Das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom

Das diffuse großzellige
B-Zell-Lymphom
Informationen für Patienten
und Angehörige
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
diese Broschüre richtet sich an Menschen, die an einem diffusen
großzelligen B-Zell-Lymphom (Abkürzung: DLBCL) erkrankt sind.
Wir möchten Ihnen und Ihren Angehörigen die wichtigsten Informationen zum Krankheitsbild, zur Diagnose, zur Therapie und für
die Zeit nach der Behandlung vermitteln.
Das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom ist zwar das häufigste
aggressive Lymphom. Dennoch können etwa 70 Prozent aller Betroffenen dauerhaft geheilt werden. Von großem Vorteil ist hierbei,
dass dieses Lymphom zu den Krebserkrankungen gehört, bei
denen eine Heilung auch im fortgeschrittenen Krankheitsstadium
noch möglich ist.
Die vorliegende Broschüre ist als Verständnisgrundlage und als
Nachschlagewerk gedacht. Das Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt kann und will sie hingegen nicht ersetzen. Bitten Sie
ihn, Ihnen die Therapie und mögliche Nebenwirkungen genau
zu erklären. Trauen Sie sich ruhig, so lange nachzufragen, bis Sie
alles verstanden haben. Manchen Betroffenen hilft es, bei solchen
Terminen einen vertrauten Menschen an der Seite zu haben.
Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie im Internet
auf der Website www.leben-mit-lymphom.de.
Wir wünschen Ihnen alles Gute.
Ihre Roche Pharma AG
Vorwort
3
06
Grundlegende
Informationen zur
Erkrankung
12
Symptome und
Diagnose
16
Behandlung
30
Wie geht es nach der
Behandlung weiter?
36
Zurück in
denAlltag
Anhang
Hilfreiche Adressen
40
Glossar
44
Notizen und Fragen an den behandelnden Arzt
48
Grundlegende
Informationen zur
Erkrankung
Um verstehen zu können, was bei der Entstehung eines diffusen
großzelligen B-Zell-Lymphoms vor sich geht, ist es hilfreich, einen
Blick auf das lymphatische System unseres Körpers sowie auf die
Auswirkungen­der Erkrankung zu werfen.
Das lymphatische System
Das lymphatische System ist ein wesentlicher Bestandteil unseres
Immunsystems. Es spielt eine Schlüsselrolle bei der Abwehr von
Infektionen durch Bakterien, Viren oder Pilze sowie bei der Bekämpfung von Krebs.
Halsbereich
Achselhöhle
Leber
Milz
Bauchraum
Leistenbereich
Abb. 1: Lymphknotenregionen im Körper
Grundlegende Informationen zur Erkrankung
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Ähnlich dem Blutgefäßsystem gibt es im Körper ein dichtes Netz
feiner Kapillaren, den Lymphgefäßen (Lymphbahnen), durch die
die Lymphflüssigkeit strömt. Mit dieser Lymphflüssigkeit wird
unter anderem eine spezifische Zellart, die Lymphozyten, eine
Untergruppe der weißen Blutkörperchen, in alle Regionen des
Körpers transportiert.
Es gibt B- und T-Lymphozyten, die als Bestandteile des körper­
eigenen Immunsystems, gemeinsam Krankheitserreger (beispielsweise Bakterien oder Viren) und entartete körpereigene Zellen
(Krebszellen oder deren Vorläufer) aufspüren und bekämpfen.
Die Kreuzungspunkte der Lymphbahnen, die sogenannten
Lymphknoten, sind Orte, an denen die Krankheitserreger abgefangen und aus dem Lymphsystem „herausgefiltert“ werden. Die
Lymphknoten sind auch eine Art „Sammelplatz“ für Lymphozyten
auf ihrem Weg durch das Lymphsystem und zurück ins Blut.
In Gruppen angeordnet befinden sich viele Lymphknoten beispielsweise seitlich am Hals, in den Achselhöhlen, den Leisten­
beugen oder dem Lendenbereich.
Das lymphatische System besteht aus Lymphbahnen, durch die B- und T-Lymphozyten mithilfe der
Lymphflüssigkeit in alle Regionen des Körpers trans­
portiert werden. Als wesentlicher Bestandteil des
Immunsystems spielt das lymphatische System eine
wichtige Rolle bei der Bekämpfung von In­fek­tionen
und anderen Erkrankungen.
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Leben mit dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom
Krebs
Unser Körper besteht aus Tausenden von Milliarden von Zellen.
Manchmal kommt es vor, dass eine Zelle mutiert und „entartet“.
Das bedeutet, die Zelle verändert sich und funktioniert nicht mehr
richtig. Wenn sich diese Mutationen in einer Zelle häufen, kann
dies dazu führen, dass sich diese Zelle unkontrolliert vermehrt. Im
Gegensatz zu den gesunden Zellen sterben sie nicht ab, sondern
nehmen in ihrer Anzahl ständig zu.
Geschieht das, ohne dass das körpereigene Immunsystem diese
Entartung erkennt und die Zelle vernichten kann, dann kann es
zur Entstehung von Tumoren kommen. Letztendlich beeinträchtigen sie so beispielsweise die Funktion des Immunsystems oder
anderer wichtiger Organe.
Die Krebszellen sind mutierte Zellen, die in ihrer
Funktion durch genetische Veränderung beein­träch­
tigt sind. Sie haben die Fähigkeit, sich unkontrolliert
zu vermehren und nicht abzusterben.
Grundlegende Informationen zur Erkrankung
9
Das diffuse
großzellige
B-Zell-Lymphom
schreitet schnell
voran
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Leben mit dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom
Über das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom
Es gibt Krebsarten, die aus bösartigen Lymphozyten entstehen
und direkt die Lymphknoten befallen; die sogenannten malignen
(bösartigen) Lymphome. Das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom
(Abkürzung: DLBCL) zählt zu den aggressiven B-Zell-Lymphomen
und zu den malignen Lymphomen.
