Die Rundschau 1 / 2015 - Stephanus

Die
RÖMER 15,7
NEHMT EINANDER AN,
wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.
JA
sagen!
sa g
I N!
Ne
R!
in
Zeitung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Stephanus-Stiftung
l en
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JAen!
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Ja
DAF
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April 1 | 2015
Rundschau
Jahresbotschaft 2015
DAFÜR!
NEIN
JM_2015_Grusskarte_Neujahr_02.indd 2
kommentar
inhalt
FamilienLeben
Erfolgskonzept in der Familienbegleitung der firmaris
in Berlin.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 4
Stephanus bundesweit
In der Nächsten Nähe
„Mein Beruf ist, die Begabung
statt die Behinderung zu sehen.“
Politiker bei Stephanus
Abgeordnete informieren
sich über die Arbeit in der
Stephanus-Stiftung. . . . . . . . . .. . . . . . . Seite 4
Erinnerung
Am 11. Juni 1992 besuchte Bundespräsident Richard von Weizsäcker
die Stephanus-Stiftung. . . . . . . . . . . . Seite 5
Zwischen Templin und Tansania
Diakon Jörg Kerner engagiert
sich für Bildung in Afrika. . . . . . . . . . Seite 6
Einer unserer rund
450.000 Mitarbeitenden:
Rolf Sonntag, Leiter
des Metallbereichs
der StephanusWerkstätten Berlin
für Menschen mit
Behinderung
Erfahren Sie mehr über
die Mitarbeitenden
der Diakonie und ihre
vielfältigen Leistungen
auf www.diakonie.de
Foto: Diakonie Deutschland
Mitarbeiter würdigen
Die langjährige Mitarbeit in
der Stephanus-Stiftung wird
gewürdigt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5
Auf einer Großplakatwand der bundesweit laufenden Imagekampagne ist Rolf Sonntag zu sehen. Er arbeitet seit fast neun
Jahren in der Betriebsstätte Nachtalbenweg der Stephanus-Werkstätten Berlin.
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16.12.14 10:23
Willkommen in der Stephanus-Stiftung
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lernen die Fassetten ihrer Dienstgemeinschaft kennen
H
ätten Sie es gewusst? Etwa 400 Menschen treten pro Jahr eine Stelle in
der Stephanus-Stiftung an. Mit eingerechnet sind dabei auch Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, die befristet tätig sind.
Rund 110 Kolleginnen und Kollegen
folgten am 12. März 2015 der Einladung
des Vorstandes nach Weißensee, zum ersten von zwei „Stephanus Willkommenstagen“ in diesem Jahr.
Mit einem neuen inhaltlichen Konzept
wurde damit eine gute Tradition fortgeführt. Die Vorstände Torsten Silberbach,
Hanfried Zimmermann und Harald Thiel
begrüßten die Gäste zunächst in der Friedenskirche. Gekommen waren sie aus nahezu allen Regionen und Geschäftsbereichen, in denen die Stephanus-Stiftung
tätig ist: aus den Landkreisen Prignitz,
Ostprignitz-Ruppin, der Uckermark, Märkisch-Oderland und Barnim sowie Berlin
und Potsdam. Für viele Gäste war dies der
erste Besuch auf dem Stiftungsgelände
in Berlin-Weißensee. Auch eine Kirche
betreten manche Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter eher selten. Vorstand Pfarrer
Hanfried Zimmermann: „Wir verschwei-
Seit Beginn
dieses Jahres ist
bundesweit die
neue Imagekampagne der Diakonie Deutschland
im öffentlichen
Raum präsent.
Auf über 20.000
Großplakatwänden stellt sie
das Engagement von Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern in den Mittelpunkt.
Ein Motiv der Kampagne entstand in
den Stephanus-Werkstätten Berlin. Rolf
Sonntag (57) leitet den Metallbereich
in der Betriebsstätte Nachtalbenweg in
Berlin-Weißensee. Er ist dort seit 2007
verantwortlich für derzeit acht Menschen mit Behinderung und sorgt für
anspruchsvolle Aufträge. Zum Beispiel
werden im Moment alten Vorbildern
nachempfundene Straßenleuchten
montiert. „Mir ist wichtig, dass wir hier
auf Augenhöhe zusammenarbeiten“,
sagt Rolf Sonntag und erinnert sich
gern an den Fototermin im letzten
Herbst. Über seine Arbeit gibt es auch
ein kleines Video auf der Internetstartseite der Stephanus-Stiftung zu sehen.
Foto: faceland berlin
Mission Versöhnung
Stephanus-Stiftung
unterstützt junge Menschen
im Friedensdienst. . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3
05.01.15
gen unsere christliche Grundhaltung im
Dienst der Stephanus-Stiftung nicht. Doch
wir wissen auch, dass es für eine ganze
Reihe unserer neuen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter manchmal die erste Begegnung mit Kirche oder Religion ist. Darum
laden wir sie ein, gemeinsam zu singen
und zu erleben, wie wir unseren christlichen Glauben verstehen.“
Im Mittelpunkt seiner einführenden
Worte an diesem Tag standen zum einen
die Jahresbotschaft der Stephanus-Stiftung
sowie ihr biblisches Leitwort aus dem
Psalm 93: „Die Wasserwogen im Meer
sind groß und brausen mächtig; der Herr
aber ist noch größer in der Höhe.“
Auf einer „Stephanus-Entdeckungsreise“
lernten die Gäste die unterschiedlichen
Angebote und Dienste in den einzelnen Regionen von Berlin, Brandenburg
und Mecklenburg-Vorpommern kennen.
Martin Jeutner, Leiter der Unternehmenskommunikation, schlug dabei einen Bogen von den Gründungswurzeln, über
Umbenennungen, kriegsbedingte und
politisch beeinflusste Veränderungen bis
hin zu den Entwicklungen nach 1989 zur
heutigen Stephanus-Stiftung. Mit einem
„Schätzen Sie mal!“ ging es nach der Pause
in der geräumigen Mehrzweckhalle der
Stephanus-Schule weiter. Dabei machten
die drei Vorstände die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterhaltsam mit
wichtigen Fakten in der Stiftungsarbeit bekannt. Doch es ging nicht darum, bereits
gegebene Informationen abzufragen. „Wir
wollten unsere neuen Kolleginnen und
Kollegen mit einigen Zahlen vertraut machen, die man sonst eher selten in dieser
Form wahrnimmt“, erklärte Harald Thiel,
Vorstand Personal | Finanzen. Und das
Konzept ging auf. Ein Raunen ging durch
die Reihen als beispielsweise deutlich
wurde, dass die älteste Einrichtung der
Stephanus-Stiftung in Brüssow (Landkreis
Uckermark) bereits vor 168 Jahren eröffnet
wurde.
Auch, dass pro Jahr die Gesamteinnahmen der Stiftung rund 181 Millionen
Euro betragen und etwa 70 Prozent davon als Gehälter ausgezahlt werden, erstaunte. Mit der Antwort „290“ auf die
Schätzfrage, wie viele Immobilien der
Stephanus-Stiftung gehören, hatten die
meisten nicht gerechnet. Der Vorstandsvorsitzende Pastor Torsten Silberbach lud
die Gäste in seinem Part zu einer kleinen
Versteigerung ein. Sie sollten mit Hilfe
unterschiedlicher, pro Tisch festgelegter
Geldbeträge, ein großes Bild möglichst
günstig ersteigern. Daran machte er dann
deutlich, dass eben nicht alle Menschen
die gleichen Ausgangssituationen im Leben haben und es sehr oft nicht gerecht
zugeht. „Ich wollte unseren neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verständlich
machen, was uns hier in der Arbeit mit
Menschen wirklich wichtig ist“, sagte Torsten Silberbach. „Wir haben das zwar alles
schön aufgeschrieben. Doch es ist viel eindrücklicher, wenn wir vermitteln können,
dass es auf die Haltung jedes Einzelnen
von uns und das gute Zusammenwirken
ankommt.“
In der Mittagspause konnten die Gäste schmecken und genießen, was ihre
Kolleginnen und Kollegen von StephanusServices und den Stephanus-Werkstätten
leckeres kochen und backen können.
Lesen Sie bitte weiter auf Seite 2.
Eine Bühne für Kolleginnen
und Kollegen in der Diakonie
Zentrales Motiv der Kampagne sind
persönliche Aussagen, eingefangen im
jeweiligen Arbeitsumfeld. Ähnlich einer
Reportage werden reale Geschichten
aus der Arbeit in der Diakonie erzählt.
