E äi h Europäisches Zivilverfahrensrecht 1. EuZVR – Was ist das?

Europäisches Zivilverfahrensrecht
WS 2009/10
Europäisches
E
äi h
Zivilverfahrensrecht
WS 2009/10
Europäisches Zivilverfahrensrecht
Ulrike Frauenberger-Pfeiler
Europäisches Zivilverfahrensrecht
1. EuZVR – Was ist das?
2. Rechtsquellen des EuZVR
3. Historische Entwicklung im Rahmen der
Europäischen Gemeinschaft
4. Die Regelungstechnik im EuZVR
5. Zukunftsperspektiven
6. Die Auslegung der europäischen
Rechtsakte
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1. EuZVR – Was ist das?
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1
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Begriff
EuZVR ist die Summe aller Normen des
europäischen
p
Gesetzgebers,
g
, die bestimmte
Aspekte von Zivilverfahren mit
grenzüberschreitendem Bezug regeln.
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Abgrenzung zum internationalen
ZVR
 IZVR ist die Summe aller Normen, die das
Zivilverfahrensrecht in Fällen mit
Auslandsbezug regeln.
 Das EuZVR ist zur Gänze Teil des IZVR
 Bedarf an Regelungen des IZVR
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Gerichtsgewalt
 Völkerrechtliche Grenzen
Immunität, Exterritorialität
Spezialübereinkommen
 Europarechtliche Grenzen
 Autonome, durch innerstaatliche
Regelungen gesetzte Grenzen
zB Österreich
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Regelungsbereiche und Begriffe
 Internationale Zuständigkeit
 Internationale Streitanhängigkeit
 Internationale Rechtshilfe
 Internationale Zustellung
 Internationale Beweisaufnahme
 Anerkennung ausländischer Entscheidungen
 Vollstreckung ausländischer Entscheidungen
 Das System der EuGVVO
 Das System der EuVTVO
 Europäische Vollstreckungstitel
 Europäische Verfahren zur Schaffung „Europäischer
Vollstreckungstitel“
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Rangordnung der Rechtsquellen
1. Völkerrecht
2. Europarecht
3. Nationales Recht
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2. Rechtsquellen des EuZVR
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Rechtsquellen

Brüsseler Übereinkommen (EuGVÜ)

Luganer Übereinkommen 1988 (LGVÜ)

VO (EG) Nr. 44/2000

VO (EG) Nr. 805/2004
- Europäische Vollstreckungstitel-Verordnung oder EuVTVO

VO (EG) Nr. 2201/2003
- Brüssel-IIa-Verordnung oder EheVO II

VO (EG) Nr. 1348/2000
- Zustell-Verordnung oder ZustellVO (bis 12.11.2008)

VO (EG) Nr
Nr. 1393/2007
- Zustell-Verordnung
Zustell Verordnung oder ZustellVO (ab 13
13.11.2008;
11 2008; auch für Dk)