Verursacher dieser bösartigen Lymphome sind die entarteten
Lymphozyten. Sie teilen sich ungehemmt, sterben nicht ab,
werden deshalb immer mehr und sammeln sich zum Beispiel in
den Lymph­knoten an. Durch die schnelle Zunahme der Anzahl
dieser Lympho­zyten vergrößert sich der befallene Lymphknoten
sehr rasch. In der Regel ist die mit der Erkrankung einhergehende
Schwellung der Lymphknoten jedoch nicht schmerzhaft.
Das DLBCL ist auf die Entartung von B-Lymphozyten eines
bestimmten Zell-Entwicklungsstadiums­zurückzuführen. Die
genauen Ursachen sind nicht bekannt. Die Mutationen, die zur
Entstehung dieser Erkrankung geführt haben, sind nach heutigem Kenntnisstand nicht vererbbar, sondern treten im Laufe des
Lebens „zufällig“ auf. Warum ein DLBCL bei einem bestimmten
Menschen auftritt, ist nicht eindeutig zu begründen.
Das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom (Abkürzung:
DLBCL) ist eine Krebs­erkrankung des Blutes, die bestimmte B-Zellen des lymphatischen Systems, die sogenannten B-Lymphozyten, betrifft. Sie schreitet rasch
voran und beeinträchtigt insbesondere die Funktion
des Blutes, der Lymphknoten und der Milz.
Grundlegende Informationen zur Erkrankung
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Symptome und
Diagnose
Wie macht sich das DLBCL bemerkbar?
Wichtigste Symptome des DLBCLs sind Lymphknotenschwellungen, die schmerzlos sind, aber rasch an Größe zunehmen. Häufig
treten Schwellungen der Lymphknoten am Hals oder oberhalb
des Schlüsselbeins auf. Es kann ebenfalls eine Vergrößerung der
Milz auftreten.
Bei etwa einem Drittel der Patienten beginnt die Erkrankung
­außerhalb der Lymphknoten (extranodal), etwa im Knochenmark,
im Magen-Darm-Trakt oder im Zentralnervensystem.
Viele Patienten mit einem DLBCL berichten über Krankheitszeichen wie Fieber, Nachtschweiß oder unbeabsichtigten Gewichtsverlust. Zusätzlich kann es darüber hinaus zu Symptomen kommen, die auch bei harmlosen Erkrankungen vorkommen können:
•
•
•
•
Müdigkeit
Leistungsminderung
Blässe
häufigeres Auftreten von Infekten
Diese Beschwerden sind unter anderen die Folge der Verdrängung normaler, funktionsfähiger Zellen durch die bösartigen
Lymphom­zellen. Dadurch werden auch die betroffenen Organe
(zum Beispiel das Immunsystem) stark in ihrer Leistungsfähigkeit
eingeschränkt.
Symptome und Diagnose
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Welche Untersuchungen werden durchgeführt?
Nachdem der Arzt Sie nach Ihren aktuellen Beschwerden und zu
Ihren Vorerkrankungen befragt hat, folgt eine körperliche Untersuchung, bei der besonders sorgfältig nach vergrößerten Lymphknoten zum Beispiel am Hals, über dem Schlüsselbein, in der
Achsel und in der Leiste gesucht wird. Beim Abtasten des Bauchs
achtet der Arzt darauf, ob eine Milzschwellung vorliegt. Umfangreiche Blutuntersuchungen schließen sich an. Wenn der Verdacht
besteht, dass ein Lymphom vorliegen könnte, muss in der Regel
ein Lymphknoten entnommen und mikroskopisch (histologisch)
untersucht werden.
Ist die Diagnose „DLBCL“ gesichert, muss der Arzt abklären, welches Krankheitsstadium vorliegt und wie weit sich die Krankheit
bereits ausgebreitet hat. Dazu sind bildgebende Untersuchungsverfahren wie Ultraschall, Röntgen, CT und Kernspintomografie,
sowie eine Knochenmarkpunktion erforderlich.
Bei aggressiven Lymphomen strebt der Arzt grundsätzlich eine
„kurative Therapie“ an. Das bedeutet, dass die Behandlung darauf
abzielt, den Patienten zu heilen und nicht nur die Krankheit hi­
nauszuzögern. Hierzu ist eine intensive Behandlung notwendig.
Um herauszufinden, ob der Patient aufgrund seines allgemeinen
Gesundheitszustands eine solche Therapie vertragen wird, können weitere Untersuchungen wie EKG, eine Ultraschalluntersuchung des Herzens und Lungenfunktionstests erforderlich sein.
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Leben mit dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom
Checkliste für den Arztbesuch
Die Diagnose lautet diffuses großzelliges
B-Zell-Lymphom
Diagnosestellung
FF In welchem Stadium befindet sich meine Erkrankung?
Nächste Schritte
FF Wie geht es jetzt weiter? Welche Untersuchungen und Maßnahmen werden jetzt folgen und warum?
FF Muss ich meinen Arbeitgeber jetzt schon informieren?
FF Muss ich mit meiner Krankenkasse Rücksprache halten?
Unterstützung finden
FF Wie und wo kann ich mich über meine Erkrankung
informieren?
FF Gibt es eine Krebsberatungsstelle in der Umgebung, die ich in
Anspruch nehmen kann?
FF An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen habe, Rat
oder Hilfe benötige oder es mir nicht gut geht? Gibt es eine
permanente Telefonnummer?
Symptome und Diagnose
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Behandlung
Wie und wann wird das DLBCL behandelt?
Die Heilung der Erkrankung ist das Ziel der Behandlung des
DLBCLs. Da aggressive Lymphome rasch voranschreiten, ist es
wichtig, dass nach Abschluss der Untersuchungen ohne Zeitverzögerung mit der Behandlung begonnen wird.
