So werden Sie fit für den Frühling!

h e s s i s c h e
seniorenblätter
Hessisches Ministerium für Soziales und Integration (Hrsg.)
So werden Sie
fit für den Frühling!
Sportler und Experten geben Tipps
für die ältere Generation
Ausgabe
117
März 2015
Aktiv leben –
Mein gutes Recht –
Gesundheit & Natur –
Arbeitsplatz Schreibtisch –
so bleiben Sie gesund
Betreuung im Alter –
was Sie jetzt wissen müssen
Obst und Gemüse selbst anbauen –
das geht auch auf dem Balkon
Seite 10
Seite 12
Seite 14
Inhaltsverzeichnis / Editorial
Ausgabe 117 | März 2015
06
So werden Sie fit
für den Frühling
Sportler und Experten geben Tipps
für die ältere Generation.
Inhalte
03 Editorial
04 Meldungen
06 Titel-Story
So werden Sie fit für den Frühling
10 Aktiv leben
Den Jüngeren seine Erfahrung
weiterzugeben – das macht
einfach Spaß
Arbeitsplatz Schreibtisch –
so bleiben Sie gesund!
12 Mein gutes Recht
Betreuung im Alter – was Sie jetzt
wissen müssen!
Im Alter noch studieren? So geht`s!
14 Gesundheit & Natur
05
12
Obst und Gemüse selbst anbauen –
das geht auch auf dem Balkon!
Gedächtnisstörung? Schuld
kann eine Depression sein
Betreuung im Alter – was Sie
jetzt wissen müssen!
Gehen Sie doch mal auf
Kräuter-Tour!
Lesen Sie, was Mediziner raten und
wann Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen sollten.
Von Vorsorgevollmacht bis Betreuungsverfügung – hier die wichtigsten
Infos kompakt.
Impressum
Herausgeber: Hessisches Sozialministerium, Dostojewskistraße 4, 65187 Wiesbaden, Telefon: 06 11/8 17-0, E-Mail: [email protected], www.hsm.hessen.de
Redaktion: Esther Walter (verantw.), menthamedia – eine Marke der Finanzpark AG, Druck: Strube Druck & Medien OHG, 34587 Felsberg, ISSN 1616-5772,
Gestaltung und Anzeigenannahme: menthamedia – eine Marke der Finanzpark AG, In der Schmalau 6-8, 90427 Nürnberg, Telefon: 09 11/2 74 00-0
Seite 2 – Hessische Seniorenblätter
2
Inhalt
Editorial
Titel
Ein Netz für
bessere Behandlung
Seiten 3 – 6
Liebe Leserin,
lieber Leser,
Pflege
Endlich Hilfe
bei Doppelbelastung
Seiten 7 – 9
Gesundheitswesen
Zahnarzt auf Rädern
sicherlichSeiten
spüren10Sie
– 12es schon! Der Früh-
ling naht, die Natur wacht auf und wir
MenschenKriminalitätsbekämpfung
auch – biologisch und psychisch!
Unsere Organe
undNepper,
alle Sinne stellen sich
Vorsicht:
Schlepper,
Bauernfänger
auf die wärmere
Jahreszeit
ein. UnterstütSeiten
13
–
14
zen wir unseren Körper bei der Umstellung
und machen ihn jetzt fit für den Frühling.
In unsererHospize
Titelgeschichte geben wir BeiBegleitung
am Lebensende
spiele dafür,
dass Fitness
keine Frage des
Seite 15
Alters ist, und wir möchten Sie dazu anregen, das große Bewegungsangebot, das es
in Hessen gibt, zu nutzen.
Wahrscheinlich haben Sie es schon
bemerkt: Auch wir haben uns fit gemacht.
Wir haben im Hessischen Ministerium für
Soziales und Integration die Zeit zwischen
den Jahren genutzt, um Ihr Magazin, die
HessischenImpressum
Seniorenblätter, gründlich zu
renovieren,Herausgeber:
noch interessanter, noch
attraktiverHessisches
und nutzwertiger
zu machen.
Sozialministerium
Dostojewskistraße
4
Dabei haben wir nicht alles anders, aber
65187
WiesbadenKünftig wollen wir
vieles besser
gemacht.
Telefon: 06 11/8 17-0
Sie mit Reportagen, wichtigen Nachrichten,
E-Mail:
aktuellen Interviews
und Berichten gut
[email protected]
unterhalten
und umfassend zu allen relewww.hsm.hessen.de
Redaktion:
vanten Themen
informieren. Dabei möchJohanna
Weigand
ten wir Sie in Ihren
ganz(verantw.),
unterschiedlichen
Werbeagentur Zimmermann GmbH
Lebenssituationen begleiten.
Stefan Grüttner
Liebe Leserinnen und Leser,
schöne Landschaften, viel Natur, gute Luft und rustikale Fachwerkhäuser machen
Charme des ländlichen Raums in Hessen aus. Während ländliche Gebiete wie
Rhön, der Vogelsberg, die Edersee-Region oder der Odenwald für viele Tour
attraktive Reise- und Ausflugsziele sind, zieht es die jüngeren Bewohnerinnen
dass Ihreimmer
Erfahrung
und
IhrBallungszentren.
Wissen etwa Dies betrifft auch junge Mediz
Bewohner
häufiger
in die
aus
beruflicher
Tätigkeit
die
Gesellschaft
die immer seltener für die Übernahme von Arztpraxen auf dem Land bereitste
entscheidend
bereicherndies
undfür
Fachwissen
Welche
Herausforderungen
die medizinische Versorgung bedeutet und
gesichert werden kann. Ein Beitrag in diewelchen Mitteln das Land Hessen gegensteuert, darum geht es dieses Mal in
ser Ausgabe zeigt anschaulich, wie UnterTitelgeschichte der Hessischen Seniorenblätter.
nehmen von den langjährigen Kenntnissen
älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Gerade in einer Gesellschaft, in der viele Menschen ein hohes Lebensalter erreic
profitieren und wie wertvoll dies ist. Dabei
steigt auch der Anteil an Pflegebedürftigen. Gut drei Viertel von ihnen werden zuh
vergessen wir aber auch diejenigen nicht,
von
gepflegt.
