Interview von Joachim Fiege

Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft
Abt. Kulturanthropologie/Volkskunde
Leitung: Univ.-Prof. Dr. Michael Simon
Interviewpartner: Joachim Fiege
Interviewerin: Simone Schmitz
Name: Fiege, Joachim
Alter: 65
I = Interviewerin
B = Befragter
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I: Gut, dann wäre die erste Frage erstmal – ganz simpel eigentlich – besitzt du ein Handy,
und wenn ja, ist es ein Smartphone oder ist es noch eins der älteren Handys, die noch nicht
so viele Funktionen haben?
B: Jo, is’n Smart- joa, is’n iPhone 4. Ja, kann man auch als Smartphone bezeichnen, oder?
(lacht)
I: Ja, ja, das ist ein Smartphone, genau. Ja, was eigentlich auch die Frage, welches Handy
du im Moment hast, auch schon beantwortet. Könntest du mir das vielleicht mal zeigen und
ein bisschen was dazu sagen vielleicht?
B: Mhm. (steht auf) Das liegt grad oben. (geht in das obere Stockwerk und holt das Handy)
Wat dazu sagen?
I: Joa, vielleicht ..
B: Also dat ist eigentlich – ja, mir hatten zuerst ein anderes, mit … mit dieser andern
Software. Das hier ist eigentlich ‘n Handy, wat ich von, ja, von meinem Sohn geerbt hab, weil
der sich ‘n neueres geholt hat, weil da der Vertrag auslief. Und dat reicht für mich. Jetzt weiß
ich nicht, wat du noch wissen willst dazu.
I: Ja, kannst du ‘n bisschen was zu der Optik oder Leistung von dem Handy vielleicht sagen?
Also, soweit du da was weißt zu.
B: Also der Vorgänger, den ich hatte, der hatte zu wenig Speicher und hier dat ist eigentlich
ausreichend für mich, weil ich da meistens, joa, Nachrichten über WhatsApp, oder Bilder
speicher, oder in d‘ Internet geh, unterwegs meistens.
I: Also du hast ja gesagt, das is’n iPhone … 4. 4? Oder 4S?
B: 4.
I: 4. Spielt das irgend’ne Rolle für dich, die Marke, oder ist dir das nicht so wichtig? Weil du
ja auch sagtest, dass du vorher ’n anderes …
B: Dat ist eigentlich … nee, nit für mich so wichtig. Könnt auch ‘n Samsung sein.
I: Okay.
B: Also, dieses Betriebssystem. Dat ist ja ‘n anderes. Dat ist egal. Kommt mir drauf an, wie
praktisch dat ist, oder wie viel Speicher dat hat, oder .. nee, die Marke spielt eigentlich keine
Rolle.
I: Okay. Und bist du denn zufrieden mit dem Handy jetzt grade?
B: An für sich schon, ja. Kann man schon sagen, ja. Für die Zwecke, die ich dat benutze, ist
mir dat – reicht mir dat, ja.
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I: Ist das Handy denn in irgend‘ner Form individualisiert, von dir? Indem, weiß ich nicht, du
vielleicht ’ne Hülle, besondere, hast oder ’n Bildschirmhintergrund, ‘n personalisierten, oder ..
B: Mhh, nee. Ich hab mir nur ’ne andere Hülle bestellt. Ich wollte da – meine Frau, die hat
ihr’s mit [sie war zu diesem Zeitpunkt außer Haus und hatte ihr Handy dabei, Anm. d. Verf.],
die hat ‘ne schönere Hülle, aber ansonsten. So hab ich dat ja auch gekriegt.
I: Ach so, also mit der Hülle auch?
B: Mhm. Dat ist für mich nit so wichtig. Für mich steht dat Praktische im Vordergrund. Der
hier [gemeint ist eine schlichte schwarze Schutzhülle, Anm. d. Verf.], da ist ja auch der
Schutz gegeben.
I: Ja, stimmt. Und, was würdest du denn sagen, was für’n Stellenwert das Handy für dich
hat?
B: Ja, dat ist mittlerweile – hat dat ‘n großen Stellenwert erreicht, ja, neben dem PC.
Vielleicht der PC noch ‘n höheren Stellenwert wie dat Handy. Aber, mittlerweile kann man ja
dat auch als – quasi als PC benutzen. Oder E-Mails kann man damit ja auch abfragen. Und
in d‘ Internet gehn. Wir machen zum Beispiel Kreuzworträtsel von der Rhein-Zeitung, und
wenn ich da irgendwat nit weiß, weiß (lacht) ..
I: (lacht) Ja stimmt, das Handy weiß es.
B: Ja ja.
I: Also könntest du dir das denn noch vorstellen, auch ohne das Handy zu leben?
B: Ich könnt mir’d im Moment nit vorstellen, nein. Es würd wahrscheinlich gehen, aber (lacht)
.. nee, dat ist schon so weit, dat ich mir dat eigentlich im Moment nit vorstellen kann, ne.
I: Wofür benutzt du das Handy denn hauptsächlich?
B: Hauptsächlich … für Nachrichten zu verschicken, und öh, für in d‘ Internet zu gehen. Und
dann kommt d’t Telefonieren. Kommt also an dritter Stelle sozusagen (lacht). Ja, zum
Spielen.
I: Zum Spielen, was denn zum Beispiel?
B: Wir ham dieses … dat, wat ich allerdings dann lieber auf‘m Tablet mache, weil dat [das
Handy, Anm. d. Verf.] ist doch ziemlich klein. Dieses Candy – Candy Crash [gemeint ist
Candy Crush, Anm. d. Verf.], kennst du dat? (lacht)
I: Ja. (lacht) Auf jeden Fall schon gehört. Noch nicht selbst gespielt, aber ja, das ist doch
relativ bekannt. Und Nachrichten dann über WhatsApp?
B: Mhm.
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I: Auch andere Messenger, oder ..?
B: Ja, wenn einer kein WhatsApp hat, dann SMS.
I: Und E-Mails auch, oder ..?
