QE Monitor „Zwei Jahre QE, drei Herausforderungen für die EZB“ 8. März 2017 Ann-Katrin Petersen Global Capital Markets & Thematic Research AllianzGI QE Monitor März 2017 QE1 Monitor auf einen Blick Wirkkanäle der quantitativen Lockerung Gesamtinflationsrate nahe der EZBZielmarke – aber für wie lange? Längerfristige umfragebasierte Inflationserwartungen verankert Die Rolle von Angebot und Nachfrage Akute Knappheit durch gelockerte Parameter adressiert, aber naht die Emittentengrenze? 33 % Emittentengrenze „Trumponomics“ lässt €-Wechselkurs anhaltend schwächer tendieren Graduelle Erholung der Bankkreditvergabe setzt sich fort Verkaufswillige Investoren sind weiterhin vonnöten EZB-Wertpapierkäufe 2017 (geschätzte Aufteilung) 1) Staatsanleihenemissionen Eurozone (2017, geschätzt) QE: Programm der quantitativen Lockerung der Europäischen Zentralbank (EZB). Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, Datastream, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: März 2017. AllianzGI QE Monitor März 2017 „Zum zweiten Jahrestag der quantitativen Lockerungspolitik ist die EZB mit drei großen Herausforderungen konfrontiert: #1 unter rein operativen Gesichtspunkten rückt die Emittentenobergrenze von 33% für einige Länder des Euroraums in greifbare Nähe – dies könnte sich als Problem für das Outright Monetary Transactions (OMT)-Programm erweisen, das als Sicherheitsnetz für Krisenländer dienen soll, #2 was die Ziele der EZB betrifft, so stärkt der kräftige, wenngleich nur temporäre, Anstieg der Gesamtinflationsrate den Falken den Rücken; zudem hat sich die Streuung der Inflationsraten im Euroraum verstärkt – was sich auf die politische Stimmung auswirken könnte, da die (deutschen) privaten Haushalte von einem ‚Doppelschlag‘ (steigende Verbraucherpreise plus historisch niedrige Zinsen) in Mitleidenschaft gezogen werden könnten, und #3 unwillkommene Nebenwirkungen dürften sich verstärken, je länger QE fortgesetzt wird.“ „Trotz der inzwischen überzeugenderen Argumente für ein ‚echtes Tapering‘ wird der EZB-Rat das Kauftempo wohl erst ab Anfang 2018 allmählich drosseln. Die anlaufende Reinvestition von Tilgungszahlungen sollte die (Brutto-)Impulse zudem noch verstärken. Kurzum: Die EZB wird vorerst weiterhin ein wichtiger Käufer an den Euro-Rentenmärkten bleiben. Dies sollte ceteris paribus einen anhaltenden Abwärtsdruck auf die Renditen ausüben.“ Ann-Katrin Petersen, Investment Strategist, Allianz Global Investors 3 AllianzGI QE Monitor März 2017 Herausforderung #1: Emittentenobergrenze von 33% könnte Umsetzung von QE erschweren und Spielraum für weitere Verlängerung einschränken Aktuell im Rahmen des PSPP und SMP1 gehaltene Anleihen in % des Marktvolumens der ausstehenden Staatsschulden2 Emittentenobergrenze bei 33%: maximaler Anteil an den begebenen Papieren eines Emittenten, den die EZB erwerben will Zuletzt entsprachen die tatsächlichen monatl. Nettokäufe der EZB in Portugal, Irland und Finnland nicht dem Kapitalschlüssel Theoretisches Kaufvolumen für portugiesische Staatsanleihen nach dem Kapitalschlüssel Tatsächliche Nettokäufe von portugiesischen Staatsanleihen 2) Vereinfachte Schätzung, da das hier unterstellte Marktvolumen der ausstehenden Staatsschulden keine von Agencies emittierten Papiere umfasst und nicht laufzeitbereinigt ist. Durch die Anpassung ihrer selbst auferlegten Kaufparameter hat die EZB akuten Angebotsknappheiten zumindest vorläufig einen Riegel vorgeschoben: Das monatliche Kaufvolumen beläuft sich ab April 2017 auf 60 statt 80 Mrd. EUR, das Laufzeitspektrum zugelassener Wertpapiere wurde erweitert und Käufe unterhalb des Einlagesatzes „im erforderlichen Umfang“ erlaubt. Aus operativer Sicht besteht die größte Herausforderung inzwischen darin, dass die Emittentenobergrenze von 33% – die verhindern soll, dass die EZB eine beherrschende Gläubigerposition einnimmt – für einige Länder unter den geltenden Rahmenbedingungen in greifbare Nähe gerückt zu sein scheint. Dies schränkt nicht nur den Spielraum für eine weitere QE-Verlängerung im Jahr 2018 ein, sondern könnte sich auch auf das OMT-Programm auswirken. Es ist daher zu 4 erwarten, dass die EZB fortgesetzt verhältnismäßig weniger Anleihen kleinerer Länder wie z.B. Portugal und Finnland erwerben wird. 1) PSPP: Programm zum Ankauf von Wertpapieren des öffentlichen Sektors. SMP: Programm für die Wertpapiermärkte. Quellen: Datastream, EZB, UBS, AllianzGI Capital Markets & Thematic Research. AllianzGI QE Monitor März 2017 Herausforderung #2: EZB gerät angesichts der auseinanderklaffenden Inflationsraten zwischen den Euro-Mitgliedsländern ins Kreuzfeuer Steigende Inflationsdifferenzen im Euroraum (harmonisierter Verbraucherpreisindex, jährliche Rate in %) Um das Preisstabilitätsziel