Dein Masuren 2017 calosc.indd

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ISSN 2081-2132
Foto:
Czesław Kalinowski
AUSGABE 14 (2017)
DEIN MasureN
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VON INNEN
Reiseführer
Im Jahre 2009 hat unser Verlag den Reiseführer über Masuren
von Wojciech Marek Darski herausgegeben. Bevor es aber
dazu kam, hat sowohl der Herausgeber als auch der Autor viele
Stunden mit Gesprächen mit Pierre Boursine verbracht, unserem
französischen Freund, der Masuren zum ersten Mal erst im späteren
Alter besuchte und unser Land sofort in sein Herz schloss. Er bereiste
Masuren vom Norden nach Süden und vom Osten nach Westen in Begleitung
von W. Darski und danach versuchte er den späteren Autor und den
Herausgeber davon zu überzeugen: ,,dass das Buch unbedingt entstehen muss!“.
Es erschien ein Tag vor dem Tod von Pierre. Seine Wahrnehmung von Masuren
und von diesem Reiseführer, sein frischer Blick, erwies sich als prophetisch! Innerhalb
von 2 Jahren mussten wir das Buch in der polnischen Sprache zweimal nachdrucken.
Eine natürliche Konsequenz des Erfolgs der polnischen Ausgabe war also das Herausgeben
der deutschen Version.
,,Ihr Buch ist das beste über Masuren, das ich kenne, und ich bin sicher, dass es viele Menschen gibt,
die es kaufen und lesen möchten.” - Fragment eines Briefes von Hans Plock an den autor.
unten präsentieren wir einige, von über 100, Kapitel dieses Buches.
Wojciech Marek Darski
t KÖNIGLICHE
rEsIDENZ
Familie Dönhoff hat man die Umrisse der
Erdbefestigungen, Keramik und Urnen gefunden.
Drogosze befand sich im Besitz der reichen Familien Wolfsdorf, Dohna und Rautter, aber die große Geschichte des Ortes
beginnt mit der Übernahme des Landgu-
tes von der Familie Dönhoff. Dies geschah
durch die Ehe der Witwe von Albrecht von
Rautter Katharina mit Ernst Magnus von
Dönhoff. Ernst Magnus (1581–1642) war
Oberst im polnischen Militär, der sich u.a.
im Krieg gegen die Türkei verdient machte,
später war er Gouverneur von Preußen und
10 km westlich von Barciany/Barten,
an der Straße nach Korsze/Korschen liegt
das Dorf Drogosze. Den Namen hat das
Dorf erst seit dem Jahre 1946 und er bezeichnet zwei einst getrennte Orte: die
Siedlung Wilkowo/Groß Wolfsdorf, die
von der Ritterfamilie von Wolfsdorf noch
in der Kreuzritterzeit gegründet war, und
die große Hof- und Vorwerksanlage der
Familie Dönhoff mit dem Namen Dönhoffstädt. Seit Urzeiten existierte hier auch
eine Siedlung des prußischen Stammes der
Barten. In der Parkanlage am Schloss der
Foto: W. M. Darski
(DROGOSZE / DÖNHOFSTÄDT)
Foto 1
3
Foto 2
Abgesandter des polnischen Königs beim
preußischen Provinziallandtag. Sein Sohn
Ernst (1636–1693) hat sich endgültig mit
Polen verbunden. Er war der Reihe nach
Generalleutnant der königlichen Armee,
Jägermeister von Litauen, Kastellan von
Vilnius, Woiwode in Malbork/Marienburg
und Hofmarschall der Königin Marysieńka
Sobieska (Maria Kazimiera Sobieska, eigentlich Marie Casimire Louise de la Grange d’Arquien; Anm. d. Übers.). Döhnhoff
war auch Kommandeur der polnischen
Infanterie von Johann III. Sobieski bei der
Belagerung Wiens. Er führte seine Infanteriebrigade, welche aus den Untertanen von
Drogosze bestanden hat. Die polnische Linie der Familie Dönhoff hat im Laufe der
Zeit die Umlaute in ihrem Namen verlo-
ren und hat angefangen sich „Denhof“ zu
schreiben. Der eminenteste Vertreter dieser
Linie war der Vizehetman von Litauen
Stanislaw Ernst (1673–1728). Die deutschen Verdienste der Familie hat Kaiser
Ferdinand I. von Habsburg hoch geschätzt
und im Jahre 1635 hat er der Familie den
Titel der Reichsgrafen verliehen. Die Linie
der Dönhoff von Drogosze ist auf dramatische Weise unterbrochen. Im Jahre 1816
ist der 21-jährige Erbe Stanislaus Otto von
Dönhoff in einem sinnlosen Duell durch
eine Kugel gefallen. Durch die Ehe einer
der Stanislaus Schwestern mit dem Grafen
Konrad zu Stolberg-Wenigerode hat Drogosze diese schlesische Magnatenfamilie
bis zum Jahre 1945 in Besitz genommen.
Das repräsentative Schloss hat man
in Drogosze zur Zeit von Boguslaw Friedrich von Dönhoff gebaut. Dabei wurde der
Hauptfamiliensitz in Friedrichstein in der
Nähe von Königsberg als Muster genommen.
In den Jahren 1710–1714 ist ein zweistöckiges Gebäude nach dem Projekt des bekannten Architekten französischer Herkunft Jean
de Bodt entstanden (Foto 1). Das Bauwerk
ist 100m lang, 22m hoch und sollte angeblich über 7 Stufen beim Eingang, 12
Schornsteine, 52 Zimmer und 365 Fenster
verfügen, was sowohl der Zahl der Wochentage und Monate, als auch der Zahl
der Wochen und Tage im Jahr entsprach.
Das barocke Schloss hat alle Zimmer in
Foto: W. M. Darski
Foto: W. M. Darski
DEIN MasureN
Foto 3
einer Flucht. Im linken Flügel des Palastes
befindet sich die einzige Kapelle in Masuren, die mit symbolischen Sarkophagen aus
weißem Marmor von den letzten Dönhoff
aus Drogosze Stanislaw und seiner Schwester Angelika und weißen Marmorepitaphen zum Gedenken an die Mitglieder der
Familie ausgestattet wurde (Foto 2). Die
Epitaphe sind ein Werk des berühmten
Berliner Bildhauers Eduard August Lürsen.
Hinter dem Schloss in Richtung des in der
Nähe fließenden Flusses Guber erstreckt
Foto: W. M. Darski
sich ein Park mit alten Baumriesen. Es gibt
hier auch eine Sonnenuhr und zwei Skulpturen. Einst befand sich an der Grenze der
Parkanlage der sog. Hirschpark, wo die
der Familie Dönhoff von dem polnischen
König Jan Kazimierz geschenkten Damhirsche spazierten. Der Hirschpark war oft
von Wölfen angegriffen und den letzten
Wolf hat man hier im Jahre 1890 gesehen.
Interessant sind auch die Vorwerksgebäude, vor allem dieses mit seiner ungewöhnli-
Foto 4
chen Architektur und Fensterverzierungen,
wo sich der Pferdestall mit der Reitbahn
befanden (Foto 3). Sehenswert ist auch die
Schmiede. Alles ist leider stark ruiniert.
Das Schloss in Drogosze ist das größte
Objekt dieser Art in Masuren. In der Vergangenheit war es die sog. „königliche Residenz“, weil der Palast zu den drei ostpreußischen Familiengütern gehörte, in denen
der König von Preußen während seiner
Reisen weilte. Im Jahre 1945 ist die kostbare Ausstattung des Schlosses geplündert
worden. Die geretteten Kunstwerke hat
man in verschiedene Museums- und Wissenschaftseinrichtungen gebracht. Michał
Zachorowski, der sich nach dem Krieg um
das Schloss gekümmert hat behauptet, dass
man ohne zu zählen oder quittieren zwei
volle LKW-s mit der Schlossbibliothek beladen weggebracht habe. Es sollten darunter solche Kostbarkeiten gewesen sein wie
z.B. „zwei ägyptische Papyrusschriften, die
Hauschronik mit originalen Einträgen von
Napoleon I. und Wilhelm II. und ein Album
mit dem Notenmanuskript von Chopin.“
Es ist interessant, ob sich diese Exponate
in der Sammlung von der Mikołaj Kopernik Universität in Toruń/Thorn befinden,
wohin man sie angeblich bringen sollte.
Das verlassene und leere Schloss ist zum
Schulungszentrum des Landwirtschaftsministeriums geworden, in dem man die
Traktorfahrer für die masurischen staatlichen Landwirtschaftsbetriebe schulte. Jetzt
befindet es sich in Privatbesitz.
Im Dorf Drogosze (damals Groß
Wolfsdorf) befindet sich eine mittelalterliche Kirche mit der an der nördlichen Seite im Jahre 1742 angebauten Grabkapelle
von der Familie Dönhoff. Im Vordergiebel
ist die Büste des Schlosserbauers Bogusław
Friedrich von Dönhoff in Form eines Flachreliefs angebracht (Foto 4).
t SCHWANENSEE
(ŁUKNAJNO / LUCKNAINEN)
Auf der Straße Łabędzia (Schwanenstraße; Anm. d. Übers.), die aus Mikołajki/
Nikolaiken in Richtung Südosten führt,
kommt man nach ca. 4 km zu den Häusern
des Vorwerks Łuknajno/Lucknainen. Es
liegt auf einer kleinen, bewaldeten Enge,
hinter der kleinen Brücke über den 300mlangen Bach, der die Seen Śniardwy/Spirding-See und Łuknajno/Lucknainer-See
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Foto: W. M. Darski
DEIN MasureN
Foto 5
Foto: W. M. Darski
miteinander verbindet. In dem Viereck der
Vorwerksgebäude steht das damalige Herrenhaus der Familie Lingnau, in dem sich
heute ein Hotel und eine Gastwirtschaft
befinden (Foto 5). Direkt hinter dem Hof
des Vorwerks erstreckt sich die breite Wasserfläche des Sees Śniardwy. Die heutigen
Besitzer des Vorwerks haben hier einen
Aussichtsturm errichtet, von dem aus man
das „masurische Meer“ überblicken kann
(Foto 6). Rechts sieht man die mit Sumpfwäldern bewachsene Halbinsel Kussenort
und die Halbinsel Dybowski Róg/Dommel-
hofhorn, die den See Śniardwy von dem
See Mikołajskie/Nikolaiker-See trennt. Auf
der Halbinsel Dybowski Róg steht ein hoher Aussichtsturm. Von dort aus hat man
einen schönen Blick auf die Seen Śniardwy,
Bełdany/Beldahn-See und Mikołajskie.
