Lessing und das Judentum - Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Lessing und das Judentum
Lessing und das Judentum
Lektüren, Dialoge, Kontroversen
im 20. und 21. Jahrhundert
Die Veranstaltung ist die letzte dreier Tagungen zur Lessing-Rezeption. Insofern werden hier intensive und lebhafte Diskussionen fortgesetzt, die im Rathaus Kamenz
(Februar 2011) und im Jüdischen Museum Franken in
Fürth (November 2012) mit Arbeitsgesprächen zum 18.
und 19. Jahrhundert erfolgreich begonnen hatten. Nach
den dort behandelten Anfängen und der Konsolidierungszeit der Lessing-Rezeption (ca. 1750 bis 1914), soll nun
mit dem 20. und 21. Jahrhundert die vermutlich vielfältigste und aufregendste Phase der Auseinandersetzungen
mit Lessing und dem Judentum fokussiert werden. Mit
gewissem Recht kann schon jetzt konstatiert werden, dass
damit ein Zeitraum bestimmt ist, in dem sich der deutschjüdische Dialog über Lessing noch weit mehr verzweigt
und ausdifferenziert hat als in den vorherigen Epochen.
Die sich radikalisierende Globalisierung, die unterschiedlichsten Moderne-Phänomene und die wechselhaften, regional differenten politischen Konstellationen lassen Lessing
und das Judentum in den unterschiedlichsten Facetten
erscheinen. Dies wenigstens in Ansätzen durch einen internationalen und interdisziplinären Blick in ihren kulturhistorischen Zusammenhängen zu dokumentieren und zu
diskutieren, ist das Ziel dieser Tagung. Sie versteht sich
als methodisch durchaus offene Annäherung an das Thema; dabei versucht sie, anhand bislang weniger in den
Blick geratener Materialien neue Fragestellungen, Horizonte und Konstellationen zu entdecken, ohne eine einheitliche Geschichte der Lessings-Rezeption rekonstruieren zu wollen.
Lektüren, Dialoge, Kontroversen
im 20. und 21. Jahrhundert
Internationale und interdisziplinäre Tagung
Die Tagung wird gefördert durch:
Tagungsort:
Lessinghaus, Lessingplatz 2, 38304 Wolfenbüttel
Organisation:
Dirk Niefanger (Erlangen) und
Gunnar Och (Erlangen)
zusammen mit Birka Siwczyk (Kamenz) und
Cord-Friedrich Berghahn (Braunschweig)
Lessinghaus Wolfenbüttel
9. – 11. März 2017
Kontakt:
Dirk Niefanger ([email protected])
Evi Böhm ([email protected])
Martina Fassbinder ([email protected])
Abbildungen: Lessinghaus Wolfenbüttel; Szene aus dem Stummfilm
Nathan der Weise (1922) von Manfred Noa, Filmhaus Bavaria GmbH
Veranstalter:
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Herzog August-Bibliothek Wolfenbüttel
Lessing-Akademie Wolfenbüttel
Arbeitsstelle für Lessing-Rezeption Kamenz
Programm
Donnerstag, den 9. März 2017
19.45 Uhr
Bus-Shuttle, Abfahrt vor dem Lessing-Haus
16.30 Uhr
20.00 Uhr
Empfang der Curt Mast Jägermeister
Stiftung in der „Jägermeister-Bar“
Campestraße 50–54, Wolfenbüttel
Gunnar Och (Erlangen)
„Verzicht auf den Ursprung“. Hans Mayers
Lessing-Lektüren
17.15 Uhr
Isabel Röskau-Rydel (Krakau)
Die polnische Lessing-Rezeption im 20.
Jahrhundert (einschl. des Skandals um den
Nathan-Film)
19.00 Uhr
Abendvortrag in der Augusteerhalle
11.00 Uhr Begrüßung durch die Veranstalter
11.15 Uhr Dirk Niefanger (Erlangen)
Einführung in die Tagung
I.
11.45 Uhr Barbara Beßlich (Heidelberg)
Lessing in der Wiener Moderne
12.30 Uhr Thorsten Unger (Magdeburg)
Lessing in Buchreihen
13.15 Uhr
Freitag, den 10. März 2017
Lessing in literarischen Diskursen
Moderation: Thomas Stäcker (Wolfenbüttel)
Mittagspause
II.
Lessing in der jüdischen Moderne
Moderation: Monika Nenon (Memphis)
9.00 Uhr
Hans Otto Horch (Aachen)
Lessing in deutsch-jüdischen Periodika
9.45 Uhr
IV.
Lessing in medialen Kontexten
Moderation: Renate Stauf (Braunschweig)
9.00 Uhr
Sylke Kaufmann (Kamenz)
Zwischen bewusster Inszenierung und
Marginalisierung. Lessings Beziehungen zum
Judentum im Museum
9.45 Uhr
Annette Simonis (Gießen)
Die Aktualität von Lessings Nathan der
Weise.
Zur Bühnengeschichte der letzten Jahre
10.30 Uhr
Kaffeepause
11.00 Uhr
Barry Murnane (Oxford)
Lessing, nur sekundär? Die nicht mehr
dramatische Rezeption in der neueren
Theaterlandschaft
11.45 Uhr
Andrea Hübener (Braunschweig)
Bewegliche Schatten. Reflexe von Lessings
Nathan im Film La Haine (Der Hass, 1995)
von Mathieu Kassovitz
12.15 Uhr
Abschlussdiskussion
10.30 Uhr
Cord-Friedrich Berghahn (Braunschweig)
Lessing und Leo Strauss
15.15 Uhr Matthias Lorenz (Bern)
Lessingpreis 1933–1945
11.15 Uhr
Kaffeepause
11.45 Uhr
Liliane Weissberg (Pennsylvania)
Max Horkheimer, Lessing und der LessingPreis
12.30 Uhr
Bernd Auerochs (Kiel)
Alexander Altmann über Lessing
13.15 Uhr
Mittagspause
III.
Lessing in der Ideengeschichte
Moderation: Helmut Berthold (Wolfenbüttel)
14.30 Uhr
Jacques Le Rider (Paris)
Joseph Roths Lessing-Essay (1939)
15.15 Uhr
Carsten Rohde (Weimar)
Deutschlands Voltaire? Lessing bei Victor
Klemperer
Moderation: Birka Siwczyk (Kamenz)
16.30 Uhr Nike Thurn (Bielefeld)
Ein ‚verzettelt Christenkind‘ – Die
Bedeutung Rechas als ‚falsche Jüdin‘ für die
Kritik nach 1945
17.15 Uhr Anke Detken (Göttingen)
Lessing in der DDR-Literatur
18.30 Uhr Abendvortrag im Lessing-Haus
Barbara Hahn (Vanderbilt)
„Jeder sage, was ihm Wahrheit dünkt“.
Hannah Arendts Gedanken zu Lessing.
16.00 Uhr
Samstag, den 11. März 2017
Sonia Goldblum (Mulhouse, Frankreich)
Franz Rosenzweig und die Kritik an Lessings
Toleranzgedanken
14.30 Uhr Markus Fauser (Vechta)
Völkische Literaturpolitik.
Lessing bei Adolf Bartels
16.00 Uhr Kaffeepause
Jakob Hessing (Jerusalem)
Lessing und Freud
Kaffeepause