Womit auch dem Freiheitsdrang ein Gefallen getan wird.
Einerseits. Mühlbacher, der vor Jahren auch in der bedeutenden jazzigen Großformation Nouvelle Cuisine impulsgebend zu Schlagwerke
ging, weiß andererseits allerdings auch, dass eine Big Band letztlich
doch nur Sinn macht, wenn sie auch ihre volle Klangpracht und
rhythmische Energie zur Entfaltung bringt. Es bleibt also beim Hin
und Her, bei der witzigen Suche nach Gleichgewicht. Und dem Hörer
verblieb die Wahl, an der Oberfläche großorchestrale Energie zu
genießen oder eben Details zu entdecken. Hier war alles im Angebot. (Ljubiša Tošic, 2010)
Eintritt: 20.- €
Vincent Pongracz
„Synesthetic
Octet“
Vincent Pongracz: clarinet
(A)
Doris Nicoletti: flutes
Clemens Salesny: alto saxophone, bass clarinet
Richard Köster: trumpet
Alois Eberl: trombone
Peter Rom: guitar
Manuel Mayr: bass
Lukas König: drums
Namensgeber des Synesthetic Octet ist der Komponist
und Ornithologe Olivier Messiaen, der selbst Synästhetiker war. 2013 hat sich das Ensemble im Laufe einer Konzertreihe im Wiener Jazzclub Porgy & Bess in seiner jetzigen Besetzung formiert. Die Mitglieder sind in diversen
Genres zwischen Neuer Musik, Hip-Hop und Jazz zu
Hause. Eigenwille, Feinsinn und musikalischer Widerstandsgeist, den die Musiker gemein haben, eint die Band
und nimmt Gestalt an in den Kompositionen des Bandleaders. Auf ihrem Debütalbum mit dem Titel „Rastlos“, das
im Mai 2015 auf Jazz Werkstatt Records erscheint, vermischt sich die Klangästhetik von 90er Jahre Hip-Hop mit
einem Bläsersound, der an Gil Evans Aufnahmen aus den
60er Jahren erinnert. Die meisten Kompositionen enthalten lange solistische Passagen der einzelnen Bandmitglieder. Die Verwendung von Akzenten in ungeraden Metren,
in die der Puls bei Stücken wie „xxo“ und „Femton“
unterteilt ist, simuliert einen rhythmisch freien Klang, in
dem sich das gesamte Ensemble bewegt. Das Album richtet den Blick des Zuhörers durch eine bunt blitzende 3D
Brille auf die schillernde musikalische Welt des Komponisten. Beginnend beim Inneren eines Vogelkäfigs, der bald
vom Gesang des Zaunkönigs dominiert wird, durch einen
Hitchcock Film, entwickelt sich die Geschichte des Albums
in ein Bass-Solo, das an einen Aphex Twin Remix von
Instrumentalaufnahmen des afghanischen Songwriters
Ahmad Zahir erinnern könnte. Dann nach einem Klarinetten-Solo, das gelassen, suchend durch einen verzerrten
Gitarrenverstärker promeniert, führt die Sängerin und
Rapperin Renee Benson die Zuhörer mit Entschlossenheit
und überzeugender Attitude in eine mehrfach explodierende Schlagzeug-Solo-Collage. Letztendlich regungslos
aber doch bewegt, bereitet die Posaune solistisch einen
stilvollen Hip-Hop Marsch vor, der den Auftritt des Imperators von Krieg der Sterne untermalen könnte. Die CD ist
der Soundtrack für einen Film, der noch nicht gedreht
wurde. (Pressetext)
Eintritt: 18.- €
&
Béla Fleschkburn
Abigail WaDuo
do.03.11.2015
Montag, 11.Mai 20:30 h
Toni Kitanovski Trio
w/ Vasil Hadzimanov
&ToniAlex
Sekulovski
Kitanovski: guitar
(MK/SRB)
Vasil Hadzimanov: hammond organ
Alex Sekulovski: drums
Als „eines der ungewöhnlichsten Musikexperimente des Balkanraums“ beschreibt der Autor Richard Schuberth dieses Trio.
Der mazedonische Gitarrist und Komponist Toni Kitanovski
arbeitete unter anderem mit Legenden wie Charlie Mariano,
Greg Hopkins, Derek Trucks und Steve Bernsteins Sex Mob.
Bekannt ist er aber vor allem für seine Zusammenarbeit mit
der Gypsy-Brass-Band Cherkezi. Er gilt als einer der wichtigsten Gitarristen auf dem Balkan. Vasil Hadzimanov ist seit ihrer
gemeinsamen Zeit am berühmten Berklee College of Music
Tonis favorisierter Pianist. Drummer Aleksandar Sekulovski
komplettiert das Trio. Die drei Freunde teilen seit vielen Jahren
Bühne und musikalische Interessen wie afrikanische Rhythmen
und zeitgenössische Ästhetiken. Rolf Thomas schreibt in der
FAZ: „Die individuelle Klasse der Musiker erinnert an die Bands
von Duke Ellington, Charles Mingus oder Sun Ra.“ (Pressetext)
Eintritt: 18.- €
Dienstag, 12.Mai 20:30 h
Wayne Krantz/Nate Wood/
Cliff
Almond
Wayne Krantz: guitar
(USA)
Nate Wood: bass
Cliff Almond: drums
Mittwoch, 13.Mai 20:30 h
Andi Tausch Quartet
„At
Home“
Andi Tausch: guitar
(A/CH)
Jean-Paul Brodbeck: piano
Matthias Pichler: bass
Peter Gall: drums
Dass dieser junge Musiker sein Handwerk wirklich versteht, wissen Kenner der heimischen Jazzszene nicht erst seit gestern. Als
Gitarrist der österreichischen Formation The Flow überregional
bereits zu Ehren gelangt, versucht sich der gebürtige Tiroler
Andi Tausch nun auch an einem Soloalbum. „At Home“ (Material Records) heißt dieses und es zeigt, dass der 1984 geborene
Musiker auch als federführender Kopf eines Ensembles einen
exzellenten Job abzuliefern in der Lage ist. Wie man es von ihm
eigentlich erwarten konnte, zeigt sich seine Interpretation des
Jazz als eine sehr offene, vielschichtige, freie und auch sehr verspielte. Live wird der Gitarrist vom renommierten Schweizer Pianisten Jean-Paul Brodbeck, dem Bassisten Matthias Pichler und
dem Schlagzeuger Peter Gall begleitet.
