r g zu mlung n u lad am Ein tvers Seite 5 r e d up – Mit resha i 2011 h l isja . Ju Kre am 15 Wie grün ist Baden-Württemberg? Was die Landtagswahl für die CDU bedeutet JUNGES2011.2 Politik. Kompakt. Erleben. Gratulation JU-Bürgermeister Kaderschmiede JU Esslingen a. N.: Mit seinem früheren Vorsitzenden Ferdinand Rentschler stellt der Esslinger Stadtverband nun bereits den zweiten Bürgermeister im Kreis. Nachdem bereits Anfang Januar der ehemalige JUPressereferent Marcel Musolf in Bissingen an der Teck erfolgreich war, konnte am 30. Januar Ferdinand Rentschler die Bürger der Gemeinde Lichtenwald von sich überzeugen: Mit 66,4 Prozent der Stimmen lag der 26-Jährige deutlich vor dem Kämmerer der Gemeinde, der auf 31,6 Prozent kam. Ferdinand trat im Februar 2000 in die Junge Union ein. Dort war er zunächst Schriftführer und stellvertretender Vorsitzender, um dann von 2003 bis 2009 den Stadtverband als Vorsitzender zu führen. Er ist bis heute Mitglied im Esslinger JU-Vorstand. Willkommen beim neuen JUNGES Hannes Griepentrog Chefredakteur JUNGES 2011.2 Das freut mich einerseits, zeigt es doch, dass unsere Arbeit offenbar nicht ganz schlecht war. Andererseits ist es nach mittlerweile 17 Ausgaben (einschließlich einer Sonderausgabe zum Bezirkstag in Altbach und Esslingen) an der Zeit, wieder neue Impulse zu geben. Denn als Oppositionspartei in BadenWürttemberg gilt es für CDU und JU jetzt erst recht, nicht nur die eigenen Mitglieder über die Aktivitäten im Kreisverband zu informieren. Mit dem neuen JUNGES haben wir ein handliches Werbemittel, das wir auch ohne Wahlkampf an Infoständen verteilen können und das in jede Westentasche passt. Das neue JUNGES ist in drei Rubriken geteilt: Die Farbe orange kennzeichnet redaktionelle Artikel und Übersichten, gelbgrün steht für Meinungs- und Hintergrundartikel und rosarot für Pressemitteilungen und Berichte von Veranstaltungen. Editorial „Du bist aber klein geworden“: Mit dem Gang der CDU Baden-Württemberg in die Opposition schlagen auch wir ein neues Kapitel auf und präsentieren unser Magazin im handlichen DIN-Lang-Format. Zugegeben, das neue Format stieß auch im Kreisvorstand nicht nur auf Begeisterung: Sollen gerade wir mit dem besten JU-Heft Deutschlands unser Konzept über den Haufen werfen und wieder bei Null anfangen? Anderserseits: Wer, wenn nicht wir? Unser JUNGES hat in den vergangenen Jahren zahlreiche andere JU-Kreisverbände zu eigenen Magazinen inspiriert – teilweise ging die Inspiration bis zu Details der Heftgestaltung. Wie bisher hat jedes Heft ein Titelthema. In der ersten Ausgabe des neuen JUNGES befassen wir uns, was nahe lag, mit der vergangenen Landtagswahl in Baden-Württemberg – und damit, wie es im Land weitergehen soll. Zu diesem Thema konnten wir den Politikwissenschaftler Prof. Dr. Oscar W. Gabriel zu einem Interview gewinnen, welches ihr ab S. 6 lesen könnt. Ebenso finden sich zum Titelthema Artikel von Tim Hauser, (S. 18) Simon Schmitt (S. 16) und mir (S. 12). Ferner schreibt Norman Tietz über technische Herausforderungen der Energiewende (S. 19) und Natalie Pfau berichtet von der Teilnahme bei „Model United Nations“ (S. 22). Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und freue mich über Rückmeldungen zum neuen JUNGES! Titelbild: Till Westermayer, Quelle: http://www.flickr.com/photos/tillwe/4609817494/ Editorial Quartalsanschreiben „Die chance für eine mutige Wahlanalyse nutzen“ Quartalsanschreiben JUNGES 2011.2 Liebe Leserinnen und Leser, die Landtagswahl 2011 ist vorüber und zum ersten Mal seit über 58 Jahren wird Baden-Württemberg in den kommenden fünf Jahren nicht von der CDU regiert. Die weltpolitische Lage unmittelbar vor der Wahl hat unsere Situation mit Sicherheit nicht verbessert. Dennoch wäre es fatal, den Wahlausgang einzig auf diese Tatsache zurückzuführen. Vielmehr müssen wir jetzt erst recht die Chance für eine mutige Wahlanalyse nutzen und uns überlegen, was wir verbessern können, damit die Menschen in Baden-Württemberg im Jahr 2016 wieder der CDU vertrauen. Ich fordere euch auf, an diesem Gestaltungsprozess mitzuwirken. Für unsere drei Landtagskandidaten im Kreis Esslingen lief die Wahl deutlich erfolgreicher. Ich freue mich, dass Andy Deuschle, Thaddäus Kunzmann und Karl Zimmermann wieder bzw. neu in den Landtag nach Stuttgart gewählt wurden und gratuliere herzlich zu ihrer Wahl. Ausführliche Informationen über die Landtagswahl und andere aktuelle Themen findet ihr in diesem JUNGES, das wie gewohnt vom Redaktionsteam um Chefredakteur Hannes Griepentrog gut recherchiert und zusammengestellt wurde und zum ersten Mal in neuem Design erscheint. In unserem Kreisverband steht eine Wahl noch vor der Tür und zwar die Neuwahl des Kreisvorstandes. Dazu möchte ich Euch zu unsere diesjährige Jahreshauptversammlung am 15. Juli 2011 im Café Steiner am Fluss in Plochingen einladen. Nach dem Ende des Landtagswahlkampfes und angesichts der bevorstehenden Oppositionszeit in Stuttgart warten viele Herausforderungen auch auf den Kreisverband Esslingen. Ich würde mich freuen, wenn wir diesen Herausforderungen gemeinsam begegnen. Bitte sprecht mich an, wenn ihr Interesse an einer Mitarbeit im neuen Kreisvorstand habt. Nun wünsche ich euch mit dem neuen JUNGES 2011.2 eine informative Lektüre und verbleibe mit der Hoffnung auf eine persönliche Begegnung bei der Kreisjahreshauptversammlung. Viele Grüße Thomas Kaiser Kreisvorsitzender Einladung zur Kreisjahreshauptversammlung des Kreisverbands Esslingen der Jungen Union am Freitag, den 15. Juli 2011 um 18.00 Uhr im Café Steiner am Fluss Im Bruckenwasen 11 | Plochingen | www.steineramfluss.de 7. 8. 9. JUNGES 2011.2 Aussprache zu den Berichten Entlastung des Vorstandes Neuwahl des Vorstandes a. Wahl des Vorsitzenden b. Abstimmung über die weiteren zu wählenden Vorstandsämter: c. Wahl von zwei stellv. Vorsitzenden d. Wahl eines Finanzreferenten e. Wahl eines Schriftführers f. Wahl eines Geschäftsführers g. Wahl eines Pressereferenten j. Abstimmung über die Zahl der Beisitzer k. Wahl der Beisitzer Einladung Vorschlag für die Tagesordnung: 1. Begrüßung durch den Kreisvorsitzenden 2. a. Wahl eines Tagungsleiters b. Wahl eines Tagungsschriftführers 3. Beschlussfassung über die Tagesordnung 4. Vortrag von Dr. Susanne Eisenmann und Diskussion: „Zukunftswerkstatt CDU – Perspektiven für die kommenden Jahre“ 5. a. Wahl einer Mandatsprüfungskomm. b. Wahl einer Zählkommision 6. Rechenschaftsberichte a. des Vorsitzenden b. des Finanzreferenten c. ggf. weiterer Vorstandsmitglieder 10. Grußworte (während der Wahlgänge) 11. Neuwahl a. des Vertreters f. d. Kreisjugendring b. der beiden Kassenprüfer 12. ggf. Ehrung ausgeschiedener Vorstandsmitglieder 13. Wahl der Vertreter für a. den Landesausschuss (ein ordentliches und zwei stv. Mitglied(er)) b. den Landestag (drei Delegierte sowie Ersatzdelegierte) c. den Bezirksausschuss (ein ordentliches und zwei stv. Mitglied(er)) d. den Bezirkstag (acht Delegierte sowie Ersatzdelegierte) e. die Regionalversammlung (ein ordentliches und zwei stv. Mitglied(er)) 14. Schlusswort des neugewählten Kreisvorsitzenden 