Seit einiger Zeit ist wegen seiner schwachen Konstruktion das Betreten des Turms
verboten.
Die größte Attraktion dieses Ortes ist
der See Łuknajno. Er ist ein Reservat mit
der Fläche von 710 ha, in dem einer der
größten Brutplätze des Höckerschwans in
Europa geschützt wird. Im Jahre 1984 hat
man hier über 2000 Stück gezählt. Die
Schwäne lieben die großen Armleuchteralgen, die den schlammigen Boden des flachen
Sees Łuknajno bedecken. Außer Schwänen
ernähren sich von den Algen auch viele
andere Wasservogelarten. Es wurden 175
von ihnen unterschieden, die hier nisten
oder bei ihren Herbst- und Frühlingszügen
rasten. Das flache und besonnte Wasser
des Sees Łuknajno ist auch ein natürlicher
Foto 6
Laichplatz für die Fische, die hierher vom
See Śniardwy zur Fortpflanzung kommen.
Sie werden zur schmackhaften Beute der
Greifvögel, u. a. der Seeadler. Dieses wunderbare, natürliche Ökosystem befindet
sich seit 1977 auf der Liste der Biosphärenreservate der UNESCO und seit dem Jahr
1978 auf der Liste der sog. Konvention
RAMSAR, die die wertvollsten Wasser- und
Sumpfgebiete der Welt schützt. Der See ist
von einem ganzen System von Naturpfaden mit Aussichtstürmen und Aussichtsplattformen umgeben, von denen aus man
das Panorama des Sees bewundern und die
Vögel beobachten kann.
t RACHE KIEJSTUTS
(OKARTOWO / ECKERSBERG)
Fünf Kilometer westlich von Orzysz/
Arys, an der Enge zwischen den Seen
Tyrkło/Türkle-See und Śniardwy/SpirdingSee (Foto 7), befindet sich das Dorf Okartowo/Eckersberg. Diese strategische Stelle
wurde schon im frühen Mittelalter von den
prußischen Galindern befestigt. Eine Burg
befand sich im Zentrum des heutigen Dorfes in der Nähe der Kirche. Um 1343 wurde sie von den Kreuzrittern erobert und
niedergebrannt. An dieser Stelle haben sie
ihre Warte gebaut. Die zweite Burg, die
ca. 2 km nördlich von dem Dorf auf einem
kegelförmigen Hügel, dem Schloss-Berg,
direkt am Ufer des Sees lag, bewachte
die Enge zwischen den Seen Tyrkło und
Buwełno/Martinshagener-See. Die Überreste der Burg am Tyrkło, mit der erhaltenen
Umrisslinie eines Erdwalls, eines Festungsgrabens und einer Vertiefung, die von dem
alten Kastell hinterlassen wurde, kann
man bis heute bewundern. Das erfordert
aber eine Fußwanderung durch den Wald
das westliche Ufer des Sees entlang. Ein-
„Das Zeichen POLEN gilt im Zusammenhang mit diesem Verlag
sowohl als Ausdruck der Anerkennung für die Qualität der vorgestell-
Dein Masuren (Twoje Mazury)
ten Produkte, Dienstleistungen, Informationen, als auch Ausdrucksmittel
Chefredakteur: Mariusz Piotrowski
des geleisteten Beitrages zu demWerbeprozess Polens als Ort, der touri-
Herausgeber: Wydawnictwo Mazurskie
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Foto: W. M. Darski
Foto 7
facher ist es, auf dem Wasserweg dahin zu
kommen. An der Stelle der ersten Burg, auf
den Ruinen der Kreuzritterwarte, hat man
im 18. Jh. eine kleine Barockkirche gebaut:
aus Feldstein mit einem hölzernen Turm,
der mit einem Helm gedeckt ist. Im Garten
des Pfarrhauses sind Reste der Fundamente
erhalten geblieben. Das Innere der Kirche
schmückt eine ungewöhnlich prächtige Polychromie (Foto 8). Die Kirche wurde während des ersten Weltkrieges stark zerstört.
Bei ihrer Renovierung arbeitete hier der
masurische Dichter Michał Kajka/Kayka
als Zimmermann.
Eine ungewöhnliche Geschichte, die
mit Okartowo verbunden ist, passierte in
der zweiten Hälfte des 14. Jh. während
des ständigen Scharmützels zwischen den
Kreuzrittern und Litauern. Im Februar
1361 hat die Besatzung der Kreuzritterwarte unter Führung von Heinrich Kranichfeld im Wald am nahe gelegenen See
Ublik Wielki/Ublick-See Spuren einer litauischen Lagerstätte entdeckt. Zusammen
mit den aus Giżycko/Lötzen geholten Hilfstruppen unter Führung von Heinrich Beler
hat man die Verfolgung aufgenommen und
die Litauer an der Furt des Flusses Orzysza/Arys-Fluss in der Nähe des heutigen
Dorfes Grzegorze/Gregersdorf umzingelt.
Der Feldzug erwies sich als sehr erfolgreich. Unter den 500 gefangenen Litauern
befanden sich auch der Großfürst Kiejstut/
Kenstut mit seinem Sohn Patrick. Den
gefangenen Kiejstut hat man in die Burg
nach Malbork/Marienburg gebracht, aber
dem schlauen Litauer ist es gelungen, mit
Hilfe der prußischen Wittinger zu fliehen
(Wittinger - die getauften Prußen in Diensten der Kreuzritter; Anm. d. Übers.). In
Litauen hat Kiejstut sofort seine Truppen
versammelt und kam mit stärkeren Streitkräften nach Masuren zurück. Er eroberte
und brannte die Burgen in Giżycko/Lötzen
und Pisz/Johannisburg nieder. Den Kreuzritterprokurator aus Pisz tauschte er gegen
seinen Sohn, der bis jetzt in Gefangenschaft
der Kreuzritter war. „Zum Nachtisch“ ließ
er sich Okartowo übrig. Er eroberte das
Schlösschen und tötete den Kranichfeld,
der ihn früher gefangen hat, indem er ihn
schrecklich gefoltert hat. In den folgenden Jahren ließ der rachsüchtige Litauer
die Kreuzritter ihre Warte in Okartowo
dreimal wiederaufbauen, überfiel sie dann
und zerstörte. Jedes Mal ging er über die
gleiche Furt in Grzegorze, an der man ihn
festgenommen hat. Dieses Ereignis musste
sich tief ins Gedächtnis der Einheimischen
eingebrannt haben, weil man noch im 19.
Jh. diesen Übergang über Orzysza als „Furt
Kiejstuts“ bezeichnete.
In Okartowo befindet sich die Hauptbasis des masurischen Wasserrettungsdienstes, der über die Sicherheit der Segler auf
dem „masurischen Meer“ Śniardwy wacht.
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Foto: W. M. Darski
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Lindenfliess aus fahren wir durch den
Wald mäandrierenden Fluss Ełk/Lyck
Fluss entlang, bis zu dem an ihm gelegenen Dorf Ostrykół/Scharfenrade. Die
Strecke ist aber eher für Radfahrer als
für Autos geeignet. Mit dem Auto ist es
besser, erst kurz vor Prostki links abzubiegen.
In Ostrykół befindet sich eine hölzerne Kirche aus dem Jahre 1667 (Foto 9).
Der Altar mit gewundenen, kleinen
Säulen präsentiert am besten den ba-
Foto: W. M. Darski
Foto 9
Foto 9
rocken Stil der Kirche in ihrem Inneren. Weitere interessante Einzelheiten
der Kirche von Ostrykół sind z. B. die
Emporen auf beiden Schiffsseiten, der
sog. „Bogenbalken“ im Bogen, der das
Schiff vom Presbyterium trennt und ein
Leuchter aus dem Jahre 1700 mit einem
kunstvoll geschnitzten Hirschkopf. Zur
Zeit ist es eine katholische Kirche, aber
für ihre protestantische Vergangenheit
spricht der evangelische Taufengel. Die
Kirche, die anstelle des von den Tataren
niedergebrannten Gotteshauses gebaut
wurde, überstand sowohl den ersten als
auch den zweiten Weltkrieg. Die Einwohner erklären es mit den Schutzeigenschaften des Altars, bei dessen Bau
man angeblich Holzstückchen des Christuskreuzes gebraucht hat. In der Nähe
der Kirche wachsen jahrhundertealte
Eichen, von denen eine einen Umfang
von 5 m und eine Höhe von 30 m hat.