Das stilistische Feld, welches sich Andi Tausch, der unter anderem 2005 bis 2007 in Basel bei Wolfgang Muthspiel studiert
hat und nun schon seit geraumer Zeit europaweit in verschiedenen Formationen als Sideman seine Lorbeeren verdient,
absteckt, zeigt sich in der Tat als ein sehr weites. Den Bogen
vom Traditionellen bis hin zum Modernen und Zeitgenössischen spannend, entwirft der Gitarrist eine Sprache des Jazz,
die viele, viele unterschiedliche Facetten aufweist. Komponiertes trifft auf frei Improvisiertes, in durchdachte Arrangements
eingebettete lyrische Melodiebögen und Harmonien auf komplexe Rhythmusarbeit, Dynamik und Energie auf große Experimentierfreude und elegante Zurückhaltung. Gemeinsam mit
den Mitmusikern auf Tausch’s Debut Album „At Home“,
denen der Band-Leader viel Freiraum gewährt und die ihrerseits durch ihr unaufdringliches, aber doch markantes und
perfekt ineinandergreifendes Wirken großen Anteil am Entstehen dieser doch sehr ungezwungen und unangestrengt wirkenden klanglichen Ästhetik haben, bringt der gebürtige Tiroler Nummern auf den Weg, die sich mehr über die Gefühls- als
über die Kopfebene erschließen. Vor allem der warme und
klare Klang seines Gitarrenspiels folgt dieser bestimmten einladenden Note, die auffordert, sich einfach zurückzulehnen
und dem Dargebotenen in aller Ruhe und Entspanntheit zu
lauschen. „At Home“ ist auf jeden Fall ein Album geworden,
an dem nicht unbedingt nur ausschließlich Liebhaber jazziger
Klänge Gefallen finden dürften. (music austria)
Eintritt: 18.- €
Wayne Krantz ist ein faszinierend gradliniger Gitarrist, der genau
weiß, wohin sein musikalischer Weg führt. Seit Beginn seiner
Karriere Mitte der 1980er Jahre spielte der mit Leuten wie Saxophonist Michael Brecker, Drummer Billy Cobham oder der Pianistin Tania Maria. 1996, nach einer anstrengenden Welttournee
mit der Superband Steely Dan, die Wayne Krantz als Lead-Gitarristen angeheuert hatte, hat er genug von Sideman-Jobs. Nichts ist
befriedigender, als seine eigene Musik zu machen, sagt er, und
verfolgt diesen Weg konsequent… (Pressetext)
Wayne Krantz gehört längst zu den ganz Großen im vom Rock
beeinflussten Gitarren-Jazz. Zunächst quasi entdeckt und
gefördert von Carla Bley und Leni Stern, ließ er sich von den
„big names“ der modernen Jazzgitarre wie zuallererst John
McLaughlin und George Benson, aber auch Mick Goodrick, Pat
Metheny, Mike Stern, Bill Frisell, Kevin Eubanks and John Scofield inspieren, aber auch saftiger Rock von Terry Haggerty
(The Sons of Champlin) spielte eine bedeutende Rolle für
Wayne. (Pressetext)
Donnerstag, 14.Mai 19:00 h
Eintritt: 18.- €
bzw. 7,50.- € im VVK inkl. Sitzplatzreservierung
Julia Siedl Trio (A)
Julia Siedl: piano
Pista Bartus: bass
Klemens Marktl: drums
Strenge
Kammer
Um eine Unbekannte in der heimischen Jazzszene handelt es
sich bei Julia Siedl schon lange nicht mehr. Die Pianistin und
Komponistin, die sich vor allem als gefragte Sidewoman einen
Namen machen konnte, bewies auf ihrer 2011 erschienenen
CD „Minisawattack“, dass sie auch in führender Rolle in höchstem Maße zu überzeugen weiß. Sie ist eine Musikerin der vielen Sprachen, die sich auf allen Terrains des Jazz elegant und
kunstvoll zu bewegen weiß und sich ebenso den traditionellen
Ansätzen, wie auch den modernen Spielarten verbunden fühlt.
(...) (Mica)
Eintritt: Pay as you wish an der Abendkassa
Donnerstag, 14.Mai 20:30 h
Eivind
Opsvik„Overseas“
Eivind Opsvik: bass
(N/USA)
Tony Malaby: tenor saxophone
Brandon Seabrook: guitar
Jacob Sacks: piano, hammond organ
Kenny Wollesen: drums
Das Quintett Overseas
des norwegischen Bassisten Eivind Opsvik bildet
so etwas wie einen Referenzpunkt der ambitionierten New Yorker
Jazzszene. Eivind Opsvik
hat Oslo 1998 Richtung
New York verlassen, wo
er 2002 Overseas gründete. Seit diesem Zeitpunkt hat sich Overseas
wie kaum eine andere
Band in fast konstanter
Besetzung weiterent wickelt. Vorläufiger
Höhepunkt war die Produktion „Overseas IV“
– zum ersten Mal als
Quintett mit dem Neuzugang Brandon Seabrook an Gitarre und Banjo. Selten zuvor hatte man ein so
geschmackssicheres Ausloten von musikalischen Räumen
gehört. Jedes Stück hat einen anderen Charakter, spricht eine
andere Sprache und atmet eine andere Geschwindigkeit. Jüngste Konzerte sprechen dafür, dass die Entwicklung von Overseas noch lange nicht abgeschlossen ist. (Pressetext)
schen „Twisted Blues“. Noch eindrucksvoller war seine innige
Adaption von Thelonious Monks „'Round Midnight“. Größtenteils konzentrierte sich Martino aber auf seine eigenen, lebhaften Kompositionen, die geschmackvoll innerhalb der Grenzen
eines flamboyanten Soul-Jazz blieben. (Samir H.Köck, 2009)
Eintritt: 28.- € Sitzplatz, 20.- € Stehplatz
Samstag, 16.Mai 20:30 h
Meshell Ndegeocello
„Comet,
Come To Me“
Meshell Ndegeocello: bass, vocals
(USA)
Jebin Bruni: keyboards
Chris Bruce: guitar
Earl Harvin: drums
Eintritt: 18.- €
Freitag, 15.Mai 20:30 h
Pat
Martino Trio
Pat Martino: guitar
(USA)
Pat Bianchi: hammond organ
Carmen Intorre Jr.: drums
Von der bewährten Gentleman-Regel, dass man nach 17 Uhr
keine braunen Schuhe mehr trägt, dispensierten ihn seine Fans
liebend gerne: Solange sich Pat Martinos vertrackte Gitarrengrooves als makellos erweisen, darf er in Kleiderfragen auch
Stilfehler begehen. Sein Gastspiel im Porgy & Bess stand im
Zeichen eines heißen, aber überaus bekömmlichen Teestunden-Hammondorgeljazz, wie ihn Martino einst mit Orgelgranden wie Jack McDuff, Jimmy Smith und Jimmy McGriff spielte.
