Was bringen IAS/IFRS und Solvency II? Pressebericht - Presseportal

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Was bringen IAS/IFRS und Solvency II?
Pressebericht zur 5. Handelsblatt Jahrestagung Assekuranz im Aufbruch
24. und 25. Februar 2005; München
01.03.2005 - 16:36 Uhr, EUROFORUM Deutschland SE
Düsseldorf (ots) - 350 Teilnehmer diskutierten auf der 5.
Handelsblatt- Jahrestagung „Assekuranz im Aufbruch“ die Zukunft der
Versicherungsbranche in Zeiten neuer Solvabilitäts- und
Rechnungslegungsvorschriften.
Auf dem etablierten Branchentreff der Versicherungswirtschaft
sprach Dr. Bernhard Schareck (Karlsruher Versicherungen;
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) über die
Herausforderungen und Perspektiven in einem „neuen“ Marktumfeld. Der
Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft
will Solvency II zur Chefsache erklären. Darüber hinaus ging er auch
auf die geänderte Situation durch die EU-Vermittlerrichtlinie ein.
Beratungsdokumentation und Informationspflicht erfordere Mitarbeiter
mit umfassenden Kenntnissen der Angebotspalette von der RiesterRente bis zur betrieblichen Altersvorsorge. Hier müsse sich die
Versicherungsbranche auf eine konsequente Aus- und Weiterbildung der
Mitarbeiter konzentrieren.
Dr. Nikolaus von Bomhard (Münchener
Rückversicherungs-Gesellschaft) stellte die Kernaufgaben der nächsten
Jahre aus der Sicht des Rückversicherers vor. Eine der wichtigsten
Aufgaben sei laut von Bomhard das Risikomanagement: „Die Risiken in
den Griff zu bekommen ist der Schlüssel zur Profitabilität“. Das
Fundament hierfür sei das Kapitalmodell beziehungsweise Solvency II.
„Die Anforderungen durch Solvency II müssen wettbewerbsgerecht sein
und es muss ein fairen Wettbewerb zwischen Banken und Versicherungen
ermöglicht werden“, forderte der Vorsitzende des Vorstandes. „Ich bin
mir sicher, dass sich hinsichtlich des Kapitalmodells im Laufe der
Zeit Standards herausbilden werden“, so von Bomhard weiter. Die neuen
Rechnungslegungsstandards hinsichtlich IAS und IFRS würden in
absehbarer Zeit alle Unternehmen betreffen. Also sei es entscheidend,
sich auf Standards zu einigen, welche die Wettbewerbsfähigkeit der
einzelnen Versicherungsunternehmen nicht einschränke. Weiter ging von
Bomhard auf die Auswirkungen des demografischen Wandels ein.
Pricingstrategien müssten sich auch an gesellschaftlichen
Veränderungen orientieren: „Ein im Jahr 2004 geborener Junge wird aus
statistischer Sicht 98 und ein Mädchen 102 Jahre alt. Dies bedeutet,
dass ein Umdenken hinsichtlich der Produkt- und Pricingstrategien
stattfinden muss.“ Darüber hinaus, zeichneten sich Schadenstrends wie
beispielsweise die Zunahme von Naturkatastrophen ab. Viele Risiken
würden von den Versicherern entweder nicht als solche erkannt oder
aber als unabwendbar angesehen. Eine enge Zusammenarbeit mit der
Wissenschaft eröffne daher zukünftig deutliche Wettbewerbsvorteile.
Dr. Erhard Michael Völter (SV Sparkassen-Versicherung) stellte die
Marktentwicklung aus der Sicht der SV Sparkassen-Versicherung BadenWürttemberg vor. Eine rasche Reaktion auf geänderte Markt- und
Kundenanforderungen wie beispielsweise durch die Riester-Rente oder
das Alterseinkünftegesetz seien unerlässlich für die Kundenbindung
der Zukunft. Hierfür sei auch eine standardisierte IT-Software sowie
die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung der Sparkassen-
Mitarbeiter Voraussetzung. Den klaren Wettbewerbsvorteil sieht Völter
in der Kundennähe, der Dezentralität, der Integration von Bank und
Versicherung sowie dem Multichannel-Zugang für Kunden. Gerade der
Multichannel-Zugang sowie die Produktvielfalt erhöhten die
Attraktivität der Allfinanz.
Über die Anforderungen an die Unternehmenssteuerung eines
deutschen Versicherers in einem internationalen Finanzkonzerns sprach
Dr. Frank Keuper (DBV-Winterthur). Keuper beendete auf der
Handelsblatt- Jahrestagung auch die Spekulationen über einen
möglichen Verkauf des Versicherers.
Björn Jansli (Gerling-Konzern Versicherungs-Beteiligungs-AG)
referierte über die Kernkompetenzen eines Versicherers im Wandel.
Jansli hält die heutigen Solvabilitätsvorschriften für nicht adäquat.
Unter anderem sei eine Bewertung eines Unternehmens, welches
ausschließlich auf Basis des Eigenkapitals vorgenommen würde,
unzulänglich. Risiken wie Kapitalanlagen würden ebenso wie die
einzelnen Risiken innerhalb eines Unternehmens vernachlässigt:
„Verschiedene Risiken müssen unterschiedlich bewertet werden“, so der
Arbeitsdirektor. Jansli begrüßt daher Solvency II, macht aber
deutlich, dass die Entwicklung unter anderem von Standards, noch
andauere. Das Ende einer stufenweisen Einführung von Solvency II
erwartet er frühestens im Jahre 2010. Vorteile der neuen
Solvabilitätsvorschriften sieht Jansli unter anderem in einem
detaillierteren Unternehmensbild, welches sich aus individueller
Kalkulation und der Berechnung des Mindestkapitals auf Basis eines
Referenzmodells unter Einbeziehung sämtlicher weiterer Risiken
ergäbe. Er halte dies hinsichtlich der zukünftigen
Veröffentlichungspflicht für einen klaren Wettbewerbsvorteil. Der
Vorsitzende des Vorstands erwartet auch eine fortschreitende
Konsolidierung des Marktes, durch das Ausscheiden von Anbietern und
die Rückbesinnung auf die Kernkompetenzen, ausgelöst durch Solvency
II. Darüber hinaus seien die großen Industrieversicherer Gewinner der
Veränderung. Die steigende Finanzbasis der verbliebenen
Marktteilnehmer sowie die wachsende Kapazität seien die Gründe
hierfür. Erforderlich sei aber auch ein konsequentes Management des
Preiszyklus. Hier forderte Jansli eine deutlich bessere Flexibilität
und dadurch eine optimale Aussteuerung des erforderlichen Return on
Risk Based Capital. Abschließend stellte Jansli ein integriertes
Steuerungs- und Risiko-Management-System vor, dessen Basis unter
anderem die Entwicklung von standardisierter IT-Software sei. Doch
„trotz aller Computerberechnungen muss vor allem der gesunde
Menschenverstand berücksichtigt werden. Wir benötigen daher auch
Instrumentarien zu Plausibilitätskontrolle durch den Menschen.“
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