Eine Schule für alle Schulleitung überzeugt: „Die Gesamtschule kommt“ – Tag der offenen Tür an beiden Standorten der Gesamtschule Mechernich-Kall am Samstag, 17. Januar 2015, von 9.30 bis 13 Uhr – Schule des längeren gemeinsamen Lernens bis zum Abitur – Moderne Ausstattung mit Whiteboards und Tablets Kall/ Mechernich - „Bei uns findet jeder seine persönliche Nische, in der er besonders stark ist, sich entwickeln kann und gezielt gefördert wird.“ Schulleiterin Dagmar Wertenbruch ist überzeugt, dass sie mit der Umwandlung der Sekundarschule in eine Gesamtschule noch mehr Schülern die Chance für eine optimale Entwicklung geben kann. Die Gesamtschule Mechernich-Kall wird damit „eine Schule der Chancen, eine Schule der Vielfalt – eine Schule für alle“. An den beiden Standorten Mechernich und Kall hat die Sekundarschule gerade ihr zweites Jahr begonnen. Während dort alle Abschlüsse der Sekundarstufe I (also Hauptschulabschlüsse sowie die Fachoberschulreife mit oder ohne Qualifikation) erworben werden können, kann eine Gesamtschule die Laufbahn noch weiter offen halten, denn dort ist auch eine gymnasiale Oberstufe integriert, also das Abitur nach neun Jahren möglich. Die Initiative zur Umwandlung in eine Gesamtschule ging vor allem von den Eltern aus, die in Gesprächen und im Rahmen des Anmeldeverfahrens vielfach den Wunsch geäußert hatten, dass die Schule ihr Kind bis zum Abitur begleitet. Nach Elternbefragung, Beratungen in den Räten der Stadt Mechernich und der Gemeinde Kall sowie Gesprächen mit der Bezirksregierung sind sich Schulleiterin Dagmar Wertenbruch sowie die beiden Fachbereichsleiter Michael Heller (Kall) und Holger Schmitz (Mechernich) einig: „Die Gesamtschule kommt.“ Auch wenn die offizielle Genehmigung der Bezirksregierung Köln zur Umwandlung der Sekundarschule in eine Gesamtschule noch aussteht, sind die Vorbereitungen schon in vollem Gange. Zumindest nachdem die Elternbefragung in Kall gezeigt hatte, dass „ein großes Interesse an einer Gesamtschule an beiden Standorten besteht“, so Michael Heller. Von den Eltern der Dritt- und Viertklässler, die sich an der Befragung beteiligten, gab rund die Hälfte ein deutliches Ja zu der neuen Schulform. Eltern, die sich jetzt für eine weiterführende Schule für ihr Kind entscheiden müssen, können sich am „Tag der offenen Tür“ vom Angebot der Gesamtschule Mechernich-Kall als „Schule für alle“ überzeugen. Am Samstag, 17. Januar 2015, ist die Schule von 9.30 bis 13 Uhr für Schüler und Eltern an beiden Standorten in Kall (Auelstraße 47) und Mechernich (Nyonsplatz) geöffnet. Sofort mit Ausgabe der Halbjahreszeugnisse startet am Dienstag, 30. Januar 2015, das vorgezogene Anmeldeverfahren für die Gesamtschule. Nach Terminvereinbarung können Eltern bis einschließlich Freitag, 6. Februar 2015, das vorgezogene Verfahren nutzen, um im Falle einer Ablehnung aufgrund zu großer Nachfrage nicht in Zeitdruck zu geraten. Weitere Informationen und Termine sind auf der Homepage www.sekundarschule-mechernich-kall.de sowie telefonisch in Kall (0 24 41-9 94 04 70) und in Mechernich (0 24 43-3 10 11 30) erhältlich. Die Gesamtschule zeichnet sich als Schule des längeren gemeinsamen Lernens aus. Der Unterricht in den Klassen 5 und 6 erfolgt im Klassenverband, in die Klassen 6 bis 9 gehen die Schüler jeweils ohne Versetzung über. Je nach Stärke belegen sie einzelne Fächer in Grundoder Erweiterungskursen, zwischen denen sie je nach Leistung aber auch wechseln können. Schon in der sechsten Klasse setzen die Schüler mit ihrem Wahlpflichtfach einen eigenen Schwerpunkt, so können zwischen den Fächern Arbeitslehre (Technik/Wirtschaft), Naturwissenschaften, Französisch oder Darstellen und Gestalten ihr Neigungsfach belegen. Förderung und Forderung der Schüler im individuellen Lerntempo erfolgt unter anderem durch häufige Doppelbesetzung in den Hauptfächern und Arbeitsmaterialien auf verschiedenen Niveaustufen. Für eine „Schule der Vielfalt“ ist das Lehrerkollegium von Beginn an dabei, eine Reihe von Schwerpunkten zu entwickeln. Im Austausch mit Frankreich und Polen