Bosnienfahrt August 2008 - Humanitäre Hilfe für Menschen in Not eV

RECHENSCHAFTSBERICHT der
Bosnienfahrt vom 05.08. - 07.08.2008
Wie bereits per Mail angekündigt, fuhr ich am 05.08.08 kurzfristig nach Kakanj.
Wichtig erschien mir, den aktuellen Stand hinsichtlich der schulischen Leistungen von Fikreta und
Fikret abzurufen, andererseits wollte ich auch wissen, welche beruflichen Planungen u. Vorhaben
Meho jetzt unternimmt.
Am 06.08. bin ich gegen 15:00 h eingetroffen (Die Fahrt nach Kakanj war ein sehr schweres Unterfangen .... (Sekundenschlaf ...)
Gemeinsam mit Marta, Meho und Dzemo führe ich ein Gespräch.
Die Zusammenfassung daraus:
1. Meho war für 3 Wochen in Montenegro. Der Job (Bau) wurde sehr schlecht bezahlt und die
Mitarbeiter wurden ständig durchgewechselt. Nach den 3 Wochen kam Meho wieder nach Kakanj.
2. Im Juni entschließt sich Meho, über die polnische Botschaft ein Visum für Schweden zu beantragen. Dieses wird ihm ausgestellt. Er fliegt unmittelbar danach nach Schweden (Malmö). Dort
stellt er für 4 Wochen einen Antrag auf Asyl. Dieser wird genehmigt. Meho schaut sich nach Arbeit
um und findet nach sehr kurzer Zeit auch eine.
3. Nach den 4 Wochen fährt Meho wieder zurück. Inzwischen hat er mehrere sms von seinem Arbeitgeber in Schweden erhalten, dass dieser auf ihn schon wartet, wann er denn wieder kommen
könne.
4. Nun überlegt Meho, zunächst alleine wieder nach Schweden zu fahren, um Geld zu verdienen.
Später – so ist seine Vorstellung – sollen Marta und ihr Sohn nachkommen.
5. Ich frage, wie es denn dann mit Fikreta und Fikret weitergehen soll: Er sagt, dass Dzemo dann
dafür sorgen würde, dass die beiden die Schule besuchen können...
6. Ich teile Meho und Marta mit, dass ich Bedenken habe, wenn Meho ins Ausland geht. Beide
konnten mir jedoch versichern, dass die schulische Laufbahn der beiden Kinder davon nicht betroffen wäre.
7. MEINE VERMUTUNG: Meho will nun mit allen Mitteln versuchen, seine Existenz zu sichern. Dies
halte ich auch für richtig und sinnvoll. Allerdings wurde er von mir deutlich und bestimmt darauf
hingewiesen, dass das Wohl von Fikreta und Fikret der einzige Schwerpunkt der „Patenschaft“ unseres Vereins ist.
8. Als Alternative zu dem „Schweden-Vorschlag“ habe ich nach Absprach mit beiden folgendes
gemacht:
Ich habe ein Schreiben an den deutschen Botschafter in Sarajevo gerichtet.
Referenzschreiben an die Deutsche Botschaft
Humanitäre Hilfe für Menschen in Not e. V.
Humanitäre Hilfe für Menschen in Not e. V.
Aktion Soforthilfe
Aktion Soforthilfe
Schloßgasse 3
An den
Botschafter der Bundesrepublik Deutschland
Herrn Joachim Schmidt
Deutsche Botschaft Sarajevo / B.I.H.
Schloßgasse 3
D-96369 Weißenbrunn
D-96369 Weißenbrunn
Telefon: 09261-9 47 38
Telefon: 09261-9 47 38
Mobil:
0178-66 55 848
Mobil:
0178-66 55 848
Email:
[email protected]
Email:
[email protected]
www.humanitaere-hilfe-weissenbrunn.de
ANFRAGE zu Roma-Familie in Kakanj
www.humanitaere-hilfe-weissenbrunn.de
Weißenbrunn, 8/08/2008
Sehr geehrter Herr Botschafter Schmidt,
mit diesem Schreiben wende ich mich direkt an Sie. Es ist ein „Hilferuf“ unserer Organisation. Seit
Beginn des Jahres 2004 widmen wir uns einer Familie (13 Pers.) mit ethnischer Abstammung Roma.
In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Kronach wurde die Rückführung Ende des Jahres 2003
vollzogen.