Ungeschönt, nicht gestellt und ohne
Weichzeichner. „Die Kampagne ist
durchweg authentisch und besitzt so
das Potenzial zu berühren“, erklärt
Michael Handrick, Kampagneleiter
der Diakonie Deutschland. Ihr Ziel sei
es, den hohen Wert der diakonischen
Arbeit für die Gesellschaft hervorzuheben und für soziale Handlungsfelder zu
sensibilisieren, die die Gesellschaft vor
zentrale Herausforderungen stellen.
Ich finde es wunderbar, dass sich auch
Kolleginnen und Kollegen in der
Stephanus-Stiftung gern bereit erklären,
an solchen Kampagnen mitzuwirken.
Das ist ein schönes Zeichen unseres
Selbstverständnisses.
Martin Jeutner
Leiter Unternehmenskommunikation
ein guter gedanke
RÖMER 15,7
NEHMT EINANDER AN,
wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.
JA
en
NE
I N!
eh
en!
sa g
JA
sagen!
DAFÜR!
NEIN
Ja, nehmt einander an!
Es gibt einen handfesten Streit unter den Christen in Rom vor knapp 2000 Jahren. Sinn ist das „JA sagen“ gemeint. Ich denke z. B. an das Jawort bei der Hochzeit: Das
Deshalb schreibt ihnen der Apostel Paulus einen versöhnlichen Brief. Worum geht ist ein Versprechen an einen Menschen und vor Gott, wie es nachdrücklicher nicht
es? Jede Seite behauptet, den richtigen Weg zu Gott gefunden zu haben. Das führ- geht. Unmissverständlich und ohne eine Einschränkung wird hier eine bewusste
te zu verbissenen Positionen. Pflichtbewusst wollen sich die einen weiterhin an Entscheidung getroffen: Nehmt einander an. Ob ich deswegen alle deine Handlunkomplizierte Speisevorschriften halten, die die anderen als längst überholt ansehen. gen verstehe? Nein. Oder gar billige? Nein, gewiss nicht. Annehmen bleibt nicht an
Siegen hier die Freigeister als die vermeintlich Stärkeren oder gilt eine Diktatur einer einzigen Situation hängen. Annehmen sieht auf den ganzen Menschen und
der Schwachen, die sich sicherheitshalber an ihre Vorschriften klammern? „Geht sucht Wege, an Sätzen und Taten vorbei, aufeinander zu. „JA sagen“, annehmen. So
miteinander nicht gönnerhaft, nicht rechthaberisch um“, empfiehlt Paulus. „Bemüht wie Eltern das neugeborene Kind. Wie Liebende einander. So wie Christus uns als
euch umeinander, lotet Grenzen und Möglichkeiten aus. Versucht es und wechselt eine Schwester, einen Bruder nicht nur ansieht, sondern auch behandelt. Und das
die Perspektive mit dem ehrlichen Wunsch, einander zu verstehen und danach zu hat Folgen: Annehmen macht uns das Miteinander oft schwieriger. Für mich, weil
handeln. Nehmt einander an.“ Da geht mir vieles durch den Kopf: Ist das nicht die ich geduldiger, verständnisvoller nach Lösungswegen suchen muss. Und für den
einfache Variante im Leben? Im Arbeitsleben? Im privaten Umfeld? Ja und Amen anderen? Angenommen sein, fordert heraus. Es könnte zu Veränderungen führen
sagen, egal was da kommt? Sich konfliktscheu und handzahm durchs Leben schlän- bei allen Beteiligten. Einander annehmen – und damit nehme ich Gott ernst - ist der
geln? „JA sagen“ ist mir unter diesen Blickwinkel nicht sympathisch. Jasager haben’s Boden, auf dem ich stehen kann. Selbst mit Leuten, mit denen mich nichts verbindet.
leichter, zumindest eine Weile. Nicht besser ist die Variante des „Ja, aber …“. Diese Bis auf ihn. Jesus. Nehmt einander an!
neue Art des „Nein“. Bei Vorbedingungen und Einschränkungen kippt das „Ja“ in die
Gegenrichtung.
Aus dem Ja wird ein Nein mit Schleier. Nehmt einander an. In diesem
Pastorin Anya Zademack
05.01.15 11:37
2
Meldungen
Die Rundschau 1 | 2015
baugeschehen
Flüchtlinge
Foto: Archiv Stephanus
Neue Kindertagesstätte
in Kyritz
Seit November letzten Jahres stellt die
Stephanus-Stiftung asylsuchenden, obdachlosen Flüchtlingen Wohnraum in
Berlin zur Verfügung. Die befristete Unterstützung ist zunächst bis Ende April
2015 vorgesehen.
Die acht Erwachsenen stammen aus
Westafrika. Nach ihrer Flucht über das
Mittelmeer sind sie über Italien in Berlin
gestrandet. Nach langen Bemühungen
haben sie die Zusage des Landes Berlin
erhalten, dass ihr Asylantrag geprüft wird.
Zugleich aber erhalten sie bis zum heutigen Tag keinerlei Unterstützung für ihren
Lebensunterhalt sowie keine Wohnmöglichkeiten. In der Begleitung der Flüchtlinge arbeiten der Verein BerlinCult e. V.,
Kirchengemeinden und die StephanusStiftung eng zusammen. Regelmäßig treffen sich derzeit mehrere Asylbewerber
in den Räumen der Stephanus-Stiftung
in Weißensee. Hier können sie Deutschunterricht in Anspruch nehmen, der von
einer Hochschullehrerin im Ruhestand
gegeben wird.
Auf Beschluss der Kyritzer Stadtverordnetenversammlung wird die gemeinnützige Stephanus Bildung GmbH die neue Kindertagesstätte in der
Hansestadt betreiben. Dazu errichtet die Stadt Kyritz einen Neubau in der
Prinzenstraße 9-11. Die Bauarbeiten begannen am 18. März 2015. Die Eröffnung der Kindertagesstätte ist im Jahr 2016 vorgesehen. Der Neubau wird
für 60 Kinder ab dem Krippenalter geplant. Insgesamt entstehen dadurch
neun Arbeitsplätze.
Um dem aktuellen Bedarf nach Kitaplätzen in Kyritz gerecht zu werden,
prüfen Stadtverwaltung und Geschäftsleitung der Stephanus Bildung gGmbH
derzeit die provisorische Einrichtung einer kleineren Kindertagesstätte.
(MJ)
Personalien
Special Olympics
Foto: privat
Am 25. Januar 2015 fand das 21. Berliner Schwimmfest der Organisation „Special Olympics Berlin /Brandenburg“ statt. Daran nahmen auch sechs Bewohnerinnen und Bewohner mit
Behinderung der Stephanus Tochtergesellschaften Potsdam
Hermannswerder und Berlin-Reinickendorf teil.
Der Wettkampf ist ein Qualifikationssportfest für die deutschen Special Olympics Hannover 2016. Alle Stephanussportler
erfüllten die Voraussetzungen zur Qualifikation nach Hannover.
Dabei belegten sie in den Qualifikationen einen 1. Platz und
zwei 2. Plätze im 50m Freistilschwimmen. Die 4 x 50m Freistil
Staffel belegte Platz 6. Darüber hinaus gab es eine Reihe weiterer
guter Platzierungen.
Für die Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch für die
begleitenden Mitarbeiter, sind diese sportlichen Veranstaltungen
mit dem schönen Teamerlebnis wichtige Höhepunkte. Alle unterstützen sich gegenseitig und waren mit viel Spaß dabei.
Am 26. März lud die Stephanus Wohnen
und Pflege gGmbH in Berlin-Weißensee
zum 3. Fachtag für Wohnbereichsleitungen ein. Im Mittelpunkt stand das Thema
„Wirtschaftliches Handeln“. Inwiefern dieses Thema für Wohnbereichsleiterinnen
und -leiter von Bedeutung ist, das erläuterte Gert Schoppa, erfahrener Referent
in der Erwachsenenbildung für Sozialeinrichtungen. Er veranschaulichte, welche
Strukturen und Instrumente die Wohnbereichsleitung benötigt, um wirtschaftlich
handeln zu können. Dabei ging er auch
auf die Verantwortung und die Aufgaben
der Kolleginnen und Kollegen ein.
Für weitere vier Jahre ist Michael Ambellan (57) in seinem Amt als Schwerbehindertenvertretung bestätigt worden. Er
ist in der Stephanus-Stiftung zuständig
für mitarbeitende Menschen mit einem
Grad der Behinderung in allen Einrichtungen des Geschäftsbereiches Wohnen
und mehr für Menschen mit Behinderung.
Michael Ambellan arbeitet in der Verwaltung der Stephanus-Werkstätten Templin.