(...) Zwischen zwei Songs erzählte er von seinem Mentor Les
Paul, von frühen Begegnungen mit Granden des Sechzigerjahre-Groove-Jazz. Nach der Nachtschicht in New Yorker Clubs
wie dem Small's Paradise oder dem Count Basie's ging es
nicht selten zum gemeinsamen Frühstück mit den Gitarristenkollegen Grant Green, Wes Montgomery und George Benson.
Dass Martino wieder solche Erinnerungen hat, grenzt an ein
Wunder. 1980 wurde er an zwei Gehirnaneurysmen operiert
und verlor große Teile seines Gedächtnisses. Er musste ein
zweites Mal Gitarre spielen lernen. Seine wieder bestechende
musikalische Individualität erkämpfte er sich zunächst mit
Mimikry-Methoden. Er lauschte seinen Alben und spielte die
eigenen Soli nach. Es folgte ein nicht mehr zu erwarten gewesener kreativer Höhenflug, der in Arbeiten wie „Stone Blue“,
„Think Tank“ und „Remember“ gipfelte. Aus „Remember“,
seiner superben Hommage an den jung verstorbenen Wes
Montgomery, entbot Martino an diesem Abend den dynami-
Als erstes Bild von ihr kommt einem noch immer das der hemdsärmligen Bassistin in den Kopf, die an der Seite von John
Mellencamp mit Van Morrissons „Wild Night“ 1994 ihren
Durchbruch hatte. Schwer zu sagen, wer bei diesem Duett von
beiden besser singt, es strahlt die pure Sinnesfreude aus und ist
zudem eine der selteneren Hitsingles, in denen ein Bass zum
Melodieinstrument wird. Bass spielt Meshell Ndegeocello noch
immer wie eine Göttin, aber sie tut es nicht mehr ganz so aufmüpfig wie etwa in dem Video zu „If That’s Your Boyfriend (He
Wasn’t Last Night)“, mit dem sie einst gewitzt provozierte. Bei
Aufnahmen zu ihrem neuen Album sieht man sie dagegen in
einer dicken Jacke und mit Baseballmütze im Studio, sich
abschirmend von der Welt, wie um in ihr Instrument hineinzuhören. „Comet, Come to Me“ ist ein kontemplatives Album wie
schon zuletzt das Werk „Weather“ (2011). Das Titelstück ist
eine Meditation über das nicht aufgebende Warten auf die
Sternschnuppe des Lebens, es wiederholt mit sehr vorsichtigem
Gesang die lyrische Zeile, während es den Silbenakzent beständig verschiebt. Grundiert wird es von einer zarten Reggae-Orgel
und einem dazu passenden Background-Gesang, der von ferne
an jenen der Liebeslieder Bob Marleys erinnert. Ein sehr weicher
Komet muss das sein, dessen Ankunft diese Sängerin so geduldig herbeisehnt, als wollte sie sagen: Du glaubst doch nicht,
dass ich jetzt aufgebe? Kaum weniger verliebt klingt das Stück
„Tom“, ein wispernder Soulgesang über ruhigem ShuffleSchlagzeug, wie es auf dem Album mehrfach zu hören ist. Darüber dürfen Gitarrenakkorde auch schon einmal für einen ganzen Takt ausklingen - die Aufnahme erhält somit sehr viel Raum
zum Atmen, wirkt überaus entspannt. Während der Reggae
auch flächige Stücke wie „Forget My Name“ grundiert, überrascht „Shopping for Jazz“ mit einer Instrumentierung, die eher
an Country erinnert: eine fast schon augenzwinkernde Erinnerung daran, dass Ndegeocellos Stil nach wie vor kaum zu kategorisieren ist. Mit einer deutlichen Anleihe an Gitarrenriffs der
Rolling Stones kokettiert der Soul-Rock von „Conviction“. Und
als bluesiges Singer-Songwriter-Stück darf man wohl „Good Day
Bad“ bezeichnen, einen Song, der wie ein zitterndes Amphibium
in der Mittagshitze zu brüten scheint, stets bedacht darauf, bloß
keine falsche Bewegung zu machen. Und bloß keinen schlechten
Tag aus einem guten. Der Eröffnungsrap „Friends“ fällt aus diesem Klangrahmen etwas heraus, er soll wohl zur Sicherheit eine
kantige Seite der Sängerin unter Beweis stellen. Aber dessen
hätte es gar nicht bedurft, warnte sie doch schon auf einer früheren Platte mit einem Cover-Song der Band The Soul Children:
„Don’t Take My Kindness For Weakness“. (Jan Wiele)
Eintritt: 28.- € Sitzplatz, 20.- € Stehplatz
Sonntag, 17.Mai 20:30 h
Franco Ambrosetti Sextet
w/ Greg Osby, Dado Moroni,
Buster Williams,
Terri
Lyne Carrington...