Hier sindoder
auchauch
die Arbeitgeber gefragt, damit die pfle
dieAngehörigen
rund um die
Uhr versorgt
den
oder andere
nahstehende
Personen ihre beruflichen
vonPartner,
einem Verwandten
Betreuer begleitet
werden
müspflegerischen
Aufgaben
miteinander
vereinbaren
sen (siehe Seite
12). Hessen
hat aus
diesem können. In Fulda ist kürzlich
Modellprojekt
der Malteser
gestartet, das Unternehmen und ihre
Grund die Investition
in Hilfsdienste
die SchulplatzförderungMitarbeiter
zur Altenpflegeausbildung
im und
JahrPflege zu vereinbaren. Dieses Pr
genden
dabei unterstützt, Beruf
2012/13
auf über
21,8 Millionen Euro aufwollen
wir Ihnen
vorstellen.
gestockt.
Außerdem beschäftigen sich die Hessischen Seniorenblätter mit dem mo
Wir sind für Dienst
Sie alsfür
Seniorinnen
und Patienten,
Senizahnärztlichen
weniger mobile
räumen mit dem Vorurtei
oren in Hessen ein verlässlicher Partner.
Senioren seien häufiger Opfer krimineller Machenschaften und stellen die Hosp
Und nun wünsche ich eine interessante
wegung in Hessen vor.
und unterhaltsame Lektüre!
Ich wünsche Ihnen eine informative und unterhaltsame Lektüre der Hessis
Ihr
Seniorenblätter.
Druck:
Dierichs Druck +
Denn bei keiner
anderen
Generation liegen
Media GmbH
& Co. KG,
34121 Kassel
Unternehmungsfreude
und Unterstützungs-
erfordernisISSN
so 1616-5772
dicht beieinander. Beides hat
das Land Hessen
fest
Gestaltung
undim Blick. Mit der
„Seniorenpolitischen
Initiative“ haben wir
Anzeigenannahme:
Werbeagentur
Zimmermann
GmbH in
deshalb eine Maßnahme
eingeleitet,
Heddernheimer
Landstraße
144
deren Mittelpunkt die Erkenntnis steht,
60439 Frankfurt/Main
Telefon: 0 69/95 11 52-0
Stefan Grüttner
Hessischer
Sozialminister
Stefan Grüttner
Hessischer Sozialminister
Hessische Seniorenblätter Nr. 111/August 2013
Hessische Seniorenblätter – Seite 3
Meldungen
Ausgabe 117 | März 2015
Naturschutz – die Wildkatze
ist wieder da
S
chöner Erfolg für hessische Naturschützer: In den Wäldern
der östlichen Wetterau haben sich wieder einige Wildkatzen angesiedelt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND)
beobachtet bereits seit einigen Jahren das Vorkommen und die
Verbreitung der eleganten, aber scheuen Tiere in ganz Hessen.
So wurden beispielsweise im Werra-Meißner-Kreis 16 Wildkatzenmännchen und 8 Weibchen gezählt. Im Rahmen des
BUND-Projektes „Wildkatzensprung“ werden außerdem die
Wanderungswege der Katzen sowie ihre Vermischung mit
Wildkatzenvorkommen in anderen Regionen Deutschlands
untersucht.
Thomas Stephan/BUND
Glaube an Leben nach dem Tod
ist in Osthessen am verbreitetsten
D
er Glaube an ein Leben nach dem Tod ist in Osthessen
verbreiteter als in allen anderen Landesteilen. Eine repräsentative Umfrage des Instituts Infratest im Auftrag von Hit
Radio FFH ergab: 54,6 Prozent der Menschen in dieser katholisch geprägten Region sind davon überzeugt, dass das Leben
nach dem Tod in irgendeiner Form weitergeht. Am wenigsten
wird diese Ansicht in Nordhessen geteilt, nämlich von lediglich
36 Prozent der Menschen. Für Mittelhessen (46,5 Prozent), das
Rhein-Main-Gebiet (45,5) und Südhessen (44,1) liegen die
Ergebnisse annähernd gleichauf. Im Landesdurchschnitt glauben 44,3 Prozent an ein Leben nach dem Tod – allerdings deutlich mehr Frauen (54,4 Prozent) als Männer (34,1).
Seite 4 – Hessische Seniorenblätter
Pflege – Migranten
als Fachkräfte immer
wichtiger
G
ut ausgebildete Fachkräfte aus dem Ausland
werden für unser heimisches Pflegesystem
immer wichtiger. In Hessen geschieht deshalb viel,
um Migranten, die in diesem Bereich bei uns arbeiten wollen, gut zu integrieren. So entstand beispielsweise im Frankfurter Seniorenzentrum Wiesenhüttenstift das Modellprojekt „AjuMA“
(Ausbildung junger Männer mit Migrationshintergrund in der Altenpflege). Außerdem wurden mit
dem Projekt der Landesregierung zur Anwerbung
von spanischen Pflegefachkräften zahlreiche examinierte Pflegerinnen und Pfleger nach Hessen
gelockt und wichtige Erfahrungen für eine weitere
Anwerbung von Fachkräften gesammelt. Sozialminister Stefan Grüttner: „Die spanischen Pflegekräfte
zählen zu den besten in Europa. Sie werden hier die
Pflege in den Einrichtungen unterstützen und stärken.“ Ohne ausländische Fachkräfte sei der Bedarf
in diesem Bereich auch zukünftig nicht zu decken.
