Prüfbericht 5063 Futter-Misch- und Verteilwagen SILOKING VM 11 Anmelder und Hersteller Mayer Maschinenbaugesellschaft mbH Kehlsteinstraße 4 Telefon: 0 86 83 / 89 84-0 84529 Tittmoning Telefax: 0 86 83 / 89 84 49 E-mail: [email protected] Internet: http://www.siloking.com Beurteilung – kurzgefasst Futter-Misch- und Verteilwagen SILOKING VM 11 Mayer Maschinenbaugesellschaft mbH, Kehlsteinstraße 4, 84529 Tittmoning Prüfmerkmal Befüllen Entnahmeleistung Mischen Mischgenauigkeit halbe Mischung volle Mischung Mischzeit Zerkleinerungswirkung Wiegen Wiegeeinrichtung Genauigkeit (max./min. Zuladung) Display Futteraustrag Auswurfleistung Schwadablage Entleerung Handhabung Ankuppeln Bedienung Rangieren Futteraustrag Leistungsbedarf Mischen maximal schnell/langsam schnelle Stufe spezif. langsame Stufe spezif. Wartung Schmierstellen Zugänglichkeit Zeitaufwand Getriebeöl Bedienungsanleitung/ Ersatzteilliste Haltbarkeit Dauerversuch auf dem Prüfstand Praxiseinsatz Arbeitssicherheit Verkehrsicherheit Prüfergebnis Bewertung Fremdbefüllung + LW-Gras/Mais Häckselgras/Mais 1,3 % 2,5 % 1,1 % 1,4 % kurz; nach Befüllen 3 min gut; Vermusung auszuschließen beim Befüllen nutzbar 1 bzw. 2 % Abweichung vom wahren Füllgewicht drehbar; beleuchtet, 40 mm große Ziffern 1) schnell durchführbar einfach; leicht erreichbar keine Sicht nach hinten vom Fahrersitz gut zu kontrollieren + + – + –/++ LW-Gras/Mais Häckselgras/Mais Mais/Pellets 63/33 kW 16,9 kW/t 10,1 kW/t 53/27 kW 11,4 kW/t 7,0 kW/t 32/22 kW 8,2 kW/t 4,8 kW/t 20 (Intervalle siehe Seite 8) 14 frei zugänglich 14 AKmin in 100 Einsatzstunden CLP 320 sehr übersichtlich und ausführlich keine Schäden, nach Änderung durch den Hersteller an Misch- und Verteilorganen keine Schäden begutachtet durch DPLF StVZO einhalten; max. 8 t zul. Gesamtgewicht Bewertung „+“ nur knapp verfehlt! +/+/1) +/+/+ + +/++ ++ + ++ +/++ + ++ sehr hoch Schwad wird manchmal überfahren geringe Futterreste auf senkrechter Schnecke Bewertungsbereich: ++ / + / / - / -- ( = Standard); beim Mischen: + / 2 Mais/Pellets 1,7 % 0,9 % –/–/– ++/++/++ ++ ++ ++ ++ ++/++ + + Kurzbeschreibung angehängter, einachsiger Futter-Misch- Verteilwagen; von der Schlepperzapfwelle angetriebene Mischschnecke; von der Schlepperhydraulik angetriebene hydraulische Bauteile; Mischbehälter mit senkrechter Mischschnecke mit auswechsel- und einstellbaren Messern; Systemskizze SILOKING VM 11 zwei hydraulisch einklappbare Gegenschneiden und hydraulisch betätigter Dosierschieber an dem Mischbehälter; stirnseitig feststehender, wechselseitiger Austragsförderer mit Band; elektronische Wiegeeinrichtung mit vier Wiegestäben. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Behälter Mischschnecke Planetengetriebe Dosierung Fahrwerk Rahmen Stützfuß Aufstiegstreppe Gelenkwelle Anhängung Wiegeeinrichtung (Beschreibung und Technische Daten siehe Seite 9) Prüfergebnisse Mit dem SILOKING VM 11 ist das Erstellen und Verteilen von homogenen Futtermischungen gut möglich. Der Mischbehälter hat ein Volumen von 11 m3. Für die Befüllung können gängige Rad- und Frontlader oder Mobilkrane mit entsprechenden Entnahmewerkzeugen eingesetzt werden. Das