VO (EG) Nr. 1206/2001
- Beweisaufnahme-Verordnung oder EuBVO

RL 2003/8/EG
- Prozesskostenhilfe-Richtlinie

VO (EG) Nr. 1346/2000
- Insolvenzverfahren-Verordnung oder EuInsVO

VO (EG) Nr. 1896/2006
- Europäisches Mahnverfahren oder EuMahnVO

VO (EG) Nr. 861/2007
- Europäisches Bagatellverfahren oder EuBagVO

RL 2008/52/EG
- Mediationsrichtlinie

VO (EG) Nr. 4/2009
- Unterhalts-Verordnung (auch in Dk umgesetzt) (anwdb vorauss 18.6.2011)
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- Brüssel-I-Verordnung oder EuGVVO
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3. Historische Entwicklung des
EuZVR im Rahmen der
Europäischen Gemeinschaft
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Rechtsquellen zur Bestimmung der
internationalen Zuständigkeit
personen-, familien-,
erbrechtl
Angelegenheiten
EheVO II
Transportrecht-Übk
§ 99
§ 27a EuGVÜ
EuGVVO
JN
zB
§§ 76,
107, 108,
114
§ 28 JN
Überseeische
EU-Staaten o. DK;
EuVTVO
Gebiete zB Aruba
Die Anwendung
der EuGVVO
vermögensrechtliche
wird durch ein völkerrechtliches
Angelegenheiten
LGVÜ
Übereinkommen auf DK erstreckt
CH, N, ISL
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Regelungskompetenz
Europäische Union
Art 8
EUV/EGV
Art 10
EUV/EAGV
EG
EAG
(Art 1-7 EUV)
Art 11-28 EUV
GASP
1. Säule
Gemeinschaftsrecht
Rechtsordnung sui generis
G
i
Gemeinsame
Außenund
SicherheitsPolitik
2. Säule
Unionsrecht
Völkerrecht
Art 29-42 EUV
PJZS
P li ili h und
d
Polizeiliche
justizielle
Zusammenarbeit
in
Strafsachen
3. Säule
Unionsrecht
Völkerrecht
Bestimmungen betreffend die Verstärkte Zusammenarbeit Art 43-45 EUV
Schlussbestimmungen Art 46-53 EUV
Unionsrecht - Völkerrecht
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Rechtsgrundlage für das EuGVÜ
Art 293 (ex 220) EG lautet:
Verhandlung über Gleichstellung der
Staatsangehörigen
Soweit erforderlich, leiten die Mitgliedstaaten
untereinander Verhandlungen ein,
ein um zugunsten
ihrer Staatsangehörigen folgendes sicherzustellen:
- ...
- die Vereinfachung der Förmlichkeiten für die
gegenseitige Anerkennung und Vollstreckung
richterlicher Entscheidungen und
Schiedssprüche.
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Rechtsgrundlage für VO und RL
Art 61c EG lautet:
Maßnahmen zum Aufbau eines Raumes der Freiheit, der
Sicherheit und des Rechts
Zum schrittweisen Aufbau eines Raumes der Freiheit, der
Si h h it und
Sicherheit
d des
d R
Rechts
ht erlässt
lä t d
der R
Ratt
a)…
b)…
c) Maßnahmen im Bereich der justiziellen
Zusammenarbeit in Zivilsachen nach Art 65;
d)…
e)…
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Rechtsgrundlage für VO und RL II
Art 65 EG lautet:
Die Maßnahmen im Bereich der justiziellen Zusammenarbeit in Zivilsachen mit
grenzüberschreitenden Bezügen, die, soweit sie für das reibungslose Funktionieren des
Binnenmarktes erforderlich sind, nach Art 67 zu treffen sind, schließen ein:
a) Verbesserung und Vereinfachung
– des Systems für die grenzüberschreitende Zustellung gerichtlicher und
außergerichtlicher Schriftstücke;
– der Zusammenarbeit bei der Erhebung von Beweismitteln;
– der Anerkennung und Vollstreckung gerichtlicher und
außergerichtlicher Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen;
b) Förderung der Vereinbarkeit der in den Mitgliedstaaten geltenden
Kollisionsnormen und Vorschriften zur Vermeidung von Kompetenzkonflikten;
c) Beseitigung der Hindernisse für eine reibungslose Abwicklung von
Zivilverfahren, erforderlichenfalls durch Förderung der Vereinbarkeit der in den
Mitgliedstaaten geltenden zivilrechtlichen Verfahrensvorschriften.
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4 Die
4.
Di R
Regelungstechnik
l
h ik im
i
EuZVR
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Internationale Zuständigkeit
 Regelung in bilateralen Verträgen –
compétence indirecte
 Regelung in EuGVÜ, LGVÜ, EuGVVO,
EheVO II – compétence directe
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Anerkennung und Vollstreckung
 Das Vollstreckbarerklärungsverfahren
nach dem EuGVÜ
 Das
D V
Vollstreckbarerklärungsverfahren
ll t kb
klä
f h
nach der EuGVVO
 Das Bestätigungsverfahren nach der
EuVTVO
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Europäische Vollstreckungstitel
 Schaffung eines EuVT durch Bestätigung
im Ursprungsstaat
 EuMahnVO und EuBagVO: Entfall
des Vollstreckbarerklärungsverfahrens und
des Bestätigungsverfahrens (iS der EuVTVO)
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5. Zukunftsperspektiven
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Ausblick – Vorhaben I
 Rom III – Scheidungsrecht
beschränkte Möglichkeit einer
Gerichtsstands- und
Rechtswahlvereinbarung
h
hl
b
Anwendbares Recht mangels Rechtswahl –
Kaskadenlösung