Sternenpark in der Rhön lockt
mit himmlischen Führungen
D
as Biosphärenreservat Rhön bietet ab diesem Frühjahr verstärkt nächtliche „Sternenführungen“ an. Hintergrund: Als erst zweite
Region in Deutschland darf sich das Reservat
„Sternenpark“ nennen (die andere liegt im Havelland), weil es dort nachts ohne störende Lichtquellen besonders dunkel wird – etwas, das vor allem
viele Städter in diesem Ausmaß gar nicht mehr
kennen. Ab März können Interessierte in der Rhön
an zweistündigen astronomischen Nachtwanderungen teilnehmen, bei denen u. a. Sternbilder
erklärt und Informationen zur Geschichte der
griechischen Mythologie vermittelt werden. Gruppenführungen kosten ca. 60 Euro.
Nähere Infos beim Biosphärenreservat Rhön,
Telefon: 06654/9612-0 oder unter
www.sternenpark-rhoen.de.
50
Die inte
ressante
Zahl:
Etwa
50
Organspende –
mehr Transplantationen
in Hessen
O
rganspende rettet Leben! Vergangenes Jahr wurden in Hessen bei 53 Verstorbenen, die zu Lebzeiten einen entsprechenden Ausweis ausgefüllt hatten, insgesamt 250 Organe entnommen. Die Zahl der
Transplantationen stieg auf 163 Operationen (2013:
138). Dennoch sind viele Menschen nach den Skandalen
der vergangenen Jahre noch immer verunsichert. Hier ist
Internet-Tipp
Weitere Infos zum Thema Organspende finden Sie
auf der folgenden Intersetseite:
www.organspende-info.de
Prozent
der 65- b
is 85-Jäh
rige
Allensbac
h-Umfrag n treibt laut einer
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. 196
Lesen Sie 8 waren es nur 5 P entda
ro
„So werd zu auch unseren R zent.
en Sie fit
eport
auf den fo für den Frühling“
lgenden S
eiten!
es dringend notwendig, weiter für
Vertrauen zu werben, wie Hessens Sozialminister Stefan Grüttner erklärte. „Rund 12.000 Menschen in Deutschland warten derzeit auf ein Spenderorgan“, so Grüttner. „Für diese Menschen müssen wir uns
engagieren, denn hinter jeder Person auf der Warteliste
steckt ein Schicksal.“ Organspendeausweise gibt es zum
Beispiel in vielen Apotheken, Arztpraxen oder Krankenkassen.
Gedächtnisstörung? Schuld kann
eine Depression sein
G
edächtnisstörungen im Alter? Dahinter kann unter
Umständen eine unbehandelte Depression stecken. Eine
solche Erkrankung beeinträchtigt nämlich auch Denkabläufe und vermindert die Konzentrationsfähigkeit, wie es
in einer Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für
Gerontopsychiatrie und -psychotherapie heißt.
Dennoch scheuen ältere Menschen mit Gedächtnisproblemen häufig den Gang zum Arzt –
entweder, weil sie sie für einen Teil des
normalen Alterungsprozesses halten
oder aber Angst vor einer DemenzDiagnose haben. Ein Arztbesuch ist
aber auf jeden Fall sinnvoll, um
die Ursachen der Probleme
abklären und behandeln zu
können.
Hessische Seniorenblätter – Seite 5
Titel-Story
Ausgabe 117 | März 2015
Seite 6 – Hessische Seniorenblätter
So werden Sie
fit
für den Frühling
Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen:
Jetzt ist die richtige Zeit, um sich mal wieder Bewegung zu verschaffen. Hier geben Sportler und
Experten Tipps für die ältere Generation.
W
enn Bodo Heil aus Butzbach in diesen Tagen seine Laufschuhe schnürt,
freut er sich besonders aufs Training. Das stärkere Sonnenlicht hebt die Stimmung, die Luft scheint sich leichter zu atmen –
Bodo Heil läuft sozusagen dem Frühling
entgegen. Und ein großes Ziel hat der 78-Jährige
auch: Im Herbst will er in Frankfurt seinen nächsten Marathon absolvieren!
Nun ist die 42,2 Kilometer lange Strecke sicher ein
hohes Ziel und nicht für jedermann geeignet. Aber:
Auch für leichtere Aktivitäten wie einen schönen
Spaziergang oder einen sportlichen (Neu-)Anfang
bietet sich keine andere Jahreszeit so an wie der
Frühling – gerade auch für ältere Menschen. Der
Grund: Stimmung, Motivation und Bewegungsdrang steigen im Frühjahr rapide an. Verantwort-
Hessische Seniorenblätter – Seite 7
Titel-Story
Ausgabe 117 | März 2015
Spaß im Team »
Bodo Heil (3. v. r.) mit seinen Vereinsfreunden vom Lauftreff
Butzbach nach dem Münchner Marathon im Oktober 2014
lich dafür ist u. a. die verstärkte Sonneneinstrahlung. Trifft das UV-Licht unseres Zentralgestirns
auf die menschliche Haut, so schüttet der Körper
sogenannte Glückshormone (Endorphine) aus.
Dies wird umso schöner empfunden, weil die
dunklen, kalten Winterwochen gerade erst
Hier kommen Jung und Alt in Bewegung
Bewegung ist das A und O beim Thema Gesundheit. 2011 hat
das Land Hessen deshalb in Hanau und Darmstadt den
Modellversuch sogenannter Bewegungsparcours für ältere
Menschen gestartet – mittlerweile sind daraus stolze 100
geworden, die sich auf 68 Städte im ganzen Bundesland verteilen. Die dort zur Verfügung stehenden Geräte unterstützen
nicht nur Kreislauf, Koordination und Beweglichkeit. Sie
haben sich zu beliebten Treffpunkten entwickelt, die auch von
jüngeren Leuten genutzt werden. Das Konzept der Bewegungsparcours wurde sogar mit einem EU Best Practice
Award ausgezeichnet. Weitere Informationen u. a. mit allen
Standorten sowie Hinweisen für Kommunen, Vereine, Verbände oder Unternehmen zur Einrichtung eines Parcours gibt
es in einem Leitfaden.