15. Singen der Nationalhymne Im Anschluss gemütlicher Ausklang Wie grün ist Baden-württemberg? Interview JUNGES 2011.2 Interview mit Prof. Dr. Oscar W. Gabriel Sehr geehrter Herr Professor Gabriel: Wie grün ist Baden-Württemberg? Das kommt darauf an, ob man auf das Wahlergebnis oder auf die Parteiidentifikation schaut. Am Wahlergebnis ist es unbestreitbar, die Grünen haben ihren Stimmenanteil verdoppelt und sind jetzt zweitstärkste Partei in Baden-Württemberg. Bei der Parteiidentifikation ... ... der langfristigen Bindung der Wähler an eine Partei ... ... sieht es nicht ganz so deutlich aus: Die hat sich im Vergleich mit den vorherigen Wahlen nicht erheblich erhöht. Sie liegt nach den letzten Umfragen der Forschungsgruppe Wahlen bei 10 bis 12 Prozent. Es bleibt abzuwarten, ob die Entwicklung der Parteiidentifikation langfristig dem Wahlverhalten folgt oder ob das Wahlverhalten sich wieder stärker in Richtung Parteiidentifikation bewegt. Ein Punkt scheint mir aber noch wichtig zu sein: Ich habe den Eindruck, dass es den Grünen in den letzten Jahren gelungen ist, mit ihren Themen eine kulturelle Hegemonie in der öffentlichen Debatte in Baden-Württemberg zu erreichen, und das ist eine Entwicklung, auf die sich die CDU wird einstellen müssen. Nach den Wahlergebnissen etwa in Stuttgart, Tübingen und Freiburg, aber auch in Hamburg und Bremen: Ist das Projekt „modernurbane Großstadtpartei CDU“ gescheitert? Die CDU hat sich ja diesem Projekt zumindest in Baden-Württemberg bisher nicht ernsthaft gestellt. Ich habe bereits nach früheren Landtagswahlen darauf aufmerksam gemacht, dass die CDU in den Großstädten weit unterdurchschnittliche Ergebnisse erzielt. Dies ist unter anderem dadurch bedingt, dass sie sich – abgesehen von dem Zwischenspiel der Re„Die CDU hat gierung Oettinger – auf die städtische Wähsich nie richtig lerschaft mental niemals richtig eingestellt auf die städhat. Die Quittung hat sie jetzt bei der letzten tischen Wähler Landtagswahl erhalten, als sie vor allem in den eingestellt“ Großstädten und hier vor allem in den Universitätsstädten regelrecht eingebrochen ist. Das ist aber keine Entwicklung, die plötzlich gekommen ist, sondern sie zeichnete sich bereits bei den letzten Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen deutlich ab. Was waren die entscheidenden Gründe für die Wahlniederlage? Das ist ein Zusammenspiel vieler Faktoren und man tut sich schwer, einen als besonders prominent zu beschreiben. Aber es gab doch drei Sachverhalte, die mit Sicherheit eine große Rolle gespielt haben. JUNGES 2011.2 man muss sich als Regierungspartei darum bemühen, den Wählern die Gründe für getroffene Entscheidungen darzulegen und für deren Akzeptanz zu werben. Dies ist ausgeblieben. Die CDU hat sich bis zum Beginn der Schlichtung einer Diskussion über Stuttgart 21 verweigert. Dadurch hat sie es versäumt, Wähler, die Zweifel an der Richtigkeit des Projekts hatten und sich unklar darüber waren, wie sie bei der Landtagswahl abstimmen wollten, wieder mit ins Boot zu nehmen. Und was war der dritte Faktor für die Wahlniederlage? Der Spitzenkandidat. Die vorliegenden Umfragen belegen eindeutig, dass Stefan Mappus einen erheblichen Anteil an der Wahlniederlage hat. So schlecht wie er ist in der jüngeren Geschichte der Bundesrepublik kein amtierender Ministerpräsident in Umfragen bewertet worden. Der einzige, der vergleichbar schlechte Werte in Umfragen hatte, war Christoph Ahlhaus in Hamburg, der auch sein Schicksal teilte. Die ohnehin ungünstige Ausgangslage wurde dann durch das spezielle Problem des Unfalls in Fukushima verschärft. Dies hat ihn zu einem Kurswechsel in der Kernenergiepolitik genötigt, den die Wähler nicht für glaubwürdig gehalten haben. Man kann es dem Wähler kaum verständlich machen, wenn man sich zuerst vehement für die Laufzeitverlängerung einsetzt und in diesem Zusammenhang sogar den Rücktritt des Bundesumweltministers fordert und dann innerhalb einer Woche eine energiepolitische Wende um 180 Grad vollzieht. Interview Erstens: Aus Berlin gab es nicht nur keinen Rückenwind, sondern massiven Gegenwind, sowohl für die CDU als auch für die FDP. Beide Parteien haben mit dem Regieren immer noch nicht angefangen. Sie müssen jetzt endlich einmal den Wählern deutlich machen, was die Handschrift ihrer Politik ist. Ein klares politisches Profil hat die amtierende Regierung bisher nicht erkennen lassen. Die Wähler nehmen die derzeitige Bundesregierung nur wahr über Streit, über Chaos, über Aufschieben dringlicher Themen. Wenn dann „So schlecht wie einmal entschieden wird, wie über die SteuerMappus ist noch vergünstigung im Hotelgewerbe oder die Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken, erweist kein Ministeres sich als Fehler. Das ist sicherlich ein Faktor, präsident beder zur Wahlniederlage beigetragen hat. wertet worden“ Und der Zweite? Die CDU hat auf Grund ihrer langjährigen Regierungstätigkeit das Risiko, die Regierungsmacht zu verlieren, nicht wirklich ernst genommen. Ich habe auch den Eindruck gehabt, dass man in die Auseinandersetzung mit Stuttgart 21 zu defensiv hineingegangen ist. Man hat sich den Kritikern nicht gestellt, sondern hat sich auf den Standpunkt gestellt – der ja völlig richtig ist – das Projekt sei formal korrekt beschlossen worden. Nur: Mit einem formal korrekten Beschluss endet nicht die politische Auseinandersetzung, sondern Interview JUNGES 2011.2 Werfen wir einen Blick auf die Grünen: Wie nah sind sich denn dort die Einstellungen der Wähler im Vergleich zur Parteibasis einerseits und der Parteispitze andererseits? Es gibt bei den Grünen derzeit eine etwas unübersichtliche Gemengelage. Die Parteiführung in Baden-Württemberg ist ja eigentlich immer durch besonderen Pragmatismus aufgefallen und sie hat auf diesem Kurs auch lange Zeit die Basis mitnehmen können. Seit dem Ausscheiden der Grünen aus der Bundesregierung scheint sich an der Parteibasis ein Linksschwenk eingestellt zu haben, für den etwa Winfried Hermann steht, der neue Verkehrsminister, aber auch die Staatssekretärin Gisela Splett. Man muss jetzt beobachten, ob sich die mehrheitlich pragmatische Regierungsmannschaft durchsetzt oder die Basis, die sich über Stuttgart 21 stark radikalisiert und ganz klar die Konfrontation mit der CDU gesucht hat. Wie ist es denn mit den Inhalten, die es in den Koalitionsvertrag geschafft haben: Entspricht das den Erwartungen der Wähler oder hatten diese manche grün-roten Forderungen gar nicht im Blick? Der Koalitionsvertrag birgt insgesamt drei Sprengsätze. Der erste ist Stuttgart 21. Die SPD ist dafür, die Grünen sind dagegen. Das wird mit Sicherheit eine Belastungsprobe für die Koalition werden, weil die beiden Regierungsparteien im geplanten Volksentscheid als Gegner in einen Wahlkampf um die Durchsetzung von Stuttgart 21 gehen. Das zweite Thema: Die Bildungspolitik. Die gegenwärtige Landesregierung ist mit Sicherheit nicht gewählt worden, um eine Bildungsstrukturreform zu machen, die zur Einheitsschule führt – oder zu etwas, das so aussieht. Dies würde langfristig zu einer Verschlechterung