forum sozial- und erziehungsberufe

„Forum Sozial- und Erziehungsberufe“ auch auf www.sueddeutsche.de/sonderbeilagen
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F O R U M SOZIAL- UND ERZIEHUNGSBERUFE
Kompetenz inklusive
Bachelor, Master, Zertifikate – Die Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung für Inklusionspädagogen sind vielfältig
Bereich der Pädagogik
und Erziehungswissenschaften.
Ausgebildete Inklusionspädagogen
können unter anderem als Fachberater,
Leiter sozialpädagogischer Einrichtungen,
Schulsozialarbeiter
oder
Gruppenleiter
tätig sein, sie können zum Beispiel in
Schulen, Kindergärten,
heilpädagogischen
Einrichtungen, Beratungsstellen oder im
Bereich der Kinderund Jugendhilfe eine
Beschäftigung finden.
Wer beispielsweise nach Erwerb der
Allgemeinen
Hochschulreife diese Richtung einschlagen will,
kann dies mit einem
Bachelorstudiengang
Heilpädagogik/Inklusive Pädagogik, wie
er unter anderem die
evangelische HochRheinlandDas Angebot an Studienangeboten und Weiterbildungen rund um das Thema Inklusion wird aufgrund steigender Nachfrage stetig größer.
Foto: Fotolia/Marco2811 schule
Westfalen-Lippe
in
Bochum
anbietet.
Nach einem dreimonatigen Vorpraktikum erwerben die
te Bildungs- und Erziehungspersonal unserer Gesellschaft
ie ist verbrieftes Menschenrecht, mit ihr geht eine
Studenten hier innerhalb eines Vollzeitstudiums von sechs
vor immense Herausforderungen.
komplette Umgestaltung des gesellschaftlichen SysSemestern die fachliche Qualifikation zur Unterstützung
Mit der inklusiven Umgestaltung des Bildungssystems
tems einher: Inklusion heißt, dass die Lebensbereiche
von Menschen jeglicher Altersstufe mit Behinderung für ein
wird sich das Profil vieler Institutionen der frühkindlichen,
Wohnen, Freizeit, Schule, Ausbildung, Arbeit und Öffentselbstbestimmtes, gleichberechtigtes Leben in sämtlichen
kindlichen und der Erwachsenenbildung von Grund auf
lichkeit für behinderte Menschen gleichermaßen uneingeBereichen der Gesellschaft.
wandeln. Kein Wunder also, dass die Nachfrage nach Fachschränkt zugänglich sein sollen wie für Nichtbehinderte.
Bachelor-Absolventen dieses Studiengangs qualifiziekräften für Inklusion in sämtlichen Bereichen steigt – entAnalog bedeutet inklusives Lernen, dass sich die Lehr- und
ren sich für die Arbeit im Gesundheitswesen (zum Beispiel
sprechend auch das Angebot an Studiengängen und WeiterLernvoraussetzungen an die Bedürfnisse der Lernenden anin kinder- und jugendpsychiatrischen Einrichtungen oder
bildungen rund um das Thema Inklusion und erst recht im
passen, nicht umgekehrt. Das stellt nicht zuletzt das gesam-
S
Die „Hänsel & Gretel KiTa GmbH“ sucht ab sofort oder zum 01. 09. 2017
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in 81545 München-Harlaching, Wunderhornstraße 7b.
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t zusätzlich eine Ergotherapeutin für die Kinder
t sowie eine Vorschulerzieherin
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t intensive fachliche Unterstützung wie Supervision und Fortbildungen für das Team
t Öffnungszeiten Mo – Fr 7.30 –17.00 Uhr und Freitag 7.30 –15.00 Uhr
t Bezahlung nach TVöD plus 13. Monatsgehalt
t unbefristeter Arbeitsvertrag, 30 Urlaubstage, bAV, warmes Mittagessen
t ggf. Unterstützung bei der Wohnungssuche.