Er kann im Internet unter https://soziales.hessen.de/familie/
seniorenpolitische-initiative/leitfaden-bewegungsparcours
heruntergeladen werden. ■
hinter uns liegen. Da steigt auch die Lust, sich
wieder mal zu bewegen, vielleicht sogar etwas
Sport zu treiben.
Nur: Wie soll man sich aufraffen? Wie fängt
man am besten an? Wie kommt man wirklich fit
und fröhlich in den Frühling?
Wenn einer dazu Tipps geben kann (und darüber hinaus eine faszinierende Geschichte zu
erzählen hat), dann ist das Bodo Heil. Auch er
begann nach einer – im übertragenen Sinne –
dunklen Zeit mit Sport.
Seite 8 – Hessische Seniorenblätter
i
„Ich hatte 30 Jahre als Ingenieur im Großraumbüro eines Werkzeugherstellers gearbeitet“,
erzählt der sportliche Rentner. „Ich hatte wenig
Bewegung, außerdem wurde dort viel geraucht,
worunter auch ich als Passivraucher litt. Mit 60
hatte ich dann einen Herzinfarkt.“
Das war ein Schock. Nach seiner Genesung
schloss der Butzbacher sich einer Herzsportgruppe an, fuhr fortan regelmäßig
Fahrrad. Bodo Heil: „Das hat mir schon gutgetan. Aber die größte Veränderung kam erst später: Eines Tages las ich einen Artikel über den
Lauftreff hier in Butzbach. Da habe ich gedacht,
da gehst du mal hin ...“
Dann ging es für den damals 70-Jährigen
Schlag auf Schlag. Schon nach den ersten Trainingsläufen spürte er, dass er hier eine neue
Leidenschaft gefunden hatte. Ein Jahr später
schaffte er in Frankfurt seinen ersten Marathon. „In 5 Stunden und 20 Minuten. Aber auf
die Zeit kam es mir nicht an.“ Heute läuft der
78-Jährige drei Mal in der Woche zwischen 10
und 12 Kilometer, in der heißen Marathon-Vorbereitungsphase einmal wöchentlich sogar 30
Kilometer.
Wer nun selbst mit moderatem Lauftraining
anfangen möchte, dem rät Bodo Heil: „Bei
starkem Übergewicht sollte man zunächst versuchen, mit anderen Ausdauersportarten wie
Radfahren oder Schwimmen etwas abzunehmen. Das schont die Gelenke. Fängt man dann
mit dem Laufen an, ist es sinnvoll, sich einem
Lauftreff anzuschließen. Dort gibt es häufig
auch Anfängergruppen, und die anderen Läufer
motivieren einen, wenn man mal keine Lust
zum Training hat.“
Natürlich gibt es in Hessen auch zahllose andere
Möglichkeiten für bewegungshungrige Senioren.
Nordic Walking, Schwimmen, Gymnastik, Yoga,
„Gesund altern“: Ausstellungen
und Aktionen für Senioren
Wandern, Radfahren ... Die Angebote sind nahezu
unbegrenzt.
Informationen bekommen Sie beim Landessportbund, bei Ihrem städtischen Sportamt oder im Internet, etwa auf der Seite www.sportprogesundheit.de
oder www.richtigfitab50.de. Zudem finden Sie überall im Land einen der beliebten Bewegungsparcours; oder schauen Sie mal bei einer Veranstaltung
der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung (HAGE) vorbei (siehe Kästen). Also:
Der Winter ist vorbei – wie wäre es gleich jetzt mit
einem ausgedehnten Spaziergang? ■
Internet-Tipp
Weitere Infos für Bewegungshungrige
finden Sie unter:
www.sportprogesundheit.de
www.richtigfitab50.de
www.hage.de
i
Auch 2015 führt die Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung
(HAGE) wieder Aktionen zur Bewegungsförderung für Menschen ab 60 durch. Einer
der Schwerpunkte wird diesmal das Thema
Elektrofahrräder. Unter anderem sind Einführungskurse mit den sogenannten „Pedelecs“ (sprich: Pedeleks) am 5. und 6. Mai
2015 in Frankfurt sowie am 22. und 23.
Juni 2015 in Kassel geplant.
Außerdem bietet die HAGE für Kommunen,
Vereine, Verbände und Institutionen der
Seniorenarbeit Materialien zur Wanderausstellung „Bewegung in den Alltag bringen“
an. Abgesehen von den Transportkosten ist
die Ausleihe der Präsentationswände
kostenlos.
Das Ausleihformular gibt es bei der HAGE,
Wildunger Str. 6/6a, 60487 Frankfurt/Main,
Tel.: 069/713 76 78-0, oder als Download
unter www.hage.de ■
Hessische Seniorenblätter – Seite 9
Aktiv leben
Ausgabe 117 | März 2015
Den Jüngeren Erfahrung weitergeben –
das macht Spaß
Dr. Helmut Kanbach aus Seligenstadt ist 67, aber trotz Ruhestand arbeitet er
noch weiter. Weil er Freude daran hat – und weil Senioren als Fachkräfte gefragter sind denn je.
Acht Tage im Monat ist Kanbach im Technologiecenter beschäftigt. Mit seinem neuen, alten Job
liegt er in einem Trend, der nicht nur in Hessen,
sondern in ganz Deutschland zu beobachten ist:
Immer mehr Firmen wollen und können es sich
nicht leisten, auf das große Wissenspotential ihrer
Ex-Mitarbeiter zu verzichten. Neben Daimler haben
etwa auch Großunternehmen wie Bosch oder Otto
regelrechte Programme aufgelegt, um diese Personalressourcen effektiv zu nutzen. Denn Senioren
sind als Fachkräfte gefragter denn je.