des qualitativ hochwertigen baden-württembergischen Bildungssystems führen. Die Mehrheit der Wähler wünscht sicher nicht, dass BadenWürttemberg in der Bildungspolitik auf das Niveau der sozialdemokratisch regierten Bundesländer zurückfällt. Darin liegt eine ganz erhebliche Sprengkraft. „Der KoalitionsDas dritte Thema ist ein ökologischer Umbau der baden-württembergischen Wirtschaft. vertrag birgt Das werden die Wähler nicht mitmachen, wenn insgesamt drei Wohlstand und Wachstum zurückgehen und BaSprengsätze“ den-Württemberg als Produktionsstandort an Attraktivität verliert. Der momentane Honeymoon muss nicht von langer Dauer sein. Kann auch schwarz-grün mittelfristig wieder eine Option werden? Das kommt darauf an, wie man den Begriff „mittelfristig“ definiert. Grundsätzlich müssen alle demokratischen Parteien miteinander koalitionsfähig sein. Aber: Bei der nächsten Landtagswahl wird das noch nicht wieder eine reale Option sein. Durch die Auseinandersetzungen um Stuttgart 21, in denen sich die beiden Parteien als die Hauptgegner JUNGES 2011.2 die traditionelle Stammwählerschaft konzentrieren oder stärker für das moderne urbane Milieu öffnen soll. Das ist eine Phantomdebatte. Wenn eine Volkspartei ihrem eigenen Anspruch gerecht werden und Wahlen gewinnen will, muss sie beides tun. Die Konzentration auf die traditionelle Stammwählerschaft bedeutet den Weg ins 30-ProzentGhetto. Wo sind denn die vielen kirchentreuen Katholiken, die man da im Visier hat? Das sind noch 5 Prozent, 10 Prozent der Bevölkerung, mehr macht das nicht mehr aus. Selbst wenn man es weiter fasst: Maximal 30 Prozent der Wähler in Baden-Württemberg haben eine stabile Bindung an die CDU, und das ist für einen Wahlerfolg viel zu wenig. Deshalb ist es zwingend, das personelle und programmatische Angebot auch für die Rand-, Nicht- und Wechselwähler attraktiv zu gestalten. Das ist ein Anteil von 40 Prozent der Wähler und 60 Prozent der Wahlberechtigten. Die Mehrheit der Wähler ist für die CDU erreichbar: Mittelständische Unternehmer, Freiberufler, Selbständige, Angestellte, Beamte und in Baden-Württemberg auch Arbeiter. Die Union muss sich um junge Frauen und um städtische Wähler bemühen, für Meinungsbildner wieder attraktiv werden. Diese Überlegungen müssen jetzt beginnen, und nicht ein halbes Jahr vor der nächsten Landtagswahl. Professor Dr. Oscar W. Gabriel leitet die Abteilung Politische Systeme und Politische Soziologie des Instituts für Sozialwissenschaften an der Universität Stuttgart. Das Interview haben wir am 24. Mai 2011 geführt. Interview gegenüber standen und die SPD zerrieben worden ist, ist auch atmosphärisch viel zerstört worden. Eine langjährige konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit ist zunächst einmal beendet. Dies halte ich in den nächsten Jahren nicht für reparabel. Die entscheidenden Fehler wurden hier bereits 2006 gemacht. Als Mappus damals die Sondierungsgespräche von Oettinger mit den Grünen abrupt beendete, wurde das Verhältnis der Parteien massiv beschädigt. Ich glaube, der Konflikt zwischen CDU und Grünen wäre nicht so eskaliert, wenn man 2006 nicht so einseitig auf die CDU-FDP-Koalition gesetzt hätte, sondern sich überlegt hätte, was man mit welcher Partei programmatisch durchsetzen kann. Können Sie der CDU einen Tipp für den Wahlkampf 2016 geben? Sie muss jetzt erst einmal zu ihrer Oppositionsrolle finden. Sie muss sich vor allem von der Vorstellung verabschieden, dass nicht sie selbst die Wahlniederlage herbeigeführt hat, sondern dumme Wähler oder die Massenmedien oder die Bundespolitik oder sonst wer. Die Landespartei selbst hat einen ganz gehörigen Beitrag dazu geleistet und darüber muss sie sich klar werden. Zweitens: Mit einem gewissen Unbehagen verfolge ich die seit langer Zeit geführte Debatte darüber, ob sich die Partei in erster Linie auf 10 100% http://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/baden-wuerttemberg.htm Hintergrund JUNGES 2011.2 90% 80% 70% 60% 50% 40% 2010-03-25 Demoskopie und Wahrheit Umfragedaten | Ergebnisse | Wählerwanderungen 2010-07-27 Letzte Umfragen vor der Wahl: Forsa und Emnind sehen die CDU bei 38 % und die FDP bei 5 %, bei YouGov sind es 36 % und 6 %; SPD und Grüne liegen mit zusammen 48 % jeweils eindeutig vorne. 2010-11-19 Erstmals liegt die Regierungskoalition in einer InfratestUmfrage hinter Rot-Grün. Die Schlichtungsgespräche unter Heiner Geißler können die Situation befrieden und bringen 2010-10-08 auch die CDU wieder in ruhigeres Fahrwasser: Bei Allensbach liegt Der Streit um Stuttgart 21 sie mit 38 % vor den Grünen mit hat sich verschärft. Eine Um26 % und der SPD mit 22 %. frage sieht die Grünen (36 %) vor Die FDP verharrt bei 5 %. der CDU (28 %); bei TNS liegt die CDU noch knapp vorn (34 % zu 32 %). 2010-03-14 Bei der letzten Umfrage, die größtenteils vor dem 2011-02-26 Erdbeben in Japan durchgeführt wurde, liegt die CDU bei 42 % und hätte gemeinsam Einen Monat vor der mit der FDP (6 %) erstmals seit Wahl sieht die Badische langem wieder eine Zeitung die CDU bei 41,1 %, Mehrheit im Parbei der Schwäbischen Zeitung sind es lament. 35,0 %. Nach der Hamburg-Wahl vom 20.02. liegt die SPD erstmals wieder vor den Grünen. 30% 20% 10% 0% 08/2010 09/2010 10/2010 CDU 11/2010 SPD GRÜNE 12/2010 FDP 01/2011 LINKE 02/2011 03/2011 Baden-Württemberg WK 7 Esslingen WK 8 Kirchheim 50,0% 50,0% 40,0% 40,0% 40,0% 40,0% 30,0% 30,0% 30,0% 30,0% 20,0% 20,0% 20,0% 20,0% 10,0% 10,0% 10,0% 10,0% 0,0% FDP SPD Grüne FDP SPD Grüne FDP SPD Grüne FDP 11,7% 10,7% 2006 40,1% 30,9% 11,7% 10,2% 2006 41,6% 25,2% 12,2% 11,4% 2006 41,1% 23,1% 13,8% 13,9% 2011 39,0% 23,1% 24,2% 5,3% 2011 36,5% 25,4% 26,7% 4,4% 2011 38,6% 23,5% 23,3% 6,0% 2011 39,7% 22,1% 25,7% 4,6% 1500 1000 0 CDU SPD Grüne FDP 2006 1749 996 463 422 2011 1944 1153 1206 263 87 000 39 000 66 000 140 000 162 000 26 000 15 000 61 000 25 000 33 000 49 000 Sonstige 266 000 25 000 JUNGES 2011.2 500 221 000 CDU Hintergrund 2000 Nichtwähler BW (in 1000 Wählerstimmen) CDU 0,0% Grüne 25,2% CDU CDU 0,0% SPD 2006 44,2% http://www.statistik-bw.de/Wahlen/Landtagswahl_2011/ http://stat.tagesschau.de/wahlen/2011-03-27-LT-DE-BW/analyse-wanderung.shtml In der Grafik sind nur Wanderungsbewegungen ab 10 000 Wählern berücksichtigt 50,0% 0,0% 11 WK 9 Nürtingen 50,0% 12 100% Wer kann was? Wer löst welche Probleme am besten? Wie können wir die nächste Landtagswahl gewinnen? 80% von Hannes Griepentrog 70% 1.Die Zukunft der Kernenergie von der Agenda nehmen. Beim Thema Atomkraft kann die CDU keinen Blumentopf gewinnen. Daran ändern wir nichts. Wichtig ist daher, dass hier alle Entscheidungen bis zur nächsten Wahl abgeschlossen sind – so oder so. 2.Die Landesregierung dort kritisieren, wo man uns glaubt. Selbst in Baden-Württemberg ist Bildung kein wirkliches Gewinnerthema für die CDU. Glaubwürdig sind wir besonders bei Wirtschaftsthemen – hier haben wir die Chance, unsere Kompetenz durch sachliche Kritik an der Grün-Roten Regierung zu beweisen. 3.Unsere Überzeugungen nicht über Bord werfen. Dass Stefan Mappus bei Stuttgart 21 immer zu seiner Überzeugung stand, hat uns am Ende geholfen. Das heißt auch jetzt: Nicht anderen angleichen und nicht Umfragewerten hinterherlaufen! 