3/.$%2(%&4 ISSN 2081-2132 Foto: Czesław Kalinowski AUSGABE 14 (2017) DEIN MasureN EŁK (LYCK) LEBT AKTIV UND WILL SEINE ENERGIE GERNE MIT DEN ANDEREN TEILEN %IN REICHLICHES !NGEBOT SOWOHL AN SPORTLICHENKULTURELLENALSAUCHKULINARISCHEN %REIGNISSENDIEDIE3TADT%KFÙRDAS*AHR VORBEREITETHATGILTALSEINERDERVIELEN'RÙNDE WARUMMANDIESEPOLNISCHEMASURISCHE3TADT UNBEDINGT BESUCHEN SOLLTE -AN KANN HIER NICHT NUR DIE :EIT AKTIV VERBRINGEN SONDERN SICH AUCH RICHTIG ERHOLEN UND ZWAR DANK DER 7ALDUND3EENÁHE 'RÙNDEWARUMMANDIE 3TADT%+BESUCHENSOLLTE 'RUND %K IST DIE (AUPTSTADT UND DAS (ERZ-ASURENS 'RUND$IE3TADTISTGRO¼GENUGUMHIER 3PA¼ZUHABENUNDGLEICHZEITIGKLEINGENUG UMSICHHIERZUERHOLEN 'RUND%INREICHLICHES!NGEBOTANKULTU RELLEN SPORTLICHEN UND KULINARISCHEN %REIG NISSENFÙRDAS*AHR 'RUND $IE KM LANGE 0ROMENADE ALS 2ADUND'EHWEGAM5FERVOM%CKIE3EE 'RUND:AHLREICHE!TTRAKTIONENFÙR+INDER 0ARKS'RÙNANLAGEN3PIELPLÁTZE&ONTÁNEN 'RUND(ISTORISCHE3CHMALSPURBAHNVON %KDIEDEN4OURISTENIMMERNOCHZUR6ER FÙGUNGSTEHT 'RUND'EPFLEGTERUNDOFFENER3TADTRAUM VERSCHIEDENEN3TADTVIERTELNGELEGENEN3PORTOBJEK TEWIEZ"DER7ASSERPARKDIE,AUFBAHN4ENNIS PLÁTZEKOSTENFREIE/UTDOOR&ITNESS0LÁTZE3PORT UND 3PIELPLÁTZE &ÙR DIE AKTIVEN 3PORTLER STEHEN DER3KATEPARKDER0UMPTRACKDAS0ARKOURUND DIE+LETTERWANDZUR6ERFÙGUNG!U¼ERDEMLOHNT ESSICHDEN(OCHSEILGARTENZUBESUCHENDERSICH DIREKTAM3EEUFERBEFINDETr Zu den wichtigsten Veranstaltungen von Ełk gehören u.a.: $ER25.-!'%$$/.s*UNI %S IST EIN %XTREMLAUF MIT (INDERNISSEN :UR 7AHL STEHT DIE ODER DIE KM LANGE $ISTANZUNDDIE+INDERDISTANZ-ANMUSSKEIN!THLETUNDKEIN0ROFILÁUFERSEINUM25.-! 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Bevor es aber dazu kam, hat sowohl der Herausgeber als auch der Autor viele Stunden mit Gesprächen mit Pierre Boursine verbracht, unserem französischen Freund, der Masuren zum ersten Mal erst im späteren Alter besuchte und unser Land sofort in sein Herz schloss. Er bereiste Masuren vom Norden nach Süden und vom Osten nach Westen in Begleitung von W. Darski und danach versuchte er den späteren Autor und den Herausgeber davon zu überzeugen: ,,dass das Buch unbedingt entstehen muss!“. Es erschien ein Tag vor dem Tod von Pierre. Seine Wahrnehmung von Masuren und von diesem Reiseführer, sein frischer Blick, erwies sich als prophetisch! Innerhalb von 2 Jahren mussten wir das Buch in der polnischen Sprache zweimal nachdrucken. Eine natürliche Konsequenz des Erfolgs der polnischen Ausgabe war also das Herausgeben der deutschen Version. ,,Ihr Buch ist das beste über Masuren, das ich kenne, und ich bin sicher, dass es viele Menschen gibt, die es kaufen und lesen möchten.” - Fragment eines Briefes von Hans Plock an den autor. unten präsentieren wir einige, von über 100, Kapitel dieses Buches. Wojciech Marek Darski t KÖNIGLICHE rEsIDENZ Familie Dönhoff hat man die Umrisse der Erdbefestigungen, Keramik und Urnen gefunden. Drogosze befand sich im Besitz der reichen Familien Wolfsdorf, Dohna und Rautter, aber die große Geschichte des Ortes beginnt mit der Übernahme des Landgu- tes von der Familie Dönhoff. Dies geschah durch die Ehe der Witwe von Albrecht von Rautter Katharina mit Ernst Magnus von Dönhoff. Ernst Magnus (1581–1642) war Oberst im polnischen Militär, der sich u.a. im Krieg gegen die Türkei verdient machte, später war er Gouverneur von Preußen und 10 km westlich von Barciany/Barten, an der Straße nach Korsze/Korschen liegt das Dorf Drogosze. Den Namen hat das Dorf erst seit dem Jahre 1946 und er bezeichnet zwei einst getrennte Orte: die Siedlung Wilkowo/Groß Wolfsdorf, die von der Ritterfamilie von Wolfsdorf noch in der Kreuzritterzeit gegründet war, und die große Hof- und Vorwerksanlage der Familie Dönhoff mit dem Namen Dönhoffstädt. Seit Urzeiten existierte hier auch eine Siedlung des prußischen Stammes der Barten. In der Parkanlage am Schloss der Foto: W. M. Darski (DROGOSZE / DÖNHOFSTÄDT) Foto 1 3 Foto 2 Abgesandter des polnischen Königs beim preußischen Provinziallandtag. Sein Sohn Ernst (1636–1693) hat sich endgültig mit Polen verbunden. Er war der Reihe nach Generalleutnant der königlichen Armee, Jägermeister von Litauen, Kastellan von Vilnius, Woiwode in Malbork/Marienburg und Hofmarschall der Königin Marysieńka Sobieska (Maria Kazimiera Sobieska, eigentlich Marie Casimire Louise de la Grange d’Arquien; Anm. d. Übers.). Döhnhoff war auch Kommandeur der polnischen Infanterie von Johann III. Sobieski bei der Belagerung Wiens. Er führte seine Infanteriebrigade, welche aus den Untertanen von Drogosze bestanden hat. Die polnische Linie der Familie Dönhoff hat im Laufe der Zeit die Umlaute in ihrem Namen verlo- ren und hat angefangen sich „Denhof“ zu schreiben. Der eminenteste Vertreter dieser Linie war der Vizehetman von Litauen Stanislaw Ernst (1673–1728). Die deutschen Verdienste der Familie hat Kaiser Ferdinand I. von Habsburg hoch geschätzt und im Jahre 1635 hat er der Familie den Titel der Reichsgrafen verliehen. Die Linie der Dönhoff von Drogosze ist auf dramatische Weise unterbrochen. Im Jahre 1816 ist der 21-jährige Erbe Stanislaus Otto von Dönhoff in einem sinnlosen Duell durch eine Kugel gefallen. Durch die Ehe einer der Stanislaus Schwestern mit dem Grafen Konrad zu Stolberg-Wenigerode hat Drogosze diese schlesische Magnatenfamilie bis zum Jahre 1945 in Besitz genommen. Das repräsentative Schloss hat man in Drogosze zur Zeit von Boguslaw Friedrich von Dönhoff gebaut. Dabei wurde der Hauptfamiliensitz in Friedrichstein in der Nähe von Königsberg als Muster genommen. In den Jahren 1710–1714 ist ein zweistöckiges Gebäude nach dem Projekt des bekannten Architekten französischer Herkunft Jean de Bodt entstanden (Foto 1). Das Bauwerk ist 100m lang, 22m hoch und sollte angeblich über 7 Stufen beim Eingang, 12 Schornsteine, 52 Zimmer und 365 Fenster verfügen, was sowohl der Zahl der Wochentage und Monate, als auch der Zahl der Wochen und Tage im Jahr entsprach. Das barocke Schloss hat alle Zimmer in Foto: W. M. Darski Foto: W. M. Darski DEIN MasureN Foto 3 einer Flucht. Im linken Flügel des Palastes befindet sich die einzige Kapelle in Masuren, die mit symbolischen Sarkophagen aus weißem Marmor von den letzten Dönhoff aus Drogosze Stanislaw und seiner Schwester Angelika und weißen Marmorepitaphen zum Gedenken an die Mitglieder der Familie ausgestattet wurde (Foto 2). Die Epitaphe sind ein Werk des berühmten Berliner Bildhauers Eduard August Lürsen. Hinter dem Schloss in Richtung des in der Nähe fließenden Flusses Guber erstreckt Foto: W. M. Darski sich ein Park mit alten Baumriesen. Es gibt hier auch eine Sonnenuhr und zwei Skulpturen. Einst befand sich an der Grenze der Parkanlage der sog. Hirschpark, wo die der Familie Dönhoff von dem polnischen König Jan Kazimierz geschenkten Damhirsche spazierten. Der Hirschpark war oft von Wölfen angegriffen und den letzten Wolf hat man hier im Jahre 1890 gesehen. Interessant sind auch die Vorwerksgebäude, vor allem dieses mit seiner ungewöhnli- Foto 4 chen Architektur und Fensterverzierungen, wo sich der Pferdestall mit der Reitbahn befanden (Foto 3). Sehenswert ist auch die Schmiede. Alles ist leider stark ruiniert. Das Schloss in Drogosze ist das größte Objekt dieser Art in Masuren. In der Vergangenheit war es die sog. „königliche Residenz“, weil der Palast zu den drei ostpreußischen Familiengütern gehörte, in denen der König von Preußen während seiner Reisen weilte. Im Jahre 1945 ist die kostbare Ausstattung des Schlosses geplündert worden. Die geretteten Kunstwerke hat man in verschiedene Museums- und Wissenschaftseinrichtungen gebracht. Michał Zachorowski, der sich nach dem Krieg um das Schloss gekümmert hat behauptet, dass man ohne zu zählen oder quittieren zwei volle LKW-s mit der Schlossbibliothek beladen weggebracht habe. Es sollten darunter solche Kostbarkeiten gewesen sein wie z.B. „zwei ägyptische Papyrusschriften, die Hauschronik mit originalen Einträgen von Napoleon I. und Wilhelm II. und ein Album mit dem Notenmanuskript von Chopin.“ Es ist interessant, ob sich diese Exponate in der Sammlung von der Mikołaj Kopernik Universität in Toruń/Thorn befinden, wohin man sie angeblich bringen sollte. Das verlassene und leere Schloss ist zum Schulungszentrum des Landwirtschaftsministeriums geworden, in dem man die Traktorfahrer für die masurischen staatlichen Landwirtschaftsbetriebe schulte. Jetzt befindet es sich in Privatbesitz. Im Dorf Drogosze (damals Groß Wolfsdorf) befindet sich eine mittelalterliche Kirche mit der an der nördlichen Seite im Jahre 1742 angebauten Grabkapelle von der Familie Dönhoff. Im Vordergiebel ist die Büste des Schlosserbauers Bogusław Friedrich von Dönhoff in Form eines Flachreliefs angebracht (Foto 4). t SCHWANENSEE (ŁUKNAJNO / LUCKNAINEN) Auf der Straße Łabędzia (Schwanenstraße; Anm. d. Übers.), die aus Mikołajki/ Nikolaiken in Richtung Südosten führt, kommt man nach ca. 4 km zu den Häusern des Vorwerks Łuknajno/Lucknainen. Es liegt auf einer kleinen, bewaldeten Enge, hinter der kleinen Brücke über den 300mlangen Bach, der die Seen Śniardwy/Spirding-See und Łuknajno/Lucknainer-See Hotel Mazury*** in Giżycko (Lötzen) – eine gute Idee für einen erholsamen Urlaub! • • • • • • • • geräumige Zimmer Entspannung im Wellnessbereich klimatisiertes Restaurant gesunde, polnische Küche großes, grünes Gelände mit einem malerischen Teich voller Fische masurische Lagerfeuerabende - Würstchen grillen am Lagerfeuer Fahrradfahrer sind immer herzlich willkommen im Rahmen des Projekts Green Velo Spa Masuren - ein Ort der Entspannung. 