Dr. Helmut Kanbach mit seinem Kollegen
Matthias Frey am Arbeitsplatz
D
ie Strecke vom heimischen Seligenstadt zum
Mercedes-Technologiecenter in Sindelfingen
könnte Dr. Helmut Kanbach (67) mittlerweile wohl im Schlaf fahren. Ein Berufsleben lang hat
der hessische Physiker und Werkstoffspezialist dort
gearbeitet, hat über technischen Fragen getüftelt, hat
Lösungen für neue Anforderungen der Fahrzeugelektrik und -elektronik entwickelt. Im März 2013 ging er
in den Ruhestand, doch im Betrieb ist er noch immer
ein gern gesehener Mitarbeiter. Helmut Kanbach ist
einer von mehr als 500 registrierten „Senior Experts“,
die bei Daimler trotz Ruhestand noch aktiv sind oder
es demnächst werden wollen.
Sein Motiv: „Es macht einfach Spaß, jüngeren Kollegen etwas von meiner Erfahrung mitzugeben“, erzählt
er. „Und es ist ein gutes Gefühl, dass das eigene Wissen weiterhin so einen Wert hat.“
Seite 10 – Hessische Seniorenblätter
Dr. Helmut Kanbach bestätigt das. Was seiner
Ansicht nach die Arbeit von Senior Experts wie ihm
so attraktiv für den Arbeitgeber macht: „Vor allem
die Fachkenntnisse und Erfahrungen, die man im
Laufe eines langen Berufslebens sammelt. Eine
Rolle spielt sicher auch, dass ich die Personalstruktur im Betrieb sehr gut kenne. Neue Kollegen brauchen mindestens ein halbes Jahr, um dieses Netzwerk aufzubauen.“ Maximal sechs Monate kann die
Beschäftigung der Ex-Mitarbeiter dauern. Bezahlt
wird nach Tagessätzen, basierend auf dem letzten
Einkommen vor dem Ruhestand.
Die Landesregierung hat die hohe Bedeutung
älterer Arbeitskräfte erkannt. Immerhin wird die
Wirtschaft in Hessen 2018 voraussichtlich einen
Bedarf von bis zu 100.000 Fachkräften haben. In
das 2013 erstellte „Gesamtkonzept Fachkräftesicherung Hessen“ sind deshalb eine Vielzahl entsprechender Maßnahmen eingeflossen: etwa die
Stärkung der Bildungsbemühungen von älteren
Arbeitskräften, aber auch die Förderung einer
frühzeitigen Gesundheitsfürsorge und altersgerechter Arbeitsplätze. Bei den Betroffenen selbst
fallen solche Bemühungen auf fruchtbaren Boden.
Nach einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) wollen inzwischen mehr als
ein Drittel (39 Prozent) der 55- bis 70-Jährigen auch
im Rentenalter weiterarbeiten. In der Mehrzahl aus
Freude am Job und nicht aus materiellen Gründen.
Bei Daimler werden die aktiven Ruheständler wie
Dr. Helmut Kanbach übrigens auch „Space Cowboys“ genannt: nach dem Hollywoodfilm mit Clint
Eastwood, in dem eine Gruppe älterer Weltraumpioniere noch einmal ins All fliegt, um die Erde zu retten. Kanbach schmunzelnd: „Ich finde diese Bezeichnung herrlich – auch wenn es bei uns ja nicht um die
Rettung der Welt geht ...“ Gefreut hat es ihn dennoch,
dass seine Kollegen ihm 2013 zum Abschied den
Film auf DVD geschenkt haben. Das sollte damals
wohl schon bedeuten: „Komm bald wieder – wir
brauchen dich!“ ■
Arbeitsplatz Schreibtisch –
so bleiben Sie gesund!
Rücken und Nacken leiden am meisten unter sitzender Tätigkeit – doch mit
ein paar ganz einfachen Übungen können Sie Abhilfe schaffen.
G
erade wenn man schon einige Berufsjahre
sprichwörtlich „auf dem Buckel hat“, sollte
man auch als Büromensch mit überwiegend sitzender Tätigkeit Maßnahmen ergreifen, um
Rücken und Nacken möglichst lange gesund zu halten. Hier haben wir Ihnen einige ganz einfache
Tipps und Übungen zusammengestellt – sie gelten
natürlich auch für die Arbeit am heimischen
Schreibtisch.
Bewegungsmangel und falsche Sitzhaltung sind die
beiden häufigsten Ursachen, die zu vorzeitigem
Verschleiß führen können. Deshalb sollten Sie
zunächst Folgendes überprüfen:
• Hat der Bürostuhl die richtige Höhe? Er sollte
so eingestellt sein, dass die Arme rechtwinklig
auf der Tischplatte liegen. Auch Ober- und Unterschenkel sollten einen 90-Grad-Winkel bilden.
• Sitzen Sie gerade? Vermeiden Sie es, sowohl im
Hohlkreuz zu sitzen als auch einen Rundrücken
zu machen.
• Wichtig für die Augen: Die beste Distanz zum
Computerbildschirm liegt zwischen 50 und 70
Zentimetern.
Doch auch wenn Sie diese Regeln beachten, wird der
Körper noch durch die mitunter stundenlang unver-
änderte Haltung
belastet. Hier kann
etwa regelmäßiges
Nackenkreisen Verspannungen vorbeugen. Senken Sie
dazu den Kopf und
bewegen Sie ihn
mehrmals langsam
von links nach
rechts und wieder
zurück.
Für den Rücken bietet sich folgende
Übung an, die Sie auch im Büro durchführen können:
Setzen Sie sich ein Stück vom Schreibtisch weg und
beugen Sie sich so weit nach vorn wie es geht. Dann
richten Sie sich auf und greifen mit beiden Händen
hoch in die Luft. So strecken und dehnen Sie die
Rückenmuskulatur.
