Wie im Sommerregen - consign

8 | Casa
handelszeitung | Nr. 15 | 12. April 2012
Wie im Sommerregen
Bodenebene emaillierte
Duschfläche: Die
­fugenlose Oberfläche
ist leicht zu reinigen.
Alice Baumann
E
in Badezimmer in einem 125-jährigen Stadthaus umzubauen sei ein
Kinderspiel, meint mancher Laie.
Weit gefehlt! Als Erstes fällt der Grundsatzentscheid, anstelle der bisherigen
Badewanne eine Dusche einzubauen.
­
Schwellenlos und fugenlos, sprich: Altersgerecht und leicht zu reinigen. Ist der
­historisch gewachsene Raum auch eher
klein, soll er doch weitläufig und offen
wirken.
Der Wunsch nach einer RegenwaldBrause prägt die Suche nach dem Duschkopf, der in der Regel kein Kopf mehr ist,
sondern ein flaches Stahlbrett oder ein
­feines Röhrengitter, in beiden Fällen mit
kleinen Löchern durchsetzt. Sie garantieren das unbeschreiblich gute Gefühl, in
Gedanken in einem warmen Sommer­
regen zu stehen und feine Tropfen auf den
nackten Körper prasseln zu lassen.
Der mit Glas- oder Kunststoffwänden
eingefasste Duschbereich kommt frei in
den Raum zu stehen oder positioniert
sich an einer Wand mit zwei transparenten Seiten. Der Duschtasse genannte Boden ist in Wirklichkeit nicht mehr erhöht,
sondern entspricht der Bodenhöhe. Auf
seiner eleganten Stahl-Email-Fläche lagert sich kaum noch Schmutz ab. Wie der
für seine innovativen Technologien bekannte Hersteller Kaldewei betont, ist ein
solcher Boden leicht zu reinigen. Und
man braucht keine Angst mehr zu haben
vor langfristigen Feuchtigkeitsschäden,
welche die Fugen durchdringen.
Als Variante können Bodenplatten mit
der Anmutung von Schiefer vom Zimmereingang bis in den Duschbereich hineingezogen werden. Das passt ideal zu einem
nach Mass gezimmerten Bademöbel aus
geöltem Nussbaumholz. In einem denkmalgeschützten Haus wirkt dies sehr
stimmig.
Etwas vom Wichtigsten ist der Entscheid, ob das Wasser durch eine quad­
ratische oder runde Öffnung in der Mitte
des Duschbodens oder durch eine Ab-
feng shui
Das Bad als Oase des Wohlbefindens
Tipps Die Anforderungen an das oft
kleine Badezimmer sind meistens
gross. Am Morgen soll das Bad Energie
spenden und am Abend den Tag ausklingen lassen. Da die Lebenskraft
­namens «Chi» harmonisch fliessen und
das Bad ein Ort von Wachsamkeit wie
Entspannung sein soll, hier ein paar
Tipps zum Feng Shui, der über 2000
Jahre alten chinesischen Lehre von
Wind und Wasser:
• Im Badezimmer fliesst Wasser, also
Energie, ab. Daher sollten die Tür
zum Badezimmer wie auch der
Toiletten­deckel immer geschlossen
sein.
• Weil das Bad ein Ort der Geborgenheit ist, sollte das WC von der Tür aus
nicht direkt sichtbar sei.
• Toilette und Badewanne oder Dusche
sollten nicht direkt nebeneinander sein.
• Bringen Sie an der Aussentür des
­Badezimmers einen Minispiegel mit
der Aufschrift «Bad» an.
• Ordnung und Sauberkeit sind das A
und O im Badezimmer, keinen Krimskrams ansammeln.
• Die Beleuchtung sollte helles wie
auch diffuses Licht ermöglichen.
• Das Badezimmer sollte regelmässig
belüftet werden.
• Gewisse Blattpflanzen lieben das
feuchtwarme Klima eines Bades.
• Einen tropfenden Wasserhahn im
Badezimmer sofort flicken lassen.
• Wasser- und Stromleitungen
unsichtbar verlegen.
