MAIN−SPESSART−SPORT 13 MITTWOCH, 4. JULI 2012 Wie Stefan Schmid vor 18 Jahren Leichtathletik: Fabienne Kohlmann wird in Helsinki mit der Staffel EM-Fünfte und hat das London-Ticket gelöst London gebucht, jetzt fehlt nur noch die Fahrkarte vom Deutschen Olympischen Sportbund. 18 Jahre, nachdem der Karlstädter Zehnkämpfer Stefan Schmid im Olympiastadion von Helsinki bei den Europameisterschaften den fünften Platz belegte, erreichte seine Vereinskollegin Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) an gleicher Stelle ebenfalls einen fünften Platz: Zusammen mit Esther Cremer (Wattenscheid), Janin Lindenberg (Magdeburg) und Christiane Klopsch (Friedberg/Fauerbach) unterbot das Quartett über 4x400 Meter in 3:27,81 Minuten die vom Verband geforderte Olympianorm von 3:29 Minuten klar (wir berichteten). Dabei mussten die Staffelläuferinnen im Vorlauf zunächst vor allem mit den widrigen Wetterbedingungen zurechtkommen. Denn Regen und 13 Grad Außentemperatur sind nicht gerade leistungsfördernd. Erstmals in großer Verantwortung Und anders als in ihren bisherigen Staffelrennen war Kohlmann nicht als Startläuferin im Einsatz, sondern übernahm erstmals die große Verantwortung der Schlussläuferin. Und dieser Aufgabe wurde sie voll gerecht, denn im Schlussspurt sicherte sie souverän und schlitzohrig – die Konkurrentinnen mussten zum Überholen fast bis auf Bahn drei ausweichen und dadurch einige Meter mehr laufen – den zum direkten Einzug in das Finale notwendigen zweiten Platz. Allerdings war die Zeit wetterbedingt in 3:31,38 Minuten noch nicht olympiareif. Am Endlauftag präsentierte sich Helsinki aber in strahlendem Sonnenschein. Mit der gleichen Aufstel- lung wie im Vorlauf ging es für die deutsche Staffel um alles oder nichts. Eine starke Runde absolvierte Startläuferin Esther Cremer, die das Holz an zweiter Stelle liegend an Janin Lindenberg übergab. Diese behauptete mit einer ebenfalls starken Leistung diesen Platz. Damit war das Konzept, die zurzeit schnellsten Läuferinnen an den Start zu stellen, voll aufgegangen, denn es sollten Rempler und Rangeleien, die immer Zeit kosten, beim Wechsel vermieden werden. Auch Staffelneuling Christiane Klopsch überzeugte auf ihrer Runde, und Fabienne Kohlmann ging als Vierte die Schlussrunde an. Bereits jetzt war aber klar, dass auf eine Medaille keine Chance mehr bestand, denn sämtliche Nationen hatten ihre stärksten Läuferinnen am Schluss aufgestellt. In ihrer typischen Renneinteilung ging Kohlmann ihre Runde Heimsiege von Friedel und Aull Motorsport: Mehr als 100 Starter beim Spessart-Trial in Frammersbach Der beste Torschütze des Steinmarker Turniers, Steffen Schwab (DJK Oberndorf), nimmt den Ball schulmäßig mit der Brust an. Beim 0:7 im Finale gegen Altfeld (hinten: Felix Behl) ging Schwab allerdings leer aus. Foto: Patrick Beuchert 7:0 – Altfeld schon in guter Verfassung Fußball: Puglisi-Team gewinnt erneut Turnier in Steinmark Die Sieger des 38. Spessart-Wanderpokalturniers in Steinmark heißen wie im Vorjahr SV Altfeld (Aktive) und SC Schollbrunn (Alte Herren). Kreisligist SV Altfeld setzte sich am Sonntagabend im Finale souverän mit 7:0 gegen die zwei Klassen niedriger angesiedelte DJK Oberndorf durch. Der Kreisligist, der nur knapp in der Relegation zur Bezirksliga gescheitert war, zeigte stellenweise tollen Fußball. Der neue Spielertrainer Sebastian Puglisi eröffnete den Torreigen und steuerte zwei Treffer zum Erfolg bei. Thomas Löhn traf dreifach. Der SV