PM ENiQ Roadshow - DOM Sicherheitstechnik

Industrie
cfk.– Für magische Momente hatte das Brühler Unternehmen DOM mit Nicolai Friedrich einen professionellen
Künstler engagiert. Doch es gelang dem Spezialisten für Zutrittskontrolle, die Gäste auch bei der Präsentation
seines neuen Produktes „ENIQ“ zu überraschen. Bei der dritten Generation elektrischer Schließzylinder von DOM
„wurde jedes Einzelteil neu entwickelt“, wie Geschäftsführer Martin Dettmer zum Auftakt der Veranstaltung vor
über 100 engen Fachhandelspartnern in Frankurt sagte. So wurden die Fachhändler auf eine „Reise in neue
Dimensionen“ mitgenommen, wie Dettmer selbstbewusst ankündigte.
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Zuhören war wichtige Basis
Spezialist für Zutrittslösungen DOM überrascht Kunden mit komplett neuem Schließzylinder
Zuletzt war es doch etwas ruhiger geworden bei DOM. Der Spezialist für Zutrittslösungen, der kommendes Jahr sein 80-jähriges Bestehen feiert, schien sich einzuigeln. Seit Mitte März ist nun auch bekannt, warum das so war: Hinter den
Türen war getüftelt und gewerkelt worden, so dass nun mit „ENIQ“ ein komplett
neues Produkt im Markt ist, das „die
Wünsche der Kunden erfüllt“, wie Martin
Mühlenbrock, Leiter des Projektgeschäfts, im Rahmen der aufwendig inszenierten Produktpräsentation in Frankfurt
betonte. „Wir entwickeln, was unsere
Kunden brauchen, was Sie sich wünschen“, sprach er in seinem gute Laune
versprühenden Vortrag das Auditorium
direkt an. Zuhören, so Mühlenbrock, war
eine wesentliche Vorraussetzung auf dem
Weg zu „ENIQ“, und zwar Zuhören, was
von der Basis an Forderungen für ein Produkt gestellt wurde. „Höchste Qualität,
eine hohe IP-Schutzklasse, Baulängenanpassung, Tauglichkeit für Flucht- und Rettungswege, VdS-gesprüfte Sicherheit,
große Variantenvielfalt und ein günstiger
Preis“, bündelte er die Kundenwünsche,
die nun alle mit dem neuen Produkt erfüllt worden sein sollen. Group Marketing
Director Erik Mastenbroek behauptet sogar, das ist „ein Zylinder, der alle einzelnen Vorteile bereits bestehender Systeme
in einem vereint.“
Mühlenbrock zählte einige der gewünschten und integrierten Vorteile auf.
Wichtige Forderung an ein elektonisches
Schließsystem sei ein Zylinder ohne Kabelverbindung gewesen. Das wurde durch
ein wenigstens drei Jahre oder 100 000
Schließzyklen Energie spendendes Batteriepack gelöst, das in den Knauf gesetzt
DOM-Geschäftführer Martin Dettmer posiert gut
gelaunt mit einem der neuen Zylinder.
Erik Mastenbroek, Group Marketing Director bei
DOM, mit einem Koffer, der eine „ENIQ“-Schließ-
wird. Zum Austauschen werde die Kappe
vom Knauf gelöst und einfach das alte
Batteriepack gegen ein neues gewechselt. Zudem dienen Pin-Kontakte als Verbindungen. Der neue Kupplungsmechanismus wurde aus der Schließnase in den
Zylinderkörper gesetzt. Einfach zu installieren lautete ein weiterer Wunsch der
Kunden, den DOM dank einer „Plug&
Play“-Lösung gleich in mehrfacher Hinsicht erfüllen will. Zum einen ist der Zylinder mit nur wenigen Drehungen und einer intern „Pommesgabel“ getauften Sicherungsklammer zu befestigen, zum anderen ist er dank der breiten Palette
ERIK MASTENBROEK
RF von DOM konfigurierbar. Zudem sind
die Zylinder mit einer bistabilen Rotorkupplung ausgerüstet und verfügen über
eine extra helle LED-Anzeige. Und „in Zukunft ist jeder dieser Zylinder VdS und
SKG zertifiziert“, versprach Mühlenbrock.