4.Für jüngere Wählergruppen attraktiver werden. Trotzdem – und das wird die größte Herausforderung – müssen wir die Themen und einen Spitzenkandidaten finden, der uns für jüngere Wähler noch attraktiver macht. Chancen bestehen hier in der Familienpolitik und insbesondere einem angepassten Politikstil. 60% 50% 40% http://wahltool.zdf.de/bw/_html5/indexf.shtml Hintergrund | Meinung JUNGES 2011.2 90% 30% 20% 10% 0% CDU SPD Grüne Die wichtigsten Probleme Stilfragen – was wir von den Grünen nicht lernen sollten von Hannes Griepentrog 13 JUNGES 2011.2 Meinung Dass „die Bürger einen neuen Politikstil wollen“, galt am Ende des Wahlkampfs als common sense. Und tatsächlich fiel es selbst eingefleischten CDU-Mitgliedern schwer, Aktionen wie den „EnBW-Deal“ an unseren Wahlkampfständen zu verteidigen. Aber wie sah denn im Gegensatz dazu der „Wie sah denn Politikstil der Grünen im Wahlkampf aus? Kurz der Politikstil gefasst: Sie haben die Ängste der Menschen der Grünen im für sich genutzt, den Wahlkampf auf die Straße Wahlkampf getragen – aber all das so geschickt kommuniaus?“ ziert, dass sie damit durchkommen konnten. Dass man mit Angst Politik machen kann, ist nichts grundlegend neues: Jede Veränderung birgt Risiken – und seien sie auch noch so gering – und leider konnte die Politik noch selten der Versuchung widerstehen, daraus Kapital zu schlagen. Die Unionsparteien tun dies traditionell auf dem Gebiet der Sicherheitspolitik; die Grünen machten sich dieselben Mechanismen zunutze, indem sie sich zu denen gesellten, die die Risiken der Kernkraft hochspielten oder vor einstürzenden Stadtvierteln durch Stuttgart 21 warnten. Dieser Politikstil ist immer verantwortungslos, da er die wirklich wirksame Allokation von Ressourcen verhindert: Wie viele Menschenleben hätten gerettet werden können, wenn man etwas weniger für den Kampf gegen Terror und etwas mehr für den Kampf gegen Krankenhauskeime getan hätte? Allerdings hat diese Art des Wahlkampfes ohnehin keine Zukunft. Schon im zurückliegenden Wahlkampf brachte die Taktik den Grünen den Ruf als „Dagegen-Partei“ ein; eine zukünftige Bildungsgesellschaft mit dem effizienten Zugriff auf noch mehr Informationen wird sich hoffentlich noch weniger von diffusen Ängsten leiten lassen. Der Wahlkampf auf der Straße – also insbesondere die Beteiligung an den Anti-Atomkraft- und Anti-S21-Demonstrationen – wird den Grünen ohnehin früher oder später auf die Füße fallen. Wer sich mit den unterschiedlichsten Protestgruppen gemein macht und dies als einen Stil des Zuhörens verkauft, kann damit vielleicht einen Oppositionswahlkampf gewinnen. An der Regierung muss jedoch jede Partei unterschiedliche Interessen abwägen – und den Menschen sagen, dass 100 000 Bürger aus ganz Deutschland eben nicht „die Stuttgarter“ sind. Das alles sind keine Ideen, von denen wir lernen könnten. Wir waren noch nie besonders glaubwürdig, wenn wir auf der Straße demonstrieren (die Pro-S21-Läufe sind leider keine wirkliche Ausnahme von dieser Regel) und FUD („Fear, Uncertainty and Doubt“) als Marketingstrategie sollten wir uns in der Politik ohnehin schleunigst abgewöhnen. Meinung JUNGES 2011.2 14 Der springende Punkt war aber ohnehin ein anderer: Die Grünen wurden so stark, weil zahlreiche nicht-parteipolitische Organisationen ihnen nahe stehen und es ihnen geglückt ist, den schmalen Grat zwischen Nähe und Distanz zu diesen Verbündeten nicht zu verlassen. Nehmen wir als Beispiel den eingangs erwähnten „Politikstil“. Das Schlaue daran war nicht die Aussage selbst, sondern die Kampagne, in die sie implizit eingebettet war. Während aus der Parteizentrale der Grünen nur positiv von einem „anderen Politikstil“ gesprochen wurde – was die Medien bereitwillig aufgriffen – assoziierten die Menschen damit sofort Wortschöpfungen wie die „Mappia“, die ihren Ursprung im vorpolitischen Raum der „Montagsdemos“ gegen Stuttgart 21 hatten, die aber umgekehrt keine Partei hätte äußern dürfen, ohne sich selbst schlechten Stil vorwerfen lassen zu müssen. Auch bei den „Anti-Atom-Demos“ galt: Die wirklich unsachlichen Angstmacher saßen nicht im Landesvorstand oder in der Landtagsfraktion der Grünen. Aber auf jeder Demo schwenkten die Grünen ihre Fahnen und es wurden passende – minimal sachlicher formulierte – Äußerungen der Presse diktiert. Und so stellten die Wähler, die sich von der Panikmache angesprochen fühlten, die Assoziation zu den Grünen selbst her, während andere, die etwas weiter dachten, ihr Gewissen damit beruhigen konnten, dass die Grünen ja noch zu den vernünftigeren innerhalb der Protestbewegungen gehörten. Nun ist es leider so, dass wir auch dieses Phänomen als CDU nicht für uns nutzen können (zumal die „Zusammenarbeit“ mit Protestgruppen in dieser Form vermutlich auch nur gelingen kann, wenn man lange genug nicht an der Regierung war). Versuchen wir also nicht, die Grünen zu kopieren, sondern besinnen wir uns auf unsere eigenen Stärken. Und unsere größte Stärke sind nach wie vor unsere Mitglieder. Die CDU hat davon bundesweit über 500 000 (und die CSU noch einmal 154 000) – die Grünen kommen gerade einmal auf etwas über 55 000 in ganz Deutschland. Die „Die anderen anderen mögen sich basisdemokratisch gereden von Babärden – wir haben wenigstens eine wirkliche sisdemokratie Basis! Das Problem ist: Die Mitglieder wurden – wir haben die in den letzten Jahrzehnten nicht allzu ernst geBasis“ nommen. Warum auf das Wissen in den eigenen Reihen vertrauen, wenn man die entsprechenden Fachleute in den Ministerien hat? Wenn wir nun aber auch unsere inhaltliche Ausrichtung nachjustieren wollen, dann geht das nicht ohne die Kompetenz und Erfahrung unserer eigenen Leute. Umgekehrt können unsere Mitglieder auch CDU-Positionen in die Breite tragen und an den klassischen Medien vorbei in ihrer Umgebung transportieren. Dafür müssten aber zwei Dinge gegeben sein: Die Mitglieder müssen einen echten Informationsvorsprung haben. Und sie Doppelhaushälfte am Schneeberg Niedrigenergiehaus mit begrüntem Dach Unverbaubare Aussichtslage am Landschaftsschutzgebiet Meinung müssen stolz auf ihre Partei sein und das Bedürfnis haben, öffentlich zur CDU stehen. Und im diesem Punkt hat die CDU momentan ein echtes Problem – nicht so sehr in Baden-Württemberg, aber mit Blick auf die Bundespartei, die nur zu gerne den Eindruck hinterlässt, dass die einzigen Werte, zu denen sie steht, die aktuellen Umfragewerte sind. Mappus’ Standhaftgikeit bei S 21 hat uns genützt – ich weiß nicht, ob es nicht doch besser gewesen wäre, auch bei der ungeliebten Laufzeitverlängerung bei unserer Position zu bleiben. Denn wer Volkspartei sein will, darf die Mitglieder nicht mit ständig wechselnden Meinungen verunsichern. Standhaftigkeit, Konsequenz, Ehrlichkeit: Das ist der Politikstil, mit dem die CDU glaubwürdig und erfolgreich sein kann. Hannes Griepentrog ist Finanzreferent der JU Esslingen a. N., stellvertretender JU-Kreisvorsitzender und Pressereferent des JU-Bezirksverbands. Martinstr. 