B: E-Mails schreiben weniger. Dat mach ich meist am PC. Nur lesen. Man kann dadurch dat
überall lesen, und weiß dann – und ist dann auf’m neuesten Stand, wenn irgendeiner wat
will, aber meistens mach ich dat dann – daheim am PC schreiben.
I: Was ist dir denn besonders wichtig an dem Handy? Also, beziehungsweise, wann ist es
besonders wichtig, vielleicht, oder gibt es Sachen, die du wirklich jeden Tag machst damit?
B: Also jeden Tag müsst ich et nit haben, aber meistens. Meistens, joa, Nachrichten. Je
größer der Kreis wird, je mehr Nachrichten kommen. (lacht) Jetzt weiß ich nit, ob dat immer
alles nötig ist, aber man ist dann schnell immer informiert.
I: Ja, das stimmt. Also so als Wecker oder so was nicht?
B: Als Wecker nur im Urlaub, ja, weil man keinen Wecker hat, ansonsten hat man ‘n Wecker.
Ja, zur Terminerinnerung, ja, hab ich dat auch schon benutzt, ja.
I: Ja? Also so Kalenderfunktion?
B: Mhm. Ja ja, wenn dann wat Wichtiges ist. Ansonsten hat man doch immer noch ‘n
Terminkalender irgendwo hängen.
I: Mhm. Und diese Notizenfunktion?
B: Die benutz ich weniger. (leiser) Die benutz ich weniger …
I: Gibt es denn Zeiten oder Momente, wo du das Handy ganz bewusst nicht benutzt? Oder
Situationen?
B: Ja, gut, ist klar, wenn du – wenn man irgendwo, na ja, wenn man in
Geburtstagsgesellschaft ist .. nö, dann lässt man dat trotzdem meistens an. Der einzige
Punkt: wenn man mal in der Messe ist. (lacht) Dann macht man doch Stummschalten, oder
im Flugzeug muss man d‘ ja, soll man d‘ ja. Ansonsten .. weniger. Wenn et nit stören soll,
macht man auf Stummschaltung, ja, aber dat ist nit so oft.
I: Und schaut dann halt auch nicht drauf, wenn’s vibriert oder so was.
B: Näh.
I: Könntest du denn sagen, wie viel Zeit du ungefähr am Tag so aktiv deinem Handy
widmest?
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B: So im Schnitt .. na ja, man hat sich da noch nit so richtig Gedanken gemacht, aber .. tja,
vielleicht .. ich weiß nit, ob et auf ‘ne Stunde kommt, am Tag. Ja, maximal vielleicht, ja, ‘ne
Stunde. Vielleicht weniger. Das ist ganz unterschiedlich. Wenn man mehr spielt
(schmunzelt), dann wird’s länger.
I: (lacht) In welchen Situationen spielst du denn an dem Handy?
B: Ja, einfach so .. so, einfach so zur Entspannung, so zwischendurch mal. Jo, nach’m –
meistens spiel ich mit meiner Frau nach’m Essen Karten, aber dat Handyspiel machen ma
so nebenbei mal. Mir müssen aufpassen, dat dat nit so viel Zeit wegnimmt.
I: Ja? Warum?
B: Ja, weil man dann doch merkt, ‚Halt Moment‘, man muss ja – wollte dat noch machen,
aber durch diese Spielerei ist dann wieder wat Zeit verbraucht, ne.
I: Das wär nämlich auch noch jetzt ‘ne Frage, denkst du denn über deine Handynutzung
auch mal nach? Also so, ob du das zu viel findest oder zu wenig, oder dass du dir bewusst
Gedanken darüber machst, wie viel du dein Handy nutzt?
B: Ich mach mir nur in dem Moment dann Gedanken, wenn ich meine, ‚Jetzt ist eigentlich zu
viel‘. Aber, et hält sich eigentlich noch in Grenzen, manchmal liegt auch ‘n ganzen Tag – liegt
dat irgendwo und benutzt et nit, ne. Man hat ja noch andere Möglichkeiten. PC, oder wir ham
uns noch ‘n Tablet zugelegt. Das ist ja noch ‘n Medium, wat de benutzen kannst.
I: Wann würdest du denn sagen, dass es zu viel wird?
B: Ja, wenn et .. also im Moment ist et noch nit so zu viel geworden, aber wenn et dauernd
klingeln würde oder dauernd von WhatsApp wat kommt, Nachrichten kommen – wenn dat zu
viel würde, dann würd ich schon sagen ‚Jetzt ist dat belastend‘, aber bisher hat et noch –
bisher hält‘s sich noch in Grenzen. Also et ist für mich nit lebensnotwendig, aber, dat is’n
Ding, wat ich brauche, ne, also .. wie soll ich dat sagen, dat ist .. würd mir nit den Schlaf
rauben, wenn ich dat nit hätte, aber im Moment kann ich mir d‘ ohne nit vorstellen, ist klar,
hab ich ja schon gesagt, ne.
I: Was für Apps hast du denn so auf dem Handy? Jetzt abgesehen von WhatsApp und
Candy Crush.
B: Ansonsten hab ich eigentlich nit .. die Apps, die da drauf waren. Wir ham vielleicht noch ..
wat hab ich da noch dabei gemacht? (schaut auf das Handy) Jo, wenn man – wie gesagt, die
Kreuzworträtsel-App.
I: Ach, das ist auch ‘ne ganze App dafür?
B: Näh, das stimmt ja gar nit. Dat ist ja keine App. Dat ist ja ‘ne einfach – im Internet
aufzurufen. Also ich glaub schon, dat et App gibt. Oder hier (zeigt auf ein App-Symbol), ’n
Karten-App, wo man dann direkt sehen kann, wo man ist, oder ist so ‘ne Art Navi, aber dat
ist ..
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I: Und ich seh da noch ‘ne Musik-App. Wird die auch genutzt?
B: Die nutz ich seltener. Die war drauf. (schaut weiter) Oder Video-App. Nee, nur Fotos. Die
Fotogalerie.
I: Machst du viele Fotos mit dem Handy?
B: Eigentlich weniger. Dafür hat man ‘n Extraapparat. Digital. Aber wenn man grad keins
dabei hat, und das hat man meistens dabei [gemeint ist das Handy, Anm. d. Verf.], dann
macht man da auch Fotos. Der macht an für sich ganz gute Fotos, aber meistens mach ich
mi’m Fotoapparat.