Die VdS prüfe erst bei Stücken aus der Serienproduktion. Da die gerade startet, ist
die Prüfung noch im Gange, doch die bisher vorgelegten Muster haben wohl alle
Hürden genommen, so dass es keine
Zweifel an der finalen Zertifizierung gibt.
Schließlich, und das geht auf Mastenbroek zurück, der so die Wünsche von Architekten und Objektbetreibern befriedigen
„Wir haben Ihnen zugehört und
Ihre Wünsche erfüllt.“
verschiedener Korpusse in nahezu jede
Tür integrierbar. Selbst für Glastüren ist
„ENIQ“ bereits lieferbar. „Er wird als Kit
geliefert, und da sind bereits verschiedene
Korpusse enthalten, ein Vermessen an der
Tür macht also keine zeitraubenden
Nachbestellungen nötig“, sagt Mühlenbrock. Das ist auch praktisch, wenn der
Kunde umzieht. Denn unabhängig von
der Türstärke im neuen Objekt kann er sicher sein, dass sein „ENIQ“-System passen wird. Auch beinhaltet das Kit ein spezielles Werkzeug, mit dem allein die Kappe vom Knauf, zum Beispiel beim Batteriewechsel, zu lösen sei. Im Inneren des
elektronischen Schließzylinders steckt serienmäßig erforderliche Technik, um in
Online-Systeme integriert zu werden.
„Eine sehr, sehr sichere Online-Verbindung, die wenig Energie benötigt“, wie
Mastenbroek ergänzt. Bereits in der Standardversion sei das neue Produkt längenverstellbar, abgesehen von den Notausgangs-Modellen, T90-feuerbeständig,
spritzwasserfest, mit Wlan-Technik ausgerüstet und somit mit dem Netzmanager
will, ist der Zylinder nicht nur in Edelstahl
zu bekommen, sondern wird auch in
Schwarz und Weiß produziert.
Mastenbroek meinte: „Wir haben ein
Produkt geschaffen, das einen guten ersten Eindruck macht und bereits alle
Standards hat. Damit werden wir viele
Kunden happy machen.“ Gleich zum
Start in den Markt jetzt am 1. April bietet
DOM zehn Varianten des neuen Produkts
an, vom Halbzylinder über den Doppelknaufzylinder bis zum Zylinder ohne Innenknauf. Sogar ein Vorhängeschloss mit
der „ENIQ“-Technik ist bereits auf dem
Markt. Passend zum neuen Produkt hat
die Mannschaft um Mastenbroek auch
eine neue Marketing-Unterstützung entwickelt. Da ist einmal die druckfrische
Broschüre, die alle Produkte der Brühler
zur elektronischen Zutrittskontrolle beinhaltet. Auch ein umfangreicher Flyer, der
die Einsatzmöglichkeiten der neuen Technologie schildert, wurde erstellt. Und
schließlich hat der Hersteller noch eine
Broschüre aufgelegt, die über die verschiedenen Schulungs- und Trainings-
lösung für jede Tür beinhaltet.
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Fachhändler und DOM-Mitarbeiter zeigten sich
gebannt von der Präsentation des neuen Produktes im Leonardo Royal Hotel in Frankfurt.
FOTOS: REDAKTION/KOSI/CFK
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Erik Mastenbroek (l.) und Martin Mühlenbrock präsentierten den Fachhändlern die große Palette verschiedener „ENIQ“-Zylinder.
FOTO: REDAKTION/CFK
INTERVIEW
„Neues Produkt macht ,boom‘“
Der gebürtige Niederländer Erik Mastenbroek verfügt über langjährige Erfahrung
in der Sicherheitstechnik-Branche. Bis vergangenen Herbst war er für das finnische
Unternehmen iLOQ als Direktor für den
Raum BeNeLux zuständig. Davor sammelte er zehn Jahre Erfahrung im Vertrieb von
Schließanlagen bei DOM Sicherheitstechnik in den Niederlanden.
? Herr Mastenbroek, Sie sind nun seit November bei DOM für das internationale
Marketing und Produktmanagement verantwortlich. Konnten Sie sich bei „ENIQ“
noch einbringen?
jekte, die mit „ENIQ“ ausgestattet werden
sollen. Dazu sind noch einige in der Entscheidungsfindung.
