Was wurde aus Zur Person - Fachhochschule Münster

Zur Person
FHocus Ausgabe 14 • Januar 2009
Alumni
Was wurde aus ...
... Constanza Droop?
Es sind wohl Millionen von Kindern, die sie mit ihren Zeichnungen erreicht hat. Die bekannteste zeigt Felix. Er ist flauschig, goldbraun, hat zwei lange Ohren und ist laut eigener
Auskunft auf der Autoren-Homepage „ein Hase in den besten
Jahren“. „Felix“ ist eines der erfolgreichsten Kinderbücher auf
dem Markt. Seit fast 15 Jahren. Constanza Droop erweckte ihn
zum Leben. Sie ist freie Illustratorin – und Absolventin des
Fachbereichs Design der Fachhochschule Münster.
„Das war 1992. Angefangen habe ich 1986 in Nürnberg, bin
dann aber kurze Zeit später nach Münster gewechselt“, erinnert sich Droop. „Danach bin ich ziemlich schnell in meinen
Job als selbstständige Illustratorin gekommen und mache dies
bis heute gerne.“ Die Begeisterung schlägt sich in der Qualität
ihrer Arbeiten nieder. Das bemerkten auch schnell die ersten
Kunden. Fast von Beginn an begleitet sie ihr heutiger Hauptauftraggeber, der Coppenrath Verlag. Er steht hinter den FelixBüchern. Darüber hinaus zeichnet und textet die Designerin
heute auch für Publikationen von Ravensburger. Etwa die in
der Wissens-Reihe „Wieso? Weshalb? Warum?“ für Kinder. Ihr
Terminkalender ist ausgebucht.
Auf ihre Studienzeit blickt sie gerne zurück. Schließlich entdeckte sie dort ihre Liebe zur Illustration. „Der Wechsel nach
Münster war im nachhinein die beste Entscheidung meines Lebens“, macht die 43-Jährige deutlich. Vor allem die schon im
Studium gewonnenen Kontakte halfen ihr anfangs dabei, den
Einstieg in die Branche erfolgreich zu gestalten. „Meinen ersten Buchauftrag habe ich damals zum Beispiel über eine der
Semesterausstellungen bekommen“, erinnert sich die gebürtige Gütersloherin. Diese frühen Erfolge und die, die später
folgten, schreibt sie zu großen Teilen dem anwendungsorientierten Studium an der Fachhochschule zu. „Dort haben wir gelernt, nicht am Markt vorbei zu illustrieren.“ Neben aller künstlerischen Ambition sind es eben diese praxisnahen Grundsätze,
die eine erfolgreiche Karriere begründen.
Dem Hasen Felix ist all das vermutlich egal. Sein Wunsch
lautet schlicht: „Ich will das bleiben, was ich bin!“ Bei Constanza Droop ist er da in guten Händen.
Kontakt:
Constanza Droop
[email protected]
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... Galina Nedelcheva?
Ein erfolgreicher Berufseinstieg hat viele Bausteine. Studium
und Theorie sind nur ein Teil davon, die eigene Lebenserfahrung ein anderer. Wie wichtig letzterer ist, zeigt Galina Nedelcheva: Die gebürtige Bulgarin wanderte 2001 nach Deutschland
aus und begann zwei Jahre später ihr Studium der Sozialarbeit
und Sozialpädagogik an der Fachhochschule Münster, das sie
im Sommersemester 2008 mit der Note 1,4 abschloss. Heute arbeitet sie für die Diakonie Ruhr-Hellweg am Integrationsprojekt
„Hiergeblieben – Angekommen?“. Dort hilft sie älteren Migranten, in Deutschland Fuß zu fassen.
Fuß fassen in einem fremden Land – wie viel Eigeninitiative
dafür nötig ist, weiß die 30-Jährige genau. Diese Motivation, der
Abbau von Scheue und Unsicherheit, vermittelt sie nun den
Menschen in den betreuten Städten Soest und Lippstadt. Einige
Hundert ältere Migranten leben dort. „Der Kontakt zu ihnen ist
nicht immer einfach“, berichtet die Absolventin. „Die meisten
sind kontaktscheu und leben in ihrer eigenen, isolierten Welt.“
Das Projekt folgt daher dem Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“:
Praktische Sprachtipps, Hilfe bei bürokratischen Formalien, Beratungsservice in der Muttersprache. „Viele kennen die eigenen
Rechte gar nicht“, macht Nedelcheva deutlich. Gerade im Alter
schwinde der Wille, sich auf eine neue Kultur einzulassen. Sie
hilft den Menschen, diesen Mut zu fassen. Ihr selbst fehlte der
Mut nicht. Als sie nach Deutschland kam, war für sie von Anfang an klar, den Kontakt zu Menschen und Kultur des Landes
zu suchen. Daher engagierte sich die Diplomandin in allen Bereichen der sozialen Arbeit als Tutorin, studentische Mitarbeiterin oder ehrenamtliche Helferin. Die Flüchtlingshilfe war ihr
dabei immer ein besonderes Anliegen. „Nicht selten leben die
Menschen über Jahrzehnte auf gepackten Koffer, ohne Sicherheit und Gewissheit über die eigene Zukunft“, beklagt Nedelcheva. Für diesen Einsatz erhielt sie den DAAD-Preis der Fachhochschule Münster. All das Engagement zahlte sich dann nach
dem Studium aus. Ihren Arbeitsplatz hatte sie schon vor der offiziellen Zeugnisübergabe sicher. „Hiergeblieben – Angekommen?“, nur ein Satzzeichen unterscheidet die Überschrift des
Projekts vom eigenen Leben der Absolventin: Das Fragezeichen
hat sie schon vor Jahren selbst gestrichen.