Mischsystem besteht aus einer senkrechten Mischschnecke mit zwei Windungen und sieben einstellbaren Messern. Auffallend ist die zusätzliche zweite Schneckenwindung am Behälterboden. Klassisches Bauteil ist der stirnseitige Bandförderer mit rechts- oder linksseitigen Futteraustrag. Der geprüfte SILOKING VM 11 ist mit einer Auflaufbremse ausgestattet. Ein EBE-Gutachten nach § 21 StVZO liegt vor. Beim Befahren von öffentlichen Straßen und Wegen ist zu beachten, dass das zulässige Gesamtgewicht des Wagens von maximal 8 t und die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h nicht überschritten werden darf. 3 Befüllen Die ovale Behälteröffnung des VM 11 ist für das Befüllen ausreichend groß. Der trichterförmige Mischbehälter ist von den Seiten und vom Wagenheck gut zugänglich. Auffallend ist der zusätzliche, feststehende Überlaufring am oberen Behälterrand. Er schützt die Behälterwand vor Beschädigungen und kann auch als Abstreifer benutzt werden. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der Kippwinkel des Beladewerkzeuges verkleinert wird. Ferner wird die Befüllöffnung eingeengt. Von der verwendeten Ladetechnik hängt es ab, wie hoch die Befüllleistung ist. Ganze Rund- und Quaderballen werden von oben in den Mischbehälter zugegeben. Mit der schnellen Drehzahl lässt sich der Ballen nach unseren Beobachtungen ohne Probleme auflösen und zerkleinern. Eine Besonderheit beim VM 11 ist der am Heck des Behälters angebrachte Befülltrichter (Bild 5). Vom Boden aus können damit Kleinkomponenten von Hand zugegeben werden. Zu beachten ist dabei, dass man den richtigen Zeitpunkt der Zugabe nicht verpasst. Wird das Material zu früh eingefüllt, fällt es auf den Behälterboden und wird nicht gleichmäßig untergemischt. Bei zu vollem Behälter hingegen wird die Befüllöffnung durch die Mischung verschlossen. Eine Zugabe in den Mischbehälter ist dann fast nicht mehr möglich. Wir haben sogar festgestellt, dass das Futter durch das Mischen herausgedrückt wird und im Trichter festhängt. Eine regelmäßige Säuberung ist deshalb unbedingt erforderlich, damit das Futter nicht verschimmelt. Um eine saubere Futteraufnahme zu gewährleisten, sollten Flachsilos mit einer Bodenplatte befestigt sein. 4 Mischen Bei allen geprüften Mischvarianten erreichte der SILOKING VM 11 fast vollständig eine gute Mischgenauigkeit. Es wurden entsprechend dem Behältervolumen volle und halbvolle Mischungen untersucht. Die Mischgenauigkeit haben wir bei Zapfwellennormdrehzahl von 540 min–1 in der langsamen und der schnellen Stufe des Getriebes untersucht. Dabei wurden die maximal zulässigen Abweichungen von ± 10 % bei Grundfutter und ± 5 % bei Kraftfutter eingehalten (Bilder 2 bis 4). Die Mischzeit wurde dabei nach Eingabe der letzten Komponente auf drei Minuten begrenzt. Problemloses Mischen Die dargestellten Mischergebnisse (Bilder 2 bis 4) wurden bei der schnellen Stufe der Mischschnecke ermittelt. Im Praxiseinsatz ist von Vorteil, dass das Futter in beiden Drehzahlstufen ohne Probleme gemischt wird. Zu Beginn des Befüllens konnten wir erkennen, dass das Futter sichtbar im Kreis gedreht wird. Erst bei völlig bedeckter