IMMER NUR HÖHER, SCHNELLER, WEITER? Das Coaching-Magazin für bewusste Lebensführung 02|15 € 4,80 INHALTSVERZEICHNIS Unsere Autoren der Ausgabe: Immer nur höher, schneller, weiter? Fortschritt – wohin soll die Reise gehen? Fortschritt um des Fortschritts willen, oder Fortschritt im Sinne von Nachhaltigkeit? Was nützt dem Menschen und was schadet ihm? – Das sollten die Kriterien sein, die über unser Fortschreiten entscheiden! Ingrid Gerstbach ist Wirtschaftspsychologin und Unternehmensberaterin mit dem speziellen Fokus auf Design Thinking und Innovationsmanagement. Sie unterstützt mittelständische Unternehmen bei der Entwicklung von Veränderungen. Peter Gerstbach Gerstbach ist Business-Analyst, Unternehmensberater, Trainer und Coach. Er berät mittelständische Unternehmen bei der Entwicklung und Konzeptionierung von IT-Projekten. 4 Wie gut muss ich sein, um gut zu sein? 8 Burnout – die Hintertür der Leistungsgesellschaft Ingrid und Peter Gerstbach Claudia Kleinsteuber Claudia Kleinsteuber Bankkauffrau, Riskmanager, NLP Master, wingwave® Coach, Therapie für Hypnose, Stressmanagementtrainer, Quantum Entrainment Master, Pferdephysiotherapeut, Pferdewirt. Dozentin an der Hochschule Fulda. Studienleitung für die Ausbildung zum Fachberater für BurnoutProphylaxe und Stressmanagement. 14 Die ewig Suchenden Abbas Schirmohammadi Abbas Schirmohammadi ist Personality Coach, Management-Trainer und Mediator. Seit über 10 Jahren betreut er Klienten aus Wirtschaft, Sport und Politik. Er arbeitet dabei auch mit Entspannungsverfahren, Familienstellen und klientenzentrierter Gesprächsführung. Von Coach zu Coach Weg zum Coach – Wie ich Coach wurde – 32 Der vom Berater über persönliche Umwege zum Coach Yvonne Guderjahn Dajana Meißner ist mit ganzem Herzen Lebens – und Beziehungscoach. Ihre fundierte internationale Kompetenz ist das Ergebnis ihrer Marketing-Tätigkeiten. Viele zertifizierte Aus- und Weiterbildungen u. a. als Ganzheitlicher & Visionary Coach, Kundalini Yogalehrerin oder im Bereich Medialität folgten. 2 37 KODE® als Tool zur Förderung der Mitarbeiterverbundenheit im Team Simone Hahn Nr. 02/2015 Themenwelten Gesundheit Gesund und glücklich – Selbstoptimierung macht auf Dauer krank! Dajana Meißner und Sigi Härmand 20 Business Die Illusion von stetigem Wachstum Unsere Autoren der Ausgabe: Sigi Härmand ist Coach für Beruf und Gesundheit, Kundalini Yoga Lehrerin und kommt mit betriebswirtschaftlichem Know-How aus der Frankfurter Bankenwelt. Sie kombiniert ihre langjährigen Business-Erfahrungen als Personalberaterin im gesundheitlichen und spirituellen Bereich des Kundalini- und Business Yogas. Udo Bellack Udo Bellack 26 Rückblick Feminess Business Kongress vom 07.03.2015 42 ist Diplom-Biologe, langjährig erfolgreicher Verkäufer in der Pharma-Industrie, zertifizierter Trainer und zertifizierter S.C.I.L.-Master und Wirkungscoach. Sein Hauptthema ist die Steigerung des beruflichen und persönlichen Erfolgs. Simone Hahn ist als Coach und Trainerin seit vielen Jahren erfolgreich tätig. Ihr Fokus ist die Persönlichkeitsentwicklung, das Verbinden von Menschen im Rahmen von Team-Trainings und die Optimierung der Selbstwirksamkeit. Pierre Franckh Rubriken 1 Editorial 43 Impressum 31 Leserbrief 40 Medienwelt Neuheiten – Tipps – Lieblingsstücke Nr. 02/2015 44 U3 Was? Wann? Wo? Seminare und Veranstaltungen – Aus- und Fortbildungsinstitute Kolumne Der Erfolg verändert sich mit dir Pierre Franckh ist Schauspieler, Moderator und Synchronsprecher und arbeitet heute als Motivationstrainer, Autor und Coach im Bereich der alternativen Lebenshilfe. Sein Bestseller „Erfolgreich wünschen“ wurde in 21 Ländern veröffentlicht. Sagen Sie uns die Meinung Geben Sie uns einen Eindruck davon, was Ihnen an coach!n besonders gut gefällt. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und schreiben Sie uns an [email protected] Wir sind gespannt auf Ihren Leserbrief, den wir gern in coach!n veröffentlichen. 3 GESUNDHEIT Gesund und glücklich Selbstoptimierung macht auf Dauer krank! Wie die „neue“ Weiblichkeit die Welt verändert Selbstoptimierung versus Weiblichkeit Selbstoptimierung bedeutet „Kontrolle in allen Bereichen“ unseres Lebens. Ursprünglich als unterstützendes Instrument für persönliche Transparenz sowie Weiterentwicklung und Steigerung von Eigenschaften und Fähigkeiten gedacht, hat sich das Konzept mittlerweile selbst in Frage gestellt. Karriere, Familie, Haushalt, Beziehung und Kinder managen, stets schön und schlank sein, eigenes Geld verdienen, immer alles alleine machen, den „eigenen Mann stehen“. Diese Form der Selbstoptimierung hat unseren weiblichen Kontrollzwang immens bestärkt. Dies hat zur Folge, dass wir Frauen unsere weiblichen Attribute wie Weichheit, Intuition, Vertrauen und Mitgefühl verdrängt haben, um nach außen Kraft, Stärke und Unverwundbarkeit auszustrahlen. Kontrolle in allen Bereichen – das Motto der modernen Frau Wir haben uns mittlerweile so weit „selbst optimiert“, dass wir alles kontrollieren wollen. In dem ganzen Puppentheater, welches wir Leben nennen, sind wir sowohl der Puppenspieler, der die anderen Marionetten steuert, als auch die Puppen selbst. Durch unsere selbst auferlegten multiplen Rollen wie Mutter, Geschäftsfrau, Ehefrau, Hausfrau, Partnerin, Freundin, Familienmanagerin, Kollegin, Sexpartnerin und Back-up für den Ehemann mutierten wir zu perfekten Schauspielerinnen, die auf Knopfdruck in die jeweilige Rolle 20 Nr. 02/2015 schlüpfen. Selbstverständlich haben wir uns aufgrund unseres hervorragenden Organisationstalents und mit Hilfe der Selbstoptimierung entsprechende Prozesse und Programme aufgebaut, die wir bei Bedarf abrufen können. Vom Regen in die Traufe? Während die Frau in den 1950er-Jahren erfolgreich um Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau kämpfte, sind wir heute ganz anderen Stressfaktoren ausgesetzt. Mal davon abgesehen, dass unsere Gesellschaft teilweise immer noch in alten patriarchalen Strukturen verharrt (z. B. bei Vergütungsunterschieden, Besetzung von Führungspositionen o. ä.), ist unser eigenes Leben zudem nicht in Balance. Die Realität zeigt, dass Frauen mehr an StressSymptomen leiden als Männer. Wir neigen dazu, uns selbst Druck zu machen und den Bedürfnissen anderer Menschen zu entsprechen. Hinzu kommt noch, dass wir alles kontrollieren – und uns dabei sicher fühlen wollen. „Die Frau kümmert sich um alles“ – und vergisst dabei sich selbst! Ist das der Weg, der uns glücklich macht? Wissen wir eigentlich noch, was es bedeutet, „Frau zu sein“? Untersuchungen zeigen, dass die Krebsrate der primären und sekundären weiblichen Geschlechtsorgane rapide zugenommen hat. Und die Fruchtbarkeit der Frauen sinkt ebenfalls weiter. Sind wir liebevoll und anmutig oder attackieren wir unsere eigene Weiblichkeit? Bild: © Deklofenak / Fotolia.de Sollen wir nun unsere mühsam erkämpften Freiheiten aufgeben und in die Andokratie zurückkehren – ist das Weiblichkeit? Nr. 02/2015 Nein! Es geht nicht darum, dass Frauen ihre Rechte aufgeben. Leider ist es aber so: oftmals sind der Kampf gegenüber dem Anderssein der Geschlechter und der fehlende Respekt füreinander das größte Problem. 