Seite 15 - NEUES LAND

INTERNATIONAL
Donnerstag, 2. März 2017
Belgien
Foto: fotolia.com/niroworld
Exportweltmeister
Die wichtigsten Exportmärkte der EU bei Agrarprodukten
sind die USA und China.
Die Exporte von Agrarprodukten und Lebensmitteln aus der
Europäischen Union stiegen im
Vorjahr auf einen neuen Rekordwert von 130,7 Milliarden Euro,
das waren um 1,3 Prozent mehr
als im Jahr zuvor. Insbesondere
die Ausfuhren in die USA (plus
1,26 Milliarden Euro) und nach
China (plus 1,06 Milliarden
Euro) wiesen deutliche Steigerungen auf. Auf der Importseite kam es zu einer Verringerung
des Werts um 1,5 Prozent auf
112 Milliarden Euro. Agrarprodukte und Lebensmittel waren
laut EU-Kommission im Jahr
2016 für 7,5 Prozent aller Waren­
exporte aus der EU verantwortlich und repräsentierten gleichzeitig 6,6 Prozent aller Importe.
Der in diesem Sektor erreichte
Überschuss im Außenhandel betrug 18,8 Milliarden Euro (2015:
15,3 Milliarden Euro) und trug
damit wesentlich zum positiven
Gesamt-Außenhandelssaldo der
Union von 39,3 Milliarden Euro
bei. Auch die Ausfuhren nach
Japan, Vietnam und nach Korea konnten spürbar angehoben
werden.
Jamaika
Förderung
Die jamaikanische Regierung hat
das landwirtschaftliche Wettbewerbsprogramm kürzlich mit einem Budget von 180 Millionen
Dollar ausgestattet. Die Wettbewerbsfähigkeit besonders kleiner
und mittelgroßer Bauernhöfe im
nationalen und internationalen
Vergleich sollte damit gestärkt
werden. Außerdem sollen eine
deutliche Steigerung der Lebensmittelqualität und -sicherheit und
eine Erhöhung der Wertschöpfungsketten im Agrarbereich erreicht werden. Das Programm
umfasst auch Marketing und Verhandlungsworkshops für Mitglieder von Erzeugerorganisationen.
Welt
der
Bauern
Rund um den Globus tut sich ­vieles
in der Landwirtschaft. NEUES
LAND ist für Sie dabei.
â–  Markus Habisch
Russland
Weniger Mehl
Russland hat seine Mehlexporte im zweiten Halbjahr 2016 um
30 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres davor auf rund 97.100 Tonnen zurückgefahren. China ist 2016
zum wichtigsten Importeur von
russischem Mehl geworden und
hat damit die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) abgelöst. In
der ersten Hälfte 2016/17 wurden
gut 38.700 Tonnen Mehl auf den
chinesischen Markt geliefert, was
um sieben Prozent mehr war als
im vorangegangenen Wirtschaftsjahr. Die Exporte in die VAE sanken im Berichtszeitraum um 26
Prozent auf etwa 23.700 Tonnen.
2016 haben die russischen Mühlenbetriebe die Mehlproduktion
um 2,4 Prozent auf über 9,7 Millionen Tonnen verringert.
China ist ein wichtiger Abnehmer von russischem Mehl, obwohl die Exporte stark zurückgehen.
Foto: Fotolia.com/kucherav
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WEIT
BLICK
Markus
Habisch
Insel
der Seligen
Links sehen Sie einen kurzen
Bericht über die Agrarhandelsbilanz der gesamten Europäischen Union im Vorjahr. Sie
können erkennen, dass das
vereinte Europa mehr exportiert als importiert. Außerdem
sind nochmals die wichtigsten Exportmärkte angeführt.
Auch wenn vielen von uns das
nicht gefällt, sind die Vereinigten Staaten von Amerika, und
das nicht nur im Agrarbereich,
unser wichtigster Handelspartner. Insgesamt konnten besonders im Schweinefleischbereich
die Exporte aus Europa hi­naus
im Vorjahr um 32 Prozent gesteigert werden, der finanzielle Gesamtwert im Schweinesegment betrug 5,24 Milliarden
Euro. Diese Exportsteigerung
im Schweinebereich erwähne ich, weil damit auch schon
die Bemühungen der österreichischen Agrarwirtschaft rund
um Minister Rupprechter und
die Initiativen Richtung Asien mitabgebildet sind. Importiert wurden im Jahr 2016 in
erster Linie agrarische Rohstoffe und andere Grundprodukte
(tropische Früchte, Kaffee, Tee,
Ölkuchen, Sojabohnen usw.),
während verarbeitete Lebensmittel und Zubereitungen einen
geringeren Anteil aufwiesen.
Zu den Hauptlieferanten dieser Erzeugnisse zählten Brasilien, die USA, Argentinien und
China, gefolgt von der Schweiz,
der Türkei, Indonesien und der
Elfenbeinküste. Der Handel
über die Grenzen hinweg kann
durchwegs Vorteile auch für
die österreichischen Landwirte
bringen. Natürlich müssen wir
sehr vorsichtig sein, wenn es
darum geht, gewisse Handelsübereinkommen zu vereinbaren,
aber wir dürfen uns auch nicht
davor fürchten, dass uns gewisse Länder mit ihren Produkten
überschwemmen, wenn wir als
Konsumenten das nicht wollen.
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