I: Nutzt du das Handy denn auch für Social Media? Also so was wie Facebook oder Twitter
oder so? Oder hast du das?
B: Nee, hab ich mich bisher geweigert. (lacht) Das Twitter oder Facebook. Vielleicht
youtube, aber da machen ma höchstens über – hier, mi’m Tablet kann man besser, hat ‘nen
größeren Schirm, oder am PC. Ne, hier hab ich dat noch nit gemacht. Ich wollt dat auch gar
nit anfangen mit Facebook und mit Twitter.
I: Warum?
B: Weil mir dat dann – wird et wahrscheinlich mir zu viel, wenn da die ganzen Freunde
irgendwelche Nachrichten haben wollen oder .. ich hab mich bisher einfach gesträubt
dagegen. Wird zwar immer da drüber geredet .. ‚Musste mal auf Facebook gucken‘, aber ..
I: Ja stimmt. Das nimmt schon ‘n ziemlich breiten Raum ein mittlerweile. ‘ne Zwischenfrage
kurz, du sagst immer wieder ‚wir‘, benutzt ihr das Handy beide, also du und deine Frau, oder
benutzt du das sel-?
B: Seitdem sie auch ‘n iPhone 4 hat, benutzt sie ihr’s dann mehr. Aber sie hat kein Internet.
Aber hier ist WLAN, dann kann sie da in d‘ Internet gehen, aber wenn wir irgendwo sind und
sie möchte Internet, dann nimmt se meins, ja.
I: Okay. Ach ja, gibt es denn Dinge, die du überflüssig findest an dem Handy momentan?
Oder die du gar nicht brauchst?
B: Mir sind hier zu viel Apps drauf, die ich gar nit brauche, aber die ich gar nit löschen kann.
Wenn ich sie löschen könnt, würd ich da einige löschen.
I: Ja, also so die vorinstallierten Apps von Apple?
B: Jaja. Jaja.
I: Würdest du sagen, dass du dann .. oder wie würdest du denn einschätzen, ob du deine –
nutzt du dein Handy im Vergleich zu anderen eher viel oder wenig, was würdest du sagen?
So zu deinem Umfeld im Vergleich, vielleicht?
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B: Ne ich .. wenn ich Leute in meinem Alter sehe, dann nutz ich dat eigentlich viel. Aber
wenn ich dann meine Söhne sehe, dann nutz ich dat wenig. (lacht) Also mir reicht dat
eigentlich, die Nutzung. Also in meinem Alter, der Bekanntenkreis, das – die nutzen dat
weniger, ja. Mein, ich bin auch vom beruflich her, musst ich auch immer mit PC und Telefon
und dann später auch mit Handy, deshalb ist dat für mich nit fremd, ne, oder ist dat nit so ..
ist dat für mich ‘n Gebrauchsgegenstand so, den man haben sollte, ne.
I: Was war denn genau der Beruf, vor ..?
B: Ich war bei der Telekom. Die Nürnberger Telekom. Deshalb kam mit dieser
Kommunikation – allerdings war ich immer im Festnetz, Mobilfunk war da noch ganz am
Anfang.
I: Ja, ist ja noch nicht so alt, das stimmt. Würdest du denn dieses Handy jetzt gegen ein
moderneres eintauschen wollen, oder eins mit mehr Funktionen oder so was?
B: Im Moment .. im Moment würde mir dat jetzt noch reichen, ja. Der Speicherplatz ist
ausreichend, ist schnell genug. Ja, es gibt natürlich wieder neue Generationen, klar. Meine
Söhne, die ham ja jetzt alle – die ham alle Samsung, und dieses .. etwas größere Bildschirm,
ne, den größeren. Erstaunlicherweise werden die jetzt wieder größer, ja.
I: Ja, das stimmt.
B: Näh, solang mir dat vom Speicherplatz her und von der Schnelligkeit her und so genug
ist. Es sei denn, irgendwann kommt wieder der Sohn, der hat wieder ‘n neues und der sagt:
‚Willst d’ et haben?‘
I: Also dann würde man’s schon nehmen?
B: Dann würden wir’t vielleicht überlegen, ja.
I: Wie viel Speicherplatz hat denn das? [gemeint ist das aktuelle Handy, Anm. d. Verf.]
B: Ich glaub .. kann d‘ dir gar nit sagen. Also 5GB oder wie, oder mehr. Willst du mich testen
hier oder wat?
I: (lacht) Nein! Das macht doch nichts.
B: Ich weiß (lacht) – ich weiß et ehrlich nit.
I: Ich kann das ja auch irgendwo bestimmt nachschauen.
B: Jaja, jaja. (sucht auf dem Handy) Einstellungen. Diesen Umgang mi‘m Handy, dat ist
natürlich – dadurch, dass man dat nit so oft benutzt, muss man erst immer wieder überlegen,
ne. (sucht weiter auf dem Handy) Ich weiß nit, ob du dat jetzt unbedingt wissen willst, aber ..
I: Nein, das ist jetzt so wichtig nicht, also ..
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B: Ich hab letzt‘ noch nachgeguckt, ob ich noch genug habe, aber dann .. dann war et so. Ich
muss also wie gesagt – dat ist auch .. bei der Bedienung immer wieder überlegen ‚Wo war
wat? Wo ist wat?‘, ne. Dat ist wahrscheinlich .. wenn man dat öfters benutzt, wie in deinem
Alter, die benutzen dat ja mehr, und die wissen dann auch immer direkt, wo sie nachgucken
müssen, ne. Da muss ich erst mal überlegen. (sucht weiter auf dem Handy)
I: Ja. Wobei, manche Dinge sind wirklich gut versteckt. Da muss man immer ein bisschen
gucken.
B: ‚Wo ist dat jetzt abgelegt?‘, ne? Ich weiß jetzt gar nit, hast – du hast doch bestimmt
Samsung.
I: Äh nee, ich hab (lacht) noch was ganz anderes.
B: (lacht) Ach so.
I: Aber ich hatte mal ein Samsung.