Im Jahre 1794 kam es bei Ostrykół
zu einem Gefecht zwischen der leichten
preußischen Kavallerie (sog. Bosnier)
und polnischen Aufständischen unter
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Foto: W. M. Darski
(LEŚNIEWO / FÜRSTENWALDE)
Foto 10
die nach Preußen geschickt wurde um
Fourage zu holen, wurde von der Kavallerie des Generals Heinrich Joachim
Günther, Befehlshaber der Garnison in
Ełk, zersprengt. Wahrscheinlich wären
die Aufständischen mit Stumpf und
Stiel ausgerottet worden, wenn nicht die
preußischen Kavalleristen eine besondere Einstellung zu diesem Kampf gehabt
hätten. Sie schossen in die Luft, schlugen
die Feinde mit ihren flachen Säbelklingen
und rieten ihnen heimlich, sich zwischen
die Gefallenen hinzulegen. Nach der
Schlacht hat General Günther befohlen,
die Verletzten zu behandeln, zu sättigen
und …. nach Hause zu schicken. Viele
Aufständische von Ostrykół sind in Preußen geblieben. Die Familie Więckowski
hat sogar einen Grundbesitz in der Nähe
von Olecko übernommen.
Östlich von dem Dorf befindet sich
ein Hügel, die sog. Stary Szaniec/Alte
Schanze, die ein Überrest einer Jatwingerburg ist.
Fast am Fuß des Lisia Góra/FuchsBerges befindet sich ein Viadukt
der alten Eisenbahnlinie zwischen
Węgorzewo/Angerburg und Kętrzyn/
Rastenburg. Unterhalb dieses Viadukts
befindet sich eine sehr komplizierte
Kreuzung. Wenn wir rechts abbiegen,
ohne unter den Viadukt zu fahren,
kommen wir nach ca. 5 km zu einem
Parkplatz, der an den auf der polnischen Seite größten hydrotechnischen
Bauwerken des Kanał Mazurski/Masurischer Kanals gebaut wurde.
Direkt am Parkplatz befindet sich
ein mit einem Wald bewachsener Teil
der Schleuse Leśniewo II/Fürstenwalde
II, dessen Bau bei 15% Baufortschritt
abgebrochen wurde. Ca. 600 m weiter
wächst aus dem Walddickicht ein richtiger Koloss heraus: die zu 30% fertiggebaute Schleuse Leśniewo I/Fürstenalde I (Foto 10). Ihre Betonkammer ist
46 m lang und 21 m tief und wurde so
gebaut, dass man hier Schiffe bis 220
Tonnen Wasserverdrängung schleusen
können hätte. Es gibt Gerüchte, nach
denen der Kanal zum Transport von UBooten vorgesehen worden sei, die hätten in Mamerki/Mauerwald hergestellt
bzw. repariert werden sollen. Historische Beweise für diese Vermutungen
existieren jedoch nicht.
Dennoch macht die Schleusenkammer in Leśniewo I einen imposanten Eindruck (Foto 11). Die beiden
Schleusen in Leśniewo sollten den
Höhenunterschied von 34 m zwischen
den Seen Mamry/Mauer-See und Rydzówka/Rehsauer-See regulieren. Ein fast
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10
Foto 11
5 km langer Abschnitt des Kanals bis
zum Mamry-See ist für Kajaks zugänglich (Foto 12), man kann also auch auf
dem Wasserweg aus Węgorzewo/Angerburg hierher kommen. Ich empfehle
auch einen Spaziergang zum malerischen Rydzówka-See, der unten an der
anderen Straßenseite liegt. •
Foto 12
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Foto: W. M. Darski
Foto: W. M. Darski
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UND PREUßISCHES
GOLGATHA
(KLUSY – BARTOSZE / KLAUSSEN – BARTENDORF)
Foto: W. M. Darski
Südlich von Ogródek/Kalgendorf, an
der Landesstraße Nr. 16, liegt das Dorf
Klusy/Klaussen, malerisch zwischen den
Seen Krakszty/Krackstein-See, Druglin/
Insel-See und Lipińskie/Seebrücker-See
gelegen. Das Dorf Klaussen wurde nach
der Kreuzritterkirche „Clausula Mariana“
benannt, die man hier im Jahre 1354 gebaut hat. Nach einer Legende habe Pfarrer Wiśniewski in dieser Kirche im Jahre
1640 „ein Weib katholischen Glaubens“
von dem Teufel Kobold befreit. Nachdem
der böse Geist den Körper der Frau verlassen hatte, schlug er wütend mit seinem
Foto 14
Krallenfuß auf einen vor der Kirche liegenden Stein, so dass auf dem Stein sein
Abdruck blieb. Während des Tatarenangriffs im Jahre 1656 erzählte der Pfarrer
den polnischen Offizieren, die die Tataren
anführten, diese Geschichte und zeigte ihnen den Stein. Die Offiziere haben ihren
Tataren verboten, die Kirche zu plündern.
Die alte Kirche wurde im Jahre 1754 abgerissen und die neue im Jahre 1884 erbaut. Der Stein mit dem Krallenabdruck
liegt immer noch an der Südwand der Kirche (Foto 13).
Wir fahren auf der Landesstraße
durch Ruska Wieś/Reuschendorf in Richtung Ełk/Lyck. Nach ca. 10 km kommen
wir in die Umgebung von dem Dorf Bartosze/Bartendorf. Links von der Straße auf
dem Hügel (damals offiziell Wacht-Berg
genannt, im Volksmund bei den Masuren
„Preußisches Golgatha“) befindet sich ein
Foto: W. M. Darski
Foto: W. M. Darski
Foto 13
großer Friedhof, auf dem ca. 7000 deutsche Soldaten aus dem ersten und zweiten
Weltkrieg ruhen (Foto 14). Auf diesem
im Jahre 2003 eröffneten Begräbnisplatz
sollten die sterblichen Überreste von ca.
20000 deutschen Soldaten aus den beiden Weltkriegen beigesetzt werden, die in
den Wojewodschaften Ermland-Masuren
und Podlachien exhumiert werden.
Südlich von Bartosze, in einem feuchten Wald zwischen der Straße und dem See
Szarek/Sarker-See, erstreckt sich auf einer
Fläche von 190 ha das Reservat „Ostoja
Bobrów Bartosze“/“Biberrückzugsgebiet
Bartosze“, in dem der natürliche Lebensraum der sympathischen masurischen
Nagetiere geschützt wird. Die Biber kann
man ausschließlich vom Pfad am nordöstlichen Rand des Reservats beobachten.
Es ist nicht erlaubt sie dadurch zu stören,
dass man auf die Biberburgen klettert
(Foto 15).
Nicht weit von Ełk, an der linken
Straßenseite, befindet sich der See Sunowo/Sonnau-See, auf dem es zwei kleine
Wyspy Francuskie/Franzosen-Inseln gibt.
Der Legende nach wohnte auf der größeren von ihnen ein Flüchtling aus der napoleonischen Armee, der seine Verlobte
aus Südfrankreich hierher gebracht hat.
Sein Glück dauerte aber nicht lange. Die
an das strenge masurische Klima nicht
gewöhnte Französin starb kurz nach der
Hochzeit. Der Ehemann hat sie auf der Insel beerdigt und bald raffte ihn der Gram
hinweg: er ist im Sunowo- See ertrunken.
In der Legende kann ein Körnchen Wahrheit sein. In den Steuerdokumenten des
nahe gelegenen Dorfes Siedliska/Sonnau
aus dem Jahre 1830 findet man einen auf
der Insel lebenden landlosen Bauern mit
dem Vornamen Grand-Jean. •
Foto 15
11
DEIN MasureN
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unter dem Titel ,,Biskup, biskupina, bezpieka” („Bischof, seine
Frau, polnische Stasi“). Es ist
die Wiedergabe der vielstündigen Gespräche, die Mariusz
Piotrowski mit Danuta und
Janusz Jagucki geführt hat. J.
Jagucki war fast 10 Jahre lang
Oberhaupt der EvangelischAugsburgischen Kirche in Polen.
Bevor er diese Stelle angetreten
hat, war er 20 Jahre lang Pfarrer
der evangelischen Gemeinde in
Giżycko (Lötzen).
Darunter präsentieren wir ein
Kapitel, das sehr viel darüber
aussagt, wie man die Lutheraner in den 70-er Jahren des 20.
Jahrhunderts in Masuren wahrgenommen hat.
Ein Protestant
ist ein Deutscher
M. Piotrowski
Das Kennenlernen der Gemeindemitglieder. Gemeinsamer Glaube, aber
ansonsten viele Unterschiede.
D. Jagucka
Janusz ist doch ein Masure und ein
Masure wird einen Masuren erkennen.
Außerdem war der Name Jagucki in
Giżycko schon bekannt und zwar dank
dem Vater von Janusz. Er wurde also als
Vertrauter angenommen. Schlimmer
war mit mir, einer Schlesierin - andere
Mentalität, andere Erfahrung, andere
Bräuche. Ich war überrascht von der
Zweisprachigkeit der Menschen. Die alten Masuren haben besser Deutsch als
Polnisch gesprochen. Ich kann mich gut
an einen Gottesdienst am Heiligabend
Wir laden Sie zu uns nach Mikołajki und nach Łuknajno ein
erinnern. Ich hatte damals lange Haare,
die ich so glatt gekämmt habe, mit einem Dutt als Abschluss. Wir sind mit
meiner Mutter und meinem Bruder in
die Kirche reingegangen und ich habe
gehört:
– Das ist unsere Frau Pfarrer.
Mein Deutsch war nicht so gut,
aber ich habe es verstanden. Ich war ein
bisschen schockiert, aber als ich gehört
habe: UNSERE Frau Pfarrer, obwohl
das auf Deutsch war, habe ich mich wie
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15
DEIN MasureN
zuhause gefühlt. „Unsere Frau Pfarrer”
und nicht: schaut mal, wie sie sich angezogen hat. Wie sie aussieht!