27/1 | 73728 Esslingen | Tel. 0711 / 849787-8 | Fax 0711 / 849787-9 | [email protected] 16 Social Media und Politik Meinung JUNGES 2011.2 von Simon Schmitt Über 675 000 000 Mitglieder bei Facebook – darunter 20 000 000 Deutsche – stehen für sich. Social Media Plattformen sind nicht mehr nur ein Trend sondern eine Reaktion und der größte Umbruch seit der industriellen Revolution. Zehn Jahre lang ging es darum, die Menschen mit dem Netz zu verbinden. Nun geht es die nächsten Jahre darum, die Menschen miteinander zu verbinden. Schaut man sich die Demographie der Social-Media-Plattform Facebook an, kann man erkennen, dass sich mit einer klaren Mehrheit die 18-25-Jährigen als zukünftige Wähler im Social Web tummeln. Ob mobil, von zuhause oder aus dem Ausland – die relevanten Inhalte verbreiten sich wie ein Lauffeuer im Netz. Es wird über alles und jeden diskutiert. So auch über Parteien, Politiker und in den Medien publizierte politisch relevante Themen. Einen der Fehler, den man als Partei machen kann, ist, sich hier nicht einzuschalten. Wer abwartet, beobachtet und zögert, verpasst es, seine Meinung selbst zu vertreten. Die CDU ist wie auch die JU mit ihrem Programm Thema in den Sozialen Medien und wenn die Partei nicht mitredet dann tut es ein anderer an deren Stelle. Am Beispiel der Jungen Union Esslingen kann man sehen, was man erreichen kann, wenn man sich in das politische Geschehen im Internet einschaltet und sein Programm vertritt. Gerade vor und nach Wahlen spielt es eine entscheidende Rolle ob man auch online in ansprechendem Maße vertreten ist. Eine Microsite mit einem mehr oder minder gepflegten Gästebereich ist schon lange keine Möglichkeit mehr, auf seine Themen aufmerksam zu machen. Ein Internetauftritt, der sich im Idealfall in Facebook befindet oder zumindest mit diesem Netzwerk verbunden ist, lebt. Die User von sozialen Medien „Es reicht nicht, fordern einen ehrlichen, transparenten und die Seiten über menschlichen Auftritt. Es macht keinen Sinn, automatisierdie Seiten über statische und automatisierte Inte Inhalte zu halte zu füllen. Diesen Fehler haben Unternehfüllen“ men und Prominente bereits zur Genüge begangen und bitter bereut. Viele Unternehmen gehen – durch diese Erfahrung reicher – dazu über, neue Stellen zu formen, um so zum Beispiel mit einem „Social Media Officer“ für eine greifbare und positiv wirksame Präsenz zu sorgen. Es ist wichtig, dass wir hergehen und beginnen auch und gerade im Bereich der sozialen Medien verstärkt darauf zu setzen, die Menschen zu informieren und zu vereinen. Schnell gestreute Parolen und ein paar „flippige“ Plakate mit Themen, die die Betrachter gerade ansprechen, dürfen nicht die Oberhand 17 lernen. Nun gilt es, sich das nach Radio und TV schnellste Medium aller Zeiten zu Nutze zu machen. Medien sind seit jeher Gegenstand der Politik und wir müssen sie uns auch weiterhin zunutze machen. Simon Schmitt ist Mitglied im Vorstand des JU-Kreisverbands Esslingen. Er strebt in einem dualen Studiengang den Master in General Management an. Die JU auf Facebook JU Kreisverband Esslingen facebook.com/jukves JU Esslingen a. N. facebook.com/juesslingen JU Kirchheim facebook.com/pages/Junge-Union-Kirchheim/123145211052469 JU Filderstadt / Leinfelden-Echterdingen facebook.com/JUFiLE JU Deizisau-Plochingen facebook.com/pages/Junge-Union-Deizisau-Plochingen/104568919591276 Jammert mir nichts vor, ich habe CDU gewählt facebook.com/gewaehlt JUNGES 2011.2 JU Nürtingen facebook.com/JUNuertingen Meinung gewinnen. Über ein einheitliches Konzept müssen die Themen transparent und nachhaltig publiziert werden. Es kann durchaus hilfreich sein, sich von den steifen und eingefahrenen Kampagnen zu lösen und sich mit Elan den neue Möglichkeiten zu öffnen. „Komm aus deiner linken Ecke“ war eine Kampfansage, die Gehör gefunden hat – auch gerade deshalb weil sie anders, neu und modern war. Solche Ideen sind auch in der Internetwelt gefragt und wurden am Beispiel des Slogans „Jammert mir nichts vor, ich habe CDU gewählt“ bereits aus dem Umfeld der JU Esslingen beispielgebend in Szene gesetzt (siehe Kasten rechts). Parteien wie die Piratenpartei und auch die Grünen verstehen sich im Umgang mit den neuen Medien und orientieren sich an alternativen Möglichkeiten. Die Piratenpartei schaffte es durch die Polarisierung in sozialen Medien wie dem studiVZ und Facebook bekannt zu werden. Die Grünen ihrerseits machen über ein aktuelles und anderes Marketing die „Krätsche“ über die sie aktuelle Themen zu ihren Vorteilen nutzen können. Wir und auch die Wähler werden aus der letzten Landtagswahl 18 CDU intern? Ziele für die interne Kommunikation Meinung JUNGES 2011.2 von Tim Hauser Die inaktive und kontaktarme Masse der Parteimitglieder informiert sich größtenteils extern. Das bedeutet sie besitzt – beispielsweise beim Lesen eines Presseartikels über die Partei – denselben Informationsstand wie ein Nichtmitglied. Die Basis der CDU Baden-Württemberg ist in äußerst geringem Umfang in das innerparteiliche Kommunikationsnetzwerk eingebunden. Oft reicht der Kontakt und damit auch der Einfluss der Parteibasis nicht einmal bis in den eigenen Kreisverband hinein und bleibt wenn überhaupt auf Ortsebene hängen. Zwar gibt es Mitgliedermagazine wie das mehr oder weniger professionell erstellte CDU intern, das über Veranstaltungen, Termine und über einige wenige Sachthemen informiert, garniert mit seitenweise Fotos der örtlichen Parteiprominenz. Es lässt jedoch keinen offenen Dialog zu und dient größtenteils der Selbstbeweihräucherung einzelner Personen. Das ist verschenktes Potenzial, ein Relaunch wäre dringend notwendig. Minimum für einen offenen Dialog wäre zumindest eine regelmäßige „Leserbriefspalte“. Hilfreich wäre die Einrichtung eines Intranets auf Landesebene, das den Informationsfluss in alle Parteiebenen hinein sicherstellt. Auch über regelmäßige Newsletter lassen sich Mitglieder stärker einbinden, weil sie sich besser und exklusiver informiert fühlen. Die Ziele der internen Kommunikation / Öffentlichkeitsarbeit sollten sein: • die Mobilisierung des Know-Hows der Mitglieder und die Förderung deren Engagements, • die Stärkung der Akzeptanz von Entscheidungen, Personen und des Vertrauens in die Parteiführung, • die Schaffung von Transparenz der Parteiziele und die Verbesserung der Umsetzung dieser auf allen Parteiebenen und • die Optimierung der Kommunikationswege sowie der Kommunikationsarchitektur und die Stärkung des Kommunikationsflusses. Ergänzend stellt die bessere Identifikation der Mitglieder mit der CDU ein entscheidendes Ziel der innerparteilichen Kommunikation dar, mit dem eine bessere Einstellung der Partei gegenüber einhergeht. Das Image der CDU verbessert sich, was wiederum neue Mitglieder und Interessenten anspricht. Tim Hauser ist Vorsitzender des JU-Stadtverbands Esslingen a. N. und stellvertretender Vorsitzender des JU-Kreisverbands. Er studiert derzeit an der Hochschule Calw Medien- und Kommunikationsmanagement mit der Vertiefungsrichtung Wirtschaftsjournalismus auf Master. 