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HISTORIE
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DONNERSTAG, 9. MÄRZ 2017 | SEITE 16
Torgau – früher und heute
Aus den Kameraden wurden
talentierte Hobby-Schauspieler
Vergnügen und Kulturgruppe der Dommitzscher Feuerwehr
TORGAU. 2016 wurde ein neues Torgau-Buch veröffentlicht. Das Autorenduo Bernd Blume und Corinna Karl-Sander zeigt mit 55 eindrucksvollen Bildpaaren, wie sich die Stadt
herausgeputzt hat. Hier ein Foto vom VEB Flachglas-Kombinat Torgau (FLAKO). Die DDR
pflegte internationale Kontakte, zum Beispiel nach Kuba. So wurden von 1987 bis 1989
rund 90 junge Kubaner in Torgau zu Facharbeitern in der Glasindustrie ausgebildet.
Quelle: „Torgau. Früher und heute“ – ISBN: 978-3-95400-780-6
Das Mädchen mit
dem blauen Ranzen
TORGAU. Vergoldete Erinnerung eines alten Mannes oder rückwirkendes Wunschdenken – verdichtete Wahrheit oder doch
reine Dichtung mit ein paar wahren Einsprengseln? Wie auch immer – die geneigten Leser werden unschwer den Ort des
Geschehens erkennen.
Ich war damals nicht älter als sechs und
stand in der Reihe der Erstklässler, die in
jenen Zeiten zwei und zwei antreten mussten, ehe sie auf einen Wink ihrer Lehrerin
vom Schulhof in die Klasse marschierten.
Der letzte Krieg war noch nicht allzu lange her und ein Rest militärischer Ordnung
vielerorts spürbar. Unmittelbar vor mir hatte sich ein zierliches Mädchen mit langen
Zöpfen eingereiht. Sie blickte mit graublauen, etwas katzenhaften Augen in die
Welt und sprach mit einer für ihr Alter erstaunlich dunklen Stimme. Das eigentlich
Bemerkenswerte für jeden, der hinter ihr
stand, war ihr glänzender blauer Ranzen
mit einer eigentümlichen Maserung. Alle
übrigen Kinder trugen mehr oder weniger
abgewetzte Lederranzen, in denen schon
ihre größeren Geschwister oder gar ihre
Eltern die diversen Schulutensilien verstaut hatten. Denn die Zeiten waren nicht
danach, das Neue nur um der Neuheit willen zu kaufen.
Glückliche Kindertage in einer winterlichen Kleinstadt
wie: „Aus einer schönen Schüssel kann
man nicht essen, wenn nichts drin ist.“
Oder: „Wer sich die Füße waschen will,
zieht sich vorher keine Strümpfe an.“ Der
Satz klang damals kühn, etwas anrüchig
gar und ist bis heute falsch.
Cécile hatte ihren Vater nie gesehen,
wusste nicht einmal, wie er hieß. Ihre Mutter hat das Geheimnis mit ins Grab genommen.
Man redete, die Leute reden viel in jener
Gegend, er sei ein französischer Kriegsgefangener gewesen, der sich nach dem
Ende der Massenschlächterei schleunigst
Richtung Westen in seine Heimat verdrückt habe. Vielleicht haben sie das auch
nur erfunden, weil ihr Name so französisch
klangt, wenn man ihn richtig aussprach.
Cécile sprach ihn immer und von Anfang
an richtig aus und korrigierte erbarmungslos jeden, der irgendetwas wie Tsätzielje
36 Jahre später davon erfahren. Verliebtheit mit sechs ist so verschieden nicht von
der im fortgeschrittenen Alter: Der Anblick
der Angebeteten führt zu Herzklopfen. Der
morgendliche Schritt zur Schule, einem
sonst eher ungeliebten Ort, wird beschwingter. Abends vor dem Einschlafen
malte ich mir eine völlig vage, aber jedenfalls ungeheuer glückliche gemeinsame
Zukunft aus.