Seit diesem Zeitpunkt betreut unser Verein die Familie Bajramovic´.
Mit tatkräftiger Unterstützung der Bevölkerung des Landkreises Kronach wurde dieses Projekt
kontinuierlich fortgeführt. Auch bestehen gute Kontakte zur Bischofskonferenz der Kath. Kirche
CARITAS SARAJEVO, deren Mittel und Möglichkeiten aber auch sehr beschränkt sind.
Bis zum heutigen Zeitpunkt übernahm unser Verein die komplette „Rundum-Versorgung“ für die
ganze Familie:
- Medizinische Versorgung (viele der Familienmitglieder sind chronisch krank)
- Versorgung mit Lebensmitteln u. Medikamenten durch Hilfslieferungen
- Bau eines kleine Hauses für die Familie in Kakanj (Durchführung Hr. Bajramovic´)
- Beschaffung des gesamten Mobilars im Zuge von Hilfslieferungen
- Einschulung zweier Kinder in die Grundschule in Kakanj (im Sept.08 besuchen die beiden die
5. Klasse!)
- Patenschaft für die beiden Kinder, um einen kontinuierlichen Schulbesuch zu ermöglichen
- Finanzierung eines Taxi-Führerscheins (leider bekam Hr. Bajramovic´ aufgrund seiner
ethnischen Abstammung keine Chance in diesem Berufsfeld tätig zu werden!)
- Kauf eines Transporters zum Sammeln, Ausliefern und Verkaufen von Altmetall (leider war
hier der Markt bereits gedeckt)
Ich selbst habe versucht, mit Hr. Bajramovic´ bei verschiedenen Arbeitgebern in der Stadt Kakanj,
wie auch in Zenica nach Arbeit nachzufragen. Das Ergebnis war immer negativ.
Auch die Kontaktaufnahme mit der UNHCR in Zenica im Jahr 2004 war ergebnislos.
Natürlich weiß ich um die schwierige Situation in Bosnien-Herzewowina. Trotzdem wende ich mich in
Form eines Hilferufs an Sie!
Vielleicht wäre es ja auch denkbar, dass Hr. Bajramovic´ im „Einzugsbereich der Botschaft“ eine
Arbeit finden könnte.
Ich kann garantieren, dass dieser Mann in jeder Hinsicht sehr zuverlässig und korrekt ist.
Bitte lassen Sie mich wissen, ob diese Großfamilie eine Chance für eine Zukunft haben kann.
Unter dem Stichpunkt „Baustein für Bosnien“ finden Sie alle wichtigen Infos über die bisherigen
Aktivitäten unseres Vereins.
Ich hoffe und vertraue darauf, dass es vielleicht doch eine gute Zukunft für die Familie geben kann.
Für alle Bemühungen Ihrerseits, wie auch Ihrer Mitarbeiter danke ich im Voraus von ganzem Herzen!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
tom sauer, 1. Vorsitzender
Dringend suchen wir für Hr. Bajramovic´ eine Arbeit, scheitern aber immer wieder am Problem der
ethnischen Abstammung.
Zur Person:
- Meho Bajramovic´
- Kakanj , ul.Zéljeznicka bb
- Geb. 12/06/1967 in Kakanj
- Tel. (062) 985 611 – oder über „Humanitäre Hilfe e.V.“
- Abgeschlossene Schullaufbahn bis zur 12. Klasse
-
Taxi-Schein
LKW-Führerschein (jedoch ohne nötige Berufsschule)
Handwerklich universell einsetzbar
Intelligent und sehr gebildet
Gutes Allgemeinwissen
Freundlich im Umgang mit Menschen
Ehrlich und zuverlässig
Sie helfen, damit wir helfen können!
Spendenkonten:
Sie helfen, damit wir helfen können!