für den Euroraum zu erreichen, müsste die deutsche Inflationsrate cet. par. spürbar anziehen 1,8% 1,8% 1,4% 1,2% 1,2% 0,8% 2017p Der kräftige, wenngleich voraussichtlich nur temporäre, Anstieg der Gesamtinflationsrate im Euroraum stärkt den Falken im EZB-Rat den Rücken. Zusätzlich scheinen sich die Notenbanker gegenwärtig angesichts der auseinanderklaffenden Inflationsraten zwischen den Euro-Mitgliedsländern im Kreuzfeuer zu befinden. So standen die Inflationsunterschiede – und die damit möglicherweise verbundenen Konsequenzen für die politische Debatte, speziell in Deutschland – im Mittelpunkt der Frage-Antwort-Runde der EZBPressekonferenz vom 19. Januar. Bekanntermaßen liegt der Fokus der EZB-Politik jedoch auf der Währungsunion als Ganzes. 5 Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Datastream, EZB, AllianzGI Capital Markets & Thematic Research, eigene Berechnungen. AllianzGI QE Monitor März 2017 Der „Doppelschlag“ niedriger Renditen und steigender Verbraucherpreise, also sinkender realer Kaufkraft? Nicht-EWU Länder Generische Staatsanleihenrenditen, real, in % Vordergründig betrachtet könnten (nicht nur) die deutschen privaten Haushalte von einem „Doppelschlag“ steigender Verbraucherpreise plus historisch niedriger Zinsen in Mitleidenschaft gezogen werden. Allerdings ist die Gesamtinflation vornehmlich aufgrund von Basiseffekten bei den Energiepreisen gestiegen. Auf der Januar-Sitzung formulierte EZB-Präsident Draghi vier Bedingungen für eine Inflationsentwicklung im Einklang mit dem Preisstabilitätsziel: 1. mittelfristiger Preisauftrieb, d.h. vorübergehende Änderungen sind außer Acht zu lassen; 2. nachhaltig, d.h. nicht allein dank energiepreisbezogener Basiseffekte; 3. selbsttragend, d.h. andauernd auch bei einer Rücknahme der ungewöhnlich lockeren Geldpolitik; 4. Preisstabilität bezogen auf den Währungsraum als Ganzes.. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 28. Februar 2017. 6 AllianzGI QE Monitor März 2017 Politische Sorgen belasten Euro-Staatsanleihen zunehmend; Renditen von Bundesschatzanleihen fallen auf neue Tiefstände Bundrenditen sind am langen Ende seit September 2016 deutlich angestiegen, am kurzen dagegen gesunken Politische Sorgen belasten Euro-Staatsanleihen zunehmend (10j. Renditeaufschläge ggü. Bundesanleihen in %-Punkten) Da mit geringeren Anleihekäufen der EZB und einer allmählichen Inflationsbeschleunigung im Euroraum gerechnet wird, haben sich die Renditekurven von Euro-Staatsanleihen seit September 2016 versteilert. Die im Vorfeld der Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland gestiegene politische Unsicherheit wiederum hat sich zuletzt in ausgeweiteten Risikoprämien von EuroStaatsanleihen gegenüber Bundesanleihen niedergeschlagen. Gleichzeitig dienen Bundesschatzanleihen als sicherer Hafen; ihre Renditen fielen Ende Februar auf neue Tiefstände nahe -1%. 7 Die frühere Wertentwicklung und Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Quellen: Datastream, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. AllianzGI QE Monitor März 2017 Europa: Politische Risiken im Superwahljahr 2017 nicht unerheblich Euroraum Flüchtlingskrise. Terrorangst. Anti-Establishment- u. zentrifugale politische Kräfte nehmen zu (z.B. BREXITVotum als mögl. Präzedenzfall, Aussetzung von Schengen). Niederlande Parlamentswahlen (15. Mrz. 2017). Rechtspopulistische, eurokritische PVV von Geert Wilders als stärkste Fraktion? Deutschland Auseinandersetzung um Flüchtlingspolitik ebnet Boden für Aufstieg rechtspopulistischer Parteien. Bundestagswahl (24. Sep. 2017). UK BREXIT als „Schritt ins Ungewisse“. „Harter“ EU-Austritt trotz zugesprochenem Mitspracherecht des Parlaments bei Austrittsantrag? Erneutes schottisches Unabhängigkeitsreferendum? Ungarn / Polen Nationalistische / EU-kritische Regierungen Fortgesetzter Ukraine-Konflikt Frankreich Reform- und Konsolidierungsmüdigkeit. Wird die rechtspopulistische, eurokritische Marine Le Pen Präsidentin? Präsidentschafts- (23. Apr./ 7. Mai) u. Parlamentswahlen (11./18. Jun. 2017) Portugal Wie stabil ist die Minderheitsregierung? Mangelnde Budgetdisziplin. Spanien Minderheitsregierung unter Tolerierung der Sozialisten. Mangelnde Budgetdisziplin. Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens Finnland FIXIT-Bewegung: britische Volksabstimmung als Präzedenzfall für ein finnisches Referendum? Italien Referendum gescheitert. Vorgezogene Neuwahlen nach Sommerpause denkbar. Aufstieg der eurokritischen M5S; PD durch Abspaltung des linken Flügels geschwächt; für polit. Extremrisiken spielt Wahlrecht Schlüsselrolle. Notleidende Kredite. Konsolidierungsmüdigkeit. Quellen: AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 1. März 2017. Griechenland Zerbrechliche Regierung trotz jüngster Kabinettsumbildung. Ausstehende Reformagenda beträchtlich. Verhandlungen über laufende zweite ESM-Überprüfung noch abzuschließen. Frage der Schuldentragfähigkeit trotz erneuter Schuldenerleichterungen ungeklärt. Beteiligung des IWF an drittem Hilfspaket weiterhin ungewiss Mitgliedstaat der Europäischen Währungsunion (EWU) EU-, Nicht-EWU-Mitgliedstaat EU-Mitgliedstaat mit Ausnahmeregelung („Opt out“) 8 AllianzGI QE Monitor März 2017 Herausforderung #3: „Die ich rief, die Geister, werd‘ ich nun nicht los“? Sorgen wegen möglicher unerwünschter Nebenwirkungen von QE nehmen zu Nexus zwischen Geld- und Fiskalpolitik: Zentralbankbestände an Wertpapieren des öff. Sektors in % der Staatsverschuldung Anleihekäufe tragen zu Verzerrung der Preise am Rentenmarkt bei: Bund aus fundamentaler Sicht weiterhin teuer Die vormals klare Trennlinie zwischen Offenmarktgeschäften der Zentralbank und dem staatliche Schuldenmanagement scheint verwischt worden zu sein. Ein plötzliches Ende der ultralockeren Geldpolitik, insbesondere der unkonventionellen Wertpapierkaufprogramme, würde die finanzielle Last für die Staaten voraussichtlich erhöhen. Im Zuge des PSPP hält das Eurosystem inzwischen Staatsanleihen im Wert von ca. 1,48 Bill. EUR bzw. etwa 15,1% der Bruttostaatsverschuldung im Euroraum. Dieser Anteil könnte sich bis 2018 auf über 2 Bill. EUR bzw. rund 20% der Bruttostaatsverschuldung erhöhen. *) Modell [10j. Bundrendite = f(3M-Geldmarktsatz, ifo-Index, Kerninflationsrate, staatl. Finanzierungssaldo, Laufzeitenprämie). Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bank of Japan, Bloomberg, Consensus Economics, Datastream, EU-Kommission, EZB, Fed, IWF, AllianzGI Economics & Strategy und Capital Markets & Thematic Research. 9 AllianzGI QE Monitor März 2017 Negative Renditen: Anleihekäufe tragen zu einer Verzerrung der Preise am gesamten Euro-Rentenmarkt bei Nicht-EWU Länder Generische Staatsanleihenrenditen, in % Einer der wichtigsten Übertragungskanäle von QE besteht darin, dass Vermögenspreise und Renditen durch Käufe von Staatsanleihen beeinflusst werden. Zusammen mit der gestiegenen politischen Unsicherheit tragen die immensen EZB-Anleihekäufe und die entsprechend umfangreichen Positionen („Crowded Trades“) unbestritten zu einer Verzerrung der Preise am gesamten EuroRentenmarkt bei. Die Renditen sind vom kurzen Ende bis zum mittleren Laufzeitbereich weiterhin negativ. Insgesamt sind Marktliquiditätsrisiken gestiegen, da das komplexe Zusammenspiel aus außergewöhnlichen geldpolitischen Maßnahmen und finanzieller Regulierung seinen Tribut fordert. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 28. Februar 2017. 10 AllianzGI QE Monitor März 2017 Euroraum: Etwa 40 % des gesamten Staatsanleiheuniversums rentiert gegenwärtig unter der Nullmarke Marktvolumen der gesamten ausstehenden Staatsschulden* mit negativer Rendite bzw. Rendite unterhalb des gesenkten Einlagensatzes (in Mrd. EUR) DE FR IT ES NL BE AT PT FI IE SK SL GR LI LT LU CY MT Eurozone <0% 70,9% 50,2% 18,2% 27,9% 63,0% 41,0% 55,0% 11,9% 59,5% 40,9% 39,8% 17,4% 0,0% 41,0% 16,9% 63,0% 0,0% 12,5% 41,7% *) inkl. Inflation-linked Bonds **) inkl. von EZB und EIB gehaltener Bestände griechischer Staatsanleihen. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 28. Februar 2017. < -0,4 % 59,3% 30,5% 4,8% 1,8% 44,2% 32,4% 38,6% 0,0% 41,7% 21,4% 22,4% 11,4% 0,0% 0,0% 4,7% 25,0% 0,0% 4,2% 25,4% 11 AllianzGI QE Monitor März 2017 TARGET2-Ungleichgewichte steigen wieder an – Haupttreiber sind technische Faktoren und QE, und weniger Finanzmarktstress Erneuter Anstieg wohl aufgrund des QE-Programms der EZB3 TARGET2-Salden in Mrd. EUR Die Ungleichgewichte in den TARGET24-Salden der NZB5 stiegen während der Staatsschuldenkrise deutlich an, was auf zwei Faktoren zurückzuführen war: 1. Handelsungleichgewichte innerhalb des Euroraums führten zu Kapitalströmen von Ländern mit einem Defizit in Länder mit einem Überschuss. 2. Anleger/Banken in den „Kernländern“ leiteten diese handelsbedingten Zuflüsse nicht wieder zurück in die Defizitländer, etwa durch Käufe von Vermögenswerten; vielmehr wurden insgesamt Investitionen aus den Peripherieländern abgezogen. Nachdem EZB-Präsident Mario Draghi im Jahr 2012 zugesichert hatte, „alles Notwendige“ tun zu wollen, um den Euro zu erhalten, kehrte das Vertrauen allmählich zurück und es floss wieder Kapital in die Peripherieländer; die TARGET2-Ungleichgewichte verringerten sich. Seit Mitte 2014 sind sie jedoch wieder deutlich angestiegen. Zunächst war dies auf die Griechenlandkrise zurückzuführen; inzwischen scheint das QE-Programm eine zentrale Ursache zu sein. Dafür spricht auch, dass die Leistungsbilanzdaten nicht auf Belastungen hindeuten. Theoretisch