SPORT l DER LANDBOTE DONNERSTAG, 20. DEZEMBER 2012 FUSSBALL EISHOCKEY EISHOCKEY KREBS: Der Trainer des FC Barcelona muss erneut operiert werden SEITE 31 HEIMSIEG: Eric Geiser und der EHCW schlugen Bülach 3:1 SEITE 31 LEONE/MÜLLER: Zwei Winterthurer an der U20-WM in Russland SEITE 31 l 29 Zwei Punkte, egal wie WINTERTHUR. Das 31:26 (14:12) zu Hause gegen GC Amicitia wird nicht als grosses Spiel in die Pfadi-Geschichte eingehen. URS STANGER Alle spielen, um zu gewinnen. Pfadis NLA-Handballer machten das gestern auch – mehr nicht. Wenn sich der Zweite der Tabelle in einem Heimspiel gegen den Zweitletzten nur mit fünf Toren Unterschied durchsetzt, dann hat er einen Match abgeliefert, der weit davon entfernt war, berauschend zu sein. Immerhin genügte die Leistung insgesamt, um nie in Gefahr zu geraten, einen Punkt abzugeben. Allerdings brauchten die Winterthurer ziemlich lange, bis sie die Partie in die richtigen Bahnen lenken konnten. In den ersten acht Angriffen gelangen ihnen nur zwei Tore. Vor allem die Würfe aus dem Rückraum fielen reichlich harmlos aus. Ausserdem öffneten sich beträchtliche Lücken in der 6-0-Verteidigung, die Kristijan Ljubanovic zu drei Toren in Folge ausnützen durfte (es sollten seine einzigen bleiben). Das alles führte dazu, dass der hohe Favorit in der 10. Minute 2:6 im Hintertreffen lag. Krieg und Hess Pfadis Timeout, schon beim Stand von 2:5, und Umstellungen zeigten bald einmal Wirkung. Innerhalb von vier Minuten glichen die Winterthurer zum 6:6 aus. GC Amicitia durfte noch fünfmal mit einem Tor in Führung gehen. Nach dem 11:12 wars damit allerdings vorbei. Bis zur Pause erhöhte Pfadi auf 14:12 sowie gleich nach ihr auf 16:12. Anschliessend verwaltete man den Vorsprung und das Spiel. Vom 19:15 an betrug die Reserve nie weniger als vier, aber auch nie mehr als sechs Tore. Die Winterthurer schaukelten die zwei Punkte nach Hause. Richtig in Bedrängnis gerieten sie nicht, denn dazu waren die wendigen, jungen Zürcher auch nicht in der Lage; zu viele technische Fehler leisteten sie sich in der Offensivbewegung. Das Talent in dieser jungen Mannschaft ist vorhanden und einer wie Weitschütze Luka Maros dürfte sich weiter entwickeln, noch kräftiger und solider werden. Ihre offensive Art, zu verteidigen, störte Pfadis Spielfluss durchaus. Aber alles in allem waren die Gäste nicht konstant genug und zu leichtgewichtig für eine Überraschung. Die Winterthurer spielten ihr Programm so durch, dass sie als die erwarteten Sieger vom Platz gingen. Bedenklich allerdings war, wie verschlafen sie diesen Match hauptsächlich in der Deckung angegangen waren. Das darf nicht passieren, zumal ja die Erfahrung vorhanden ist, dass solches auch ins Auge gehen könnte. Die Verteidigung steigerte sich nach zehn Minuten, ohne wirklich unwiderstehlich zu werden. Torhüter Simon Kindle verbrachte, ausser bei ein paar schönen Paraden in der ersten Halbzeit, ebenfalls nicht seinen besten Abend. Weil Martin Pramuk wegen einer Oberschenkelverletzung für den Match am Samstag in Schaffhausen geschont wurde, kam Peter Szilagyi zu seinen ersten vier NLA-Minuten im Pfadi-Tor, er parierte einen Wurf von Maros. Zwei Pfader waren die entscheidenden Figuren auf dem Weg zum Sieg: Linkshänder Julian Krieg mit seinen Durchbrüchen und der klar besten Überragend – im wahrsten Sinne des Wortes – war Pfadis Linkshänder Julian Krieg (links «unten» Sharr Ramadani. Bild: Melanie Duchene Wurfquote der Rückraumspieler (wogegen es Michal Svajlen überhaupt nicht lief) sowie Marcel Hess durch seine Präsenz und Effizienz. Noch am Abend vor dem Spiel war Hess so krank, dass ein Einsatz unwahrscheinlich erschien. Weil es seiner Mannschaft nicht lief, kam er ab der 9. Minute trotzdem aufs Feld. 40 Minuten später verliess er es wieder – mit sieben Toren aus acht Versuchen, einem herausgeholten Penalty sowie dem Verdienst, die eigene Abwehr aggressiver gemacht zu haben. Und eine letzte Erkenntnis aus diesem Match: Schiedsrichter aus Norwegen müssen nicht zwingend besser sein als solche aus der Schweiz. «Das gute Spiel aufgespart» «Bei diesen vielen Spielen und den Absenzen wird die Qualität nicht höher», meinte Trainer Adrian Brüngger, der vom Auftritt seiner Leute ebenfalls nicht besonders angetan war. Das Wesentliche jedoch bleibt dies: «Solche Spiele muss man dann einfach gewin- FC Zürich: Weiter mit Urs Meier Mazes Serie gerissen ÅRE. Im fünften Riesenslalom des Winters muss sich Tina Maze erstmals geschlagen geben. Viktoria Rebensburg und Anna Fenninger waren schneller. Beste Schweizerin wird Lara Gut als 13. Viktoria Rebensburg gelang im WMOrt von 2007 vor allem im ersten Lauf eine eindrückliche Vorstellung. Sie distanzierte bei leichtem Schneefall und unter Flutlicht die Konkurrenz um 1,12 Sekunden und mehr. Trotz ihres grossen Vorsprungs nahm die 23-jährige Deutsche auch im Final grosse Risiken und einen möglichen Ausfall in Kauf. In einer Situation, als sie auf dem Innenski ausrutschte, sich aber gerade noch fangen konnte, hatte die Riesenslalom-Olympiasiegerin von 2010 riesiges Glück. Letztlich holte sie sich ihren neunten Weltcupsieg, den achten in ihrer Paradedisziplin, mit 0,62 Sekunden Vorsprung dennoch deutlich. In dieser Saison war die Deutsche im Riesenslalom als Zweite in St. Moritz und als Dritte in Aspen schon zweimal auf dem Podest gestanden. Doch am Sonntag in Courchevel hatte sie nur den 15. Rang belegt. «Das letzte Rennen war nicht so optimal für mich. Ich habe versucht, ruhig zu bleiben und gut Ski zu fahren», sagte Rebensburg. «Die Piste in Åre war richtig gut, das hat wieder was mit Skifahren zu tun. Das war letzten Sonn- tag schon extrem.» Letztmals hatte Rebensburg Mitte März beim Saisonfinal in Schladming triumphiert. Tina Maze hingegen, die heuer in Courchevel, St. Moritz, Aspen und Sölden triumphiert hatte, musste sich im drittletzten Riesenslalom vor der WM in Schladming erstmals geschlagen geben. Die Slowenin, zur Halbzeit noch Zweite, fiel sogar noch um drei Zehntel hinter die Österreicherin Anna Fenninger auf den 3. Platz zurück. Trösten durfte sie sich damit, dass sie mit ihrem achten Podestplatz des Winters die Führung im Gesamtweltcup weiter ausbaute. Sie liegt nun bereits 351 Punkte vor der Deutschen Maria Höfl-Riesch, die gestern Sechste wurde. Punkte auch für Suter und Gisin Obwohl sie sichtlich müde war und sich nach beiden Läufen im Zielraum jeweils erschöpft in den Schnee sinken liess, sorgte Lara Gut für das beste Schweizer Resultat. Die Tessinerin verbesserte sich im Final dank der elftbesten Zeit noch um drei Positionen auf den 13. Rang. Damit gelang ihr auch eine kleine Steigerung ge gen über Courchevel, als sie nur 17. geworden war. Doch Gut konnte nicht an ihre Leistungen von Die 16. Laufzeit reichte