(MJ)
Wirtschaftliches Handeln
(MJ)
Zu Beginn des Jahres übertrug die Geschäftsleitung der Stephanus Wohnen
und Pflege gGmbH an Matthias Jakob
(30) die kommissarische Leitung der
Einrichtung „Haus am See in Brüssow“
(Landkreis Uckermark). Bereits seit
2011 arbeitete der studierte Volkswirt
als Assistent in der Geschäftsstelle des
gemeinnützigen Unternehmens. Wichtige berufliche Erfahrungen sammelte
Matthias Jakob seit 2009 als Referent für
Entgelte und Vertragsverhandlungen im
Diakonischen Werk Berlin-Brandenburgschlesische Oberlausitz.
(DS)
Empfang
Foto: Archiv Stephanus
Hans-Wolfgang Michael (50) ist seit dem
1. April 2015 vom Vorstand berufener
Geschäftsbereichsleiter Unterstützte Arbeit für Menschen mit Behinderung und
gleichzeitig Geschäftsführer der Stephanus-Werkstätten Berlin gGmbH sowie der
Stephanus-Werkstätten Bad Freienwalde
gGmbH. Im Geschäftsbereich Unterstützte Arbeit der Stephanus-Stiftung werden
derzeit in Berlin und Brandenburg über
2.000 Menschen mit Behinderungen beschäftigt und gefördert. Die Strukturen
und Aufgaben des Bereiches sind ihm
bereits vertraut, da der studierte Jurist
seit 2009 für die Stephanus-Stiftung
arbeitet, zuletzt als Verantwortlicher
für das Compliance-Management und
Rechtsfragen. Hans-Wolfgang Michael
tritt die Nachfolge von Gudrun Dreßel an,
die im November 2014 in den Ruhestand
verabschiedet wurde.
(MJ)
Die Stephanus-Werkstätten beteiligten sich in diesem Jahr wieder an der „Werkstätten:Messe“ in Nürnberg. Mehr als 20.000
Besucher flanierten an der gemeinsam mit 12 anderen Werkstätten der Bundeshauptstadt gestalteten Berliner Straße. Dabei
interessierten sie sich am Stand der Stephanus-Werkstätten vorrangig für die bunten „RuppiBags“, die in der Betriebsstätte
Neuruppin aus LKW-Planen hergestellt werden sowie für die Grills aus Templin. Zu Besuch kamen auch Bundessozialministerin
Andrea Nahles (SPD) sowie der Berliner Sozialsenator Mario Czaja (CDU). Senator Czaja ist mit der Arbeit in den StephanusWerkstätten gut vertraut und würdigte bei seinem Rundgang die verlässliche Arbeit der Werkstätten für Menschen mit
Behinderung in Berlin.
Fußballmannschaft Heilbrunn gegründet
Der Fußballverein SG Sieversdorf (Ostprignitz-Ruppin) hat in
Zusammenarbeit mit der Stephanus-Stiftung Heilbrunn eine neue
Fußballmannschaft „Stephanus-Stiftung Heilbrunn“ ins Leben
gerufen. Das Training teilen sich die Mitarbeiter der Wohnstätte
Heilbrunn und der Verein. Dabei sind auch ältere Bewohner mit
einbezogen. Sie bilden den Fanclub und stehen ihrer Mannschaft
ermutigend zur Seite. Die offizielle Aufnahme der Mannschaft
in den Verein SG Sieversdorf fand am 7. März 2015 statt. Dabei
erhielten die Spieler auch ihre neuen Trikots. Ziel ist, dass die
Fußballmannschaft „Stephanus-Stiftung Heilbrunn“ mit Beginn
der kommenden Saison in der Landesklasse des BehindertenSportverbandes Brandenburg startet.
Erstmals lud der Vorstand am 21. Januar 2015 rund 200 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter mit Führungsverantwortung
zum „Epiphaniasempfang“ nach BerlinWeißensee ein. Dabei informierte die
Geschäftsleitung zu Beginn des neuen
Jahres über anstehende Aufgaben und
gab einen Ausblick zur Entwicklung in der
Stephanus-Stiftung. Gastronomisch versorgt wurden die Gäste erstmals gemeinsam von allen drei Tochtergesellschaften
in der Stiftung, die Catering anbieten: den
Auszubildenden im Ausbildungsrestaurant
Kuhgraben der firmaris, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Stephanus
Services in Weißensee sowie den Stephanus-Werkstätten Berlin-Weißensee. Dort
arbeitet auch Stephanie Kießling (Foto).
Sie verantwortet als Gruppenleiterin den
Dienstleistungsbereich in der StephanusWerkstatt Weißensee.
(MJ)
(MJ)
Am Nachmittag entschieden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für eine von
fünf Exkursionen, die sie jeweils in eine Einrichtung führte. Dabei ging es um das
intensivere Kennenlernen der Geschäftsbereiche „Wohnen und Pflege“, „Unterstützte
Arbeit“ für Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung, „Wohnen und
mehr“ für Menschen mit Behinderung sowie „Bildung, Jugend und Familien“. Darüber
hinaus führte eine Exkursion in den Vorstandsbereich Personal | Finanzen. Zum Abschluss nahmen die Vorstände Fragen auf, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
Laufe des Tages auf Karten geschrieben hatten. Dabei zeigte sich ihr Interesse auch an
übergreifenden Themen der Stephanus-Stiftung. Das wurde den Veranstaltern in den
kritischen und lobenden Anmerkungen der Teilnehmer deutlich, die auf den zahlreich
ausgefüllten Feedbackbögen zu lesen waren. Mit einem Segenswunsch ging dieser
Tag zu Ende, der am 17. November in Berlin-Weißensee eine neue Auflage bekommt.
Martin Jeutner, Leiter Unternehmenskommunikation
Foto: Archiv Stephanus
Willkommen in der Stephanus-Stiftung – Fortsetzung von Seite 1
Die Rundschau 1 | 2015
Die Dritte Seite
3
Mission Versöhnung
Die Stephanus-Stiftung und Aktion Sühnezeichen Friedensdienste blicken auf eine gute Tradition
S
Foto: privat
Foto: privat
eit Mitte der 1960er Jahre spielte die
Stephanus-Stiftung eine zentrale und
identitätsstiftende Rolle in der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASZ). Begonnen hat die gute Verbindung seinerzeit
mit einem Sommerlager junger Menschen,
die damals zahlreiche Renovierungsarbeiten in den Stephanus-Einrichtungen in
Weißensee übernahmen. Seit dem fanden
dort regelmäßige Jahrestreffen der Aktion
Sühnezeichen Ost statt.
Früheren ASZ-Dokumenten ist zu entnehmen, dass im Jahre 1966 das erste Jahrestreffen unter dem Thema „Tatzeugen
Schon nach kurzer Zeit fühlt sich Louise
Marie Przyborowski in Israel sehr wohl.
der Versöhnung“ stand. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden auch die
beiden deutschen Sühnezeichenorganisationen zusammengeführt. Bis 2006 trafen
Holocaust tätig. Sie berichtet uns folsich die Delegierten zu Jahrestreffen und
gendes:
Mitgliederversammlungen in der Stepha„In den ersten Monaten hier in Israel ist so
nus-Stiftung Berlin-Weißensee. Damals
viel passiert, dass ich bereits jetzt einen
wurde beschlossen, sich an wechselnden
ganzen Roman voller lustiger und aufreOrten in Deutschland zu treffen.
gender Geschichten schreiben könnte. Als
Bis heute begehen Stephanus-Stiftung
ich mich bei „Aktion Sühnezeichen Frieund „Aktion Sühnezeichen Friedensdensdienste“ beworben hatte, stand für
dienste“ mit einem gemeinsamen Gotmich Israel im Fokus. Als ich angenomtesdienst den Gedenktag für die Opfer des
men wurde, freute ich mich sehr darauf,
Nationalsozialismus, um den 27. Januar
hier ein Jahr zu leben und die Menschen
kennenzulernen.
herum.
