FAEL-CORNER 14 www.polyscope.ch Interview mit Thomas Hauser, FA EL-Präsident «Wir freuen uns auf die Partnerschaft mit Polyscope» Seit 2011 ist Polyscope – wieder – das offizielle Publikationsorgan der FAEL. Was dies für die Mitglieder dieser Fachgruppe des Swiss Engineering STV bedeutet, welche Vorteile neue wie alte Mitglieder von der FAEL haben und welche Aufgaben der knapp 600 Mitglieder grosse Verband erfüllt, zeigt das Interview mit dem FAEL-Präsidenten Thomas Hauser. » Daniel Böhler Thomas Hauser, was ist die FAEL? Thomas Hauser: Die FAEL ist eine Fachgruppe des Swiss Engineering. Elektrotechnik-, Elektronik- und Informatikingenieure aus der deutschsprachigen Schweiz bilden den Kern der FAEL. Mit ihren über dreissig Jahren – sie wurde 1978 von initiativen Ingenieuren gegründet –, wirbelt die Fachgruppe für ihre knapp 600 Mitglieder in der Fachwelt herum. Wer ist der Swiss Engineering? Hauser: Swiss Engineering STV UTS ATS ist ein eigenständiger gesamtschweizerischer Berufsverband, der allen Ingenieuren, Architekten und Berufsleuten verwandter Ausrichtungen offensteht. Der Verband ist ein «Wir organisieren erstklassige Seminare und Fachreferate» Dienstleistungsunternehmen seiner 14000 Mitglieder. Er begleitet seine Mitglieder in ihrer beruflichen und gesellschaftlichen Entwicklung und fördert das Ansehen des Berufsstandes der Ingenieure und Architekten. Der Swiss Engineering besteht seit 1905, hat also schon über hundert Jahre Erfahrung. Warum entstand die FAEL? Hauser: Die Elektrotechnik-, Elektronik- und Informatikingenieure konnten ihre fachlichen Interessen in den Sektionen nicht immer in der gewünschten Tiefe wahrnehmen. Die Sektionen dienen im Swiss Engineering der regionalen Beziehungspflege, hier baut man Kontakte auf und tauscht fachübergreifend Informationen aus. Die Motivation zur Gründung der FAEL bestand darin, den Elektrotechnik-, Elektronik- und Informatikingenieuren eine Plattform zu bieten, wo sie sich zusätzlich über fachspezifische Themen informieren und austauschen können. Welche Ziele hat die FAEL? Hauser: Unsere Fachgruppe hat das Ziel, die Elektrotechnik-, Elektronik- und Informatikingenieure während des ganzen Berufslebens auf dem aktuellen Wissensstand zu halten. Der Ingenieur muss sich in seinen interdisziplinären Aufgaben im Berufsleben immer auf dem «Stand der Technik» in Theorie und Praxis befinden. Wie setzt die FAEL diese Ziele für die Mitglieder um? Hauser: Wichtig ist dem Vorstand, dass der Ingenieur sein Wissen oder manchmal nur auch den technischen «Gwunder» neben dem Tagesgeschäft stillen kann. Darum bieten wir die Fachreferate oder Firmenbesuche in der Regel am frühen Abend an. Nach dem Motto «Auf dem Nachhauseweg noch etwas Wissen tanken». Können Sie uns ein paar Beispiele für solche Fachreferate nennen? Hauser: Die FAEL bietet nicht nur ein Referat, sondern gleich fünf Referate zum gleichen Thema am selben Abend an. Damit wollen wir erreichen, dass das Thema von verschiedenen Seiten beleuchtet werden kann. «GPS und Galileo», «RFID – quer durchs Spektrum», Thomas Hauser: «Unsere Fachgruppe will alle Elektrotechnik-, Elektronik- und Informatikingenieure während ihrem Berufsleben auf dem aktuellen Wissensstand halten» «Internet-Security – wo lauern die Gefahren?», «Medizintechnik – Ingenieure im Dienste des Menschen» und «Erneuerbare Energien – im Blickfeld der Elektrotechnik» waren die Titel der vergangenen FAEL-Herbstseminare. Wir bieten dort nicht nur hochstehende Vorträge – die Unterlagen finden Sie auf www.fael.ch bei den Downloads –, sondern im Anschluss finden immer sehr interessante Gespräche beim Apéro zwischen den jeweils 100 bis 170 Teilnehmern statt. Das Thema des 2011-SemiPolyscope 1-2/11 FAEL-CORNER nars möchte ich Ihnen noch nicht verraten, lesen Sie jeweils den FAEL-Corner im Polyscope, dort werden wir das Thema zu gegebener Zeit mit einem Fachartikel vorstellen. Von den 600 Mitgliedern kommen 100 bis 170 an die Herbstseminare. Sind Ihre Mitglieder so aktiv oder arbeiten Sie mit anderen Organisationen zusammen? Hauser: Nein, es nehmen nicht nur FAELMitglieder an diesen Seminaren teil. Wir schreiben die FAEL-Anlässe öffentlich aus und unsere Partner, wie die befreundeten Verbände electrosuisse, IEEE und VDI, Firmen und Fachhochschulen, unterstützen diese regelmässig. Natürlich ist jeder Ingenieur an den FAEL-Events willkommen, unabhängig des Mitgliedschaftsstatus beim Swiss Engineering, der FAEL oder anderen Partnerverbänden. Es ist uns wichtig, dass wir jeden Ingenieur aus der Ecke der Elektrotechnik, Elektronik und Informatik ansprechen können. Die Schweiz ist zu klein, als dass jeder Verband dasselbe Thema unabhängig mit ansprechenden Teilnehmerzahlen anbieten kann. Was bietet die FAEL ihren Mitgliedern? Hauser: Neben den genannten Herbstseminaren haben wir auch die erfolgreichen «FAEL vor Ort bei»-Anlässe in unserem Programm. In der Vergangenheit waren wir zum Beispiel vor Ort bei der EMPA, beim Axporama, beim Rangierbahnhof Limmattal, bei Barclay Technology, einer Schweizer Security-SoftwareSchmiede, bei MYGATE, einem Schweizer Provider für ultraschnelles Internet, digitales Fernsehen und Telefonie mit ISDN-Funktionen. An diesen Anlässen stehen die Anwendungen der Technologien und die direkte Diskussion zwischen den Teilnehmern und dem Referenten im Vordergrund. Wir haben auch Anlässe von Partnerverbänden im Programm, an welchen unsere Mitglieder zu vergünstigten Konditionen teilnehmen können. Im Mo- FAEL kompakt ■ ■ ■ ■ ■ FAEL: Fachgruppe Elektronik & Informatik STV Mitglieder: 542 Gründung: 1978 Präsident: Dipl.-Ing. HTL/STV Thomas Hauser Kontakt: Thomas Hauser Langackerweg 10, 5003 Würenlingen Tel. 079 573 20 27 [email protected], www.fael.ch Polyscope 1-2/11 ment überlegen wir uns ein neues Anlasskonzept mit dem Arbeitstitel «Wissens-Update». Dem Ingenieur soll damit ein vertiefter Einblick in das Konzept von neuen Theorien oder Methoden vermittelt werden. Die kostenlose Zustellung des Polyscope mit seinen interessanten Fachartikeln und als unser neues, offizielles Publikationsorgan ist ein wichtiger Bestandteil des Mitgliedernutzens. auflösen. Jedes Mitglied kann sich an einer oder mehreren Gruppierungen beteiligen. Ich werde dem Vorstand an der nächsten Sitzung die Gründung einer Interessengruppe «Smart Grid» vorschlagen. Diese Idee basiert auf einem Anruf eines Mitglieds, welches aufgrund des letzten Herbstseminars «Erneuerbare Energien – im Blickfeld der Elektrotechnik» ein Netzwerk über dieses Thema sucht. Was ist das Ziel des FAEL-Vorstandes, und mit welcher