Franco Ambrosetti: trumpet, fluegelhorn
(CH/I/USA)
Dienstag, 19.Mai 20:30 h
Roy
Assaf Trio
Roy Assaf: piano
(ISR)
Raviv Markovitz: bass
Jake Goldbas: drums
Gianluca Ambrosetti: soprano saxophone
Greg Osby: alto saxophone
Dado Moroni: piano
Buster Williams: bass
Terri Lyne Carrington: drums
Der Schweizer Trompeter Franco Ambrosetti hat für sein neuestes Projekt eine ganze Schar großer Jazzvirtuosen um sich
herum versammelt, darunter die legendären Musiker Greg
Osby, Buster Williams und Terry Lyne Carrington. Der Titel der
gemeinsam eingespielten CD lautet „After the rain“. Die hier
vom Sextett vorgestellten Stücke sind meist Kompositionen des
Schweizers, doch der natürliche, spontane und frische Sound
lassen den Einfluss des jungen John Coltrane erahnen. Es ist
die Art und Weise, tiefste Gefühle musikalisch auszudrücken
und andere Innovationen in Klang, Interpretation, Intonation,
die Erinnerungen an diesen großen Künstler der 1950er und
1960er Jahre wach werden lassen. (Pressetext)
Eintritt: 35.- € Sitzplatz, 28.- € Stehplatz
Montag, 18.Mai 20:30 h
Chris Minh Doky
&ChrisThe
Nomads
Minh Doky: bass
(DK/USA)
Dean Brown: guitar
George Whitty: keyboards
Gary Novak: drums
Die Musikwelt wurde
auf ihn aufmerksam,
als Chris Minh Doky
1989 nach New York
übersiedelte und
1991 von Mike Stern
engagiert wurde.
Danach folgten Auftritte mit den Brecker
Brothers, David Sanborn, John Scofield
und Bill Evans. Mit
seinem Bruder, dem
Pianisten Niels Lan
Doky gründete Chris
Minh Doky 1994 die
D o k y B r o t he r s , di e
zwei Alben veröffentlichten. Als Bandleader veröffentlichte er
seit 1989 zehn Alben,
zuletzt das Live-Album The Board Tapes. Weltklasse auch die
Besetzung der Band: Dean Brown zählt aktuell zu den funkigsten Gitarristen der Jazz-Szene, George Whitty beweist an den
Keyboards, warum er sowohl als Musiker wie auch als Produzent mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. Für die Grooves
sorgt Drummer Gary Nowak, der u.a. mit Bob Berg zusammenarbeitete. (Pressetext)
Eintritt: 20.- €
Im Alter von 23 Jahren, kurz nachdem er das Berklee College
of Music erfolgreich absolviert hatte, verlegte der israelische
Jazz-Pianist Roy Assaf sein Domizil nach New York City, um
dort seinen Lebenstraum zu verwirklichen. Einige Monate vorher war er dem legendären Bassisten und Produzenten John
Lee begegnet. Bald darauf befindet sich Roy auf einer Welttournee mit den Dizzy Gillespie All Stars, u.a. mit Musikern
wie James Moody, Jimmy Heath, Paquito D'Rivera, Roy Hargrove, Lewis Nash, Randy Brecker, Antonio Hart. Bald darauf
erhält Roy Angebote von Slide Hampton, The Mingus Big
Band, Steve Turre, Roberta Gambarini, David Sanborn, Claudio
Roditi... „Ich habe immer davon geträumt, eine Band zu
haben, die harmonisch zusammenarbeitet,“ erklärt er, „eine
Gruppe, die eine besondere Musikalität verbindet, in Ton,
Rhythmus und Gefühl. Meine Erfahrung mit Musikern, die ich
bewundere, möchte ich nach außen tragen. Meine Sprache als
Musiker und als Persönlichkeit will ich mit anderen teilen.“ Im
Jahr 2013 ruft er ein Trio mit Raviv Markovitz am Bass und
Jake Goldbas als Schlagzeuger ins Leben. Gemeinsam schaffen
sie den einzigartigen Klang des Roy Assaf Trios. „Als ich in
anderen Ensembles spielte, habe ich deren Kompositionen mit
den Farben meiner Imagination ausgemalt, jetzt aber bin ich
gespannt darauf, tiefer in meine Persönlichkeit hinabzutauchen, als Pianist, als Komponist und als Bandleader. Ich warte
begierig darauf, meine Gedanken in meine Musik zu transportieren, dabei aber auch zu entdecken, was Raviv und Jake aus
ihrer Lebensgeschichte in unser Trio einbringen. Es ist eine
Reise zu unbekannten Gefilden. Das Publikum zeigt uns die
Richtung.“ (Pressetext)
Eintritt: 18.- €
Mittwoch, 20.Mai 20:30 h
Dee
Alexander Quartet
Dee Alexander: vocals
(USA/A)
Kirk Lightsey: piano
Wolfram Derschmidt: bass
Dusan Novakov: drums
... Und wirklich, Dee Alexander liefert jede stilistische Form,
jedes schwarzmusikalische Idiom Note um Note mit einer Leidenschaft und Inbrunst, wie es nur jene vermögen, die als
Kind diese Musik mit dem Löffel verabreicht bekommen
haben. (Jazzfest Leibnitz, 2014)
An Erfahrung mit Gospel, Blues und Soul fehlt es ihr nicht,
ihre eigentliche musikalische Vorliebe aber gilt dem Jazz. Dee
Alexanders Vorbilder sind die singenden und swingenden
Grandes Dames: Dinah Washington, Billie Holiday, Ella Fitzgerald, Sarah Vaughan, Nina Simone und Abbey Lincoln. Ihr
Repertoire besteht größtenteils aus den Standards des American Songbook, wobei sie bei der Interpretation von Klassikern
gerne mit kleinen Überraschungen aufwartet, ohne den Kontext des Straightahead-Jazz zu verlassen. In dem Zusammenhang spielt durchaus eine Rolle, dass Dee Alexander auch