Kontakt:
Galina Nedelcheva
[email protected]
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FHocus Ausgabe 14 • Januar 2009
Zur Person Berufungen
Berufungen
Bevor ich an die Fachhochschule berufen wurde, war ich zudem
als Laborleiter für die Unternehmensgruppe Böklunder/Plumrose tätig, einem der führenden Unternehmen in der Fleischund Wurstwarenindustrie.
__Von meinen Publikationen hat vielleicht eine Arbeit zur
Entdeckung neuer Antibiotika die meiste Aufmerksamkeit bekommen. Das zugrunde liegende Verfahren wurde 2007 zusammen mit Kollegen der Universitäten Lüttich (Belgien) und Leiden (Niederlande) patentiert. Es zeigt einen Weg, wie man
antibiotikaproduzierende Bakterien stimulieren kann, eine Vielzahl bislang unbekannter antibiotischer Stoffe abzusondern,
und eröffnet somit einen erfolgversprechenden Ansatzpunkt
für die Medizin im Kampf gegen multiresistente Bakterienstämme.
__Ich bin neugierig auf meinen neuen Wirkungskreis an
Prof. Dr. Fritz Titgemeyer
der Fachhochschule Münster. Die Studierenden möchte ich
praxisnah zu Oecotrophologen ausbilden, ihnen den aktuellen
Wissensstand im Themenkreis Lebensmittelhygiene und Lebensmittelmikrobiologie vermitteln, um sie so optimal für den
Start ins Berufsleben vorzubereiten.
• Berufen an den Fachbereich Oecotrophologie
• Lehrgebiet Lebensmittelmikrobiologie und Lebensmittellehre
• geboren am 18. Juni 1959 in Ostercappeln
__Studiert habe ich Diplom-Biologie an der Universität Osnabrück und dort 1991 im Fachgebiet Molekulare Mikrobiologie
über Nährstoffvorgänge in Bakterien promoviert. Nach zwei
Postdoc-Aufenthalten an der University of San Diego (Kalifornien, USA) und der Rijksuniversiteit Groningen (Niederlande),
in denen ich mich der Entwicklung neuer Antibiotika sowie der
Erforschung von Signalvorgängen im menschlichen Gehirn gewidmet hatte, habe ich 1996 eine Arbeitsgruppe an der Universität Erlangen etabliert.
Dort habe ich in EU- und industriegeförderten Projekten
zum Nährstoffverhalten von Bakterien geforscht, um in Zusammenarbeit mit Danone Joghurt-Produkte zu optimieren
und in Kooperation mit Nestlé die Lebensweise gesundheitsfördernder Bifidobakterien (probiotische Kulturen) zu erforschen. Seit meiner Habilitation im Jahr 2000 war ich in Erlangen als Hochschullehrer aktiv.
__Ich freue mich immer besonders, wenn sich Studierende
für meine Forschungsthemen begeistern. Es ist wunderbar, junge Leute durch erfolgreiche, gemeinsame Projekte zu begleiten
und ihnen zu helfen, ihren beruflichen Weg zu finden. Ich
schätze es daher sehr, den Kontakt zu vielen meiner ehemaligen
Mitarbeiter zu halten. Akzente in der Forschung möchte ich in
der Erforschung der für uns „guten Mikroorganismen“ setzen,
die als probiotische Kulturen für die Herstellung gesunder und
vollwertiger Lebensmittel elementar sind.
Kontakt:
Prof. Dr. Fritz Titgemeyer
[email protected]
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__In der Lehre lege ich besonderen Wert auf Kommunikation und Transparenz. Vermitteln möchte ich eine strukturierte
und lösungsorientierte Denkweise, zur Erlernung praxisrelevanten Handelns. An Studierenden schätze ich besonders ihre
natürliche und individuelle Lebensart.
Als Wissenschaftler der Gegenwart verehre ich aktuell besonders Harald zur Hausen, der jüngst den Nobelpreis für die
Entdeckung des Krebserregers HDV (Gebärmutterhalskrebs) erhalten hat. Seine „Virentheorie“ wurde lange belächelt. Er musste viele Jahre gegen den Strom schwimmen und hat dennoch
nicht aufgegeben, an seine Idee zu glauben.
__Ich bin verheiratet und lebe mit meinem Mann und unserer
vierjährigen Tochter in Münster. Meine Freizeit verbringe ich
zusammen mit meiner Familie, am liebsten auf Reisen oder gemeinsamen Wochenendausflügen.
Kontakt:
Prof. Dr. Andrea Kersting
• berufen an den Fachbereich Wirtschaft
• Lehrgebiet Arbeits- und Wirtschaftsrecht
• geboren 1965 in Minden
__Studiert habe ich Rechtswissenschaft in Münster und das
Studium 1992 abgeschlossen. Das anschließende Referendariat
habe ich in Essen absolviert und 1995 als Volljuristin beendet.
__Promoviert
habe ich nebenberuflich im Jahr 1999 über
ein Thema aus dem Insolvenzrecht. Bevor ich an die Fachhochschule berufen wurde, habe ich als Unternehmensjuristin für
die Firma VEKA AG gearbeitet. Ich erinnere mich besonders
gern an meine Referendarstation in Singapur oder an meine
späteren internationalen Geschäftsreisen, die mich unter anderem nach China, Indien, Thailand und Vietnam geführt haben.
__Ich bin neugierig auf die Studierenden, ihre Mentalität
und Lebenshaltung und freue mich auf eine gemeinsame Zeit
des Kommunizierens und Lernens.
Prof. Dr. Andrea Kersting
[email protected]