Meine Gefühle für Cécile erkalteten im
Winter keineswegs – im Gegenteil. Diese
Jahreszeit ist mir bis heute die liebste, obwohl viele Gründe dagegen sprechen,
Straßenglätte, Dunkelheit und Heizkosten
zum Beispiel. Im Winter, genauer: am 12.
Dezember, hatte man damaliger bester
Freund Dieter Geburtstag. Auf irgendeine
Weise waren seine Eltern mit Céciles Mutter entfernt verwandt oder gut bekannt,
und dieser segensreiche Umstand führte
Aus Kunstleder
Dieser Ranzen fiel also ins Auge, war nagelneu und glänzte blau. Weil sich die Szene in einer Gegend abspielte, in der die
Leute ihre Bewunderung lieber in eine
Dreistigkeit kleiden, fiel mir folgende Frage ein: „Der ist wohl aus Presspappe?“ Das
Mädchen fuhr herum und durchbohrte
mich mit einem Blick, wie ihn Sechsjährige mit graublauen Augen und langen Zöpfen auf Jungen werfen, die ihrer Gegenwart in keiner Weise würdig sind.
„Der ist aus Kunstleder!“ Mehr nicht, aber
auch nicht weniger. Der Satz beweist, dass
die Zeiten mager waren: Wenn schon kein
echtes Leder, dann wenigstens Kunst, wobei Kunst in meiner damaligen Umgebung
etwas war, das man nicht oder nur sehr
schwer verstand. Ein tiefes Geheimnis war
um den Ranzen gelegt worden: Leder mit
Kunst, die ich mir nicht einmal vorstellen
konnte – vergleichbar mit dem Kunsthonig, von dem lediglich wusste, dass er nicht
von den Bienen stammte.
Das Mädchen hieß übrigens Cécile, ein
seltener Name damals, einmalig sogar in
er Stadt und obendrein mit einer Art Komma auf dem ersten „e“. Sie hatte keinen
Vater, aber das war nichts Besonderes.
Meiner hatte sich kurz nach meiner Geburt davon gemacht, viele andere waren
im Krieg gewaltsam davongemacht worden.
Immerhin wusste ich, wie mein Vater hieß,
und habe ihn später, als ihn nicht mehr
zum Großwerden brauchte, auch persönlich kennengelernt. Er war damals so alt
wie ich heute, und seine Beiträge zu meiner menschlichen Reife waren Sprüche
Die Eisbahn in Torgau mit dem Schwarzen Graben im Vordergrund.
hervorbrachte. Denn sie war sehr stolz auf
ihren Namen. Mit dem kunstledernen Satz
verliebte ich mich augenblicklich in Cécile, und ich rufe den lange verstorbenen
französischen Filmregisseur Louis Malle
mit seinen Kindheitsfilmen zum Zeugen
an, dass sich jemand im Alter von sechs
Jahren verlieben kann. Eine Eintragung
ins Guiness-Buch der Rekorde beanspruche ich nicht, denn ich habe keine Ahnung, ob sich schon jemand noch früher
verliebt hat. Mit sechs jedenfalls ist es
möglich, dafür stehe ich gerade.
36 Jahre blieb es geheim
Nun mag sich mancher fragen, der dergleichen nicht erlebt hat, wie sich das in jenem
zarten Alter äußern kann. Damals hat sich
das überhaupt nicht geäußert, denn außer
mir hat kein Mensch von meinem aufregenden Innenleben auch nur etwas geahnt, nicht einmal das Ziel meiner Träume
selbst. Cécile hat – ich weiß, dass mich dieser Satz nicht glaubwürdiger macht – erst
Foto: privat
dazu, dass er außer mir und paar anderen
Jungen aus der Nachbarschaft auch ein
Mädchen zu seiner Geburtstagsfeier einladen durfte, vielleicht eher musste. Denn
das war die ganz große Ausnahme – ich
erinnere mich nicht, jemals vor meinem 15.
Lebensjahr auf irgendeinem Kindergeburtstag einem Mädchen begegnet zu
sein.