Mischschnecke ändert sich diese Arbeitsweise. Sichtbar wird das Futter dann nach dem gewohnten Prinzip gemischt. Nach unseren Erfahrungen ist es deshalb empfehlenswert, besonders bei kleinen Mischungen die hydraulischen Gegenschneiden zu verwenden. Weiterhin konnten wir feststellen, dass bei der schnellen Drehzahlstufe kein Futter auf der Schnecke liegen bleibt. Die Zerkleinerungswirkung des VM 11 ist gut. Mit dazu beitragen die sieben Messer der Mischschnecke. Bemerkenswert ist, dass man die Schneidwirkung einstellen kann. In drei Stufen kann der Schnittwinkel und damit der Kraftbedarf verändert werden (siehe Abschnitt Leistungsbedarf). Für ein besseres und schnelleres Auflösen und Zerkleinern von kompakten Futterblöcken ist es ratsam mit den hydraulischen Gegenschneiden zu arbeiten. Die Schnittintensität richtet sich folglich nach der Stellung der Messer und der Gegenschneiden. Bild 1: Die Mischschnecke hat zwei Windungen und ist mit 7 einstellbaren Messern bestückt. Auffallend ist die zusätzliche, zweite Schneckenwindung am Behälterboden. Bild 2: Abweichungen bei der Mischung Ladewagengras/Mais – voll/halb; mittlere Abweichung: 1,1/1,3 %. Mischung: 2360/1120 kg; TM 38,5/41,7 % Grassilage: 1420/610 kg; TM 45,2/50,3 % Maissilage: 940/510 kg; TM 28,3/31,4 % Bild 3: Abweichungen bei der Mischung Häckselgras/Mais – voll/halb; mittlere Abweichung: 1,4/2,5 %. Mischung: 2630/1370 kg; TM 34,1/34,5 % Grassilage: 1560/840 kg; TM 38,3/37,7 % Maissilage: 1070/530 kg; TM 27,9/29,4 % Bild 4: Abweichungen bei der Mischung Mais/Trockenschnitzel (Pellets) – voll/halb; mittlere Abweichung: 0,9/1,7 %. Mischung: 3500/1500 kg; TM 39,7/38,7 % Maissilage: 3170/1360 kg; TM 34,7/33,6 % Trockenschnitzel: 330/140 kg; TM 88,2/88,6 % 5 Bild 5: Kleinkomponenten können vom Boden aus durch den Einfülltrichter am Wagenheck eingefüllt werden. Die Komponenten müssen jedoch rieselfähig und zum richtigen Zeitpunkt eingefüllt werden. Überzeugend ist auch die Futterbehandlung durch die senkrechte Mischschnecke. Selbst bei feuchten und strukturschwachen Komponenten wird das Futter schonend gemischt. Eine Vermusung kann ausgeschlossen werden. Rund- und Quaderballen lassen sich nach unseren Beobachtungen gut und schnell einmischen. Zum Auflösen und Zerkleinern eines 1,2 m großen Grassilage-Rundballens (740 kg, TM 26 %) benötigte der VM 11 gerade mal vier Minuten. Dabei ist es empfehlenswert die hydraulischen Gegenschneiden zu verwenden, um ein schnelleres Auflösen und eine bessere Schneidwirkung zu erzielen. Bei unserem Test hatten wir die Gegenschneiden voll eingeklappt und ließen die Mischschnecke in der schnellen Stufe drehen. Die richtige Reihenfolge der Komponenteneingabe hilft nachhaltig die Mischzeit zu verkürzen und die Mischgenauigkeit zu begünstigen. 