Sehr geehrter Herr Kügler, wie gewünscht, nachfolgend der

Sehr geehrter Herr Kügler,
wie gewünscht, nachfolgend der Standpunkt der Bürgerinitiative Bad Lauterberg (BI) zur Kreisfusion.
a). Welche Ziele muss eine Fusion gewährleisten?
Die Bürger müssen hinter einer Fusion stehen, deshalb sollen die Bürger in einem Bürgerentscheid
selber festlegen, nachdem alle Fusionsmöglichkeiten mit Vor-und Nachteilen objektiv beleuchtet
wurden, mit welchem Kreis oder Kreisen eine Fusion angegangen werden soll.
Ziel ist es die Verwaltung zu verschlanken, um Kosten zu sparen.
Ebenso auch den Gewerbe-und Industriestandort, wie auch den Fremdenverkehr zu fördern (auch mit
EU-Mitteln) und auszubauen.
b). Mit welchen Partner kann man die Ziele am besten umsetzen?
Nach Meinung der BI kann dies nur gemeinsam mit dem Landkreis Goslar gelingen. Die Landkreise
Osterode und Goslar weisen pro Kopf die höchste Produktivität aller südniedersächsischer Landkreise
auf, beim Bruttoinlandsprodukt ist Osterode führend.
Die schon jetzt zu beobachtende Sogwirkung der Oberzentren Göttingen und Braunschweig führt
weiterhin zu einem erheblichen Wegzug junger Erwachsener beim Start in Ausbildung, Studium und
Beruf. Der entstehende Leerstand an Wohnraum und die dadurch sinkenden Mieten sind für
finanzschwächere Bürgerinnen und Bürger attraktiv, was den hohen Anteil Hilfebedürftiger in
Osterode und Goslar erklärt. Dieser Teufelskreis wird sich bei einer Fusion mit Oberzentren
nachgewiesenermaßen noch verstärken, der Trend zum Ausbluten der zentrumsfernen Randlagen einer
Region ist vorprogrammiert.
c). Warum können diese Ziele mit diesen Partner umgesetzt werden? Hat dieser Partner, was
der andere nicht hat?
Die Interessenlage der Süd-und Nordharzer Bürger ist ähnlich. Der Harz ist geografisch, wie auch
wirtschaftlich, eine Einheit. Im Gegensatz zu einer großen Regionsbildung bleiben die Interessen der
Bewohner der Kreise Osterode und Goslar in Augenhöhe.
Im Landkreis Osterode befindet sich kein Hochschule und keine Universität, das Angebot an
Ausbildungsplätzen ist verhältnismäßig gering. Zentraler Handlungsbedarf ist, das weiterführende
Bildungsangebot vor Ort zu erhalten, auszubauen und durch eine Kooperation mit der TU Clausthal
(liegt direkt vor unserer Haustür) Studiengänge zu entwickeln, die den Ort ansässigen
Wirtschaftsunternehmen qualifizierte Absolventen zu Verfügung stellen können. Dies kann in den
Clustern Elektro, Verfahrenstechnik, regenerative Energien und Automotive durch die TU Clausthal
geschehen, im Bereich Tourismus ist die Hochschule Harz einzubinden.
Unternehmen wie z. B. Piller Power Systems, Kama, KKT, und Eisenhuth würden in den genannten
Clustern profitieren. Ausgründungen im Bereich Harz-Tourismus wären ebenso möglich wie in den
angesprochenen Zukunftstechnologien.
Eine Fusion mit dem Landkreis Goslar wird diese Entwicklung positiv fördern.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Richard Behling, Kreistagsabgeordneter der BI Bad Lauterberg im Kreis Osterode e.V.