21 GESUNDHEIT Erwecke Deine ursprüngliche Weiblichkeit Was ist das Schönste auf der Welt? Eine schöne Frau. Und was ist noch schöner als eine schöne Frau? Eine entspannte schöne Frau! Es wird Zeit, dass wir Frauen uns bewusst werden, wer wir wirklich sind – und es auch leben. Nur das heilt uns selbst, unsere Beziehungen und die Gesellschaft. Wenn wir Frauen entspannt und ausgeglichen sind, können wir Berge versetzen. Wir können durch unsere Ausstrahlung Männer anziehen. Dazu müssen wir uns nicht einmal besonders sexy kleiden – ein wunderbares Lächeln genügt. Wir sind großartige Strateginnen, und das auf subtile, liebevolle Art und Weise. Ein „HOCH“ auf die wunderbare Weiblichkeit – sie will geehrt werden Wir Frauen sind die „Innenminister“ jeder Liebesbeziehung. Wir sind der energetische Motor für uns selbst, für den Mann, für die Beziehung, für die Familie, für jegliche Unternehmung und für die Gesellschaft. Unseren eigenen beruflichen Erfolg – und den unseres Mannes – können wir durch liebevolle Hingabe und Energie maßgeblich mitbestimmen. Frauen können neues Leben gebären. Unsere Gebete und auch Wünsche (bewusst oder unbewusst) sind sehr machtvoll und können Großes bewegen. Wir sind von Natur aus um ein Vielfaches intuitiver als der Mann. Frauen können wunderbar kommunizieren. Wir denken mehrschichtig und sind multitaskingfähig. In Kombination mit klarer Absicht und Kommunikation können wir Frauen ein glückliches Leben gestalten! „Meine ganz persönliche Vision ist, dass wir Frauen irgendwann mal sehr gut dafür entlohnt werden, dass wir unsere Weiblichkeit in Form von Macht, Schöpfungskraft und Mitgefühl zur Verfügung stellen. 22 Und davon profitieren dann die Unternehmen – indem sie mehr auf die intuitive Stärke der weiblichen Mitarbeiter und Führungskräfte vertrauen – strategisch wie operativ.“ (Dajana Meißner) „Wenn wir unsere weiblichen Fähigkeiten und unsere Macht wertschätzen, dann ändern wir uns und die Welt!” (Dajana Meißner) Die Energieräuber der Frau Welche Qualitäten stärken uns Frauen? Es ist wichtig, dass wir uns unserer angeborenen Qualitäten und Stärken wieder bewusst werden – und uns regelmäßig damit verbinden. Dieses Bewusstsein schafft Entspannung. Frauen sollten versuchen, auch in den geschäftigen Zeiten des Tages den Kontakt mit der eigenen inneren Stimme, der Seele, zu halten. Die Qualitäten der Frau sind u. a.: • Hingabe, liebevolle Unterstützung, z. B. für uns und unsere Nächsten • Mitgefühl und Toleranz • Humor und Kreativität • Intuition und Projektion • der eigenen Unsicherheit auf den Grund gehen zu können, denn die Unsicherheit ist der größte Feind der Frau • Anmut und Würde • Probleme mit anderen Frauen zu besprechen, um in konstruktiver Art und Weise Lösungen zu finden, bewusst und verantwortungsbewusst zu leben • Lenken und Leiten auf subtile, harmonische und liebevolle Art Um diese Qualitäten auszuleben benötigen wir: • Entspannung, Entspannung, Entspannung – mindestens 2 x 11 Minuten am Tag bewusst ausruhen, hinlegen, Augen schließen und „Nichts-Tun“ • spielerische Leichtigkeit im täglichen