6 Wiegen Der Behälter des VM 11 ist durch vier Wiegestäbe mit dem Fahrzeugrahmen verbunden. Bei abgestelltem Wagen kann gewogen werden, wenn der Wagen mit einer zusätzlichen Stromversorgung (Batterie) ausgestattet ist. Während des Befüllens sollte der Wagen möglichst auf einem waagrechten Standplatz stehen. Bei drehender Mischschnecke haben wir festgestellt, dass durch die Bewegung des Futters die Gewichtsanzeige bis zu 30 kg schwankte. Die Genauigkeit der Gewichtsmessung ist abhängig vom Einfüllgewicht. Bei einer Mindestmenge von 100 kg haben wir eine Abweichung von 2 % und bei maximaler Zuladung von 1 % festgestellt. Der Wiegecomputer ist über der Zugdeichsel des Wagens angebracht und kann vertikal und horizontal eingestellt werden. Zusätzlich kann das Gehäuse zur linken oder rechten Seite gedreht werden. Bei Schleppern mit geschlossener Kabine ist zu beachten, dass ein ausreichender Freiraum zur Heckscheibe eingehalten werden muss. Die Gewichtsanzeige kann somit vom Fahrersitz aus bedient und von beiden Seiten eingesehen werden. Das Display ist beleuchtet und die 40 mm großen roten LED-Ziffern sind auch aus größeren Entfernungen sehr gut zu erkennen. Futteraustrag Der Futteraustrag ist äußerst gleichmäßig. Mühelos lässt sich entlang der gesamten Austragsstrecke eine relativ gleichmäßige Futterablage erreichen. Mitverantwortlich ist hierfür sicherlich die zusätzliche zweite Schneckenwindung am Behälterboden. Nach unseren Beobachtungen ist eindeutig der Austrag zur rechten Seite zu bevorzugen. Die Futterablage zur linken Seite wird durch die dann entgegengesetzt drehende Mischschnecke beeinträchtigt. Die Austragsmenge ist über die Stellung des Dosierschiebers, die Fahrgeschwindigkeit und die Drehzahl anzupassen. Beachtlich ist, dass eine volle Wagenmischung innerhalb von zwei Minuten ausgetragen werden kann. Von Vorteil ist hier nach unseren Erkenntnissen die schnelle Stufe der Mischschnecke. Um alle Futterreste auf der Schnecke und am Behälterboden vollständig zu entleeren, ist es ratsam am Austragsende kurzzeitig mit der 1000er Zapfwellendrehzahl zu arbeiten. Beim Austrag großer Futtermengen (einmalige Futtervorlage am Tag) wird manchmal Futter überfahren1). Während des gesamten Prüfungseinsatzes hat der Bandförderer störungfrei gearbeitet. Serienmäßig sind an jeder Umlenkrolle des Bandes Hydraulikmotoren angebaut. In beiden Förderrichtungen wird folglich das Band immer auf Zug belastet und deshalb ein stehen bleiben weitgehend verhindert. Nach unseren Feststellungen sollten dennoch bei sehr feuchten Futtermisch1) Nach Angaben des Herstellers wurde die Achsspur verringert, um das Überfahren des Futters zu verhindern. ungen die auszutragenden Futtermengen über den Dosierschieber begrenzt werden. Futterablagerungen unter dem Band und an den Antriebsrollen wurden nicht festgestellt. Hierzu tragen sicherlich die seitlichen Abdeckungen des Bandes bei. Von Vorteil ist das ruhige Laufgeräusch des Bandes. Eine Skala für den Dosierschieber von 1 bis 4 ist am Mischbehälter vorhanden. Sie ist rechts und links vom Dosierschieber an der Stirnseite des Wagens im Blickfeld des Fahrers gut sichtbar angebracht. Im praktischem Einsatz wurden die Austragsmengen überwiegend bei voll geöffnetem Schieber über die Motordrehzahl und die Fahrgeschwindigkeit geregelt. Handhabung Für einen Frembefüller gewohnt einfach ist der Umgang mit dem SILOKING VM 11. Erfreulich dabei ist, dass die wenigen Steuerfunktionen über ein elektrisches Steuergerät bedient werden. Die