Altfeld dominierte über die komplette Spielzeit und ließ dem Gegner nicht den Hauch einer Chance. Altfeld scheiterte bereits in den ersten Minuten mehrmals knapp, ehe Puglisi mit einem Flachschuss aus 20 Metern den Oberndorfer Keeper überwand. Ohne Ansatz zog Puglisi ab und versenkte das Leder mit rechts im linken Eck. Altfeld kombinierte sicher und spielte im Angriff sehr konzentriert. Stets wurde der besser postierte Mann gesucht und so kaum ein Ball leichtfertig vergeben. Bereits zur Pause war mit der 3:0-Führung die Vorentscheidung gefallen. Nach dem Seitenwechsel spielte Altfeld die Partie locker zu Ende und vergab einen möglichen höheren Sieg. Die Elf von Sebastian Puglisi präsentierte sich vier Wochen vor Saisonbeginn in sehr guter Verfassung. Steffen Schwab trifft viermal Bester Torschütze und Gewinner der Torjägerkanone wurde Steffen Schwab von der DJK Oberndorf mit vier Treffern. Bei den AH-Teams setzte sich im Finale der SC Schollbrunn gegen den SV Bischbrunn mit 2:0 durch. sts Sie tanzten über Felsen, erklommen Steilhänge und ließen die wassergekühlten Zweitaktmotoren ihrer Maschinen aufheulen: Mehr als 100 Trialsportler aus Bayern, Hessen und Thüringen sind am Wo- Timo Aull. chenende zum Spessart-Trial nach Frammersbach gekommen, in dessen Rahmen zwei Wertungsläufe zur hessisch-thüringischen ADAC/DMV-Trial-Meisterschaft, zum nordbayerischen ADACJugend-Trial-Pokal, zum nordbayerischen ADAC-Trial-Pokal und zum Jura-Trial-Pokal ausgetragen wurden. Sehr gut zurecht mit den acht an- spruchsvollen Sektionen und der tropischen Hitze am Samstag kam Lokalmatador Tobias Friedel (MSF Frammersbach). Der Youngster dominierte die höchste Leistungsklasse 2 und feierte einen Fabian Frisch. überzeugenden Sieg bei seinem Heimwettbewerb. Das Selbe gelang Timo Aull in der Automatikklasse. Fabian Frisch belegte in der Klasse 3 den zweiten Rang. Nass und schlammig Weil es in der Nacht zum Sonntag in Frammersbach heftig gewittert hatte, war der Kurs am zweiten Wett- kampftag nass und schlammig. Unbeeindruckt von den äußeren Bedingungen, holte Timo Aull in der Automatikklasse seinen zweiten Heimsieg. Fabian Frisch war zweitbester Jugendlicher in der Klasse 3. In der Gesamtwertung belegte er den sechsten Rang. Tobias Friedel wurde in der Klasse 2 Vierter bei den Jugendlichen und Achter in der Gesamtwertung. Der Kurs in Frammersbach enthielt alle Schwierigkeitsgrade. Die Athleten waren mit Felsen, Hängen, Sprüngen und steile Waldpassagen konfrontiert. Zudem mussten sie sich in den zwei Tagen auf das unterschiedliche Wetter und den veränderten Untergrund einstellen. kw b Informationen im Internet: www.msf-frammersbach.de Lokalmatador Tobias Friedel beherrschte am Samstag beim Spessart-Trial die höchste Leistungsklasse. Foto: Klaus Werthmann Heißblütig wie Batistuta und kalt wie der russische Winter Fußball: Das Team »Russland« siegt bei der Mini-EM in Burgsinn – Manche Spiele wirken wie eine Kopie der echten Europameisterschaft Einige Stunden, bevor sich am Sonntagabend im Finale in Kiew die Teams aus Spanien und Italien gegenüberstanden, um den Europameistertitel zu erringen, wurde in Burgsinn mit Russland bereits der erste Europameister gekrönt: Während die »echten« Osteuropäer in Polen und der Ukraine bereits in der Vorrunde gescheitert waren, holten ihre Vertreter bei der »BMW-Fuchs-Mini-EM« den großen silbernen Pokal. Anlässlich ihres Sportfestes trug die SG Burgsinn eine Miniaturausgabe der Europameisterschaft