Viktoria Rebensburg im Final zum immer noch klaren Sieg. Bild: key nen. Wir haben es gemacht und zwei Punkte mehr. Wenn wir das gute Spiel dieser Woche für Samstag aufgespart haben, ist es ja auch recht …» In zwei Tagen tritt Pfadi zum Abschluss der NLA-Qualifikation bei den drittplatzierten Kadetten, dem Titelverteidiger, an. Dort geht es um die Positionierung im Spitzentrio der Nationalliga A, das sich gestern durch das 30:30 zwischen dem BSV Bern und St. Otmar weiter vom Rest absetzen konnte. Aspen und St. Moritz anknüpfen, wo sie mit zwei 4. Plätzen überzeugt hatte. Die – allerdings kurze – Weihnachtspause wird ihr guttun, um bis am 28. Dezember zum Riesenslalom in Semmering wieder Energiezu tanken. Fabienne Suter holte als 21. erstmals in dieser Saison im Riesenslalom Punkte. Der Schwyzerin war es im ersten Lauf gelungen, mit der hohen Startnummer 48 in die Top 30 vorzustossen, und sie steigerte sich dann noch um fünf Positionen. Dominique Gisin hingegen unterlief am Abend beim Übergang in den Zielhang ein grober Schnitzer, womit sie um fünf Positionen zurückfiel. Die Obwaldnerin hatte nach ihren zuletzt starken Leistungen im Riesenslalom erstmals mit einer Nummer in den Top 15 starten dürfen, doch konnte sie ihre gute Ausgangslage nicht wie erwünscht ausnützen. Gisin hat aber nach wie vor in jedem Riesenslalom, den sie im Weltcup bestritten hat, gepunktet. Der 26. Platz in Åre ist ihr schlechtestes Ergebnis in dieser Disziplin. Heute Donnerstag steht in Åre noch ein Nachtslalom auf dem Programm. Erst am Renntag will die Salzburgerin Marlies Schild entscheiden, ob sie startet. Die Slalom-Weltmeisterin musste den Riesenslalom wegen einer Grippe auslassen. Selbst wenn sie antritt, bleibt es fraglich, ob sie es in ihrem geschwächten Zustand und sechsten Versuch schafft, Vreni Schneiders Rekord von 34 Weltcup-Slalomsiegen endlich zu egalisieren. (si/red) ZÜRICH. Ende November hatte Urs Meier beim FCZ zunächst auf temporärer Basis die Nachfolge des entlassenen Trainers Rolf Fringer angetreten. Gestern entschied der FCZ-Verwaltungsrat, weiterhin auf den 51-jährigen ehemaligen Profi zu setzen, der beim zwölffachen Meister in den letzten vier Jahren die U21-Equipe betreute und bereits seit Sommer 2005 beim Klub angestellt ist. Begonnen hatte Meiers Trainerkarriere Mitte der Neunzigerjahre als Assistent von Christian Gross bei GC. Über die Vertragslänge machte der FCZ keine Angaben; die Einsetzung Meiers ist finanziell sicher keine abenteuerliche. Die zweite Personalie, die in Zusammenhang mit dem Abgang von Sportchef Fredy Bickel zu den Young Boys zu erledigen war, wurde mit einer organisatorischen und strategischen Neuausrichtung bereinigt: Beim FCZ wurde die Stelle eines Technischen Direktors geschaffen. Besetzt wird sie mit Marco Bernet. Der 54-Jährige soll den gesamten Fussballbereich bei den Zürchern operativ führen. Bernet kennt sich beim FC Zürich aus. Seit zehn Jahren ist der frühere Fifa-Mitarbeiter im Juniorenbereich der Zürcher tätig. Er war massgeblich am Aufbau und der Entwicklung der Ausbildungsphilosophie beim Klub beteiligt. Zuletzt leitete er die Abteilung «LetziKids», wo die Sieben- bis Zwölfjährigen trainieren. Bernet war auch für das Trainer- und Vereinscoaching sowie für die verschiedenen Partnerprogramme des FCZ zuständig. (si/red)
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