Auf diesen 12. Dezember lebte ich zwölf
Monate hin, denn es war die einzige Möglichkeit, meiner Liebe nahezukommen, sie
gar zu küssen – wenn auch nur auf die
Hand. Das Spiel hieß Kirschenkosten und
war Bestandteil einer Pfandauslösung. Sicher haben die Erfinder dieses Spiels etwas anderes als die Hand geküsst, wir jedenfalls spielten es unschuldig-jugendfrei
ab sechs Jahren. Wehmütig wird mir, wenn
ich über den damaligen Erziehungsstil
nachdenke: Ein Handkuss erschien uns allen als unerhörte Kühnheit und der Gipfel
der Zärtlichkeit.Mit dem 12. Dezember
war der Winter allerdings noch nicht zu
Ende. In der frostigen Zeit stauten einsich-
tige Stadtväter, die ihre Kindheit noch
nicht ganz vergessen hatten, einen kleinen
Fluss. So bildete sich eine weitläufige und
ungefährliche Eisfläche mit der anspruchsvollen Bezeichnung Eisbahn. Wo ich jetzt
lebe, hat man jüngst den einzigen Rodelberg weit und breit in einem neuen Friedhof verwandelt, der angeblich für die
nächsten zwanzig Jahre ausreichen soll.
Dafür können die Kinder in den nächsten
hundertzwanzig Jahren nicht mehr Schlittenfahren.
Vor der Angebeteten hingefallen
Damals jedenfalls strömte die halbe Stadt
zur Eisbahn, und wer das Gemälde mit
dem eislaufenden jungen Goethe kennt,
der weiß, was ich meine. Der größte Spaß
aller Jungen bestand darin, den Mädchen
unverhofft im Vorüberfahren die Mütze
vom Kopf zu reißen und sich als Trophäe
selbst überzustülpen.
Cécile trug eine rote Kappe mit eingearbeitetem Bügel, der das Ganze wie ein
paar Ohrenschützer auf dem Kopf hielt.
Die rote Mütze erleichterte es ungemein,
Cécile im allgemeinen Getümmel zu erspähen und zu verfolgen.
Ich musste sie lange verfolgen. Ehrlich gesagt: Die rote Kopfbedeckung habe ich
niemals zu fassen bekommen. Ich hatte
nämlich von meiner Großmutter ein paar
Schlittschuhe aus dem späten 19. Jahrhundert geerbt, so genannte Hackenreißer, die
an Schuhsohlen und Absätzen festgedreht
wurden. Sie hatten weder Hohlschliff noch
eine gescheite Spitze vorn, und es grenzte an Akrobatik, sich auf solchen Kufen
überhaupt aufrecht zu halten. An flottes
Fortkommen war nicht zu denken.
Meiner Begeisterung für den Eislauf im
Allgemeinen und für Cécile im Besonderen tat das keinen Abbruch. Einmal schlug
ich vor den Augen der Angebeteten der
Länge nach aufs Eis, weil ich mich auf einen Wettlauf mit einem Freund eingelassen und dabei die Haftgrenzen meiner historischen Gleitwerkzeuge offensichtlich
überschritten hatte. Cécile lachte laut und
lange, bis ihr Gesicht vom Frost und vom
Gelächter so rot wie ihre Kappe war. Ich
kam mir klein, dumm und hässlich vor –
nicht zum ersten, aber auch nicht zum letzten Mal im Leben.
Auf die naheliegende Idee, sie insgeheim
oder gar laut Rotkäppchen zu nennen, bin
ich in jenen Jahren nicht gekommen. Für
mich war sie Cécile, und wenn ich in meinen damals glücklicherweise schlafreichen
Nächten an sie dachte, nannte ich sie mit
ihrem Namen, einem sehr schönen. Ich
wusste ja, wie zornig sie werden konnte,
wenn jemand aus Unkenntnis oder um sie
zu necken, ihren Vornamen verunstaltete.
Die vernichtenden Blicke kannte ich, als
ich über ihren blauen Kunstlederranzen
spottete. Dergleichen hätte ich nicht einmal mehr im Traum gewagt, denn ich war
sehr verliebt und sehr jung.
Dr. Bernd-Wilfried Kießler
DOMMITZSCH. In einem anderen Artikel
habe ich schon hingewiesen auf Vergnügen der Feuerwehr am Beginn des 20.