aus. Wie bei der Mini-WM vor zwei Jahren wurde den Amateurteams, mit Namen wie »Nichtsnutze« und »Glasbier Rangers, jeweils ein Land zugelost, und anschließend nach dem offiziellen Turnierplan der Sieger ermittelt. Neu war, dass diesmal parallel auch ein Juniorenturnier für Kinder bis 14 Jahren ausgetragen wurde. Auch wenn die Teams mit dem nötigen Ehrgeiz auftraten, um ein spannendes Turnier zu ermöglichen, stand auf dem Platz der Spaß im Vorder- in Polen und der Ukraine wirkten – England schied im Viertelfinale nach Neunmeterschießen aus – trafen sich mit Tschechien und Russland zwei Mannschafen im Finale, die bei der Euro spätestens im Viertelfinale die Koffer packen mussten. Tschechien wurde vom »Team Wissi« repräsentiert, den Alten Herren der SGB, die mit ihrem Namen und eigens gedruckten T-Shirts eines verstorbenen Freundes gedachten. Das »Team Batistuta«, benannt nach dem einstigen argentinischen Weltklasse-Stürmer, trat für Russland und mit einigen Spielern aus Burgsinns erster Mannschaft an. Pokal und Pelzmütze Siegerehrung mit Pokal und Pelzmütze: »Russland« gewann die Mini-EM in Burgsinn. Dahinter steckten einige aktive Fußballer der SG Burgsinn, die sich »Team Batistuta« nannten. Foto: Christopher Schmitt grund. Laut Organisator Thomas Schlotterbeck »macht diese lockere Stimmung das Turnier aus. Sehr er- freulich ist, dass es keine ernsthaften Verletzungen gab.« Während manche Ergebnisse wie eine Kopie der Spiele Ziel ist das Niveau von 2012 Nachdem die Leistungen der Gambacherin verletzungsbedingt im vorigen Jahr noch im Keller waren, steigt die Form nun von Wettkampf zu Wettkampf. Und sie selbst wünscht sich auch noch weitere Steigerungen, um wieder das 2010-er-Niveau zu erreichen. Alfred Maasz Fußball in Zahlen 38. Spessart-Wanderpokalturnier des FSV Steinmark, Aktive, Endspiel: SV Altfeld – DJK Oberndorf 7:0 (3:0). – Tore: 1:0 Puglisi (10.), 2:0 (19.), 3:0 Puglisi (32.), 4:0 Schütz (54.), 5:0 Kohrmann (64.), 6:0, 7:0 (75., 80.). – SR: Vanessa Haber (Holzkirchhausen). – Zuschauer: 400. Endstand Aktive: 1. SV Altfeld, 2. DJK Oberndorf, 3. SV Bischbrunn, 4. FC Karbach. Alte Herren: 1. SC Schollbrunn, 2. SV Bischbrunn , 3. DJK Oberndorf, 4. FC Karbach. U 9: 1. DJK Oberndorf, 2. FC Karbach, 3. SV Altfeld. U 11: 1. SV Altfeld, 2. FSV Neustadt/Erlach, 3. SV Birkenfeld. Sein Blick geht schon nach vorne Rudern: Olympische Spiele ohne Christian Hochbruck Trial in Zahlen Spessart-Trial der Motorsportfreunde (MSF) Frammersbach, MSF-Ergebnisse: Samstag: Klasse Automatik (9 Starter): 1. Timo Aull, 9. Maurice Schiller. – Klasse 6 (25 Starter): 13. Linda Kammer, 16. Lucca Fischer, 23. Markus Schiller, 24. Marcel Kammer. – Klasse 5, Jugend (19 Starter): 18. Marius Bodner. – Klasse 4, Jugend (19 Starter): 12. Vivian Wachs. – Klasse 4, Erwachsene (13 Starter): 10. Michael Müller. – Klasse 3 (19 Starter): 2. (2. Jugend) Fabian Frisch. – Klasse 2 (12 Starter): 1. (1. Jugend) Tobias Friedel. Sonntag: Klasse Automatik (7 Starter): 1. Timo Aull, 6. Maurice Schiller. – Klasse 6 (20 Starter): 9. Linda Kammer, 15. Lucca Fischer, 18. Marcel Kammer, ausgefallen: Markus Schiller. – Klasse 5, Erwachsene (19 Starter): 11. Daniel Fischer. – Klasse 4, Jugend (17 Starter): 15. Vivian Wachs. – Klasse 4, Erwachsene (12 Starter): 10. Michael Müller. – Klasse 3 (17 Starter): 6. (2. Jugend) Fabian Frisch. – Klasse 2 (13 Starter): 8. (4. Jugend) Tobias Friedel. ruhig an und musste zunächst die anderen Nationen ziehen lassen. Doch