Erst 1996 wurde dieses Datum, an dem
Erst später wurde mir bewusst, dass
1945 die Rote Armee das Konzentrationsdas wohl nicht nur ein Jahr voller Spaß
lager Auschwitz befreite, zum nationalen
und neuer Erfahrungen wird. Sondern vor
Gedenktag erklärt. Vielleicht ist dieser erst Max Richard Münch erlebte den Krieg in Israel. Seine Erfahrungen bestärken ihn in seinem Wunsch, Medizin zu studieren.
allem ein Jahr, in dem ich mich vielen
spät eingeführte Gedenktag ein Ausdruck
neuen Herausforderungen stellen muss.
dafür, dass es schwer ist, einen GedenkWürde mir die Arbeit mit Menschen
tag für die Schuld des eigenen Volkes zu Die Stephanus-Stiftung unterstützt die Er schickte uns folgenden Bericht: manches hat sich manifestiert. Langfristig mit Behinderungen zu viel werden? Kann
begehen. Umso wichtiger ist es für Ak- „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“ be- „Ein Jahr lang war ich in Israel. Dort habe möchte ich Medizin studieren und wenn ich sie wirklich meistern? Zum Glück fühle
tion Sühnezeichen Friedensdienste, den reits seit mehreren Jahren auch auf eine ich in einer Schule für Kinder mit Beein- ich keinen Studienplatz bekomme, dann ich mich hier pudelwohl. Die Arbeit macht
Tag davor zu bewahren, dass er gar nicht andere Art und Weise. Jährlich finanziert trächtigungen gearbeitet und Holocaust- gehe ich dafür auch einen Umweg. Ich bin mir Spaß. Die Menschen, mit denen ich
wahrgenommen wird. Aus diesem Grunde sie einem jungen Menschen den ehren- Überlebende besucht. Dabei habe ich ein durch das Jahr selbstbewusster geworden hier arbeite, sind toll. Und es kommt mir
nimmt dieser Gottesdienst eine wichtige amtlichen Aufenthalt in einem ASF Projekt Land kennengelernt, welches interessan- und werde Ziele, die ich mir gesetzt habe, meistens gar nicht wie Arbeit vor, mit ihStellung in der Vereinsarbeit ein. So gibt in Israel.
ter kaum sein kann. Ich habe den Krieg mit größerem Engagement verfolgen. Ich nen gemeinsam ihren Alltag zu gestalten.
ASF auch jährlich eine Predigthilfe zu dieerlebt und mit Menschen gesprochen, die weiß jetzt, dass ich es schaffen kann.“
Ich bin mir bewusst, dass ich im Laufe
sem Anlass heraus.
Von September 2013 bis August 2014 mir die verschiedensten Sichtweisen auf
dieses Jahres bestimmt auch mit schwiewar es Max Richard Münch. Als Frei- das Land und die Konflikte, die sich hier Unterstützt von der Stephanus-Stiftung rigen Situationen konfrontiert werde. Aber
Rebecca Görmann williger arbeitete er in Beit Sefer abspielen, gezeigt haben. An all diese Er- arbeitet Louise Marie Przyborowski seit ich habe bereits so viele nette Menschen
Stud. Mitarbeiterin Referat für Presse- On, einer Schule für Kinder mit Be- fahrungen werde ich mich lange zurücker- September 2014 als Freiwillige in einer kennengelernt, die mir und meiner Mitund Öffentlichkeitsarbeit hinderungen. Darüber hinaus war er innern. Das Jahr in Israel hat mich geprägt Einrichtung für Menschen mit Behin- freiwilligen Doni jederzeit gerne helfen.“
Aktion Sühnezeichen in der offenen Altenarbeit mit Holo- und verändert. Viele Einstellungen warf derung. Sie ist in ihrer Zeit in Israel
Friedensdienste e. V. caustüberlebenden in Tel Aviv tätig. ich über Bord, einige gewann ich hinzu, zusätzlich auch für Überlebende des
(MJ)
Ein fast vergessener Teller
Pfarrer Hanfried Zimmermann nahm an der Eröffnung der ersten Synagoge in Brandenburg seit Kriegsende
teil und berichtet über die ungewöhnliche Rolle der Stephanus-Stiftung bei dieser Veranstaltung
Foto: Wieland Eschenburg
I
Die Würdenträger der Jüdischen
Gemeinde Cottbus stellen die Schriftrollen in den neuen Thoraschrein. Ihn ziert
der kupferne Teller, den die StephanusStiftung der Gemeinde schenkte.
n unserer Stiftung gibt es Häuser mit genannten Dritten Reichs feierlich und
einer ganz besonderen Tradition. Eins fröhlich eingeweiht. Es ist gleichzeitig der
davon beherbergt heute die „St. Elisabeth- „Holocaust-Gedenktag“ in Erinnerung an
Fachschulen“ auf unserem Stiftungsgelän- die Befreiung des KZ Auschwitz.
Dieser Tag erinnert uns in besonderer
de in Berlin-Weißensee. Über 300 Frauen
und Männer bereiten sich hier auf ihre Weise an das unfassbare Leid und den
Arbeit in einem soziamillionenfachen Tod
len Beruf vor.
unserer jüdischen GlauDoch einst bestimmEine Schenkung der
bensgeschwister. Und
Stephanus-Stiftung ziert
genau an diesem Tag
ten Kinder den Alltag
das Allerheiligste der
in dem Schulhaus. Die
beginnt nun in Cottbus
Synagoge.
damalige „Israelitische
etwas Neues. Mit Musik
Taubstummenanstalt“
und Tanz werden die
war eine Schule für
Thorarollen, die heiligen
gehörlose Mädchen und Jungen. Sie ka- Schriften, in die neue Synagoge getragen.
men aus Familien, die beheimatet waren Wunderbare Musik verbindet sich mit Geim jüdischen Glauben, in dem auch das danken der Erinnerung und der Hoffnung.
Christentum seine Wurzeln hat. Sie waren
Zuletzt wird der neue Thoraschrein geDeutsche und fühlten sich so. Und doch öffnet. Es ist der Ort, an den die heiligen
wurden sie verfolgt, gejagt, vertrieben, Schriften, der erste Teil der jüdischen Bibel,
ermordet. Auch die Schülerinnen und gelegt werden. Die fünf Bücher Mose, wie
Schüler der Schule in Weißensee. Nur wir Christen sagen. Handwerker aus Cottbus haben diesen Thoraschrein gefertigt.
wenige konnten dem Tod entrinnen.
Bombentreffer beschädigten das Und hier hat der fast vergessene kupferne
Schulgebäude gegen Kriegsende sehr Teller aus der ehemals jüdischen Schule in
stark. Der Seitenflügel mit der Schulaula Weißensee nun seinen Platz bekommen.
wurde zerstört. Die Decke der Aula zierten So schlägt er eine Brücke vom dem, was
einst kupferne Teller mit jüdischen Sym- unweigerlich verloren ist, und einer zarten
bolen. Vor einigen Jahren kam einer der Hoffnungspflanze neuen jüdischen Lebens
Teller bei Aufräumungsarbeiten auf dem im Land Brandenburg. Schlägt eine Brücke
Gelände wieder zu Tage. Seit dem lag er auch zwischen uns als Stephanus-Stiftung
im Archiv der Stephanus-Stiftung.
und unseren jüdischen GlaubensgeschwiAm 27. Januar 2015 wurde in Cottbus stern in Cottbus oder wo immer sie zu
die erste neue Synagoge im Land Bran- Hause sind.
Wie dankbar und froh war ich, diesen
denburg nach der dunklen Zeit des so-
besonderen Tag gemeinsam mit meiner
Frau in Cottbus miterleben zu dürfen. Und
als am Schluss viele Menschen anfingen,
in der Synagoge zu tanzen, da fasste mich
ein kleiner Junge aus einer jüdischen Familie an die Hand und nahm mich mit in
den fröhlichen Reigen. Was für ein Geschenk, dachte ich da, gerade heute am
Holocaust-Gedenktag.
„Liebe deinen Nächsten, er ist wie du.“
So steht es auf den Thorarollen geschrieben und damit auch am Beginn unserer
Bibel. Mögen wir diese Wegweisung nie
mehr vergessen und so Jüdinnen und Juden auch in Deutschland für immer ein
Zuhause haben.
Pfarrer Hanfried Zimmermann
stellvertretender Vorstandsvorsitzender
der Stephanus-Stiftung
Derzeit ist in dem Schulgebäude der heutigen „St. Elisabeth-Schulen“ eine
Ausstellung über die wechselvolle Geschichte des Hauses zu sehen. „Mit
der Geschichte des Hauses an der Parkstraße setzten sich Schülerinnen und
Schüler des Ausbildungsgangs Heilerziehungspflege intensiv auseinander“,
berichtet Michael Richardt, Dipl. Heil- und Sonderpädagoge an der Schule.
„Ihre Aufgabe war es, repräsentative Schlaglichter zur Pädagogik und zu
gesellschaftlichen Einstellungen gegenüber Menschen mit Behinderungen
im historischen Kontext zu erarbeiten.“
In Arbeitsgruppen betrachteten die Schüler dabei die Themenfelder: Deutsches Kaiserreich (1871 – 1918), Weimarer Republik (1918 – 1933), Geschichte
des Schulgebäudes bis 1933, die Zeit des Nationalsozialismus (1933 – 1945)
mit Biographien sowie die Geschichte des Schulgebäudes nach 1945.