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Von dort aus hat man einen schönen Blick auf die Seen Śniardwy, Bełdany/Beldahn-See und Mikołajskie. Seit einiger Zeit ist wegen seiner schwachen Konstruktion das Betreten des Turms verboten. Die größte Attraktion dieses Ortes ist der See Łuknajno. Er ist ein Reservat mit der Fläche von 710 ha, in dem einer der größten Brutplätze des Höckerschwans in Europa geschützt wird. Im Jahre 1984 hat man hier über 2000 Stück gezählt. Die Schwäne lieben die großen Armleuchteralgen, die den schlammigen Boden des flachen Sees Łuknajno bedecken. Außer Schwänen ernähren sich von den Algen auch viele andere Wasservogelarten. Es wurden 175 von ihnen unterschieden, die hier nisten oder bei ihren Herbst- und Frühlingszügen rasten. Das flache und besonnte Wasser des Sees Łuknajno ist auch ein natürlicher Foto 6 Laichplatz für die Fische, die hierher vom See Śniardwy zur Fortpflanzung kommen. Sie werden zur schmackhaften Beute der Greifvögel, u. a. der Seeadler. Dieses wunderbare, natürliche Ökosystem befindet sich seit 1977 auf der Liste der Biosphärenreservate der UNESCO und seit dem Jahr 1978 auf der Liste der sog. Konvention RAMSAR, die die wertvollsten Wasser- und Sumpfgebiete der Welt schützt. Der See ist von einem ganzen System von Naturpfaden mit Aussichtstürmen und Aussichtsplattformen umgeben, von denen aus man das Panorama des Sees bewundern und die Vögel beobachten kann. t RACHE KIEJSTUTS (OKARTOWO / ECKERSBERG) Fünf Kilometer westlich von Orzysz/ Arys, an der Enge zwischen den Seen Tyrkło/Türkle-See und Śniardwy/SpirdingSee (Foto 7), befindet sich das Dorf Okartowo/Eckersberg. Diese strategische Stelle wurde schon im frühen Mittelalter von den prußischen Galindern befestigt. Eine Burg befand sich im Zentrum des heutigen Dorfes in der Nähe der Kirche. Um 1343 wurde sie von den Kreuzrittern erobert und niedergebrannt. An dieser Stelle haben sie ihre Warte gebaut. Die zweite Burg, die ca. 2 km nördlich von dem Dorf auf einem kegelförmigen Hügel, dem Schloss-Berg, direkt am Ufer des Sees lag, bewachte die Enge zwischen den Seen Tyrkło und Buwełno/Martinshagener-See. Die Überreste der Burg am Tyrkło, mit der erhaltenen Umrisslinie eines Erdwalls, eines Festungsgrabens und einer Vertiefung, die von dem alten Kastell hinterlassen wurde, kann man bis heute bewundern. Das erfordert aber eine Fußwanderung durch den Wald das westliche Ufer des Sees entlang. Ein- „Das Zeichen POLEN gilt im Zusammenhang mit diesem Verlag sowohl als Ausdruck der Anerkennung für die Qualität der vorgestell- Dein Masuren (Twoje Mazury) ten Produkte, Dienstleistungen, Informationen, als auch Ausdrucksmittel Chefredakteur: Mariusz Piotrowski des geleisteten Beitrages zu demWerbeprozess Polens als Ort, der touri- Herausgeber: Wydawnictwo Mazurskie stisch attraktiv ist. Das rechtlich geschützte Zeichen bleibt in der Verwal- 11-500 Giżycko, ul. Nowowiejska 29 tung der Polnischen Touristischen Organisation (POT), die im Besitz des Urheberrechts und der verwandten Tel. 48 87 428 46 44 Schutzrechte ist. Das Verwenden von dem Zeichen ohne die Erlaubnis der Polnischen Touristischen Organisa- E-Mail: [email protected] tion unterliegt der strafrechtlichen Verantwortlichkeit nach dem geltenden Gesetzbuch. Mehr Informationen Druck: Wydawnictwo Mazurskie finden Sie auf der folgenden Homepage: http://www.pot.gov.pl” Foto: W. M. Darski Foto 7 facher ist es, auf dem Wasserweg dahin zu kommen. An der Stelle der ersten Burg, auf den Ruinen der Kreuzritterwarte, hat man im 18. Jh. eine kleine Barockkirche gebaut: aus Feldstein mit einem hölzernen Turm, der mit einem Helm gedeckt ist. Im Garten des Pfarrhauses sind Reste der Fundamente erhalten geblieben. Das Innere der Kirche schmückt eine ungewöhnlich prächtige Polychromie (Foto 8). Die Kirche wurde während des ersten Weltkrieges stark zerstört. Bei ihrer Renovierung arbeitete hier der masurische Dichter Michał Kajka/Kayka als Zimmermann. Eine ungewöhnliche Geschichte, die mit Okartowo verbunden ist, passierte in der zweiten Hälfte des 14. Jh. während des ständigen Scharmützels zwischen den Kreuzrittern und Litauern. Im Februar 1361 hat die Besatzung der Kreuzritterwarte unter Führung von Heinrich Kranichfeld im Wald am nahe gelegenen See Ublik Wielki/Ublick-See Spuren einer litauischen Lagerstätte entdeckt. Zusammen mit den aus Giżycko/Lötzen geholten Hilfstruppen unter Führung von Heinrich Beler hat man die Verfolgung aufgenommen und die Litauer an der Furt des Flusses Orzysza/Arys-Fluss in der Nähe des heutigen Dorfes Grzegorze/Gregersdorf umzingelt. Der Feldzug erwies sich als sehr erfolgreich. Unter den 500 gefangenen Litauern befanden sich auch der Großfürst Kiejstut/ Kenstut mit seinem Sohn Patrick. Den gefangenen Kiejstut hat man in die Burg nach Malbork/Marienburg gebracht, aber dem schlauen Litauer ist es gelungen, mit Hilfe der prußischen Wittinger zu fliehen (Wittinger - die getauften Prußen in Diensten der Kreuzritter; Anm. d. Übers.). In Litauen hat Kiejstut sofort seine Truppen versammelt und kam mit stärkeren Streitkräften nach Masuren zurück. Er eroberte und brannte die Burgen in Giżycko/Lötzen und Pisz/Johannisburg nieder. Den Kreuzritterprokurator aus Pisz tauschte er gegen seinen Sohn, der bis jetzt in Gefangenschaft der Kreuzritter war. „Zum Nachtisch“ ließ er sich Okartowo übrig. Er eroberte das Schlösschen und tötete den Kranichfeld, der ihn früher gefangen hat, indem er ihn schrecklich gefoltert hat. In den folgenden Jahren ließ der rachsüchtige Litauer die Kreuzritter ihre Warte in Okartowo dreimal wiederaufbauen, überfiel sie dann und zerstörte. Jedes Mal ging er über die gleiche Furt in Grzegorze, an der man ihn festgenommen hat. Dieses Ereignis musste sich tief ins Gedächtnis der Einheimischen eingebrannt haben, weil man noch im 19. Jh. diesen Übergang über Orzysza als „Furt Kiejstuts“ bezeichnete. In Okartowo befindet sich die Hauptbasis des masurischen Wasserrettungsdienstes, der über die Sicherheit der Segler auf dem „masurischen Meer“ Śniardwy wacht. t SCHUTZEIGENSCHAFTEN DES HOLZES VOM HEILIGEN KREUZ Foto: W. M. Darski (OSTRYKÓŁ / SCHARFENRADE) Südlich von Ełk/Lyck in Richtung Prostki/Prostken verläuft der sog. Szlak Tatarski/Tartarenweg. Wenn wir aus der Stadt auf der Landesstraße Nr. 65 nach Białystok fahren und nach dem Bahnübergang in Szyba/Sybba nach links abbiegen, kommen wir in den Bór Ełcki/Lycker Forst. Von Lipińskie Małe/ Foto 8 P.T. Centrum Mazur S.A. www.cmazur.pl • Hotel Wodnik im Stadtzentrum, 400 m vom Sandstrand, Promenade, Schiffshafen und Segelhafen Ekomarina am Löventinsee, 900 m von der Festung Boyen gelegen; Fahrradverleih, Billiard, Folkloreabende im Hotel • Camping Rusalka direkt am Schwenzeitsee gelegen Hotel Wodnik *** ul. 3 Maja 2, 11-500 Giżycko Tel. +48 87/4283871, Fax +48 87/4283958 [email protected] Camping Rusałka ul. Sienkiewicza 1, 11-600 Węgorzewo Tel. +48 87/4272049, Fax+48 87/4272191 [email protected] DEIN MasurEN www.pensjonatteresa.de | [email protected] 8 Lindenfliess aus fahren wir durch den Wald mäandrierenden Fluss Ełk/Lyck Fluss entlang, bis zu dem an ihm gelegenen Dorf Ostrykół/Scharfenrade. Die Strecke ist aber eher für Radfahrer als für Autos geeignet. Mit dem Auto ist es besser, erst kurz vor Prostki links abzubiegen. In Ostrykół befindet sich eine hölzerne Kirche aus dem Jahre 1667 (Foto 9). Der Altar mit gewundenen, kleinen Säulen präsentiert am besten den ba- Foto: W. M. Darski Foto 9 Foto 9 rocken Stil der Kirche in ihrem Inneren. Weitere interessante Einzelheiten der Kirche von Ostrykół sind z. B. die Emporen auf beiden Schiffsseiten, der sog. „Bogenbalken“ im Bogen, der das Schiff vom Presbyterium trennt und ein Leuchter aus dem Jahre 1700 mit einem kunstvoll geschnitzten Hirschkopf. Zur Zeit ist es eine katholische Kirche, aber für ihre protestantische Vergangenheit spricht der evangelische Taufengel. Die Kirche, die anstelle des von den Tataren niedergebrannten Gotteshauses gebaut wurde, überstand sowohl den ersten als auch den zweiten Weltkrieg. Die Einwohner erklären es mit den Schutzeigenschaften des Altars, bei dessen Bau man angeblich Holzstückchen des Christuskreuzes gebraucht hat. In der Nähe der Kirche wachsen jahrhundertealte Eichen, von denen eine einen Umfang von 5 m und eine Höhe von 30 m hat. Im Jahre 1794 kam es bei Ostrykół zu einem Gefecht zwischen der leichten preußischen Kavallerie (sog. Bosnier) und polnischen Aufständischen unter Kościuszko. Eine 200-Mann starke Abteilung des Rittmeisters Więckowski, Krutyń 14 PL-11-710 Piecki tel.