Pressestelle Schützenhöhe 16, 01099 Dresden Telefon: (03 51) 82 67-160 Telefax: (03 51) 82 67-162 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.slaek.de 9. März 2017 Pre s s e m i t t e i l u n g Nr. 06 Steigender medizinischer Bedarf – steigende Arztzahlen in Sachsen Dresden: Aktuell leben in Sachsen 24.214 Ärzte (31.12.2016). Dies sind 438 Ärzte mehr als im Jahr zuvor. 17.303 Ärzte sind derzeit in Sachsen auch ärztlich tätig (+373) davon 9.508 im stationären (-135) und 6.757 im ambulanten Bereich (+90). Eine zunehmende Anzahl von Ärzten arbeitet in stationären wie ambulanten Einrichtungen in Teilzeit, um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können. „Aus dem Anstieg der absoluten Zahlen kann daher nicht geschlussfolgert werden, dass es keinen Ärztebedarf mehr gibt. Vielmehr bietet der Freistaat wegen des zunehmenden medizinischen Bedarfs weiterhin sehr gute Perspektiven für junge Ärzte, insbesondere für niedergelassene Fachärzte“, so Erik Bodendieck, Präsident der Sächsischen Landesärztekammer. Angestellt statt Einzelkämpfer Im ambulanten Bereich setzt sich daher trotz der steigenden Zahlen der Bedarf an Ärzten weiter fort. Vor zehn Jahren gab es noch 5.794 Ärzte mit eigener Praxis. Diese Zahl sank bis Ende 2016 um 455 auf 5.339 niedergelassene Ärzte. Dagegen stieg im gleichen Zeitraum die Zahl der in Niederlassung angestellten Ärzte von 350 auf 1.418 Ärzte an. „Dies zeigt, dass immer weniger Ärzte eine eigene Praxis übernehmen, sondern lieber als Angestellte in einer Praxis arbeiten. Bedenklich ist dies vor allem für die ländlichen Bereiche. Daher muss das von der Sächsischen Landesärztekammer initiierte Netzwerk ‚Ärzte für Sachsen’ weiterhin mit gezielten Maßnahmen Nachwuchs für den ambulanten Bereich gewinnen“, so der Präsident. Zudem müssten eHealth-Projekte entwickelt werden, die Ärzte in ihrer Tätigkeit unterstützen und zum Wohle der Patienten entlasten. Anteil der Ärztinnen nimmt weiter zu Die Zahl der berufstätigen Ärztinnen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 223 auf 9.114. Ihr Anteil an allen berufstätigen Ärzten beträgt jetzt 52,7 Prozent. Die Anzahl berufstätiger Ärzte erhöhte sich dagegen nur um 150 auf 8.189 (47,3 Prozent). Erik Bodendieck: „Diesem Trend wird an vielen sächsischen Einrichtungen schon durch familienfreundliche Arbeitsbedingungen wie Teilzeitmodelle und Kinderbetreuungsmöglichkeiten bereits Rechnung getragen.“ Ausländische Ärzte 2.517 (+96) ausländische Ärzte aus 94 Nationen sind derzeit bei der Sächsischen Landesärztekammer insgesamt gemeldet. Davon sind 2.288 berufstätig. Die Anzahl der syrischen Ärzte hat sich in den letzten drei Jahren von 52 auf 182 mehr als verdreifacht. Die meisten ausländischen Ärzte stammen aus der Tschechischen Republik (376), der Slowakei (274), aus Polen (233), Rumänien (180), der Russischen Föderation (152), Bulgarien (114), der Ukraine (99) und Ungarn (96). 