Hänsel & Gretel KiTa GmbH | Büro z. Hd.: Katrin Fromm | Klausener Str. 25 | 81547 München
Tel.: 0171 3 86 58 77 | [email protected]
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Des Weiteren ab sofort oder zum 01. 09. 2017
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t zusätzlich eine Ergotherapeutin für die Kinder
t sowie eine Vorschulerzieherin
t Küchenhilfe und Hausmeister
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t Öffnungszeiten Mo – Fr 7.30 –17.00 Uhr und Freitag 7.30 –15.00 Uhr
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Gerne können Sie sich auf unserer Homepage unter: www.haensel-gretel-kiga.de
über unsere Einrichtungen näher informieren.
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pädagogischen Fachkräfte:
Wer hat Spaß daran, Krippenoder Kindergartenkinder in
altersgetrennten, integrativen
Gruppen liebevoll zu fördern,
möchte übertariflich bezahlt
werden und hat Lust auf ein
engagiertes und kreatives Team.
Falls Sie sich angesprochen
fühlen, freuen wir uns auf Ihre
Bewerbung.
Kindergarten Ingrid Hein e.V.,
Geschwister-Scholl-Ring 57,
82110 Germering
www.kindergarten-hein.de
Das nächste Kollektiv
„Forum Sozialund Erziehungsberufe“
erscheint am
Samstag, 3. Juni 2017
Geriatrien), arbeiten unter anderem in der Frühförderung
oder in der Elementarerziehung. Außerdem berechtigt der
Abschluss zum viersemestrigen Master-Studium „Soziale
Inklusion: Gesundheit und Bildung“ ebenfalls an der Bochumer Uni. Mit diesem Master in der Tasche erfüllt man
Voraussetzungen für unterschiedlichste Betätigungsfelder,
in denen Inklusion eine fundamentale Rolle spielt, unter anderem für die Leitung und Konzeptentwicklung von
Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung, aber auch für Tätigkeiten in Bereichen der politischen Bildung sowie in internationalen sozialen Organisationen. Außerdem kann dieser Master einen Zugang zum
Höheren Dienst ermöglichen.
Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit, Lehramt mit
Schwerpunkt Inklusionspädagogik zu studieren, beispielsweise an der Universität Potsdam. Wie auf deren Homepage nachzulesen ist, hat man dort auf allen Stufen der
Lehrerausbildung einen Schwerpunkt Inklusionspädagogik
eingeführt. Insbesondere für das Grundschullehramt wurde
hier ein detaillierter Lehrplan entwickelt, der sowohl Felder
wie Spracherwerb, Mathematik, soziale und emotionale
Entwicklung abdeckt, als auch durch Kultur und Migration
bedingte Vielfalt berücksichtigt.
Zahlreiche Angebote richten sich an Pädagogen und
Fachkräfte, die sich berufsbegleitend für eine inklusive
Zukunft aufstellen wollen. So bieten jeweils die Fachhochschulen des Mittelstands in Bamberg und Rostock den
entsprechenden Bachelorstudiengang Heil- und Inklusionspädagogik an, der vier Jahre dauert, „Staatlich anerkannte
Heilerziehungspfleger“ können das Studium auf zwei Jahre,
„Staatlich anerkannte Erzieher“ auf 32 Monate verkürzen.
Das Plus: Neben dem Bachelorabschluss erhält man des
Weiteren die Qualifikation zum „Staatlich anerkannten Heilpädagogen“.
Von einigen Hochschulen wird Heil- und Inklusionspädagogik auch als Fernstudiengang angeboten, neben dem
Beruf kann man sich so auf wissenschaftlichem Niveau
Fachwissen aneignen, das man umgehend in der Praxis
im Sozialwesen einsetzen kann. Per Fernstudium gibt es
unter anderem auch die Möglichkeit eines postgradualen
Aufbaustudiums mit dem Master-Fernstudium Inklusion, der
Studierende für leitende Positionen im heilpädagogischen
Bereich befähigen soll, sowie nicht-akademischen Qualifi-
zierungsmöglichkeiten zur Fachkraft für Inklusion oder zum
Inklusionscoach.