19 Erneuerbare Energien: Lösung für unsere Energieprobleme? von Norman Tietz JUNGES 2011.2 Meinung Verbundsnetz sicherzustellen, müssen Erzeugung und Verbrauch zur jeder Zeit im Gleichgewicht sein. Dies war bislang durch einen genauen Fahrplan der großen konventionellen Kraftwerke möglich. Mit ihnen konnte eine ausreichende Grundlastfähigkeit (siehe Glossar auf S. 21) bereitgestellt werden. Spitzenlast wurde durch Pumpspeicherkraftwerke und schnellanlaufende Gasturbinenkraftwerke abgedeckt. Durch diese Einspeisungsart war eine Vorhersage der Lastflüsse schon Tage im Voraus möglich. Mit Hilfe von Lastflussberechnungen und Engpassmanagement waren Versorgungsunterbrechungen bei normalem Betrieb nahezu ausgeschlossen. Lediglich atmosphärische Störungen wie schwere Stürme und starker Schneefall oder Ausfälle von kritischen Betriebsmitteln, wie Hoch- und Höchstspannungsleitungen, Transformatoren und ganzen Kraftwerksblöcken forderten schnelles Handeln und Eingreifen in die Energieversorgung. Foto: Matthias Haberland / pixelio.de In Deutschland und weltweit kann man zurzeit einen eindeutigen energiepolitischen Trend feststellen, welcher Auswirkungen auf alle Bereiche der Energieerzeugung und -verteilung sowie den Vertrieb hat: Um die Klimaschutzziele zu erreichen und den Ausstieg aus der Kernenergie zu beschleunigen, setzen die Bundesregierung, die Europäische Kommission und nicht zuletzt unzählige Unternehmen und Energieversorger zunehmend mehr auf die Erneuerbaren Energien. Deren Vorteile erkauft man sich jedoch auch mit neuen Problemen. Der größte Nachteil insbesondere von Wind- und Solarenergie sind ihre fluktuierenden Erzeugungsleistungen. Um eine sichere und unterbrechungsfreie Versorgung mit elektrischer Energie im Europäischen „Größter Nachteil sind die fluktuierenden Erzeugungsleistungen“ Meinung JUNGES 2011.2 20 Heute sorgen die Erneuerbaren Energien für starke Schwankungen der Erzeugung, worauf mittels Zu- und Wegschalten von großen Erzeugern und Verbrauchern reagiert werden muss. Das Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien, kurz EEG genannt, schreibt im EEG § 3 den Netzbetreibern vor, den gesamten angebotenen Strom aus diesen Anlagen vorrangig abzunehmen und den eingespeisten Strom nach §§ 4 bis 8 zu vergüten. Schon heute gibt es Netzgruppen, welche zu Spitzenzeiten das Vielfache ihres eigenen Verbrauches in die übergeordneten Spannungsebenen zurückspeisen. Dies wiederum stellt große Anforderungen an die Verteil- und Versorgungsnetze und auch an die Netzplanung und -führung. So kam es in den vergangenen Jahren mehrfach zu negativen Strompreisen an der Leipziger Stromböse. Dies geschieht immer dann, wenn – etwa durch starken Wind in Schwachlastphasen – mehr Leistung in das Verbundnetz eingespeist als verbraucht wird und kaum mehr konventionelle Kraftwerke abgefahren werden können. Mit Hilfe dieses negativen Preises versuchen die Broker nicht zuletzt ein Zusammenbruch der Stromversorgung zu verhindern. Im Jahr 2009 hat die Bundesnetzagentur 18 Mal negative Preise registriert; Anfang Oktober waren es nach Angaben eines Marktteilnehmers sogar kurzzeitig bis zu 1500 Euro je MWh. Im Normalfall bekommt ein Verkäufer derzeit etwa 50 Euro für die Lieferung einer MWh Strom. Ein weiteres Problem stellen die vielen Wechselrichter der Photovoltaikanlagen da. Sie verändern die sogenannte Spannungsqualität in erheblichen Umfang. Dies beeinflusst EDV- und Telekommunikationsanlagen und kann nicht zuletzt Ausfälle verursachen. Auch hier sind Grenzwerte festgeschrieben, die von großen „Verschmutzern“ selbst beseitigt werden müssen. Dies geschieht unter anderem in geeigneten Netzfilteranlagen. Bei den vielen kleinen Umrichtern im privaten Bereich, sprich dem Betrieb von Wechselrichtern, ist eine sinnvolle Filterung und Entstörung „Kurzfristig kaum möglich und muss also vom Netzbetreiber vorgenommen werden. sind massive Um all diesen Herausforderungen entgeInvestitionen genzuwirken gibt es derzeit viele Forschungserforderlich“ projekte, welche darauf abzielen, die negativen Auswirkungen der dezentralen Erzeuger abzufangen und die Verteilnetze auf die neuen Gegebenheiten auszurichten. Geforscht wird unter anderem an intelligenten Zählern (Smart Meter) in Verbindung mit steuerbaren Verbrauchern und Erzeugern. So versucht man mittels Anbindung an die Netzzentrale oder auch dezentraler Regelungen zum Beispiel Nachtspeicherheizungen, Kühlschränke oder auch Waschmaschinen bei einem Überangebot von eingespeister Leistung gezielt zuzuschalten. Eine weitere Idee ist, mit den gleichen Regel- und Steuereinrichtungen dezentrale Erzeuger gezielt in der Erzeugungsleistung zu begrenzen oder gar abzuschalten. Dabei würden dann Photovoltaikanlagen oder Blockheizkraftwerke, entsprechend dem Bedarf, optimiert eingesetzt. Da das Drosseln von EEG-Einspeisern für den jeweiligen Betreiber Einkommenseinbußen bedeutet, würde in diesem Fall die theoretisch eingespeiste Leitung trotzdem vergütet. Dem übergeordnet gibt es die Idee des intelligenten Stromnetzes, des sogenannten Smart Grid, welchem ähnliche Überlegungen zugrunde liegen, die aber in einigen Fällen noch weiter gehen. Grundlastfähigkeit So sollen zum Beispiel Elektrofahrzeuge bei einem Überangebot an erzeugter Leistung vorrangig geLastfluss laden und zu Zeiten von Spitzenlasten auch entladen werden. Durch solche Maßnahmen Netzgruppe können nicht nur die Verteil- und Übertragungsnetze entlastet, sondern auch CO2Wechselrichter Emissionen vermieden werden. Auch der 21 durch die Erneuerbaren Energien erforderlich gewordene Netzausbau kann so reduziert und damit günstiger werden. Um kurzfristig die Kapazitäten der Erneuerbaren Energien auszubauen, sind jedoch zunächst massive Investitionen in Netze und Speichermöglichkeiten erforderlich, da sich die genannten Forschungsprojekte noch im Anfangsstadium befinden. Norman Tietz ist stellvertretender Vorsitzender im Stadtverband Esslingen a. N. der Jungen Union. Er studiert Mechatronik an der Hochschule Esslingen. Glossar JUNGES 2011.2 Meinung Garantierte Mindestenergieerzeugung eines Kraftwerks oder Generators. Die Schwelle der Grundlast wird und darf in der Regel nicht unterschritten werden. Durch Lastflussberechnungen können Spannung und Stromfluss sowie die Auslastung der Betriebsmittel und deren Verluste bestimmt werden. Kleine in sich geschlossene Netze, z.B. ein Dorf, welches nur an einem oder zwei Punkten Verbindungen zu einem anderen Netz hat. Elektrisches Bauteil, welches den von Solaranlagen erzeugten Strom so umwandelt, das er in das öffentliche Netz gespeist werden kann. JU Vor Ort: New York JUNGES 2011.2 22 Diplomaten für mehrere Tage: UN-Simulation in New York von Natalie Pfau Bei Model United Nations lernen Studenten auf der ganzen Welt in einem Planspiel die Arbeit der Vereinten Nationen kennen. Unter den 23 Tübingern, die dieses Jahr vom 21.04. bis zum 23.04. Argentinien bei der „National Model United Nations Conference (NMUN)“ in New York vertreten haben, war auch ich dabei und erlebte für vier Tage den Arbeitsalltag einer Diplomatin bei der UN. Nach einer Woche Sightseeing in New York war es dann