2.288 ausländische Ärzte arbeiten im stationären und 282 im ambulanten Bereich. Der Anteil der berufstätigen ausländischen Ärzte ist in Bezug auf die Gesamtzahl der berufstätigen Mediziner von 12,1 in 2015 auf 13,2 Prozent gestiegen. Folgen Sie uns jetzt auf unter @LaekSachsen und erhalten Sie alle aktuellen Meldungen direkt. Erik Bodendieck betont ausdrücklich, „dass einige Kliniken den Betrieb mancher Stationen ohne die ausländischen Ärzte nicht aufrechterhalten könnten, weil sie in Deutschland keine Mediziner finden“. Der Präsident setzt zur besseren Verständigung zwischen Ärzten oder mit den Patienten auf berufsbegleitende Integrationskurse. Viele Krankenhäuser in Sachsen bieten bereits solche Kurse an. Weitere Informationen unter 0351 8267-160 oder Mobil 0173 6242315. Knut Köhler M.A., Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Grafik: Arztzahlen in Sachsen 2006 und 2016 im Vergleich 24.214 Gesamtzahl der Ärzte 19.182 17.303 Berufstätige Ärzte 14.460 9.508 Ärzte im stationären Bereich 7.251 6.757 Ärzte im ambulanten Bereich 6.144 2016 2006 6.911 Ohne ärztliche Tätigkeit 4.722 Tabelle I: Anzahl ausländischer Ärzte in Sachsen nach Ländern 2007 - 2016 (Auswahl) Land 2007 2013 2014 2015 2016 83 316 313 370 376 Slowakei 121 243 255 271 274 Polen 159 208 219 218 233 34 159 162 184 180 Tschechien Rumänien Syrien k.A. 52 79 169 182 Russland 98 137 133 144 152 Bulgarien 63 109 109 116 114 Ukraine 63 78 80 99 99 Ungarn k.A. 88 101 98 96 62 79 81 78 70 Griechenland k.A. 47 53 54 53 Ägypten k.A. 32 40 44 60 Gesamt 1.061 1.992 2.167 2.437 2.517 Österreich Tabelle II: Länderübersicht der ausländischen Ärzte in Sachsen Herkunftsland Afghanistan Anzahl 4 Madagaskar 2 Vietnam Marokko 4 Weißrussland (Belarus) Ägypten 60 Mauretanien 1 Zypern Albanien 12 Mauritius 2 Ungeklärt Argentinien 2 Mazedonien 24 Armenien 15 Mexiko 2 Aserbaidschan 29 Moldau (Moldawien) 6 1 Äthiopien 5 Neuseeland Australien 2 Nicaragua 2 Bahamas 2 Niederlande 5 Belgien 1 Nigeria 1 13 Norwegen 2 4 Österreich 70 Bosnien-Herzegowina Brasilien Bulgarien 114 Chile 4 China 16 Peru 3 Philipinen 2 Polen 233 2 Portugal Ecuador 2 Rumänien 180 El Salvador 1 Russische Förderation 152 Estland 1 Saudi-Arabien 1 Finnland 4 Schweden 2 6 52 Dänemark 7 Frankreich 14 Schweiz Georgien 22 Serbien Griechenland 53 Serbien (einschl. Kosovo) 1 4 Serbien und Montenegro 4 2 Seychellen 1 Sierra Leone 1 Groß-Britannien Guatemala Indien Indonesien Irak Iran 17 3 Slowakei 274 11 Slowenien 3 13 Somalia 1 Sowjetunion GUS) Spanien (UdSSR, 1 Israel 3 Italien 23 Jemen 9 Südafrika 4 Jordanien 9 Sudan 3 Kamerun 3 Syrien 182 13 Kasachstan 17 Kirgisistan 3 Taiwan 1 Kolumbien 2 Thailand 2 Korea, Republik 1 Tschechische Republik Tadschikistan 1 376 Kosovo 11 Kroatien 8 Türkei 13 Lettland 13 Ukraine 99 Libanon 20 Ungarn 96 Tunesien 3 Libyen 6 Litauen 25 Usbekistan 13 2 Venezuela 6 Luxemburg USA 9 Summe 8 28 9 18 2.517
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