Bedienung bietet alle Vorzüge hinsichtlich einer modernen Steuereinheit. Es ist in seinen Abmessungen kompakt und daher leicht zu handhaben. Die Druckschalter sind einfach und direkt vom Fahrerplatz aus zu betätigen. Das Umschalten des Getriebes muss im Gegensatz dazu noch von Hand über ein Gestänge direkt am Gehäuse geschaltet werden. An unserer Prüfungsmaschine war zu bemängeln, dass das Getriebe äußerst schwergängig zu schalten war. Bild 6: Alle Vorteile einer modernen und zeitgemäßen Steuerung werden durch das elektrische Steuergerät erfüllt. Übersicht 1 Handhabung Ankuppeln – schnell durchführbar Anhängekupplung, Gelenkwelle kuppeln, Hydraulikleitungen anschließen, hydraulischen Stützfuß einfahren, Steuergerät in Schlepperkabine befestigen, Elektroanschlüsse anschließen. Bedienung sämtlicher Funktionen – einfach; leicht erreichbar über elektrisches Steuergerät in der Schlepperkabine, Getriebeumschaltung über Schaltgestänge, durch Einschalten der Gelenkwelle wird die Mischschnecke in Betrieb gesetzt, durch Einschalten der Schlepperhydraulik werden die hydraulischen Bauteile in Funktion gesetzt. Befüllen des SILOKING VM 11 – eingeschränkt möglich Behälteröffnung ausreichend groß Befüllung von drei Seiten beschränkt möglich, Zugabe von Kleinkomponenten vom Boden aus möglich, Trichter regelmäßig säubern, da sonst Futterreste verschimmeln, Sicht auf Wagenheck nicht möglich. Futteraustrag – gut zu überwachen beidseitig vorn am Behälter, vom Fahrersitz aus gut einsehbar, Stellung des Dosierschiebers durch Skala an der Stirnseite des Wagens vom Fahrersitz aus gut kontrollierbar, grobstufige Skala von 1 bis 4 und Zeiger gut zu erkennen, vollständige Entleerung mit erhöhter Zapfwellendrehzahl (1000 min-1) möglich. 7 Leistungsbedarf Der Leistungsbedarf des SILOKING VM 11 ist bei Zapfwellennormdrehzahl in der schnellen Stufe hoch und in der langsamen Stufe sehr gering. Für die Praxis ist es deshalb durchaus ratsam und sinnvoll beim Mischen mit reduzierter Drehzahl zu arbeiten. Der Kraftbedarf ist im wesentlichen von der Struktur der Futtermittel und dem Übersetzungsverhältnis abhängig, mit dem die Mischschnecke angetrieben wird. Bei einer Drehzahl der Schlepperzapfwelle von 540 min-1 dreht die Mischschnecke 30,2 mal bzw. mit Untersetzungsgetriebe 16,0 mal. Nachhaltig wirken sich auch die Anzahl und Stellung der Messer aus. Bemerkenswert ist, dass die Schneidwirkung der Messer in drei Stufen eingestellt werden kann. Bei minimaler Einstellung ist der Leistungsbedarf in der schnellen Stufe nochmals um etwa 15 % und in der langsamen Stufe um etwa 20 % zu senken. Die Mess- ergebnisse bei Zapfwellennormdrehzahl sind Tabelle 1 zu entnehmen. Wartung Der Wartungsaufwand des SILOKING VM 11 ist sehr gering. Die Serviceintervalle der unterschiedlichen Schmier- und Wartungsstellen sind jeweils nach 8, 40, alle sechs Monate und nach 100 Betriebsstunden bzw. alle zwei Jahre in der Bedienungsanleitung vorgeschrieben. In der Tabelle 2 sind die erforderlichen Wartungsarbeiten für die Schmierung aufgeführt. Die Bedienungsanleitung und die Ersatzteilliste sind sehr übersichtlich und ausführlich Lobenswert