Außerdem empfiehlt es sich generell, so oft wie möglich Bewegung in den Alltag einzubauen, also: Nehmen Sie statt des Aufzugs öfter mal die Treppe. Oder
steigen Sie wenigstens ein, zwei Etagen früher aus
und gehen den Rest zu Fuß. Und: Überlegen Sie
genau, für welche Strecken Sie wirklich das Auto
nehmen müssen – jeder Spaziergang ist ein gesundes Minitraining für zwischendurch! ■
Hessische Seniorenblätter – Seite 11
Mein gutes Recht
Ausgabe 117 | März 2015
Betreuung im Alter –
was Sie jetzt wissen müssen!
Von Vorsorgevollmacht bis Betreuungsverfügung – hier
die wichtigsten Infos kompakt.
W
Freunde sein. Diese Personen sind dann berechtigt,
in Ihrem Namen rechtsverbindliche Entscheidungen zu treffen. Welche das sind, zum Beispiel in
Geldangelegenheiten oder auch für die Zustimmung zu einer schwierigen Operation, wird in der
Vollmacht festgelegt. Es gibt auch die Möglichkeit
einer „Generalvollmacht“. Aber Achtung: Das hört
sich zwar nach einer umfassenden Vollmacht an,
enthält aber entscheidende Ausnahmen. Mit so
einer Generalvollmacht kann nicht die Zustimmung zu einer notwendigen, aber möglicherweise
gefährlichen OP erteilt werden, ebenso wenig wie
zu einer – zu Ihrem Schutz notwendigen –
geschlossenen Unterbringung in einer Klinik.
as passiert, wenn ich einmal so krank
oder pflegebedürftig sein sollte, dass ich
meine persönlichen Angelegenheiten
nicht mehr selbst erledigen kann? Wer kümmert sich
dann um meine Geldgeschäfte, um meine Wohnung,
um ärztliche Behandlung? Um für den Fall der Fälle
vorzusorgen, gibt es mehrere Möglichkeiten.
Deshalb ist es in den meisten Fällen besser,
schriftlich eine detaillierte Vollmacht zu erteilen.
Dazu gibt es Vordrucke, die von den zahlreichen
Betreuungsbehörden und Betreuungsvereinen in
Hessen bereitgehalten werden. Dort erhalten Sie
auch beim Ausfüllen Unterstützung.
Hier die wichtigsten Infos kompakt:
Sie können einer oder mehreren Personen Ihres Vertrauens schon jetzt eine sogenannte Vorsorgevollmacht erteilen. Das können etwa Angehörige oder
Wenn Sie keine vertraute Person haben, die Sie in
eine Vorsorgevollmacht als Bevollmächtigte einsetzen können, besteht die Möglichkeit, eine
Betreuungsverfügung abzufassen. Darin legen Sie
Pflegegeld: Kein höherer Anspruch für Angehörige
§
Wer zu Hause einen Angehörigen pflegt, bekommt dafür Pflegegeld. Beauftragt die Kasse dagegen einen externen Dienst
mit der Pflege, ist dessen Bezahlung meist deutlich höher als der Betrag, den Familienmitglieder bekommen. Damit wollte
sich eine Tochter nicht abfinden, die ihren kranken Vater pflegte. Sie forderte denselben Betrag, den ein externer Dienst in
der Pflegestufe III bekommen hätte (1550 statt der gewährten 700 Euro). Die Frau klagte, zog bis vors Bundesverfassungsgericht – und verlor. Begründung der Richter: Der Pflegebedürftige habe selbst die Wahl, ob ein externer Dienstleister beauftragt wird oder ob er sich von Angehörigen pflegen lässt. Das Pflegegeld für Angehörige stelle kein Entgelt dar,
sondern sei lediglich eine „unterstützende Leistung“ und Anerkennung. ■ (AZ: 1 BvR 1133/12)
Seite 12 – Hessische Seniorenblätter
Im Alter
noch studieren?
So geht`s!
Viele Unis haben spezielle Angebote
für Senioren – und dazu braucht man
noch nicht einmal das Abitur.
D
as Berufsleben liegt hinter einem, die Kinder
sind aus dem Haus – und auf einmal hat man
gaaaanz viel Freizeit ...
Immer mehr Senioren nutzen diese Zeit, indem sie noch
einmal (oder erstmals) Uni-Luft schnuppern und studieren. Ein Fach, das ihnen einfach Spaß macht, ganz ohne
Zeit- und Leistungsdruck. Rechtlich gesehen haben sie
dazu dieselben Möglichkeiten wie junge Leute, die
gerade frisch das Abi gemacht haben. „Jeder, der die
Zulassungsbestimmungen erfüllt, also das Abitur hat
oder in einigen Fächern den Numerus clausus erreicht,
kann sich an einer Uni als ordentlicher Student einschreiben, unabhängig vom Alter“, erklärt Bernd
fest, wer ggf. als Ihr rechtlicher Betreuer eingesetzt
wird – oder aber, wer dies auf keinen Fall werden soll.
Das Gericht wird in aller Regel Ihre Wünsche berücksichtigen. Im Gegensatz zu einer von Ihnen bevollmächtigten Person steht der gerichtlich bestellte Betreuer
unter der Kontrolle des Betreuungsgerichtes. Sollten Sie
weder eine Vorsorgevollmacht noch eine Betreuungsverfügung verfasst haben und – etwa durch einen
Unfall – plötzlich nicht mehr selbst über Ihre Angelegenheiten entscheiden können, wird für Sie vom
Betreuungsgericht ein Betreuer eingesetzt, der Sie in
einem festgelegten Aufgabenkreis gesetzlich vertritt.