Im Rahmen dieses Schulprojektes wurden schriftliche Quellen und Bilddokumente recherchiert sowie Zeitzeugen befragt. Dabei konnten auch Kontakte zu Anverwandten ehemaliger Schülerinnen und Schüler der damaligen
„Israelitischen Taubstummenanstalt“ geknüpft werden.
Immer zu den Unterrichtszeiten ist die Ausstellung zu besichtigen.
(MJ)
Aus den Einrichtungen
Die Rundschau 1 | 2015
Mit Holz arbeiten
FamilienLEBEN
Neuer Holzwerkraum für Bewohner mit Behinderung in Heilbrunn
Erfolgskonzept in der Familienbegleitung
der firmaris in Berlin
I
Foto: Archiv Stephanus
m Rahmen der Betreuungsarbeit ent- eigenen Stärken wahrzunehmen und ihr Selbstwertgefühl“, führt die Leiterin in
stand in der Wohnstätte Heilbrunn auszubauen. So sind sie später besser in Heilbrunn weiter aus.
(Landkreis Ostprignitz-Ruppin) ein Holz- der Lage, auch andere zu unterstützen.
Am Standort Heilbrunn unterhält die
werkraum für Bewohnerinnen und Be- „Es ist schön zu erleben, wie gerade die Stephanus-Stiftung eine Wohnstätte für 63
wohner mit Behinderung. Geholfen haben jungen Bewohnerinnen und Bewohner junge und erwachsene Menschen mit Bedabei Spenden von Kunden der Lilienapohinderung, darüber hinaus eine landwirttheke in Wusterhausen (Dosse). 500 Euro
schaftliche Werkstatt für Menschen mit
übergab Inhaberin Claudia Rückborn am
Behinderung. In der Vieh- und FutterwirtKonzentration, Ausdauer
und Teamarbeit
20. März 2015 an Einrichtungsleiterin Irena
schaft mit eigener Fleisch- und WurstherPrenzlow.
stellung sind derzeit 54 Menschen mit
In dem von den Bewohnern und MitBehinderung beschäftigt. 100 Mitarbeiarbeitern gemeinsam ausgebauten Holz- viel Freude an ihren Arbeitsergebnissen terinnen und Mitarbeiter vertrauen der
werkraum können von der Spendensum- haben“, berichtet Irena Prenzlow. „Sie Stephanus-Stiftung an diesem Standort
me weitere Werkzeuge und Materialien übernehmen Verantwortung und lassen als verlässlichen Arbeitgeber.
angeschafft werden. Einrichtungsleiterin sich auf komplexe Aufgabenstellungen
Irena Prenzlow: „Mit Anleitung werden ein. Das stärkt ihr Selbstvertrauen sowie
(MJ)
die Bewohnerinnen und Bewohner im
neuen Holzwerkraum in verschiedene
Holzverarbeitungsverfahren eingewiesen.
Dabei lernen sie den Gebrauch typischer
Handwerkszeuge und elektrischer Geräte
kennen.“
Bastian Rodbertus ist Wohngruppenleiter im Bereich „Intensiv betreutes Wohnen
für junge Menschen mit geistiger Behinderung“. Er berichtet: „Wir haben hier
einige Mitarbeiter, die wertvolle Erfahrungen im Umgang mit dem Werkstoff
Holz haben und diese gern an unsere Jugendlichen weitergeben.“ So entstehen
jetzt zum Beispiel Vogelhäuser, Sitzmöbel,
Weihnachtsschmuck, Pflanzkästen oder
Küchenutensilien für den Eigenbedarf.
Darüber hinaus reparieren die Bewohnerinnen und Bewohner unter anderem
auch Bänke und Tische aus Holz. Mit dem
Holzwerkraum gibt es ein weiteres Freizeitangebot für Menschen mit Behinderung in Heilbrunn. Leiterin Irena Prenzlow:
„Wir möchten die Interessen, Fähigkeiten
und Wünsche der Bewohnerinnen und
Bewohner unterstützen. Im neuen Holzwerkraum haben sie die Möglichkeit, ihre
Konzentration, Ausdauer und das Erleben
von Teamarbeit weiter zu entwickeln.“
Gleichzeitig bereiten holzhandwerkliche Tätigkeiten insbesondere die jun- Mitarbeiter Marco Rätsch (rechts) ist oft mit den Jugendlichen im neuen Holzwerkgen Bewohner auf einen Einstieg in ihr raum. Marin und Jann-Alexander haben zum Beispiel an dem großen Kalender aus
Arbeitsleben vor. Hier lernen sie, ihre Holz mitgearbeitet.
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D
ie Gerüste stehen, die Abrissarbeiten sind fertig, der Zimmermann
und die Maurer haben die Arbeit aufgenommen. In der Hauptstraße im Berliner
Stadtteil Rummelsburger Bucht entsteht
momentan ein zweites „FamilienLEBEN“.
Ab Herbst 2015 können dort in sieben bis
neun Wohnungen insgesamt 15 Kinder mit
ihren Müttern und / oder Vätern einziehen. Einen Katzensprung entfernt wurde
bereits im Jahr 2009 das Projekt „FamilienLEBEN1“ eröffnet. Dort leben derzeit 12
Kinder und ihre Mütter und / oder Väter.
Michael Heinisch, Geschäftsführer der
firmaris gGmbH, erläutert die innovative
Idee: „Wenn Eltern nicht mehr mit ihren
Kindern zusammenleben können, heißt
das in den meisten Fällen, dass das Kind
aus der Familie genommen und in einer
stationären Hilfeform betreut wird. Wir Der Ausbildungsbetrieb Hochbau der
fragen: warum eigentlich? Können wir firmaris gGmbH übernimmt die Mauerdie Familie nicht so unterstützen, dass und Stahlbetonarbeiten auf der
die Entwicklung und das Wohl des Kindes Baustelle. Im Bild: Sane Renatus (links)
und Göran Goltz
gewährleistet sind?“
Bei „FamilienLEBEN“ heißt das: Kinder
werden stationär aufgenommen. Gleichzeitig ziehen Mutter und / oder Vater mit Krisenbegleitung gewährleistet. Ein wichein. Die Eltern bleiben in ihrer Rolle mit tiger Teil des Lebens in der Einrichtung
Aufsicht- und Sorgerecht. Gemeinsam ist die Begegnung der Familien untereibewohnen sie als Familie eine eigene nander. Deshalb gehören zum Haus ein
Wohnung.
großzügiger GemeinBrigitte Streit, Fachschaftsbereich und
bereichsleiterin der
ein großer Garten.
Unterstützung und
Begleitung rund um die Uhr
firmaris, erklärt: „Die
Als das erste „FamiliFamilien sollen nicht
enLEBEN“ 2009 eröffdas Gefühl haben,
nete, gab es anfangs
dass sie in einer Einrichtung leben. Wir Bedenken. Diese sind mittlerweile verbieten ihnen eine eigne Wohnung an, wo flogen. „Heute wünscht sich das Jugendsie die Tür auch mal schließen können.“ amt weitere Plätze, weil sie sehr gute
Gleichzeitig erhalten sie 24 Stunden am Erfahrungen mit uns und der Hilfeform
Tag Unterstützung und Begleitung von gemacht haben“, freut sich Brigitte Streit
einem Team aus SozialarbeiterInnen, und ergänzt: „Wenn die Familien bei uns
ErzieherInnen und Familientherapeuten, ausziehen, hat man wirklich das Gefühl,
erzählt Brigitte Streit.
dass sie als Familie künftig ohne BetreuIn Krisenzeiten können die Kinder aus den ung zusammenleben werden.“
Wohnungen in einem Notzimmer betreut
werden. So sind eine Entspannungsphase
Charlotte Woldt
Öffentlichkeitsarbeit firmaris
für die Familie, sowie eine individuelle
Foto: Charlotte Woldt
4
Interessierte Politiker bei Stephanus
Abgeordnete informieren sich über die Arbeit in Einrichtungen der
Stephanus-Stiftung in der Uckermark und in Berlin
A
Foto: Matthias Borowski
m 12. Februar 2015 besuchten der
SPD-Bundestagsabgeordnete Stefan
Zierke und der SPD-Landtagsabgeordnete
Uwe Schmidt die Stephanus-Werkstätten
in Templin. Dabei informierten sich die
Politiker über die unterstützte Arbeit für
Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung in den StephanusWerkstätten.