kann QE zu einer Ausweitung der TARGET2-Positionen führen, wenn dabei grenzüberschreitend Vermögenswerte gekauft werden. Über 70% der QE-Käufe entfallen auf Staatsanleihen entsprechend dem EZBKapitalschlüssel. Der Verkäufer einer von der Banca d‘Italia erworbenen italienischen Anleihe kann jedoch z.B. in Deutschland oder sogar außerhalb des Euroraums ansässig sein und Transaktionen über eine Bank in Deutschland abwickeln. In diesem Falle werden die von der Banca d‘Italia für den Erwerb der Anleihe geschaffenen Reserven dem Reservekonto einer deutschen Bank bei der Bundesbank gutgeschrieben. Letztere erwirbt eine Forderung gegenüber der Banca d‘Italia im TARGET2-System. Da die Banken ihre Reservekonten bei den NZB und nicht bei der EZB führen, geschieht dasselbe bei Käufen, welche die EZB selbst tätigt. Solche Käufe machen rund ein Zehntel von QE aus. So können grenzüberschreitende QE-Käufe zu TARGET2-Ungleichgewichten führen. QE Überschussländer1 Defizitländer2 Deutschland, Niederlande, Luxemburg, Finnland. 2) Frankreich, Italien, Spanien, Belgien, Österreich, Irland, Griechenland, Portugal. 3) QE: „Quantitative Easing“, erweitertes Ankaufprogramm für Vermögenswerte der EZB. 4) TARGET2 ist ein Zahlungsverkehrssystem, über das nationale und grenzüberschreitende Zahlungen in Zentralbankgeld abgewickelt werden. 5) NZB: Nationale Zentralbank. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Datastream, J.P. Morgan, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. 1) AllianzGI QE Monitor März 2017 Verstehen. Gehören QE1 und negative Renditen der Vergangenheit an? Noch nicht. Argumente für „Tapering“ und/oder „QE-Exit“ Argumente gegen „Tapering“ und/oder „QE-Exit“ „Reflation“ anstatt Deflation: Die Stimmen der „Inflationsfalken“ werden lauter, da die Gesamtinflationsraten und die marktbasierten langfristigen Inflationserwartungen wieder angestiegen sind. Zweitrundeneffekte erwünscht! Für die Exit-Strategie der EZB ist es maßgeblich, dass der Zielwert für Preisstabilität in greifbare Nähe rückt. Zwar ist ein Brexit-Schock bislang ausgeblieben und wegen der Ölpreisstabilisierung sind vorübergehende Basiseffekte zu erkennen, aber die zugrundeliegende Wirtschaftsaktivität bleibt verhältnismäßig gedämpft und der binnenwirtschaftliche Inflationsdruck (Lohnwachstum) moderat. Die Kerninflationsrate liegt nach wie vor auf einem niedrigen Niveau. Ein Kursrückgang des Euro infolge der „Trumponomics“, die den US-Dollar (zumindest vorübergehend) stützen sollten, dürfte die importierte Inflation im Euroraum mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung steigern. Sorgen wegen möglicher unerwünschter Nebenwirkungen von QE, z.B. Druck auf die Rentabilität der Banken und Risiken für die Finanzstabilität, nehmen zu. Die Herausforderungen im Euroraum lassen sich nicht allein durch Liquiditätsinstrumente beheben, sondern müssen von wirtschaftspolitischen Reformen flankiert werden. Ein klares Erwartungsmanagement in Bezug auf einen QE-Ausstieg in absehbarer Zeit könnte deutlich machen, dass zur Stärkung der Wachstumskräfte auch Maßnahmen in anderen politischen Bereichen auf nationaler und europäischer Ebene erforderlich sind. Mehr fiskalische Impulse? Möglicherweise werden die Staatsausgaben (moderat) erhöht, was Spielraum für eine weniger expansive Geldpolitik eröffnen könnte. Mittelfristig geben Knappheiten erwerbbarer Wertpapiere weiterhin Anlass zur Sorge (Stichwort: Emittentenobergrenze), auch wenn die jüngste Anpassung technischer Kaufparameter die vormals akute Knappheit beseitigt hat. Eine erneute nennenswerte Verlängerung von QE erfordert gegebenenfalls eine (hochgradig umstrittene) Ausweitung der Palette der erwerbbaren Vermögenswerte. 1) Risiken für die Tragbarkeit der Verschuldung? Bei einem QE-Exit würden die Refinanzierungskosten (und die Renditeaufschläge gegenüber Bunds) für die hoch verschuldeten Mitgliedsstaaten ansteigen, die ohnehin zum Teil bereits mit politischen Risiken und/oder einem Mangel an Reformen zu kämpfen haben. Die EZB scheint weiterhin wegen der strukturellen Anfälligkeiten und der entsprechenden Finanzstabilitätsrisiken besorgt zu sein. Glaubwürdigkeit der Zentralbankkommunikation: Zum jetzigen Zeitpunkt würden sowohl ein abrupter Ausstieg aus QE als auch eine schrittweise Reduzierung der Käufe auf null den jüngsten Äußerungen von EZB-Vertretern zuwiderlaufen. Inzwischen gibt es zwar überzeugendere Argumente für ein „echtes Tapering“, der EZB-Rat dürfte die Käufe von Vermögenswerten aber voraussichtlich nicht vor dem Jahr 2018 schrittweise drosseln. QE: quantitative Lockerungspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Quelle: AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. 