sind die veranschaulichenden Abbildungen. Biologisch abbaubare Öle können nach Rücksprache mit dem Hersteller eingesetzt werden. Tabelle 1 Leistungsbedarf bei Zapfwellennormdrehzahl von 540 min Futter-Komponenten Mischen Ladewagengras/Mais Häckselgras/Mais Mais/Trockenschnitzel Mischung [kg] TMGehalt [%] 2360 2630 3520 38,5 34,1 39,0 maximaler Leistungsbedarf [kW] langsam schnell 33 63 27 53 22 32 –1 spezifischer Leistungsbedarf [kW/t] langsam schnell 10,1 16,9 7,0 11,4 4,8 8,2 Tabelle 2 Wartungsarbeiten Wartungsarbeiten Schmierstellen frei zugänglich in aufrechter Körperhaltung erreichbar nach ca. 8 Stunden zu versorgen Zeitaufwand beim Abschmieren je 100 Einsatzstunden Anzahl/Menge 20 14 14 4 14 AKmin Tabelle 3 Haltbarkeit Haltbarkeit des Fahrgestells beim Dauerversuch auf dem Fahrzeugprüfstand der Misch- und Verteilelemente beim Praxiseinsatz Anforderungen erfüllt 1) erfüllt 2) Anmerkung: Fahrgestelluntersuchung nach DLG-Prüfprogramm mit einer Zuladung von 3130 kg und einem Gesamtgewicht von 7990 kg. 1) 8 2) Nach Änderung durch den Hersteller wurden die Reifen gewechselt (Vredestein 500/50–17). Nach bislang 210 Mischungen im praktischen Einsatz. Umfrageergebnis In einer Praxisumfrage wurden 10 Betriebe über ihre Erfahrungen mit dem VM 11 befragt. Voll und ganz wurden unsere festgestellten Ergebnisse bestätigt. In jeder Hinsicht waren die Landwirte mit dem Mischergebnis des Wagens zufrieden. Auch der Futteraustrag wurde durchweg mit guten Noten bewertet. Überwiegend waren die Wagen mit der mechanischen Stockhebelbedienung ausgerüstet, die von den meisten Praktikern als vollkommen ausreichend angesehen wurde. Die Besitzer von elektrohydraulischen Fernbedienungen hoben dagegen die Bedienerfreundlichkeit und den höheren Bedienungskomfort hervor. Lobend wurde die Stabilität des Wagens beurteilt. Überwiegend wurde der hintere Einfülltrichter am Mischbehälter als überflüssig angesehen und nur selten benutzt. Mehrfach hat man sich über die schlecht zugänglichen Schmierstellen der Antriebswelle unterhalb des Wagens beklagt. Alle befragten Landwirte waren mit dem Wagen zum Teil sehr zufrieden und würden ihn wieder kaufen. Arbeitssicherheit Der Futter-Misch- und Verteilwagen Siloking VM 11 wurde durch die Deutsche Prüfstelle für Land- und Forsttechnik (DPLF) begutachtet. Gegen die Verwendung bestehen aus arbeitssicherheitstechnischer Sicht keine Bedenken. Verkehrssicherheit In der geprüften Ausführung war der SILOKING VM 11 mit einer Auflaufbremse ausgestattet. Eine Betriebserlaubnis nach § 21 StVZO liegt vor. Zu beachten ist, dass auf öffentlichen Straßen und Wegen das zulässige Gesamtgewicht des Wagens von maximal 8 t und die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h nicht überschritten werden darf. Beschreibung und Technische Daten (gemessene Werte) Bauart angehängter Futter-Misch- und Verteilwagen Zapfwellen-Nenndrehzahl erforderliche Hydrauliksteuerventile am Schlepper Bedienung Betriebsbremse zulässige Höchstgeschwindigkeit Stützfuß 540 min-1 1 einfachwirkendes, 1 freier Rücklauf oder 1 doppeltwirkendes elektromagnetisch mechanisch 25 km/h hydraulisch Behälter