Die geeignete Therapie und die Dosierung der Medikamente richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung sowie nach dem Alter,
dem gesundheitlichen Allgemeinzustand und bestimmten Blut­
werten des Patienten. Die entsprechende Therapie des DLBCLs
erfolgt immer medikamentös, und zwar in Form einer Kombination
aus Antikörpertherapie und Chemo­therapie, eine sogenannte
Antikörper-Chemotherapie.
Auf dem Gebiet der Antikörpertherapie wurden in den letzten
Jahren große Fortschritte gemacht: durch die Hinzunahme von
Antikörpern konnten die Behandlungserfolge beim DLBCL wesentlich verbessert werden. Die Zyklenzahl und die Dauer Ihrer
auf Sie abgestimmten Antikörper-Chemotherapie entscheidet Ihr
behandelnder Arzt. Bei etwa 75 Prozent aller Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung kann mit einer Antikörper-Chemotherapie
eine komplette Remission, also ein dauerhaftes Zurückgehen der
Krankheitserscheinungen, erreicht werden.
Die Entscheidung über die Therapie muss für jeden
Patienten individuell getroffen werden. In der Regel
wird das DLBCL heutzutage medikamentös mit einer
Antikörper-Chemotherapie behandelt.
Behandlung
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Weitere Informationen zur Chemotherapie
Als Chemotherapie bezeichnet man die Behandlung mit Medikamenten, die die Teilung von Zellen hemmen, sogenannte Zyto­
statika­. Die in der Chemotherapie eingesetzten Zytostatika schädigen­direkt die Tumorzellen oder hemmen Ihre unkontrollierte
Vermehrung.
Eine Chemotherapie wirkt unspezifisch auf alle sich schnell
teilenden Zellen im ganzen Körper (= systemisch). Häufig werden verschiedene Zytostatika innerhalb der Therapie miteinander
kombiniert. Ziel dieser Kombination mehrerer Wirkstoffe ist es,
die Wirkung zu erhöhen, ohne dabei die Nebenwirkungen zu
verstärken.
Die Chemotherapie läuft in der Regel als Intervallbehandlung ab,
das heißt die Gesamtbehandlung setzt sich aus mehreren Einzelbehandlungen, den sogenannten Therapiezyklen, zusammen, die
in bestimmten zeitlichen Abständen aufeinander folgen.
Verträglichkeit
Die in der Chemotherapie eingesetzten Medikamente greifen
besonders teilungsaktive Zellen an (also Zellen, die sich häufig
teilen); dadurch werden nicht nur teilungsaktive Tumorzellen
abgetötet, sondern auch gesunde Körperzellen in Mitleidenschaft
gezogen. Dadurch kann es zu entsprechenden Nebenwirkungen
kommen:
• In den Schleimhäuten in Mund und Darm
Folgen sind: Übelkeit, Durchfall. Kann durch entsprechende
Zusatzmedikamente (= Antiemetika, Arzneimittel gegen Übelkeit und Erbrechen) erheblich abgeschwächt werden.
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Leben mit dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom
Bei der
Chemotherapie
können Sie eine
Infusion in die
Vene erhalten
Behandlung
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• In den Haarwurzeln
Folge ist: Haarausfall. Der eingetretene Haarausfall bildet sich
nach Abschluss der Therapie fast immer zurück.
• In den blutbildenden Zellen des Knochenmarks
Folgen sind: Infekte, Fieber, allgemeine Schwäche, Kurzatmigkeit, Störungen der Blutgerinnung, Blutungen. Diese
Nebenwirkungen sind vorübergehend und treten meist nicht
sofort auf, sondern mit einer Verzögerung von Stunden bis
Tagen nach der Chemotherapie.
• Polyneuropathie
Folgen sind: Schmerzen und Gefühlsstörungen (Kribbeln,
Pelziggefühl) an Händen und Füßen. Meist entwickelt sich die
Gefühlsstörung zurück, jedoch gibt es einige Fälle, bei denen
diese Polyneuropathie länger anhielt.
Insgesamt müssen während und nach der Therapie regelmäßig
das Blutbild sowie die Herz- und Lungenfunktion überprüft werden, um gegebenenfalls rechtzeitig Gegen- und Vorsichtsmaß­
nahmen einleiten zu können.
Als seltene, aber schwerwiegende Langzeitfolge nach einer
Chemo­therapie gilt das erhöhte Risiko eines Sekundärtumors, der
sich erst viele Jahre später entwickeln kann.
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Leben mit dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom
Weitere Informationen zur Antikörpertherapie
Die Antikörpertherapie unterscheidet sich in ihrer Wirkungsweise
grundlegend von der Chemotherapie. Das Prinzip der Antikörpertherapie bei Krebserkrankungen beruht auf der gezielten Erkennung und Vernichtung von Krebszellen mithilfe spezieller Eiweiße,
den sogenannten monoklonalen Antikörpern. Sie können die
Oberflächenstruktur von bestimmten Tumorzellen erkennen und
gezielt an diese andocken. Dies kann man sich wie ein SchlüsselSchloss-Prinzip vorstellen. Durch das Andocken an die Krebszelle
wird die körpereigene Abwehr aktiviert, die dann die Krebszelle
abtötet. Zusätzlich können Antikörper noch eine direkte abtötende Wirkung auf die Zelle haben. Antikörper können mit anderen
Substanzen kombiniert oder allein gegeben werden.
Monoklonaler
Antikörper
Oberflächenmolekül
Zelloberfläche
(Krebszelle)
Behandlung
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Verträglichkeit
Eine Antikörpertherapie ist im Vergleich zur Chemotherapie gut
verträglich. Aber auch sie hat Nebenwirkungen. Hierzu zählen
Fieber und Schüttelfrost, grippeähnliche Symptome wie Gliederschmerzen, vermehrte Neigung zu Infektionen wie Lungenentzündung­(bakteriell), Herpes (viral) oder Bronchitis; Übelkeit,
Schwäche, Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Schwellungen im
Mund- oder Rachenraum und Hautausschlag.