Strategie setzen Sie dieses um? Hauser: Der FAEL-Vorstand möchte alle Elektrotechnik-, Elektronik- und Informatikingenieure, welche im Swiss Engineering sind, direkt ansprechen. Dies ist heute nur über eine Mitgliedschaft beim FAEL möglich. Damit die Eintrittsschwelle in die FAEL so klein wie möglich ist, haben wir den FAEL-Mitgliederbeitrag vor zwei Jahren von 50 auf 30 Franken reduziert. Wir werden in den nächsten Jah- Was macht die FAEL im Jahr 2011? Hauser: Neben dem obligaten FAEL-Herbstseminar und den «FAEL vor Ort bei»-Anlässen werden im 2011 die Weltingenieurtage vom 4. bis 9. September in Genf ein Höhepunkt sein. Unter dem Titel «Engineers Power the World – Facing the Global Energy Challenge» werden sich über 2000 Ingenieure, Forscher sowie Vertreter von Industrie und Politik aus aller Welt in Genf treffen, um Lösungen für eine nachhaltige Energiezukunft zu diskutieren. «Neumitglieder erhalten kostenlosen Eintritt zum Herbstanlass 2011» ren unsere Zielgruppe mit einem interessanten Programm ansprechen und versuchen, diese für die FAEL zu gewinnen, ohne die anderen Fachgruppen und Sektionen im Swiss Engineering zu konkurrenzieren. Wenn die Wachstumsstrategie Erfolg hat, werden wir den Beitrag weiter stufenweise reduzieren, bis er nur noch eine symbolische Höhe hat. Der Vorstand ist überzeugt, dass Referenten und Firmen an einer quasi homogenen Zielgruppe von zirka 3000 Ingenieuren interessiert sind und dass sich damit erstklassige Seminare und Fachreferate organisieren lassen. Ist eine Aufspaltung der FAEL in je eine Fachgruppe für Elektrotechnik-, Elektronikund Informatikingenieure geplant? Hauser: Diese Gedanken haben wir im Vorstand verworfen. Drei Fachgruppen heisst im heutigen Konzept des Swiss Engineering, drei Vereine mit drei Vorständen usw. Die FAEL und der Swiss Engineering sind überzeugt, dass das starre Konstrukt von Vereinen im Verein mit komplizierten Mitgliedsbeitragsstrukturen keine Zukunft mehr hat. Uns schwebt eine FAEL mit verschiedenen Interessengruppen vor. Diese können für ein paar Jahre bestehen und sich danach wieder Wie sieht Ihre Fachgruppe im Jahre 2025 aus? Hauser: Die FAEL bietet im 2025 den Elektrotechnik-, Elektronik- und Informatikingenieuren eine Plattform, sich zu vernetzen und Wissen zu tanken. Diese Vernetzung besteht aus einem gesunden Gemisch aus virtuellem Internet, basierter und reeller Kommunikation sowie einem Referat und anschliessendem Fachgespräch. Interessierte Mitglieder initiieren die Referate, die sich über die Swiss-Engineering-Plattform mit minimalem Aufwand organisieren lassen. Wie kann der Polyscope-Leser Mitglied bei Ihnen werden? Hauser: Leser, die schon Mitglied beim Swiss Engineering sind, können eine E-Mail an [email protected] senden mit dem Betreff, dass Interesse an einer FAEL-Mitgliedschaft besteht. SwissEngineering-Nichtmitglieder unter den Lesern können sich direkt unter www.fael.ch oder www.stv.ch online anmelden. Um die Neumitglieder an der aktiven Teilnahme an FAEL-Anlässen zu motivieren, bietet die FAEL einen einmaligen kostenlosen Eintritt zum Herbstanlass 2011 an. « Infoservice FAEL, Thomas Hauser Langackerweg 10, 5003 Würenlingen Tel. 079 573 20 27 [email protected], www.fael.ch 15
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