In Österreich ist die Kinderbetreuung - wie Sie richtigerweise

bmask
BUNDESMINISTERIUM FÜR
ARBEIT, SOZIALES UND
KONSUMENTENSCHUTZ
RUDOLF HUNDSTORFER
Bundesminister
Plattform EduCare -
ARGE für Elementarbildung
Krausegasse 7a/17
Stubenring 1, 1010 Wien
Tel.: +43 l 711 00 - 0
Fax: +43 1 711 00 - 2156
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DVR: 001 7001
1110 Wien
GZ: BMASK-MINKORR/0999-MinBüro/2013
Wien,
sJUl
2013
Betreff: Ministerkorrespondenz
Plattform EduCare-ARGE für Elementarbildung:
Zu wenig gute Kindergartenplätze
Sehr geehrte Damen und Herren!
Vielen Dank für Ihr Schreiben zum Thema Kinderbetreuung/Kindergartenplätze.
Die Bundesregierung nimmt Sorgen und Bedürfnisse arbeitender Eltern ernst.
In Österreich ist die Kinderbetreuung - wie Sie richtigerweise andeuten - oft nicht in
ausreichendem Maße gegeben. Kinderbetreuung ist zwar Ländersache, dennoch
hat der Bund in den vergangenen Jahren jährlich 15 Mio. Euro bereitgestellt, um die
Länder dazu zu ermutigen, das Angebot an Kinderbetreuungsplätzen auszubauen.
In Wien ist diesbezüglich bereits viel geschehen, so weist Wien im Bundesländerver
gleich die besten Betreuungsquoten auf. Auch österreichweit haben sich bei der Be
treuungsquote von Drei- bis Sechsjährigen bereits Verbesserungen gezeigt, aller
dings ist speziell bei den unter Dreijährigen noch Nachholbedarf gegeben (in etlichen
Bundesländern auch bei den Öffnungszeiten).
Insgesamt geht es aber nicht nur um den quantitativen sondern auch um den
qualitativen Ausbau der Kinderbetreuung in unserem Land. Wie Sie in Ihrem Schrei
ben richtig anmerken, ist eine ausreichende Anzahl an Kindergarten- und Krippen
plätzen auch Voraussetzung für die Chance auf Bildung bereits vor Schuleintritt. Ein
stärkerer Fokus muss also auf die Kinderbildung gelegt werden.
Gerade auch dieser Aspekt wurde in dem vor kurzem im Ministerrat verabschiedeten
Paket zur Familie berücksichtigt, wobei in den kommenden vier Jahren jährlich 100
Millionen Euro zur Verfügung stehen sollen. Zum einen planen wir einen verstärkten
österreichweiten Ausbau der Kinderbetreuungsplätze für die unter Dreijährigen, so
dass eine Betreuungsquote der unter Dreijährigen von mindestens 33% in allen Bun
desländern erreicht wird. Zusätzlich sind flächendeckende Kinderbetreuungseinrich
tungen für die unter Sechsjährigen mit bedarfsgerechten Ganzjahres- und Ganztage
söffnungszeiten sowie mehr gemeindeübergreifende Kinderkrippen und -gärten zur
Abdeckung des Kinderbetreuungsbedarfs vorgesehen. Um anerkannte europäische
Standards zu erreichen, haben wir außerdem vor, österreichweite Qualitätsstandards
mit einem realisierbaren Stufenplan sowie ein einheitliches Qualitätssicherungssys
tems zu etablieren.
Die von Ihnen geforderten bundesweit einheitlichen Rahmenbedingungen entspre
chend international gültigen Qualitätsstandards werden Anfang 2014 zu beschließen
sein, eben in diesem gerade beschriebenen Zweckzuschussgesetz.
Auch das Arbeitsmarktservice hat schon länger zu den Bemühungen um den Ausbau
der Kinderbetreuung beigetragen. So werden bereits seit mehreren Jahren Kindergartenpädagoglnnen auch mit Hilfe des AMS ausgebildet, um den gestiegenen Per
sonalbedarf abdecken zu können. Ebenso kann Arbeitssuchenden eine so genannte
Kinderbetreuungshilfe gewährt werden, wenn nicht unmittelbar ein öffentlicher Kin
derbetreuungsplatz vorhanden ist.
Ich persönlich stehe für Ausbau und hohe Qualität von Kinderbetreuung sowie für
die Förderung frühkindlicher Bildung als Investition in die Zukunft, denn Kinder
müssen bei unseren Überlegungen immer an erster Stelle stehen. Zusätzlich wird
Müttern und Vätern der berufliche Wiedereinstieg erleichtert, Arbeitsplätze werden
geschaffen und auch die Wirtschaft profitiert davon.
dlichen Grüßen
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