B: Ich weiß gar nit, wo dat jetzt ist. (sucht weiterhin auf dem Handy) Dieser .. diese Größdiese Speicherinformation.
I: Ja, das wüsst ich – also ich glaube, bei Samsung gab’s da mal ‘ne Funktion, wo man
irgendwie – in den Einstellungen konnte man irgendwo Informationen über das Handy
irgendwie einsehen, vielleicht steht da was.
B: ‚Info‘? (zeigt auf einen Menüpunkt auf dem Handy und wählt ihn an). Ja. Kapazität:
13,5GB.
I: Ah. Die Frage ist, ist das jetzt das, was insgesamt drauf ist oder was noch da ist.
B: Verfügbar: 10,6.
I: Ah, ok. Dann ist das insgesamt.
B: Verfügbar 10,6 .. wie viel ich belegt hab, weiß ich – steht hier nit, oder heißt dat dat?
I: Na ja, dann werden wohl – ach so.
B: Dat weiß ich jetzt nit, wie viel ich belegt hab, ob ich jetzt die 3 Komma – die 3 da belegt
habe oder ob jetzt generell verfügbar 10,6 ist. Ich hab et irgendwo gelesen, aber … ne.
I: Na ja. Das ist ja immerhin schon mal ‘n Anhaltspunkt.
B: Man hat et ja schon mal gefunden. (lacht)
I: Welche Funktionen, oder gibt es Funktionen, die du dir noch wünschen würdest für das
Handy?
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B: Funktionen .. mhm .. muss ich kurz nach- nee eigentlich .. eigentlich nit. Fällt mir im
Moment keine ein, die ich da gerne drauf hätte.
I: Und wenn’s was wäre, was es vielleicht noch überhaupt nicht gibt, was du dir vorstellen
könntest?
B: Ja, der Bedarf, der geweckt wird, ja, vielleicht will man dat dann auch, ja ja, klar. (lacht)
Wenn man dat benutzen kann – überlegt ja auch immer. Och, mittlerweile, auch in meinem
Alter überlegt man dat sowieso, ‚Brauch ich dat wirklich oder nit?‘.
I: Was würdest du dir denn vorstellen für die Zukunft des Handys? Oder was könntest du dir
vorstellen, wie’s in Zukunft mit Handys weitergeht? Und du sagtest ja eben schon, jetzt
werden sie wieder größer, erst sind sie kleiner geworden ..
B: Werden sie wieder größer .. das – ja, die Handys werden eigentlich immer weniger zum
Telefonieren benutzt. (lacht) Näh, für Datenkommunikation oder als PC. So könnt ich mir dat
vorstellen, dat dat auch in der Richtung weitergeht, ne. Dass dat Telefonieren ‘n
Abfallprodukt wird. Es könnte auch ‘n negative Entwicklung sein, dat dann – meint, man
müsste überall erreichbar mit – oder überall erreichbar und überall alles zur Verfügung
haben. Dat find ich übertrieben, ne.
I: Na, das ist ja teilweise auch heute schon der Fall.
B: Müsste da noch mal ‘n Zeit geben, wo man Ruhe hat. Aber, vielleicht brauchen dat die
jüngeren Leute noch nit. (lacht)
I: Vielleicht, ja. Dann wär‘s noch mal jetzt ‘n anderer Fragenbereich: Wie sieht es denn aus
mit deinem ersten Handy? Kannst du dich noch erinnern, was dein erstes Handy war?
B: Mein erstes Handy, dat hieß ja da noch Funktelefon. Das hatt‘ ich dienstlich. Ne da hatt‘
ich im Auto ‘n Funktelefon. Das war noch ein Riesenteil, Akku und e’n Riesengerät, ja.
I: Und wann war das?
B: Dat war .. na ja, ich muss da echt überlegen .. ist schon lange her. Obwohl die Handys ja
noch nit so lange gibt. Öhh. Na ja .. Neunzehnhundert – wie lang gibt’s denn eigentlich
Handys? – Neunzehnhundert..neunzig vielleicht? Wie lang gibt’s Mobilfunk? Mit Daten hab
ich et nit so.
I: Oh, Mobilfunk gibt’s … na ja, das ist jetzt ‘ne gute Frage. (lacht)
B: Mobilfunk … also 20 Jahre doch bestimmt.
I: Ja. Es gibt ihn teilweise sogar schon länger, aber ich glaube, anfangs war das vor allem in
Zügen oder so was, dass es da Mobiltelefone gab.
B: Oder Autotelefon.
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I: Ja, Autotelefon, genau, so was. Aber so wirklich so ..
B: 1980, 90, ja. Also ich hatt‘ et zuerst immer nur dienstlich. Privat hatt‘ ich erst viel später
eins, ne. Ich konnte dat ja auch privat nutzen. Nachher, zuerst auch nit.
I: Und wie ging’s denn danach dann weiter, was war dann so vielleicht auch dein erstes, was
man heute vielleicht schon als Handy bezeichnen würde?
B: Ja, das war dann … kann auch sein, dass ich dat noch irgendwo habe. Dat sind Sachen,
die vergisst man (steht auf und geht zu einer Schublade), beziehungsweise ich vergess die.
(guckt in die Schublade) Kann sein, dat ich hier noch ‘n altes Han- dat ist dieses übliche alte
Handy. Dieset von .. na, welche Firma war dat denn?
I: Nokia?
B: Von Nokia, ja, genau. Genau, wir hatten am Anfang ‘n Nokia, ja. (setzt sich wieder) Ja,
genau. Dat –wurd dat dann immer flacher und kleiner, ja.
I: Wann war’n das ungefähr mit dem Nokia?
B: Mit Daten hab ich ‘n Problem ..
I: (lacht) Ja, das macht auch nichts.
B: Zehn? Wenn man dat hier alles zurückverfolgt .. ja, dat sind doch 15 Jahre her, oder?
I: Ja, so ungefähr, mh.
B: Ich weiß et nit mehr. Also wir waren also ziemlich früh dabei. Ich sag ja immer ‚wir‘, aber
‚ich‘. Meine Frau ja auch. Tja. Jo, um die Ecke muss dat gewesen sein, ja.