Die Ursache dieser Nebenwirkungen kann eine Überempfindlichkeit­gegenüber dem Antikörper sein. Hier liegt dann eine
allergisch­e­Reaktion vor. Der andere Grund kann besonders bei
Patienten mit hoher Tumorlast (= viele Lymphomzellen im Körper)
vorkommen. Hier wird eine große Menge an Krebszellen durch
die Antikörpertherapie zerstört. Dadurch wird eine große Menge
Tumorzellbestandteile im Körper freigesetzt, worauf der Körper
mit den oben genannten Nebenwirkungen reagieren kann. Speziell bei der subkutanen Gabe kommt es gelegentlich und vorübergehend zu lokalen Reizungen der Haut an der Einstichstelle.
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Leben mit dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom
Wie erhalten Sie Ihre medikamentöse Therapie?
Sowohl die Chemo- als auch die Antikörpertherapie laufen in der
Regel als Intervallbehandlung ab, das heißt die Gesamtbehandlung setzt sich aus mehreren Einzelbehandlungen, den sogenannten Zyklen, zusammen. Diese werden in bestimmten zeitlichen
Abständen und in verschiedenen Formen gegeben. Die Therapie
erfordert in der Regel keinen stationären Aufenthalt. Bei der
Chemotherapie werden die Zytostatika normalerweise durch eine
Veneninfusion der Blutbahn zugeführt oder können oral gegeben
werden. Die Antikörpertherapie kann entweder i­ntravenös (Infusion) oder subkutan (Spritze) erfolgen.
Oral: Bei der sogenannten oralen Gabe wird das
­Medikament über den Mund eingenommen; es wird
also geschluckt.
Intravenös (i.v.): Bei der intravenösen Gabe (i.v.) wird
das Medikament über eine Infusion in die Vene gegeben. Dadurch verteilt sich das Medikament über den
Blutkreislauf und das Lymphsystem im ganzen Körper.
Die Dauer der Infusion ist von dem Medikament abhängig: Bei der Chemotherapie kann die intravenöse
Verabreichung von 30 Minuten bis zu zwei Stunden
dauern. Da die Antikörpertherapie als langsame Infusion verabreicht wird, müssen Sie hierfür circa zwei bis
vier Stunden einplanen.
Wie können Sie sich auf Ihre Infusion
vorbereiten?
Es ist hilfreich, wenn Sie an­genehme, lockere Kleidung
tragen; kurzärmelige Oberteile ermöglichen einen einfa-
Behandlung
23
chen Zugang für die Infusion. Da die Infusion mehrere
Stunden dauert, sollten Sie daran denken, etwas mitzubringen, womit Sie sich entspannen können; das kann
ein Buch, eine Zeitschrift oder Musik sein.
Subkutan (SC): Die subkutane Anwendung ist eine
weitere Option in der Antikörpertherapie. Dabei wird
das Medikament mit einer Spritze unmittelbar in das
Unterhautgewebe des Bauches injiziert. Dieser Vorgang
dauert in der Regel circa fünf Minuten. Die Antikörper werden dann aus dem Gewebe in die ableitenden
Lymphkapillaren aufgenommen und über die Lymphflüssigkeit verteilt.
Da das Lymphsystem eng mit dem Blutkreislauf verbunden ist, werden die monoklonalen Antikörper nach
Übertritt in den Blutkreislauf auch über diesen Weg
gleichmäßig im ganzen Körper verteilt.
Wie können Sie sich auf die subkutane Gabe
vorbereiten?
Es ist hilfreich, wenn Sie angenehme, lockere Kleidung
tragen. Der Bauch sollte einfach zugänglich sein und
Sie sollten keine Kleidung tragen, die an der Einstichstelle reiben kann.
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Leben mit dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom
Zusätzliche Therapiemöglichkeiten
In Einzelfällen kann für Sie auch eine Stammzell- oder Knochenmarktransplantation oder eine Strahlentherapie infrage kommen­.
Ihr Arzt wird mit Ihnen besprechen, welche Behandlungsstrategie
in Ihrem Fall den besten Erfolg verspricht.
Was ist eine Strahlentherapie?
Bei dieser Therapie werden die Tumorzellen durch „ionisierte
Strahlen“ (zum Beispiel Röntgenstrahlen oder Elektronenstrahlen)
daran gehindert, sich zu teilen und damit zu vermehren. Dabei
wird die Eigenschaft der Tumorzellen genutzt, die empfindlicher
auf die Strahlung reagieren als die gesunden Zellen. In den meisten Fällen­wird nur gezielt eine Körperregion bestrahlt, die besonders viel Tumormasse hat. Im Rahmen einer Hochdosis­therapie
mit anschließender Stammzelltransplantation werden auch
niedrig­dosierte Ganzkörperbestrahlungen durchgeführt. Bei der
häufigsten Art der Strahlentherapie erhält der Patient über etwa
drei bis vier Wochen pro Tag nur einen Teil der Strahlung. Diese
Methode ist wirkungsvoller und schont gesunde Körper­zellen
besser als eine einmalige Bestrahlung mit der Gesamtdosis.
Die Nebenwirkungen hängen von der Dosierung­, der Eindringtiefe und Anzahl der applizierten Einzeldosen ab und davon, ob der
ganze Körper oder nur einzelne Regionen bestrahlt wurden. Trotz
sorgfältiger Therapieplanung lassen sich Nebenwirkungen nicht
immer vermeiden. Zu den häufigsten unerwünschten Begleiterscheinungen zählen Störungen im Magen-Darm-Trakt wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, „Strahlenkater“ mit Müdigkeit und
grippeartigen Beschwerden sowie Geschmacksstörungen oder erhöhte Infekt­anfälligkeit. Auch durch eine Strahlentherapie können
in seltenen Fällen bis Jahrzehnte später Zweittumoren entstehen.