? In den letzten Monaten war es recht ruhig, was Informationen aus dem Hause
DOM betraf. Können Sie erklären, warum
das so war?
Wir haben viel Arbeit im Haus gemacht,
bei uns wurde intern viel bewegt. Da ist
einmal der Umbau in Brühl, aber auch die
Entwicklung von „ENIQ“.
? Was wird es Neues in Brühl geben, außer
der Produktion von „ENIQ“?
Mastenbroek: Da hatte ich ein bisschen
Glück, dass man mit „ENIQ“ schon angefangen hatte. So mussten wir direkt mit
dem Marketing-Team viel vorbereiten. Ich
habe mir aber direkt außer Edelstahl auch
schwarze und weiße Zylinder für den
Markt gewünscht, und das wurde auch
umgesetzt.
Wir werden eine „Customer Area“ schaffen, einen Showroom und Meetingroom
für unsere Kunden. Da werden wir für jeden Kunden eine individuelle Lösung vorführen können.
? Welche Erwartungen verbinden Sie mit
„ENIQ“?
? Sind
Sie mit „ENIQ“ schon in einem Objekte vertreten?
Nein, aber es gibt schon Aufträge für Ob-
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Ein neues Produkt von DOM macht immer
„boom“. Konkrete Zahlenvorstellungen
■
haben wir aber nicht.
maßnahmen von DOM informiert. Da
werden verschiedene Technik- und Montagetrainings angeboten, die nicht nur
den neuen „ENIQ“ betreffen, sondern
auch bereits im Markt etablierte Produkte
wie „Protector“, „Guardian“ oder den
„Access Manager“ behandeln.
DOM-Geschäftsführer Martin Dettmer
erläuterte den Namen „ENIQ“: „Entrance, Intelligence und Quality“ lehnt
sich das Brühler Unternehmen an international verständliche Begriffe an.
Die jüngste Entwicklung des Herstellers
klang sehr positiv. Dettmer sprach von einem sehr guten Jahr 2014, das in Teilen
der D/A/CH- und BeNeLux-Regionen „ein
zweistelliges Wachstum“ erbrachte. Entsprechend konnte das Unternehmen einen Umsatz von ca. 70 Mio. EUR erwirtschaftet, und auch wieder 5 Mio. EUR investieren. „Nie zuvor hat DOM so hoch
investiert“, meinte Dettmer. Auch in Mitarbeiter hat das Unternehmen investiert.
Zwar wurde eine Management-Ebene im
Sinne kurzer Absprachewege eingespart,
aber „im Bereich Entwicklung haben
wir die Mitarbeiterzahl um 30 % aufgestockt“, sagt Dettmer, und das betreffe
vorrangig den Bereich der Software-Entwicklung. Ebenso rückt die Projektarbeit
immer mehr in den Fokus. Da wurde ein
neuer Geschäftszweig eingerichtet. „Der
betreibt komplexe Elektronik-Konzepte“,
skizziert der Geschäftsführer den Aufgabenbereich. Ebenfalls recht neu sei die
Mitte letzten Jahres ins Leben gerufene
Service-Hotline. „Der Servicegedanke
steht bei uns ganz weit oben“, betont er,
und so werde da stets weiter verbessert
und optimiert. „Ein Unternehmen muss
sich auch einmal radikal ändern, um erfolgreich zu sein“, lautet Dettmers Ansicht. Insgesamt sei das Team „verjüngt
und internationaler aufgestellt“. Zudem
sei das Unternehmen in den Absatzschwerpunkten D/A/CH und BeNeLux
„super positioniert“. Zwar ist schon einiges wie der Fertigungsbereich für elektrische Produkte fertig, doch sei der Stamsitz in Brühl derzeit immer noch eine große Baustelle. Doch das scheint bei DOM
wohl die einzige zu sein, zudem eine mit
einem absehbaren Ende in diesem Sommer. In allen anderen Bereichen hat das
Unternehmen seine Hausaufgaben erledigt. Nun wird man gespannt verfolgen,
wie „ENIQ“ bei den Kunden ankommt.
Doch darf man da Zuversicht zeigen,
denn, so sagte Mastenbroek: „Wir haben
Ihnen zugehört und Ihre Wünsche erfüllt.“ Was soll da noch schief gehen? ■
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