Kontakte zur der Avantgarde nahe stehenden Szene um das
Musikerkollektiv AACM (Association for the Advancement of
Creative Musicians) pflegt und u.a. mit Hamid Drake, George
Lewis und Oliver Lake gearbeitet hat. (www.wdr3.at)
Freitag, 22.Mai 20:30 h
Sarah Jane Morris
„Bloody
Rain“
Sarah Jane Morris: vocals
(GB)
Tony Remy: guitar
Tim Cansfield: guitar
Eintritt: 18.- €
Donnerstag, 21.Mai 20:30 h
Pee Wee Ellis
& Danny Grissett
play
Ellington
Pee Wee Ellis: tenor saxophone
(USA)
Danny Grissett: piano
Im letzten Jahr
jährte sich der vierzigste Todestag
eines der größten
Jazzmusiker aller
Zeiten, und kaum
einer nahm Notiz
davon, keine Tribute-Alben, so gut
wie nichts. Und
wenn im Jazz Podium daraufhin gewiesen wird, dass
jüngere Hörer (und
Musiker) kaum
noch mit Ellingtons
Musik, d.h. dem
größten und wichtigsten Oeuvre des
Jazz, vertraut sind,
dann trifft das leider
vor allem in Europa
zu. So kommt also
das Ellington Projekt von Pee Wee
Ellis, das eigentlich
be-reits 2014 seinen Start hätte nehmen sollen, genau rechtzeitig. Im Fokus
werden die wichtigsten und bekanntesten Werke Ellingtons
und seines Alter Egos Billy Strayhorn stehen: In a sentimental
Mood, Sophisticated Lady, I am a Lucky So and So, I got it
bad........ Auch wenn Pee Wee Ellis in den Geschichtsbüchern
der Pop-Musik für immer seinen Platz als Erfinder des Funk mit
James Brown, als wichtigster Weggefährte von Van Morrison
und Teil der kleinsten funkigsten Horn Section der Welt mit
Fred Wesley und Maceo Parker und zusammen mit ihnen als
würdigste Vertreter des James Brown Erbe gefunden hat, lässt
bei ihm auch im Alter von 74 Jahren nicht die Lust nach, sich
neuen Herausforderungen zu stellen. Für das Ellington-Projekt
hat er sich für einen der interessantesten jüngeren Pianisten
aus USA entschieden: Danny Grissett. Geboren in Los Angeles
begann Danny als Sechsjähriger mit einer klassischen Klavierausbildung, die er mit einem BA in Musikausbildung abschloss.
Später kam das Interesse am Jazz hinzu und er studierte mit
Meistern wie Barry Harris, Herbie Hancock und Kenny Barron
am Thelonious Monk Institute und erlangte einen MFA für Jazz
Performance am Cal Arts Institute. Mitte des letzten Jahrzehnts zog er nach New York und spielt seitdem u.a. regelmäßig mit Jeremy Pelt und Tom Har-rell. Mit seinem Trio hat er
mehrere großartige CDs für Criss Cross aufgenommen, zuletzt
„Stride“. Man darf auf dieses Zusammentreffen eines der letzten Meister der alten Tenorsaxophonschule, die ihre Wurzeln
bei Coleman Hawkins und Ben Webster hat, mit einem der
talentiertesten Pianisten der heutigen Szene gespannt sein.
Mal schaun, was der Duke dazu sagt. (Stephan Meyner)
Eintritt: 20.- €
Sarah Jane Morris hat über die Jahre hinweg viele Rollen verkörpert – markante Stimme in den Hits der Communards, Sängerin
melancholischer Jazzballaden, brechtsche Big-Band-Diva –, die
jedoch alle einen gemeinsamen Nenner haben: Morris’ mehrere Oktaven umfassende Stimme voller Dramatik und Leidenschaft. Einen weiteren Höhepunkt ihrer Karriere markiert das
Album „Bloody Rain“, das Afrika gewidmet ist, die musikalischen Akzente des Kontinents aber sehr subtil setzt, zumeist
in den schlingernden Gitarrenlinien von Tony Rémy, mit dem
sie die Songs geschrieben hat. Morris zeigt ihre stimmliche
Bandbreite und Wandlungsfähigkeit in allen ihren Facetten –
feurig im Song „Coal Train“ von Hugh Masekela, fröhlich in
einem Tribute an den ugandischen Schwulenaktivisten David
Kato, dunkel in „Deeper Well“ von Emmylou Harris, nachdenklich im Titelsong, was insgesamt einen phänomenalen
Mix aus kalter Wut und Mitgefühl ergibt. (The Guardian)
Eintritt: 20.- €
Samstag, 23.Mai 20:30 h
Blue Lounge Special
The
Hot Sardines
Miz Elizabeth Bougerol: vocals
blue lounge
(USA)
„Fast Eddy“ Francisco: dance
Evan „Bibs“ Palazzo: piano
Jason Prover: trumpet
Pete Lanctot: trombone
Nick Myers: saxophone
Evan „Sugar“ Crane: bass
Alex Raderman: drums
The Hot Sardines eroberten New York im Sturm, tragen Hosenträger und haben den Steptänzer „Fast Eddy“ Edwin Francisco
als Bandmitglied. Sie spielen Swing und Waschbrett und Gitarre wie Django Reinhardt, haben tolle Bläser und einen „wahnsinnigen“ Bassisten, „Sugar“ Evan Crane, mit seinem Kollegen
am Schlagzeug und Evan Palazzo am Klavier, der die Band von
der Rhythmusgruppe aus im Griff hat. Die Sängerin von The
Hot Sardines, Elizabeth Bougerol, ist Französin, international
aufgewachsen und hat in London studiert und ist deshalb in
frühen französischen Chansons genauso zu Hause wie im
Swing der 1930er und 40er Jahre. Nach New York flogen
ihnen die Herzen der Zuschauer in vielen Städten zu – wie z.B.