J. Jagucki
Die Gemeindemitglieder haben sich
damals gefreut, dass nach sechs Monaten Pause wieder einen Pfarrer und seine Frau hatten! Und langsam haben sie
daran geglaubt, dass das Horrorszenario
sich nicht verwirklichen wird, dass die
Kirche nicht abgerissen wird. Die Älteren hatten unangenehme Erfahrungen
hinter sich. Im Jahre 1945 wurde die
Kirche von den Katholiken übernommen und zwar nach Überzeugung: es ist
doch ein ehemaliges deutsches Gut; sie
werden alle wegfahren, wozu brauchen
sie dann eine Kirche? Ein Jahr lang fanden in der Kirche von Giżycko katholische Gottesdienste statt. Erst im Jahre
1946 wurde die Kirche von dem Pfarrer
Emil Dawid zurückgewonnen und das
auf eine ziemlich drastische Art und
Weise. Der Beschluss unserer Behörden
in Warschau war eindeutig:
– Daraus wird wieder eine evangelische Kirche. Die Katholiken haben in
Giżycko schon eine! Was würden Sie
denn machen um die Kirche zurückzugewinnen, Herr Pfarrer?
– Ich werde das größte Vorhängeschloss organisieren.
Der Mann war stattlich, die Menschen hatten vor ihm Respekt und er
hat es geschafft!
M. Piotrowski
Wie viele Gemeindemitglieder haben Sie im Jahre 1970 angetroffen?
J. Jagucki
Achthundert.
M. Piotrowski
Und wie viele gab es, als Sie die
Pfarrgemeinde verließen?
J. Jagucki
Dreihundert. Wir haben uns also
von fünfhundert verabschiedet. Der
Pfarrer Szarek, mein Vorgänger, hat sich
von tausendzweihundert Gemeindemitglieder verabschiedet! Von zweitausend
auf achthundert! Und das nur innerhalb
von 8 Jahren. Deswegen war er auch gezwungen, die Pfarrgemeinde in Giżycko
mit der Pfarrgemeinde in Węgorzewo
(Angerburg) zu verbinden, weil sie - als
zu sehr entvölkert - keine Chance auf einen eigenen Pfarrer hatte.
D. Jagucka
In den ersten Wochen in Giżycko
war ich überrascht, dass die Menschen
eifrig an die Pfarrgemeinde gingen. Der
Pfarrer Szarek hat an jedem dritten Adventssonntag im Pfarrhaus ältere und
einsame Menschen versammelt. Wir
haben sofort diese Idee aufgefangen
und es sind so viele Menschen gekommen, dass man aus der Kirche die Bänke holen musste. Ich - Schlesierin - habe
einen riesigen Topf voller Tee gekocht.
Dann fragte mich eine ältere Masurin
auf Deutsch:
– Was ist das?
– Hmm, Tee…
Tee? Tee bekomme ich im Pflegeheim und ich bin ins Pfarrhaus gekommen um Kaffee zu trinken!
(Lachen des Ehemannes Janusz im Hintergrund)
$IE'EMEINDE
7YDMINY7IDMINNEN
hat circa 6800 Einwohner und in dem Dorf Wydminy (Widminnen) leben ca. 2,5 tausend Einwohner. Das verursacht, dass Wydminy bald die
Stadtrechte bekommt!
Hier findest du alles, was Masuren so anlockend für Touristen
macht: Wälder, die hügelige Landschaft und über 20 Seen, die der Gletscher hinterlassen hat, die größten davon sind der Gawlik-See und der
Wydmińskie-See (Widminner See).
Unsere Stärken: ♦ zahlreiche Pensionen und Ferienbauernhöfe ♦ ruhige Badestellen ♦ Verleihstationen von Wassersportgeräten ♦
Paddeltouren ♦ Fahrradverleihe ♦ Spazierritte und Kutschfahrten.
Die Gemeinde Wydminy ist ein wahres Paradies für Angler; weitere
Attraktionen: der Safaripark in der Ortschaft Okrągłe (Okrongeln),
Skilifte im Winter in Okrągłe und außerdem: ♦ die Stieleichen-Allee
♦ die historische römisch-katholische Christus-Erlöser-Pfarrkirche
♦ evangelischer Friedhof aus dem 19. Jh., kommunales Objekt, ♦
Mietshäuser, die um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entstanden sind.
16
Foto: J. Jagucki
M. Piotrowski
Erste Erfahrungen des Pfarrers in
seinem ersten Job?
Das Treffen mit den Senioren.
Bei uns, in Schlesien, hat man um
diese Zeit keinen Kaffee getrunken…
Ich habe angefangen in der Küche zu
weinen, weil ich nur ein wenig Kaffee
hatte. Schnell bin ich zu der Frau des
Kirchendieners gegangen:
– Haben Sie Kaffee?
– Ja, hab ich, aber nur Malzkaffee.
Na ja, wir haben also vermischt,
was wir hatten und der Masurin diesen
„Kaffee” angeboten.
– Dieser Kaffee ist aber mit viel zu
viel Wasser gekocht! Nächstes Mal bitte, machen Sie einen richtigen Kaffee.
In Giżycko haben wir zahlreiche
Chormitglieder angetroffen, ca. dreißig
Personen. Darunter viele junge Leute.
Ich habe für sie Weihnachten organisiert. So ein stimmungsvolles Treffen bei
Kerzenlicht, mit Kuchen und richtigem
Kaffee; ich habe mich schon gebessert.
Ich war überrascht, dass die Menschen
so gerne an all dem teilnehmen wollten, was mit der Pfarrgemeinde zu tun
hatte. Es war nachahmenswert. Es ließ
mich glauben, dass es nicht schlimm
sein wird.
Am Anfang war es schwer. Janusz war
oft unterwegs bei den Gottesdiensten.
Ich musste lernen, wie man im Ofen der
Zentralheizung heizt. Andernfalls wäre
ich erfroren. Wie wir schon erwähnt
hatten, die winterlichen Gottesdienste
fanden im Pfarrhaus statt. Vor allem die
Älteren haben um das Pfarrhaus gebeten. Das größte Zimmer haben wir also
gar nicht eingerichtet (abgesehen von
den offenen Regalen an den Wänden).
In diesem Zimmer haben circa hundert
Menschen reingepasst. Zusätzlich haben wir noch die Tür ins Nebenzimmer
aufgemacht. Dort fanden auch Chorproben statt. Am Sonntag wurde von
Janusz der Gottesdienst in dem größten Zimmer gehalten und ich habe im
Katecheseraum nebenan für die Kinder
eine Sonntagsschule angeboten und
konnte für alle Kinder kaum Platz finden. Die Kinder sind zu mir auch unter
der Woche gekommen und Janusz war
unterwegs, um die Gemeindemitglieder
kennen zu lernen.
J. Jagucki
Oh nein, noch nicht eines Pfarrers.
Bei uns wird man von den Gemeindemitgliedern zu einem Pfarrer gewählt.
Es gab damals einen Pfarradministrator, Pfarrer Krzywoń aus Mrągowo
(Sensburg), der ab und zu gekommen
ist, um zu gucken, ob alles in die richtige Richtung geht; und auch um zu helfen, vor allem bei den Verwaltungs- und
Finanzangelegenheiten. Erst Anfang
des Jahres 1973 habe ich im Rahmen
meines Vikariats die volle Verwaltung
des Pfarrbezirks übernommen, und
zum Pfarrer wurde ich im Jahre 1975
gewählt. Es bedeutete also, dass ich für
immer mit Giżycko verbunden bin, weil
man einen Pfarrer, der von seinen Gemeindemitgliedern gewählt wurde, in
der Regel nicht mehr versetzt.
Von Anfang an und zwar im Rahmen der Pfarrgemeinde in Giżycko bin
ich oft nach Wydminy (Widminnen)
und Rydzewo (Rydzewen) gefahren,
und bald war ich auch für Węgorzewo,
Pozezdrze (Possessern) und Kruklanki
(Kruglanken) zuständig. Danach kam
noch die Verwaltung des Pfarrbezirks
in Ełk (Lyck) hinzu, mit den Filialen
in Suwałki (Suwalken) und Gołdap
(Goldap). Beim Kennenlernen meiner
Gemeindemitglieder habe ich traurigen Herzens bemerkt, dass ca. die
Hälfte von denen auf die Ausreise nach
Deutschland gewartet hat. Vorläufiger
Zustand… Mit einem Fuß noch hier
und mit dem anderen schon im Ausland. Die hatten eigentlich Kontakt mit
ihrem Pfarrer, aber ich habe gespürt,
dass das nicht Das ist, worum es geht.
DEIN MasurEN
In die Kirche sind sie unregelmäßig gegangen und mit den Gedanken waren
sie schon dort. Ich habe bemerkt, dass
die Erlaubnis für die Ausreise die aktivsten Gemeindemitglieder bekommen
haben: Mitglieder des Kirchengemeinderates, Chorsänger. Das war deprimierend. Zum Beispiel meine Organistin,
Frau Chlebowicz, die ab sofort ausreisen sollte. Man musste sich damit
abfinden. Ich habe das Spielen einem
Jungen aus Wilkasy (Willkassen) beigebracht. Aber lange hat er auch nicht
gespielt - seine Familie hat die Erlaubnis für die Ausreise bekommen. Ich bin
wieder allein geblieben. Das Gleiche
war mit den Mitgliedern des Kirchengemeinderates. Alle zwei Jahre musste
man Wahlen organisieren, weil der Kirchengemeinderat immer dezimiert wurde. Ich glaube, es war eine absichtliche
Handlung der Behörden.
Im Jahre 1975 wurde von Gierek
die Woiwodschaftsreform durchgeführt und die Stadt Suwałki wurde
zur Hauptstadt der Woiwodschaft. Ich
habe es ausgenutzt, weil ich davon ausgegangen bin, dass es in einer Woiwodschaftsstadt ein Pfarrbezirk und nicht
eine Filiale des Pfarrbezirks von Ełk
geben sollte. Staatliche Behörden sind
mir zur Hand gegangen.
In unserer Kirche war der Gesang
schon immer von großer Bedeutung,
und um zumindest die vier Choräle am
Sonntag zu singen, braucht man Musik.