Jahrhunderts. Diese alte Tradition ließen
die Kameraden nach 1952 wieder aufleben. Ab 1969 schrieb ich kleine Theaterstücke, einige Sketche und viele lustige
Vorträge für die Vergnügen. Alles musste lustig sein und zum Lachen animieren.
Es fand sich ein Kreis begeisterter Kameraden für die Aufführung der Stücke,
was 1969 zur Bildung einer „Kulturgruppe der Feuerwehr“ führte. Auch einige
Frauen der Kameraden und Nichtmitglieder der Wehr schlossen sich der
Gruppe an. Kostüme und Requisiten
wurden selbst gestellt. Die Leitung wurde mir übertragen.
Ab 1970 wurde die Ausstattung der Bühne in den Vordergrund gestellt, jeweils
bezogen auf das aufgeführte Stück. Die
Bühnenbilder schuf der Kamerad Horst
Wölflick aus Wörblitz; einige von ihnen
hätten es verdient, mehrfach genutzt zu
werden. Die Ausschmückung des Saales
nahmen sich die Kameraden auch weiterhin vor. 33 Männer und 20 Frauen
sorgten im Laufe der Jahre dafür, dass
die Aufführungen gelangen. Die Kameraden, die den Aufbau vornahmen, sind
hier nicht mitgezählt. Alle Stücke wurden von mir zusammengestellt; ich führte auch Regie und spielte öfters mit. Die
Zuordnung der einzelnen Rollen war einfach, da ich diese schon beim Schreiben
der Stücke vornehmen konnte, weil ich
die einzelnen Charaktere kannte. Die
folgende Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Aufgelistet
sind hier nur Vergnügen, bei denen Stücke aufgeführt wurden; manche wurden
mehrfach aufgeführt. Die Beliebtheit der
Kulturgruppe sprach sich herum und
führte dazu, dass sie engagiert wurde zu
Auftritten bei Betriebsvergnügen z.B.
Pflanzenfettwerk, LPG, bei Veranstaltungen der Rentner u. a. Meist sprang dann
auch eine kleine Prämie raus. 1987 wurde die Kulturgruppe vom Rat der Stadt
mit einer Prämie von 300 Mark ausgezeichnet. Die Namen einiger Stücke:
„Ein Abend in der Walfischbar“; „Dr. Eisenbarth“; „Das Gasthaus am Weinberg“; „Das Räuberleben“; „Auf der
Alm“; „Detektivbüro Falkenauge“; „Die
Feuerwehr von Knatterbach“; „Magerklinik Steckrübenhausen“; „Leute
macht die Augen auf, Heirat oder Pferdekauf“; „Oh, diese Gören“ usw. Ein
kleiner Ausschnitt aus dem letztgenannten Stück:
„ Schulrat: Wer von Euch kennt denn die
Stadt Wittenberg? (alle melden sich)
Nun, das ist ja sehr schön. Wodurch wurde denn Wittenberg bekannt?
Gerda: In Wittenberg an die Tür der
Schloßkirche hat Luther seine 95 Prothesen angeschlagen. Schulrat: Das heißt
Das Räuberleben 1979 – hier die Darsteller.
Schnurren besitzt eine
lange Tradition
ROITZSCH. Das Schnurren in Roitzsch ist
eine alte Tradition. Schon vor dem 2.
Weltkrieg wurde von der Jugend geschnurrt. Bevor der Jugendclub Anfang
der 80er Jahre eingeweiht wurde, feierte man im Anschluss im Saal der Gaststätte. Damals lief das Schnurren noch nach
strengen, überlieferten Regeln ab. Beim
Umzug durch das Dorf waren eine als Bär
verkleidete Person mit ihrem Bärenführer
die Hauptfiguren. Ihnen folgten die
Clowns mit selbstgebastelten „Klätschen“. Die kamen zum Einsatz, wenn
eine Familie keine Gaben bereit gestellt
hatte. Ein Schlag mit einer Klätsche war
schon mal sehr schmerzhaft. Damals bekam man fast nur Naturalien. Die Dorfbewohner und Bauern waren zum größten Teil Selbstversorger. Die gespendeten Sachen wurden in der Gaststäte zubereitet. Wer sich nicht am Umzug
beteiligte, konnte gegen einen kleinen
Obolus im Saal mitfeiern. R. Klausnitzer
Abend in der Walfischbar 1978. Bühnenbild von Horst Wölflick.
aber Thesen und nicht Prothesen, sonst
ist es richtig. Gerda: Is gut Herr Schulrat.