soweit, dass wir für vier Tage in die Haut argentinischer Diplomaten geschlüpft sind. Bereits im Vorfeld konnte man sich aussuchen, in welchem Komitee man sein wollte und ich suchte mir das Komitee „Non-Proliferati- on Treaty“, also Nichtverbreitung von Atomwaffen, aus. Das gesamte Wintersemester 2010/2011 bereitete man sich an der Universität Tübingen auf dieses Planspiel vor und lernte, wie man freie Reden auf Englisch hält, UN-Resolutionen schreibt und selbst in hitzigen Diskussionen oder bei Beleidigungen höfliche Diplomatie betreibt. Ingvild Bode, eine Doktorandin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Tübingen, betreut die Tübinger Delegation, die aus 23 Studenten und Studentinnen verschiedenster Studienfächer von Geografie über Wirtschaftswissenschaften und Skandinavistik bis hin zu Sinologie und Politikwissenschaften, besteht. „National Model United Nations Conference (NMUN)“ ist die größte studentische Simulation der Arbeit der Vereinten Nationen. An ihr nehmen 5000 Studenten und Studentinnen aus allen Erdteilen teil. Auf zwei luxuriöse Hotels – das Marriott Hotel direkt am Times Square und das Sheraton – verteilt, kommen daher die verschiedensten Kulturen zusammen, man diskutiert zusammen und feiert zusammen und es entstehen neue Freundschaften – beispielsweise mit jungen Menschen aus Texas, Costa Rica, Indien, Frankreich oder Australien. Um genau einzuüben, welche Floskeln man bei der UN verwendet und wie die Abstimmungsabläufe etc. funktionieren, gab es Ende Februar dann nach Genf, um verschiedene UN-Institutionen zu besuchen. Die ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland wartete auf uns, ebenso das United Nations Development Programme (UNDP), die World Intellectual Property Organization (WIPO), das Office of the High Comissioner of Human Rights (OHCHR), ebenso wie das Büro für die Americas des hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR). „Man muss sich in dem Spiel in ein anderes Land hineindenken und macht dabei vielleicht die Erfahrung, dass man eine Meinung vertreten muss, die nicht die eigene ist“, erklärt Bode. Allen teilnehmenden Studenten hat dieses Seminar wahnsinnig Spaß gemacht und die meisten vermissen jetzt nach wenigen Tagen bereits die pulsierende Metropole. Natalie Pfau ist Vorsitzende der JU Kirchheim. Sie studiert Politikwissenschaft, Deutsch und Spanisch auf Gymnasiallehramt. 23 JUNGES 2011.2 JU vor Ort: New York sowohl eine Hohenheimer Conference Model United Nations im vergangenen Januar als auch eine Tübinger Model United Nations im Februar, bei der zusammen mit Hohenheimer und Heidelberger Studenten und Studentinnen im „Kleinen“ für einen Tag die Repräsentation verschiedener Länder geübt wurde. In New York waren die Sitzungen aber dann um einiges anstrengender: So musste man die anderen in 90 Sekunden überzeugen, warum der Punkt „Nukleare Sicherheit“ am wichtigsten sei, Verbündetete für sein „draft working final document“ finden und am Ende wurde dann das final document mit einer knappen 2/3-Mehrheit beschlossen, welches beispielsweise die Punkte bessere Transportkontrollmechanismen der Atomwaffen, eine nuklearwaffenfreie Zone in Zentralasien, erweiterte Kompetenzen für die IAEA (Internationale Atombehörde) und eine friedliche Nutzung der Atomenergie beinhaltete. „Nach den Verhandlungen, manchmal bis Mitternacht, weiß man, wie schwierig es ist, für 192 Länder eine Lösung zu finden“, sagt Bode, die bereits zum dritten Mal die Tübinger Delegation nach New York begleitet. Da uns die Aufgabe zugewiesen wurde, Argentinien zu vertreten, haben wir im Seminar viel über dieses südamerikanische Land erfahren und fuhren [go.ju-es.de/fussball11] Kneipentouren mit Andreas Deuschle [go.ju-es.de/es-ltw11] Wahlkreis 7 | Esslingen Die Junge Union Esslingen a. N. an den Infoständen [go.ju-es.de/es-ltw11] Wahlkreis 7 | Esslingen JU-Fussballturnier in Esslingen 2011-02-05 | JU Kreisverband Esslingen Wahlkampfimpressionen JUNGES 2011.2 24 Maiwanderung von Echterdingen nach Stetten 2011-05-01 | JU FiLE Die Junge Union Nürtingen im Wahlkampf Wahlkreis 9 | Nürtingen Wahlkampfaktionen in Kirchheim Wahlkreis 8 | Kirchheim Pressemitteilungen JUNGES 2011.2 26 2011-03-30 | JU Esslingen a. N. JU gratuliert Andreas Deuschle – „CDU muss sich jetzt neu aufstellen“ Der JU-Stadtverband Esslingen a. N. gratuliert Andreas Deuschle zu seiner Wahl in den Landtag von Baden-Württemberg und fordert jetzt eine breite Neuaufstellung der Partei. Die JU Esslingen a. N. gratuliert ihrem Mitglied Andreas Deuschle zum Direktmandat im Landtagswahlkreis Esslingen: „Der Landtag, dem bisher kein Mitglied unter 35 Jahren angehört hatte, hatte eine personelle Erneu- erung durchaus nötig“, so der JU-Chef Tim Hauser. „Daher freut es uns natürlich ganz besonders, dass sich mit Andreas Deuschle ein so kompetenter und bodenständiger Kandidat durchsetzen konnte.“ Die JU hatte sich bereits im vergangenen Frühjahr bei der parteiinternen Nominierung für Deuschle eingesetzt. „Obwohl sich nicht alle sicher waren, dass ein so junger Kandidat Chancen bei der Landtagswahl hat, standen wir von Anfang an voll hinter seiner Kandidatur – und wir haben Recht behalten“, wie der stellvertretende JU-Vorsitzende Christoph Rist betont. „In der Opposition muss allerdings auch der CDU-Landesverband einen echten Neubeginn wagen“, so Hannes Griepentrog, der auch Mitglied im JUBezirksvorstand ist. „Fraktions- und Fraktions- und ParParteiführung teiführung müssten auf verschiejetzt auf verschiedene Köpfe dene Köpfe aufgeaufteilen“ teilt werden, um dann unter breiter Beteiligung der Basis und ohne Tabus an der Zukunft der Partei zu arbeiten. Tim Hauser abschließend: „Nur wenn die CDU die Zeit zur offenen Diskussion nutzt und zu guten Ergebnissen kommt, werden die Bürger das Schicksal des Landes in fünf Jahren wieder in unsere Hände legen.“ Nachdem man keine nennenswerten Fortschritte in den Verhandlungen zwischen den Verwaltungen von Filderstadt und LeinfeldenEchterdingen feststellen kann, möchte sich die JU Filderstadt / Leinfelden-Echterdingen verstärkt für die neue Nachtbuslinie „N80“ einsetzen. „Die GemeinBeim „N80“ handelt es sich um eine zusätzliche Nachtbuslinie, die vom Schloßplatz ohne deräte haben Zwischenhalt nach Echterdingen fährt und dann einen klaren Auftrag erteilt“ Stetten, Plattenhardt, Bonlanden, Harthausen und Sielmingen an das Nachtleben in Stuttgart anbindet. Das Konzept für diese Linie wurde maßgeblich von den Jusos und der JU auf den Fildern entwickelt. Nach anfänglichem Widerstand der SSB konnte diese bereits 2009 von der Richtigkeit der Idee überzeugt werden – seither unterstützt die SSB das Konzept. „Dass die SSB unser Konzept angepasst hat, um es an die Erfordernisse eines Busbetriebes anzupassen, sehen wir als Beweis der Zukunftsfähigkeit unseres Entwurfs“, so der JU-Vorsitzende Max Pflaum. In der Zwischenzeit wurden in beiden Gemeinden die zuständigen Bürgermeister aufgefordert, mit dem Ziel einer baldigen Realisierung des N80 miteinander zu verhandeln. Strittig ist vor allem, wie der kommunale Finanzanteil zwischen