13 AllianzGI QE Monitor März 2017 „Tapering“ mal anders QE: Monatliche Kaufvolumina und ihre Zusammensetzung, in Mrd. EUR QE: Gesamte Kaufvolumina bis Dezember 2017 und ihre geschätzte Zusammensetzung, in Mrd. EUR Auf seiner Dezember-Sitzung entschied der EZB-Rat, das Volumen der Wertpapierkäufe ab April 2017 um 20 Mrd. auf monatlich 60 Mrd. Euro drosseln und QE um neun Monate verlängern zu wollen. Erst im April des vorigen Jahres hatte die EZB das Kauftempo von 60 auf 80 Mrd. EUR erhöht. Präsident Mario Draghi wurde nicht müde zu betonen, die EZB beabsichtige kein „Tapering“ – im Sinne einer schrittweisen Reduzierung der Kaufvolumina auf null – sondern habe lediglich eine Kalibrierung von QE vorgenommen. Anmerkungen: PSPP: Ankaufprogramm für Wertpapiere des öffentlichen Sektors (seit 03/2015), CBPP3: Ankaufprogramm für gedeckte Schuldverschreibungen (10/2014), ABSPP: Ankaufprogramm für 14 Asset-Backed-Securities (11/2014), CSPP: Ankaufprogramm für Unternehmensanleihen (06/2016) *) inkl. Schuldtitel regionaler/lokaler Gebietskörperschaften Quellen: Datastream, EZB, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. AllianzGI QE Monitor März 2017 Handeln. Der Markt für Euro-Staatsanleihen erscheint weiterhin rückschlaggefährdet bzw. schwankungsanfällig. Unbestritten tragen die immensen Anleihekäufe und die entsprechend umfangreichen Positionen („Crowded Trades“) zu einer Verzerrung der Preise am gesamten Euro-Rentenmarkt bei. Insbesondere deutsche Bundesanleihen („Bunds“)1 sind aus fundamentaler Sicht weiterhin teuer. Bei Staatsanleihen mit hoher Bonität scheinen negative Renditen im kurzen und mittleren Laufzeitbereich durch die ultralockere Geldpolitik zur „Norm“ geworden zu sein. Aus Anlegerperspektive setzt sich das „Tauziehen“ an den Anleihemärkten des Euroraums fort: - Fundamentale Faktoren spielten lange Zeit kaum eine Rolle. Der Kursrückgang im Frühjahr 2015 und die jüngste Korrektur am Rentenmarkt haben jedoch deutlich gezeigt, dass die Auswirkungen von QE auf die Anleihemärkte (d.h. ein stetiger Renditerückgang) nicht als Einbahnstraße zu verstehen sind. - Im derzeitigen Umfeld sollten die kontinuierliche Nachfrage des Eurosystems und die gestiegene politische Unsicherheit weiterhin Abwärtsdruck auf die Renditen ausüben. Ergänzend könnte die anlaufende Reinvestition der Tilgungszahlungen für im Rahmen von QE erworbene und fällig werdende Wertpapiere die (Brutto-)Impulse verstärken. - Dennoch sollten die Anleger fundamentale Renditetreiber wie sinkende EZB-Anleihekäufe ab April, den US-Leitzinserhöhungszyklus, den Anstieg der marktbasierten Inflationserwartungen im Euroraum, die allmählich anziehenden Inflationsraten und die fortgesetzte Konjunkturerholung im Blickfeld behalten. - Zudem könnte aus verschiedenen Gründen spätestens im Jahresverlauf 2018 ein „echtes Tapering“ der monatlichen Käufe – in Form einer stetigen Reduzierung auf null oder eines flexibleren Ansatzes nach dem Vorbild der Kursänderung der Bank of Japan – erwogen werden. Ob und in welchem Maße es dadurch zu erhöhten Marktschwankungen kommt, hängt dabei insbesondere von einem sorgfältigen Erwartungsmanagement der EZB im Hinblick auf ihre Exit-Strategie ab. Nicht zuletzt aufgrund der „Crowded Trades“ dürfte der moderate Renditeanstieg eher „stufenweise“ und nicht gleitend erfolgen. „Es ist nicht vorbei bis es vorbei ist“ – das Renditeniveau dürfte niedrig bleiben. Der Markt für Euro-Staatsanleihen erscheint angesichts des Tauziehens verschiedener Kräfte weiterhin rückschlaggefährdet bzw. schwankungsanfällig. Dennoch dürfte der Effekt der finanziellen Repression eine Wiederannäherung der Anleiherenditen an die nominalen Wachstumsraten – und damit „neutrale“ Niveaus – noch für längere Zeit verhindern. 1) Dies ist keine Empfehlung oder Aufforderung zum Erwerb oder Veräußerung einzelner Wertpapiere. Quellen: EZB, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. 15 1 Wirkkanäle der quantitativen Lockerung Wirkkanäle der quantitativen Lockerung – #1 Inflationserwartungen Stehen die Zeichen weiterhin auf „Reflation“? Marktbasierte langfristige Inflationserwartungen zuletzt leicht rückläufig Keine Entankerung auf breiter Front: Inflationserwartungen professioneller Prognostiker (SPF*) Stehen die Zeichen weiterhin auf „Reflation“? Marktbasierte langfristige Inflationserwartungen** vs. Brent-Ölpreis Eine feste Verankerung der Inflationserwartungen stellt sicher, dass vorübergehende Bewegungen der Inflationsraten nicht in Zweitrundeneffekten auf die Löhne und Preise durchschlagen und sich damit verstetigen. Während die umfragebasierten Erwartungen auf 5-Jahressicht in den vergangenen Quartalen weitgehend stabil bei knapp unter 2 % lagen, betrugen die marktbasierten langfristigen Erwartungen zuletzt rund 1,7%. Auf letztere legt EZB-Präsident Draghi ein besonderes Augenmerk. *) Survey of Professional Forecasters **) Langfristige Inflationserwartungen gemessen anhand der Break-Even-Werte der 5J5J-Forwards, d.h. den Erwartungen bezüglich der Inflationsraten für einen fünfjährigen Zeitraum, der fünf Jahre in der Zukunft beginnt. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Datastream, AllianzGI Capital Markets & Thematic Research. 17 Wirkkanäle der quantitativen Lockerung – #1 Inflationserwartungen Gesamtinflationsrate erreicht im Februar EZB-Preisstabilitätsmarke von 2% – ein temporäres Phänomen? Energiepreisbedingte Basiseffekte treiben Gesamtinflationsrate im Februar auf 2,0 % – Kernrate der Inflation, bei der Nahrungsmittel- und Energiepreise nicht zu Buche schlagen, entwickelt sich nach wie vor verhalten Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Datastream, Allianz GI Capital Markets & Thematic Research. 18 Wirkkanäle der quantitativen Lockerung – #1 Inflationserwartungen Energiepreisbedingte Basiseffekte dürften in den kommenden Monaten an Kraft verlieren, die verhaltene Kerninflation schrittweise ansteigen Simulation der Verbraucherpreise1: Aufwärtsgerichtete Basiseffekte Verhaltene Anzeichen eines binnenwirtschaftlichen Inflationsdrucks: Kernrate vs. Arbeitsmarktlücke2 1) Simulation der EWU-Verbraucherpreise unter derzeitigen Ölpreiserwartungen (anhand von Brent Futures), Stand: 27. Februar 2017. Erwartungsgemäß ist die Gesamtinflationsrate in jüngster Zeit – in erster Linie aufgrund der Energiepreisentwicklung – gestiegen. Während die energiepreisbedingten aufwärtsgerichteten Basiseffekte in den kommenden Monaten schrittweise an Kraft verlieren könnten, dürfte die Kerninflation im Euroraum ausgehend von einem niedrigen Niveau schrittweise ansteigen. So sollte sich die graduelle Besserung am Arbeitsmarkt nach und nach in moderaten Lohnsteigerungen niederschlagen. Geduld ist gefragt. Inflationsneutrale Arbeitslosenquote (“Non-Accelerating Inflation Rate Of Unemployment“ bzw. NAIRU) abzüglich tatsächlicher Arbeitslosenquote, in Prozentpunkten. Maß für Anspannung am Arbeitsmarkt und damit für einen inflationstreibenden bzw. -dämpfenden Einfluss. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Quellen: Bloomberg, AllianzGI Global Economics & Strategy. 2) 19 Wirkkanäle der quantitativen Lockerung – #2 Schwächere Währung Verstärkte Wahrnehmung politischer Risiken und vorweggenommene „Trumponomics“ lassen Euro-Wechselkurs schwächer tendieren Handelsgewichteter Euro: 6 % schwächer als im Jahresdurchschnitt 2014, d.h. vor der Ankündigung von QE Abwertung USD/EUR: Transatlantische Divergenz der Geldpolitik trägt zur Euro-Schwäche bei Aufwertung Gegenüber den wichtigsten Handelswährungen hatte der Euro-Wechselkurs im Umfeld der Ankündigung von QE im Januar 2015 stark abgewertet. Diese Abwertung ging maßgeblich auf die Entwicklung des bilateralen Wechselkurses gegenüber dem US-Dollar zurück, der wiederum von der geldpolitischen Divergenz zwischen Fed und EZB geprägt ist. Aktuell rentiert der Euro-Außenwert – nicht zuletzt aufgrund des festeren US-Dollar in Antizipation von „Trumponomics“ und erhöhter politischer Risiken im Euroraum – etwa 6 % schwächer als im Jahresdurchschnitt 2014. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Datastream, EZB, AllianzGI Capital Markets & Thematic Research. 20 Wirkkanäle der quantitativen Lockerung – #3 Kreditkanal Entwicklung monetärer Indikatoren liefert für sich genommen weiterhin keine Anhaltspunkte für zusätzlichen Handlungsbedarf seitens der EZB Bank Lending Survey* signalisiert gelockerte Kreditvergabestandards für das erste Quartal 2017 Erholung der Buchkredite an den nichtfinanziellen Privatsektor setzt sich zu Jahresbeginn fort Die Entwicklung der monetären Indikatoren im Euroraum liefert für sich genommen weiterhin keine Anhaltspunkte für einen zusätzlichen geldpolitischen Handlungsbedarf. Vor dem Hintergrund des historischen Niedrigzinsumfelds und der recht robusten Konjunkturerholung legte das breit gefasste Geldmengenaggregat M3 im Januar mit einer Jahresrate von 4,9 % (Dezember 2016: +5,0 %) erneut kräftig zu. Ein wesentlicher Träger des M3-Wachstums war die fortgesetzte Erholung der Buchkredite des Bankensektors an den nichtfinanziellen Privatsektor. Während die Kreditvergabe an Unternehmen Anfang 2017 mit einer unveränderten Jahresrate von 2,3 % wuchs, legte die Kreditgewährung an private Haushalte auf Jahressicht um 2,2 % (Dez.: 2,0 %) zu. *) Vierteljährliche Umfrage der EZB zum Kreditgeschäft der Banken. Ein negativer Wert bedeutet, dass die Summe des Prozentsatzes der expansiven Antworten die Summe des Prozentsatzes der restriktiven Antworten übersteigt. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Datastream, AllianzGI Capital Markets & Thematic Research. 2 Rolle von Angebot und Nachfrage #2 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Eine Frage von Nachfrage und Angebot Das Eurosystem ist seit März 2015 ein wichtiger Käufer an den Staatsanleihenmärkten des Euroraums Ausweitung der Anleihekäufe wird zu weiterem Anstieg der Bilanzsumme beitragen Zentralbanken steigen zu den größten Gläubigern der EuroMitgliedsstaaten auf* Das Eurosystem hält inzwischen etwa 1,48 Bio. EUR bzw. einen Anteil von ca. 15 % der Bruttostaatsverschuldung des Euroraums. Im kommenden Jahr dürfte sich der von den Notenbanken gehaltene Bestand an Wertpapieren des öffentlichen Sektors auf mehr als 2 Billionen EUR bzw. etwa ein Fünftel der Bruttostaatsverschuldung belaufen. Prognose *) Umfasst Wertpapiere, die unter den Ankaufprogrammen Public Sector Purchase Programme (PSPP) und Securities Markets Programme (SMP) erworben wurden, sowie nicht marktfähige Forderungen in Euro an öffentliche Haushalte, stammend aus den Jahren vor 1994. Seit dem Jahr 1994 ist den Nationalen Zentralbanken sowohl die Bereitstellung von Kreditfazilitäten an Staaten als auch der direkte Primärankauf von Staatsanleihen untersagt. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, Datastream, AllianzGI Capital Markets & Thematic Research. 23 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Die Nachfrageseite. Dem Volumen nach hat die EZB knapp 75 % der Wegstrecke ihres 2,28 Billionen-schweren Kaufprogramms zurückgelegt Wie weit ist das QE-Programm vorangeschritten? Zusammensetzung und Kaufvolumina (in Mrd. EUR) Operationale Ziele erreicht: Übersicht über die im Rahmen des PSPP angekauften Anleihebestände Anleihebestände per 31. Januar, Buchwert in Mrd. Gewichtete Restlaufzeit in Jahren DE 321.66 8.15 FR 255.11 7.68 IT 221.91 8.85 ES 159.12 9.13 NL 71.85 7.99 BE 44.33 10.11 AT 35.17 9.26 PT 25.30 9.37 FI 22.07 7.39 IE 19.11 9.07 SK 8.49 7.93 SL 5.10 8.89 148.41 7.32 6.59 − 1344.19 8.30 Emittent 74,1% 73,8% 56,0%% 90,7% 47,6% Supranationals Rest Gesamt (inkl. Supras) Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: EZB, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 27. Februar 2017. 24 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Die Nachfrageseite. Zum Jahresauftakt übersteigt das Ankaufvolumen wieder die Zielgröße von 80 Mrd. EUR – EZB baut neues „QE-Polster“ von 4,4 Mrd. EUR auf Nach Abschmelzen des „Winterpolsters“ übersteigt Ankaufvolumen im Januar wieder die 80 Mrd. EUR-Marke Monatliche Netto-Kaufvolumina, Buchwert in Mio. EUR, für ausgewählte Eurostaaten „QE-Polster“: die Zielgröße von 60 bzw. 80 Mrd. EUR übersteigende Kaufvolumina Eurosystem, EAPP*, monatliche NettoKaufvolumina, Buchwert in Mrd. EUR *) „Extended Asset Purchase Programme“ bzw. „Quantitative Easing“: Erweitertes Ankaufprogramm für Vermögenswerte, bestehend aus den Programmen für den Ankauf von gedeckten Schuldverschreibungen (CBPP3), Asset Backed Securities (ABSPP), Wertpapieren des öffentlichen Sektors (PSPP) und (ab Juni 2016) von Wertpapieren des Unternehmenssektors (CSPP). Wertent- 25 wicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Europäische Zentralbank (EZB), AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 6 Februar 2017. Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Die Nachfrageseite Bundesbank kauft erstmals seit einem Jahr wieder verstärkt kürzere Laufzeiten an – eine Reaktion auf Renditeanstieg und adjustierte Kaufparameter? Restlaufzeiten konvergieren: Gewichtete Restlaufzeit von im Rahmen des PSPP erworbenen Anleihen, in Jahren Marktneutralität? Vergleich der gewichteten Restlaufzeit erworbener vs. ausstehender PSPP-Anleihen, in Jahren ausstehend* *) Marktgewichtete Restlaufzeit ausstehender PSPP-fähiger Staatsanleihen per 6. Februar 2017; gewichtete Restlaufzeit erworbener Staatsanleihen per 31. Januar 2017. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: EZB, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. 26 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Die Angebotsseite. Anpassung technischer Kaufparameter hat der vormals akuten Angebotsknappheit vorläufig einen Riegel vorgeschoben Marktvolumen der ausstehenden PSPP-fähigen* Staatsschulden mit negativer Rendite bzw. Rendite unterhalb des gesenkten Einlagensatzes (in Mrd. EUR) DE FR IT ES NL BE AT PT FI IE SK SL LI LT LU MT Eurozone <-0,4 48% 16% 0% 0% 38% 26% 34% 0% 35% 21% 20% 7% 0% 5% 25% 0% 18% <0%, > -0,4% 13% 19% 5% 19% 21% 14% 19% 7% 20% 24% 15% 9% 36% 12% 38% 8% 14% >0% 33% 52% 83% 77% 41% 59% 48% 93% 46% 56% 65% 84% 64% 83% 37% 92% 61% Tabelle zeigt nicht prozentuale Anteile von Inflation Linkern an. *) Gemäß Laufzeitenspektrum (>1 Jahr, <31 Jahre). Die EZB hat bestimmte Mindestkriterien für den Ankauf von Staatsanleihen im Rahmen des PSPP festgelegt. 