Bunt, nachhaltig, energieautark: der Siloturm auf dem Gundel...
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Gundeldinger Feld
Der Siloturm auf dem Gundeldinger Feld ist fertig
30.3.2015, 09:32 Uhr
Lange war der Siloturm der ehemaligen Maschinenfabrik Sulzer auf dem Gundeldinger Feld eingerüstet. Nun ist er so gut wie fertig
umgebaut. Bei der Planung hat sich die Kantensprung AG einiges einfallen lassen. Von Daniela Gschweng
Der Siloturm auf dem Gundeldinger Feld ist demnächst bezugsfertig. Hinter der neuen Fassade verbergen sich einige bemerkenswerte Details. (Bild: Daniela Gschweng)
Auf dem Gundeldinger Feld vollzieht sich derzeit ein Wandel nach dem anderen. Gerade zog das «Werk 8» als Nachfolger des «eo ipso» in
die ehemalige Sulzer Maschinenhalle ein. Kurz zuvor eröffnete Launchlabs einen Coworking Space in einem anderen Teil der Halle. Nun
wird mit dem Siloturm das letzte Gebäude auf dem Areal fertiggestellt.
Von aussen sichtbar war von den Umbaumassnehmen bisher nur das Baugerüst und einige parkierte Handwerkerfahrzeuge im Hof. Im
Inneren des Turms wurde jedoch einiges umgestaltet. Die ursprünglich drei Kammern des Kohlesilos wurden verbunden, die Fassade wurde
erneuert, das Gebäude bekam eine Aussentreppe.
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«Wir haben aus den Wänden rausgeschnitten, was wir baulich gerade noch konnten», sagt Barbara Buser, Verwaltungsratspräsidentin der
Kantensprung AG, auf einem kleinen Rundgang. Im zweiten und dritten Stock sind jeweils drei kleine Räume entstanden, im obersten
Stockwerk
ein Loftenergieautark:
mit grossen Fensterfronten.
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Auf den entstandenen Zuschnitt ist die Architektin stolz. «Bei uns ist fast nichts so wie sonst», sagt Buser. Was ihr sichtlich Spass macht.
«Wir sind der Bauherr, da können wir uns vieles erlauben, was sonst nicht geht.»
Rost statt Lack
In den neuen Räumen wird noch kräftig gebohrt und geschraubt. Auf den Innenböden liegen zum Schutz des Parkettbodens noch
Papierplanen, auf der Aussentreppe herrscht Hochbetrieb. Im zweiten Stock kümmert sich die Architektin Rosemarie Schwarz gerade um
die Inneneinrichtung.
«Seit gestern ist sie rostig», sagt Schwarz erfreut und meint nicht die Kücheneinheit, sondern die Aussentreppe. In der Nacht zuvor hat es
geregnet, die Treppenverkleidung hat nun den derzeit angesagten Farbton rostorange. Das ist Teil des Gestaltungskonzepts und wird so
bleiben. «Die Treppe werden wir wohl noch ölen müssen», fügt Barbara Buser pragmatisch hinzu. «Sonst schleppt man bei nassem Wetter
rostiges Wasser nach innen.»
Nachhaltig geplant und gebaut
Wo möglich, wurde im neuen Siloturm nachhaltig geplant und gebaut. Es finden sich wiederverwertete Materialien. So ist ein Teil der
sanitären Anlagen gebraucht und stammt von der Bauteilbörse. Für die Aufzugsverkleidung wurden Metallplatten aus dem Walzwerk
Münchenstein verwendet. Die Aufzugskabine, die demnächst fertig sein wird, soll mit farbigem Plexiglas verkleidet werden.
Sehenswertestes und bisher farbigstes Detail ist die mit Platten verkleidete Aussenfassade des Betonbaus. Hinter der Verkleidung verbirgt
sich Hightech. Was aussieht wie eine hübsche Wandverschalung, sind farbige Solarpanels. Vom Hof aus kann man das nicht sehen. Auf dem
Balkon im zweiten Stock kann man die Waben erkennen, wenn man sehr nah davor steht.
Den Strom macht die Fassade
Die Panels sind Teil eines Projekts, das zusammen mit der Fachhochschule Nordwestschweiz entwickelt wurde. In den nächsten Monaten
soll gemessen werden, welche Panelfarbe den meisten Strom liefert. Die gewonnene Energie wird für den Siloturm selbst verwendet,
Überschüsse werden auf dem Gelände verteilt. Geplant ist schon eine Art Speichereinheit aus alten Lastwagenbatterien.
Gestalten konnten die Mieter ihre Räume selbst. Im zweiten Stock treffen wir Helge Holz, einen Osteopathen, der aus einem anderen
Gebäude auf dem Gelände in den Silobau ziehen wird. Holz hat sich für Lehmputz entschieden, der neben dem wohnlichen Effekt auch noch
als akustische Dämmung wirkt und viel Lärm schluckt.
Anders macht das der Verein EcoSolidar, der in den dritten Stock einziehen wird. Dort wurde die Betonwand farbig gestrichen. Im
künftigen Sitzungszimmer im obersten Stockwerk wurden die Wände absichtlich roh gelassen. Entstanden ist ein Raum zwischen Halle,
Hütte und Loft. «Das ist für mich Kunst», sagt Barbara Buser. «So was kann man nicht bauen. Das ist schon da.»
Ob man rohen Beton mag oder nicht – aus einem Grund sollte man den Aufstieg in den vierten Stock auf jeden Fall machen: dem Blick. Die
Aussicht über Basel und das Gundeldinger Quartier ist ausgezeichnet. Wenn demnächst der Aufzug fertig ist, müssen Schaulustige auch
nicht mehr so viele Stufen nach oben steigen. Die offizielle Eröffnung des Siloturms ist für den Mai geplant.
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Architektur, Gundeli
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veröffentlicht
30.3.2015 - 09:32
zuletzt geändert
30.3.2015 - 14:05
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