Behandlung
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Was ist eine Stammzell- oder Knochenmark­­trans­
plantation?­
In seltenen Fällen, zum Beispiel bei jungen Patienten mit hohem
Risiko und bei Patienten, bei denen das Lymphom nach der
Erstbehandlung wieder­aufgetreten ist, kann eine hochdosierte
Chemotherapie gegeben werden. Dabei kommt es jedoch zu einer starken Schädigung­des Knochenmarks. Deshalb werden vor
dieser Behandlung immer Stammzellen des Patienten aus dem
Blut oder Knochenmark entnommen, um diese nach Abschluss
der Behandlung wieder zurückzuführen. Dies nennt man eine
„autologe Stammzelltransplantation“.
In selteneren Fällen erhält der Patient Stammzellen von einem
Familien- oder Fremdspender (= allogene Stammzelltransplantation). Wichtig ist in diesem Fall, dass die Gewebemerkmale des
Spenders gut mit denjenigen des Empfängers übereinstimmen,
damit es nicht zu starken Abwehrreaktionen kommt. Die Stammzelltransplantation ist belastend und mit gewissen Risiken verbunden. Deshalb wird das Verfahren eher bei jüngeren Patienten
angewandt, die sich in einem guten gesundheitlichen Allgemeinzustand befinden.
Die Übersicht der hier aufgeführten Nebenwirkungen
ist nicht vollständig. Zu Risiken und Nebenwirkun­
gen informieren Sie sich bitte in der – dem jeweiligen
Medikament zugehörigen – Gebrauchsanwendung
(Packungsbeilage) und fragen Sie Ihren Arzt oder
Apotheker.
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Leben mit dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom
Gibt es alternative oder komplementäre Behandlungsmethoden?
Es gibt eine breite Palette von Angeboten, die eine „Heilung“ oder
„Verbesserung“ Ihrer Prognose versprechen. Dabei sollten Sie
beachten, dass die alternativen Behandlungsmethoden viel Geld
kosten und es keine Nachweise dafür gibt, dass diese das DLBCL
bekämpfen oder zum Stillstand bringen.
Anders ist dies bei den komplementären Behandlungsmethoden. Diese sind ergänzend zu der Schulmedizin. Sie können das
Wohlbefinden des Patienten verbessern oder die Nebenwirkungen
abmildern. Dazu gehören zum Beispiel Bewegungsangebote und
Ernährungstipps, aber auch naturheilkundliche Verfahren.
Wichtig bei diesen begleitenden Therapien ist, sich bei anerkannten Fachleuten beraten zu lassen und auf jeden Fall Ihren behandelnden Onkologen über alle Substanzen zu informieren.
Behandlung
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Checkliste für den Arztbesuch
Therapie-Entscheidung, Planung und Durchführung
Therapieentscheidung
FF Welche Therapien kommen für mich infrage?
FF Wenn verschiedene Therapien infrage kommen:
Worin unterscheiden sie sich?
FF Was ist das Ziel der Therapien?
FF Welche Therapien haben einen Überlebensvorteil gezeigt?
Chemotherapie
FF Was ist die Besonderheit meiner Chemotherapie?
FF Welche Chemotherapie, die für mich infrage kommt, ist die
verträglichste?
FF Was für relevante Nebenwirkungen können auftreten?
Antikörpertherapie
FF Was versteht man unter einer Antikörpertherapie?
FF Welcher Antikörper kommt für mich infrage und warum?
FF Was für relevante Nebenwirkungen können auftreten?
FF Welche Darreichungsformen gibt es?
Therapieplanung
FF Wie sieht mein Therapieplan aus?
FF Muss ich vor Therapiebeginn etwas beachten?
FF Sind nach den Therapiephasen Pausen geplant, und falls ja,
warum, und wie lange sollen diese dauern?
FF Was passiert nach Beendigung dieser Therapiephasen?
FF Muss ich für die medikamentöse Therapie in ein Krankenhaus?
FF Muss ich evtl. zusätzlich Medikamente einnehmen?
Zu welchem Zweck?
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Leben mit dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom
Während der Therapie
FF Wie beeinflusst die Behandlung meinen Alltag?
FF Wie wird beurteilt, ob ich auf die Therapie anspreche?
FF Welche Nebenwirkungen können auftreten?
FF Kann man Nebenwirkungen vorbeugen oder sie behandeln?
FF Wie lange halten die Nebenwirkungen für gewöhnlich an?
FF Was darf ich nicht / Worauf muss ich während der Therapie
verzichten? (z. B. Wechselwirkungen mit Lebensmitteln,
Medikamente)
Unterstützung finden
FF Wie und wo kann ich mich über meine Erkrankung
informieren?
FF Gibt es eine Krebsberatungsstelle in der Umgebung, die ich
in Anspruch nehmen kann?
FF An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen habe, Rat
oder Hilfe benötige oder es mir nicht gut geht? Gibt es eine
permanente Telefonnummer?
Behandlung
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Wie geht es nach
der Behandlung
weiter?
Auch nach der Behandlung bleiben Sie noch in engem Kontakt zu
Ihrem behandelnden Arzt. Am Anfang überprüft er den Therapie­
erfolg und wie Sie sich von der Therapie erholt haben. Durch
anschließende regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen kann der
Arzt frühzeitig ein Wiederauftreten der Erkrankung feststellen.
Nachsorgeuntersuchungen
Wie oft Sie zu Kontrolluntersuchungen gehen müssen, hängt
davon ab, wie weit die Erkrankung bei Diagnosestellung fortgeschritten war und welche Behandlungsmaßnahmen durchgeführt
wurden.