am Ende gab sie nochmals richtig Gas und hielt dabei vor allem die russische Vize-Europameisterin Zadorina in Schach. Während vorne Ukraine, Frankreich und die Tschechische Republik sich über die Medaillen freuten, strahlte die deutsche Staffel vor allem über die starke Endzeit, denn damit sind die Voraussetzungen für die London-Nominierungen voll erfüllt. Im Finale behielten die cleveren Jungs in einem sehr engen Spiel gegen die Alten mit 1:0 die Oberhand. »Das Geheimnis unseres Erfolges war, dass wir heißblütig wie Batistuta und vor dem Tor kalt wie der russische Winter waren,« kommentierte das Siegerteam augenzwinkernd ihren zunächst holprigen Weg zum Titel. Bei den Junio- ren setzte sich »Barfuß Bethlehem«, als Kroatien, in einem torreichen Endspiel gegen Spanien durch. 7:6 lautete das Ergebnis für die Kroaten, die ansonsten das Turnier dominierten. Bei der Siegerehrung lobte Schlotterbeck noch einmal den Einsatz des Orga-Teams, das sich für die Veranstaltung verantwortlich zeige. Negativ war nur, dass eine Mannschaft zum zweiten Turniertag nicht erschienen ist: Die »Niederlande« mussten aufgrund von Personalmangel ihr Team abmelden. Schließlich durfte Russland, inklusive landtypischer Kopfbedeckung, den Pokal in die Luft stemmen und sich feiern lassen. Fortsetzung in vier Jahren? Ob in zwei Jahren, zur Weltmeisterschaft in Brasilien, wieder ein MiniTurnier stattfinden kann, ist fraglich. »Da benötigen wir 32 Mannschaften, das wird schwierig. Aber in vier Jahren bei der EM brauchen wir 24 Teams. Das ist machbar,« so Schlotterbeck. chs Die Olympia-Hoffnung für den 23-jährigen Karlstadter Ruderer Christian Hochbruck ist begraben. Der Mechatronikstudent hat in einem Trainingslager am Wochenende in Breisach erfahren, dass er nicht als Ersatzmann mit zu Olympia nach London fahren darf (wir berichteten). Dafür hat der Deutsche Ruderverband 14 Bootsgattungen gemeldet, für die fünf Ersatzleute mitdürfen. Bernd Fleischmann vom Karlstadter Ruderverein hatte sich für den 23-jährigen Mechatronikstudenten Christian Hochbruck, der in Saarbrücken studiert und lebt, aber nach wie vor für Karlstadt startet, stark gemacht. Der Leichtgewichtsruderer hatte alle Voraussetzungen, um als Ersatzmann mit in die englische Hauptstadt zu fahren, weil er vielseitig einsetzbar ist. Doch die Ersatzmannposition ging nicht an ihn, sondern an Jonathan Koch vom Mainzer Ruderverein, einen seiner Gegner im leichten Skullbereich, der schon bei den Spielen in Peking dabei war. Über die Olympia-Teilnahme entschied der zuständige Trainer aus dem Skullbereich der leichten Männer. Da der leichte Männer-Riemenbereich zuletzt beim Weltcup in Luzern, als Hochbruck verletzungsbedingt nicht gestartet war, schlecht abschnitt, fiel die Entscheidung so aus. Ansonsten hätte der Heimtrainer des Saarbrücker Studenten die Entscheidung gefällt – und »ich wäre jetzt dabei«, bedauert Hochbruck die Entwicklung. Aber er tröstet sich auch damit: »Ich bin ja noch jung, und das waren ja nicht die letzten Olympischen Spiele«. sys Irrtum & Korrektur Manuel, nicht Carsten Bischoff FUSSBALL. Nicht Carsten, sondern sei- nem Cousin Manuel Bischoff unterlief beim 0:2 des TuS Frammersbach gegen Bayern Alzenau im Rahmen des Brass-Cup ein Eigentor. In unserem gestrigen Bericht hatten wir bedauerlicherweise die Namen verwechselt. Carsten Bischoff spielt in der neuen Saison für Kreisligist TSV NeuhüttenWiesthal. red
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