Nr. 11 KIELER EXPRESS · AM WOCHENENDE · 15. März 2014 Seite 3 Eine echte Chance für das Leben Libre-Studie untersucht Einfluss von Ernährung und Sport auf Krebs Kiel. „Helfen Sport und Ernährung bei erblichem Brustund Eierstockkrebs“? Eine Frage, die Prof. Marion Kiech- Studienkoordinator Prof. Wolf-Dieter Gerber vom Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der CAU und Prof. Burkhard Weisser vom Institut für Sportwissenschaften der Kieler Universität messen die körperliche Leistungsfähigkeit der Probandinnen. Foto jalu le, Direktorin der Frauenklinik und Poliklinik des Klinikums rechts der Isar, gemeinsam mit einem Team von Wissenschaftlern, Medizinern und Professoren anhand der „Libre-Studie“ untersucht. Libre – das steht für Lebensstil-Intervention bei Frauen mit erblichem Brustund Eierstockkrebs. Die von der Deutschen Krebshilfe geförderte dreijährige Studie startet derzeit in Kiel, Köln und München. Untersucht wird hierbei, ob sich gesunde Ernährung und Sport positiv auf körperliche Fitness, die Gesundheit und damit auch auf die Lebensqualität der Frauen mit erblichem Brustbeziehungsweise Eierstockkrebs auswirken. Es werden sowohl bereits erkrankte als auch gesunde Frauen zwischen 18 und 70 Jahren untersucht, bei denen bereits mutierte Gene nachgewiesen werden konnten. Rund 30 Prozent der Krebserkrankungen bei Frauen sind Brust- und Eierstockkrebs. Betroffen sind deutschlandweit rund 75000 Frauen jährlich. Etwa fünf bis zehn Prozent der Erkrankungen sind erblich bedingt. Bei nicht erblich bedingten Krebserkrankungen belegen bereits zahlreiche Studien, dass Sport und Ernährung sowie eine positive Lebenseinstellung das Erkrankungsrisiko minimieren beziehungsweise den Krankheitsverlauf sogar positiv beeinflussen können. „Mit der „Libre-Studie“ wollen wir daher jetzt einen solchen Zusammenhang zwischen dem Lebensstil und dem Ausbruch und Verlauf der Erkrankung auch bei familiärem Brustkrebs zeigen“, so Studienkoordinator Prof. Wolf-Dieter Gerber, vom In- Premiere: Sommerschule will schwächere Schüler stärken Gymnasium Wellingdorf startet freiwilliges Nachhilfe-Pilotprojekt Kiel. Ob durch Krankheit, Pubertät oder Ärger zu Hause: Wissenslücken können schnell entstehen. Gerade in der Mittelstufe. Aus anfänglich kleinen Lücken werden schnell schwer überwindbare Defizite, und neben den Noten leidet auch das Selbstvertrauen der Schüler. Um dieser Abwärtsspirale entgegenzuwirken, hat sich das Gymnasium Wellingdorf etwas bisher Einmaliges in Schleswig-Holstein überlegt: eine Sommerschule. Denn die Sommerferien können durch die vorher verteilten Zeugnisse getrübt werden. Angelehnt an ähnliche Konzepte in Amerika oder BadenWürttemberg, soll in diesem Jahr eine freiwillige Sommer- schule für die Schüler der sechsten bis achten Klassen angeboten werden. In den letzten beiden Ferienwochen werden ehemalige Praktikanten und Lehrer sowie Studierende der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) den Mittelstufenschülern jeweils zwei Stunden am Tag Nachhilfe geben. In Kleingruppen von bis zu drei Schülern einer Klassenstufe sollen Lernlücken in Deutsch, Englisch, Französisch oder Mathematik aufgefüllt werden. Ein großer Vorteil gegenüber der herkömmlichen Nachhilfe sei die direkte Absprache zwischen Nachhilfelehrern und Fachlehrern, durch die sich die Fördermaßnahme optimal in den Schulbetrieb einfüge, erklärt der Schulleiter Uwe Borstelmann. Außerdem helfe es, laut Koordinatorin Brigitte Kerkhoff, den Schülern, die unter Vorbe- halt versetzt wurden, gestärkt ins neue Schuljahr zu starten. Das erhöhe die Chance, dass sich mangelhafte Noten bis zum Halbjahr verbesserten. Die Kosten für insgesamt 20 Nachhilfestunden betragen 100 Euro. Sollten Eltern das Geld nicht aufbringen können, sollen Gespräche mit Partnerfirmen der Schule, ServiceClubs oder mit dem Schulförderverein über mögliche Unterstützungen geführt werden, sodass jedem der Zugang gewährt ist. Die Sommerschule reiht sich in das Förderkonzept der Schule ein, das bereits durch die Hausaufgabenhilfe den Schülern Anreize gibt, selbstständig ihre Schwierigkeiten zu erkennen und zu handeln. So können diese beliebig oft und je nach Bedarf die Hausaufgabenhilfe unverbindlich wahrnehmen. (kti) Präsentierten das Konzept der Sommerschule: (v.li.) Uwe Kretschmer (Elternbeirat), Koordinatorin Gabriele Schwabe, Mittelstufenleiter Walter Tetzloff, Koordinatorin Brigitte Kerkhoff und Schulleiter Uwe Borstelmann. Foto kti stitut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Sowohl die Teilnehmerinnen aus der Kontrollgruppe, als auch die Probandinnen der Interventionsgruppe werden zunächst sportmedizinisch untersucht und erhalten eine umfassende Beratung in Sachen Ernährung und Fitness. Die Interventionsgruppe trainiert drei Monate lang mehrmals die Woche unter Aufsicht eines Arztes und erhält zusätzlich ein strukturiertes Ernährungsprogramm. Hierbei wird auf mediterrane Ernährung gesetzt. Nach den ersten drei Monaten und dann einmal jährlich, werden die Teilnehmer beider Gruppen medizinisch untersucht und be- fragt. „Ernährungsmedizin und Sportmedizin sind ja quasi wie Bruder und Schwester. Die Ernährung spielt für die Gesundheit eine sehr große Rolle, doch auch Kraft- und Ausdauertraining sind nicht zu vernachlässigen“, sagt Professor Burkhard Weisser vom Institut für Sportwissenschaft der CAU. „Die Probandinnen werden viel trainieren und fitter werden. Nichts mehr mit „Laufen ohne Schnaufen“. Die „Libre-Studie“ ist die erste Studie, die belegen soll, dass auch erblicher Brustund Eierstockkrebs durch Sport und Ernährung positiv beeinflusst werden kann. „Dies ist eine echte Chance, die man für sein Leben nutzen kann“, sagt Weisser. (jalu) Seminar zum Thema herzgesund essen Kiel. Herzgesundes Essen – was ist das eigentlich? Die Beantwortung dieser Frage und wie man eingefahrene Gewohnheiten und Vorlieben verändern kann, will ein Seminar unter dem Titel „Herzgesund essen“ beantworten, zu dem die Landesarbeitsgemeinschaft Herz und Kreislauf in Schleswig-Holstein am Montag, 17. März, ins Städtische Krankenhaus Kiel, Eingang Metzstraße, II. Etage, einlädt. Diplom Ökotrophologin Kerstin Berszuck will ab 17 Uhr deutlich machen, wie einfach es sein kann, die Weichen neu zu stellen – hin zu mehr Gesundheit und Zufriedenheit. Die Teilnahme ist frei, Infos unter Tel. 0431-6902599, per Mail an [email protected]
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