Weitere Informationen, etwa eine Liste der hessischen
Betreuungsvereine, finden Sie in einer Broschüre, die
Sie beim Hessischen Ministerium für Soziales und
Integration (Tel.: 0611/817-0) anfordern können, sowie
im Internet unter www.betreuungsrecht.hessen.de
oder www.pflege-in-hessen.de. ■
Werner Schmitt vom Akademischen Verein der Senioren in Deutschland (AVDS). 90 Prozent der älteren Studenten nutzen nach seiner Schätzung aber entweder
das Gasthörerstudium oder eines der Angebote, die
viele Universitäten speziell den „älteren Semestern“
machen. Studienprogramme für Senioren bieten in Hessen die Unis in Darmstadt, Frankfurt, Gießen, Kassel
und Marburg an. Bei Semestergebühren zwischen 50
und 250 Euro können teilweise auch Zertifikatsabschlüsse gemacht werden. Das Abitur ist hierfür nicht
erforderlich. Tipps und Informationen zum Thema finden Sie im AVDS-Studienführer, der für 15,90 Euro
(plus 3,- Versand) unter 0931/4605354 oder
www.avds.de bestellt werden kann. ■
Klinik darf Privatadresse ihrer
Ärzte nicht herausgeben
§
Krankenhauspatienten haben keinen Anspruch auf
die Herausgabe der Privatanschrift ihres behandelnden Arztes – auch dann nicht, wenn damit die
Zustellung einer Klage in einem Zivilprozess ermöglicht werden soll.
Der Bundesgerichtshof hat jetzt entschieden:
Der Klinikträger darf keine personenbezogenen
Daten herausgeben, weil die Klage ebenso unter der
Klinikanschrift zugestellt werden kann (AZ: VI ZR
137/14).
Geklagt hatte ein Patient, der nach einer stationären
Behandlung Schadenersatzansprüche gegen zwei
Ärzte erhoben hatte. ■
Hessische Seniorenblätter – Seite 13
Gesundheit & Natur
Ausgabe 117 | März 2015
Obst und Gemüse selbst anbauen –
das geht auch auf dem Balkon!
Um frische und gesunde Lebensmittel auf den Tisch zu bringen, braucht
man nicht immer einen eigenen Garten. Hier haben wir die besten Tipps für
Sie zusammengetragen, was alles in Kästen und Kübeln gedeiht und was
„Balkongärtner“ beachten müssen.
G
esundes Obst und Gemüse aus eigenem
Anbau frisch auf den Tisch – dazu
braucht man nicht unbedingt einen
eigenen Garten. Auch auf dem Balkon können
Sie viele leckere Sorten anbauen: Tomaten, Gurken, Zucchini, Radieschen, Stangenbohnen,
Paprika, Physalis, aber auch Erdbeeren, Himbeeren, Passionsfrucht oder sogar Kiwi – die
Liste scheint endlos.
Wer gleich loslegen will, kann schon einmal auf
die kälteverträglichen Radieschen zurückgreifen. Sie können bereits ab März gesät und ca.
vier Wochen später geerntet werden. Generell
ist es wichtig, die Pflanzen jeden Tag zu gießen.
Aber Achtung: Zu viel Wasser schadet! Falls Ihr
Balkon nicht überdacht ist, empfiehlt sich deshalb ein Regenschutz, um Krankheiten vorzubeugen.
Einige Dinge sollten Sie dabei aber beachten, so
zum Beispiel die Auswahl der richtigen Gefäße:
„Die Pflanzen werden entweder in Balkonkästen
gesetzt oder aber, wenn sie mehr Platz und Erdvolumen benötigen, in Kübel. Dies gilt etwa
für Paprika, Tomaten und Gurken, Zucchini und Himbeeren. Erdbeeren
oder Buschbohnen eignen sich
dagegen auch für den Balkonkasten“, erklärt
Karl-Ludwig Haller
vom Hessischen
Gärtnereiverband.
Immer beliebter wird bei Balkongärtnern neben
den zahlreichen Gemüsesorten auch der Anbau
von leckeren Früchten, allen voran der Erdbeere.
Karl-Ludwig Haller: „Für den guten Geschmack
brauchen sie lediglich ein sonniges Plätzchen,
sowie genug Wasser und Dünger. Neben den
,klassischen‘ Erdbeeren gibt es auch Sorten mit
hängendem Wuchs. Sie kann man sehr gut in
Ampeln anpflanzen. Das sieht dann auch noch
richtig schön aus. Oder man kombiniert die
süßen Früchtchen mit robusten Geranien. Auch
hier kommen dann Augen und Gaumen gleichermaßen auf ihre Kosten.“
Sollten Sie es lieber etwas „exotischer“ mögen,
versuchen Sie es doch einmal mit Kiwis! Für den
Balkon eignen sich am besten die sogenannten
Mini-Kiwis. Der Anbau ist allerdings ein bisschen aufwändiger. Die ursprünglich aus Südchina stammenden, Vitamin-C-reichen
Früchte müssen an einem Gerüst wachsen
und außerdem während des Sommers regelmäßig gestutzt werden. Erntereif sind sie
dann im Oktober.
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In der Regel werden Balkon-Obst und -Gemüse
aber in Töpfen oder Kübeln angebaut. Bei der Auswahl sollte man einige Dinge beachten, zum Beispiel, dass die Gefäße immer groß genug sind und
ausreichend Blumenerde aufnehmen können.
Diese speichert ja Wasser und Nährstoffe, deshalb
gilt: Je weniger Erde, desto häufiger muss man gießen und düngen. Außerdem sollten die Behälter
unbedingt genug Abzugslöcher haben, damit sich
kein Wasser in der Blumenerde staut (Fäulnisgefahr). Experten raten, Töpfe und Kübel jedes Jahr
im Herbst gut auszuwaschen, damit Schädlinge
oder Krankheitserreger
entfernt und nicht ins nächste Jahr
„mitgenommen“ werden.
Zu weiteren Details lassen Sie sich am besten in
einem Gärtnerei-Fachbetrieb beraten. Und dann:
viel Spaß und guten Appetit! ■
Gehen Sie doch mal auf Kräuter-Tour!
Auch dieses Jahr stehen im Hessenpark wieder interessante
Führungen auf dem Programm.