Umgang mit uns selbst und mit anderen • Meditationen und Gebete • klare Abgrenzung, um eigene Energieressourcen zu aktivieren • ganz wichtig: mehr im „Sein“ leben – mehr mit unserer inneren Stimme in Verbindung treten • die eigene, innere Sicherheit finden, stärken und leben Wenn die Tankstelle leer ist, dann kann keiner mehr tanken – deshalb müssen Frauen besonders an ihren Energiehaushalt denken und sich auch abgrenzen und entspannen lernen. Es ist z. B. absolut nicht förderlich, sich mit Männern zu vergleichen oder zu handeln wie ein Mann. Männer verfügen über ein anderes Nerven- und Körpersystem, das der Frau ist viel sensibler, komplexer und „anfälliger“. Selbst bei einer starken körperlichen Konstitution, die manche Frauen mitbringen, werden sie im Endeffekt doch mehr Erholungspausen benötigen als die Männer. Weitere „Energieräuber“ sind fehlender Selbstwert, ständig nur „machen“, kontrollieren und dabei unter häufiger Anspannung stehen. Einige Frauen neigen dazu, Angst- und Rachegefühle, Neurosen oder Unsicherheiten an sich selbst auszuleben – oder sogar Erfolgsvermeidungsstrategien zu entwickeln! Wie Frauen Energie gewinnen können Reduziere die Aufgaben: • zu viel Hausarbeit: wir besorgen uns eine Putzfrau oder Haushaltshilfe, die uns liebevoll den Rücken freihält, wir sind wertschätzend und dankbar • zu viel Arbeit / Konflikte mit Kindern und Familie: wir machen klare Ansagen und lernen, Aufgaben zu delegieren – wir geben ab und nehmen andere mit ins Boot, voller Vertrauen • bei Problemen: wir gehen in die Reflexion oder in ein Coaching und holen uns professionelle Unterstützung, um das Konfliktthema aufzulösen • zu viel „Arbeit“ in der Arbeit: wir fragen uns, ob wir den Beruf leben, der uns Spaß macht? Wir lassen uns unterstützen, um diesen bei Bedarf zu wechseln – oder um eine Vision bzw. einen Maß- Nr. 02/2015 „Ich reflektiere jeden Abend zwei Minuten lang meinen Tag und bin dankbar für alles, was ich erfahren durfte. Ich weiß, dass ich reich und gesegnet bin.“ (Dajana Meißner) „Ich mache mir regelmäßig bewusst, dass ich als Frau das Element Wasser repräsentiere. Wenn ich nicht im Fluss bin, dann ist gar nichts im Fluss. Ich weiß, dass meine wechselnden Stimmungen Ausdruck meiner Weiblichkeit und meiner ständigen Veränderung sind – denn das ist das Wesen des Wassers. Alles fließt, nichts ist beständig. Mal ist Sturm, mal ist Ruhe. Das ist ein wichtiger Schritt zur Selbstakzeptanz und Selbstliebe.“ (Sigi Härmand) Raus aus dem Kontrollzwang – rein in die „neue“ Weiblichkeit Familie, Kinder, Beruf, Geld, Alltag, Selbstverwirklichung – ohne einen Teil Optimierung und gute Organisation kommt die Frau von heute nicht aus. Doch bitte nicht auf Kosten der eigenen Weiblichkeit! Welcher Mann, welche Kinder, welche Freunde wünschen sich eine „nur“ funktionierende, durch und durch organisierte und bis ins Detail kontrollierte weibliche „Maschine“? Wo bleibt die Spontaneität, die Freude am Augenblick, die Freiheit der Entscheidungskraft und die Flexibilität? Nur „abhaken“ auf der to-do-Liste ohne wirklich zu leben – Nein Danke! Das Leben bietet so viel mehr… Wenn wir als Frau gesund und glücklich sein wollen, müssen wir dem Perfektionsund Kontrollwahn ein Ende setzen und uns als göttliches Wesen mit menschlichen Fehlern liebevoll annehmen lernen! Nr. 02/2015 Bild: © Patrizia Tilly / Fotolia.de nahmenplan für die Zukunft auszuarbeiten • bei