Zeitpunkt der Annahme des Vorhabens
unklar
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Ausblick – Vorhaben II
 Rom IV – Erbrecht
 Derzeit im Erbrecht keine europarechtlichen Regeln
 Grünbuch zum
 Kollisionsrecht
 Zuständigkeit, Anerkennung und Vollstreckung
 Europäischer Erbschein/Register
 Rom V – Ehegüterrecht
 Derzeit keine europarechtlichen Bestimmungen oder
internationale Übereinkommen
 Kollisionsrecht
 Zuständigkeit/Anerkennung und Vollstreckung
 Abschaffung des Exequaturverfahrens
 Erst am Anfang der Entwicklung
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6. Die
6
Di A
Auslegung
l
d
der
europäischen Rechtsakte
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Vorabentscheidungsverfahren
(Art 234 EG)
 Auslegungsmonopol des EuGH
 Wahrung der Rechtseinheit
 Vorlage von Rechtsfragen an den EuGH durch nationale
Gerichte
 Das nationale Verfahren ist zu unterbrechen
 Veröffentlichung des Vorabentscheidungsersuchens im
Amtsblatt
 Sämtliche MS und Organe der EU können
Stellungnahmen abgeben
 Mündliche Verhandlung
 Schlussanträge des Generalanwaltes
 Urteilsspruch
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Auslegungsmethoden
 Begriffe sind vertrags- und
verordnungsautonom auszulegen
Ö kein Rückgriff auf nationales Recht
 Alle Sprachfassungen verbindlich
 Wortauslegung nur begrenzt möglich
 Verwendung rechtsvergleichender,
systematischer oder teleologischer
Argumente
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EuGVVO
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Sachlicher Anwendungsbereich
Art 1
 ZivilZi il und
d Handelssachen
H d l
h ((auff di
die A
Artt d
der
Gerichtsbarkeit kommt es nicht an)
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Sachlicher Anwendungsbereich
Art 1
 Ausgenommen sind:
Steuer- und Zollsachen
Verwaltungsrechtliche Angelegenheiten
Personenstand
Rechts- und Handlungsfähigkeit
Gesetzliche Vertretung natürlicher Personen
Eheliche Güterstände
Erbrecht einschließlich Testamentsrecht
Konkurse Ausgleiche und ähnliche Verfahren
Soziale Sicherheit
Schiedsgerichtsbarkeit
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Zeitlicher Anwendungsbereich
Art 66
 1. 3. 2002 (Belgien, Dänemark, Deutschland,
Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland,
Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich,
Portugal, Schweden, Spanien, Vereinigtes
Königreich)
 1. 5. 2004 (Estland, Lettland, Malta, Litauen,
Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien,
Ungarn und Zypern)
 1. 1. 2007 (Bulgarien und Rumänien)
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Räumlich-persönlicher
Anwendungsbereich
 Keine einheitliche Definition
 Anknüpfungsmomente der EuGVVO:
Wohnsitz/Sitz des Beklagten
Belegenheit
g
der unbeweglichen
g
Sache
Sitz einer Gesellschaft
Ort der Registrierung eines Rechts
Ort der Zweigniederlassung
Gericht der Zwangsvollstreckung bei
exekutionsrechtlichen Klagen
Das durch Vereinbarung gewählte Gericht
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Räumlich-persönlicher
Anwendungsbereich
 Auslandsbezug des Sachverhalts?
GroupJosi/Universal (EuGH Rs C-412/98)
Owusu/Jackson ((EuGH Rs C-281/02))
 Änderung der
Anwendungsvoraussetzungen während
des Verfahrens
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Zuständigkeitssystem
 Allgemeiner Gerichtsstand (Art 2): actor sequitur
forum rei
 Wahlgerichtsstände (Art 5 bis 7): wenn der Beklagte in
einem anderen Mtglstaat seinen Wohnsitz hat
 Schutzvorschriften (Art 8 bis 21): gehen in ihrem
Anwendungsbereich
d
b
hd
den üb
übrigen Bestimmungen vor
 Ausschließliche Zuständigkeiten: verdrängen alle
anderen Zuständigkeitsvorschriften (keine
Vereinbarung keine Einlassung in das Verfahren)
 Zuständigkeitsvereinbarung (Art 23)
 Rügelose Einlassung des Beklagten in das Verfahren
(Art 24)
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Checkliste nach der „Wertigkeit“
der Gerichtsstände
Zivil- oder
Handelssache
Ausgeschlossener
Sachverhalt?
Zeitlicher
Anwendungsbereich
Zwangsgerichtsstand
Versicherungs
sache
Verbrauchersache
Arbeitsrechtl
Streitigkeit
Wahlgerichtsstand
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Gerichtsstandsvereinbarung
Allgemeiner
Gerichtsstand
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Vertragsgerichtsstand Art 5 Z 1
 Vertraglicher Anspruch: autonom
auszulegen-> dies ist jede Verpflichtung,
die die Parteien freiwillig eingegangen
sind
 Auch wenn der Vertrag selbst
Prozessgegenstand ist
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Vertragsgerichtsstand Art 5 Z 1
 Bestimmung des Erfüllungsortes
Vereinbarung
b
Art 5 Z 1 lit a
Art 5 Z 1 lit b
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Vertragsgerichtsstand Art 5 Z 1 lit b