Bei den Nachsorgeterminen wird Sie der Arzt nach Ihrem Befinden fragen und eine körperliche Untersuchung durchführen. Bluttests, eventuell eine Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane
und eventuell eine Röntgenuntersuchung des Brustraums können
sich anschließen. Bei unklaren oder auffälligen Befunden können
weitere Untersuchungen wie zum Beispiel eine Computertomografie notwendig werden. Die Details der Nachsorgeuntersuchungen können sich je nach Klinik oder Praxis etwas unterscheiden.
Falls Beschwerden zwischen zwei Nachsorgeterminen auftreten,
sollten Sie Ihren Arzt direkt kontaktieren und nicht abwarten, bis
der nächste routinemäßige Termin ansteht.
Wie geht es nach der Behandlung weiter?
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Rehabilitation
Eine Krebsbehandlung ist für die meisten Patienten körperlich
und seelisch sehr belastend. Vielleicht schlägt Ihnen Ihr Arzt vor,
nach Therapieende eine Anschlussheilbehandlung oder eine Kur
wahrzunehmen.
Es gibt speziell eingerichtete Nachsorgekliniken, in denen gut
geschultes Personal auf Ihre Situation eingeht. Dort können Sie
nach der Krebsbehandlung Kräfte für den Alltag sammeln und
sich Unterstützung bei der Bewältigung seelischer und sozialer
Themen holen.
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Leben mit dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom
Während
der Rehabilitation
können Sie Kräfte
für den Alltag
sammeln
Wie geht es nach der Behandlung weiter?
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Checkliste für den Arztbesuch
Nach der Behandlung
Rehabilitation
FF Welche Voraussetzung muss ich für eine Rehabilitation
erfüllen?
FF Ist eine stationäre oder eine ambulante Rehabilitation für mich
geeignet?
FF Wie lange dauert die Rehabilitation?
FF Sollte die Rehabilitationsmaßnahme direkt nach der Therapie
anschließen?
Nachsorge
FF Wer ist mein künftiger Ansprechpartner?
FF Warum ist eine regelmäßige Nachsorge für mich notwendig?
FF Wie häufig sind Nachsorgeuntersuchungen erforderlich, und
welche?
FF Kann ich einen persönlichen Nachsorgeplan erhalten, damit
ich überblicken kann, wann welche Untersuchungen bei mir
durchgeführt werden müssen?
FF Wer führt die Nachsorgeuntersuchungen durch?
FF Wo werden die Nachsorgeuntersuchungen durchgeführt?
FF Wie laufen die Nachsorgeuntersuchungen ab?
FF Übernehmen die Krankenkassen die Kosten der
Nachsorgeuntersuchungen?
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Leben mit dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom
Checkliste für die Krankenkassen
FF
Übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine
­psychoonkologische Beratung?
FF
Habe ich einen Anspruch auf eine Rehabilitation?
FF
Wer übernimmt die Kosten für eine Rehabilitation?
FF
Wo bekomme ich die entsprechenden Verträge?
FF
Kann ich mir die Rehabilitationsklinik selbst aussuchen?
FF
Muss ich für die Zeit der Rehabilitation Urlaub nehmen?
FF
Steht mir für die Zeit der Rehabilitation Krankengeld zu?
FF
Welche finanzielle Unterstützung ist nach Ablauf des
­Krankengelds möglich?
Wie geht es nach der Behandlung weiter?
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Zurück in den
Alltag
Während und vor allem nach Ihrer Akut­behandlung ist es wichtig,
den Blick auch nach innen zu richten. Es kann Ihnen jetzt helfen,
achtsam mit Ihrem Körper und Ihrer Seele umzugehen. Versuchen
Sie, sich vollwertig und abwechslungsreich zu ernähren und bauen Sie Bewegung in Ihren Alltag ein.
Um innere Anspannungen zu lösen, können Entspannungstechniken wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung,
Yoga oder Atemübungen eine Lösung bieten. Vielleicht kann die
Erkrankung für Sie auch ein Anlass sein, Ihr Leben anders auszurichten und beispielsweise der Familie mehr Zeit zu widmen.
Nehmen Sie die angenehmen Seiten des Lebens bewusst wahr
und planen Sie aktiv Dinge ein, die Sie wirklich gerne tun.
Darf ich Sport treiben?
Sport in der Nachsorge und Rehabilitation nach einer Krebs­
erkrankung wirkt sich in mehrfacher Hinsicht positiv aus: Sie
gewinnen wieder Vertrauen in Ihren Körper. Bewegung fördert
Ausgeglichenheit und Zufriedenheit, steigert Ihre Leistungsfähigkeit und wirkt außerdem Erschöpfungszuständen – dem sogenannten Fatigue-Syndrom – entgegen, unter dem viele Patienten
noch lange nach der Therapie leiden. Wenn Sie bereits vor Ihrer
Erkrankung sportlich aktiv waren und die Behandlung gut hinter
sich gebracht haben, dürfen Sie in der Regel Ihr gewohntes Training wieder aufnehmen, falls Ihr behandelnder Arzt keine Bedenken äußert. Waren Sie in den letzten Jahren körperlich nicht sehr
aktiv, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, welche Sportart für
Sie geeignet wäre und wie stark Sie sich belasten dürfen. Günstig
sind zum Beispiel Wandern, Schwimmen, leichte Gymnastik und
Wassergymnastik.
Zurück in den Alltag
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Kann ich in den Urlaub fahren?