Werkstattleiter Gottfried Kerner begleitete die beiden Abgeordneten und stellte
ihnen konkret die Aufgaben in der Elektromontage, der Tischlerei, der Kfz-Pflege
sowie in Metallwerkstatt und Schuhmacherei vor. Derzeit sind in den StephanusWerkstätten Templin 327 Menschen mit
Behinderung beschäftigt. Für 66 Mitarbei- Bei ihrem Besuch im Haus am Weinbergsweg kam die Grünenpolitikerin Ramona
terinnen und Mitarbeiter ist die Stepha- Pop mit Bewohnerbeirat Hans-Joachim Günzel ins Gespräch.
nus-Stiftung ein verlässlicher Arbeitgeber.
Die Gäste zeigten sich beeindruckt vom der internen Gestaltung des Tages, die 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Leistungsspektrum in der Werkstatt und von den Bewohnerinnen und Bewohnern Interessierten Besuch aus dem Berliner
betonten die Wichtigkeit von anspruchs- in Anspruch genommen werden, die nicht Abgeordnetenhaus bekam auch die Stevollen Bildungs- und Beschäftigungsange- in einer Werkstatt beschäftigt sind. Da- phanus Wohnen und Pflege Haus am
boten für Menschen mit Behinderung in rüber hinaus erläuterte Einrichtungslei- Weinbergsweg in Berlin-Mitte. Dort inforder Uckermark. Für beide Politiker war dies terin Antje Lachmann die Methode der mierte sich am 27. Februar 2015 Ramona
die erste Begegnung in
unterstützten Kommu- Pop, Fraktionsvorsitzende von Bündnis
einer Einrichtung der
nikation. Das bedeutet, 90 / Die Grünen, über die Arbeit in der
Stephanus-Stiftung, da
Zum ersten Mal Kontakt
die Bewohnerinnen Einrichtung. Dabei ließ sich die Politikerin
mit den Aufgaben in der
sie erst im letzten Jahr
und Bewohner werden von Einrichtungsleiter André Oberfeld durch
Stephanus-Stiftung
ihre Mandate in den
befähigt, an Hand von das Haus führen und kam dabei auch mit
Wahlkreisen der Uckeranschaulichen Fotos, dem Bewohnerbeiratsvorsitzenden HansPiktogrammen oder Joachim Günzel (siehe Foto) ins Gespräch.
mark errungen hatten.
Am 12. März 2015 besuchten sie dann Bildkarten ihre Lautsprache zu unter- Das besondere Interesse der Politikerin galt
auch eine Einrichtung in Hassleben und stützen bzw. zu ersetzen. So können sie den speziellen Herausforderungen, denen
lernten dort die Wohnangebote für Men- einfacher mit anderen in Kontakt treten. sich ein Seniorenzentrum im Berliner Bezirk
schen mit Behinderung der StephanusIn der Einrichtung in Hassleben woh- Mitte, ihrem Wahlkreis, stellen muss.
Stiftung kennen. Besonders interessierten nen derzeit 38 Menschen mit einer
sich die Abgeordneten für die Angebote Behinderung. Betreut werden sie von
(DS), (MJ)
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Die Rundschau 1 | 2015
Aus den Einrichtungen
Rückblick
Stephanus-Stiftung würdigt
die langjährige Mitarbeit
In Erinnerung an Bundespräsident Richard Karl Freiherr von Weizsäcker
I
Foto: Archiv Stephanus
m letzten Jahr hat die Leitungskonferenz der Stephanus-Stiftung in den „Ausdrucksformen unserer Kultur“ u. a. mehrere Abschnitte zum Thema Wertschätzung und
Würdigung formuliert. Dazu gehört, dass wir künftig in der Rundschau insbesondere
den langjährigen Dienst von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der StephanusStiftung und ihren Tochtergesellschaften würdigen. Allen genannten Kolleginnen und
Kollegen dankten Geschäftsleitungen oder Vorstand auch persönlich.
Im Zeitraum von Jahresbeginn bis Mai 2015 begehen diese Kolleginnen und
Kollegen ein Dienstjubiläum:
40
Petra Gersdorf im
Wohnbereich für
Menschen mit BehinJAHRE
derung im Waldhaus
Bad Freienwalde
Johanna Friedrich in der StephanusSchule, Berlin-Weißensee
Margrit Beller-Wiemann in der
Stephanus-Gesellschaft, Wohnanlage
Dachsbau, Berlin
35
Manuela Bindatsch in
den Stephanus
Services im Haus am
JAHRE
Weinbergsweg, Berlin
Jörg Eck im Bereich
Ambulante Betreuung, Berlin-Köpenick
Elke Kramer in der Sprachtherapeutischen Praxis der firmaris, Templin
Beate Gombert im Stephanus Wohnen
und Pflege Haus Am See, Brüssow
30
Sabine Borde im
Stephanus Wohnen
und Pflege SeniorenJAHRE
zentrum Christophorus,
Pritzwalk
Elvira Großkopf im Wohnbereich für
Menschen mit Behinderung Ulmenhof
Berlin
Angela Engel im Wohnbereich für
Menschen mit Behinderung Waldhof
Templin
Anita Karbe im Wohnbereich für
Menschen mit Behinderung im
Waldhaus Bad Freienwalde
Bianka Haack im Stephanus Wohnen
und Pflege Dr. Harnisch Haus, Berlin
Dirk Herrmann im Wohnbereich für
Menschen mit Behinderung, Engelsburg
Rita Miemitz in den StephanusWerkstätten Berlin
Gabriele Knobloch im Wohnbereich
für Menschen mit Behinderung, BerlinWeißensee
Bernhard Wolff im Wohnbereich für
Menschen mit Behinderung Waldhaus
Bad Freienwalde
Monika Böhme im Stephanus Wohnen
und Pflege Haus Zur Brücke, Berlin
Kerstin Schmidt im Stephanus
Wohnen und Pflege Diakoniewerk
Niederschönhausen, Berlin
Anni Borchardt in den StephanusWerkstätten Templin
Jörg Keffel im Stephanus Wohnen und
Pflege Haus am Weinbergsweg,
Berlin
Kerstin Försterling im Stephanus
Wohnen und Pflege Haus Müggelspree,
Berlin
Heidemarie Husnullin im Stephanus
Wohnen und Pflege Seniorenzentrum
Bad Freienwalde
Regina Tzschoppe im Stephanus
Wohnen und Pflege Seniorenzentrum
Ulmenhof, Berlin
Jörg Meyer im Stephanus Wohnen und
Pflege Seniorenzentrum Bürgerpark,
Berlin
Anke Beckwerth im Stephanus
Wohnen und Pflege Seniorenzentrum
Christophorus, Pritzwalk
25
Mandy Neubauer im Wohnbereich für
Menschen mit Behinderung, Engelsburg
Sylvia Hoffmann im Wohnbereich
für Menschen mit Behinderung, BerlinWeißensee
Veronika Brauner in der StephanusStiftung Ulmenhof Berlin
Annemarie Brückner im Stephanus
Wohnen und Pflege Ernst-BehrendtHaus, Berlin-Weißensee
Kerstin Lenz im Stephanus Wohnen
und Pflege Haus Zur Brücke, Berlin
Manfred Theuerkauf in den
Stephanus-Werkstätten Templin
Andrea Redlin in den StephanusWerkstätten Berlin
Evelyn Steinhöfel in den
Stephanus-Werkstätten Templin
Liane Kirchner in der Stephanus-Schule,
Berlin-Weißensee
Monika Pyszka im Stephanus Wohnen
und Pflege Dr. Harnisch-Haus, Berlin
Karin Rudolf im Stephanus Wohnen
und Pflege Seniorenzentrum Elisabeth,
Bergfelde
Christel Bienek im Stephanus Wohnen
und Pflege Seniorenzentrum Grünheide
Andrea Möbius im Stephanus Wohnen
und Pflege Seniorenzentrum Grünheide
Ilse Bornemann im Wohnbereich für
Menschen mit Behinderung, Heilbrunn
Anke Krüger im Wohnbereich für
Menschen mit Behinderung Waldhof
Templin
Kerstin RegerBrandenburg
in den Stephanus
JAHRE
Services im Seniorenzentrum Dietrich
Bonhoeffer, Strausberg
Michael Beukert in den Stephanus
Services im Seniorenzentrum Dietrich
Bonhoeffer, Strausberg
Karin Martens im Seniorenzentrum
Hertha von Zedlitz, Potsdam
Frank Striegler im Stephanus Wohnen
und Pflege Haus am Weinbergsweg,
Berlin
Brigitte Sitte im Stephanus Wohnen
und Pflege Haus Müggelspreee,
Berlin
Annelore Stenzel im Wohnbereich für
Menschen mit Behinderung, Haßleben
Silke Voigt im Wohnbereich für
Menschen mit Behinderung Waldhof
Templin
Ulrike Burgstaler im Wohnbereich
für Menschen mit Behinderung Waldhof
Templin
Johannes Oppermann in den
Stephanus-Werkstätten Berlin
Annett Braumann im Wohnbereich für
Menschen mit Behinderung Ulmenhof
Berlin
Arnhild Merkel im Wohnbereich für
Menschen mit Behinderung,
Berlin-Weißensee
Kerstin Böhme im Stephanus Wohnen
und Pflege Haus Müggelspreee,
Berlin
Jan Goltz im Wohnbereich für
Menschen mit Behinderung, BerlinWeißensee
Sabine Fadtke im Seniorenzentrum
Hertha von Zedlitz, Potsdam
Helga Winkler im Stephanus Wohnen
und Pflege Seniorenzentrum
Christophorus, Pritzwalk
Silke Pape im Stephanus Wohnen und
Pflege Seniorenzentrum Grünheide
Sonja Renaud im Stephanus Wohnen
und Pflege Seniorenzentrum Ulmenhof,
Berlin
20
Das Gespräch mit Direktor Werner Braune (links) und Ehepaar Weizsäcker fand im
Kleinen Saal über der Friedenskirche statt.