 Kaufvertrag über bewegliche Sachen
Erfüllungsort: Ort, wo die Lieferung
tatsächlich erfolgt ist, oder hätte erfolgen
sollen
ll
 Dienstleistungsverträge
Erfüllungsort: Ort, wo die Dienstleistung
tatsächlich erfolgt ist oder hätte erfolgen
sollen
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Vertragsgerichtsstand Art 5 Z 1 lit a
 Verträge, die weder Kauf- noch
Dienstleistungsverträge sind
 Verträge, deren Erfüllungsort außerhalb
der Mitgliedstaaten liegt
 Kaufverträge über unbewegliche Sachen
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Vertragsgerichtsstand Art 5 Z 1 lit a
 Gesetzlicher Erfüllungsort:
Jede Verpflichtung aus dem Vertrag kann einen
eigenen Erfüllungsort haben
Sekundärverpflichtungen richten sich nach der
Primärverpflichtung
Nur der Erfüllungsort für die konkret eingeklagte
Verpflichtung ist gerichtsstandsbegründend
Vereinbarung (AGB)
Bestimmung durch das anwendbare Recht, das
seinerseits durch Rechtswahl der Parteien oder das
IPR des angerufenen Gerichts bestimmt wird.
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Europäisches Zivilverfahrensrecht
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Weitere Wahlgerichtsstände
 Gerichtsstand für
Unterhaltsstreitigkeiten Art 5 Z 2
Klägergerichtsstand auch am Ort des
gewöhnlichen Aufenthalts
 Gerichtsstand für Deliktsklagen Art 5 Z 3
Ubiquitätstheorie: Gerichtsstand sowohl am
Handlungsort als auch am Erfolgsort
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Weitere Wahlgerichtsstände
 Gerichtsstand des Adhäsionsverfahrens
Art 5 Z 4
 Gerichtsstand der Niederlassung Art 5 Z 5
 Gerichtsstand
G i ht t d d
der St
Streitgenossenschaft
it
h ft
Art 6 Z 1
 Gerichtsstand der Gewährleistungs- und
Interventionsklage Art 6 Z 2
 Gerichtsstand der Widerklage Art 6 Z 3
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GS in Versicherungssachen
 Ausschließliche Zuständigkeit
 Personenbezogen (Zession führt zum
V l td
Verlust
der SSchutzbestimmungen)
h t b ti
)
 Anknüpfungspunkt für BeklagtenGS ist
neben dem Wohnsitz auch eine
Niederlassung
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GS in Versicherungssachen
 Anwendungsbereich
Privatversicherung
Direktversicherung (Group Josi/Universal
(EuGH Rs C-412/98))
Sonderregeln für Großrisiken (Art 14)
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Europäisches Zivilverfahrensrecht
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GS in Versicherungssachen
 Klagen gegen den Versicherer:
 Vor den Gerichten seines Sitzstaates (Art 9 Abs 1 lit a)
 Aktivgerichtsstand des Versicherungsnehmers, Versicherten,
Begünstigten (Art 9 Abs 1 lit b)
 Mitversicherer können vor jenem Gericht geklagt werden, das
für das Verfahren gegen den Hauptversicherer zuständig ist
(Art 9 Abs 1 lit c)
 Bei Versicherung unbeweglicher Sachen oder
Haftpflichtversicherung kann die Klage am Ort des
Schadenseintrittes erhoben werden.
 Haftpflichtversicherung: Direktklage des Geschädigten am Sitz
des Versicherers, Versicherungsnehmers, Ort des
schädigenden Ereignisses oder Ort der versicherten Sache
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GS in Versicherungssachen
 Klagen des Versicherers gegen den
Versicherungsnehmer
g
(Art
(
12):
)
Am Wohnsitz des Versicherungsnehmers
 Gerichtsstandsvereinbarungen
eingeschränkt zulässig (Art 13)
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GS in Verbrauchersachen
 Verbrauchereigenschaft
 Erfasste Vertragstypen
 Aktivgerichtsstand
 Prorogationsbestimmungen
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GS in Verbrauchersachen
 Verbrauchereigenschaft
Wenn eine Person einen Vertrag
abgeschlossen hat, der nicht beruflichen
oder
d gewerblichen
bl h Zwecken
k d
dient
„Infektionstheorie“
Vertragspartner muss ein Unternehmer sein
(Vertrag wird zu beruflichen oder
gewerblichen Zwecken abgeschlossen)
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GS in Verbrauchersachen
 Erfasste Vertragstypen
Verträge (Definition wie in Art 5 Z 1)
Keine Beförderungsverträge, es sei denn es handelt
sich um Pauschalreisen
Ratenkauf beweglicher Sachen
Darlehen, das in Raten zurückzuzahlen ist oder ein
anderes Kreditgeschäft, das zur Finanzierung des
Kaufs beweglicher Sachen dient
Verträge als Folge gewerblicher Tätigkeit des
Unternehmers im Staat des Verbrauchers oder als
Folge der Ausrichtung der Tätigkeit des
Unternehmers auf den Staat des Verbrauchers
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GS in Verbrauchersachen
 Aktivgerichtsstand
Am Wohnsitz des Verbrauchers (auch
Regelung
g
g der örtlichen Zuständigkeit)
g
)
 Oder Klage des Verbrauchers am Sitz des
Unternehmers
 Der Unternehmer kann den Verbraucher