In den ersten Jahren hat mir das Fehlen
eines Organisten sehr zugesetzt. Wenn
ich außerhalb von Giżycko war, habe
ich ein „transportables“ Harmonium
benutzt. Ich habe gespielt, dann bin ich
abwechselnd zum Altar und dann wieder zum Harmonium gegangen und es
lief irgendwie. Danach kamen elektronische Tasteninstrumente aber es war
nicht das Gleiche. Theoretisch kleinere, theoretisch leichtere, aber wenn es
um den Klang geht, war das halt nicht
mehr dasselbe. Am Anfang hatten wir
in Giżycko einen Chor mir 35 Sän-
Einführung in das Amt des Pfarrers. Rechts: Pfarrer Henryk Sikora aus Pisz
(Johannisburg), Oberhaupt der Diözese Masuren Paweł Kubiczek, Pfarrer
Jerzy Otello aus Nidzica (Neidenburg).
8
gern, der den Feierlichkeiten besonderen Glanz verliehen hat, was mich sehr
gefreut hat. Ich habe ihn selber geleitet
und zwar etwa bis zum Ende der 70-er
Jahre und dann sind fast alle Chorsänger nach Deutschland ausgewandert!
Es war für mich wichtig, dass ich
schon im Jahre 1971 notariell alle
Kirchen, die ich verwaltet habe, zurückgewonnen habe. Es war ein psychischer Komfort. Wir waren bei uns
und die staatlichen Behörden konnten
uns nicht mehr vertreiben, obwohl wir
hinter unseren Rücken ihren Atem gespürt haben. Sehr gut hat es der Pfarrer
Pilchowski aus Mikołajki (Nikolaiken)
getroffen, der seine Predigt immer mit
den Worten angefangen hat – Liebe
Brüder und Schwestern im Herrn, ich
begrüße Euch sehr herzlich und auch
diejenigen, die hierher aus dienstlichen
Gründen gekommen sind.
Bei dieser Gelegenheit muss man
bedenken, dass die Behörden die Arbeit eines Pfarrers in einem bestimmten Pfarrbezirk erlauben mussten; sowohl eines katholischen als auch eines
evangelischen. Wenn der ihnen unangenehm aufgefallen ist, musste er von
dem Bischof versetzt werden.
M. Piotrowski
Sie haben über die ersten Kontakte
mit den Protestanten in Giżycko gesprochen. Und wie haben die Kontakte
mit den Menschen anderer Konfessionen ausgesehen? Das damalige Masuren war doch eine religiöse und nationale Mischung. Polen – Repatrianten
aus dem Osten und Siedler aus Kurpie
(Kurpien) und Podlasie (Podlachien),
also römisch-katholische Konfession;
Masuren und Deutsche – vor allem
Lutheraner und schließlich Ukrainer
– also griechisch-katholische Umsiedler
aus der Aktion „Weichsel“.
D. Jagucka
Das war eine schwierige Situation
und es war sehr mühsam die Menschen
von unserer Kirche, unserer Pfarrgemeinde und von uns selbst zu überzeugen. Für mich war es besonders schwierig. In Wisła (Weichsel), da, wo ich
herkomme, war die Gesellschaft national einheitlich, die Mehrheit bildeten
Lutheraner. In Giżycko haben wir vor
allem Katholiken angetroffen. Ich kann
mich an einen bedeutenden Zwischenfall erinnern, der genau zeigt, wie man
uns damals wahrgenommen hat. Ich bin
in Giżycko auf den Markt gegangen um
Honig zu kaufen. Beim Bezahlen sagte
die Verkäuferin zu mir:
– Aber bitte mit D-Mark bezahlen.
Ich war sprachlos!
– Aber weder mein Mann, noch ich
verdienen in D-Mark. Das ist eine Beleidigung!
– Ihr Mann kriegt wirklich keine DMark?
Ich bin ohne Honig zurückgekommen. Es war traurig. Ich habe mir überlegt, ob solche Situationen eine Art
„Test“ waren, oder doch eine wahre Vorstellung von uns. Ich glaube das Zweite
– ein Stereotyp: Ein Protestant ist ein
Deutscher, und wenn ein Deutscher,
dann deutsche Kirche und D-Mark.
Ich wusste schon, dass wir mit dieser
Vorstellung kämpfen müssen, damit die
Leute uns polnische Protestanten nennen.
J. Jagucki
Und ich hab noch ein Bespiel. Frau
Obidowicz, die bei uns Orgelkonzerte
geleitet hat, ist aus Warschau mit dem
Zug gekommen und vom Bahnhof wollte sie ein Taxi nehmen. Sie hat den Taxifahrer gebeten sie zur evangelischen
Kirche zu bringen. Der Taxifahrer erwiderte:
– Hier gibt es aber keine
– Wie kommt das, wenn dort die
Konzerte stattfinden?
– Aaa, Sie meinen diese deutsche
Kirche! Sofort!
D. Jagucka
Gute zehn Jahre mussten vergehen,
damit sich die Vorstellung von unserer Pfarrgemeinde, unserer Kirche und
schließlich von unserer Familie geändert
hat. Tja…Zehn Jahre lang haben wir
uns langsam in dieser masurischen Gesellschaft in Giżycko aufgegangen. Das
Kennenlernen von der Stadt, den Menschen und deren Traditionen, viele neue
Bekanntschaften außerhalb des Kreises
der gleichen Konfession. Schließlich,
wenn ich daran zurückdenke, war das
für mich eine gute, nachahmenswerte
Erfahrung.
J. Jagucki
Schon damals hatten wir gute Kontakte mit der russisch-orthodoxen Kirche und zwar durch den Polnischen
Ökumenischen Rat der Kirchen. Hier
in Giżycko hatten wir einen guten Kontakt besonders mit dem Pfarrer Jerzy
Senejko, der in Masuren noch vor uns
gelandet ist und bis heute dort aktiv
ist. Das war auch der Pfarrer Senejko,
der die evangelische Kirche in Orłowo
(Orlowen) übernommen hat und schon
zu meiner Zeit die evangelische Kapelle in Kruklanki. Dank den Objekten
konnte er viel effektiver der Kirche
dienen mithilfe des kleinen bekannten
Gotteshauses in Giżycko in der Nähe
des Wasserturms. Später führten diese
guten Kontakte zu einem wunderbaren
Konzert unter der Leitung von Jerzy
Szurbak, dem Dirigenten des Chors der
orthodoxen Musik bei der Warschauer
Kammeroper. Nicht alle Chorsänger
waren griechisch-orthodox… Auch ein
Protestant (Bass) aus Ustronie war dabei! Wir haben sie zu zwei Konzerten in
unserer Kirche in Giżycko eingeladen.
Sie haben Furore gemacht - Menschen,
die der russisch-orthodoxen Kirche angehörten, sind aus ganz Masuren angereist.
Die Kirche in Orłowo wurde der
russich-orthodoxen Kirche durch die
Behörden der Volksrepublik Polen
übergeben und zwar auf Antrag meines
Vorgängers, des Pfarrers Szarek. Der
rechtmäßige Eigentümer der Kapelle
in Kruklanki war dagegen schon meine Pfarrgemeinde in Giżycko. Über der
Kapelle war eine Wohnung. Der Wert
des Gebäudes war also nicht klein. Zuerst hatten wir eine Mitbenutzung mit
der russisch-orhodoxen Kirche und im
Jahre 1972 haben wir ihr das Gebäude
kostenlos übergeben. Wir sind davon
ausgegangen, dass die Menschen, die
der russisch-orthodoxen Kirche damals
angehörten, die Mehrheit bildeten und
unsere Gläubiger dagegen immer weniger wurden. Die staatlichen Behörden
haben die Entscheidung begrüßt, dass
es besser wäre, wenn es nur einen Eigentümer gäbe.
M. Piotrowski
Eine schöne Geste.
J. Jagucki
Ich denke, nein. Es war einfach anständig, christlich.
M. Piotrowski
Und wie haben die ersten Kontakte mit der römisch-katholischen Kirche
ausgesehen? Das war doch die vorherrschende Religion in der Nachkriegszeit
in Masuren?
D. Jagucka
Janusz gehört zu den Menschen, die
nach den biblischen Anweisungen leben.
„Wenn das möglich ist, wenn das von
Euch abhängt, lebt in Frieden mit allen
Menschen“. In den 43 Jahren habe ich
gesehen, dass er mit jedem Menschen
- egal welcher Herkunft und welchen
Glaubens - eine Verständigungsebene
gesucht hat.
J. Jagucki
Ich hatte einen guten Kontakt mit
dem Pfarrer in Wydminy, der später
Dekan in Giżycko wurde. Als er starb,
bin ich zu seiner Beerdigung gegangen,
obwohl ich nicht eingeladen wurde. Das
hat mir mein Herz diktiert: du hast ihn
gekannt, geh zu seiner Beerdigung. Den
Trauergottesdienst hat Seine Exzellenz
Bischof von Ermland Józef Glemp aus
Olsztyn (Allenstein) geleitet. Er hat bemerkt, dass es unter all den Priestern in
weißen Messgewändern nur einen gab,
der schwarz angekleidet war. Er hat
gefragt, wer das ist und es wurde ihm
gesagt, dass das der Pastor der lokalen
evangelischen Kirche ist. Er hat sich sehr
gefreut, aber er war auch traurig, dass
der lokale Priester mich nicht begrüßt
hat. Und in unserer Kirche läuteten sogar die Glocken zu diesem Anlass.
– Bitte machen Sie das nächsten
Sonntag während des Hochamtes wieder gut – sagte der Bischof zu dem Priester. – Jeden Pfarrer, auch einer anderen
Konfession, muss man respektieren.