Fassungsvermögen Öffnung oben, Länge x Breite nutzbare Beladeöffnung, Länge x Breite Materialdicke und Art Seitenwand Boden Mischsystem senkrechte Mischschnecke Schneckensteigung Materialdicke und Art Drehzahl (min/max) Winkelgetriebe Schaltgetriebe (schnell/langsam) Gegenschneiden 11 m3 3210 mm x 2370 mm 2800 mm x 1950 mm 8 mm, St 52-3 20 mm, St 52-3 1, 2 Windungen, mit 7 auswechselbaren Messern, Getriebeantrieb, rechtsdrehend 440 mm 15 mm, St 52-3 16,0 min-1/30,2 min-1 1:17,9 1:1/ 1:1,88 2, hydraulisch einklappbar 9 Wiegeeinrichtung WIN-SCALE STAD 2000 Anzeige Ziffernhöhe speicherbare Mischungsrezepte mögl. Komponenten beim Beladen/ Portionen beim Ausfüttern Sollmengen-Anzeige Anzahl Biegestäbe Wiegung während Befüllen drehbar; beleuchtet 40 mm 99 24 optisch und akustisch 4 ja Austragetechnik stirnseitig, feststehender Bandförderer, beidseitiger Austrag Mitnehmerabstand, -höhe 400 mm, 35 mm Förderlänge 2330 mm Höhe über Fahrbahn 850 mm Austragöffnung, Breite x Höhe 1180 mm x 600 mm Dosierschieber hydraulisch betätigt Getriebeöl, Füllmengen Winkelgetriebe, CLP 320 Schaltgetriebe, CLP 320 16,5 l 7,5 l Sonderausrüstungen (geprüft) Weitwinkel-Gelenkwelle, Schaltgetriebe, programmierbare Wiegeeinrichtung, elektrische Fernbedienung, hydraulische Gegenschneiden. Sonderausrüstungen (nicht geprüft) automatisches Ankoppelsystem, Bowdenzug Schaltgetriebe, eigene Ölversorgung, eigene Stromversorgung, zusätzliche Großanzeige, Druckluftbremsanlage, Geschwindigkeitsregler für Bandförderer, Zwillingsbereifung, Austrageband hinten. 10 Hauptabmessungen und Gewichte Länge Breite Höhe, in Transport-/Arbeitsstellung Zugöse: Ausführung, Höhe Bereifung Spurbreite Spuraußenmaß, bei angegebener Bereifung Bodenfreiheit zulässiges Gesamtgewicht Leergewicht Nutzlast zulässige Stützlast 5400 mm 2450 mm 2680 mm Zugmaul, 950 mm Vredestein 400/60 – 15.5 14 PR 1850 mm 2240 mm 290 mm 8000 kg 4770 kg 3230 kg 1000 kg Prüfung Die Prüfung wurde nach dem DLG-Prüfrahmen für Futter-Misch- und Verteilwagen durchgeführt. Für die Prüfung stand in der Fütterungssaison 2001 ein Futter-Mischwagen zur Verfügung. Dabei wurden insgesamt 210 Ladungen mit insgesamt rund 650 t Futter gemischt und verteilt. Bei unseren Testbedingungen betrug die maximale Zuladung 3520 kg, die angegebene Nutzlast wurde damit um 9 % überschritten. Prüfungsdurchführung DLG-Prüfstelle für Landmaschinen, Max-Eyth-Weg 1, 64823 Groß-Umstadt; Messeinsatz W. Emig, Wald-Michelbach Bärenhof, Mossautal Birkenhof, Großostheim Praktischer Einsatz Bärenhof, Mossautal Sonnenhof, Mühltal Berichterstatter Dipl.- Ing. W. Sturmfels, Groß-Umstadt DLG-Prüfungskommission Dipl.-Ing. agr. W. Beck, Hammersbach Dipl.-Ing. agr. Ch. Gers-Grapperhaus, Oldenburg Dipl.-Ing. P. Kamps, Michelstadt K. Scior-Walther, Mossautal 11 Herausgegeben mit Förderung durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Oktober 2002 DLG Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V. Fachbereich Landtechnik – Prüfstelle für Landmaschinen Max-Eyth-Weg 1, D-64823 Groß-Umstadt Tel. 0 60 78 / 96 35-0, Fax 0 60 78 / 96 35-90 E-mail [email protected] 2001-055 Gruppe 9k /71
© Copyright 2024 ExpyDoc