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PRESSEINFORMATION
Sarah Wiener Stiftung
Wöhlertstraße 12-13
10115 Berlin
Tel: 030-70 71 80 238
[email protected]
www.sw-stiftung.de
Lebensmittel-Allergien bei Kindern:
Kantinen und Lehrer sind herausgefordert
 Podiumsdiskussion von Sarah-Wiener-Stiftung und Europäischer Stiftung für Allergieforschung (ECARF)
 Wir brauchen Notfall-Sets in allen Schulen und Kitas
 Ausbildung von Lehrern und Erziehern muss verbessert werden
Berlin, April 2015 – Kita-Essen und Schulspeisung sollen gesund sein, bezahlbar und lecker. Diese drei
Anforderungen bekommen die meisten Caterer, Schulträger und Kitas mehr oder minder gut unter
einen Hut. Und die meisten aufgeklärten Eltern akzeptieren, dass gute Kinderspeisung nicht zum Billigtarif zu bekommen ist; durchschnittlich 3,25 € kostet eine Mahlzeit in Berlin. Wenn aber Kinder mit
Allergien täglich speziell zubereitete Speisen benötigen, gerät das System von Schul- und KitaVerpflegung an seine Grenzen: Caterer und Lehrer sind stark herausgefordert. Das ist das Ergebnis
einer Podiumsdiskussion zum Thema Schulspeisung und Lebensmittelallergien am 20. April in Berlin.
Die gemeinsame Veranstaltung der Sarah-Wiener-Stiftung (SWS) und der Europäischen Stiftung für
Allergieforschung (ECARF) ging einerseits der Frage nach, wie der Spagat zu schaffen sei – allen Kindern
gesunde und verträgliche Ernährung zu akzeptablen Kosten zu servieren. Andererseits standen die
tagtäglichen Herausforderungen für Eltern, Erzieher und Lehrer von Kindern mit Allergien im Mittelpunkt. Zwischen 6 und 8 Prozent aller Kinder leiden unter Nahrungsmittel-Allergien, dürfen also bestimmte Lebensmittel wie etwa Milch, Nüsse, Weizen oder Erdbeeren nicht zu sich nehmen. Das Problem werde leider immer noch bagatellisiert, warnte Prof. Torsten Zuberbier, der als Leiter der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) besonders drastische Fälle kennt. „Wir wünschen uns,
dass in jeder Schule und Kita Notfall-Sets für Allergiker bereit liegen“, forderte er. Auf Seiten der Caterer und Kantinen wächst das Problem ebenfalls in kritische Dimensionen: „Die Kontrolle der Zulieferer
und Zutaten nimmt einen immer breiteren Raum ein“, berichtete SWS-Vorstand Anja Schermer aus
ihrer Erfahrung als Leiterin der „Sarah Wiener Kita-Catering“. Dazu kommt der enorme Aufwand, wenn
täglich neben dem Hauptspeiseplan noch dutzende Mahlzeiten für unterschiedlichste Allergiker-Kinder
extra zubereitet werden müssen. „Ein glutenfreies Brötchen etwa kostet dreimal so viel wie eine Vollkornschrippe“, so Schermer. Entscheidend, weil teuer, sei aber die stundenlange Mehrarbeit der Köche
und Mitarbeiter für die Individuelle Zubereitung von Allergiker-Essen – „das bezahlt uns niemand, was
die ohnehin extrem knappe Kalkulation der Caterer gehörig versalzen kann“.
Für Schulen, Lehrer und Erzieher spielt das Thema Verantwortung die entscheidende Rolle: Sie müssen
im Zweifel schnell und richtig reagieren, wenn ein Kind einen allergischen Schock erleidet. Oftmals sind
sie auch an der Essensausgabe beteiligt oder sollen – vor allem in Kitas – überwachen, dass AllergikerKinder keine ungeeigneten Lebensmittel in die Hand bekommen, z. B. wenn Freunde ihr Schulbrot teiVorstand der Sarah Wiener Stiftung:
Sarah Wiener (Vorstandsvorsitzende)
Jochen Becker (stellv. Vorsitzender)
Anja Schermer
Spendenkonto:
GLS Bank Bochum
IBAN: DE95 4306 0967 1139 0251 00
BIC: GENODEM1GLS
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len oder Süßigkeiten austauschen. „Um diese Verantwortung auch tragen zu können, müssen Lehrer
und Erzieher besser ausgebildet werden“, forderte Beate Deckelmann, die als School Nurse um das
gesundheitliche Wohl von Schülern der Berlin Brandenburg International School kümmert. In Zeiten
von Inklusion sei „völlig unverständlich, dass das Thema Allergie in der Bildung so wenig beachtet
wird“. Längst überfällig sei, dass Fachberater für gesunde Ernährung und Ernährungsrisiken flächendeckend an Schulen eingesetzt werden, so Deckelmann.