Solche Vorfälle haben dazu beige-
19
Foto: J. Jagucki
DEIN MasurEN
Das Kreuz wurde gerettet!
tragen, dass man uns - die Protestanten
- wahrgenommen hat. Ein wichtiger
Zwischenfall war mit dem Kreuz des
Heiligen Bruno verbunden. Die Katholiken waren der Meinung, dass das
große Kreuz auf dem Hügel am Niegocin-See (Löwentinsee) zum Gedenken
an die Opfer des 1. Weltkrieges aufgestellt wurde. Damals stand das Kreuz
auf dem militärischen Übungsgelände.
Mit einer deutschen Gruppe dahin zu
gehen? Geht gar nicht! Eine ähnliche
Situation war in Giżycko in Bezug auf
die Feste Boyen, gut erhaltene ehemalige deutsche Befestigungsanlagen. Die
in die Luft gesprengten und ruinierten
Bunker von Hitler in Gierłoż (Görlitz)?
Bitte schön! Die kann man besichtigen.
Zurück zum Kreuz; es sind Diebe aufgetaucht, denen die Granitblöcke gefallen
haben, die das Kreuz gestützt haben.
Vielleicht wollten sie auch das Kreuz
zur Schrottannahmestelle abgeben.
Zum Glück waren die vier Steinblöcke
mit den festen Metallschnallen gebunden und die konnten die Diebe nicht
durchsägen. Ein guter Mensch hat es
gesehen und ist zu mir gekommen:
– Bitte Herr Pfarrer, Sie müssen was
tun, sonst wird das Kreuz einstürzen!
In Tenkity im Kaliningrader Gebiet
ist ein ähnliches Kreuz, das zum Gedenken an den Heiligen Adalbert gestiftet wurde, verschwunden…
Ich habe mir damals gedacht: ich
gehe zur katholischen Kirchengemeinde des Heiligen Bruno, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Dort habe ich
aber nur einen Vikar angetroffen, der
alleine nix unternehmen wollte. Er ist
also zum Bischof Drzazga nach Olsztyn gefahren, um zu fragen, ob wir das
Kreuz retten sollten.
– Ein evangelischer Pfarrer muss
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Ihnen also beibringen, dass man jedes
Kreuz schützen sollte?! Ihr müsst es
retten!
Um das Kreuz herum wurde bald ein
Zaun aufgestellt und die Steine, die leicht
ein Diebesgut werden konnten, wurden
mit starkem Beton zusammengebunden.
Einige Zeit später fand am Kreuz eine
Maiandacht statt; die erste seit Kriegsende! Die Katholiken haben verstanden, dass das nicht nur ein evangelisches
Kreuz ist. Es fanden weitere KreuzwegProzessionen bis vor das Bruno-Kreuz
statt. Und der Weg zum Ökumenismus,
mit den Gedenkfeiern zum 1000. Todestag des Heiligen als Hauptziel im Jahre
2009, wurde immer breiter.
M. Piotrowski
Es ist gesagt worden, dass nach 1945
in Giżycko allgemein geglaubt wurde,
dass das Kreuz des Heiligen Bruno den
deutschen Opfern des 1. Weltkrieges
gewidmet war!
J. Jagucki
Ja, es war so… die zugewanderten Einwohner wussten nicht, wie die
Geschichte dieses Kreuzes war. Für sie
war das einfach ein ehemalig deutsches
Kreuz. Im Jahre 1909 wurde er von den
Protestanten aufgestellt und zwar 900
Jahre nach dem Märtyrertor des Heiligen Bruno. Die Katholiken dagegen
haben damals eine Kirche gebaut – das
Sanktuarium des Heiligen Bruno. Auf
diese Art und Weise wurde dieser Apostel und Missionar von den beiden Konfessionen als derjenige anerkannt, der
hierher das Christentum mitgebracht
hat. Und obwohl es in unserer Kirche
keine Heiligenverehrung gibt, betonen
wir dieses bedeutende Ereignis. •
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Eko (Öko) Marinas
– ökologische Häfen in Masuren
Masurische Selbstverwaltungen, Nichtregierungsorganisationen und Firmen haben in den
letzten Jahren in Ökologie viel
investiert und zwar in Kläranlagen, Pumpwerke, Wasseraufbereitungsstationen, Abfallwirtschaft, erneuerbare Energien.
Das alles war insbesondere dank
der EU-Fördermittel möglich.
Trotzdem gibt es immer noch viel
zu tun. Vor allem weil Masuren
ein „Naturwunder“ ist und weil
die einzigartige Natur der Masurischen Seenplatte besondere
Pflege verdient.
Foto: Cz. Kalinowski
In letzter Zeit ist der Reiseverkehr auf
den masurischen Seen deutlich größer geworden. Es wird geschätzt, dass im Sommer auf der Großen - Masurischen - Seen Route jeden Tag einige Dutzend Menschen
unterwegs sind. Die Zahl kann man also
mit einer mittelgroßen Stadt vergleichen.
Es gibt immer größere, modernere und bequemere Wasserfahrzeuge: Yachten, Hausboote, Schiffe. Bis vor kurzem fehlte es
aber an den masurischen Seen vor allem an
Abwasser- und Abfallentsorgungsanlagen.
Der Bau der Öko - Marinas hat die
Lage wesentlich verändert. Die kleinen
ökologischen Häfen in Masuren wurden
im Rahmen des Spezialprogramms „Die
Baustrategie kleiner ökologischer Segelhäfen mit einem Müllabfuhr- und Abfallsortierungssystem“ realisiert. Das Programm
erhielt einen Zuschuss im Rahmen der
EU-Fonds für die Region Ermland - Masuren für die Jahre 2007 – 2013. Inzwischen
sind 11 Öko - Marinas an verschiedenen
Orten Masurens entstanden und zwar in
Węgorzewo (Angerburg), Ryn (Rhein),
Mikołajki (Nikolaiken), Mrągowo (Sensburg), Pisz (Johannisburg), Wilkasy (Willkassen), Piaski (Piasken), Kamień – an
den Großen Masurischen Seen, außerdem
in Iława (Eylau), in Siemiany (Schwalgendorf) und Zalewo (Saalfeld) im westlichen
Teil der Woiwodschaft Ermland - Masuren.
Auch im Rahmen des gleichen Programms,
allerdings als ein separates Projekt, ist die
Eko Marina in Giżycko (Lötzen) am Niegocin-See (Löwentinsee) entstanden.
In dem Programm ging es vor allem um
den Bau eines dichten Netzes moderner Segelhäfen mit der dazu nötigen Infrastruktur,
die ein bestimmtes Dienstleistungspaket
anbieten könnten. Die wichtigsten Hafendienstleistungen - wie der Name schon
sagt - sind mit der ökologischen Funktion
der Häfen verbunden. Jeder Hafen verfügt
über Liegeplätze, sanitäre Einrichtungen
(Toiletten, Duschen, Waschmaschine und
Wäschetrockner, Miniküche), Abwasserund Abfallentsorgungsanlagen, Anschlüsse
für Elektrizität und Trinkwasser am Steg.
Die Öko - Marinas bieten zusätzlich
verschiedene Dienstleistungen an, die
sich großer Nachfrage erfreuen und zwar
im Gebiet der Gastronomie, des Handels
oder des Schiffsbaus. Sie verfügen außerdem über Übernachtungsmöglichkeiten,
Verleihstationen von Wassersportgeräten
und Zeltplätze. In manchen Öko - Marinas
gibt es sogar Aussichtspunkte, von denen
man die wunderschönen masurischen Seen
bewundern kann.
Alle Investitionen haben ein gemeinsames Ziel und zwar den Umweltschutz in
Masuren zu stärken und den Touristenverkehr in eine richtige Richtung zu lenken,
damit die nächsten Generationen, sowohl
der Einwohner als auch der Touristen, von
der einzigartigen masurischen Natur immer noch profitieren können.
Jolanta Piotrowska
Fundacja Ochrony
Wielkich Jezior Mazurskich
(Stiftung zum Schutz
von den Großen Masurischen Seen)
Die größte Öko Marina ist in Giżycko entstanden.
