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19.12.2014
Kölner Stadt-Anzeiger - Nach einem Jahr schon wieder verkauft
Troisdorf - 17.12.2014
GALERIE TROISDORF
Nach einem Jahr schon wieder verkauft
Von Andreas Helfer
Der Hamburger Investor HBB ist aus der Galerie Troisdorf ausgestiegen. Das ist durch eine Anfrage
des Stadtverordnete Wolfgang Aschenbrenner (Die Linke) öffentlich geworden. Seine Partei läuft
Sturm, CDU und Stadtverwaltung beruhigen.
Ein gutes Jahr ist es her, dass die Galerie Troisdorf eröffnete wurde, jetzt wurde die Passage mit 9000 Quadratmetern
Nutzfläche schon wieder verkauft: Das teilte die Stadtverwaltung allerdings nicht aus freien Stück mit, sondern erst,
nachdem der Stadtverordnete Wolfgang Aschenbrenner (Die Linke) eine entsprechende Anfrage im Rat gestellt hatte.
„Hätte ich nicht gefragt, wäre das wohl unter der Decke geblieben.“
Zur Eröffnung vor einem Jahr herrschte
großer Andrang in der Passage auf dem
Wilhelm-Hamacher-Platz.
Foto: Archivbilder: Andreas Helfer
Seit längerem sei der Verwaltung der Verkauf bekannt gewesen, da sie laut Aschenbrenner wegen eines Vorkaufsrechts
einbezogen werden musste. „Dies schlug im Rat wie eine Bombe ein“, so der Fraktionsvorsitzende. Es sei nicht das erste
Mal, dass der Hamburger Investor HBB ein Objekt verkauft habe. Für 66 Millionen Euro sei etwa das City Center
Langenhagen an den Münchener Investor „Fondsinitiator ILG“ verkauft worden. HBB habe aber das Centermanagement fortgeführt. Letzteres war der
Troisdorfer Politik besonders wichtig, als die Verträge zum Grundstücksverkauf an HBB unterschrieben wurden.
Aschenbrenner moniert, dass der Haupt- und Finanzausschuss nicht informiert wurde, der zuletzt am 2. Dezember getagt hatte. Er will jetzt
Gewährleistungsfragen geklärt wissen, etwa den Wiederaufbau von Kunstwerken, die vor dem Bau der dementiert wurden, oder die Reparatur von Rissen in
der Betondecke über der Tiefgarage. Was die Zukunft angeht, ist er skeptisch. „Die Finanzheuschrecken lassen grüßen, sie sind angekommen, mit dem Ticket
von CDU und Grünen“, fürchtet der Politiker.
Sehr viel gelassener reagierte Beate Schlich, die Fraktionschefin der CDU auf Anfrage der Redaktion. „Ich mache mir da keine Sorgen, HBB macht das
regelmäßig. Die bringen Projekte ans Laufen und verkaufen sie dann.“ Ähnlich sieht es Jürgen Sturm, Chef der städtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft
Trowista. Der Verkauf gehöre bei Projektentwicklung eben zum Geschäft dazu. Zudem passe der Zeitpunkt, da in der Galerie die „Vollvermietung“ erreicht sei.
Nach seinen Informationen gebe es auch schon lange einen Mieter für das Restaurant in der Spitze der Galerie zur Wilhelm-Hamacher-Straße hin.
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Wer der neue Besitzer der Galerie ist, war vom zuständigen Co-Dezernent Claus Chrispeels nicht zu erfahren: „Wir sind um Diskretion gebeten worden.“ Er
bestätigte aber, das er von einem Kaufvertrag wisse, da sich ein Notar wegen der Ausübung des Vorkaufsrecht an die Stadt gewendet habe. Der Verkauf ist auch
seiner Ansicht nach „nichts Ungewöhnliches“. Ansonsten gehe er davon aus, dass Recht und Pflichten aus dem Vertrag zwischen Stadt und HBB auch für einen
neuen Besitzer gelten. Arbeiten an den Außenflächen müssten noch von der Stadt abgenommen werden. Für die Kunstwerke habe es eine Abmachung gegeben,
dass diese demontiert und aufbewahrt werden. Wo sie wieder aufgestellt werden, sei noch offen. Rund um die Galerie gebe es wohl keinen Platz für die
Artefakte.
HBB hatte 30 Millionen Euro in den Neubau investiert. Das Projekt hatten die Hamburger von der Firma Procom, die 2009 den Zuschlag erhalten hatte,
übernommen. Lange Zeit war das Vorhaben in der Schwebe, weil der Ankermieter Saturn mit einer Zusage auf sich warten ließ. HBB antwortete gestern bis zum
Redaktionsschluss nicht auf Fragen zum Verkauf.
Forum wird umgebaut
Seit dem Umzug der Drogerie Müller in die Galerie Troisdorf herrscht im Forum auf großen Flächen Leerstand. Leo Müller (Regenbogenpiraten) brachte mit einer
Anfrage im Rat in Erfahrung, dass sich dort etwas tut: So soll das ehemalige Hertie-Gebäude laut Stadtverwaltung innen und außen umgebaut werden.
Die Atos Asset Management GmbH, die das Forum verwaltet, will dafür bis Ende 2015 eine Baugenehmigung in Händen halten. Für die „Fläche Müller“ könnten
je nach Erfordernis Maßnahmen vorgezogen werden.
Für das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss gebe es Interessenten aus den Segmenten Textil und Schule, Sportartikel und Lebensmittel, für das dritte
Obergeschoss aus dem Fitnessbereich. (ah)
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