• Ein grosser Spiegel vergrössert das
oft kleine Bad optisch.
fotos: Kaldewei
Dusche Emaillierte Duschflächen verschmelzen mit dem Fussboden und lassen ein Badezimmer
gross, transparent und elegant wirken. Erfahrungsbericht eines Umbaus.
laufschiene am hinteren Rand abfliessen
soll. Gefragt ist eine hohe Ablaufleistung
bei einer geringen Einbautiefe. Idealerweise ist der Ablaufdeckel absolut bündig
mit dem Boden und hat dieselbe Farbe
wie der Duschboden. Dies garantiert den
Hausbewohnern einen unvergleichlichen
Trittkomfort und eine hohe Stabilität.
Hier verbinden sich Funktion und Design
perfekt.
Passende Farbtöne nach Wahl
Am anspruchsvollsten ist der Entscheid für die Oberfläche der Wände:
Würden Keramikplatten gefugt aneinandergestossen, fände der tägliche Mix aus
Duschmitteln, Haaren und Hautschuppen
ideale Flächen, um sich abzulagern.
­Gescheiter ist es daher, sich für fugenlose
Keramikflächen zu entscheiden. Der deutsche Hersteller Kaldewei bietet für diese
Technologie eine breite Palette an Farb­
tönen und Oberflächenbeschaffenheiten.
Die Auswahl überzeugt. Es lohnt sich,
dass Kaldewei seine Produkte von inter­
national renommierten Designbüros wie
Sottsass Associati in Mailand und Phoenix
Design in Stuttgart/Tokio entwerfen lässt.
Deren hochwertige De­signelemente gelten als State of the Art in der Badgestaltung
und wurden bereits mit zahlreichen De­
signpreisen belohnt.
Für die Gesamtgestaltung des Bads ist
die Farbgebung enorm wichtig. Farben
verleihen den emaillierten Duschflächen
nicht nur eine besondere Optik und
­Haptik, sondern integrieren sie optimal in
die eleganten Raum- und Materialkonzepte puristischer Baderäume. Aktuelles
Highlight des europäischen Marktführers
sind superflache Duschen in fünf erdwarmen «Indian Summer»-Naturfarbtönen
aus der Coordinated Colours Collection.
Alle diese Designelemente sorgen dafür, dass die Dusche mit der Umgebung
verschmilzt und der Eindruck von Offenheit, Transparenz und Weite entsteht.
Denn ob zu Hause, in Hotels oder in
Krankenhäusern: Duschen sollten heutzutage trittsicher, hygienisch, funktional
und zeitlos elegant sein. Die Jahrzehnte,
in denen man sich in einer Dusche
Superplan Plus von
­Kaldewei in Maple
Brown Matt: Farben aus
der Natur bringen
­Sinnlichkeit ins Bad.
Eleganz im Bad: Für die
Gestaltung ist die
­Farbgebung enorm
wichtig. Sie beeinflusst
unsere Stimmung.
e­ inschloss und ein beengendes Raumgefühl aushalten musste, sind endgültig
vorbei.
Harmonie für Mensch und Tier
Ist das hochwertige Bad einmal konzipiert, gilt es lediglich den Handwerkern
auf die Finger zu schauen. Im erlebten
Fall traf die Bauherrin den Sanitär an, als
er soeben im Begriff war, über seinem
Kopf das Loch in der Wand für den Halter
der Kopfbrause einzuzeichnen. Hallo,
Herr Sanitär, muss der ersehnte Sommerregen wirklich fast vom Himmel kommen? Der Mann war 1,90 Meter gross, die
Bauherrin 1,60 Meter, ihr Mann 1,73 Meter. So einigte man sich darauf, die Röhre
15 Zentimeter tiefer als vom Handwerker
vorgesehen einzusetzen. Diese Höhe hat
sich im täglichen Gebrauch bewährt.
Das wellnessartige Duschen fühlt sich
am Morgen und wie am Abend einfach
grossartig an. Dies, obwohl in der Regel
von einer im Corbusier-Rot-Ton gestalteten Dusche abgeraten wird, da Rot enorm
viel Energie spendet, was nachts nicht
­immer erwünscht ist.
Ungelöst ist das Rätsel, warum sich die
so bunt wie altes Eichenparkett gefleckte
Broccard-Hauskatze Kira ab und zu verstohlen ins Bad schleicht und sich direkt
unter der Brause in die Wassertropfen legt.
Locken Wärme, Ruhe oder Sinnlichkeit?
Edel sind auf jeden Fall Dusche wie Katze.