in Boston, Chicago, San Francisco, Phoenix, Santa Fe, auf
Malibu und bald auch außerhalb der USA bei diversen Jazz-Festival wie das in Paris, beim Montreal Jazz Festival oder erst
kürzlich beim EFG London Jazz Festival. Ihre Show vor ein paar
Tagen im legendären Rainbow Room im Rockefeller Center
war ausverkauft. (Pressetext)
It’s a great American success story worthy of the cinema: a
born-and-bred NYC actor meets a Parisian-born writer at an
open jazz jam over a noodle shop in Manhattan, and before
you could say „Bourbon Street Parade“, the Hot Sardines were
bringing their contagious brand of joy to audiences all over
the world. Bandleader Evan „Bibs“ Palazzo and lead singer
„Miz Elizabeth“ Bougerol combine with the Sardine ensemble
of powerhouse musicians – and their very own tap dancer – to
play „hot jazz“ as it was in the era when live music was king
… with a little glamour, a little grit, and a lot of passion. Even
while giving voice to the history-defining jazz of the 1920's,
30's, and 40’s, the Hot Sardines’ vibrant performances bridge
generations and captivate 21st century audiences. Vanity Fair
applauds their „unique repertoire, and a sound and style that
are distinctly their own“, and Forbes Magazine calls them
„one of the best jazz bands in NYC today.“ (Pressetext)
Montag, 25.Mai 20:30 h
Hannes Riepler/
Chris Cheek/Kit Downes/
Oli
Hayhurst/John Scott
Hannes Riepler: guitar
Chris Cheek: tenor saxophone
Kit Downes: piano, hammond organ
Oli Hayhurst: bass
Jon Scott: drums
(GB/A/USA)
Eintritt: 18.- €
Sonntag, 24.Mai 20:30 h
koenigleopold
feat. ensemble für
neue musik zürich
(A/CH)
koenigleopold
MC Rhine: MC, VJane
Lukas König: drums, basssynth
Leo Riegler: electronics, MC
London continues to be a magnet for foreign jazz musicians,
and one of the best is Austrian guitarist Hannes Riepler. (The
Daily Telegraph)
Das Hannes Riepler Quintet formiert sich neu – als ein aufregendes Projekt, das die aufsteigenden Stars der Londoner Jazzszene
mit der New Yorker Saxophonlegende Chris Cheek vereint. Die
Idee für dieses Projekt entstand, als Chris Cheek und Hannes
Riepler sich auf der Vortex Downstairs Jazz Night trafen, einer
renommierten Jam Session in London, die Riepler leitet. Neu in
der Band ist außerdem der hervorragende UK-Bassist Oli Hayhurst, der die Gruppe zusammen mit Jon Scott am Schlagzeug
und Kit Downes am Klavier vervollständigt. Rieplers Musik ist tief
in der Jazztradition verwurzelt, gleichzeitig zeitgenössisch und
melodisch, und dabei stets fesselnd. Manchmal brennend,
manchmal unbekümmert swingen die Stücke energetisch im New
York Downtown Style, auf den die großartige Band genau abgestimmt ist. Ein neues Album ist für dieses Jahr geplant, nachdem
bereits Rieplers Debütalbum „The Brave“ (Jellymould, 2012) von
der Kritik gefeiert wurde. Hannes Riepler wuchs in Österreich
auf, studierte in Amsterdam Jazzgitarre und zog 2006 nach London. Er tauchte unmittelbar in die lebhafte Szene ein, spielte
ausgiebig mit anderen Jazzmusikern verschiedener Generationen
zusammen und verfeinerte seinen eigenen Sound. Seitdem hat er
sich als energetischer und erfindungsreicher Gitarrist, beherzter
Komponist und Leiter der Vortex Jazz Night Jam Session in der
Szene einen Namen gemacht. (Pressetext)
Pleasingly melodic but also deeply rhythmic, easily digestible
yet subtly challenging, and just full of good ideas allied to
exemplary playing. (The Jazz Man)
Eintritt: 18.- €
ensemble für neue musik zürich
Hans-Peter Frehner: flute
Manfred Spitaler: clarinet
Viktor Müller: piano
Lorenz Haas: drums, voice
Martina Engel: violin
Nicola Romanò: cello
Christian Weber: bass
Daniel Riegler: trombone, conduction
„Beyond Taste - Without Subtlety“ oder „koenigwho?!!“ The
very serious unserious first club opera for anybody, anywhere
at anytime for no reasons at all.
die frau war ein alter mann
und steckt mir den finger in den mund
drückt auf den gaumen
ich hab geschrien (Leo Riegler)
„koenigwho“ Wer ist koenigleopold? Gerade rechtzeitig zur
allgemeinen Festschreibung ihrer Identität sprengt koenigleopold die wenigen übrig gebliebenen Grenzen und produziert
die erste konzertante Oper für alle Nicht-Opernhäuser dieser
Welt. Der Einsatz ist hoch: Nichts weniger als ihr vollkommen
ruinierter Ruf steht dabei am Spiel.
Mit dabei eine Horde an Kollaborateuren in Form des
ensembles für neue musik zürich. Eine unerschrockene Bande
echter Musiker, die zu retten versuchen, was nicht zu retten
ist. Eine totale Zeitverschwendung in zwei Akten. (Pressetext)
Eintritt: 18.- €
Dienstag, 26.Mai 19:00 h
Studio Dan
& Agnes Heginger
Strenge
Kammer
spielen Chansons von Friedrich Cerha
Agnes Heginger: Chansonnière
Mathilde Hoursiangou: Klavier
Andreas Moser: Perkussion
Michael Seifried: Kontrabass
„Eine Art Chansons“ und „Eine letzte Art Chansons“ nennt
Friedrich Cerha seine beiden Chansons-Zyklen, in denen er u.a.
Texte der Wiener Gruppe (Jandl, Artmann, Achleitner...) vertont.