Abgesehen von Bachelor- und Masterstudien bieten
Unis und Hochschulen unterschiedliche, auch berufsbegleitende Angebote zur inklusionspädagogischen Aus- und
Weiterbildung an, an deren Ende die Teilnehmer jeweils
ein entsprechendes Zertifikat erhalten: Einen bundesweit
einzigartigen berufsbegleitenden, weiterbildenden Studiengang zum Themenkomplex Inklusion und Teilhabe bei
Blindheit und Sehbehinderung kann man beispielsweise an
der Marburger Philipps-Universität belegen: Der Zertifikatskurs „Grundlagen inklusiver Pädagogik bei Blindheit und
Sehbehinderung“ vermittelt unter anderem die Grundlagen
der Rehabilitationspädagogik und der Blinden- und Sehbehindertenpädagogik und verbindet diese mit der aktuellen
gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskussion zur
Inklusion. Auch medizinische Grundlagen in Augenheilkunde und Akustik sowie Themen aus den Bereichen Entwicklungspsychologie und Psychologie der Behinderung werden
vermittelt, außerdem werden die Teilnehmer unter anderem
in die Felder „Lebenspraktische Fähigkeiten“, „Orientierung“ und „Mobilität“ vertieft eingeführt. Insgesamt ist
der aktuelle Kurs auf eine Dauer von einem Jahr angelegt,
die Veranstaltungen finden im Schnitt einmal im Monat
an einem Wochenende statt und werden durch
Praxisblöcke ergänzt.
Natascha Gerold
Inklusion studieren
Welche Möglichkeiten gibt es, sich in Sachen Inklusion zu professionalisieren? Eine umfangreiche, regelmäßig aktualisierte Übersicht über das vielfältige
Bildungsangebot bietet die Internetseite des Vereins
„Aktion Mensch“.
Unter www.aktion-mensch.de kann man sich anzeigen lassen, welche Angebote es unter anderem in
den Studienbereichen Pädagogik, Wirtschaft, Kultur, Jura, Medizin und Soziale Arbeit kombiniert mit
dem Thema Inklusion gibt.
nge
Erkennen, Helfen, Unterstützen
Das Studium der Sozialen Arbeit befähigt gesellschaftliche Missstände im sozialen Umfeld zu erkennen und
zu beheben
n jeder Gesellschaft entstehen soziale Probleme, die von Betroffenen aus eigener Kraft
nicht oder nicht mehr bewältigt werden können. Aus dem Verfassungsgebot der Würde des
Menschen und der sozialen Verpflichtung der
Gesellschaft ergibt sich daraus die Verpflichtung Angebote zur Minderung und Bewältigung
von sozialen Problemen und Notständen zu
machen. Die Aufgabe der Sozialarbeit und Sozialpädagogik ist es, Menschen bei der selbstbestimmten Verbesserung ihrer Lebensverhält-
I
so, dass sie die Herausforderungen des Lebens
bewältigen und das Wohlergehen verbessern.
Das Studium der Sozialen Arbeit soll dazu
befähigen, gesellschaftliche Missstände im
sozialen Umfeld zu erkennen und zu beheben.
Dazu lernen Studenten der Sozialen Arbeit die
wissenschaftlichen Prinzipien der Sozialwissenschaften und Sozialpädagogik sowie einen
verantwortungsvollen Umgang mit benachteiligten Menschen. In den letzten Jahren wurden die früher oft getrennten Studiengänge
Gesundheits- und Sozialhilfe, in der Altenhilfe,
Strafrechtspflege, in pädagogischen Einrichtungen, in Heimen und in Wohn- und Selbsthilfegruppen, in Beratungsstellen, in Kliniken und
Rehabilitationszentren, bei sozialpsychiatrischen
Diensten, in Jugend- und Erwachsenenbildungsstätten sowie in der Flüchtlingshilfe tätig.