nur gem Art 2 klagen
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GS in Verbrauchersachen
 Gerichtsstandsvereinbarung (Art 17)
Entweder nach Entstehung der Streitigkeit
Oder Einräumung zusätzlicher
Gerichtsstände für den Verbraucher,, wo er
den Unternehmer klagen kann
Oder beide Vertragsparteien haben ihren
gewöhnlichen Aufenthalt im selben Staat,
vereinbaren die Zuständigkeit der Gerichte
dieses Staates und dies ist nach dem Recht
dieses Staates zulässig
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GS in Arbeitssachen
 Individuelle Arbeitsverträge (autonome Auslegung)
 Weisungsgebundenheit, soziale Abhängigkeit
 Eingliederung des Arbeitnehmers in den Betrieb des
Arbeitgebers
 Arbeitnehmer hat Wahlrecht zwischen mehreren GS:
 Die Gerichte des Staates, in denen der Arbeitsgeber seinen
Wohnsitz hat
 Vor den Gerichten des gewöhnlichen Arbeitsortes
 Am Sitz der Niederlassung des Arbeitsgebers, die diesen
eingestellt hat, wenn die Arbeit nicht immer im selben Staat
verrichtet wird
 Arbeitgeber kann nur gem Art 2 klagen (Art 20)
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GS in Arbeitssachen
 Gerichtsstandsvereinbarung (Art 21)
Entweder nach Entstehung der Streitigkeit
Oder Einräumung zusätzlicher
Gerichtsstände für den Arbeitnehmer, wo er
den Arbeitgeber klagen kann
WS 2009/10
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Zwangszuständigkeiten
 Keine Gerichtsstandsvereinbarungen
 Von Amts wegen in jeder Lage des
Verfahrens wahrzunehmen
 Unabhängig vom Wohnsitz (Drittstaater!)
 Bei Verletzung: Verweigerung der
Anerkennung der Entscheidung
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Zwangszuständigkeiten (Art 22)
 Gerichtsstand der belegenen Sache
Dingliche Rechte
Miete und Pacht/Ferienhausmiete
 Gesellschaftsrechtliche Klagen
 Klagen im Zshg mit öffentlichen Registern
 Klagen im Zshg mit der Zwangsvollstreckung
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Gerichtsstandsvereinbarungen
(Art 23)
 Räumlich-persönlicher Anwendungsbereich
 Bestimmtheit
 Formerfordernisse
Schriftlichkeit, Mündlichkeit mit schriftlicher
Bestätigung
Entstandene Gepflogenheiten
Internationaler Handelsbrauch
 Wirkung
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Rügelose Einlassung des Beklagten
(Art 24)
 Nicht bei Vorliegen von
Zwangszuständigkeiten
 Vorbringen zum Verfahren ohne die
Zuständigkeit zu rügen
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Zuständigkeitsprüfung
durch den Richter
Zivil- oder
Handelssache
Ausgeschlossener
Sachverhalt?
Zeitlicher
Anwendungsbereich
Zwangsgerichtsstand?
ja
nein
Ausspruch der
Unzuständigkeit
Zustellung an den
Beklagten
Einlassung des
Beklagten?
ja
rechtzeitige
Zuständigkeitsrüge?
nein
amtswegige Prüfung
der Zuständigkeit
nein
ja
Prüfung der
Zuständigkeit durch
das Gericht
Verfahren
Ausspruch der
Unzuständigkeit
WS 2009/10
Verfahren /
Entscheidung
Ausspruch der
Unzuständigkeit
Verfahren /
Entscheidung
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Einstweilige Maßnahmen Art 31
 Begriff wird autonom und weit ausgelegt
 Sachnähe des Gerichts
Van Uden Maritime/Deco-Line KG (EuGH, Rs C391/95)
Mietz/Intership Yachting Sneek (EuGH, Rs C-99/96)
 Wahl zwischen nationalem Zuständigkeitsrecht
und EuGVVO- (Hauptsache-) Gerichtsständen
 Anerkennung und Vollstreckung von
Entscheidungen nur, wenn dem Gegner
rechtliches Gehör gewährt worden war
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Europäische Streitanhängigkeit
Art 27ff
 Zweck
 Identität der Parteien
 Identität des Streitgegenstandes
Kernpunkttheorie Gubisch/Palumbo,
Gubisch/Palumbo EuGH Rs
144/86
 Maßgeblicher Zeitpunkt
 Unterbrechung des Verfahrens, Zurückweisung
der Klage
 „Torpedoklagen“
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Europäisches Zivilverfahrensrecht
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Anerkennung und
V ll
Vollstreckung
k
von
Entscheidungen
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20
Europäisches Zivilverfahrensrecht
WS 2009/10
Anerkennung und Vollstreckung
Art 32ff
 Anerkennungsfähige Entscheidungen
 Gründe zur Verweigerung der
Anerkennung und Vollstreckung
 Das Verfahren zur Anerkennung
 Vollstreckbareklärungsverfahren
 Verhältnis zum österreichischen Recht
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Anerkennung und Vollstreckung
Art 32ff
 Entscheidungen:
Alle Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen aus
den Mitgliedstaaten, die ihre Zuständigkeit auf die
EuGVVO stützen
Alle Entscheidungen
g in Zivil- und Handelssachen aus
den Mitgliedstaaten, die ihre Zuständigkeit auf
nationales Recht stützen (also gegen Drittstaater
gerichtet sind oder reine Binnenfälle zum
