Der Eidgenössische Titelerwerb Komplementärtherapeut/in

Der Eidgenössische Titelerwerb Komplementärtherapeut/in Gerne Informieren wir Sie über den aktuellen Stand (März 2015).
Es sei vorweggenommen, dass alle TherapeutInnen die beim EMR, ASCA, EGK und Visana gemeldet sind
weiterhin auch ohne Eidgenössische Diplom, über die Krankenkassen abrechnen können. Es weiss noch
niemand ob die Krankenkassen jemals nur noch TherapeutInnen mit einem Eidgenössischen Abschluss
bezahlen werden. Und wenn ja wird dies wohl noch einige Jahre (!) dauern. Alle die das Gegenteil
behaupten sind auf der Angstmacherlinie!
Und trotzdem macht es natürlich Sinn die Augen und Ohren über die berufspolitische Entwicklung offen
zu halten!
Die APM-Therapie ist eidgenössisch
Die APM ist seit 19.März 2015 offiziell anerkannte Methode der Komplementärtherapie.
Was das für bestehende und angehende APM-Therapeutinnen heißt versuche ich im nachfolgenden Artikel
zu erklären.
Wichtig: Es wird weiterhin so sein, dass mit dem Abschluss der Akupunktur Massage nach Radloff über die
Krankenkassen abgerechnet werden kann!
Das Lehrinstitut Radloff ist allerdings bemüht auch denjenigen TherapeutInnen die einen eidgenössischen
Titel anstreben die notwendigen Grundlagen bieten zu können.
Berufsbildungssystem der Schweiz
Als erstes gilt es die Bildungslandschaft der Schweiz zu verstehen. (Siehe Grafik)
Viele Therapeuten ohne Eidgenössischen Abschluss befinden sich im Moment im Bereich der Quartärstufe,
welche auf der Grafik ganz links (Allgemeine berufsorientierte Weiterbildung ) zu finden ist. Das heißt sie
haben kein Eidgenössisches Diplom wie z.B. Medizinische Masseure oder Physiotherapeuten usw., sondern
sind im Besitz einer allgemeinen berufsorientierten Weiterbildung.
Mit dem Komplementärtherapeutischen Abschluss APM-Therapie hätten sie dann einen Beruf mit höherer
Fachprüfung mit eidg. Diplom, welcher in der tertiären Ausbildungsstufe angesiedelt ist.
Abb: Bildungslandschaft Schweiz (Ref: Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation)
Was dieser Abschluss in der Berufswelt zählt, wird die Zukunft zeigen. Wann und ob dieser Titel
Krankenkassenrelevant wird steht in den Sternen.
Was sicher Sinn macht ist sich für die Zukunft zu wappnen und die möglichen Vorbereitungen zu treffen. Was
sicher keinen Sinn macht ist in Panik zu verfallen. Denn ganz sicher wird es noch einige Jahre dauern. Für
bestehende Therapeuten wird es längere Übergangsfristen geben um die notwendigen Zertifikate zu
erarbeiten. Für junge TherapeutInnen macht es sicher Sinn darauf hin zu arbeiten. Wie ist aber nun der Weg
zum Eidgenössischen Titel? Welches sind die Bedingungen und Voraussetzungen?
Es geht um 2 Punkte:
1.
2.
Erlangen des Branchenzertifikates
Zulassung zur HFP KT
1. Erlangung des Branchenzertifikates Komplementärtherapeut/in KT
Zur Erlangung des Branchenzertifikates werden 3 Bereiche gefordert. Diese werden mit einer
kompetenzorientierten Schulabschlussprüfung abgeschlossen. (siehe Grafik unten; Ausbildungs- und
Prüfungsarchitektur)
1. Ausbildung der KT Methode APM Therapie (500 Ausbildungsstunden) siehe unten
2. Absolvierung des Tronc Commun KT (siehe www.oda-kt.ch)
3. Absolvierung eines Praktikums
Für TherapeutInnnen welche die APM schon praktizieren besteht die Möglichkeit ihre Kompetenzen mit dem
Gleichwertigkeitsverfahren anerkennen zu lassen. Nach erfolgreich absolviertem Gleichwertigkeitsverfahren
Branchenzertifikat OdA KT ist die
Therapeutin / der Therapeut berechtigt, sich als „KomplementärTherapeut/in mit Branchenzertifikat OdA KT“
zu bezeichnen.
Dieses wird gleichzeitig eine der Zulassungsbedingungen zur Höheren Fachprüfung (HFP) sein.
Bis Ende 2013 war das mit der die Passerelle Komplementärtherapie (PKT) möglich. Siehe dazu www.oda-kt.ch.
Sie haben dadurch das sogenannte Branchendiplom erhalten. Wie es für diese TherapeutInnen weitergeht
beschreibe ich weiter unten.
2. Die
Zulassungsbedingungen
Komplementärtherapeut/in
•
•
•
•
für
die
Höhere
Fachprüfung
Abschluss Sekundarstufe II oder Gleichwertigkeit
Branchenzertifikat OdA KT
mindestens 2 Jahre komplementärtherapeutische Berufspraxis mit einem Arbeitspensum von
mindestens 50% in den letzten 2 Jahren vor Anmeldung zur HFP oder mindestens 3 Jahre
Berufspraxis mit einem Arbeitspensum von mindestens 30% in den letzten 3 Jahren vor Anmeldung
zur HFP
36 Stunden Supervision (Einzel- und Gruppensupervision) der komplementärtherapeutischen Praxis
in den letzten 2, respektive 3 Jahren vor der Anmeldung zur Prüfung bei von der OdA KT anerkannten
Supervisorinnen und Supervisoren.