Schulrat: Wer von Euch kann mir denn
sagen, wann Luther gestorben ist?
Emma: Was denn, ist der denn tot?
Schulrat: Na, aber schon lange. Weißt Du
denn das nicht?
Emma: Nee. Wir wohnen doch in Mahlitzsch. Da dauert es lange, bis wir etwas
erfahren.“ - - Und so klang es z. B. bei der Feuerwehr
von Knatterbach:
„Frau Rumpel: Ach Knallbachen, es tut
mir leid, dass dein Haus abgebrannt ist.
Frau Knallbach: (sieht sich um) Sei doch
ruhig. Das passiert doch erst nächste Woche. Diese Woche ist schon alles voll!
(Feueralarm). Hauptmann Zackig: (Sieht
aus dem Fenster) Frau, wo ist denn mein
Helm? Frau Zackig: Ach, der steht ja
noch unterm Bett. Aber pass auf, dass du
nichts verschüttest.“ (Wehrleute kommen gerannt) 1989 am 24. Juni wurde
auf dem Übungsplatz ein Zeltvergnügen
abgehalten.
Da die Kulturgruppe der FFW im Juli ihr
20-jähriges Bestehen begehen konnte,
wurden auch die Mitglieder der Gruppe
mit eingeladen, die nicht der Wehr angehörten, mit ihren Ehepartnern. Bei
Wildgulasch, Wernesgrüner Bier, Tanz
und Lagerfeuer herrschte bis in die Morgenstunden ein reges Treiben. Der letzte
Auftritt der Kulturgruppe fand am
25. 11. 1989 statt. An dem Tag wurde das
letzte Mal vor der Wende ein Feuerwehrball auf dem Saal im Dommitzscher Hof
abgehalten. Wir spielten kein Theaterstück, aber zwei Sketche am „Stehtisch“
ließen die Zuschauer noch einmal ordentlich lachen. Da danach keine Vergnügen mehr im Saal stattfanden, wo
eine Bühne vorhanden war, wären die
Aufführungen nicht besonders angekommen bei den Zuschauern. Das war einer
der Gründe, warum sich die Kulturgruppe 1990 auflöste. Nur wenn ehemalige
Mitspieler zusammenkommen oder beim
Treffen mit damaligen „Dauerzuschauern“, wird auch heute noch von den Aufführungen gesprochen.
Hermann Förster
Fotos: Quelle H. Förster
■ CHRONIK BEILRODE:
AM 1. MÄRZ 1949 fasste die KONSUM-Genossenschaft Torgau nach gründlicher
Überprüfung der Rentabilität gemeinsam
mit allen Genossenschaften den Beschluss, den Brotpreis ab dem 1. März
von 0,34 Mark auf 0,32 Mark je Kilogramm herabzusetzen.
AM 7. AUGUST 1949 trafen sich, auf Drängen der Landesregierung Halle, 18 Bürger am Spritzenhaus. Da bis dahin alle
Versuche zur Wiederbelebung der Freiwilligen Feuerwehr ohne Erfolg geblieben waren, verpflichtete man ausgewählte Bürger zum Löschdienst. Franz
Peuker wurde Leiter der Pflichtfeuerwehr. Zielstrebige Feuerwehrarbeit wurde jedoch nicht geleistet.
AM 3. JUNI 1947 ordnete das Pflanzenschutzamt Halle einen Kartoffelsuchdienst an.
Gemeinden, die dies nachlässig durchführten, mussten nach der 9. Verordnung zur Abwehr des Kartoffelkäfers
(RGBI 1, S. 257) empfindlich bestraft werden.
Carolin Stützel