Dazu schreibt er: „Insgesamt hat es mich gereizt, an Stelle der
gepflegten Aura des Lieds die Direktheit des Chansons anzupeilen, die sakrifizierten Bereiche der 'Großkunst' einmal hinter mir
zu lassen, mich auf dem gefährlichen Terrain der 'Kleinkunst' zu
bewegen und bei Wahrung des musikalischen Qualitätsanspruchs
– teilweise spielerisch – Verhaltens- und Reaktionsweisen zu
überspitzen, ins Absurde zu überdrehen oder auch das SchaurigBanale an der Realität unmittelbar zu zitieren.“
Eintritt: Pay as you wish an der Abendkassa
bzw. 7,50.- € im VVK inkl. Sitzplatzreservierung
Dienstag, 26.Mai 20:30 h
Steve Lehman Octet
„Mise
en Abîme“
Steve Lehman: alto saxophone, live electronics
Things You Are“ oder „April In Paris“ und den mehr musikalisches Neuland betretenden Kompositionen des Pianisten
Michael Arbenz bestens. Den vieren gelingt hier ein virtuoser,
interaktiver Spagat zwischen Struktur und Improvisation, so
als wären sie Seelenverwandte. Die sprechen bei ihren „Jazz
Talks“ eine gemeinsame Sprache, formulieren dabei aber
immer begeistert ihre individuellen Ansichten, die sich in der
musikalischen Konversation mal dynamisch, mal meditativ oder
lebhaft swingend, aber immer gegenseitig anregend und nie
egozentrisch zeigen. (Olaf Maikopf, Jazzthing)
...Überhaupt dürfte der amerikanische Jazz-Superstar sehr viel
von der Arbeit von Vein halten, denn es ist ja schon die zweite
gemeinsame Produktion nach „Lemuria“. Es ist immer wieder
spannend und formidabel, was Dave Liebman alles aus der
Band herauszuholen vermag und umgekehrt. Vein und Liebman beflügeln einander, und ihren musikalischen Kommunikationen wohnt man gerne bei, es sind immer interessante,
spannende musikalische Gespräche. Jazz Talks!!! (Concerto)
(USA)
Jonathan Finlayson: trumpet
Mark Shim: tenor saxophone
Tim Albright: trombone
Chris Dingman: vibraphone
Jose Davila: tuba
Drew Gress: bass
Tyshawn Sorey: drums
Eintritt: 18.- €
Donnerstag, 28.Mai 20:30 h
Cécile
McLorin Salvant
Cécile McLorin Salvant: vocals
Spektrale Kompositionen, als wären sie immer schon Jazz
gewesen.
Das Faszinierende am spektralen Jazz Steve Lehmans sind die
schimmernden Klänge, die durch präzise Konfrontation und fein
austarierte Interferenzen einzelner Instrumente erzeugt werden.
Dominante Obertöne, etwa die des Vibrafons, bilden den Rahmen für mikrotonale Harmonien. Organisiert wird das Ganze
durch Interaktionen der Bläser oder nervöse Aktionen innerhalb
der Gruppe, weniger durch Intervalle einer herkömmlichen Tonleiter. Steve Lehman studierte bei Tristan Murail, einem Pionier
des spektralen Stils, an der Columbia in New York. Mit seinen
spektralen Kompositionen zaubert Lehman Klänge, die oft an
den fluiden Charme elektronischer Musik erinnern. Aber bei
Lehman wirkt es easy, als wäre es immer schon Jazz gewesen.
Ein vollkommen schwereloser Jazz. Die Interaktion und freie
Improvisation der Musiker, eingebettet in ein Glasperlenspiel
aus komponierter mikrotonaler Musik, alles von einem vibrierenden Flow beseelt – erstaunlich! (Pressetext)
Eintritt: 20.- €
Mittwoch, 27.Mai 20:30 h
Vein
feat. Dave Liebman
Michael Arbenz: piano
(CH/A)
Thomas Lähns: bass
Florian Arbenz: drums
Dave Liebman: soprano saxophone
(USA)
Aaron Diehl: piano
Paul Sikivie: bass
Rodney Green: drums
1989 in Miami geboren, zog sie mit
18 Jahren nach
Aix-en-Provence,
um Politikwissenschaft und Jura zu
studieren – und
gewann mit 21
den Thelonious
Monk Competition
in Washington D.C.
„Unwiderstehlich“
(France Musique).
Mit ihrem Debüt
„WomanChild“ gewann die 25- jährige Sängerin Cécile
McLorin Salvant
2014 alle wichtigen
Preise im Downbeat Critics Poll:
Jazz Album of the
Year, Best Female Vocalist, Rising Star-Jazz Artist und Rising
Star-Female Vocalist. Ihre kindliche Gesangs-Stimme hat tiefe
Jazz-Wurzeln – irgendwo zwischen Blossom Dearie und Betty
Carter – und steht laut New York Times sogar in direkter Erbfolge der „Big Three – Billie Holiday, Sarah Vaughan und Ella
Fitzgerald“. (Elbjazz)
...Her voice clamps into each song, performing careful variations on pitch, stretching words but generally not scatting;
her face conveys meaning, representing sorrow or serenity
like a silent-movie actor. ..Onstage she moves within a small
perimeter and talks evenly, mostly in facts, to the audience.
She has short hair and white, thick-framed glasses; she smiles easily, but doesn’t have the typical mannerisms of many
younger jazz singers — conciliatory, or flirty, or mystical. Ms.
Salvant is as serious as a librarian, and never corny. She radiates authority and delivers a set with almost a dramatic arc.
(Ben Ratcliff, The New York Times)
Eintritt: 28.- € Sitzplatz, 20.- € Stehplatz
This is a great trio with the brothers Arbenz and Thomas Lähns
that I have been playing with the past few years. These guys
can go in any direction as you can hear on this live CD, from a
rock vibe to standards to free to 20th century inflected harmony. This CD presents a real panorama of jazz in our times.