1. Laufzeitenspektrum: Restlaufzeit der Anleihen muss mehr als ein Jahr betragen und unter 31 Jahren liegen. 2. Einlagensatz als Untergrenze (aufgeweicht): Nur Staatsanleihen werden gekauft, deren Rendite oberhalb des Zinses für Zentralbankguthaben von aktuell -0,4 % p.a. liegt. 3. Emissions-/Emittentenlimit: Maximal 33 % einer einzelnen Emission bzw. der ausstehenden Schuldtitel eines Emittenten dürfen erworben werden. Gemeinsame Gläubigerentscheidungen im Rahmen spezieller Anleihenklauseln („Collective Action Clauses” - CACs), die bestimmte Mehrheiten voraussetzen, sollen nicht blockiert werden. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 28. Februar 2017. 27 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Die Angebotsseite. Dagegen sind auch in diesem Jahr verkaufswillige Investoren notwendig, um die Zentralbanknachfrage nach Staatsanleihen zu decken Kaufvolumen des Eurosystems bei Staatsanleihen dürfte 2016 das Nettoneuemissionsvolumen1 bei Euro-Staatspapieren übersteigen EZB-Wertpapierkäufe 2017 (geschätzte Aufteilung) Staatsanleihenemissionen Eurozone (2017, geschätzt) Grundsätzlich stellt das Kaufprogramm einen Anreiz dar, entsprechende Papiere entweder selbst zu kaufen oder zu halten anstatt sie zu veräußern (dies gilt z.B. im Rahmen des ALM2 von Versicherungen). Auch Banken, die erhebliche Bestände an Staatsanleihen halten, neigen dazu, an ihren Portfoliopositionen festzuhalten – entweder aus regulatorischen Erfordernissen oder aus Liquiditätsgründen, z.B. im Hinblick auf den Bestand an erstklassigen liquiden Aktiva (LCR 3). Dagegen dürften internationale Notenbanken, Manager von Devisenreserven, inländische Haushalte und sonstige Finanzinstitutionen (z.B. Broker, Investmentfonds) bereit sein, ihre Engagements in Euro-Staatsanleihen im derzeitigen Niedrigzinsumfeld zu reduzieren. *) inkl. Schuldtitel regionaler/lokaler Gebietskörperschaften 1) Bruttoemissionen abzgl. Tilgungen; Kuponzahlungen unberücksichtigt. 2) ALM: Asset Liability Management. 3) LCR: „Liquidity Coverage Ratio“. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, EZB, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 11. Januar 2017. 28 QE Monitor – extended version (English) Erfahren Sie mehr: www.allianzglobalinvestors.de/kapitalmarktanalyse www.allianzglobalinvestors.de/newsletter www.allianzglobalinvestors.de/podcast https://twitter.com/AllianzGI_DE 29 TACK (xièxiè) SPASIBA THANK YOU CHOKRANE VIELEN DANK GRACIAS BEDANKT TAK DANK U WEL HVALA GRAZIE 谢谢 MERCI ARIGATÔ OBRIGADO ขอบคุณครับ 30 Hinweis Dieses Material ist ausschließlich für Ihren persönlichen Gebrauch und rein zu Informationszwecken erstellt worden. Jede Form der Kenntnisnahme, Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Weitergabe des Inhalts durch nicht vorgesehene Adressaten ist unzulässig. Die Präsentation wurde nicht mit der Absicht erarbeitet, einen rechtlichen oder steuerlichen Rat zu geben. Die in der Präsentation enthaltenen Angaben und Mitteilungen dienen ausschließlich der Information und stellen keine Anlageberatung dar. Diese Präsentation ersetzt nicht eine individuelle anleger- und anlagegerechte Beratung. 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Die Richtigkeit der Daten, die aufgrund veröffentlichter Informationen in dieser Präsentation enthalten sind, wurde vorausgesetzt, nicht aber unabhängig überprüft. Der Inhalt dieser Präsentation ist nicht rechtsverbindlich, es sei denn, sie oder Teile davon werden schriftlich entsprechend bestätigt. Aussagen gegenüber dem Adressaten unterliegen den Regelungen des ggf. zugrunde liegenden Angebots bzw. Vertrags. Angaben zur bisherigen Entwicklung erlauben keine Prognose für die Zukunft. Es kann nicht zugesichert werden, dass ein Portfolio die dargestellten Gewinne oder Verluste erzielen oder dass ein Portfolio denselben Grad an Genauigkeit früherer Projektionen erreichen wird. Im Gegensatz zu einer wirklichen Wertentwicklung beruhen Simulationen nicht auf tatsächlichen Transaktionen; es kommt ihnen somit nur eine begrenzte Aussagekraft zu. Da Geschäfte nicht wirklich abgeschlossen werden, kann es zu einer nur unzureichenden Berücksichtigung des Einflusses bestimmter Marktfaktoren, wie etwa fehlender Liquidität, kommen. Diese Präsentation stellt eine Werbung im Sinne des § 31 Abs. 2 WpHG dar. Die aktuellen Verkaufsprospekte sowie Jahres- und ggf. Halbjahresberichte als alleinverbindliche Grundlage für den Kauf von Anteilen an Investmentvermögen erhalten Sie bei Allianz Global Investors Europe GmbH, Bockenheimer Landstr. 42-44, 60323 Frankfurt am Main. 31 32
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