Managementplanung und Rotmilanschutz in VSG – was ist zu tun? Christian Gelpke Vortrag im Rahmen der Veranstaltung der Naturschutz-Akademie Hessen „Artenhilfskonzept Rotmilan“ am 28.03.2012 in Wetzlar Der rote Faden und Was ist wichtig! • Kernpopulation erhalten • Raumnutzung + Habitat (großräumig) • Nahrungshabitat • Bruthabitat = = Landwirtschaft Wald Kernpopulationen in Hessen Untersuchungsgebiet: Schwalm – Eder Kreis 2007 Untersuchungsgebiet: Schwalm – Eder Kreis 2007 Abstände der einzelnen Horste in der Ebene (MTB Gudensberg) n=11 5534m Abstand Abstände der einzelnen Horste in der Höhenlage (Vogelschutzgebiet Knüll) Waldrandentfernungen Analyse von Flugbewegungen (absolute Zahlen) von März – Juli an einem Beispiel aus dem Kellerwald Analyse von Flugbewegungen von März – Juli an einem Beispiel aus dem Kellerwald im Bezug auf die Flächennutzung Landwirtschaft Bedeutend ist, dass Grünland (Wiese und Weide) durchgehend zu mehr als 50, teilweise bis zu etwa 70 % der Zeit während der Nahrungssuche aufgesucht wird. Darstellung eines Ausschnitts der Radienanalysen um die Horstzentren im Schwalm-Eder Kreis Landnutzung auf vier verschiedenen MTB im Schwalm-Eder Kreis 1% 1% 1% 1% 1%2% 2% 1% 2% 2% Steinbruch 3% 3% Weißkohl Sandgrube Weißkohl 3% 26% Gew ässer 4% 33% Steinbruch 2% 3% 5% Mais 5% Sonstige Gewässer Mais Weide 6% Weide Zuckerrübe 6% 6% Dorf Raps Gerste Gerste 24% Weizen Wald 10% Dorf 8% Wiese 19% Zuckerrübe Wiese Raps 10% Sonstige Stadt Stadt Weizen 10% Wald Gudensberg Fritzlar 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% 2% 3% Hafer 2% B rache 3% 5% Roggen 4% 30% Mais 5% S onstige Sonstige M ais 5% 6% S andgrube 6% Gerste Zuckerrübe 50% S tadt 6% 7% Raps Dorf W eide 10% Weide Gewässer Weizen Dorf Wiese Raps Wald W iese Gerste 22% 9% 18% W eizen W ald Borken Schwarzenborn Mittelwerte der Gründlandanteile bei unterschiedlichen Radien in Korrelation zum Bruterfolg der dort brütenden Rotmilanpaare (n=22) 50 45 Grünlandanteil in % 40 35 30 1000m 25 2000m 20 3000m 15 10 5 0 keine Brut 1 Jungvogel 2 Jungvögel Bruterfolg 3 Jungvögel Korrelation zwischen Grünlandanteil und erfolgreichen Rotmilanpaaren auf ausgewählten Messtischblättern. Korrelation zwischen Getreideanteil und erfolgreichen Rotmilanpaaren auf ausgewählten Messtischblättern. Anzahl (absolute Werte) der Feldeinheiten Mittelwerte der Anzahl der Feldeinheiten bei unterschiedlichen Radien in Korrelation zum Bruterfolg der dort brütenden Rotmilanpaare 1400 1200 1000 1000 800 2000 600 3000 400 200 0 keine Brut 1 Jungvogel 2 Jungvögel Brutstatus 3 Jungvögel Kein Grünlandumbruch • In Vogelschutzgebieten sollten Experten, Naturschutzbehörden und Landwirte eng zusammenarbeiten • Sollte tatsächlich umgebrochen werden muss vergleichbarer Ausgleich geschaffen werden • Grünlandanteil darf im 1000m Radius um den Horstbaum nicht unter 30% fallen Christian Gelpke Christian Gelpke Christian Gelpke Christian Gelpke Christian Gelpke Christian Gelpke Christian Gelpke Christian Gelpke Bewirtschaftung Beispiele aus dem Hessischen Integrierten Agrarumweltprogramm (HIAP) • Anbau von Zwischenfrüchten oder Untersaaten für eine Bodenbedeckung wie Perserklee, Senf, Ringelblume etc. ab dem 01. Oktober um die Kleinsäugerdichte im Frühjahr zu erhöhen • Förderung von Blüh- und Schonstreifen • Staffelmahd in drei Zyklen von Mai bis Juni • Dabei auf andere Bodenbrüte achten und eine Schnittgröße von 15 cm nicht unterschreiten • Wenn möglich die Bewirtschaftung auf den Flächen im wöchentlichen Rhythmus bearbeiten, so dass die Art von Mai bis Juni durchgängig Nahrung erreicht • Fehlstellen im Acker bzw. im Grünland aus der Bewirtschaftung rausnehmen bzw. schaffen „Milanfenster“ • Förderung von Milchviehwirtschaft und Mutterkuhhaltung Wald Horstreviere können im Altholz über Jahrzehnte in Benutzung stehen auch wenn sie den Besitzer wechseln oder der Horst abstürzt (absolutes Einschlagsver-bot bekannter Horstbäume §42 BNatSchG) Christian Gelpke 140. Jahrestagung - DOG Problem ist der Selbsterwerb im Horstbereich Die Naturschutzleitlinie für den Hessischen Staatswald (HESSEN-FORST 2010) beschreibt für den Rot- und Schwarzmilan verbindlich die Erhaltung der Horstbäume, für den engeren Horstbereich im Umkreis von 50 m eine Wahrung des Bestandscharakters mit Erhalt bekannter Requisitenbäume sowie für den Horstradius von 200 m die Vermeidung von Störungen von Anfang März bis Ende August durch Betriebsarbeiten und Jagdausübung •Die Naturschutzleitlinie sollte bei zukünftigen Management auch für Privat- und Kommunalwald berücksichtigt werden •So weit es geht ein Horstbetreuersystem auf ehrenamtlicher Basis Eine gleichmäßige starke Auflichtung (Großschirmschlag) führt meist zum Verlust der Bruthabitateignung Die Schwierigkeit Horste zu finden Vielen Dank!
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