Wenn Sie sich nach der Behandlung wieder erholt und Ihre Blutwerte sich wieder normalisiert haben, spricht nichts gegen eine
Urlaubsreise. Vor der Urlaubsplanung sollten Sie jedoch mit Ihrem
Arzt sprechen. Er kann beurteilen, wie belastbar Ihr Immunsystem
ist, ob und welche Medikamente notwendig sind und mitgenommen werden müssen und wie Ihre versicherungsrechtliche Situation ist. Ihr behandelnder Arzt kann Ihnen auch Auskunft darüber
geben, ob Schutzimpfungen erforderlich sind und ob diese in
Ihrem Fall vorgenommen werden können.
Werde ich wieder arbeiten können?
Das hängt von der Art der Tätigkeit und von Ihrer Erkrankung ab.
Menschen mit einer weniger fortgeschrittenen DLBCL sind in der
Regel fast voll belastbar – es sei denn, dass nach abgeschlossener Therapie noch Allgemeinsymptome wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit bestehen. Die Folgen der Erkrankung im fortgeschrittenen Stadium und die der Therapie können hingegen die
körperliche Belastbarkeit in manchen Fällen beeinträchtigen.
Weitere Tipps und Hilfen im Alltag, etwa zur häuslichen Krankenpflege, sowie Informationen für Angehörige finden Sie auf dieser Website:
www.leben-mit-lymphom.de.
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Leben mit dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom
Ihr Arzt kann
beurteilen, wie
belastbar
Sie sind
Zurück in den Alltag
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Hilfreiche Adressen
Allgemein
Deutsche Leukämie- &
Lymphom-Hilfe e. V. (DLH)
Thomas-Mann-Straße 40
53111 Bonn
Telefon: 0228 / 33 88 92 00
Fax: 0228 / 33 88 92 22
E-Mail: [email protected]
www.leukaemie-hilfe.de
ACHSE e. V.
Allianz Chronischer Seltener
Erkrankungen
c/o DRK-Kliniken Berlin-Mitte
Drontheimer Straße 39
13359 Berlin
Telefon: 030 / 3 30 07 08-0
Fax: 0180 / 5 89 89 04
E-Mail: [email protected]
www.achse-online.de
40
Arbeitsgemeinschaft für
Psycho­onkologie (PSO)
in der Deutschen Krebs­
gesellschaft e. V.
Abt. Medizinische Psychologie
und Medi­zinische Soziologie,
Universität Leipzig, Diana Pätz
Philipp-Rosenthal-Straße 55
04103 Leipzig
Telefon: 0341 / 9 71 88 03
Fax: 0341 / 9 71 88 09
E-Mail: [email protected]
www.pso-ag.de
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale
Onkologie e. V. (dapo)
Ludwigstraße 65
67059 Ludwigshafen
Telefon: 0700 / 20 00 66 66
(Mo. bis Fr. von 9 bis 18 Uhr)
Fax: 0621 / 67 02 88 58
E-Mail: [email protected]
www.dapo-ev.de
Leben mit dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom
Deutsche
Krebsgesellschaft e. V.
Kuno-Fischer-Straße 8
14057 Berlin
Telefon: 030 / 32 29 32-90
Fax: 030 / 3 22 93 29-66
E-Mail:
[email protected]
www.krebsgesellschaft.de
Infonetz Krebs der Stiftung
Deutsche Krebshilfe
Hotline: 0800 / 80 70 88 77
(Mo. bis Fr. von 8 bis 17 Uhr)
E-Mail: krebshilfe@inf­onetzkrebs.de
www.infonetz-krebs.de
Kompetenznetz Maligne
Lymphome e. V.
Geschäftsstelle Universitäts­
klinikum Köln (AöR)
50924 Köln
Telefon: 0221 / 47 89 60 00
E-Mail: [email protected]
www.lymphome.de
Krebsinformationsdienst
am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
Krebstelefon: 0800 / 4 20 30 40
(täglich von 8 bis 20 Uhr)
E-Mail: [email protected]
www.krebsinformationsdienst.de
Krebs-Kompass der
Volker Karl OehlrichGesellschaft e. V.
www.krebs-kompass.de
Stiftung Deutsche Krebshilfe
Buschstraße 32
53113 Bonn
Telefon: 0228 / 7 29 90-0
Fax: 0228 / 7 29 90-11
E-Mail: [email protected]
www.krebshilfe.de
Hilfreiche Adressen
41
Hilfreiche Adressen
Soziale Fragen
Finanzielle Hilfen
Deutsche Renten­
versicherung Bund
10704 Berlin
Telefon: 0800 / 1 00 04 80 70
(Mo. bis Do. von 7.30 bis 19.30
Uhr; Fr. von 7.30 bis 15.30 Uhr)
E-Mail:
[email protected]
www.drv-bund.de
Härtefonds der Deutschen
Krebshilfe
Buschstraße 32
53113 Bonn
Telefon: 0228 / 7 29 90-94
E-Mail:
[email protected]
www.krebshilfe.de/haertefonds.
html
Webguide Patienten­
information: Beratungsund Hilfsangebote
E-Mail:
[email protected]
www.patiententelefon.de
Stiftung Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe
Thomas-Mann-Straße 40
53111 Bonn
Telefon: 0228 / 33 88 92 15
Fax: 0228 / 33 88 92 22
E-Mail: [email protected]
www.dlh-stiftung.de
42
Leben mit dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom
Hospiz
Palliativmedizin
Deutscher Hospiz- und
Palliativ-Verband e. V.
Aachener Straße 5
10713 Berlin
Telefon: 030 / 8 20 07 58-0
Fax: 030 / 8 20 07 58-13
E-Mail: [email protected]
www.dhpv.de
Deutsche Gesellschaft für
Palliativmedizin e. V.