I: Und weißt du noch die Handys, die jetzt bis zu diesem Handy dazwischen, was das so für
Handys waren?
B: Nokia. Und dann gab’s ja diese zum Klappen, die Klapphandys. Diese da (lacht), ich weiß
nicht, ob die noch in der Mode sind.
I: Na ja, die sind irgendwie ausgestorben, glaub ich. Na ja, teilweise.
B: Von der andern Firma, wie heißt die noch? Ja, nachher gab’s dann Samsung. Und diese
Klapphandys, dat gab’s von .. ich weiß die Firma nimmer. Ich glaub, die gibt’s gar nit mehr.
Ja so, dat war so die Folge dann so, von Nokia auf Klapphandy, und dann .. nachher, tja.
Vergisst dat so schnell, weil dat so schnelllebig ist.
I: Aber die hattest du dir dann noch selbst gekauft? Weil du ja meintest, das wär jetzt von
deinem Sohn geerbt.
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B: Jaja, die hatten wir. Ich hatte immer die Möglichkeit, über Telekom Mitarbeiterrabatt zu
kriegen, dadurch konnt man sich da dann eins aussuchen, bestimmte Dinge. Dann ham wir
die da gekauft, ne.
I: Was war denn das letzte vor diesem hier? [gemeint ist das aktuelle Handy, Anm. d. Verf.]
B: Dat war ’n Samsung. Diese … dat hab ich auch noch. (lacht und steht auf) Kannste mal
sehen, wie schnell man sowat vergisst. (geht zu einer Schublade und kramt darin) Und wie
man das v- wie schnell man dat vergisst, wat dat für’n Handy war. Ja. (holt ein Klapphandy
heraus) Und hier ist zum Beispiel dat Klapphandy, dat hab ich auch noch. (kommt zurück
zum Tisch) Dat war von Samsung, seh ich grad. (legt das Handy auf den Tisch und geht
zurück zur Schublade) Und dat andere, dat Vorgängerhandy, ich denk, das hab hier drin?
Doch. (holt das Handy raus und setzt sich damit wieder an den Tisch) Dat war auch von
Samsung.
I: Ah, ist das nicht das Ace? Heißt das nicht so?
B: Jaja, jaja. Genau.
I: Genau. Samsung Galaxy Ace.
B: Ja.
I: Ja, ich weiß das nur zufällig, weil ich zwei Leute kenn, die das haben oder hatten. (lacht)
Ja. Aber das hier ist auch schon … (betrachtet das Klapphandy)
B: (lacht) Ja, d’s ham – wird dann ‘ne Sammlung. Wenn man d‘ nit weitergibt.
I: Welches von den ganzen Handys, würdest du denn sagen, war bisher dein liebstes
Handy?
B: Liebstes Handy, oder – wat heißt liebstes Handy? Aber hier dat [gemeint ist das aktuelle
Handy, Anm. d. Verf.] war ja dann eigentlich der richtige Einstieg. Man hatt‘ ja vorher nit
Internet oder die Kommunikation mit WhatsApp. Das war eigentlich der Einstieg da dafür, ne.
Man kann da nit sagen ‚dat liebste‘, aber .. wo man da so richtig eingestiegen ist, in diese
Welt. Vorher hat man dat ja eigentlich nur zum Telefonieren benutzt, ne. Und, da kann ich
also nit sagen, wat ’n Lieblingshandy war, beziehI: Na ja, wenn’s keins gibt, dann ist das ja auch ‘ne Aussage.
B: Ja. Dat war (nimmt das Klapphandy) dann insofern, weil et so klein war und in ‘ne Tasche
ging, ne .. war dat ja dann schon damals e’n Sensation, oder .. wenn ich meine Mutter sehe,
die ist 92, die kann dat nit verstehen (lacht), so’n kleines Ding, wat man aufklappt. Die käm‘
auch gar nit klar mit, ne.
I: Gibt es denn irgendwie besondere Geschichten oder Erinnerungen, die du zu bestimmten
Handys hast, vielleicht? Zum ersten, oder zu denen danach? Irgendwas, was du damit
verbindest im Besonderen?
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B: Geschichten, ja, dat sind so SachenI: Oder Erlebnisse.
B: -die ich schlechte – wo schlechte speichern. Herausragende Erlebnisse? Eigentlich nit,
ich fand dat nur immer nachher schon toll, dass man da über Funk telefonieren konnte. Weil
ich ja beruflich damit zu tun habe, nur mit Festnetz, und dann kam nachher mit dem Funk
auf. Das hat mich ja schon immer fasziniert, aber .. so herausragende Geschichten,
Erinnerungen – nee, kann ich eigentlich nit sagen, ne. War für mich immer nur ‘n praktisches
Ding, um irgendwat zu machen.
I: Nun hast du ja jetzt auch die Einführung des Handys noch live miterlebt, was ich ja von mir
zum Beispiel nicht mehr sagen kann – oder zumindest noch sehr jung war. Wie hast du das
denn erlebt, so diese Einführung der Handys?
B: Da ich ja auch technisch interessiert war, war dat für mich schon .. eigentlich klar, dat dat
irgendwann mal vom Festnetz zum Funk geht, ne. Aber dat dat so rasant ging, dat war doch
schon überraschend, ne. Es gab ja auch schon in der Zeit, wo‘t noch keine Handys gab,
auch Funkübertragungsstrecken. Dass dat dann so rasant mit den Handys dann so weiter
ging, dat war schon faszinierend, ja. Aber dat war mir eigentlich schon klar, dat dat so geht.
(lacht) Und trotzdem: Wenn dat so mal wirklich so kommt, oder wie schnell und rasant die
Entwicklung ist, dat war dann schon überraschend, ne.
I: Und dann mit dem Übergang zu den Smartphones? Wie hast du das .. auch vielleicht
empfunden, oder erlebt?
B: Ja, also dat fand ich ja dann auch wieder – dat war wieder ‘n weiterer Schritt. Dat fand ich
also dann sehr gut, also dat fand ich .. ja, wie soll ich dat sagen? Dat war wieder ‘ne Lücke,
weil ich dat dann auch benutzen kann und auch in dieser Form, wo dat auch angeboten wird,
und deshalb fand ich dat gut, ne. Et ist zwar wieder Bedarf geweckt worden, aber, trotzdem,
man hat sich da – ich war da aufgeschlossen für, ne.
