Technik Die grosse Pionierleistung von HB9CUI Wie die Wetterkarten von CW aufs Handy kamen von Norbert Huser HB9CUI – [email protected] / [email protected] Was früher nur als Amateur- oder Berufsfunker mit soliden Kurz wellen- Kenntnissen und viel technischem Hintergrund-Wissen, für einige wenige zur Verfügung stand, ist heute „ausgepackt“ auf dem Netz für alle. Eine seltene „Mischung“ an Ausbildungen und beruflicher Erfahrung ermöglich te es mir, die codierten Wetter daten von Morsetelegrafie auf das Internet zu portieren. Viel an Durchsetzungsvermögen war gefordert, das sich aber meines Erachtens gelohnt hat. Nicht fi nanziell, sondern als „HAM-Spirit“ zum Nutzen der Besucher meiner Internet-Seite (www.hb-yacht.ch). Kontest ohne Internet ist kaum mehr möglich. Viele Software und Programme für die Telekommunikation wurden von Radioamateuren Norbert HB9CUI geschrieben. So erging es auch mir, als ich meine ersten Programme in BASIC schrieb. Die Wetterkarten der Internet Seite von HB-Yacht werden derzeitig durch meine Software erstellt. Vier mal täglich aktualisiert, ohne Sendezeiten und Frequenzen für alle Benutzer kostenfrei. Von Kurzwelle in das Internet, eine enorme Vereinfachung. Mit dem Handy oder über Satellit weltweit abrufbar (http://fmwx.info) haben die interaktiven Wetterkarten neue Benutzer gefunden. HB9CUI interviewt von HB9AHL HB9AHL: Warum Amateurfunk? HB9CUI: Mit Amateurfunk haben wir einen direkten Zugriff auf die UN und die Welt. HB9AHL: Was für Vorteile ergeben sich für dich daraus? HB9CUI: Ohne kommerzielle Bindungen profitieren und investieren zu können, also hohe immaterielle Werte. HB9AHL: Ist ein Ertrag möglich ohne zu investieren? Bild 1: Interaktive Wetterkarte von HB-Yacht.ch oder fmwx.info: 4 Mal täglich die aktuelle Ist- und 24 h Analyse für den HAM, Wanderer und an Land genauso informativ wie für die NATO. Photo 1:Carte WX interactive de HB-Yacht.ch ou fmwx.info: 4 fois par jour état actuel et analyse sur 24h pour HAM et promeneur; aussi utile sur terre que pour l‘OTAN HB9CUI: Nein! Einer bezahlt immer die Rechnung, selbst jeder Amateur mit der investierten Zeit. HB9AHL „HAM-Spirit“, macht das noch Sinn? HB9CUI Nicht im Zusammenhang mit „Ertrag“; sicher aber beim Durchsetzen und Realisieren von Ideen. HB9AHL: Warum ist keine Banner-Werbung auf deiner Seite vorhanden? HB9CUI Das Nachladen von Werbung müsste mit einer Satelliten Verbindung zu teuer bezahlt werden. Dabei geht „air time“ verloren, die für wichtige (Sicherheit), dringliche oder Not- Meldungen benötigt wird. HB9AHL: Nochmals, was hat das Ganze mit Amateurfunk zu tun? HB9CUI Die Modulationsarten CW und FEC waren die Übertragungsarten der Wetterdaten. Mit CW konnte der Funker ein 100%-iges Ergebnis erreichen mit FEC leider nur 60%. Der Nachfolger von PACTOR, WINTOR die Software mit der Soundkarte, wird SITOR Ei- genschaften haben, die es erlauben Daten 100%-ig zu übertragen. Also genau die parallele Entwicklung zu den Handys und Notepads (Software auf einem völlig anderen Device). HB9AHL Das Wetter an sich hat aber eigentlich direkt nichts mit Funk zu tun, oder? HB9CUI: Ja aber, die Übertragung bestimmt über die ganzen meteorologischen Beobachtungen und Informationen: „go or no go“! Wetter ist als eine Applikation im Umfeld vom Funk zu betrachten wie man heute die Apps in den Notepad anwendet oder die Navigations-software auf dem Handy. Also: ohne Kommunikation keine Wetterprognosen! HB9AHL: Welche technischen Probleme haben dich am meisten beschäftigt? HB9CUI: Seit 1987 arbeite ich an diesem Projekt. Die Übertragung der meteorologischen Daten hatten mich am meisten beschäftigt. CW, FEC, Tests mit Empfänger/Decodern, Internet (Tel., Modem, ISDN und ADSL) und den Möglichkeiten über Satellit (INMARSAT, Iridium, Thuraya ...). Gefolgt von der eigentlichen Verfügbarkeit der I.A.C. HBradio 5 - 2011 35
© Copyright 2025 ExpyDoc