DEIN MasureN
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IN3PYTKOWO3PIERGSTEN
$ER3CHUTZDER'RO¼EN-ASURISCHEN3EEN
$IE !NLAGE :5/+ IN 3PYTKOWO IST
NICHT NUR EINE !NLAGE ZUR "EHAND
LUNGVON!BFÁLLENSONDERNAUCHDAS
WICHTIGSTE %LEMENT DES GANZHEITLI
CHEN !BFALLWIRTSCHAFTSSYSTEMS DAS
DURCHDEN-ASURISCHEN'EMEINDE
ÙBERGREIFENDEN "UND !BFALLWIRT
SCHAFTMITDEM3ITZIN'IœYCKO,ÓT
ZENREALISIERTWIRD
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IM /KTOBER ERÓFFNET UND ZWAR
IM 2AHMEN EINES 0ROJEKTS DAS VON
DEM %UROPÁISCHEN &ONDS FÙR REGIONA
LE %NTWICKLUNG MITFINANZIERT WURDE
6ON !NFANG AN ERFÙLLT SIE ALLE 5M
WELTSCHUTZANFORDERUNGEN IM "EREICH
DER!BFALLBEHANDLUNGDIENACHPOLNI
SCHEMUNDEUROPÁISCHEM2ECHTGESETZ
LICH VORGESCHRIEBEN SIND $ER "ETRIEB
BESITZT DEN 3TATUS EINER 2EGIONALEN
!NLAGE ZUR "EHANDLUNG VON +OMMU
NALABFÁLLENFÙRDIENORDÓSTLICHE2EGION
DER 7OIWODSCHAFT UND BEDIENT HEUT
ZUTAGE CIRCA TAUSEND %INWOHNER
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22
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4ÁTIGKEIT DER !NLAGE WEIL ES EBEN IN
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ZIGARTIGEN .ATUR DIESER WUNDERSCHÓ
NEN 2EGION GEHT !US DIESEM 'RUND
WURDE DER "ETRIEB GENAU UNTERSUCHT
UNDESSTELLTESICHRAUSDASSDIE!NLAGE
KEINE'EFAHRFÙR-ENSCHUND5MWELT
DARSTELLT 3IE BEREITET AU¼ERDEM KEINE
5NANNEHMLICHKEITEN FÙR DIE NÁCHSTE
5MGEBUNG3ICHERISTDASMITDENMO
DERNSTEN4ECHNOLOGIENVERBUNDENDIE
HEUTZUTAGEIM"EREICHDER!BFALLWIRT
SCHAFT ZUR 6ERFÙGUNG STEHEN 5M IN
DIESER(INSICHTAUFDEM,AUFENDENZU
BLEIBENNEHMENDIE6ERTRETERDER!N
LAGE :5/+ AN ALLEN WICHTIGEN %REIG
NISSENTEILDIEDIESES'EBIETBETREFFEN
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HAT DIE !NLAGE :5/+ AUS 3PY
TKOWOEINE!USZEICHNUNGINDER+ATE
GORIE'OLDENE"ATTERIEBEKOMMEN
%IN SEHR WICHTIGER !SPEKT DER 4ÁTIG
KEITDER!NLAGE:5/+IN3PYTKOWOIST
AU¼ERDEM IHRE "ILDUNGSFUNKTION $IE
%RFORSCHUNGDER4HEMENDIEMITDEM
5MWELTSCHUTZ UND DER ÓKOLOGISCHEN
"ILDUNG DER +INDER UND *UGENDLICHEN
VERBUNDENSINDISTEINFESTER"ESTAND
TEIL IM 6ERANSTALTUNGSKALENDER DES
"ETRIEBES GEWORDEN !U¼ER DER VIELEN
+UNSTAUSSTELLUNGEN "ILDUNGSWORK
SHOPS MIT DEN +LEINSTEN ODER 3TUDI
ENREISEN WURDE DIE !NLAGE :5/+ IM
!PRILZUM)NITIATORDER-ASURISCHEN
+ONFERENZDER/RNITHOLOGEN
.EUE0ARTNERAUFDEM'EBIETDER"E
WIRTSCHAFTUNG VON 7ERTSTOFFEN UND
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23
DEIN MasurEN
Die Feste Boyen
in den Jahren 1941 – 1945
Die Feste Boyen in Giżycko (Lötzen) ist eine richtige Perle der
Militärarchitektur.
Zwar befindet sie sich
heute nicht im besten baulichen
Zustand, wird aber mühevoll saniert. Letztes Jahr wurde sie von
circa 100 tausend Menschen
besichtigt.
Obwohl die Feste im
Zweiten Weltkrieg keine große
Rolle gespielt hat, lohnt es sich
ihre Geschichte näher kennen
zu lernen. Darunter präsentieren
wir ein Kapitel aus dem Feste
Boyen - Reiseführer, der in unserem Verlag in der deutschen
Sprache herausgegeben wurde.
Der Reiseführer ist in der Feste
selbst, in den Buchhandlungen
in Giżycko und in der Touristeninformation erhältlich.
Die Feste Boyen stellte, ähnlich wie im
Ersten Weltkrieg, das weite Hinterland der
Front dar. In einem der Kasernengebäude
wurde wieder ein Hinterlandlazarett für die
Verwundeten von der Ostfront eingerichtet.
Die Kommandantur der Befestigungen bei
Lötzen erfüllte weiterhin ihre Pflichten. Das
Frühjahr 1942 brachte jedoch eine neue
Aufgabe in der Geschichte der Feste.
Die Niederlage bei Moskau bewog das
Oberkommando des Heeres (OKH), an die
Frage der Erkundung der russischen Streitkräfte anders heranzugehen. Innerhalb der
Strukturen des OKH arbeitete eine spezielle 12. Abteilung unter der Bezeichnung
Fremde Heere Ost, deren Sitz die Baracken
in der Nähe des Quartiers in Mauerwald
waren. Am 1. April 1942 übernahm Oberst
Reinhard Gehlen das Kommando über diese
Abteilung. Oberst Gehlen gelang es auch,
sich mit Admiral Canaris, dem Chef des
deutschen Geheimdienstes, zu verständigen, was zu einer engen Zusammenarbeit
der Abteilung mit der Abwehrstelle mit dem
Kryptonym „Walli I” in Nikolaiken führte,
die für das Sammeln von geheimdienstlichen Informationen an der Ostfront verantwortlich war.
Eine der Sektionen dieser Abteilung,
die sich mit der Analyse abgefangener sowjetischer Dokumente befasste, wurde in
der Feste Boyen untergebracht. Auf dem
Festungsgelände wurde auch ein geheimes
Sonderlager für Kriegsgefangene geschaffen,
in dem im Hinblick auf ihr Wissen oder ihre
Bereitschaft zur Zusammenarbeit „wertvolle” sowjetische Kriegsgefangene festgehalten wurden. Dieses Lager wurde im Frühjahr
1942 errichtet, und die dort herrschenden
Bedingungen hatten nichts gemeinsam mit
den unmenschlichen Zuständen in sowjetischen Kriegsgefangenenlagern. Auf dem Lagergelände waren ein Kino, eine Bibliothek
und eine eigene Küche organisiert worden.
Die Kriegsgefangenen hatten die Möglichkeit, spazieren zu gehen. Das Lager war für
etwa 100 Kriegsgefangene vorgesehen.
Bereits im Mai 1942 fand sich der ehemalige Chef des Politischen Vorstandes der
32. Armee, Georgi Schilenkow, im Lager,
der innerhalb kürzester Zeit zu einer wertvollen Informationsquelle über das militärische Potential der UdSSR wurde. Als der
zweifellos wertvollste „Zugang” erwies sich
General Andrei Wlassow, der Held der Verteidigung Moskaus und Befehlshaber der 2.
Stoßarmee. Am 12. Juli 1942 geriet General
Oberst Reinhard Gehlen
Wlassow in Gefangenschaft, und schon am
15. Juli fand er sich in Lötzen wieder, wo
Gen. Wlassow mit Soldaten
der Russischen Befreiungsarmee
er eine weitere Woche von Offizieren des
Geheimdienstes und der Abteilung Fremde
Heere Ost verhört wurde. Ende 1943 wurde
das Lager schließlich aufgelöst.
Die Hauptaufgabe der von der Front
entfernt liegenden Garnison war die Schulung weiterer Ersatzheere. Die Feste erfreute
sich jedoch weiterhin ihres Ruhms aus dem
Ersten Weltkrieg. Das zog Gäste aus dem
Ausland an. So kam es u.a. zum Besuch einer italienischen Delegation.
Am 31. August 1944 unterstellte die
Kommandantur der Heeresgruppe „Mitte”
dem Kommandanten der Lötzener Feste das
Gebiet nördlich des Spirdingsees. Dieses Gebiet stellte das Hinterland der 4. Armee von
General Hoßbach dar. Die näher rückende
Ostfront sowie die Entscheidung über die
Umgestaltung der Befestigungen bei Lötzen
in ein Schlüsselelement des Verteidigungssystems Preußens führten dazu, dass in der
Feste Versorgungs- und Munitionsvorräte
für vier Monate und 18 000 Soldaten angesammelt wurden. In den Silos wurden 8 000
Tonnen Kartoffeln gelagert. Im Stadtgebiet
wurden Abwurfregionen für Flugzeuge festgelegt, die meisten Männer engagierten sich
Eine italienische Delegation in der
Feste
Eine Stellung der Befestigungen
bei Lötzen
beim Bau der sog. „Koch-Linie” sowie beim
Ausheben von Panzerabwehrgräben, auf die
Schnelle wurden Volkssturmabteilungen
gebildet. Im Oktober begann die Evakuierung einiger Familien sowie der Frauen und
Kinder. Die Garnison der Befestigungen bei
Lötzen bestand aus der 605 Division z.b.V.,
der 23. ID sowie der sich in der Nähe befindenden 10. Radfahrerbrigade.
Der Winter machte das Leben an der
Front nicht einfacher. Zugeschneite Minenfelder erfüllten ihre Funktion nicht mehr.
Die zugefrorenen Seen wurden zu idealen
Straßen und sogar zu Landeplätzen, z.B. für
Fallschirmspringer. Von daher ergab sich der
Bedarf, Stellungen an den Seeufern zu errichten, was früher unterblieben war.
Am 12. Januar 1945 eröffneten die
Russen eine weitere große Offensive. Die
zugefrorenen Sümpfe und Flüsse boten ideale Bedingungen, massenweise sowjetische
Panzer in Marsch zu setzen. Bis zum Abend
des 18. Januar hatten die Abteilungen der
2. Weißrussischen Front die deutschen Positionen durchbrochen. Die Armeen der
3. Weißrussischen Front nahmen am 21.
Januar Gumbinnen und am folgenden Tag
Insterburg ein.
Die Kommandantur der in Żywki
stationierenden 4. Armee war sich dessen
bewusst, dass in Lötzen gerade einmal für
eine Division Versorgung vorhanden war.
Darüber hinaus lagen unter den Bedingungen des strengen Winters 44/45 alle Seen,
Sümpfe, Flüsse und Kanäle unter einer etwa
40 cm dicken Eisdecke, über die sogar Panzer fahren konnten. Dies alles verminderte
den Gefechtswert der Befestigungen bei
Lötzen mindestens um die Hälfte.