I: Würdest du denn sagen, dass sich dein Nutzungsverhalten, so seit dem ersten Handy,
irgendwie verändert hat? Auch vielleicht im Übergang zu den Smartphones?
B: Das Nutzungsverhalten bezüglich Handys?
I: Ja.
B: Oder überhaupt? Also, dat Nutzungsverhalten hat sich insofern geändert, dass man dat
Handy jetzt – dat Telefonieren weniger geworden ist. Der Austausch der Nachrichten oder
über Internet, oder über diese Apps. Dat hat sich schon verändert, ein Verhalten gegenüber
der Benutzung des Handys, ja.
I: Hat sich denn dann auch dein persönliches Kommunikationsverhalten verändert?
B: Also ich denke schon, ja. Man ist schneller mit dem Handy dabei, ja, als .. als persönlich
einen anzusprechen. Weil die Möglichkeit doch schneller ist, und der Partner oder den man
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haben will, der ist sowieso nit erreichbar und damit geht dat unheimlich schnell. Also dat hat
sich schon – hat dat schon beeinflusst, ja.
I: Hast du denn früher, als es halt noch kein Smartphone war, hast du dann viel auch
angerufen eher, oder, also .. hast du das auch viel zum Telefonieren benutzt vorher?
B: Dann ham wir da .. ja, wir ham dat zum Telefonieren benutzt, aber ich glaub schon, dat
hat sich so die Waage gehalten mit dem Festnetz, also .. weil nit jeder ‘n Handy hatte. Da
wurd‘ doch dat Festnetz doch bevorzugt, ne. Und dat wurde dann immer mehr, ne, die
Handynutzung.
I: Ja, vermutlich auch, also dass man vielleicht, wenn man unterwegs ist, dann auch eher ..
B: Ja. Dat war dann der Vorteil, dass man dann unterwegs erreichbar oder .. jemand
erreichen konnte. Auch für’n Urlaub. Wenn ich meine Mutter im Urlaub anrufe, dann (lacht)
war die immer überrascht. Wie deut- wie klar sie mich hört, wat weiß ich, in Griechenland,
oder auf Kreta, oder irgendwo. Dat war dann auch insofern dann positiv, ne, dat hat ja auch
seine positiven Seiten. Besteht die Gefahr, dat man immer und überall erreichbar – muss
man nit sein, aber dat – die Gefahr besteht dann, ne.
I: Ja, du hast mir ja jetzt auch schon die zwei hier noch gezeigt von den älteren, hebst du die
irgendwie bewusst auf, oder sind die einfach nur in der Schublade gelandet, oder hast du
auch noch die anderen alle?
B: Also ich hab die jetzt nit bewusst aufgehoben. Dann hätt‘ ich vielleicht noch ‘ne schönere
Sammlung. Aber im Nachhinein denkt – ‚Och jo, vielleicht hätt‘ man dat aufheben sollen‘. Ich
hab dann auch zufälligerweise noch eins gefunden, wat noch so groß ist. (zeigt mit den
Händen die Größe) Aber .. näh, bewusst hab ich die nit aufgehoben. Man hat auch, so wie
die Söhne und Töchter dat machen, auch welche weitergegeben, weiterverkauft (lacht). Ham
wir die auch weitergegeben, aber bewusst hab ich die nit gesammelt, nee.
I: Aber auch nicht weggeschmissen.
B: Näh. Weggeschmissen eigentlich nit.
I: Dann wär noch jetzt eine weitere Frage .. gut, das ist jetzt ‘n bisschen vielleicht plakativ
gefragt, aber: Würdest du denn das Handy insgesamt so als Fluch oder als Segen eher
betrachten, einmal für dich persönlich, aber auch einmal für die Gesellschaft insgesamt?
Aber vielleicht erstmal für dich persönlich und dann ..
B: Also, wenn ich dat so global sehe, ist dat eigentlich ‘n Segen, für mich. Was die Nutzung
betrifft und die Möglichkeiten, die da bestehen. Es könnte manchmal zum Fluch werden,
wenn es zu oft klingeln würde oder wenn man sich da drauf total einlassen würde. Und dat
versuch ich natürlich dann auch zu verhindern, aber ich seh dat als praktisches Gerät zur
Nutzung. Und, ja, ich denke schon, dat man selber aufpassen muss, dat dat nit zu viel wird,
ja. Also insgesamt würd ich das schon als Segen bezeichnen.
I: Also auch für die Gesellschaft so?
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B: Für die Gesellschaft .. ja, auch, ne. Obwohl man da manchmal, so in deinem Alter oder
noch jünger oder die, die man nur mi’m Handy sieht und die dann die Kommunikation – geht
dann nur noch über Handy, ne. Oder die – das ist dann im Moment für mich dann auch wat
störend, weil die laufen nur noch mit Handy rum und hat – an der Umwelt nehmen sie nit
mehr teil. Insofern ist es ‘n Fluch, aber insgesamt ist dat ‘n Segen, klar.
I: Was würdest du denn sagen, hat sich so in der Gesellschaft verändert durch den
Gebrauch von Handys, also jetzt – du hast ja schon gesagt, dass Jüngere oft eben sehr
exzessiv das nutzen und sich dann auch von der Umwelt abschotten, aber gibt’s vielleicht
noch Dinge, die dir einfallen dazu, was sich verändert hat?
B: Ja, ich denke mir, dass da ein künstlicher Bedarf an Kommunikation geschürt worden ist.
Obwohl ‘ne Kommunikation nit schlecht ist, aber et wird heute zu viel kommuniziert. Unnütze
Dinge kommuniziert. Mein in Facebook, oder so. Deshalb hab ich mich bisher auch
geweigert, an Twitter teilzunehmen oder irgendwat in der Form. Joa, dat ist wohl – wie war
die Frage noch mal? (lacht)
I: (lacht) Was sich geändert hat durch den Gebrauch von Handys in der Gesellschaft.