den Städten aufgeschlüsselt werden soll. „Die Gemeinderäte haben den klaren Auftrag erteilt, die Verhandlungen zu einem positiven Abschluss zu bringen, leider hat man seitdem nichts mehr von den Verwaltungen zu dem Thema gehört“, so JU-Vorstandsmitglied Yvo Golling. „Offenbar lassen die Bürgermeister den Willen vermissen, eine Verbesserung der Mobilität der Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen, die zudem kostengünstig und umweltverträglich wäre,“ so Golling weiter. Die Junge Union hofft, dass dieses Projekt nun mit dem nötigen Nachdruck weiterverfolgt wird. Man werde sich in jedem Fall weiterhin fraktionsübergreifend zum N80 mit den Gemeinderäten austauschen. Kreisausschusssitzung in Wendlingen N 80: Bürgermeister müssen jetzt verhandeln 2010-05-06 | JU Kreisverband Esslingen 2011-04-10 | JU FILE 2011-04-28 | JU Esslingen a. N. JU kritisiert Busbahnhofpläne: „Denkmal auf Kosten der jungen Generation“ Pressemitteilungen JUNGES 2011.2 28 Die Junge Union Esslingen a.N. (JU) kritisiert die Pläne der Stadt Esslingen und des Gemeinderats für eine Überdachung des neuen Busbahnhofs. „Angesichts von knappen Kassen und dem miserablen Zustand unserer Straßen kann es nicht sein, dass OB und Architekt Zieger sich mit dem Busbahnhof ein weiteres Denkmal setzt“, wie der Esslinger JU-Vorsitzende Tim Hauser erklärt. Wie der CDU-Stadtverband Esslingen und ihr Vorsitzender Enrico Bertazzoni vertritt auch die JU hierzu eine klar ablehnende Haltung. Die komplette Überdachung des künftigen Busbahnhofes ist nicht nur im Vergleich zu einzelnen Überdachungen der Warte- und Einstiegsbereiche unnötig teuer, sondern auch unflexibel bei zukünftigen Änderungen, wie etwa zusätzlichen Haltestellen. Schon in mehreren anderen baden-württembergischen Städten habe die Verwaltung ähnliche Projekte vorgeschlagen, betont auch der Pressesprecher der Jungen Union, Simon Freisler. Und obwohl die Finanzlage damals noch wesentlich besser war, seien nur ganz wenige Überdachungen realisiert worden. Die Frage nach dem Warum lasse sich leicht beantworten, so Freisler: „Es war schlicht zu teuer und die Kommunen haben rechtzeitig erkannt, dass auch einfachere Lösungen optisch ansprechend sein und gleichzeitig ihren Zweck erfüllen können.“ Die JU fordert daher die Mitglieder des Gemeinderates – insbesondere auch der CDU-Fraktion – auf, ihrer Verantwortung für das dauerhafte Wohl der Stadt Esslingen nachzukommen, die Überdachung abzulehnen und eine andere Lösung für den Busbahnhof zu finden. Hauser abschließend: „Es ist unverantwortlich, Geld, das wir nicht haben, für Prestigeprojekte auszugeben und über die höhere Verschuldung die junge Generati„Besser in on die Zeche zahlen die maroden zu lassen. Schon die Straßen und 120 000 € für den Schulgebäude Architektenwettbeinvestieren“ werb hätten in die maroden Straßen und Schulgebäude investiert werden können.“ Die Entscheidung für einen Entwurf war zuletzt wieder zurückgezogen worden, nachdem die Stadt und das Preisgericht die selbst gesetzten Kriterien ignoriert und dabei insbesondere den Kosten zu wenig Beachtung geschenkt hatten. 2011-05-10 | JU Esslingen a. N. 29 JU Esslingen a. N. Während der CDU in Esslingen der Generationswechsel von Christa Vossschulte hin zu Andreas Deuschle erfolgreich gelungen ist, vertagt ihn die SPD ein weiteres Mal. Mit 65 Jahren ist Wolfgang Drexler einer der ältesten Landtagsabgeordneten im Landtag „Drexler sollte von Baden-Württemberg. Nun will der Sozisich seine eialdemokrat ein weiteres Mal für das Amt des genen Worte Landtagsvizepräsidenten kandidieren. zu Herzen Das Interessante dabei: Drexler selbst hatte nehmen“ 2001 auf die Frage, ob der frühere Ministerpräsidenten Erwin Teufel noch einmal antreten solle, gesagt: „Man soll das Schicksal nicht herausfordern, schon im eigenen Interesse – aber auch den Menschen und dem Land zuliebe.“ Teufel war damals 61 Jahre alt. Der JU-Vorsitzende Tim Hauser kommentiert: „Wir können uns Wolfgang Drexler nur anschließen und wünschen ihm, dass er sich seine eigenen Worte zu Herzen nimmt und sein Amt als Landtagsvizepräsident ruhen lässt. Schon im eigenen Interesse – aber auch den Menschen und dem Land zuliebe.“ So ärgerlich die Schmierereien an der Esslinger JU-Geschäftsstelle (wir berichteten) sind, immerhin ein gutes hatten sie: Über den Stadtverband wurde am 17. Februar in der badenwürttembergischen Ausgabe der BildZeitung (Auflage: 124 718 Exemplare) auf Seite 3 ausführlich berichtet. Mittlerweile hat der Vermieter auch den ersten (und hoffentlich nicht letzten) Schritt zur Renovierung der Fassade gemacht (s. u.). Der Bild-Bericht: go.ju-es.de/bild JUNGES 2011.2 JU-Geschäftsstelle in der Bild Pressemitteilungen Aufgelesen SPD vertagt den Generationswechsel 2011-06-15 – 2011-07-31 Termine im Kreis Esslingen Terminübersicht JUNGES 2011.2 30 Datum Do. 16.06. Mo. 27.06. Do. 30.06. Fr. 01.07. Sa. 02.07. Fr. 08.07. Fr. 15.07. Do. 28.07. 30. –31.07. Zeit 19.30 19.25 19.30 18.00 ganzt. 18.00 18.00 19.30 ganzt. Verband Esslingen Esslingen Kreisverband Kirchh. / Wendl. Esslingen Kirchheim Kreisverband Esslingen Nordwürttemberg Veranstaltung und Ort Offene Vorstandssitzung – alle Mitglieder sind herzlich eingeladen! Besichtigung der Rathausuhr (Veranstaltung mit CDU und Senioren Union Esslingen) Kreisausschusssitzung Gemeinsame Sitzung von JU Kirchheim und JU Wendlingen, Hirschgarten, Kirchheim „Die Roten müssen weg“: Würstchenstand auf dem Bürgerfest Esslingen Jahreshauptversammlung mit Vorstandsneuwahlen Kreisjahreshauptversammlung mit Neuwahlen von Vorstand und Delegierten Sommerfest in der Esslinger JU-Geschäftsstelle Bezirkstag im Kreis Böblingen, Thema: Energiepolitik Regelmäßige Termine Dienstags 19.30 FiLE Stammtisch in der Geschäftsstelle Musberg Donnerstags19.30 Esslingen Donnerstagabend in der Geschäftsstelle Esslingen Sonntags 19.30 Nürtingen Sonntagstreff in der Geschäftsstelle Nürtingen Hinweis: Adressen der JU-Geschäftsstellen Filderstraße 42, 70771 Leinfelden-Echterdingen Mittlere Beutau 50, 73728 Esslingen a. N. Weberstraße 20, 72622 Nürtingen Die regelmäßigen Treffen finden im August teilweise nicht statt. Bitte informiere Dich auf den Internetseiten der jeweiligen Ortsverbände darüber, welche Verbände dieses Jahr wie lange in die Sommerpause gehen. Weitere Termine immer aktuell unter http://www.ju-es.de/termine Von und für Mitglieder Kleinanzeigen Liebe JU-Mitglieder, ab sofort gibt es an dieser Stelle die Möglichkeit, Kleinanzeigen & Kontaktanzeigen zu schalten. Diese sind für Mitglieder der Jungen Union im Kreisverband Esslingen kostenlos, für andere Privatpersonen fallen Kosten von 3,00 € / Zeile (min. 4 Zeilen) an. Anfragen bitte unter [email protected]. Beispiel-Anzeigeplatz, neu und unbenutzt, abzugeben an Privatpersonen, die sich in der JU austauschen möchten. Für alle privaten Zwecke – für unsere Mitglieder kostenlos! [email protected] Beispiel-Kontaktanzeige, 59/14/147 (Breite, Höhe, Gesamtfarbauftrag Hintergrund) sucht Dich: Einsames JU-Mitglied auf der Suche nach Kontakten. 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