E
benfalls eine schöne Möglichkeit für Balkongärtner ist es, eigene Kräuter anzubauen. Wer tiefer in das Thema einsteigen
will, kann zum Beispiel einen Besuch im Hessenpark machen. Expertin Claudia Wellen (50) bietet
dort in diesem Jahr Führungen an, bei denen sie
wild wachsende Kräuter vorstellt und interessante Informationen dazu vermittelt. Die einstündigen Führungen finden von März bis November
jeden Donnerstag ab 14 Uhr statt. Die Kosten
sind bereits im Eintrittspreis fürs Museum
(Erwachsene 8 Euro) inbegriffen.
Außerdem gibt es Veranstaltungen* zu Sonderthemen (Beginn jeweils 11 und 13 Uhr, am 1. und
3. Mai um 15 Uhr). Die folgenden sind für 2015
geplant (Auswahl; Änderungen vorbehalten):
Internet-Tipp
Mehr Kräuter-Touren finden Sie unter:
www.hessenpark.de > Programm >
Öffentliche Führungen > Kräuterführungen
1./3. Mai: Gänsefingerkraut
Das Gänsefingerkraut wird nicht nur von
Gänsen geschätzt – und nicht nur diesem
Federvieh tut es gut, sondern auch uns
Menschen.
4. Juni: Herzgespann
Das Herzgespann war bis vor hundert
Jahren weit verbreitet, ist inzwischen
aber selten geworden. Es ist eine alte
Heil- und Würzpflanze.
21. Juni: Ehrenpreis
Der „Echte Ehrenpreis“ gehört zu den Wegerichgewächsen. Hier erfährt man unter anderem, wie
er zu seinem ungewöhnlichen Namen kam.
Claudia Wellen
5. Juli: Honigklee
Bienen lieben Klee und diesen ganz besonders,
kein Wunder bei diesem Duft. Mit Schwerpunkt
auf dem Honigklee geht es um Pflanzendüfte. ■
*Quelle: http://www.hessenpark.de/index.php?id=kraeuterwanderungen
Hessische Seniorenblätter – Seite 15
Hessentag 2015 –
schauen Sie doch mal vorbei!
Das Ministerium für Soziales und Integration lädt alle Bürgerinnen und
Bürger vom 29. Mai bis 7. Juni zu Gesprächen und Informationen ein
Öffnungszeiten der Landesau
täglich von 10 bis 19 Uhr
und das WELCOMECENTER
HESSEN von 11 bis
Durchführung:
15 Uhr ihre Arbeit vor.
Treffendes
Motto der Ver-Tel.s 0642
messe
marburg
anstaltung: „Willkommen
in
Hessen!“
Veranstaltungs GmbH Fax 0642
Havelstraße 1
LANDESAUSSTELLUNG
- Auf dem Mühlenfeld
b 29. Mai ist es wieder so weit: Der jähr-
A
liche Hessentag lockt mit vielen Attraktionen, diesmal ins nordhessische Hofgeismar.
Bis
zumdem
7. JuniAusstellerverzeichnis)
werden erneut rund eine
gleichzeitig
Million Besucher aus dem ganzen Land und auch
von außerhalb Hessens erwartet.
aben zum ausstellenden Unternehmen
Angaben dienen
a:
ße:
/ Ort:
on:
ax:
:
il:
net:
Auch das hessische Ministerium für Soziales und
Integration (HMSI) lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger wieder zu Gesprächen und
Informationen ein. Wir sind täglich von 10 bis
19 Uhr mit einem Stand in der Halle der Landesregierung vertreten und informieren dort an
allen Tagen über das wichtige Thema Organspende. Vertreter der „Initiative Organspende
Hessen“ werden vor Ort sein, um Ihre Fragen zu
beantworten. Organspendeausweise können
gleich an Ort und Stelle ausgefüllt und auf
Wunsch laminiert werden.
An den Wochenenden 30./31. Mai sowie 6./7.
Juni, ebenfalls von 10 bis 19 Uhr, erfahren Sie an
unserem Stand alles Wissenswerte rund um die
Familienkarte Hessen, und am Montag, 1. Juni
stellen die Stabsstelle für Fachkräftesicherung
@
Seite 16 – Hessische Seniorenblätter
Internet: w
35260 Stadtallendorf
Ein Aktionstag zur Alkoholprävention
steht am E-mail: in
2. Juni auf dem Programm. Von 10 bis 19 Uhr
sind sowohl die Hessische Landesstelle für
Suchtfragen als auch die Fachstellen für SuchpräDie Kassel
u. g. Preise
verstehen sich
vention aus dem Landkreis
am HMSIMehrwertsteuer
und sind Mietp
Stand vertreten.
Anme
Wir/Ich bestelle/n gem
Ausstellungsbedingun
Am Mittwoch, 3. Juni stehen schließlich – wieder
von 10 bis 19 Uhr – die Themen Betreuungsrecht, Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht
1 Seite
und ehrenamtliche Betreuung im Mittelpunkt.
Reihenstand
Mindestgröße 9 m²
Eckstand
Aber natürlich gibt es nicht nur jede Menge wich2 Seite
Mindestgröße
m²
tiger Informationen – auf
dem Hessentag18
kann
auch wieder kräftig gefeiert werden. Konzerte für
Jung und Alt, etwa von Andrea Berg (5. Juni), den 3 Seite
Mindestgröße 25 m²
Kastelruther Spatzen (29. Mai) oder Herbert Grönemeyer (7. Juni), stehen auf dem Programm. Der
4 Seite
große Festzug am 7. Juni
bildet dann traditionell
Mindestgröße
30 m²
den Abschluss und Höhepunkt des Hessentages.
150 Motivwagen und Fußgruppen werden daran
Mindestgröße 20 m²
teilnehmen.
Kopfstand
Blockstand
Freigelände
Internet-Tipp
Standgröße Breite__
Eigener Stand:
Das komplette Programm
Sie unter
Wirfinden
verfügen
über einen eig
www.hessentag2015.de
inkl. Trenn- und Rückwänd
Genaue Maße:
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