(Dave Liebman)
Hiermit setzt das Schweizer Piano-Trio seinen 2009 während
gemeinsamer Konzerte begonnenen und drei Jahre später auf
dem Live-Album Lemuria“ fortgesetzten Dialog mit dem New
Yorker Saxofonisten Dave Liebman fort. Dieser erwies sich
jedesmal als inspirierend und von gegenseitigem Respekt
geprägt. Und auch diesmal funktioniert das Zusammenspiel
bei ganz eigenständig interpretierten Standards wie „All The
The e Fame
Geormgiily Trio
Fa
fr.30.10.2015
Freitag, 29.Mai 20:30 h
Sonntag, 31.Mai 20:30 h
The P&B Stageband
Die Strottern
&Klemens
JazzWerkstatt
Wien
Lendl: violin, vocals
(A)
David Müller: guitar, vocals
Clemens Salesny: alto saxophone, bass clarinet
Martin Eberle: trumpet, fluegelhorn
Martin Ptak: trombone
Peter Rom: guitar
Clemens Wenger: piano, keyboards
Bernd Satzinger: bass
Lukas König: drums
„… Hier (Villach, Carinthischer Sommer) bewies das kongeniale
Duo, dass Wienern für Fortgeschrittene auch in Kärnten den
richtigen Ton zu treffen vermag. Letzterer gefällt sich bevorzugt
in Schräglage, der die technikstarke und enthusiastische JazzWerkstatt ein tragfähiges Gerüst verpasst. Auf diesem hanteln
sich Die Strottern mit selbstironischer Ehrfurchtslosigkeit bis in
den Wienerliedhimmel, um Engerln die Flügel zu stutzen und
als Düsenjets ins Heute zu jagen. Das Ergebnis dieser „Radikalchirurgie“ ist ein völlig neu empfundenes Wienerlied, das sich
nicht als zuckerlrosa Raunz- und Schmachtfetzen im Schmalzfass suhlt, sondern – dem CD-Titel entsprechend – ein
„Elegant“(es) bis existentialistisches Klangkleid trägt, auf dem
nach zwei pausenlosen, bejubelten Stunden Jazz, Reggae, Funk,
Freejazz und Weltmusik leuchten. Grandios!“
(Kronen Zeitung, 2010)
Eintritt: 20.- €
Samstag, 30.Mai 20:30 h
Middleton/Oláh/
Ramsbøl/Nussbaum
Andy Middleton: tenor-, soprano saxophone
(USA/A/H/DK)
Kalman Oláh: piano
Morten Ramsbøl: bass
Adam Nussbaum: drums
Sometimes the stars
align to bring the
right people together
- these 4 world-renowned musicians
have played with
each other in various
formations over the
years but never together as a quartet.
Adam Nussbaum,
truly one of THE
drummers of our
time, is the nexus
connecting and creating this stellar band.
Performing their own
compositions as well
as gems from the
repertoire the Middleton/Oláh/Nussbaum/Ramsbøl Quartet
brings together the USA, Hungary and Denmark through the
universal language of Jazz. (Andy Middleton)
Eine „All-Star-Band“ rund um die in Österreich unterrichtenden Andy Middleton (Kons Wien) und Morten Ramsbøl (Uni
Graz) mit dem phantastischen ungarischen Pianisten Kalman
Oláh und dem wunderbaren amerikanischen Schlagzeuger
Adam Nussbaum. Welcome again! CH
Eintritt: 18.- €
Katja Cruz/Darius Jones/
Howard Curtis
„Peace
of mind“
Katja Cruz: vocals
(A/USA)
Darius Jones: alto saxophone
Howard Curtis: drums
„Peace of mind“ ist, was ist, wenn die musikalische Suche für
einen Moment erfüllt ist. Wenn Himmel und Erde und die
Menschen eins sind. Und Licht. Nach ihrem fantastischen
Zusammenspiel in New York haben die drei Musiker beschlossen, ihre gemeinsame Arbeit fortzusetzen. Dieses Konzert im
Porgy & Bess wird nun live aufgenommen. (Katja Cruz)
Auf eine wirklich von allen musikalischen Begrifflichkeiten und
Definitionen enthobene Klangreise entführen die aus Graz
stammende Vokalkünstlerin und Komponistin Katja Cruz und
der international renommierte amerikanische Perkussionist
und Schlagzeuger Howard Curtis die HörerInnen auf ihrer
gemeinsam aufgenommenen CD „Lightning & Thunder“. Was
das Duo auf den Weg bringt, ist der kunstvolle Umgang mit
den uralten Klängen dieser Welt in einem zeitgenössischen
musikalischen Kontext. Die Melodien bleiben nur erahnbar, die
Arrangements abstrakt und unvorhersehbar. Die beiden betätigen sich als avantgardistische KlangmalerInnen, denen es vor
allem darum geht, vielschichtige akustische und von jeglicher
Zeitachse losgelöste Stimmungsbilder höchster Intensität und
Dichte entstehen zu lassen. Ein Experiment, das in höchstem
Maße gelungen ist. (Mica)
Erweitert wird das Duo durch den amerikanischen Saxophonisten und Komponisten Darius Jones, der mit Sun Ra, Andrew
Cyrille oder Matthew Shipp gearbeitet hat und in dem phantastischen Quartett von Eric Revis auch hierzuorts zu überzeugen
wusste. Spannend! CH
Eintritt: 18.- €
Vorschau Juni & Juli
Mo.01.06. da Blechhaufn XXL
Di.02.06. Matisyahu Mi.03.06. Rolf
Kühn Quartet Do.04.06. Hazmat
Modine Fr.05.06. Yedda Lin's P.E.I.
Sa.06.06. Heinrich von Kalnein /
Christian Bakanic / Gregor Hilbe
So.07.06. Elina Duni Mo.08.06.
Catch Pop String Duo & Orges &
The Ockus-Rockus Band Di.09.06.
Vid Jamnik 4tet feat. Jim Rotondi
Mi.10.06. Holler My Dear Do.11.06.
Silvie Courvosier Trio w/ Drew
Dress & Kenny Wollesen Sa.13.06.
Vadim Neselovskyi & Arkady Shilkloper So.14.06. Ulf Wakenius &
Boss-City Mo.15.06. radio.string.
quartet.vienna / Woody Black 4
Mi.17.06. Alfredo Rodriguez Trio
w/ Reinier Elizarde Ruano & Borja
Barrueta Do.18.06. Randy Brecker & Bob Mintzer & Hammond
Eggs Fr.19.06. Sakhina Sa.20.06.
Jimi U Albert Mair Quintet So.
21.06. Die Strottern & JazzWerkstatt Wien Mo.22.06. bis Fr.26.06.
kons.jazz.festival 2015 So.28.06.
Mike Stern & Didier Lockwood
B a n d M o . 2 9 . 0 6 . b i g . m d w. b a n d
directed by Markus Geiselhart
Di.30.06. Flat Earth Society Mi.
01.07. bis Mi.08.07. Jazzfest Wien
w/ Sarah McKenzie / Viola Hammer
/ Jason Marsalis... Fr.10.07. Hansi
Caruso Sa.11.07. Karl Ratzer Trio
So.12.07. Azar Lawrence Quartet