+48897421836 Faks +48997421072 e-mail: [email protected] www.mazurysyrenka.com YACHTCHARTER IN MASUREN MELLODY 30; PHILA 880; TANGO 30; ANTILA 27; SOLINA 24; PHOBOS 24; SASANKA 660; CORVEETTE 600; Motoryacht LAGUNA 700, Ein breites Angebot, attraktive Preise, Online Reservierung möglich www.netta-jachty.pl [email protected] Eigener Hafen und Zeltplatz in Piękna Góra in der Nähe von Giżycko (Lötzen) Schauen Sie doch einfach vorbei, wir freuen uns auf Ihren Besuch! DEIN MasureN Foto: W. M. Darski (LEŚNIEWO / FÜRSTENWALDE) Foto 10 die nach Preußen geschickt wurde um Fourage zu holen, wurde von der Kavallerie des Generals Heinrich Joachim Günther, Befehlshaber der Garnison in Ełk, zersprengt. Wahrscheinlich wären die Aufständischen mit Stumpf und Stiel ausgerottet worden, wenn nicht die preußischen Kavalleristen eine besondere Einstellung zu diesem Kampf gehabt hätten. Sie schossen in die Luft, schlugen die Feinde mit ihren flachen Säbelklingen und rieten ihnen heimlich, sich zwischen die Gefallenen hinzulegen. Nach der Schlacht hat General Günther befohlen, die Verletzten zu behandeln, zu sättigen und …. nach Hause zu schicken. Viele Aufständische von Ostrykół sind in Preußen geblieben. Die Familie Więckowski hat sogar einen Grundbesitz in der Nähe von Olecko übernommen. Östlich von dem Dorf befindet sich ein Hügel, die sog. Stary Szaniec/Alte Schanze, die ein Überrest einer Jatwingerburg ist. Fast am Fuß des Lisia Góra/FuchsBerges befindet sich ein Viadukt der alten Eisenbahnlinie zwischen Węgorzewo/Angerburg und Kętrzyn/ Rastenburg. Unterhalb dieses Viadukts befindet sich eine sehr komplizierte Kreuzung. Wenn wir rechts abbiegen, ohne unter den Viadukt zu fahren, kommen wir nach ca. 5 km zu einem Parkplatz, der an den auf der polnischen Seite größten hydrotechnischen Bauwerken des Kanał Mazurski/Masurischer Kanals gebaut wurde. Direkt am Parkplatz befindet sich ein mit einem Wald bewachsener Teil der Schleuse Leśniewo II/Fürstenwalde II, dessen Bau bei 15% Baufortschritt abgebrochen wurde. Ca. 600 m weiter wächst aus dem Walddickicht ein richtiger Koloss heraus: die zu 30% fertiggebaute Schleuse Leśniewo I/Fürstenalde I (Foto 10). Ihre Betonkammer ist 46 m lang und 21 m tief und wurde so gebaut, dass man hier Schiffe bis 220 Tonnen Wasserverdrängung schleusen können hätte. Es gibt Gerüchte, nach denen der Kanal zum Transport von UBooten vorgesehen worden sei, die hätten in Mamerki/Mauerwald hergestellt bzw. repariert werden sollen. Historische Beweise für diese Vermutungen existieren jedoch nicht. Dennoch macht die Schleusenkammer in Leśniewo I einen imposanten Eindruck (Foto 11). Die beiden Schleusen in Leśniewo sollten den Höhenunterschied von 34 m zwischen den Seen Mamry/Mauer-See und Rydzówka/Rehsauer-See regulieren. Ein fast Reisebüro Wama-Tour ul. Konarskiego 1/1 11-500 Giżycko, Polen Tel/Fax 0048 87 429 30 79 Handy 0048 / 604 969 503 10 Foto 11 5 km langer Abschnitt des Kanals bis zum Mamry-See ist für Kajaks zugänglich (Foto 12), man kann also auch auf dem Wasserweg aus Węgorzewo/Angerburg hierher kommen. Ich empfehle auch einen Spaziergang zum malerischen Rydzówka-See, der unten an der anderen Straßenseite liegt. • Foto 12 E-Mail: [email protected] [email protected] www.masuren-aktivurlaub.de www.baltikum-aktivurlaub.de Foto: W. M. Darski Foto: W. M. Darski t BETONKOLOSSE IM WALD t TEUFEL KOBOLD UND PREUßISCHES GOLGATHA (KLUSY – BARTOSZE / KLAUSSEN – BARTENDORF) Foto: W. M. Darski Südlich von Ogródek/Kalgendorf, an der Landesstraße Nr. 16, liegt das Dorf Klusy/Klaussen, malerisch zwischen den Seen Krakszty/Krackstein-See, Druglin/ Insel-See und Lipińskie/Seebrücker-See gelegen. Das Dorf Klaussen wurde nach der Kreuzritterkirche „Clausula Mariana“ benannt, die man hier im Jahre 1354 gebaut hat. Nach einer Legende habe Pfarrer Wiśniewski in dieser Kirche im Jahre 1640 „ein Weib katholischen Glaubens“ von dem Teufel Kobold befreit. Nachdem der böse Geist den Körper der Frau verlassen hatte, schlug er wütend mit seinem Foto 14 Krallenfuß auf einen vor der Kirche liegenden Stein, so dass auf dem Stein sein Abdruck blieb. Während des Tatarenangriffs im Jahre 1656 erzählte der Pfarrer den polnischen Offizieren, die die Tataren anführten, diese Geschichte und zeigte ihnen den Stein. Die Offiziere haben ihren Tataren verboten, die Kirche zu plündern. Die alte Kirche wurde im Jahre 1754 abgerissen und die neue im Jahre 1884 erbaut. Der Stein mit dem Krallenabdruck liegt immer noch an der Südwand der Kirche (Foto 13). Wir fahren auf der Landesstraße durch Ruska Wieś/Reuschendorf in Richtung Ełk/Lyck. Nach ca. 10 km kommen wir in die Umgebung von dem Dorf Bartosze/Bartendorf. Links von der Straße auf dem Hügel (damals offiziell Wacht-Berg genannt, im Volksmund bei den Masuren „Preußisches Golgatha“) befindet sich ein Foto: W. M. Darski Foto: W. M. Darski Foto 13 großer Friedhof, auf dem ca. 7000 deutsche Soldaten aus dem ersten und zweiten Weltkrieg ruhen (Foto 14). Auf diesem im Jahre 2003 eröffneten Begräbnisplatz sollten die sterblichen Überreste von ca. 20000 deutschen Soldaten aus den beiden Weltkriegen beigesetzt werden, die in den Wojewodschaften Ermland-Masuren und Podlachien exhumiert werden. Südlich von Bartosze, in einem feuchten Wald zwischen der Straße und dem See Szarek/Sarker-See, erstreckt sich auf einer Fläche von 190 ha das Reservat „Ostoja Bobrów Bartosze“/“Biberrückzugsgebiet Bartosze“, in dem der natürliche Lebensraum der sympathischen masurischen Nagetiere geschützt wird. Die Biber kann man ausschließlich vom Pfad am nordöstlichen Rand des Reservats beobachten. Es ist nicht erlaubt sie dadurch zu stören, dass man auf die Biberburgen klettert (Foto 15). Nicht weit von Ełk, an der linken Straßenseite, befindet sich der See Sunowo/Sonnau-See, auf dem es zwei kleine Wyspy Francuskie/Franzosen-Inseln gibt. Der Legende nach wohnte auf der größeren von ihnen ein Flüchtling aus der napoleonischen Armee, der seine Verlobte aus Südfrankreich hierher gebracht hat. Sein Glück dauerte aber nicht lange. Die an das strenge masurische Klima nicht gewöhnte Französin starb kurz nach der Hochzeit. Der Ehemann hat sie auf der Insel beerdigt und bald raffte ihn der Gram hinweg: er ist im Sunowo- See ertrunken. In der Legende kann ein Körnchen Wahrheit sein. In den Steuerdokumenten des nahe gelegenen Dorfes Siedliska/Sonnau aus dem Jahre 1830 findet man einen auf der Insel lebenden landlosen Bauern mit dem Vornamen Grand-Jean. • Foto 15 11 DEIN MasureN Besuchen Sie die Region der Großen Masurischen Seen Wir warten auf Sie in: Giżycko (Lötzen), Mikołajki (Nikolaiken), Węgorzewo (Angerburg), Ruciane-Nida (Rudczanny-Nieden) und Rydzewo (Rydzewen) Zu unserer Flotte zählen 11 Schiffe: Bełdany, Dargin, Derkacz, Kisajno, Kormoran, Niegocin, Roś, Śniardwy, Tałty, Wigry, Alicja Katamaran An Bord erwartet Sie ein köstliches Büfett mit gebratenen Fischen aus masurischen Seen und anderen regionalen Gerichten Wir garantieren Ihnen die besten Schiffe und die erstklassige Bedienung. Alles zu vernünftigen Preisen. Wir bieten Ihnen Dienstleistungen im Bereich des Überwinterns der Yachten und die Krandienstleistungen bis zu 10 Tonnen an Unsere Anlegestellen RUCIANE-NIDA MIKOŁAJKI WĘGORZEWO GIŻYCKO 12-200 Ruciane Nida ul. Dworcowa 4 Tel./Fax +48 874231043 12 +48 602522898 Mobil 11-730 Mikołajki Plac Wolności 15 Tel./Fax +48 874216102 Mobil +48 601196702 11-600 Węgorzewo Bulwar Loir Et Cher Tel./Fax +48 874285332 Mobil +48 793189303 11-500 Giżycko ul. Kolejowa 9 Tel./Fax +48 874285332 Mobil +48 600274564 Gołdap $EREINZIGE+URORTINDER2EGION%RM LAND UND -ASUREN EIN %RHOLUNGSZEN TRUM DAS SICH DYNAMISCH ENTWICKELT -ITGLIEDDERINTERNATIONALEN"EWEGUNG #ITTASLOW(IERBEFINDETSICHDER'RENZ ÙBERGANG NACH 2USSLAND UND NACH ,I TAUEN SIND ES NUR KM $IE ,UFT IN 'ODAPISTDIESAUBERSTEINGANZ0OLEN ESGIBTHIER(EILSCHLAMM-INERALUND (EILWASSER $IE +URGÁSTE LASSEN HIER IHRE RHEUMATISCHEN ORTHOPÁDISCH TRAUMATOLOGISCHEN KARDIOLOGISCHEN NEUROLOGISCHEN GASTROENTEROLOGISCHEN %RKRANKUNGEN +RANKHEITEN DER UNTE REN!TEMWEGEUNDDEN"LUTHOCHDRUCK BEHANDELN )N DEM %RHOLUNGSGEBIET WERDENSEHRVIELBESUCHTDIE4RINKHALLE :DRÐJ DIE -ASURISCHEN 'RADIERWERKE DIE 0ROMENADE DIE ENTLANG DES GAN ZEN%RHOLUNGSGEBIETESVERLÁUFTUNDDER 'RENZSEEDER'ODAP3EE 'ODAPISTEIN/RTFÙR'ANZJAH RESTOURISMUS)M7INTERWARTENAUFUNS VIELE -ÓGLICHKEITEN VOM 3KILANGLAUF AUFDENBELEUCHTETEN0ISTENUNDINDER .