Gegenstand haben)
Auf die Art der Entscheidung kommt es nicht an
(Urteile, Beschlüsse, Zahlungsbefehle,…)
 Gerichtliche Vergleiche, öffentliche Urkunden
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Anerkennung und Vollstreckung
Art 32ff
 Anerkennung ist die Wirkungserstreckung
der Entscheidungswirkungen der
ausländischen Entscheidung
g
 Vollstreckbarerklärung (Exequatur) ist
die Verleihung der Vollstreckungswirkung
für jenes Land, in dem die Vollstreckung
durchgeführt werden soll
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Europäisches Zivilverfahrensrecht
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Anerkennung und Vollstreckung
das System
Feststellungs-,
Gestaltungsurteil
Leistungsurteil
Anerkennung
ipso iure
Anerkennung
ipso iure
Die Anerkennung
ist strittig
in jedem Fall
notwendig
ein Verfahren
ist anhängig
Zwischenfeststellungsantrag Art 33
(3), § 236 (3) ZPO
ein Verfahren
ist nicht anhängig
Feststellung der
Anerkennung
Art 33 (2), § 85 EO
Vollstreckbarerklärungsverfahren
Art 38ff, § 82ff EO
Überprüfung der Anerkennungsverweigerungsgründe
(erst auf Antrag des Verfahrensgegners)
KEINE Überprüfung der Richtigkeit der Entscheidung (Art 36)
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Gründe, die Anerkennung und/oder
Vollstreckung zu verweigern
(Art 34f)
 Widerspruch zum ordre public
 Zustellfehler bei der Verfahrenseinleitung gegen den
Beklagten
 Verfahrenseinleitendes Schriftstück
 Rechtzeitigkeit der Zustellung
 Art und Weise der Zustellung
 Pflicht zur Erhebung eines Rechtsmittels
 Unvereinbarkeit mit einer anderen Entscheidung
 Verletzung der Zwangszuständigkeiten oder der
Schutzbestimmungen für Verbraucher und
Versicherungsnehmer (Art 35)
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Vollstreckbarerklärungsverfahren
 Vollstreckbarkeit der Entscheidung, nicht
Rechtskraft
 Zuständigkeit
 Antrag
 Prüfung durch das Gericht
 Wirkung der Vollstreckbarerklärung
 Rechtsmittel
 Zwangsvollstreckung
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EuVTVO
VO (EG) Nr. 805/2004, ABl L 2004/143, 15, geändert
ABl L 2005/300, 6 und ABl L 2008/50, 71.
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Ziele
 Erleichteter Zugang zur Vollstreckung
unbestrittener Forderungen in anderen
Mitgliedstaaten der EU
 Automatische Anerkennung
 Abschaffung des
Vollstreckbarerklärungsverfahrens
 Verringerung des Verfahrensaufwandes
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Anwendungsbereich
 Sachlicher Anwendungsbereich
Zivil- und Handelssache (auf die Art der
Gerichtsbarkeit kommt es nicht an)
Ausnahmen: Steuer- und Zollsachen,
verwaltungsrechtliche Angelegenheiten, acta
iure imperii, statusrechtliche Verfahren,
Insolvenzverfahren, soziale Sicherheit,
Schiedsgerichtsbarkeit
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Anwendungsbereich
 Zeitlicher Anwendungsbereich: gilt seit
dem 21.10.2005;; sie ist auch auf Titel
anzuwenden, die nach dem formellen
Inkrafttreten am 21.1.2005 entstanden
sind
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Anwendungsbereich
 Räumlich-persönlicher
Anwendungsbereich: VO ist auf Titel
anwendbar,
db
di
die iin einem
i
Mit
Mitgliedstaat
li d t t
mit Ausnahme Dänemarks erlassen
wurden. Auf das Vorliegen sonstiger
Anknüpfungspunkte kommt es nicht an
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Anwendungsbereich
 Unbestrittene Geldforderungen
Ausdrücklich anerkannte Geldforderungen
Anerkenntnis Vergleich Notariatsakte
Sä
Säumnisentscheidungen
i t h id g
Zahlungsbefehl, Zahlungsauftrag, VU infolge
Nichterstattung der KB, VU infolge
Nichterscheinen zur vorbereitenden TS
Säumnisentscheidungen nach einmaligem
Bestreiten und anschließender Säumnis
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Europäisches Zivilverfahrensrecht
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Voraussetzungen für die Erlassung
eines EuVT
Ausdrücklich
anerkannte
Forderungen
Säumnisentscheidungen
Vollstreckbarkeit
Verbraucher?
nein
ja
Verbrauchervertrag
Einhaltung der Zuständigkeit gem Art 22 und
Art 8ff EuGVVO?
Wohnsitz im
Gerichtsstaat?
Einhaltung der Mindestvorschriften gem Art
12ff?
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Mindestvorschriften
 Befolgungsregeln: Überprüft wird, ob das Vorgehen
nach nationalem Recht den Mindestvorschriften
entsprochen hat
 Rechtliches Gehör (Art 13 und 14)
 Zustellformen, die eine Bestätigung als EuVT jedenfalls
ermöglichen
ö li h
 Zustellformen, die eine Bestätigung nur ermöglichen, wenn
ein Zustellmangel bekämpft werden kann
 Mindestinformation
 Über Parteien, Höhe der Forderung und Zinsen,
Forderungsgrund, Belehrung über (Nicht-) Bestreitung der
Forderung