möchte die Gesamtschule in die Gruppe der Euregioschulen und Europaschulen aufgenommen werden. Um MINT-Schule zu werden, wird schon jetzt in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik gefördert. In der „gesunden Schule“ wird jede Woche ein gesundes Frühstück mit Obst, Gemüse und gesunden Broten angeboten. Vorreiter ist man jetzt schon mit einer umfassenden modernen Ausstattung und im Lehrerraumprinzip. Die Schüler erwartet in jeder Unterrichtsstunde u. a. eine vorbereitete Lernumgebung und ein individuell gestalteter Raum. Jeder Unterrichtsraum verfügt über einen Computer, dessen Bildschirm mittels Beamer auf ein Whiteboard projiziert werden kann. Die Whiteboards ersetzen die Tafeln, denn während auf der weißen Oberfläche Dateien und Dokumente abgebildet werden, können sie gleichzeitig mit speziellen Stiften beschriftet werden. Für den Unterricht stehen so Texte, Anschauungsmaterialien, Filmsequenzen und Arbeitsaufträge per Mausklick bereit. Zur Ausstattung gehört außerdem ein Satz von insgesamt 30 Tablets. Die kleinen, tragbaren Computer werden im Unterricht sowohl zur Recherche als auch als Werkzeug eingesetzt – als „mobiler digitaler Klassenraum“. Im Naturwissenschafts-Unterricht bei Andreas Jablonka nutzen die Schüler der fünften Klasse etwa das Internet, um die Blätter, die sie zuvor auf dem Schulhof gesammelt hatten, zu bestimmen. Dreieckige oder runde Form, gezackte oder glatte Blattränder – welches Blatt gehört zu Ahorn, Eiche oder Linde? Über eine Chatsitzung schickt der Lehrer einen Link für den nächsten Arbeitsauftrag. Während er vorne den Ablauf erklärt, bleiben die Bildschirme der Schüler gesperrt. „Der Vorteil ist, dass die Kinder total heiß darauf sind“, schmunzelt Andreas Jablonka. Nachdem erst einmal geklärt ist, dass keine Videos, sondern nur Texte benutzt werden dürfen, um einen Steckbrief des liebsten Waldtieres zu erstellen, kehrt langsam Ruhe in die Klasse ein. „Die Arbeit mit den Tablets ist super, um den Schülern eine gewisse Medienkompetenz zu vermitteln. So lernen sie, wann es sinnvoll ist, das Internet zu nutzen oder wann man besser ein Buch aufschlagen sollte“, so der Lehrer. Wichtig ist auch der Umgang mit Quellen, um zu überprüfen, was richtig ist und wo sich vielleicht Fehler eingeschlichen haben könnten. Auch die Fülle an Informationen, die im Internet zu finden ist, müsse ganz anders gefiltert werden, als das Arbeitsmaterial in einem Schulbuch. „So lernen die Schüler, die wichtigen Informationen herauszuholen“, so Jablonka. Die Fünftklässler können sich jedenfalls für die eigenständige Recherche an ihrem Tablet begeistern. „Das macht mehr Spaß“, vergleicht Schüler Dean die Internetrecherche mit der Arbeit im Schulbuch. Zusammen mit Mitschülerin Xhylijeta, mit der er sich ein Tablet teilt, hat er sich die Fledermaus als Lieblingstier ausgesucht und ist schon längst in die Details des Steckbriefes vertieft. Beide Schüler kennen den Umgang mit dem Tablet schon aus anderen Unterrichtsfächern. „In Religion haben wir etwas über Kinderrechte gelernt und in Technik hatten wir das Thema Papierherstellung“, erklärt die elfjährige Xhylijeta. Der „mobile Klassenraum“ ist zwar noch sehr vorbereitungsintensiv, ermöglicht den Lehrern dafür aber viel Kontrolle über die Arbeit der Schüler. Vom zentralen Computer auf dem Lehrerpult kann der Bildschirm jedes einzelnen Tablets eingesehen werden, während außerdem die Möglichkeit besteht, nur ganz bestimmte Seiten zugänglich zu machen. Andreas Jablonka schätzt vor allem die vielseitigen Visualisierungsmöglichkeiten in der Arbeit mit den Tablet. Über spezielle Animationen können die Kinder sich zum Beispiel mit dem Aufbau des menschlichen Bewegungsapparates auseinandersetzen, Ansichten drehen oder einzelne Schichten abnehmen, ein Skelett selbst zusammenbauen oder die Funktion der verschiedenen Gelenke prüfen. „In Zukunft wird der Vorteil vor allem in den Apps liegen, die genau auf die Unterrichtseinheiten abgestimmt sind“, glaubt Jablonka. pp/Agentur ProfiPress
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