Das Branchendiplom
Für AbsolventInnen der Passerelle, die schon InhaberInnen des sogenannten Branchendiplomes sind, soll in
der Prüfungsordnung zur HFP eine Übergangsbestimmung aufgenommen werden, die vom zuständigen
eidgenössischen Departement für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) noch genehmigt werden muss.
Geplant ist folgendes:
Wer das Branchendiplom der OdA KTTC in einer anerkannten Methode besitzt, kann innerhalb von 7 Jahren
nach der definitiven Anerkennung der entsprechenden Methode bei der OdAKT die Ausstellung des
eidgenössischen Diploms beantragen (Erteilung des eidg. Diploms a posteriori).
http://www.oda-kt.ch/branchendiplom-oda-kttc/
Die Ausbildung am Lehrinstitut Radloff
Am Lehrinstitut Radloff kann diese gesamte Ausbildung der Methode APM-Therapie absolviert werden! Sie
setzt sich zusammen aus der Grundausbildung und dem Masterlehrgang der schon seit einiger Zeit
angeboten wird. Insgesamt erfüllt unsere Ausbildung damit den in der METID geforderten 500
Ausbildungsstunden für die APM-Therapie.
Ausbildung von medizinischen Fachpersonen zum APM –Therapeuten
Weiterhin bildet das Lehrinstitut Fachpersonen wie PhysiotherapeutInnen , Med. Masseur-Innen,
HeilpraktikerInnen, Pflegefachpersonal, Hebammen mit unserer Methode weiter. Alle ausgebildeten
TherapeutInnen können nach bestehen der Abschlussprüfung nach der 260 stündigen Methodenausbildung
über die Krankenkassen abrechnen, sofern die schulmedizinischen Grundlagen erfüllt sind. Auch diese
können danach den Weg zum Branchenzertifikat gehen.
Methodenausbildung
260 KStd
Masterlehrgang
240 KStd
• A-Kurs
• B-Kurs
• B1-Kurs
• B2-Kurs
• C-Kurs
• C1-Kurs
• Prüfung
• Refresher
• Segmentanatomie
• WPH1
• WPH2
• Konstitution 1
• Konstitution 2
• Behandlungsstrategien
• Prüfungsvorbereitungskurs
• Prüfung
Ausbildung der KT Methode „APM-Therapie“ bis zum Branchenzertifikat
InteressentInnnen ohne therapeutische Vorkenntnisse können die Gesamte Ausbildung am Lehrinstitut
absolvieren. Zu Beginn wird es ein Basismodul geben, danach läuft die Ausbildung genau gleich wie oben
beschrieben. Auch diese TherapeutInnen können nach Absolvierung der Methodenausbildung über die
Kassen abrechnen.
Um das Branchenzertifikat zu erlangen sind folgende Teile noch zu absolvieren.
•
•
Der
Methodenspezifische Eigenprozess, dass der auszubildende Therapeut sich selbst 24
Behandlungen unterziehen muss.
Der Tronc Commun kann an Partnerschulen absolviert werden.
•
•
Zusätzlich muss ein Praktikum absolviert werden welches 41 Kontaktsstunden bzw 250 Lernstunden
beinhaltet.
Nach Absolvierung aller im Masterlehrgang aufgeführten Kurse und dem Praktikum führt dannzumal
eine kompetenzorientierte Prüfung zum Branchenzertifikat KT.
Ausbildungsumfang für eine Komplementärtherapeutische Vollmethode (= 500 Kontaktstunden) zur Erlangung des Branchendiploms Ausbildungsteile
Lernstunden
Kontaktstunden
Ausbildung Methode der KT
(inkl. methodenspezifisches
medizinisches Wissen)
Methodenspezifischer
Eigenprozess (= sich Behandeln lassen)
Tronc Commun KT
1’250
500
60
24
950
340
Praktikum
KT
Schriftliche
Abschlussarbeit
Total
250
41
150
4
2’660
909
Zusammenfassend bestehen also verschiedenste Möglichkeiten.
Die Therapeutin ist
1. im Besitz eines Eidg. Diploms wie z.B. Med. Masseurin oder Physiotherapeutin und benötigt keine
weitere eidg. Anerkennung
2. verzichtet auf die Eidg. Anerkennung in Form eines KT. Diplomes
3. hat die Passerelle absolviert und ist im Besitz des Branchendiplomes KTTC und beantragt innerhalb
von 7 Jahren das eidg. Diplom.
4. macht das Gleichwertigkeitsverfahren zum Branchenzertifikat
5. Ist noch nicht in Ausbildung und macht die Ausbildung am Lehrinstitut Radloff zur APM Therapeutin
und dann weiter mit den Masterkursen zur Kompetenzorientierten Prüfung und dann zur Höheren
Fachprüfung KT
Welche Möglichkeit auch immer gewählt wird. Sie wird die Richtige sein. Wir vom Lehrinstitut Radloff sind
bestrebt allen Möglichkeiten einen Weg zu bieten! Unser oberstes Ziel ist hervorragende Therapeuten auf
ihrem Weg zu unterstützen und die therapeutischen Fähigkeiten immer weiter zu fördern! Die Titel die auf
diesem Weg gesammelt werden können sind wie Beeren am Wegrand. Sie sind nicht das Ziel, aber wenn man
sie im Vorbeigehen einsammeln kann....
Weitere Informationen finden sie auf der OdA-KT Seite.
Ich hoffe sehr mit diesem Beitrag einige Fragen geklärt zu haben.
Peter Jeker