Am 31. Januar 2015 verstarb der frühere
Bundespräsident Richard von Weizsäcker.
In seiner Amtszeit (1984 – 1994) besuchte er gemeinsam mit seiner Ehefrau am
11. Juni 1992 auch die Stephanus-Stiftung. Inhaltlich ging es dabei u. a. um
die Neugründung der Stephanus-Schule
für Kinder mit geistiger Behinderung in
Berlin-Weißensee. Der damalige Direktor der Stephanus-Stiftung, Pastor Werner
Braune, erinnert sich: „Der Besuch des
Bundespräsidenten war eine moralische
Unterstützung in unseren Bemühungen,
die Stephanus-Schule aufzubauen. Aber
ich sprach auch die Probleme bei der Berufsanerkennung der Diakonieausbildung
von Sonderpädagogen der Psychiatrie an.
Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
leisteten in der DDR zum Teil jahrzehntelang eine exzellente sonderpädagogische
Arbeit in Tagesstätten und Heimen. Jedoch
wurde deren Ausbildung nach der Wende nicht gleich anerkannt und mussten
deshalb als „Pädagogische Unterrichtshilfen“ geführt werden.“ Als engagierter
Christ wirkte Richard von Weizsäcker in
verschiedenen kirchlichen Gremien mit:
Unter anderem amtierte er von 1964 bis
1970 und von 1979 bis 1981 als Präsident
des Deutschen Evangelischen Kirchentags.
Von 1967 bis 1984 gehörte er außerdem
der Synode und dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland an.
(MJ)
Foto: Archiv Stephanus
Annegret Schiffler im
Stephanus Wohnen
und Pflege SeniorenJAHRE
zentrum Christophorus,
Pritzwalk
Cornelia Schottstädt im Wohnbereich
für Menschen mit Behinderung, BerlinWeißensee
5
Kinder und Lehrerschaft der Laurentiusschule sind stolz auf den Pokal für den Gesamtsieg.
Wintersport auch ohne Schnee
Laurentiusschule wird Gesamtsieger beim Wintersporttag in Bad Freienwalde
A
m 24. Februar 2015 fand in Bad
Freienwalde (Landkreis MärkischOderland) an den Skisprungschanzen im
Papengrund der alljährliche „Wintersporttag“ statt. Hierzu sind alle Schulen aus der
Region sowie auch polnische Partnerschulen eingeladen. Deshalb nahmen auch
in diesem Jahr wieder Schülerinnen und
Schüler mit Behinderung der Laurentiusschule Bad Freienwalde an dieser beliebten Sportveranstaltung teil.
In zwei Altersklassen gingen Biathlonstaffeln in den Wettbewerb. Das geht
in Bad Freienwalde auch ohne Skier, da
dort in den letzten Jahren eher selten
Schnee gelegen hat. So laufen die jungen Teilnehmer eine Strecke von 400m.
Das beim Biathlon übliche Schießen wurde zum Büchsenwerfen umgewandelt.
Pro Team durften vier Schülerinnen
und Schüler an den Start. Mit der Regelung, dass nur die Zeit des letzten Läufers
der Gruppe in die Wertung einging, war
der Teamgeist besonders herausgefordert.
Gesamtsieg für die
Laurentiusschule
In der jüngeren Altersklasse haben die
Schülerinnen und Schüler der Lauren­
tiusschule einen ersten und zweiten
Platz errungen. Bei den älteren gab es
den zweiten und dritten Platz.
Mit diesen tollen Ergebnissen sicherte
sich die Laurentiusschule der Gesamtsieg und wurde vom Bad Freienwalder
Bürgermeister Ralf Lehmann mit einem
Pokal ausgezeichnet. Es war ein absolut gelungener Vormittag. Er bot auch
die Möglichkeit, schulübergreifend neue
Kontakte aufzubauen. Und die Ergebnisse
sprechen für sich: Im Sport macht es keinen Unterschied, ob man Förder- oder
Regelschüler ist. Und ein wenig sind wir
schon stolz darauf, sich vor dem Gymnasium zu etablieren.
Maik Stiebitz
Schulleiter Laurentiusschule
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6
Die letzte Seite
Die Rundschau 1 | 2015
Veranstaltungen
der Stephanus-Stiftung und ihrer Tochtergesellschaften
Foto: privat
April 2015
Jörg Kerner engagiert sich seit über 20 Jahren in Tansania und kehrt immer wieder gern dorthin zurück.
Zwischen Templin und Tansania
Diakon Jörg Kerner ist Lehrer an der Waldhofschule und Entwicklungshelfer in Afrika
„
M
zungu, hapa!“ – „Weißer, schau Westen von Tansania begannen 1990. Mit
hier!“, diese Worte hört Jörg Ker- seiner Frau arbeitete er dort zwei Jahre
ner häufig, wenn er an den vielen bun- lang in einem Gesundheitszentrum. Seit
ten Ständen der Märkte im afrikanischen dem ist er Mitglied in der Medizinischen
Kalinzi (Tansania) vorübergeht. Sobald er Missionshilfe (MMH) und auch im Vorstand
jedoch im fließenden Suades Vereins tätig. Der Verein
heli antwortet, nehmen die
unterstützt afrikanische ChrisGespräche einen anderen
Diakon mit
ten, Kirchen und Gemeinden
Leib und Seele
Lauf: „Dann wird es konkrein ihren eigenständigen
Entwicklungsbemühungen.
ter und ich erfahre viel über
die Lebensumstände und
Derzeit begleitet Jörg Kerner
die Sorgen des afrikanischen Alltags“, den Neubau einer Gesundheitsstation in
beschreibt Kerner. Der Zehdenicker ist Kalinzi. Vor Ort verantworten einheimiLehrer für Wirtschaft-Arbeit-Technik an sche Mitarbeiter der MMH den Bau.
der Waldhofschule in Templin (Landkreis
In der Templiner Waldhofschule initiiert
Uckermark), Diakon und mit Leib und See- Jörg Kerner häufig Afrika-Projekte: „Mir
le Entwicklungshelfer in Tansania.
ist es wichtig, das Verhältnis der armen
Sein Engagement und seine tiefe Ver- Lebensumstände in Tansania mit den
bundenheit mit der Kigoma-Region im ‚Selbstverständlichkeiten‘ unserer abge-
sicherten Infrastruktur in Deutschland
zu verknüpfen“, erklärt der ausgebildete
Mediator. Zum Beispiel holte er mit den
Schülerinnen und Schülern eigenhändig
Wasser vom Templiner Kanal und erprobte
gemeinsam mit ihnen, wie man mit zehn
Litern Wasser am Tag zurechtkommt – so
wie es viele afrikanische Familien täglich
erleben.
Um aktiv zu helfen, sammelt die Waldhofschule regelmäßig Spenden für die
Projekte in Tansania. Zuletzt kamen 660
Euro für eine Grundschule in Bugamba
zusammen. Im April 2015 reist Jörg Kerner
erneut nach Kalinzi – die Gesundheitsstation wird dann fertig sein.