ÁHEVONDEM+URPARKBISHINZUDEN !TTRAKTIONENVON0IÇKNA'ÐRA3CHÓN BERGUNDZWARDENMIT3CHNEEKANONEN BESTÙCKTENUNDBELEUCHTETEN3KIPISTEN DEM$REHCAFÆAUFDEM'IPFELDEN3KI LIFTEN DER 3ESSELLBAHN DER 2ODELBAHN UNDDEM(OCHSEILGARTEN )M 3OMMER MUSS MAN HIER UNBEDINGTDIE7ISENTEINDER"ORECKA (EIDE"ORKER(EIDESEHENUNDANDER UNBLUTIGEN3AFARIMITHUNDERTENWILDEN 4IEREN TEILNEHMEN %MPFEHLENSWERT SINDAU¼ERDEMDIE!USFLÙGENACH2APA !NGERAPPUMEIN'RABMALZUBESICH TIGENDASDIE&ORMEINER0YRAMIDEHAT UNDNACH3TAÎCZYKI3TAATSHAUSENUM DIE HÓCHSTEN !RKADEN"RÙCKEN 0OLENS ZU BESTEIGEN 5ND FÙR DIEJENIGEN DIE 'EHEIMNISSE MÓGEN LOHNT ES SICH DIE GEHEIMNISVOLLE 2OMINCKA(EIDE 2O MINTER(EIDEZUBESUCHENEINE&AHR RADTOUR DIE +AISERSTEINE 7ILHELM )) ENTLANG ODER EINE 7ANDERUNG IN DEN +UMIECIE7ALDZUMACHENDERVOLLVON "UNKERANLAGEN AUS DEM 7ELTKRIEG IST 13 DEIN MasureN -RGOWO WWWMRAGOWOPL -RGOWO-IASTO,UDZI!KTYWNYCH WWWITMRAGOWOPL -ASUREN GILT ALS DIE SCHÓNSTE 2EGION 0OLENS)NDER-ITTEBEFINDETSICH0O WIAT-RGOWSKI,ANDKREIS3ENSBURG MITDEM3ITZIN-RGOWO3ENSBURG $IESEKLEINE3TADTMITCA%IN WOHNERN GEHÓRT ZU DEN WICHTIGSTEN &ERIENORTENDER2EGION $ANKDERZENTRALEN,AGEISTESEINPER FEKTER/RTUMVONHIERAUSDIE2EGION -ASURENZUERKUNDEN$IE3TADTVERFÙGT ÙBEREINEZAHLREICHE!USWAHLAN5NTER KÙNFTEN VON ÙBER 3TERNE (OTELS BISHINZUDEN0ENSIONENDIEENTWEDER AM #ZOS3EE 3CHO¼SEE ODER AN DER LÁNGSTEN MASURISCHEN 0ROMENADE GELE GENSIND$IEWICHTIGSTEN3EHENSWÙRDI GKEITEN UND TOURISTISCHEN !TTRAKTIONEN SIND VON HIER AUS SCHNELL ZU ERREICHEN -IKOAJKI.IKOLAIKENKMiWIÇTA ,IPKA (EILIGELINDE KM +ÇTRZYN 2ASTENBURGKM'IERO'ÓRLITZ KM+RUTYÎ+RUTTINNENKM 'IYCKO ,ÓTZEN KM !B KANN MAN ZU UNS AUCH MIT DEM &LUG ZEUG KOMMEN $ER &LUGHAFEN /LSZTYN !LLENSTEIN s 3ZYMANY 'RO¼ 3CHIE MANEN&LUGHAFEN/LSZTYN-AZURY 21-22 Juli 2017 laden14wir zu dem 2. Masurischen Opernfestival Bellcanto ein. MIT$IREKTFLÙGENNACH"ERLIN-ÙNCHEN UNDINS2UHRGEBIETISTNURKMVON HIERENTFERNT -RGOWOIM'EGENSATZZUDENANDEREN MASURISCHEN3TÁDTENWURDEIM:WEITEN 7ELTKRIEGKAUMZERSTÓRT$ESWEGENKANN MANHIERIMMERNOCHDIE!TMOSPHÁREEI NERKLEINENOSTPREU¼ISCHEN3TADTSPÙREN "EIM3PAZIERGANGDURCHDIE3TADTWAN DELTMANAUFDEN3PURENDER6ERGANGEN HEITWUNDERSCHÓNE-IETSHÁUSERUNDDAS 2ATHAUSAUSDEM*AHRHUNDERTHISTO RISCHE +IRCHEN 0FLASTERSTRA¼EN HISTORIS CHE&RIEDHÓFEMITDEN'RÁBERNEHEMALI GER%INWOHNER -RGOWOISTFÙRSEINEVIELEN6ERANSTAL TUNGENUNDKULTURELLEN%REIGNISSEBE KANNT 4AUSENDE &ANS KOMMEN JEDES *AHR ZU DEM WELTBEKANNTEN &ESTIVAL a0ICKNICK#OUNTRYpDASSEITDEM*AHR VERANSTALTETWIRD-RGOWOVER FÙGT ÙBER EINES DER GRÓ¼TEN !MPHIT HEATERAM3EEIN0OLENUNDZWARMIT INSGESAMT0LÁTZEN -RGOWOISTEINEREGIONALE(AUPTSTADT DERAKTIVEN%RHOLUNG$URCHDIEGANZE 3TADT VERLAUFEN 2ADWEGE MIT EINER ,ÁNGE VON INSGESAMT KM 6IELE (OTELSVERFÙGENOFTÙBEREIGENE&AHR RADVERLEIHE6ONHIERAUSFÙHRENZAHL REICHEUNDINTERESSANTE7ANDER2AD sUND7ASSERWEGEUANACH+ÇTRZYN 2ESZEL 2Ó¼EL iWIÇTA ,IPKA UND ZU DER 'RO¼EN-ASURISCHEN3EEN2OUTE $IE BEKANNTESTE POLNISCHE +ANUTOUR IST DIE +RUTYNIA2OUTE +RUTINNA DIEFASTKOMPLETTDURCHDEN,ANDKRE IS -RGOWO VERLÁUFT /B 3CHIFAHREN ODER 3NOWBOARDEN 'ÐRA #ZTERECH 7IATRÐW "ERG DER 6IER 7INDE BIE TET DEN 7INTERSPORT,IEBHABERN VIELE 3KIPISTENANUNDZWARMITEINER,ÁNGE VONINSGESAMTCAM Im Jahre 2015 veröffentlichte Wydawnictwo Mazurskie (der Masurische Verlag) das Buch unter dem Titel ,,Biskup, biskupina, bezpieka” („Bischof, seine Frau, polnische Stasi“). Es ist die Wiedergabe der vielstündigen Gespräche, die Mariusz Piotrowski mit Danuta und Janusz Jagucki geführt hat. J. Jagucki war fast 10 Jahre lang Oberhaupt der EvangelischAugsburgischen Kirche in Polen. Bevor er diese Stelle angetreten hat, war er 20 Jahre lang Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Giżycko (Lötzen). Darunter präsentieren wir ein Kapitel, das sehr viel darüber aussagt, wie man die Lutheraner in den 70-er Jahren des 20. Jahrhunderts in Masuren wahrgenommen hat. Ein Protestant ist ein Deutscher M. Piotrowski Das Kennenlernen der Gemeindemitglieder. Gemeinsamer Glaube, aber ansonsten viele Unterschiede. D. Jagucka Janusz ist doch ein Masure und ein Masure wird einen Masuren erkennen. Außerdem war der Name Jagucki in Giżycko schon bekannt und zwar dank dem Vater von Janusz. Er wurde also als Vertrauter angenommen. Schlimmer war mit mir, einer Schlesierin - andere Mentalität, andere Erfahrung, andere Bräuche. Ich war überrascht von der Zweisprachigkeit der Menschen. Die alten Masuren haben besser Deutsch als Polnisch gesprochen. Ich kann mich gut an einen Gottesdienst am Heiligabend Wir laden Sie zu uns nach Mikołajki und nach Łuknajno ein erinnern. Ich hatte damals lange Haare, die ich so glatt gekämmt habe, mit einem Dutt als Abschluss. Wir sind mit meiner Mutter und meinem Bruder in die Kirche reingegangen und ich habe gehört: – Das ist unsere Frau Pfarrer. Mein Deutsch war nicht so gut, aber ich habe es verstanden. Ich war ein bisschen schockiert, aber als ich gehört habe: UNSERE Frau Pfarrer, obwohl das auf Deutsch war, habe ich mich wie Pensjonat Mikołajki ** Folwark Łuknajno - Gościniec Pod Łabędziem Der Gutshof ŁUKNAJNO befindet sich 5 Km östlich von Mikołajki entfernt am Śniardwy – See im Bereich des ornithologischen Reservats Łuknajno – See. Die Gästezimmer sind in den alten Hofsgebäuden eingerichtet, von deren Fenster sich eine wunderschöne Aussicht auf den Śniardwy - und den Łuknajno – See ausbreitet. Verbringen Sie einen aktiven Urlaub in der Natur bei uns. FOLWARK ŁUKNAJNO, Łuknajno 2, 11-730 Mikołajki Tel./ Fax 0048-87-4216862, E-Mail: [email protected], www. luknajno.pl Atmosphäre und schmackhafte polnische Küche. Die Pension befindet sich am Ufer der Mikołajskie – See, in der Nähe des Jachthafens. Die Zimmer verfügen über eine Terrasse mit einem wunderschönen Ausblick auf den See. Pensjonat Mikołajki **, ul. M. Kajki 18, 11-730 Mikołajki, Tel. 0048-87 4216437, Fax 87-4216875, www.pensjonatmikolajki.pl , E-Mail: [email protected] 15 DEIN MasureN zuhause gefühlt. „Unsere Frau Pfarrer” und nicht: schaut mal, wie sie sich angezogen hat. Wie sie aussieht! J. Jagucki Die Gemeindemitglieder haben sich damals gefreut, dass nach sechs Monaten Pause wieder einen Pfarrer und seine Frau hatten! Und langsam haben sie daran geglaubt, dass das Horrorszenario sich nicht verwirklichen wird, dass die Kirche nicht abgerissen wird. Die Älteren hatten unangenehme Erfahrungen hinter sich. Im Jahre 1945 wurde die Kirche von den Katholiken übernommen und zwar nach Überzeugung: es ist doch ein ehemaliges deutsches Gut; sie werden alle wegfahren, wozu brauchen sie dann eine Kirche? Ein Jahr lang fanden in der Kirche von Giżycko katholische Gottesdienste statt. Erst im Jahre 1946 wurde die Kirche von dem Pfarrer Emil Dawid zurückgewonnen und das auf eine ziemlich drastische Art und Weise. Der Beschluss unserer Behörden in Warschau war eindeutig: – Daraus wird wieder eine evangelische Kirche. Die Katholiken haben in Giżycko schon eine! Was würden Sie denn machen um die Kirche zurückzugewinnen, Herr Pfarrer? – Ich werde das größte Vorhängeschloss organisieren. Der Mann war stattlich, die Menschen hatten vor ihm Respekt und er hat es geschafft! M. Piotrowski Wie viele Gemeindemitglieder haben Sie im Jahre 1970 angetroffen? J. Jagucki Achthundert. M. Piotrowski Und wie viele gab es, als Sie die Pfarrgemeinde verließen? J. Jagucki Dreihundert. Wir haben uns also von fünfhundert verabschiedet. Der Pfarrer Szarek, mein Vorgänger, hat sich von tausendzweihundert Gemeindemitglieder verabschiedet! Von zweitausend auf achthundert! Und das nur innerhalb von 8 Jahren. Deswegen war er auch gezwungen, die Pfarrgemeinde in Giżycko mit der Pfarrgemeinde in Węgorzewo (Angerburg) zu verbinden, weil sie - als zu sehr entvölkert - keine Chance auf einen eigenen Pfarrer hatte. D. Jagucka In den ersten Wochen in Giżycko war ich überrascht, dass die Menschen eifrig an die Pfarrgemeinde gingen. Der Pfarrer Szarek hat an jedem dritten Adventssonntag im Pfarrhaus ältere und einsame Menschen versammelt. Wir haben sofort diese Idee aufgefangen und es sind so viele Menschen gekommen, dass man aus der Kirche die Bänke holen musste. Ich - Schlesierin - habe einen riesigen Topf voller Tee gekocht. Dann fragte mich eine ältere Masurin auf Deutsch: – Was ist das? – Hmm, Tee… Tee? Tee bekomme ich im Pflegeheim und ich bin ins Pfarrhaus gekommen um Kaffee zu trinken! (Lachen des Ehemannes Janusz im Hintergrund) $IE'EMEINDE 7YDMINY7IDMINNEN hat circa 6800 Einwohner und in dem Dorf Wydminy (Widminnen) leben ca. 2,5 tausend Einwohner. Das verursacht, dass Wydminy bald die Stadtrechte bekommt! Hier findest du alles, was Masuren so anlockend für Touristen macht: Wälder, die hügelige Landschaft und über 20 Seen, die der Gletscher hinterlassen hat, die größten davon sind der Gawlik-See und der Wydmińskie-See (Widminner See). Unsere Stärken: ♦ zahlreiche Pensionen und Ferienbauernhöfe ♦ ruhige Badestellen ♦ Verleihstationen von Wassersportgeräten ♦ Paddeltouren ♦ Fahrradverleihe ♦ Spazierritte und Kutschfahrten. Die Gemeinde Wydminy ist ein wahres Paradies für Angler; weitere Attraktionen: der Safaripark in der Ortschaft Okrągłe (Okrongeln), Skilifte im Winter in Okrągłe und außerdem: ♦ die Stieleichen-Allee ♦ die historische römisch-katholische Christus-Erlöser-Pfarrkirche ♦ evangelischer Friedhof aus dem 19. Jh., kommunales Objekt, ♦ Mietshäuser, die um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entstanden sind. 16 Foto: J. Jagucki M. Piotrowski Erste Erfahrungen des Pfarrers in seinem ersten Job? Das Treffen mit den Senioren. Bei uns, in Schlesien, hat man um diese Zeit keinen Kaffee getrunken… Ich habe angefangen in der Küche zu weinen, weil ich nur ein wenig Kaffee hatte. Schnell bin ich zu der Frau des Kirchendieners gegangen: – Haben Sie Kaffee? – Ja, hab ich, aber nur Malzkaffee. Na ja, wir haben also vermischt, was wir hatten und der Masurin diesen „Kaffee” angeboten. – Dieser Kaffee ist aber mit viel zu viel Wasser gekocht! Nächstes Mal bitte, machen Sie einen richtigen Kaffee. In Giżycko haben wir zahlreiche Chormitglieder angetroffen, ca. dreißig Personen. Darunter viele junge Leute. Ich habe für sie Weihnachten organisiert. So ein stimmungsvolles Treffen bei Kerzenlicht, mit Kuchen und richtigem Kaffee; ich habe mich schon gebessert. Ich war überrascht, dass die Menschen so gerne an all dem teilnehmen wollten, was mit der Pfarrgemeinde zu tun hatte. Es war nachahmenswert. Es ließ mich glauben, dass es nicht schlimm sein wird. Am Anfang war es schwer. Janusz war oft unterwegs bei den Gottesdiensten. Ich musste lernen, wie man im Ofen der Zentralheizung heizt. Andernfalls wäre ich erfroren. Wie wir schon erwähnt hatten, die winterlichen Gottesdienste fanden im Pfarrhaus statt. Vor allem die Älteren haben um das Pfarrhaus gebeten. Das größte Zimmer haben wir also gar nicht eingerichtet (abgesehen von den offenen Regalen an den Wänden). In diesem Zimmer haben circa hundert Menschen reingepasst. Zusätzlich haben wir noch die Tür ins Nebenzimmer aufgemacht. Dort fanden auch Chorproben statt. Am Sonntag wurde von Janusz der Gottesdienst in dem größten Zimmer gehalten und ich habe im Katecheseraum nebenan für die Kinder eine Sonntagsschule angeboten und konnte für alle Kinder kaum Platz finden. Die Kinder sind zu mir auch unter der Woche gekommen und Janusz war unterwegs, um die Gemeindemitglieder kennen zu lernen. J. Jagucki Oh nein, noch nicht eines Pfarrers. Bei uns wird man von den Gemeindemitgliedern zu einem Pfarrer gewählt. Es gab damals einen Pfarradministrator, Pfarrer Krzywoń aus Mrągowo (Sensburg), der ab und zu gekommen ist, um zu gucken, ob alles in die richtige Richtung geht; und auch um zu helfen, vor allem bei den Verwaltungs- und Finanzangelegenheiten. Erst Anfang des Jahres 1973 habe ich im Rahmen meines Vikariats die volle Verwaltung des Pfarrbezirks übernommen, und zum Pfarrer wurde ich im Jahre 1975 gewählt. Es bedeutete also, dass ich für immer mit Giżycko verbunden bin, weil man einen Pfarrer, der von seinen Gemeindemitgliedern gewählt wurde, in der Regel nicht mehr versetzt. Von Anfang an und zwar im Rahmen der Pfarrgemeinde in Giżycko bin ich oft nach Wydminy (Widminnen) und Rydzewo (Rydzewen) gefahren, und bald war ich auch für Węgorzewo, Pozezdrze (Possessern) und Kruklanki (Kruglanken) zuständig. Danach kam noch die Verwaltung des Pfarrbezirks in Ełk (Lyck) hinzu, mit den Filialen in Suwałki (Suwalken) und Gołdap (Goldap). Beim Kennenlernen meiner Gemeindemitglieder habe ich traurigen Herzens bemerkt, dass ca. die Hälfte von denen auf die Ausreise nach Deutschland gewartet hat. Vorläufiger Zustand… Mit einem Fuß noch hier und mit dem anderen schon im Ausland. Die hatten eigentlich Kontakt mit ihrem Pfarrer, aber ich habe gespürt, dass das nicht Das ist, worum es geht. DEIN MasurEN In die Kirche sind sie unregelmäßig gegangen und mit den Gedanken waren sie schon dort. Ich habe bemerkt, dass die Erlaubnis für die Ausreise die aktivsten Gemeindemitglieder bekommen haben: Mitglieder des Kirchengemeinderates, Chorsänger. Das war deprimierend. Zum Beispiel meine Organistin, Frau Chlebowicz, die ab sofort ausreisen sollte. Man musste sich damit abfinden. Ich habe das Spielen einem Jungen aus Wilkasy (Willkassen) beigebracht. Aber lange hat er auch nicht gespielt - seine Familie hat die Erlaubnis für die Ausreise bekommen. Ich bin wieder allein geblieben. Das Gleiche war mit den Mitgliedern des Kirchengemeinderates. Alle zwei Jahre musste man Wahlen organisieren, weil der Kirchengemeinderat immer dezimiert wurde. Ich glaube, es war eine absichtliche Handlung der Behörden. Im Jahre 1975 wurde von Gierek die Woiwodschaftsreform durchgeführt und die Stadt Suwałki wurde zur Hauptstadt der Woiwodschaft. Ich habe es ausgenutzt, weil ich davon ausgegangen bin, dass es in einer Woiwodschaftsstadt ein Pfarrbezirk und nicht eine Filiale des Pfarrbezirks von Ełk geben sollte. Staatliche Behörden sind mir zur Hand gegangen. In unserer Kirche war der Gesang schon immer von großer Bedeutung, und um zumindest die vier Choräle am Sonntag zu singen, braucht man Musik. In den ersten Jahren hat mir das Fehlen eines Organisten sehr zugesetzt. Wenn ich außerhalb von Giżycko war, habe ich ein „transportables“ Harmonium benutzt. Ich habe gespielt, dann bin ich abwechselnd zum Altar und dann wieder zum Harmonium gegangen und es lief irgendwie. Danach kamen elektronische Tasteninstrumente aber es war nicht das Gleiche. Theoretisch kleinere, theoretisch leichtere, aber wenn es um den Klang geht, war das halt nicht mehr dasselbe. Am Anfang hatten wir in Giżycko einen Chor mir 35 Sän- Einführung in das Amt des Pfarrers. Rechts: Pfarrer Henryk Sikora aus Pisz (Johannisburg), Oberhaupt der Diözese Masuren Paweł Kubiczek, Pfarrer Jerzy Otello aus Nidzica (Neidenburg). 8 gern, der den Feierlichkeiten besonderen Glanz verliehen hat, was mich sehr gefreut hat. Ich habe ihn selber geleitet und zwar etwa bis zum Ende der 70-er Jahre und dann sind fast alle Chorsänger nach Deutschland ausgewandert! Es war für mich wichtig, dass ich schon im Jahre 1971 notariell alle Kirchen, die ich verwaltet habe, zurückgewonnen habe. Es war ein psychischer Komfort. Wir waren bei uns und die staatlichen Behörden konnten uns nicht mehr vertreiben, obwohl wir hinter unseren Rücken ihren Atem gespürt haben. Sehr gut hat es der Pfarrer Pilchowski aus Mikołajki (Nikolaiken) getroffen, der seine Predigt immer mit den Worten angefangen hat – Liebe Brüder und Schwestern im Herrn, ich begrüße Euch sehr herzlich und auch diejenigen, die hierher aus dienstlichen Gründen gekommen sind. Bei dieser Gelegenheit muss man bedenken, dass die Behörden die Arbeit eines Pfarrers in einem bestimmten Pfarrbezirk erlauben mussten; sowohl eines katholischen als auch eines evangelischen. Wenn der ihnen unangenehm aufgefallen ist, musste er von dem Bischof versetzt werden. M. Piotrowski Sie haben über die ersten Kontakte mit den Protestanten in Giżycko gesprochen. Und wie haben die Kontakte mit den Menschen anderer Konfessionen ausgesehen? Das damalige Masuren war doch eine religiöse und nationale Mischung. Polen – Repatrianten aus dem Osten und Siedler aus Kurpie (Kurpien) und Podlasie (Podlachien), also römisch-katholische Konfession; Masuren und Deutsche – vor allem Lutheraner und schließlich Ukrainer – also griechisch-katholische Umsiedler aus der Aktion „Weichsel“. D. Jagucka Das war eine schwierige Situation und es war sehr mühsam die Menschen von unserer Kirche, unserer Pfarrgemeinde und von uns selbst zu überzeugen. Für mich war es besonders schwierig. In Wisła (Weichsel), da, wo ich herkomme, war die Gesellschaft national einheitlich, die Mehrheit bildeten Lutheraner. In Giżycko haben wir vor allem Katholiken angetroffen. Ich kann mich an einen bedeutenden Zwischenfall erinnern, der genau zeigt, wie man uns damals wahrgenommen hat. Ich bin in Giżycko auf den Markt gegangen um Honig zu kaufen. Beim Bezahlen sagte die Verkäuferin zu mir: – Aber bitte mit D-Mark bezahlen. Ich war sprachlos! – Aber weder mein Mann, noch ich verdienen in D-Mark. Das ist eine Beleidigung! – Ihr Mann kriegt wirklich keine DMark? Ich bin ohne Honig zurückgekommen. Es war traurig. Ich habe mir überlegt, ob solche Situationen eine Art „Test“ waren, oder doch eine wahre Vorstellung von uns. Ich glaube das Zweite – ein Stereotyp: Ein Protestant ist ein Deutscher, und wenn ein Deutscher, dann deutsche Kirche und D-Mark. Ich wusste schon, dass wir mit dieser Vorstellung kämpfen müssen, damit die Leute uns polnische Protestanten nennen. J. Jagucki Und ich hab noch ein Bespiel. Frau Obidowicz, die bei uns Orgelkonzerte geleitet hat, ist aus Warschau mit dem Zug gekommen und vom Bahnhof wollte sie ein Taxi nehmen. Sie hat den Taxifahrer gebeten sie zur evangelischen Kirche zu bringen. Der Taxifahrer erwiderte: – Hier gibt es aber keine – Wie kommt das, wenn dort die Konzerte stattfinden? – Aaa, Sie meinen diese deutsche Kirche! Sofort! D. Jagucka Gute zehn Jahre mussten