Einig waren sich alle Podiumsteilnehmer in der Forderung, dass die Ausbildung von Lehrern und Erziehern in Sachen Allergien und gesunde Ernährung deutlich verbessert werden müsse. Konkret müsse
mehr Wissen vermittelt werden zur Frage, wie man Schulessen gesund, vollwertig und schmackhaft
gestalten kann; andererseits brauche man spezielle Schulungen der Verantwortlichen im Umgang mit
Notfallsets und Erster Hilfe im Allergie-Ernstfall.
Gerne stellen wir Ihnen auch die dazugehörigen Fotos zur Verfügung (Fotograph: Marek Cieskowski).
Ansprechpartner bei Rückfragen:
Stephanie Lehmann, Öffentlichkeitsarbeit
Mobil: +49-1789507381
Mailto: [email protected]
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HINTERGRUND
Die Sarah Wiener Stiftung
Seit November 2007 engagiert sich die Sarah Wiener Stiftung „für gesunde Kinder und was Vernünftiges zu essen“. Kernprojekt ist die Weiterbildung von pädagogischen Fachkräften zu sogenannten „GenussbotschafterInnen“. In anderthalbtägigen Seminaren erhalten die Pädagoginnen
und Pädagogen das nötige theoretische und praktische Rüstzeug, um an ihrer Einrichtung Kochund Ernährungskurse für Kinder zu geben. Die Stiftung stellt den PädagogInnen ein „Rundumsorglos-Paket“ mit allen Materialien zur Verfügung, damit sie mit möglichst wenig Aufwand die
Kurse nach dem Konzept der Stiftung geben können. Neben der Zubereitung von Mahlzeiten stehen dabei auch Geschmacksspiele und Wissensvermittlung auf dem Programm, z.B. zum Thema
Nachhaltigkeit. So werden Ernährungswissen und Kochkenntnisse fortlaufend in Schule, Kindergarten oder Freizeiteinrichtung vermittelt.
Die Stiftung hat bis Ende 2013 MultiplikatorInnen an rund 600 Einrichtungen weitergebildet. Rund
60 Prozent der Schulen bleiben dauerhaft dabei und bieten fortlaufend die Kurse an.
„Ich wünsche mir, dass die Kurse der Sarah Wiener Stiftung bei den Kindern den Grundstein für
ein gesundes Ernährungsbewusstsein legen“, erklärt Sarah Wiener das Hauptanliegen der Stiftung. Dass dieser Wunsch tatsächlich in Erfüllung geht, zeigen zahlreiche Rückmeldungen aus den
Partnereinrichtungen. Bei über zwei Drittel aller Einrichtungen hat sich das Ernährungsverhalten
der Kinder, die einen Kochkurs besuchen, verbessert. „Die Kinder probieren auch ungeliebtes
Gemüse. Das liegt sicherlich daran, dass sie es selber kochen“, bestätigte die Pädagogin und SWSBotschafterin Astrid Hirt.
In der relativ kurzen Zeit ihres Bestehens erhielt die Sarah Wiener Stiftung für ihre Arbeit bereits
einige Auszeichnungen. Seit 2009 ist die Stiftung ein ausgewählter Ort von „Deutschland – Land
der Ideen“, 2010 erhielt Sarah Wiener den Titel der „Didacta Bildungsbotschafterin“ und das
„Blaue Herz“ für Kinderfreundlichkeit. 2013 bekam die Stiftung den „Bremer Kinderoscar“. Das
Projekt „Landschaft schmeckt – Praktische Umweltbildung an Ausbildungsstätten für Erzieher im
frühkindlichen Bereich“ wurde 2013 als Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.
Viel erreicht und noch viel vor.
Hinter dem Engagement „für gesunde Kinder und was Vernünftiges zu essen“ steht eine noch
größere Vision: eine intakte Umwelt für künftige Generationen zu hinterlassen. „Was und wie wir
essen hat nicht nur Auswirkungen auf unseren Körper, sondern auch auf den Boden, das Wasser,
die Tiere und unsere Mitmenschen“, so Sarah Wiener. Deshalb wird sich die Stiftung auch nicht
auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern plant weitere Projekte.
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Wollen Sie unser/e Freund/in sein?
Frei nach den Beatles können diese Pläne nur „with a little help from our friends“ in die Tat umgesetzt werden. Deshalb gibt es jetzt die Möglichkeit „Freund/in der Sarah Wiener Stiftung“ zu werden. Auf der Webseite www.sarah-wiener-stiftung.de können Interessierte ein Spendenformular
ausfüllen mit der Option, „Freund/in der Stiftung“ zu werden und diese mit einem monatlichen
Beitrag zu unterstützen. Der Freundeskreis erhält regelmäßige Informationen über umgesetzte
Projekte und weitere Vorhaben.
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