Unsicherheit: wir fragen unsere „Schwestern“ und tauschen uns mit Gleichgesinnten aus – wir finden Ideen, holen uns Unterstützung und Ratschläge Gemeinsam und füreinander – mehr Lebensfreude für Frauen und Männer Die Umsetzung wird uns Frauen jedoch nur gelingen, wenn wir unsere Männer mit „ins Boot holen“. Hilfreich ist hier eine offene Kommunikation zu allen Herausforderungen des Lebens. Die Lösungswege sollten dabei für beide Partner im Einklang sein. Bei konstruktiven Gesprächen geht es auch darum, Forderungen klar zu stellen und den eigenen Standpunkt zu vertreten. Wichtig hierbei: von Herzen sprechen, die Meinung des anderen und mögliche Kontroversen respektieren. „Gegen die Männer zu arbeiten, bedeutet, gegen unsere weibliche Natur zu agieren und sich unseren eigenen Ängsten und Unsicherheiten hinsichtlich des männlichen Machtmissbrauchs nicht zu stellen.“ (Dajana Meißner). Wir haben lange genug gegen uns, unsere „Schwestern” und die Männer gekämpft Es wird Zeit, dass wir im Team zusammen arbeiten! Um in der heutigen Zeit aus tiefstem Herzen glücklich zu sein, ist es wichtig, dass Mann und Frau eine Einheit bilden. Eine große Herausforderung ob der naturbedingten Unterschiedlichkeiten der Geschlechter – aber der einzig gangbare Weg! Wir werden in einer Art „positiver, gegen- seitiger Abhängigkeit“ mit unserem Partner leben, hin zu einem Füreinander und weg vom Ego-Trip. Wir sind sozusagen auf dem Weg zur Einheit – ohne uns dabei selbst zu verlieren. Welche Auswirkungen hat die „neue“ Weiblichkeit auf den Mann? Die Konsequenz ist, dass sich Frau und Mann stärker verbunden fühlen und sich gegenseitig in ihrer Persönlichkeit stärken. Die Frau hält dem Mann z. B. „den Rücken frei“ – im Gegenzug fördert und bestärkt er sie bei ihren beruflichen und privaten Ambitionen. Die sichtbaren Veränderungen zeigen sich unter anderem im harmonischen Umgang miteinander – und in einer zufriedenen Partnerschaft. „Mein Mann sagt immer, dass es ihm viel leichter fällt, seinem Beruf nachzugehen, auch wenn es mal anstrengend wird. Wenn ich entspannt bin, kann ich ihn verbal, mental und auch physisch viel besser unterstützen. Ich mache dies dann sehr gerne aus tiefstem Herzen – ohne dass ich es „muss“, oder es von mir verlangt wird.“ (Dajana Meißner) Wie Frauen Männer zu Präsidenten machen Ein schönes Beispiel für die „neue und machtvolle“ Weiblichkeit beschreibt folgende Anekdote: 23 GESUNDHEIT VERANSTALTUNGSHINWEIS Nächster Workshop „Woman`s Heart“: 18. / 19.04.2015 in Frankfurt am Main, www.womansheart.de Michelle und Barack Obama gehen essen – in Michelles Lieblingsrestaurant, das ihr alter Schulkamerad Bob seit Jahren erfolgreich leitet. Bob gibt sich stets die größte Mühe, das Präsidentenehepaar standesgemäß zu bewirten – und wie immer ist er auch heute ganz besonders um das Wohl der First Lady besorgt. Barack wispert Michelle zu, dass Bob doch wohl seit langem ein Auge auf sie geworfen hätte – und sicherlich schon seit der Schulzeit in sie verliebt sei. Michelle lächelt Barack sanft an und antwortet: „ Und wenn schon, mein Lieber – ich habe Dich geheiratet, weil ich Dich liebe und ich bin sehr froh, Deine Frau zu sein.“ Barack lächelt zurück: „Ja, mein Schatz – und deswegen bist Du jetzt ja auch die First Lady – hättest Du Bob geheiratet, wärst Du nur Restaurantbesitzerin!