vergehen, damit sich die Vorstellung von unserer Pfarrgemeinde, unserer Kirche und schließlich von unserer Familie geändert hat. Tja…Zehn Jahre lang haben wir uns langsam in dieser masurischen Gesellschaft in Giżycko aufgegangen. Das Kennenlernen von der Stadt, den Menschen und deren Traditionen, viele neue Bekanntschaften außerhalb des Kreises der gleichen Konfession. Schließlich, wenn ich daran zurückdenke, war das für mich eine gute, nachahmenswerte Erfahrung. J. Jagucki Schon damals hatten wir gute Kontakte mit der russisch-orthodoxen Kirche und zwar durch den Polnischen Ökumenischen Rat der Kirchen. Hier in Giżycko hatten wir einen guten Kontakt besonders mit dem Pfarrer Jerzy Senejko, der in Masuren noch vor uns gelandet ist und bis heute dort aktiv ist. Das war auch der Pfarrer Senejko, der die evangelische Kirche in Orłowo (Orlowen) übernommen hat und schon zu meiner Zeit die evangelische Kapelle in Kruklanki. Dank den Objekten konnte er viel effektiver der Kirche dienen mithilfe des kleinen bekannten Gotteshauses in Giżycko in der Nähe des Wasserturms. Später führten diese guten Kontakte zu einem wunderbaren Konzert unter der Leitung von Jerzy Szurbak, dem Dirigenten des Chors der orthodoxen Musik bei der Warschauer Kammeroper. Nicht alle Chorsänger waren griechisch-orthodox… Auch ein Protestant (Bass) aus Ustronie war dabei! Wir haben sie zu zwei Konzerten in unserer Kirche in Giżycko eingeladen. Sie haben Furore gemacht - Menschen, die der russisch-orthodoxen Kirche angehörten, sind aus ganz Masuren angereist. Die Kirche in Orłowo wurde der russich-orthodoxen Kirche durch die Behörden der Volksrepublik Polen übergeben und zwar auf Antrag meines Vorgängers, des Pfarrers Szarek. Der rechtmäßige Eigentümer der Kapelle in Kruklanki war dagegen schon meine Pfarrgemeinde in Giżycko. Über der Kapelle war eine Wohnung. Der Wert des Gebäudes war also nicht klein. Zuerst hatten wir eine Mitbenutzung mit der russisch-orhodoxen Kirche und im Jahre 1972 haben wir ihr das Gebäude kostenlos übergeben. Wir sind davon ausgegangen, dass die Menschen, die der russisch-orthodoxen Kirche damals angehörten, die Mehrheit bildeten und unsere Gläubiger dagegen immer weniger wurden. Die staatlichen Behörden haben die Entscheidung begrüßt, dass es besser wäre, wenn es nur einen Eigentümer gäbe. M. Piotrowski Eine schöne Geste. J. Jagucki Ich denke, nein. Es war einfach anständig, christlich. M. Piotrowski Und wie haben die ersten Kontakte mit der römisch-katholischen Kirche ausgesehen? Das war doch die vorherrschende Religion in der Nachkriegszeit in Masuren? D. Jagucka Janusz gehört zu den Menschen, die nach den biblischen Anweisungen leben. „Wenn das möglich ist, wenn das von Euch abhängt, lebt in Frieden mit allen Menschen“. In den 43 Jahren habe ich gesehen, dass er mit jedem Menschen - egal welcher Herkunft und welchen Glaubens - eine Verständigungsebene gesucht hat. J. Jagucki Ich hatte einen guten Kontakt mit dem Pfarrer in Wydminy, der später Dekan in Giżycko wurde. Als er starb, bin ich zu seiner Beerdigung gegangen, obwohl ich nicht eingeladen wurde. Das hat mir mein Herz diktiert: du hast ihn gekannt, geh zu seiner Beerdigung. Den Trauergottesdienst hat Seine Exzellenz Bischof von Ermland Józef Glemp aus Olsztyn (Allenstein) geleitet. Er hat bemerkt, dass es unter all den Priestern in weißen Messgewändern nur einen gab, der schwarz angekleidet war. Er hat gefragt, wer das ist und es wurde ihm gesagt, dass das der Pastor der lokalen evangelischen Kirche ist. Er hat sich sehr gefreut, aber er war auch traurig, dass der lokale Priester mich nicht begrüßt hat. Und in unserer Kirche läuteten sogar die Glocken zu diesem Anlass. – Bitte machen Sie das nächsten Sonntag während des Hochamtes wieder gut – sagte der Bischof zu dem Priester. – Jeden Pfarrer, auch einer anderen Konfession, muss man respektieren. Solche Vorfälle haben dazu beige- 19 Foto: J. Jagucki DEIN MasurEN Das Kreuz wurde gerettet! tragen, dass man uns - die Protestanten - wahrgenommen hat. Ein wichtiger Zwischenfall war mit dem Kreuz des Heiligen Bruno verbunden. Die Katholiken waren der Meinung, dass das große Kreuz auf dem Hügel am Niegocin-See (Löwentinsee) zum Gedenken an die Opfer des 1. Weltkrieges aufgestellt wurde. Damals stand das Kreuz auf dem militärischen Übungsgelände. Mit einer deutschen Gruppe dahin zu gehen? Geht gar nicht! Eine ähnliche Situation war in Giżycko in Bezug auf die Feste Boyen, gut erhaltene ehemalige deutsche Befestigungsanlagen. Die in die Luft gesprengten und ruinierten Bunker von Hitler in Gierłoż (Görlitz)? Bitte schön! Die kann man besichtigen. Zurück zum Kreuz; es sind Diebe aufgetaucht, denen die Granitblöcke gefallen haben, die das Kreuz gestützt haben. Vielleicht wollten sie auch das Kreuz zur Schrottannahmestelle abgeben. Zum Glück waren die vier Steinblöcke mit den festen Metallschnallen gebunden und die konnten die Diebe nicht durchsägen. Ein guter Mensch hat es gesehen und ist zu mir gekommen: – Bitte Herr Pfarrer, Sie müssen was tun, sonst wird das Kreuz einstürzen! In Tenkity im Kaliningrader Gebiet ist ein ähnliches Kreuz, das zum Gedenken an den Heiligen Adalbert gestiftet wurde, verschwunden… Ich habe mir damals gedacht: ich gehe zur katholischen Kirchengemeinde des Heiligen Bruno, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Dort habe ich aber nur einen Vikar angetroffen, der alleine nix unternehmen wollte. Er ist also zum Bischof Drzazga nach Olsztyn gefahren, um zu fragen, ob wir das Kreuz retten sollten. – Ein evangelischer Pfarrer muss HOTEL HABENDA ist ein gemütliches und im Masurischen Landschaftspark am Krutynia-Fluss (Kruttinna) gelegenes Hotel. Unsere Gegend ist für wunderschöne Spazier-, Fahrrad- und Kanurouten bekannt. Bei der Freizeitgestaltung helfen wir professionell aber gleichzeitig mit familiärer Fürsorge und bieten komfortable Übernachtungsbedingungen an. Wir verfügen über eigenen Kanu-, Stand Up Paddle Bretterund Fahrradverleih. Für diejenigen, die auf aktive Erholung stehen, haben wir ein besonderes Urlaubsangebot - PAKETE DER AKTIVEN ENTSPANNUNG - mehr Informationen auf unserer Website. 0 Krutyń 42 11-700 Piecki Ihnen also beibringen, dass man jedes Kreuz schützen sollte?! Ihr müsst es retten! Um das Kreuz herum wurde bald ein Zaun aufgestellt und die Steine, die leicht ein Diebesgut werden konnten, wurden mit starkem Beton zusammengebunden. Einige Zeit später fand am Kreuz eine Maiandacht statt; die erste seit Kriegsende! Die Katholiken haben verstanden, dass das nicht nur ein evangelisches Kreuz ist. Es fanden weitere KreuzwegProzessionen bis vor das Bruno-Kreuz statt. Und der Weg zum Ökumenismus, mit den Gedenkfeiern zum 1000. Todestag des Heiligen als Hauptziel im Jahre 2009, wurde immer breiter. M. Piotrowski Es ist gesagt worden, dass nach 1945 in Giżycko allgemein geglaubt wurde, dass das Kreuz des Heiligen Bruno den deutschen Opfern des 1. Weltkrieges gewidmet war! J. Jagucki Ja, es war so… die zugewanderten Einwohner wussten nicht, wie die Geschichte dieses Kreuzes war. Für sie war das einfach ein ehemalig deutsches Kreuz. Im Jahre 1909 wurde er von den Protestanten aufgestellt und zwar 900 Jahre nach dem Märtyrertor des Heiligen Bruno. Die Katholiken dagegen haben damals eine Kirche gebaut – das Sanktuarium des Heiligen Bruno. Auf diese Art und Weise wurde dieser Apostel und Missionar von den beiden Konfessionen als derjenige anerkannt, der hierher das Christentum mitgebracht hat. Und obwohl es in unserer Kirche keine Heiligenverehrung gibt, betonen wir dieses bedeutende Ereignis. • tel. 89-7421218 511332764 www.habenda.com [email protected] Eko (Öko) Marinas – ökologische Häfen in Masuren Masurische Selbstverwaltungen, Nichtregierungsorganisationen und Firmen haben in den letzten Jahren in Ökologie viel investiert und zwar in Kläranlagen, Pumpwerke, Wasseraufbereitungsstationen, Abfallwirtschaft, erneuerbare Energien. Das alles war insbesondere dank der EU-Fördermittel möglich. Trotzdem gibt es immer noch viel zu tun. Vor allem weil Masuren ein „Naturwunder“ ist und weil die einzigartige Natur der Masurischen Seenplatte besondere Pflege verdient. Foto: Cz. Kalinowski In letzter Zeit ist der Reiseverkehr auf den masurischen Seen deutlich größer geworden. Es wird geschätzt, dass im Sommer auf der Großen - Masurischen - Seen Route jeden Tag einige Dutzend Menschen unterwegs sind. Die Zahl kann man also mit einer mittelgroßen Stadt vergleichen. Es gibt immer größere, modernere und bequemere Wasserfahrzeuge: Yachten, Hausboote, Schiffe. Bis vor kurzem fehlte es aber an den masurischen Seen vor allem an Abwasser- und Abfallentsorgungsanlagen. Der Bau der Öko - Marinas hat die Lage wesentlich verändert. Die kleinen ökologischen Häfen in Masuren wurden im Rahmen des Spezialprogramms „Die Baustrategie kleiner ökologischer Segelhäfen mit