Erst am 22. Januar ordnete Bürgermeister Eichholz nach einer Beratung mit dem
Heereskommandanten die Evakuierung der
Zivilbevölkerung an. Dieser Befehl hatte
keine Bedeutung, da jeder bereits das tat,
was er in diesem Moment für das Wichtigste hielt. Die Zivilbevölkerung wie auch die
Soldaten eilten zum Bahnhof. Im Rathaus
Flüchtlinge aus Masuren
breitete sich die Armee aus. Generell wurde
die Stadt bis zum 24. Januar evakuiert. Am
Morgen dieses Tages fuhr der letzte Zug ab,
und um 10.00 Uhr brachte ein Armeetransport die letzten Zivilisten weg.
Am Mittag des 24. Januar begannen die
Kämpfe um die Stadt. Feindliche Flugzeuge
kreisten über den Zügen mit den Flüchtlingen. Auf den Straßen bewegten sich
Kolonnen von Zivilisten, die auf Schlitten
hinter sich herzogen, was ihnen lieb und
teuer war. Es gingen Soldaten, sowjetische
Kriegsgefangene, Franzosen und Italiener.
Alle gingen Richtung Rastenburg. In Lötzen
blieben etwa 300 Zivilisten. Gemäß dem
Befehl meldeten sich etwa 250 Personen
und unterstellten sich dem Festungskommandanten, Pionieroberst Kretschmer. Be-
DEIN MasurEN
Eine Kolonne der 4. Armee
reits am 23. Januar zogen sie in die Feste
Boyen und nahmen in einem verlassenen
Lazarett Quartier. Hier erhielten sie den
Befehl, Wachposten aufzustellen und einige
MG-Nester zu bauen. Außer dem Kommandanten, der den Befehlsbunker besetzte, gab
es in der Feste keine anderen Abteilungen.
Am Abend des 25. Januar griffen die
Russen von Angerburg aus über die Ringstraße an und nahmen die Kasernen der
Pioniere in der heutigen Straße ul. Wojska
Polskiego ein. Zu dieser Zeit wurde auch
die Feste durch die feindliche Artillerie beschossen. Die in der Feste untergebrachten
Abteilungen wurden abgezogen und nahmen Stellungen in der Region des Vorwerks
Schönberg hinter dem Löwentin-Kanal ein.
An dieser Stelle sollte die Landenge zwischen dem Mauer- und dem Taitasee für die
sich zurückziehenden deutschen Abteilungen offengehalten und anschließend blokkiert werden. Der 26. Januar brachte das
Ende der Feste Boyen. Von Pierkunowen
aus kamen die Russen in der Stärke eines
Bataillons auf Skiern über den Mauersee
und attackierten die Verteidiger von hinten.
Zwar griff die Infanterie mit der Aufgabe,
den Feind zurückzudrängen, am Nachmittag von Groß Wronnen aus an, aber der
Gegenangriff schlug fehl. Am späten Abend
befahl der Festungskommandant den Rückzug in Richtung Rastenburg. •
Das schwimmende
Besonderes
Mittagessen
Wir laden Sie ein mit unserem Segelschiff eine zweistündige
Dinner-Kreuzfahrt zu machen und zwar auf dem Mikołajski-See
(Nikolaiker See) und dem Śniardwy-See (Spirdingsee). Während
der Kreuzfahrt servieren wir Ihnen ein Zwei-Gang-Menü.
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Speisen
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Erlebnis.
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- Tomatensupp
Suppe
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- Geschmorter
- Fenchelkarto
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rella und Basili
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M
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mit Rosinen
- Caprese - To
arotten-Salat
- süßer Apfel-K
Abendessen-Menü
Wir laden Sie ein mit unserem Segelschiff
eine zweistündige Dinner-Kreuzfahrt zu
machen und zwar auf dem Mikołajski-See
(Nikolaiker See) und dem Śniardwy-See
(Spirdingsee). Während der Kreuzfahrt
servieren wir Ihnen ein Zwei-Gang-Menü.
Wunderschöne Aussichten, leckere Speisen und Segelatmosphäre
bereiten Ihnen ein unvergessliches Erlebnis.
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Unser Menü:
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aräne
- Goldene Fisc
Maräne und M
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Za
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aten
- In Butter gebr
artoffeln
gebackenen K
rella-Wolke
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igem Speck
- Gegrillte Häh
ara mit knuspr
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nd-Dessert
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(Wioska Żeglarska)
(hinter der Orlen-Tankstelle)
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Jeden Tag vom 1. Juli bis zum 31. August. Um eine Reservierung vorzunehmen, kontaktieren Sie uns bitte telefonisch oder per E-Mail.
27
Pro Kreuzfahrt sind mindestens 12 Teilnehmer erforderlich.
3ZCZYTNO
DEIN MasureN
$IE 3TADT 3ZCZYTNO /RTELSBURG
IST EINE PERFEKTE 6ISITENKARTE DES
MODERNEN #HARAKTERS VON %RM
LANDUND-ASUREN(IERREGIERTDER
4OURISMUS )N DER .ÁHE BEFINDEN
SICH3EENDIEZUM"ADENANLOCKEN
7ÁLDER7ANDERWEGEDIEZULANGEN
3PAZIERGÁNGEN UND &AHRRADTOUREN
EINLADENUNDDIEEINZIGARTIGE.ATUR
3ZCZYTNOISTEINE3TADTINDERMAN
FREIATMENKANNUNDZWAROHNEDAS
3MOGPROBLEM
)N3ZCZYTNOGIBTESZAHLREI
CHE!TTRAKTIONENFÙR4OURISTEN3E
HENSWERTSINDHIERAUFJEDEN&ALLDIE
2UINEDER/RDENSBURGDAS-USEUM
FÙR%RMLANDUND-ASURENODERDIE
SOGENANNTE MASURISCHE (ÙTTE AUS
DEM*AHRHUNDERT
.ACH 3ZCZYTNO LADEN AU
¼ERDEM DIE &IGUREN DES MASURIS
CHEN 0OFAJDOK EIN 0OFAJDOK IN
ANDEREN2EGIONENAUCHSOWIZDRZA
GENANNTALSO%ULENSPIEGELDIEDIE
4OURISTEN BEI IHREM 3TADTBUMMEL
BEGLEITEN 3IE BEFINDEN SICH IN DER
GANZEN3TADTANDENCHARAKTERISTIS
CHEN %CKEN UND SCHON SEIT *AHREN
ZAUBERN SIE DEN 3TADTBESUCHERN
EIN,ÁCHELNAUFIHRE'ESICHTER:U
SAMMENMITIHNENKANNMANNICHT
28
NUR DIE LOKALEN 3EHENSWÙRDIGKEI
TEN SONDERN AUCH DIE 'ESCHICHTE
DER 3TADT KENNEN LERNEN %S LOHNT
SICHALSOAUFJEDEN&ALLEINE+AMERA
MITZUNEHMEN UND DIE SYMPATHIS
CHEN&IGURENZUFINDENDIEINSICH
(UMOR UND 6OLKSWEISHEITEN VEREI
NEN
$IE &IGUREN DES MASURIS
CHEN 0OFAJDOK SOLL MAN AM BESTEN
MIT -USIKBEGLEITUNG DER ,EGENDE
DERPOLNISCHEN"EATMUSIK+RZYSZ
TOF+LENCZONBESUCHEN$ERSPÁTE
RE 'ITARRIST VON .IEBIESKO#ZARNI
$IE "LAU3CHWARZEN UND "ANDLE
ADER VON 0IÇCIOLINIE $IE FÙNF .O
TENLINIEN #ZERWONE 'ITARY 2OTE
'ITARREN UND 4RZY KORONY $REI
+RONENISTEBENVONHIERAUSWEI
TERINDIEWEITE7ELTGEGANGEN7IR
VERDANKEN +LENCZON SOLCHE 3CHLA
GER WIE +WIATY WE WOSACH "LU
MEN IN DEN (AAREN ODER 7RÐÃMY
NA JEZIORA ,ASST UNS AN DIE 3EEN
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3TADTERKLINGEN
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3TADT IM 3OMMER WENN DIE 6E
RANSTALTUNGSREIHE a,ETNIE 'RANIEq
3OMMERLICHES 3PIELEN ANFÁNGT
$IE EINZELNEN 6ERANSTALTUNGEN
SIND SO UNTERSCHIEDLICH DASS JEDER
ETWASFÙRSICHFINDENKANN&ÙRDIE
LYRISCHEN3EELENEMPFEHLENWIRDIE
4REFFENaiPIEWAJMY0OEZJÇqa,ASST
UNS 0OESIE SINGENp 5ND DIEJENI
GEN DIE EHER AUF EINEN ENERGIEGE
LADENEN3OUNDSTEHENKÓNNENDIE
SOGENANNTEN 4AGE UND .ÁCHTE VON
3ZCZYTNO BESUCHEN 7ÁHREND DIE
SER 6ERANSTALTUNG SCHLÁGT DAS (ERZ
DERGANZEN3TADTMITDER"ÙHNEIM
4AKT
$IE ,IEBHABER DER LOKALEN
,ECKEREIEN SOLLTE DAS &EST DES -A
SURISCHEN+ARTOFFELKUCHENS+ARTO
FLAK INTERESSIEREN !NFANG !UGUST
VERWANDELT SICH DIE 3TADT IN EIN
:ENTRUM DER MASURISCHEN KULINA
RISCHEN 4RADITION DER 6OLKSKUNST
UNDDESLOKALEN(ANDWERKS
3ZCZYTNO IST EIN EINZIGARTI
GER/RTUNDZWARNICHTNURAUFRE
GIONALER SONDERN AUCH NATIONALER
%BENE !N JEDER %CKE GIBT ES HIER
EINE INTERESSANTE 'ESCHICHTE ZU
ENTDECKEN UND ALLE 4OURISTEN DIE
SICH NACH .ATUR UND DEN KULTUREL
LEN !TTRAKTIONEN SEHNEN WERDEN
VON DEN %INWOHNERN MIT OFFENEN
!RMENEMPFANGEN