Aachener Straße 5
10713 Berlin
Telefon: 030 / 3 01 01 00-0
Fax: 030 / 3 01 01 00-16
E-Mail:
[email protected]
www.dgpalliativmedizin.de
Deutsche Stiftung
Patientenschutz
Geschäftsstelle Dortmund
Europaplatz 7
44269 Dortmund
Telefon Dortmund:
0231 / 73 80 73-0
Fax Dortmund:
0231 / 73 80 73-1
Telefon München:
089 / 20 20 81-0
Telefon Berlin:
030 / 2 84 44 84-0
E-Mail: [email protected]
www.stiftung-patientenschutz.de
Hilfreiche Adressen
43
Glossar
A
Antikörper
Antikörper sind Eiweiße, die
normalerweise zum Arsenal der
körper­eigenen Abwehr gehören
und spezifisch eingedrungene
Erreger erkennen, binden und
dadurch eine Reihe weiterer
Immunreaktionen auslösen, die
letztendlich zur Abtötung des
Keimes führen.
Antikörpertherapie
Krebstherapie mit künstlich
hergestellten Antikörpern.
B
B-Zellen (B-Lymphozyten)
Gehören zu den weißen Blutkörperchen und spielen eine
wichtige Rolle im menschlichen
Immunsystem, produzieren z. B.
Antikörper gegen körperfremde
Strukturen.
44
B-Zell-Lymphom
Von den B-Lymphozyten
ausgehende bösartige Erkrankungen des lymphatischen
Systems.
C
Chemotherapie
Medikamentöse Therapie von
Krebs­erkrankungen mit Hilfe
von Zytostatika.
D
DLBCL
Englische Abkürzung für „diffuse large B-cell lymphoma“, Diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom; eine Art des aggressiven
B-Zell-Lymphoms.
F
Fatigue-Syndrom
Erschöpfungs-Syndrom.
Leben mit dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom
I
Immunsystem
Ein vielschichtiges Abwehrsystem des Körpers, das uns
vor Infektionen und anderen
Schädigungen durch Bakterien,
Parasiten, Viren etc. schützt
und zum Teil entartete­Zellen
(Krebszellen und Krebsvor­
läuferzellen) unschädlich
macht.
Intravenös, abgekürzt i.v.
In eine Vene hinein.
Intravenöse Gabe
Das Medikament wird über
eine Infusion in die Vene
gegeben.
Knochenmarkpunktion
Entnahme von Knochenmark, beispielsweise mit einer
Hohlnadel.
Knochenmarktransplantation
Ersetzen von geschädigtem
blut­bildendem Mark durch
gesundes Knochenmark.
L
Lymphom
Sammelbegriff für gutartige
und bösartige Tumoren, die von
den Lymphozyten ausgehen.
K
Lymphgefäß
Mit einem Blutgefäß vergleichbar, dient es dem Transport von
Lymphflüssigkeit.
Knochenmark
Füllt die Hohlräume der Knochen und ist der Bildungsort
fast aller Blutzell­arten des
Menschen.
Lymphflüssigkeit (Lymphe)
Transportiert Nähr- und Abfallstoffe. Entsorgt in den Lymphknoten auch Krankheitserreger
wie Bakterien und Fremdkörper.
Glossar
45
Glossar
Lymphknoten
Wichtige Kreuzungspunkte der Lymph­bahnen oder
Lymphgefäße. Hier werden
Krankheitserreger ab­gefangen
und aus dem Lymphsystem
„herausgefiltert“.
Lymphozyten
Untergruppe der weißen Blutkörperchen. Die Hauptaufgabe
besteht in der gezielten Abwehr
von Fremdstoffen wie
z. B. Krankheitserregern und
in der Beseitigung veränderter Körperzellen wie z. B.
Tumorzellen.
Lymphsystem, lymphatisches System
Komplexes Netzwerk bestehend aus den lymphatischen
Organen und dem Lymphgefäßsystem. Durchzieht, ähnlich
dem Blutkreislauf, den ganzen
Körper und ist wichtig für die
körpereigene Abwehr.
46
Lymphomzellen
Bösartig veränderte
Lymphozyten.
M
Maligne
Bösartig; Gegenteil von benigne (gutartig).
Milz
Organ des lymphatischen System, in dem die Lymphozyten
vermehrt werden.
Monoklonaler Antikörper
Antikörper, die von einer Zell­
linie produziert werden, die auf
einen einzigen B-Lymphozyten
zurückgeht.
N
Non-Hodgkin-Lymphom
Sammelbezeichnung aller
bösartigen Erkrankungen des
lymphatischen Systems, die
kein Morbus Hodgkin sind.
Leben mit dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom
O
T
Oral, auch peroral
Das Arzneimittel wird über
den Mund eingenommen und
geschluckt.
T-Zellen (T-Lymphozyten)
Gehören zu den weißen Blutkörperchen und spielen eine
wichtige Rolle im menschlichen
Immunsystem.
R
Z
Remission
Vorübergehendes oder dauerhaftes Zurückgehen der
Krankheitser­scheinungen.
S
Zytostatikum
(Plural: Zytostatika)
In der Chemotherapie eingesetzte Substanz, die die Zellteilung verhindert oder verzögert.
Subkutan, abgekürzt SC
Bezieht sich auf das Gewebe
unter der Haut; im Wesentlichen Binde- und Fettgewebe.
Subkutane Gabe
Verabreichung von Medikamenten in das unter der
Haut liegende Binde-und
Fettgewebe.
Glossar
47
Notizen und Fragen an den behandelnden Arzt
Hier können Sie Fragen aufschreiben, die Ihnen während der
Behandlung durch den Kopf gehen, oder Nebenwirkungen festhalten, die Sie möglicherweise verspüren. Notieren Sie für das
Gespräch mit Ihrem Arzt auch das entsprechende Datum.
48
Leben mit dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom
Notizen
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50
Leben mit dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom
Notizen
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Herausgeber
Roche Pharma AG
Hämatologie/Onkologie
79639 Grenzach-Wyhlen, Deutschland
© 2016
www.roche.de
Gestaltung lege artis, Münster
Fotos Blindtext
Illustrationen Blindtext
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es sich um Fotomodelle.