einem Müllabfuhr- und Abfallsortierungssystem“ realisiert. Das Programm erhielt einen Zuschuss im Rahmen der EU-Fonds für die Region Ermland - Masuren für die Jahre 2007 – 2013. Inzwischen sind 11 Öko - Marinas an verschiedenen Orten Masurens entstanden und zwar in Węgorzewo (Angerburg), Ryn (Rhein), Mikołajki (Nikolaiken), Mrągowo (Sensburg), Pisz (Johannisburg), Wilkasy (Willkassen), Piaski (Piasken), Kamień – an den Großen Masurischen Seen, außerdem in Iława (Eylau), in Siemiany (Schwalgendorf) und Zalewo (Saalfeld) im westlichen Teil der Woiwodschaft Ermland - Masuren. Auch im Rahmen des gleichen Programms, allerdings als ein separates Projekt, ist die Eko Marina in Giżycko (Lötzen) am Niegocin-See (Löwentinsee) entstanden. In dem Programm ging es vor allem um den Bau eines dichten Netzes moderner Segelhäfen mit der dazu nötigen Infrastruktur, die ein bestimmtes Dienstleistungspaket anbieten könnten. Die wichtigsten Hafendienstleistungen - wie der Name schon sagt - sind mit der ökologischen Funktion der Häfen verbunden. Jeder Hafen verfügt über Liegeplätze, sanitäre Einrichtungen (Toiletten, Duschen, Waschmaschine und Wäschetrockner, Miniküche), Abwasserund Abfallentsorgungsanlagen, Anschlüsse für Elektrizität und Trinkwasser am Steg. Die Öko - Marinas bieten zusätzlich verschiedene Dienstleistungen an, die sich großer Nachfrage erfreuen und zwar im Gebiet der Gastronomie, des Handels oder des Schiffsbaus. Sie verfügen außerdem über Übernachtungsmöglichkeiten, Verleihstationen von Wassersportgeräten und Zeltplätze. In manchen Öko - Marinas gibt es sogar Aussichtspunkte, von denen man die wunderschönen masurischen Seen bewundern kann. Alle Investitionen haben ein gemeinsames Ziel und zwar den Umweltschutz in Masuren zu stärken und den Touristenverkehr in eine richtige Richtung zu lenken, damit die nächsten Generationen, sowohl der Einwohner als auch der Touristen, von der einzigartigen masurischen Natur immer noch profitieren können. Jolanta Piotrowska Fundacja Ochrony Wielkich Jezior Mazurskich (Stiftung zum Schutz von den Großen Masurischen Seen) Die größte Öko Marina ist in Giżycko entstanden. DEIN MasureN $IE!NLAGEZUR"EHANDLUNGVON+OMMUNALABFÁLLEN IN3PYTKOWO3PIERGSTEN $ER3CHUTZDER'RO¼EN-ASURISCHEN3EEN $IE !NLAGE :5/+ IN 3PYTKOWO IST NICHT NUR EINE !NLAGE ZUR "EHAND LUNGVON!BFÁLLENSONDERNAUCHDAS WICHTIGSTE %LEMENT DES GANZHEITLI CHEN !BFALLWIRTSCHAFTSSYSTEMS DAS DURCHDEN-ASURISCHEN'EMEINDE ÙBERGREIFENDEN "UND !BFALLWIRT SCHAFTMITDEM3ITZIN'IYCKO,ÓT ZENREALISIERTWIRD $IE!NLAGE:5/+IN3PYTKOWOWURDE IM /KTOBER ERÓFFNET UND ZWAR IM 2AHMEN EINES 0ROJEKTS DAS VON DEM %UROPÁISCHEN &ONDS FÙR REGIONA LE %NTWICKLUNG MITFINANZIERT WURDE 6ON !NFANG AN ERFÙLLT SIE ALLE 5M WELTSCHUTZANFORDERUNGEN IM "EREICH DER!BFALLBEHANDLUNGDIENACHPOLNI SCHEMUNDEUROPÁISCHEM2ECHTGESETZ LICH VORGESCHRIEBEN SIND $ER "ETRIEB BESITZT DEN 3TATUS EINER 2EGIONALEN !NLAGE ZUR "EHANDLUNG VON +OMMU NALABFÁLLENFÙRDIENORDÓSTLICHE2EGION DER 7OIWODSCHAFT UND BEDIENT HEUT ZUTAGE CIRCA TAUSEND %INWOHNER AUS 'EMEINDEN $IE !NLAGE WUR DE ABER SO VORBEREITET DASS SIE IN DER :UKUNFTSOGARTAUSEND-ENSCHEN BEDIENENKANN $AS-OTTOa7IRSCHÙTZEN-A 22 SURENq BEINHALTET DIE (AUPTIDEE DER 4ÁTIGKEIT DER !NLAGE WEIL ES EBEN IN DEM 'ANZEN UM DEN 3CHUTZ DER EIN ZIGARTIGEN .ATUR DIESER WUNDERSCHÓ NEN 2EGION GEHT !US DIESEM 'RUND WURDE DER "ETRIEB GENAU UNTERSUCHT UNDESSTELLTESICHRAUSDASSDIE!NLAGE KEINE'EFAHRFÙR-ENSCHUND5MWELT DARSTELLT 3IE BEREITET AU¼ERDEM KEINE 5NANNEHMLICHKEITEN FÙR DIE NÁCHSTE 5MGEBUNG3ICHERISTDASMITDENMO DERNSTEN4ECHNOLOGIENVERBUNDENDIE HEUTZUTAGEIM"EREICHDER!BFALLWIRT SCHAFT ZUR 6ERFÙGUNG STEHEN 5M IN DIESER(INSICHTAUFDEM,AUFENDENZU BLEIBENNEHMENDIE6ERTRETERDER!N LAGE :5/+ AN ALLEN WICHTIGEN %REIG NISSENTEILDIEDIESES'EBIETBETREFFEN )M 2ECYCLING0OKALWETTBEWERB HAT DIE !NLAGE :5/+ AUS 3PY TKOWOEINE!USZEICHNUNGINDER+ATE GORIE'OLDENE"ATTERIEBEKOMMEN %IN SEHR WICHTIGER !SPEKT DER 4ÁTIG KEITDER!NLAGE:5/+IN3PYTKOWOIST AU¼ERDEM IHRE "ILDUNGSFUNKTION $IE %RFORSCHUNGDER4HEMENDIEMITDEM 5MWELTSCHUTZ UND DER ÓKOLOGISCHEN "ILDUNG DER +INDER UND *UGENDLICHEN VERBUNDENSINDISTEINFESTER"ESTAND TEIL IM 6ERANSTALTUNGSKALENDER DES "ETRIEBES GEWORDEN !U¼ER DER VIELEN +UNSTAUSSTELLUNGEN "ILDUNGSWORK SHOPS MIT DEN +LEINSTEN ODER 3TUDI ENREISEN WURDE DIE !NLAGE :5/+ IM !PRILZUM)NITIATORDER-ASURISCHEN +ONFERENZDER/RNITHOLOGEN .EUE0ARTNERAUFDEM'EBIETDER"E WIRTSCHAFTUNG VON 7ERTSTOFFEN UND ,IEFERANTEN DER &ACHGERÁTE UND -A SCHINENLADENWIRHERZLICHZUR:USAM MENARBEITEIN Zakład Unieszkodliwiania Odpadów Komunalnych Spytkowo Sp. z o.o. (Die Anlage zur Behandlung von Kommunalabfällen GmbH) Spytkowo 69 11-500 Giżycko Tel.: +48 87 555 54 10 Fax: +48 87 555 54 11 [email protected] www.zuokspytkowo.pl 23 DEIN MasurEN Die Feste Boyen in den Jahren 1941 – 1945 Die Feste Boyen in Giżycko (Lötzen) ist eine richtige Perle der Militärarchitektur. Zwar befindet sie sich heute nicht im besten baulichen Zustand, wird aber mühevoll saniert. Letztes Jahr wurde sie von circa 100 tausend Menschen besichtigt. Obwohl die Feste im Zweiten Weltkrieg keine große Rolle gespielt hat, lohnt es sich ihre Geschichte näher kennen zu lernen. Darunter präsentieren wir ein Kapitel aus dem Feste Boyen - Reiseführer, der in unserem Verlag in der deutschen Sprache herausgegeben wurde. Der Reiseführer ist in der Feste selbst, in den Buchhandlungen in Giżycko und in der Touristeninformation erhältlich. Die Feste Boyen stellte, ähnlich wie im Ersten Weltkrieg, das weite Hinterland der Front dar. In einem der Kasernengebäude wurde wieder ein Hinterlandlazarett für die Verwundeten von der Ostfront eingerichtet. Die Kommandantur der Befestigungen bei Lötzen erfüllte weiterhin ihre Pflichten. Das Frühjahr 1942 brachte jedoch eine neue Aufgabe in der Geschichte der Feste. Die Niederlage bei Moskau bewog das Oberkommando des Heeres (OKH), an die Frage der Erkundung der russischen Streitkräfte anders heranzugehen. Innerhalb der Strukturen des OKH arbeitete eine spezielle 12. Abteilung unter der Bezeichnung Fremde Heere Ost, deren Sitz die Baracken in der Nähe des Quartiers in Mauerwald waren. Am 1. April 1942 übernahm Oberst Reinhard Gehlen das Kommando über diese Abteilung. Oberst Gehlen gelang es auch, sich mit Admiral Canaris, dem Chef des deutschen Geheimdienstes, zu verständigen, was zu einer engen Zusammenarbeit der Abteilung mit der Abwehrstelle mit dem Kryptonym „Walli I” in Nikolaiken führte, die für das Sammeln von geheimdienstlichen Informationen an der Ostfront verantwortlich war. Eine der Sektionen dieser Abteilung, die sich mit der Analyse abgefangener sowjetischer Dokumente befasste, wurde in der Feste Boyen untergebracht. Auf dem Festungsgelände wurde auch ein geheimes Sonderlager für Kriegsgefangene geschaffen, in dem im Hinblick auf ihr Wissen oder ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit „wertvolle” sowjetische Kriegsgefangene festgehalten wurden. Dieses Lager wurde im Frühjahr 1942 errichtet, und die dort herrschenden Bedingungen hatten nichts gemeinsam mit den unmenschlichen Zuständen in sowjetischen Kriegsgefangenenlagern. Auf dem Lagergelände waren ein Kino, eine Bibliothek und eine eigene Küche organisiert worden. Die Kriegsgefangenen hatten die Möglichkeit, spazieren zu gehen. Das Lager war für etwa 100 Kriegsgefangene vorgesehen. Bereits im Mai 1942 fand sich der ehemalige Chef des Politischen Vorstandes der 32. Armee, Georgi Schilenkow, im Lager, der innerhalb kürzester Zeit zu einer wertvollen Informationsquelle über das militärische Potential der UdSSR wurde. Als der zweifellos wertvollste „Zugang” erwies sich General Andrei Wlassow, der Held der Verteidigung Moskaus und Befehlshaber der 2. Stoßarmee. Am 12. Juli 1942 geriet General Oberst Reinhard Gehlen Wlassow in Gefangenschaft, und schon am 15. Juli fand er sich in Lötzen wieder, wo Gen. Wlassow mit Soldaten der Russischen Befreiungsarmee er eine weitere Woche von Offizieren des Geheimdienstes und der Abteilung Fremde Heere Ost verhört wurde. Ende 1943 wurde das Lager schließlich aufgelöst. Die Hauptaufgabe der von der Front entfernt liegenden Garnison war die Schulung weiterer Ersatzheere. Die Feste erfreute sich jedoch weiterhin ihres Ruhms aus dem Ersten Weltkrieg. Das zog Gäste aus dem Ausland an. So kam es u.a. zum Besuch einer italienischen Delegation. Am 31. August 1944 unterstellte die Kommandantur der Heeresgruppe „Mitte” dem Kommandanten der Lötzener Feste das Gebiet nördlich des Spirdingsees. Dieses Gebiet stellte das Hinterland der 4. Armee von General Hoßbach dar. Die näher rückende Ostfront sowie die Entscheidung über die Umgestaltung der Befestigungen bei Lötzen in ein Schlüsselelement des Verteidigungssystems Preußens führten dazu, dass in der Feste Versorgungs- und Munitionsvorräte für vier Monate und 18 000 Soldaten angesammelt wurden. In den Silos wurden 8 000 Tonnen