B: In der Gesellschaft? Ja, dat hat die Gesellschaft doch schon beeinflusst, positiv wie
negativ. Ich denke, dat vielleicht dat Positive noch überwiegt, ja.
I: Was sind denn dann so positive und negative Seiten?
B: Also .. negativ ist, wenn der Gebrauch, oder wenn – manche können ja gar nit mehr ohne
Handy. Die könnten ja gar nit mehr leben ohne Handy und ham dadurch auch die normale
Kommunikation, die gestört ist, ne.
I: Ja?
B: Wenn ich dann sehe, wenn ‘n Paar gegenüber sitzt und beide haben dat Ding an und
kommunizieren entweder gar nit oder mi’m Handy, dann find ich dat ‘nen bisschen negativ,
ne. Aber insgesamt ist die Möglichkeit, dass man dat überall nutzen kann .. Notfall,
(schmunzelt) weil Rentner dat auch dann noch haben sollen, wenn sie ‘n Notfall haben oder
so. Aber dat find ich, weil ich ja aus diesem Telekommunikationsbereich komme, und da
gab’s ja immer Telefonzellen – gibt’s ja kaum noch – die werden ja auch dann nit mehr
gebraucht, weil mer dieses Ding da haben, ne. Da hat man also zu jeder Zeit die Möglichkeit,
anzurufen oder angerufen zu werden, ne. Das hat die Gesellschaft schon verändert, denk
ich. Ob et ohne Handy genauso gut gegangen wär, weiß ich nit. Et ist ja immer diese – ja,
der Punkt ‚Kommunikation: Auge um Auge oder nur über dieses Ding‘, ne. Aber manchmal
geht et halt nur über ‘ne Leitung oder über ‘n Handy, ne. Und ich weiß nit, ob .. ja, man
tauscht sich wahrscheinlich doch mehr aus. Ob dat unnütz ist oder nit (lacht), ist manchmal
nit zu sagen.
I: Ja, du meintest ja eben schon, dass du es teilweise unnötig findest, was da an Mehr an
Kommunikation besteht.
B: Mh.
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I: Und wieso unnötig?
B: Weil manche Dinge .. ja, die gehören eigentlich nit in die breite Streuung, sondern dat ist
eigentlich ‘n – für jeden für sich – persönliche Dinge, die jetzt gestreut werden, würden dann
.. wenn dat nit wär, würd‘t ja nit gestreut, ne. Das find ich dann .. der persönliche Bereich
müsste mehr – müssten sich die Nutzer mehr bewusst sein, dat sie dat nit so streuen sollen.
I: Und warum sollen sie es nicht so streuen?
B: Ja, weil dat eigentlich in’n persönlichen Bereich gehört und nit breit gestreut. Weil dat zum
Teil, auch hier über WhatsApp. Wat interessiert mich dann, wenn jemand schreibt, dass er
grad da und da ist und dat und dat macht, ne, ja. Manchmal interessiert dat einen, oder wenn
ich in Urlaub fahre, oder .. mein Sohn, der schreibt mir, ‚Ich bin jetzt da‘ oder wir schreiben
dem, ‚Wir sind angekommen‘, dann ist dat klar, aber .. kann nit jedes Ding .. da mitteilen oder
Bilder schicken. (lacht) Oder kleine Videos schicken, ne, (lacht) dat macht mein Sohn dann
immer so gern. Dat geht einem manchmal auf’n Geist, ja. (lacht)
I: (lacht) Also du schickst keine kleinen Videos?
B: Selten, selten. Die kommen meistens dann drauf (lacht), dat ist schon genug. (lacht) Und
wenn mir dann eins gefällt, dann kann ich dat mal weitergeben, aber sonst.
I: Und Bilder, verschickst du Bilder?
B: Ja, Bilder verschicken mer dann auch mal, wenn man dann grad mal aus’m Urlaub mal
sagen – jemand sagen will, hier simmer. Und so sieht dat aus. Zum Beispiel, wenn ’nem
Nachbarn gesagt haben ‚Hier, kannst du auf mein Haus aufpassen?‘ und dann schicken wir
dem mal ‘n Bild. So als .. Dinge, die machen dat dann auch, ne. Oder die Kinder wissen, wo
sie dran sind. Ne, und so. Aber ansonsten würd ich dat nit übertreiben.
I: In welchen Situationen fühlst du dich denn von deinem oder überhaupt von Handys
irgendwie gestört oder belastet, oder gibt es Situationen, in denen du dich davon – also du
sagtest ja schon, wenn es zu viel würde, aber vielleicht auch, wenn du unterwegs bist und
die Handys von anderen irgendwie ..?
B: Ja. Im Moment, so wie ich d- wenn ich dat so überschaue, ist ‘ne – sind nur wenige
Situationen aufgetreten, wo dat einen wirklich genervt hat. Meistens, wenn über WhatsApp
in der Gruppe kommuniziert wird und alle Gruppenmitglieder antworten auf irgendwat und
(lacht) wieder antworten die wieder da drauf, dann wurd et manchmal lästig. Aber sonst ..
sonst im Prinzip nit.
I: Und so von anderen, in der – ja, wenn du, ich weiß nicht, im Zug sitzt oder ..
B: Ach so!
I: Wenn du halt unterwegs bist irgendwie. Ja, also das auch, natürlich, dein Handy für dich,
aber auch so die Handys allgemein.
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B: Ja, dat ist natürlich .. da haste e‘n Punkt angesprochen, wenn jemand im Zugabteil sitzt
und er unterhält sich so, als wenn er ganz allein wär, dann ist dat doch wirklich störend, ne.
Oder auch draußen, oder egal wo. Da ist meines Erachtens der Prozentsatz stark gestiegen,
die Leute, die sich einfach unterhalten und interessiert nit, wat – ob die Umgebung dat
interessiert oder ob die et – die Umgebung stört, ne. Dat ist schon störend, ja, dat ist schon
negativ aufgefallen, mir jedenfalls, ne.
I: Ist denn das Handy bei dir oder in deinem Umfeld schon mal irgendwie ‘n Streitthema
gewesen?