“ Daraufhin schaut Michelle ihn zärtlich an, streichelt ihm sanft über den Kopf und antwortet: „Nein, mein Liebling, wäre ich mit Bob verheiratet, dann wäre er jetzt der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika …“ ergeben sich Gemeinsamkeiten, die vorher nicht möglich waren. Begonnene Projekte werden umgesetzt und erfolgreich beendet. Ähnliche Hobbys und Interessen wecken Lebensfreude und erschaffen viel Zuneigung und Vertrauen füreinander. Mann und Frau sind füreinander geschaffen, um sich optimal zu ergänzen, sich Wert zu schätzen und sich gegenseitig in ihrer Entwicklung zu fördern. „Die gemeinsame Arbeit mit meinem Partner an unserer Musik, das Komponieren der Melodien, der Gesang und die finale Umsetzung unserer Werke verbinden uns viel mehr, als dies Worte jemals könnten. Es ist wie ein Ritual – mit magischer, kraftvoller, unendlicher Energie.“ (Sigi Härmand) Die Frau repräsentiert das Unterbewusstsein des Mannes – genau so, wie der Mond die Sonne reflektiert. Das Weibliche steht für das weiche, fließende, beruhigende, aufnehmende und veränderliche Prinzip und wird der wechselhaften und bewegten Mondenergie zugeordnet. Der Mann repräsentiert die Sonnenenergie, er steht für das Beständige, die Standfestigkeit, den „Fels in der Brandung“, egal was pas- Jedes Individuum hat die Möglichkeit, ursprünglich & schöpferisch zu sein Weiblichkeit leben, das Anderssein des Partners respektieren und wertschätzen – das neue Teamwork in Beziehungen Männer und Frauen stehen immer in Beziehung zueinander. Ändert sich z.B. die Partnerin, hat das einen Effekt auf den Partner. Wer kennt das nicht – auf einmal 24 siert. Er ist stabil, sicher und steht für das feste, wärmende, anregende und kraftvolle Prinzip. Beide zusammen bilden eine Polarität, die untrennbar miteinander verbunden ist. Der Begriff Polarität bedeutet, dass jeder Aspekt dieser Welt aus einem Gegensatzpaar besteht, wobei keine Wertung vorgenommen wird. Es gibt kein gut oder schlecht. Beide Pole bedingen einander. In unserer Sprache nutzen wir z. B. das „Yin und Yang“ ☯ aus der chinesischen Philosophie. Das weiße Yang (hell, hart, heiß, männlich, Aktivität) und das schwarze Yin (dunkel, weich, kalt, weiblich, Ruhe) werden gegenüberstehend dargestellt. Auch der Ausdruck „Mutter Natur und Vater Staat“ wird z. T. als komplementäre politische Metapher benutzt. Beide Begriffe verdeutlichen die Einheit der polaren Gegensätze – und erschaffen durch ihre Divergenz eine unendliche Vielfalt an Möglichkeiten! Wenn beide Pole ihre größtmögliche ursprüngliche Qualität und Stärke einbringen und sich darüber im Klaren sind, dass in ihnen die Gegensätze aufeinandertreffen, dann ist dies eine wunderbare Voraussetzung für eine friedliche und harmonische Partnerschaft. Wie kann der Mann von der Veränderung der Frau profitieren? Männer lieben Frauen, weil sie in ihnen ihren Gegenpart, Behaglichkeit und besonders Inspiration finden. Eine Frau, die voller Intuition, Entspannung und Verbundenheit mit ihrem inneren Wesenskern ist, kann dem Mann helfen, sich auf seine ursprünglichen Qualitäten und Stärken zu berufen. Der Mann muss nicht ständig „an allen Fronten kämpfen“, sondern kann sich auf die intuitive, sanfte und wissende Führung seiner Frau verlassen. Der Druck, überall „seinen Mann zu stehen“, ständig wachsam, auf der Hut und in Alarmbereitschaft gegenüber möglichen Bedrohungen zu sein, wird ihm genommen. Das ursprüngliche „Radarsystem“ der Frau (ihre Fähigkeit, auf größere Entfernung Gefahren zu erspüren), hilft dem Mann, sich zu entspannen und besonders seine väterlichen und fürsorglichen Aspekte zu entwickeln und zu leben. „Der Mann sucht Inspiration, Anerkennung und Bestätigung seiner Persönlichkeit in der Polarität, welche die Frau darstellt. Zudem sucht er Ausdehnung – auf körperlicher, spiritueller und mentaler Ebene. Auf körperlicher Ebene ist es das, was Mann und Frau füreinander tun, auf menNr. 