Poddubnaja-Arnoldi, Versuch d. Anwendung d. embryolog. Methode usw. 149 Rubiales mit den Umbelliferen bei, was gerade den embryolo gischen Angaben entspricht, ebenso wie die Verbindung der Compositen mit den Umbelliferen. Embryologisch wird die Ordnung Umbelliflorae auf folgende Weise charakterisiert: die Samen knospe tenuinuzellat mit einem Integument, um den Embryosack ist ein integumentales Tapetum vorhanden; das Archespor einbis mehrzellig; keine Deckzellen; meistens ein normaler 8 kerniger Embryosack, selten ein 16kerniger; gewöhnlich 3 Antipoden, doch nimmt ihre Zahl bisweilen zu; die Antipoden sind gewöhnlich einkernig, zuweilen mehrkernig; das Endosperm nuklear und zellulär; das Pollen dreikernig; es ist em Periplasmodium vor handen. Fast alle diese Merkmale sind sowohl den Compositen, wie auch den Rubiales eigen. Freilich stellen alle Systematiker die Umbelliferen zu den Choripetalen und die Compositen, sowie die Rubiales zu den Sympetalen. Nach der Meinung von K o s o P o l j a n s k y (1923) kann aber diese Tatsache die Annäherung beider Familien nicht verhindern, da die Einteilung der Dikotyledonen in zwei Klassen Choripetalae und Sympetalae in unseren Tagen kaum natürlich erscheinen kann. Einige andere Syste matiker, wie z. B. W e t t s t e i n (1924) und H a 11 i e r , haben dieselbe Meinung ausgesprochen. Außerdem sind in der Ordnung Umbelliflorae einige mit den Sympetalen gemeinsame Charaktere zu beobachten: die tenuizellate Samenknospe mit einem Integu ment, ein integumentales Tapetum um den Embryosack, das Nichtvorhandensein der Deckzellen. „Seit der Zeit", schreibt Koso-Poljansky, „ w o die höchst künstliche Scheide wand —• die Einteilung in Choripetalae und Sympetalae — ein geführt war, wurden zwei so nahestehende Familien (die Com positen und die Umbelliferen) weit voneinander getrennt, und selbst die Vergleichung derselben galt als Ketzerei, wenngleich dagegen Proteste laut wurden ( A g n a r d , E r n s t , H a l l i e r , Goroschankin)". Nach K o s o - P o l j a n s k y (1926) „ist die Sympetalie nur ein nächstfolgendes morphologisches Stadium der Choripetalie, allenfalls kein Merkmal sui generis, kein Anzeichen einer besonderen phylogenetischen Entwicklungs richtung. Die Sympetalie ist ein sekundärer Bau und nichts mehr". W a r m i n g spricht eine ähnliche Meinung aus. Die Ähnlichkeit der Umbelliferen mit den Compositen gibt uns aber keinen Grund, die Compositen in die Ordnung Umbelliflorae einzureihen. Es wäre wahrscheinlich am richtigsten, die Compositen in eine be sondere Ordnung auszuscheiden und den Ordnungen Rubiales und Umbelliflorae nahe zu stellen. Obgleich wir diese oder jene Familien in bezug auf ihre Embryo logie den Compositen nahestehen, so sind wir doch vorderhand nicht imstande richtig zu beurteilen, welche Familie der Aus gangspunkt der Compositen darstellt, sowie darüber Kenntnis zu gewinnen, o b diese Familie unter den Angiospermen als die allerjüngste zu schätzen ist. Aus dem oben Dargelegten sehen wir, daß die Meinung der Mehrzahl der Systematiker über die Verwandtschaft der Com-
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