 Heilung nach Art 18 möglich
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Bestätigung als EuVT
 Formblatt in Anhang I
 Auch nur für Teile möglich
 In Sprache der Entscheidung
 „Rechtsbehelfe“:
Rechtsbehelfe“: Antrag (Art 10) auf
Berichtigung:
Entscheidung und Bestätigung weichen
voneinander ab
Widerruf:
Bestätigung eindeutig zu Unrecht erteilt
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Europäisches Zivilverfahrensrecht
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Verfahrensablauf
Aufhebung oder
Berichtigung des
Leistungstitels
Leistungstitel
vollstreckbar
Wiedereintritt
der
Vollstreckbarkeit
Anfechtung des
Leistungstitels
Bestätigung über Aussetzung oder Einschränkung der Vollstreckbarkeit
Prüfung der Voraus- Bestätigung
setzungen für Best als EuvT
als EuVT
Antrag auf Bestätigung
als EuVT jederzeit
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Antrag auf
Widerruf
Antrag auf
Berichtigung
Antrag auf Bestätigung
über Aussetzung oder Einschränkung der Vollstreckbarkeit
Ausstellung einer
Ersatzbestätigung
Antrag auf
Ersatzbestätigung
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Überprüfung des EuVT
 Zustellmangel nach Art 19 Abs 1 lit a)
 Wiedereinsetzung nach Art 19 Abs 1 lit b)
 Verordnung überlässt es den MS, hier
eine
i großzügigere
ß ü i
Überprüfungsmöglichkeit zu regeln
 -> Bestätigung über die
Nichtvollstreckbarkeit bzw Beschränkung
auszustellen (Art 6 Abs 2)
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Vollstreckungsverfahren
 Richtet sich nach nationalen Recht
g g der Entscheidung
g und des
 Ausfertigung
EuVT samt Übersetzung in die jeweilige
Amtssprache
 Keine Nachprüfung in der Sache
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Europäisches Zivilverfahrensrecht
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Vollstreckungsverfahren II
 Verweigerung der Vollstreckung (Art 21)
EuVT mit einer früheren Entscheidung
unvereinbar
 Aussetzung oder Beschränkung der
Vollstreckung (Art 23)
Schuldner hat einen Rechtsbehelf gegen die
Entscheidung eingelegt
Schuldner hat die Berichtigung oder den
Widerruf des EuVT beantragt
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Wirkung eines EuVT
System der EuVTVO:
fakultativ
Vollstreckung eines
Leistungsurteils
Anerkennung ipso
iure nach der
EuGVVO
Anerkennung
ipso iure
Vollstreckbarerklärungsverfahren
im
Vollstreckungsland
Bestätigungsverfahren im
Ursprungsland
Überprüfung der
Voraussetzungen zur
Erlassung eines
EuVT
Überprüfung der
Anerkennungsverweigerungsgründe
Wirkung nur in
jenem Land, in dem
der Titel für
vollstreckbar erklärt
wurde
Wirkung in allen
Mitgliedstaaten mit
Ausnahme Dk
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System der EuGVVO:
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EuMahnVO
VO (EG) Nr. 1896/2006, ABl L 2006/399, 1
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Ziele
 Vereinfachung und Beschleunigung
grenzüberschreitender Verfahren
 Verringerung der Verfahrenskosten
 Freier Verkehr Europäischer
Zahlungsbefehle
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Anwendungsbereich
 Sachlicher Anwendungsbereich
Zivil- oder Handelssache (ohne dass es auf die Art
der Gerichtsbarkeit ankommt)
Ausnahmen: Steuer- und Zollsachen,,
verwaltungsrechtliche Angelegenheiten, Haftung
des Staates für acta iure imperii, eheliche
Güterstände, Erbrecht, Testamentsrecht,
Insolvenzverfahren, Soziale Sicherheit,
Ansprüche aus außervertraglichen
Schuldverhältnissen
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Anwendungsbereich
 Zeitlicher Anwendungsbereich
ab dem 12. 12. 2008
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Anwendungsbereich
 Räumlich-persönlicher
Anwendungsbereich
Die EuMahnVO ist in allen Mitgliedstaaten
anwendbar mit Ausnahme Dk
Es muss eine grenzüberschreitende
Streitigkeit vorliegen: wenigstens eine der
Parteien muss ihren Wohnsitz oder
gewöhnlichen Aufenthalt in einem anderen
Mitgliedstaat als dem des angerufenen
Gerichts haben
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Anwendungsbereich
Bezifferte Geldforderungen aus Vertrag
außervertragliche Ansprüche, die
Gegenstand einer Vereinbarung oder eines
Anerkenntnisses sind
bezifferte Geldforderungen, die sich aus
gemeinsamem Eigentum an unbeweglichen
Sachen ergeben
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Zuständigkeit
 Internationale Zuständigkeit
EuGVVO, Art 6 (2) EuMahnVO (Verbraucher)
 Sachliche Zuständigkeit
g
Nationales Recht
 Örtliche Zuständigkeit
EuGVVO, Art 6 (2) EuMahnVO, Nationales
Recht
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Europäisches Zivilverfahrensrecht
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Prüfung des Antrags