Sarah Wolff
Unternehmenskommunikation
22.4.10 Jahre Interkultureller Garten Lichtenberg, SozDia, firmaris,
Liebenwalder Str. 12, 13055 Berlin
22.4. | 10 UhrEröffnung Bildungswerkstatt Wriezen, firmaris gGmbH,
Gartenstr. 9, 16269 Wriezen
22. /23.4. | 14.30 UhrFrühlingsfest im Dr. Harnisch-Haus, Stephanus Wohnen und
Pflege gGmbH, Liebigstraße 39, 10247 Berlin
25.4. | 13 UhrStraßenfest Viva Victoria, SozDia Stiftung, firmaris gGmbH,
Tuchollaplatz, 13018 Berlin
25.4. | 13 UhrTag der offenen Tür in der Betriebsstätte Gärtnerei
Falkenberg, Stephanus-Werkstätten Bad Freienwalde gGmbH,
Freienwalder Straße 25, 16259 Falkenberg
27.4. | 13 UhrTag der offenen Tür in der Betriebsstätte Neuruppin,
Stephanus-Werkstätten OPR gGmbH, Lilienthal Ring 19,
16816 Neuruppin
29.4. | 14 UhrFrühlingsfest im Seniorenzentrum Marienfließ, Stephanus
Wohnen und Pflege gGmbH, Stift 4, 16945 Marienfließ
Mai 2015
5.5. | 10 UhrAktionstag zur Gleichstellung behinderter Menschen,
Marktplatz, 16259 Bad Freienwalde
5.5. | 13 UhrAktionstag zur Gleichstellung behinderter Menschen,
Rathaus Lichtenberg, Stephanus-Stiftung und SozDia Stiftung
8.5 | 14 UhrEröffnung Campus Hedwig, SozDia, firmaris gGmbH,
Hedwigstr. 9-10, 13053 Berlin
22.5. | 15 UhrSchulfest in der Laurentiusschule, Stephanus Bildung gGmbH,
Johannisstraße 1, 16259 Bad Freienwalde
28.5. | 13 UhrTag der offenen Tür in der Betriebsstätte Wittstock,
Stephanus-Werkstätten OPR gGmbH,
Papenbrucher Chaussee 2, 17909 Wittstock
31.5. | 14 UhrFrühjahrsfest in der Stephanus-Stiftung Engelsburg,
Engelsburg 1, 17268 Milmersdorf
31.5. | 14 UhrJahresfest und Tag der offenen Tür in der Stephanus-Stiftung
Waldhaus Bad Freienwalde, Frankfurter Straße 73,
16259 Bad Freienwalde
Juni 2015
A
Fragen zum Konzert
beantwortet Simone Moritz,
Unternehmenskommunikation,
Tel. 030 96 24 91 16 oder
Sie schreiben eine E-Mail an
[email protected]
Foto: MPM Music Group
uch in diesem Jahr findet auf dem
Gelände der Stephanus-Stiftung in
Berlin-Weißensee ein Open Air Konzert
statt. Auf der Bühne stehen am Freitag,
den 26. Juni 2014, zunächst das Schlagerduo Silke und Dirk Spielberg. Danach
tritt der bekannte Sänger Achim Petry auf.
Der Einlass ist ab 16.00 Uhr, das Konzert
beginnt um 17.00 Uhr. Mit der Autogrammstunde und einem Abschluss-Segen geht
dieser Konzertabend zu Ende. Der Eintritt
ist frei.
Achim Petry ist der Sohn von Wolfgang Petry.
Stephanus läuft
B
ei der diesjährigen „TEAM – STAFFEL“
der Berliner Wasserbetriebe im Berliner Tiergarten am 25. Juni wird es wieder
eine starke Beteiligung der StephanusStiftung geben. Über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter laufen die 5 mal 5
Kilometer in 22 Teams.
Der Startschuss fällt jeweils:
·um 18.00 Uhr für die BambiniLäufe, Kinder bis max. 10 Jahre
(600 – 800 Meter)
·um 18.30 Uhr für unsere Staffeln
(5 x 5 Kilometer)
Bei Simone Moritz aus der Unternehmenskommunikation laufen die Fäden
der Organisation zusammen: „Wir konnten wieder ein großes Zelt direkt an der
Strecke mieten. Das ist gut zum Sammeln
der Läuferinnen und Läufer, aber auch für Bitte nur schriftlich bei
unsere Gäste. Im Anschluss werden wir Bernhard Sprenger anmelden,
in einer tollen Atmosphäre beisammen Betreff: Teamstaffel 2015
sein und den aufregenden Nachmittag [email protected]
ausklingen lassen.“
Absprachen zu Anmeldungen sind nur mit
Wir haben schon zahlreiche Anmel- Herrn Sprenger möglich.
dungen erhalten, die 20 Teams sind fast
zusammen. Darüber freuen wir uns sehr. „Besucher sind herzlich willkommen, um
Anmeldungen sind aber noch bis zum unsere Teams anzufeuern“ sagt Simone
25. Juni 2015 möglich, es werden auch Moritz, jedoch auch in diesem Jahr wieder
stets Reserveläufer/-innen benötigt. In nur mit Besucherbändchen. Diese sind auf
den Teams der Kinder- und Jugendlichen Wunsch vorab bei ihr zu bekommen. Wir
sind noch Plätze frei. Hier benötigen verteilen diese Bänder vor Ort am Einlass.
wir die Zustimmung der Eltern. Anmeldeformulare finden Sie im Intranet
(MJ)
auf der Startseite, klicken Sie das Logo Kontakt
Simone Moritz
Stephanus:Team an.
Unternehmenskommunikation
Tel. 030 96 24 91 16
[email protected]
14.6. | 10.30 Uhr161. Jahresfest, Stephanus-Stiftung Waldhof Templin,
Röddelilner Straße 36, 17268 Templin und
Tag der offenen Tür in den Stephanus-Werkstätten
Templin, Röddeliner Straße 37
18.6. | 14 UhrSommerfest Seniorenzentrum Christophorus, Stephanus
Wohnen und Pflege gGmbH, Gartenstraße 11, 16928 Pritzwalk
19.6. | 10 UhrTag der offenen Tür in der Betriebsstätte Kyritz, StephanusWerkstätten OPR gGmbH, Leddiner Weg 17, 16866 Kyritz
24.6. | 12 UhrJahresfestwoche der Stephanus-Stiftung,
siehe gesonderter Veranstaltungskalender 26.6. | 14 UhrSommerfest für die Beschäftigten der StephanusWerkstätten OPR gGmbH, Leddiner Weg 17, 16866 Kyritz
26.6. | 14 UhrSommerfest im Seniorenzentrum Marienfließ,
Stephanus Wohnen und Pflege gGmbH, Stift 4,
16945 Marienfließ
28.6. | 13 UhrKöhlerfest auf dem Gelände der Köhlerei,
Sonnenburger Straße 3 c, 16259 Bad Freienwalde
29.6. | 9 UhrWaldjugendspiele im Rahmen der Waldwoche,
Sonnenburger Straße 3 c, 16259 Bad Freienwalde
30.6. | 9 UhrWaldjugendspiele im Rahmen der Waldwoche,
Sonnenburger Straße 3 c, 16259 Bad Freienwalde
Jahresfestwoche
der Stephanus-Stiftung
Albertinenstraße 20, 13086 Berlin-Weißensee
24.6. 12. Uhr Geburtstagsandacht
14 Uhr
Jahresempfang der Stephanus-Stiftung
25.6. 17 Uhr Stephanus-Team-Staffellauf, Tiergarten, Start: 18.30 Uhr
26.6. 12 UhrWochenschlussandacht in der Friedenskirche für
Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Gäste,
anschließender Besuch des Ehrengrabes
16 UhrVernissage im Foyer der Friedenskirche der
Stephanus-Stiftung mit Fotos von Harald Hauswald
17 Uhr Stephanus-Open-Air mit Achim Petry
Vorband: Silke und Dirk Spielberg
ca. 20.15 Uhr Abschluss-Segen in der Friedenskirche
28.6.
Jahresfest in der Stephanus-Stiftung
11 Uhr Festgottesdienst
12 Uhr – 17 Uhr Angebote, Aktionen, Bühnenprogramm
17 Uhr
Abschluss-Segen
impressum
Die Rundschau | Zeitung für die Mitarbeiterschaft im Verbund der Stephanus-­Stiftung und ihrer Tochtergesellschaften | Herausgeber Vorstand Stephanus-Stiftung, Albertinenstraße 20, 13086 Berlin | www.stephanus-stiftung.de
Verantwortlicher Redakteur Martin Jeutner, [email protected] | Tel. 030 96 24 91 13 | Erscheinungsweise / Auflage Viermal im Jahr / 4.500 Stück | Gesamtherstellung verbum GmbH, Berlin www.verbum-berlin.de
Redak­tionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 13. Mai 2015.