B: ‘n Streitthema .. so in der Unterhaltung? Oder in der Nutzung oder, ne ..
I: In, ja – alles vielleicht, aber ich denk grade vor allem an die Nutzung, also dass man
wegen seiner Handynutzung vielleicht schon mal sich irgendwie gestritten hat oder ..
B: Ja. Mh. Ja, ich bin grade am Überlegen. Wenn ich schon überlegen muss, dann kann dat
eigentlich nit so schlimm gewesen sein. (lacht) Dass es da Streit gab, phhh. Mh. Nee, es ist
höchstens, wenn meine Frau manchmal in d‘ Internet wollt mit ihrem. Also kann sie net, und
dat war vielleicht ‘n Punkt, wo mir gesagt ha- ‚Ich wi- ich möcht auch Internet haben‘, wo ich
dann gesagt hab: ‚Brauchst et wirklich? Wenn du hier bist, haste WLAN und dann kommste
raus‘, ne. Aber vielleicht .. weil sie ja im Moment einen günstigen Zweitvertrag hat, der würde
dann – weil er so alt ist und noch so günstig – der würd‘ dann wegfallen, ne. Wenn sie jetzt
Handy nu- da müsst ich ‘n andern Tarif haben, und dann wär dat natürlich für sich teurer,
klar.
I: Was – wie funktioniert‘n das mit ‘nem Zweitvertrag?
B: Ich hab durch den Mitarbeiterrabatt – hab ich eine zweite Karte, die .. und damit ‘n
preiswerten Tarif. Noch’n preiswerteren.
I: Und der ist dann quasi bei ihr im Handy?
B: Dat ist – dat hat sie dann, dat Handy, und wenn ich jetzt ‘ne Internetnutzung haben wollte,
dann müsst ich ‘n andern Tarif nehmen und der ist dann wesentlich teurer, klar. Ja, et ist
verkraftbar, aber et wäre doch – ja ich weiß jetzt nit die Tarife, aber et wäre doch vielleicht
doppelt so teuer, ne. Weil dat jetzt im Moment sehr günstig ist. Den gibt’s gar nit mehr, den
Tarif, oder den bieten die gar nit mehr an. (lacht)
I: Ok. Aber richtig Streit wär deswegen nicht ..?
B: Nö nö. Ist ‘ne Frage des Geldes, der Bezahlung. ‚Will ich dat oder will ich dat nit?`, ne.
I: Ja, dann – also die letzte inhaltliche Frage wäre eigentlich dann, ob es noch irgendwas gibt
zum Thema Handy, was du jetzt .. also was ich jetzt nicht gefragt habe, was du vielleicht
noch sagen wollen würdest, oder könntest?
B: Ein Thema .. die Nutzung, ham wir ja schon drüber geredet. Ausgehen .. ich wüsste jetzt
kein Thema, wat mir jetzt nit angeschnitten hätten. Also et ist für mich auf jeden Fall ein
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Nutzungsgegenstand, so wie’n Auto. Vielleicht ‘n bisschen mehr, aber .. mehr ist dat
eigentlich nit.
I: Also es ist jetzt nichts, wozu du irgendwie sagen würdest, dass du ‘ne Beziehung zu hast?
B: So Beziehung – näh, also .. näh, glaub ich nit. (lacht) Ist für mich ‘n technisches Gerät,
wat praktisch ist, und mehr ist dat nit, ne. Ich geh damit nit schlafen. So oder (beide lachen)
– im Urlaub liegt’s vielleicht da, weil ich dat als Wecker benutze.
I: Ist es denn – das fällt mir jetzt nur grad noch so ein – ist es denn immer in der Nähe oder
ist es – liegt es auch mal am andern Ende des Hauses?
B: Meistens hab ich et dabei, aber wenn ich zu Hause bin, liegt’s meistens hier. Sodass man
auch öfters dann nit mitkriegt, wenn einer wat will, ja, dann .. wenn ich unterwegs bin, hab
ich et immer da, aber hier .. hier liegt’s dann rum, und man sucht et manchmal, ja.
I: (lacht) Ja.
B: Dat ist ja auch .. die Nutzung ist insofern dann ‘n klein bisschen runtergegangen, weil jetzt
‘n Tablet haben und nutzen dat und PC hatt‘ ich sowieso. Na ja und der PC ist sowieso –
lohnt sich noch mehr. Wenn dat nit da wär, wär das vielleicht noch mehr genutzt [gemeint ist
das Handy, Anm. d. Verf.].
I: Also vor’m Tablet war auch die Nutzung mehr, oder ..?
B: Vor’m Tablet war die Nutzung mehr, aber trotzdem, der PC war immer noch mehr.
I: Ja. Gut.
[…]
B: Man ist natürlich durch die Technik auch bisschen verwöhnt. Man wird vielleicht
manchmal bisschen denkfauler, weil die Technik dir dat sagt, ne, wenn du irgendwat
vergessen hast, oder wenn die irgendwie .. meistens besteht natürlich auch die Gefahr, dat
man dann nit weiß, wat man verbraucht. Aber da muss man vorher schon die Tarife eben
auswählen, dann vergisst man dat wieder.
I: Also du meinst jetzt halt in dem Sinne verwöhnt, dass man sich einfach nicht mehr die
Dinge merkt dann?
B: Mhm. Man merkt sich dann bestimmte Dinge nit und wenn die dann gefragt werden, dann
weiß man gar nit mehr. Ich könnt‘ dir meine Te- meine Nummer nit sagen, ich weiß sie nit.
(beide lachen) Ich hab mir die einfach nit gemerkt.
I: Ja gut, die eigene Nummer braucht man ja auch nicht so oft.
B: Ich weiß aber mittlerweile, wo ich sie nachgucken kann.
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I: Ja, ich hab gesehen, hier in dem Klapphandy steht sie auch drin.
B: Ja! Genau! Da hab ich sie hingeschrieben (beide lachen). Weil man sie nie weiß, ne.
I: Ja stimmt, das hab ich auch immer, das Problem. Ja, dann bin ich glaub ich soweit durch ..
und bedanke mich sehr für deine Hilfe.
B: Ja, bitte bitte.
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