Anwendungsbereich (Art 2)
grenzüberschreitende Rechtssache (Art 3)
b iff t und
bezifferte
d fällige
fälli Geldforderungen
G ldf d
(Art
(A t 4)
Zuständigkeit (Art 6)
formelle Antragsvoraussetzungen (Art 7)
Schlüssigkeitsprüfung (Art 8)
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Verbesserung des Antrags
 Formblatt B
 Fehlen formeller
Antragsvoraussetzung(en) (Art 7)
nicht, wenn Forderung offensichtlich
unbegründet oder Antrag unzulässig
 Gericht setzt eine angemessene,
verlängerbare Frist
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Zurückweisung des Antrags
 Formblatt D
 Gründe:
Offensichtliche Unbegründetheit
Voraussetzungen der Art 2
2, 3
3, 4
4, 6 fehlen
Formelle Antragsvoraussetzungen (Art 7)
fehlen trotz Verbesserungsauftrag
 Unanfechtbarkeit der Zurückweisung, ein
erneuter Antrag kann aber eingebracht
werden
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Europäisches Zivilverfahrensrecht
WS 2009/10
Änderung des Antrags
 Formblatt C
 Voraussetzungen für die Erlassung eines EuZB
nur für einen Teil der Forderung erfüllt
 Antragsteller kann innerhalb einer vom Gericht
festgesetzten Frist
den Vorschlag annehmen -> EuZB
den Vorschlag ablehnen oder nicht antworten ->
Zurückweisung des gesamten Antrags
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Erlassung des EuZB
 Formblatt E
 Voraussetzungen des Art 8 erfüllt
g nach Antrag
g
 30 Tage
 Belehrungen gem Art 12 Abs 3 und 4
 Zustellungen gem nationalem Recht in
Übereinstimmung mit Art 13 – 15 oder
EuZVO
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Einspruch
 Formblatt F (nicht zwingend)
 Unbegründet
 Keine Anwaltspflicht
 Frist: 30 Tage; Postlauf zählt nicht mit
 Nach fristgerechtem Einspruch erfolgt
die Überleitung in das ordentliche
Verfahren, es sei denn, es ist gem Art 7
Abs 4 zu beenden
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Europäisches Zivilverfahrensrecht
WS 2009/10
Vollstreckung
 Nach Ablauf der Einspruchsfrist ist der ZB
rechtskräftig und vollstreckbar
 Bestätigung der Vollstreckbarkeit mittels
Formblatt G
 EuZB = Vollstreckungstitel in allen
Mitgliedstaaten
 Keine Überprüfung des EuZB in der Sache
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Vollstreckungsverfahren
 Richtet sich grundsätzlich nach
nationalem Recht
 Ausfertigung des EuZB samt Übersetzung
in die jeweilige Amtssprache
 Verweigerung der Vollstreckung:
Unvereinbarkeit mit einer früher
ergangenen Entscheidung (Art 22 Abs 1)
Zahlung der Klagsforderung durch den
Antragsgegner (Art 22 Abs 2)
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Überprüfung nach Rechtskraft
 Zustellmangel gem Art 20 Abs 1 lit a)
 Wiedereinsetzung gem Art 20 Abs 1 lit b)
 Erlassung des EuZB offensichtlich zu
U
Unrecht
ht gem A
Artt 20 Ab
Abs 2
-> Nichtigerklärung des EuZB
-> oder Zurückweisung des
Überprüfungsantrags, der EuZB bleibt
in Kraft
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EuBagVO
VO (EG) Nr 861/2007, ABl L 2007/199, 1
WS 2009/10
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Ziele
 Erleichterung des Zugangs zum Recht
 Vereinfachung und Beschleunigung von
Streitigkeiten mit geringem Streitwert
 Reduktion der Verfahrenskosten
 Auch hier: Abschaffung des
Exequaturverfahrens
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Anwendungsbereich
 Sachlicher Anwendungsbereich
 Zivil- oder Handelssache (ohne dass es auf die Art der
Gerichtsbarkeit ankommt)
 Ausnahmen: Steuer- und Zollsachen, verwaltungsrechtliche
Angelegenheiten Haftung des Staates für acta iure imperii
Angelegenheiten,
personenrechtliche Verfahren, eheliche Güterstände,
Erbrecht, Testamentsrecht, Insolvenzverfahren, Soziale
Sicherheit, Schiedsgerichtsbarkeit,
Arbeitsrecht, Miete oder Pacht unbeweglicher Sachen mit
Ausnahme von Geldforderungen, Klagen wegen Verletzung der
Privatsphäre oder der Persönlichkeitsrechte incl
Ehrverletzungen
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Anwendungsbereich
 Zeitlicher Anwendungsbereich
ab dem 1. 1. 2009
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Anwendungsbereich
 Räumlich-persönlicher
Anwendungsbereich
Die EuMahnVO ist in allen Mitgliedstaaten
anwendbar mit Ausnahme Dk
Es muss eine grenzüberschreitende
Streitigkeit vorliegen: wenigstens eine der
Parteien muss ihren Wohnsitz oder
gewöhnlichen Aufenthalt in einem anderen
Mitgliedstaat als dem des angerufenen
Gerichts haben
WS 2009/10
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Anwendungsbereich
 Streitwert der Klage
g darf 2000 € nicht
überschreiten
 ohne Zinsen, Kosten und Auslagen
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WS 2009/10
Durchführung des Verfahrens
 Einleitung mittels Formblatt A
 Schriftliches Verfahren
Mündliche Verhandlung nur, wenn Gericht
eine solche für notwendig
g erachtet (von
(
Amts wegen oder auf Antrag
 Kontradiktorisches Verfahren
 Formblätter in Sprache des Gerichts
auszufüllen
 Anwendbares Recht: lex fori
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Verfahrensablauf
Beklagter legt seine Beweise dar:
Einbringung der
Klage bei
Gericht
Zustellung an
Beklagten
innerhalb von
14 Tagen
Antwort des
Beklagten
innerhalb von
30 Tagen
=> Fortführung des Europäischen Verfahrens
Beklagter macht geltend, dass Klage nicht
ausschließlich auf Geldleistungen oder
Ü
Überschreitung
der Wertgrenze:
=> Gericht prüft Anwendbarkeit der
Verordnung
Beklagter erhebt Widerklage:
=> Zustellung an Kläger zur Äußerung
=> Streitwertgrenze überschritten:
Überleitung in nationales Verfahren
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Verbesserung des Antrages
 Formblatt B
 Bei unzureichenden oder unklaren
A
Angaben
b
nicht, wenn Forderung offensichtlich
unbegründet oder Antrag unzulässig
 Gericht setzt Frist hiefür fest
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WS 2009/10
Zurückweisung des Antrags
 Gründe:
Offensichtliche
Off
h l h Unbegründetheit
b ü d h
Offensichtliche Unzulässigkeit
Versäumung der Frist zur Verbesserung
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Abschluss des Verfahrens
 Urteil
 Oder:
Aufforderung an die Parteien weitere
Angaben zu machen
 Durchführung der Beweisaufnahme (Art 9)
 Anberaumung einer mündl Verhandlung
(Art 8)
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Zustellung
 Grundsätzlich muss eine
Empfangsbestätigung
p g
g g vorliegen,
g , die das
Datum der Zustellung ausweist
 Eine Zustellung nach den Art 13 und 14
EuVTVO ist gleichermaßen zulässig
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Vollstreckung
 Urteil ungeachtet eines möglichen
Rechtsmittels anerkannt und vollstreckbar
 Gegen Anerkennung kein Rechtsmittel
 Bestätigung
B äi
d
der V
Vollstreckbarkeit
ll
kb k i mittels
i l
Formblatt D
 Urteil ist Vollstreckungstitel in allen
Mitgliedstaaten
 Keine Überprüfung des Urteils in der Sache
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Vollstreckungsverfahren
 Richtet sich nach nationalem Recht
 Für
Fü A
Antrag:
t
A
Ausfertigung
f ti
d
des U
Urteils
t il samtt
Übersetzung in die Amtssprache des
Vollstreckungsmitgliedstaates
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Vollstreckungsverfahren II
 Ablehnung der Vollstreckung (Art 22) :
Unvereinbarkeit mit einem früher
ergangenen
g g
Urteil
 Aussetzung oder Beschränkung der
Vollstreckung (Art 23)
Urteil noch nicht rechtskräftig
Antrag auf Überprüfung nach Art 18
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Überprüfung des Urteils
 Zustellmangel gem Art 18 Abs 1 lit a)
g Art 18 Abs 1 lit b))
 Wiedereinsetzung
-> Ablehnung des Überprüfungsantrages:
Urteil bleibt in Kraft
-> Nichtigerklärung des Urteils
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