Hilfe vor Ort:
Sparkasse Kulmbach-Kronach
Spielmobil:
Sparkasse Kulmbach-Kronach
Aktionskonten Ausland:
Raiffeisen-Volksbank Kronach
Sparkasse Kulmbach-Kronach
Spendenkonten:
Hilfe vor Ort:
Sparkasse Kulmbach-Kronach
Spielmobil:
Sparkasse Kulmbach-Kronach
Aktionskonten Ausland:
Raiffeisen-Volksbank Kronach
Sparkasse Kulmbach-Kronach
BLZ: 771 500 00
BLZ: 771 500 00
BLZ: 773 616 00
BLZ: 771 500 00
BLZ: 771 500 00
BLZ: 771 500 00
BLZ: 773 616 00
BLZ: 771 500 00
Kto.-Nr. 240 010 991
Kto.-Nr. 240 270 777
Kto.-Nr. 50 300
Kto.-Nr. 240 277 277
Kto.-Nr. 240 010 991
Kto.-Nr. 240 270 777
Kto.-Nr. 50 300
Kto.-Nr. 240 277 277
9. ZEUGNISSE von FIKRETA und FIKRET: Erfreulich sind die überaus guten Noten der beiden Kinder.
Mit großer Begeisterung gehen sie in die Schule. Sie haben viele gute Freunde – somit sind die sozialen Kontakte zu Moslems, wie auch Serben hergestellt. Besonders freut es mich, dass die Lehrkraft
der beiden Kinder ausdrücklich ihnen sagte, dass sie wirklich sehr gut mitarbeiten, ... trotzdem sie
Roma sind. Sie seien in vielen Dingen sogar Kindern aus moslemischen oder serbischen Familien
weit überlegen. (Dies ist ein sehr, sehr schönes Ergebnis unserer Arbeit im Verein !!!!!)
10. SANITÄRE SITUATION im NACHBARHAUS des Bruders: Alle Kinder des Bruders Salko leben im
Haus (zwei Räume im Erdgeschoss) nebenan. Zum Essen und Spielen kommen sie dann in das
Haus von Meho. Leider ist nun die Sanitäre Anlage (WC, Waschbecken, Badewanne) komplett
defekt. Meho hat bereits angefangen, den „neuen Raum“ so zurecht zu machen, dass „nur noch“
die sanitären Anlagen eingebaut werden müssen. Es ist dringend erforderlich, dass die „Naßzelle“
schnellstmöglich gemacht wird. Da Zehra und Salko (Eltern v. Fikreta u. Fikret) schwer krank sind, ...
besteht eine extrem hohe Infektionsgefahr. Das will ich diesen Kindern nicht antun! Ich habe ihnen
erst einmal ncoh 250,-€ für den Einbau dort gelassen (privat von mir). Weitere 500,- € werde ich
noch schicken. Somit wäre dann die Hygiene gewährleistet.
11.Inzwischen hat die Familie sich einen Garten angelegt und züchtet Schafe und Kaninchen zur
Selbstversorgung.
12. WAS WURDE VON MIR MITGEBRACHT? Über den REWE-Markt Marktrodach konnte ich viele
Lebensmittel erhalten. Kleidung für die beiden Kinder konnte ich auch mitnehmen. Eine „Trainingsbank“ – CD-Player und 600,-€ + 277,-€ für die Kinder (incl. Versorgung zuhause) waren dabei.
13. FAHRTKOSTEN: Dieses mal kann ich die Fahrtkosten noch einmal übernehmen. Jedoch sind
auch die Diesel-Preise in Bosnien extrem hoch (1,26 € pro ltr.). Die Mautgebühren sind ebenso um
ein Vielfaches in die Höhe gegangen.
So benötigt man unterm Strich alleine an Fahrtkosten mehr als 300 ,- €.
14. PLANUNG: Zum einen werden die Schreiben an die Deutsche Botschaft vorbereitet und weiter-
geleitet. Des weiteren sehe ich Handlungsbedarf, doch nochmals im Dezember (19.12.08) zu fahren: Dringend wird wieder eine Waschmaschine benötigt!!!! Kleidung für Kinder ist auch notwendig. Außerdem könnt ich einen Teil der Sachspenden aus der Nikalaus-on tour – Aktion verwenden.
Bis dahin ist noch Zeit. Ich hoffe, ich konnte meiner Informationspflicht gegenüber Euch gerecht
werden. Ich hoffe sehr, dass sich baldigst Lösungen hinsichtlich der beruflichen Zukunft ergeben.
Hier bin ich schon optimistisch!
„DAS GLAS IST HALB-VOLL“ !
In diesem Sinne und in Verbundenheit
(Tom Sauer)
Die Spendenkonten unseres „Patenschaftsprojektes“:
Sparkasse Kronach
BLZ. 771 500 00 Kto.Nr. 240 277 277
Raiffeisen-Volksbank Kronach
BLZ. 773 616 00
Kto. Nr. 50 300