Kartoffeln gelagert. Im Stadtgebiet wurden Abwurfregionen für Flugzeuge festgelegt, die meisten Männer engagierten sich Eine italienische Delegation in der Feste Eine Stellung der Befestigungen bei Lötzen beim Bau der sog. „Koch-Linie” sowie beim Ausheben von Panzerabwehrgräben, auf die Schnelle wurden Volkssturmabteilungen gebildet. Im Oktober begann die Evakuierung einiger Familien sowie der Frauen und Kinder. Die Garnison der Befestigungen bei Lötzen bestand aus der 605 Division z.b.V., der 23. ID sowie der sich in der Nähe befindenden 10. Radfahrerbrigade. Der Winter machte das Leben an der Front nicht einfacher. Zugeschneite Minenfelder erfüllten ihre Funktion nicht mehr. Die zugefrorenen Seen wurden zu idealen Straßen und sogar zu Landeplätzen, z.B. für Fallschirmspringer. Von daher ergab sich der Bedarf, Stellungen an den Seeufern zu errichten, was früher unterblieben war. Am 12. Januar 1945 eröffneten die Russen eine weitere große Offensive. Die zugefrorenen Sümpfe und Flüsse boten ideale Bedingungen, massenweise sowjetische Panzer in Marsch zu setzen. Bis zum Abend des 18. Januar hatten die Abteilungen der 2. Weißrussischen Front die deutschen Positionen durchbrochen. Die Armeen der 3. Weißrussischen Front nahmen am 21. Januar Gumbinnen und am folgenden Tag Insterburg ein. Die Kommandantur der in Żywki stationierenden 4. Armee war sich dessen bewusst, dass in Lötzen gerade einmal für eine Division Versorgung vorhanden war. Darüber hinaus lagen unter den Bedingungen des strengen Winters 44/45 alle Seen, Sümpfe, Flüsse und Kanäle unter einer etwa 40 cm dicken Eisdecke, über die sogar Panzer fahren konnten. Dies alles verminderte den Gefechtswert der Befestigungen bei Lötzen mindestens um die Hälfte. Erst am 22. Januar ordnete Bürgermeister Eichholz nach einer Beratung mit dem Heereskommandanten die Evakuierung der Zivilbevölkerung an. Dieser Befehl hatte keine Bedeutung, da jeder bereits das tat, was er in diesem Moment für das Wichtigste hielt. Die Zivilbevölkerung wie auch die Soldaten eilten zum Bahnhof. Im Rathaus Flüchtlinge aus Masuren breitete sich die Armee aus. Generell wurde die Stadt bis zum 24. Januar evakuiert. Am Morgen dieses Tages fuhr der letzte Zug ab, und um 10.00 Uhr brachte ein Armeetransport die letzten Zivilisten weg. Am Mittag des 24. Januar begannen die Kämpfe um die Stadt. Feindliche Flugzeuge kreisten über den Zügen mit den Flüchtlingen. Auf den Straßen bewegten sich Kolonnen von Zivilisten, die auf Schlitten hinter sich herzogen, was ihnen lieb und teuer war. Es gingen Soldaten, sowjetische Kriegsgefangene, Franzosen und Italiener. Alle gingen Richtung Rastenburg. In Lötzen blieben etwa 300 Zivilisten. Gemäß dem Befehl meldeten sich etwa 250 Personen und unterstellten sich dem Festungskommandanten, Pionieroberst Kretschmer. Be- DEIN MasurEN Eine Kolonne der 4. Armee reits am 23. Januar zogen sie in die Feste Boyen und nahmen in einem verlassenen Lazarett Quartier. Hier erhielten sie den Befehl, Wachposten aufzustellen und einige MG-Nester zu bauen. Außer dem Kommandanten, der den Befehlsbunker besetzte, gab es in der Feste keine anderen Abteilungen. Am Abend des 25. Januar griffen die Russen von Angerburg aus über die Ringstraße an und nahmen die Kasernen der Pioniere in der heutigen Straße ul. Wojska Polskiego ein. Zu dieser Zeit wurde auch die Feste durch die feindliche Artillerie beschossen. Die in der Feste untergebrachten Abteilungen wurden abgezogen und nahmen Stellungen in der Region des Vorwerks Schönberg hinter dem Löwentin-Kanal ein. An dieser Stelle sollte die Landenge zwischen dem Mauer- und dem Taitasee für die sich zurückziehenden deutschen Abteilungen offengehalten und anschließend blokkiert werden. Der 26. Januar brachte das Ende der Feste Boyen. Von Pierkunowen aus kamen die Russen in der Stärke eines Bataillons auf Skiern über den Mauersee und attackierten die Verteidiger von hinten. Zwar griff die Infanterie mit der Aufgabe, den Feind zurückzudrängen, am Nachmittag von Groß Wronnen aus an, aber der Gegenangriff schlug fehl. Am späten Abend befahl der Festungskommandant den Rückzug in Richtung Rastenburg. • Das schwimmende Besonderes Mittagessen Wir laden Sie ein mit unserem Segelschiff eine zweistündige Dinner-Kreuzfahrt zu machen und zwar auf dem Mikołajski-See (Nikolaiker See) und dem Śniardwy-See (Spirdingsee). Während der Kreuzfahrt servieren wir Ihnen ein Zwei-Gang-Menü. Wunderschöne Aussichten, leckere Speisen und Segelatmosphäre bereiten Ihnen ein unvergessliches Erlebnis. Unser Menü: eerforelle, geräucherte M r: lle Te m de f he au - Goldene Fisc und Maräne Kleine Maräne Rote-Beete ien oder Kalte lin en ot N 5 it em - Tomatensupp Suppe igem Gemüse m mit knuspr m ka ne ei hw Sc ffeln - Geschmorter - Fenchelkarto kum rella und Basili za oz M it m en at m mit Rosinen - Caprese - To arotten-Salat - süßer Apfel-K Abendessen-Menü Wir laden Sie ein mit unserem Segelschiff eine zweistündige Dinner-Kreuzfahrt zu machen und zwar auf dem Mikołajski-See (Nikolaiker See) und dem Śniardwy-See (Spirdingsee). Während der Kreuzfahrt servieren wir Ihnen ein Zwei-Gang-Menü. Wunderschöne Aussichten, leckere Speisen und Segelatmosphäre bereiten Ihnen ein unvergessliches Erlebnis. e Unser Menü: rforelle, Klein räucherte Mee ge r: lle Te m he auf de aräne - Goldene Fisc Maräne und M sch mit knuspriger Bar er od er nd Za er aten - In Butter gebr artoffeln gebackenen K rella-Wolke r einer Mozza te un st ru nb nche igem Speck - Gegrillte Häh ara mit knuspr on rb Ca la al i hett esauce - Cremige Spag nchen in Sahn äh H d un at in nd-Dessert - Penne mit Sp oder George Sa n he uc -K ic er er Fred - hausgemacht kch w w w. s t a t e opin.pl Wioska Żeglarska Krzysztof Kosiński tel. +48 600 890 838 [email protected] facebook.com/StatekChopin Preis pro Person 130 PLN Kinder unter 5 Jahren fahren kostenlos mit!!! Ermäßigungen für Jugendliche !!! 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Um eine Reservierung vorzunehmen, kontaktieren Sie uns bitte telefonisch oder per E-Mail. 27 Pro Kreuzfahrt sind mindestens 12 Teilnehmer erforderlich. 3ZCZYTNO DEIN MasureN $IE 3TADT 3ZCZYTNO /RTELSBURG IST EINE PERFEKTE 6ISITENKARTE DES MODERNEN #HARAKTERS VON %RM LANDUND-ASUREN(IERREGIERTDER 4OURISMUS )N DER .ÁHE BEFINDEN SICH3EENDIEZUM"ADENANLOCKEN 7ÁLDER7ANDERWEGEDIEZULANGEN 3PAZIERGÁNGEN UND &AHRRADTOUREN EINLADENUNDDIEEINZIGARTIGE.ATUR 3ZCZYTNOISTEINE3TADTINDERMAN FREIATMENKANNUNDZWAROHNEDAS 3MOGPROBLEM )N3ZCZYTNOGIBTESZAHLREI CHE!TTRAKTIONENFÙR4OURISTEN3E HENSWERTSINDHIERAUFJEDEN&ALLDIE 2UINEDER/RDENSBURGDAS-USEUM FÙR%RMLANDUND-ASURENODERDIE SOGENANNTE MASURISCHE (ÙTTE AUS DEM*AHRHUNDERT .ACH 3ZCZYTNO LADEN AU ¼ERDEM DIE &IGUREN DES MASURIS CHEN 0OFAJDOK EIN 0OFAJDOK IN ANDEREN2EGIONENAUCHSOWIZDRZA GENANNTALSO%ULENSPIEGELDIEDIE 4OURISTEN BEI IHREM 3TADTBUMMEL BEGLEITEN 3IE BEFINDEN SICH IN DER GANZEN3TADTANDENCHARAKTERISTIS CHEN %CKEN UND SCHON SEIT *AHREN ZAUBERN SIE DEN 3TADTBESUCHERN EIN,ÁCHELNAUFIHRE'ESICHTER:U SAMMENMITIHNENKANNMANNICHT 28 NUR DIE LOKALEN 3EHENSWÙRDIGKEI TEN SONDERN AUCH DIE 'ESCHICHTE DER 3TADT KENNEN LERNEN %S LOHNT SICHALSOAUFJEDEN&ALLEINE+AMERA MITZUNEHMEN UND DIE SYMPATHIS CHEN&IGURENZUFINDENDIEINSICH (UMOR UND 6OLKSWEISHEITEN VEREI NEN $IE &IGUREN DES MASURIS CHEN 0OFAJDOK SOLL MAN AM BESTEN MIT -USIKBEGLEITUNG DER ,EGENDE DERPOLNISCHEN"EATMUSIK+RZYSZ TOF+LENCZONBESUCHEN$ERSPÁTE RE 'ITARRIST VON .IEBIESKO#ZARNI $IE "LAU3CHWARZEN UND "ANDLE ADER VON 0IÇCIOLINIE $IE FÙNF .O TENLINIEN #ZERWONE 'ITARY 2OTE 'ITARREN UND 4RZY KORONY $REI +RONENISTEBENVONHIERAUSWEI TERINDIEWEITE7ELTGEGANGEN7IR VERDANKEN +LENCZON SOLCHE 3CHLA GER WIE +WIATY WE WOSACH "LU MEN IN DEN (AAREN ODER 7RÐÃMY NA JEZIORA ,ASST UNS AN DIE 3EEN ZURÙCKKEHRENDIEBISHEUTEINDER 3TADTERKLINGEN "ESONDERS AKTIV IST DIE 3TADT IM 3OMMER WENN DIE 6E RANSTALTUNGSREIHE a,ETNIE 'RANIEq 3OMMERLICHES 3PIELEN ANFÁNGT $IE EINZELNEN 6ERANSTALTUNGEN SIND SO UNTERSCHIEDLICH DASS JEDER ETWASFÙRSICHFINDENKANN&ÙRDIE LYRISCHEN3EELENEMPFEHLENWIRDIE 4REFFENaiPIEWAJMY0OEZJÇqa,ASST UNS 0OESIE SINGENp 5ND DIEJENI GEN DIE EHER AUF EINEN ENERGIEGE LADENEN3OUNDSTEHENKÓNNENDIE SOGENANNTEN 4AGE UND .ÁCHTE VON 3ZCZYTNO BESUCHEN 7ÁHREND DIE SER 6ERANSTALTUNG SCHLÁGT DAS (ERZ DERGANZEN3TADTMITDER"ÙHNEIM 4AKT $IE ,IEBHABER DER LOKALEN ,ECKEREIEN SOLLTE DAS &EST DES -A SURISCHEN+ARTOFFELKUCHENS+ARTO FLAK INTERESSIEREN !NFANG !UGUST VERWANDELT SICH DIE 3TADT IN EIN :ENTRUM DER MASURISCHEN KULINA RISCHEN 4RADITION DER 6OLKSKUNST UNDDESLOKALEN(ANDWERKS 3ZCZYTNO IST EIN EINZIGARTI GER/RTUNDZWARNICHTNURAUFRE GIONALER SONDERN AUCH NATIONALER %BENE !N JEDER %CKE GIBT ES HIER EINE INTERESSANTE 'ESCHICHTE ZU ENTDECKEN UND ALLE 4OURISTEN DIE SICH NACH .ATUR UND DEN KULTUREL LEN !TTRAKTIONEN SEHNEN WERDEN VON DEN %INWOHNERN MIT OFFENEN !RMENEMPFANGEN
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