02/2015 taler Ebene ist es die Inspiration, die sie sich gegenseitig geben, auf spiritueller Ebene ist es das Vertrauen, das sie ineinander haben.“ (Yogi Bhajan, Meister des Kundalini Yoga) Wie die „neue“ Weiblichkeit auch Männer und die Beziehung stärkt Bei all den Aufgaben, bei all dem Stress, den wir haben und uns vor allem oft selbst machen, benötigen wir ein Ventil. Dieses Ventil ist oftmals der Partner. Besonders die Nörgelei der Frau löst beim Mann Stress aus und hat für viele Männer nichts mit „Weiblichkeit“ zu tun. Der Mann muss zusätzlich Energie aufwenden, um die wahren Ursachen seiner nörgelnden Frau herauszufinden. Eine „schwere Geburt” – zeit- und gesprächsintensiv und endet oft im „Streit“. „Ralf spiegelt mir jedes Mal, wenn ich ganz bewusst in meinen weiblichen Energien angekommen bin und verweile, dass das genau so ist, wie er es sich als Mann aus tiefstem Herzen wünscht. Er empfindet mich als weicher, vielschichtiger, lebendiger, tiefer.“(Sigi Härmand) Auch auf sexueller Ebene finden eine entspannte, in der eigenen Sicherheit und Weiblichkeit ruhende Frau und ein Mann, der sich seiner ureigenen männlichen Stärken und Qualitäten bewusst ist, eine erfüllende, nährende und Bewusstseins erweiternde Verbindung. Der Schlüssel- und Ausgangspunkt dafür ist immer der Bewusstseinszustand der Frau! Nr. 02/2015 Bild: © drubig-photo / Fotolia.de Dauerhafte Kritik am Mann hingegen lässt ihn an seiner Männlichkeit zweifeln – und das schwächt sein elektromagnetisches Feld, seine Ausstrahlung, sein „Standing“. Dies kann entweder zum Rückzug, zur Ignoranz oder zur Aggression in der Partnerschaft führen. Der Mann wünscht sich Lob und Anerkennung – und eine liebevolle, zugängliche und glückliche Partnerin. Und genau das wünscht sich auch die Frau! Vertrauen in das „neue Frau-Sein“ setzen Die „neue Frau“ von heute ist entspannt, sie ist voller Vertrauen in sich selbst und ihre eigene innere Führung. Im liebevollen, konkurrenzlosen Umgang mit ihren „Schwestern“ und Gleichgesinnten holt sie sich Rat und Unterstützung in Krisensituationen. Sie kommuniziert offen, klar und jederzeit aus tiefstem Herzen. Sie stellt Forderungen, hat ihre eigenen Ideen und Visionen und setzt diese auch um. Sie kann sich abgrenzen, kann abgeben, kann mit gutem Gewissen auch mal „nein“ sagen. Sie sorgt liebevoll für sich und folgt ihrer Intuition. Sie ist bereit, sich ihren tiefsten Ängsten und Unsicherheiten zu stellen. Sie hat Freude, gemeinsam mit ih- rem Mann zu wachsen und sich gleichzeitig selbst weiterzuentwickeln. Sie folgt einer klaren Projektion, ihr Leben trotz „Hochs“ und „Tiefs“ in Dankbarkeit wertzuschätzen und zu genießen. Sie hat vor allem eins: Mut zur Veränderung und besonderen Mut zur „Rückkehr“ in ihre ursprüngliche, kraftvolle und kreative Form des Seins – in ihre Weiblichkeit! KONTAKT Dajana Meißner www.dajana-meissner.de Sigi Härmand www.kundaliniyoga-rheinmain.de 25
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