Die Sozialpädagogik ist ein Teilbereich der
Sozialarbeit und befasst sich vor allem mit dem
Themenbereich Familie. Sie verbindet dabei
Kenntnisse und Erfahrungen der Sozialarbeit
Anzeigenschluss: 18. Mai 2017
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Die Aufgabe der Sozialarbeit ist es unter anderem, persönliche Hilfe zur Überwindung von Notsituationen zu geben.
Foto: Fotolia
Landkreis Ebersberg
Bei uns ist Leben
Sozialpädagogen/-in
(Diplom (FH) oder Bachelor)
Landratsamt Ebersberg | Eichthalstraße 5 | 85560 Ebersberg
[email protected]
nisse zu helfen. Hierzu vermitteln Sozialarbeit
und Sozialpädagogik persönliche und materielle
Hilfen zur Verhinderung oder Überwindung von
Notsituationen und Unterstützung zum Bewältigen von Problemen. Die Sozialarbeit untersucht
soziale Probleme und versucht für diese Lösungsansätze zu erarbeiten. Die Prinzipien sozialer Gerechtigkeit, die Menschenrechte, die gemeinsame Verantwortung und die Achtung der
Vielfalt bilden die Grundlage der Sozialen Arbeit.
Soziale Arbeit befähigt und ermutigt Menschen
„Sozialarbeit“ und „Sozialpädagogik“ an
Fachhochschulen zum Studiengang „Soziale Arbeit“ beziehungsweise „Sozialwesen“
zusammengelegt. Sozialarbeiter/innen und
Sozialpädagogen/-pädagoginnen arbeiten in
Organisationen, Verbänden, Selbsthilfegruppen
und öffentlichen Trägern, z.B. den Gemeinden,
Städten und bei einer Vielzahl von freien Trägern
wie Kirchen, Wohlfahrtsverbänden, Jugendverbänden, bei gemeinnützigen Vereinen und Stiftungen. Sie sind dort in der der Jugend-, Familien-,
mit dem Wissen der Pädagogik.
Die meisten Hochschulen legen großen
Wert auf eine möglichst praxisnahe Ausbildung. Sie verlangen daher meist mehrere
Praktika in verschiedenen sozialen Einrichtungen. An Bedeutung gewinnt übrigens immer das Soziale Management, das sich mit
Fragen der Organisation, Finanzierung, des
Projekt- und Personalmanagements befasst.
Infos: www.gesundheit-studieren.com
Nicola Seipp
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F O R U M SOZIAL- UND ERZIEHUNGSBERUFE
„Ein sehr breitgefächerter Beruf“
Traumberuf Erzieherin:
Interview mit Ruth Moll, Heilpädagogin in einer heilpädagogischen Tagungstätte
ie Ausbildung zum staatlich anerkannten Heilpädagogen erfolgt in staatlichen oder privaten Bildungseinrichtungen. In der Regel dauert die Ausbildung 24
Monate. Voraussetzung ist eine vorhergehende einschlägige
Berufsausbildung, beispielsweise als Erzieher/in und – je
nach Bundesland – ein bis zwei Jahre Berufserfahrung in
diesem Bereich.
Alternativ ist auch ein Heilpädagogik-Studium möglich, bei dem in der Regel verschiedene Praktika absolviert
werden müssen. Heilpädagogen handeln ganzheitlich im
Gegensatz zu spezialisierten Berufen, wie etwa Logopäden
oder Ergotherapeuten. So wird beispielsweise ein sprachauffälliges Kind nicht nur mit Sprachübungen gefördert,
sondern Körper und Psyche werden in die Übungen einbezogen. Im Rahmen einer heilpädagogischen Förderung
beraten sie häufig die Erziehungsberechtigten. Heilpädagogen arbeiten interdisziplinär, um das Beste für das Kind
tun zu können. Bei sprachauffälligen Kindern arbeiten
sie beispielsweise eng mit Logopäden zusammen, um
fachtheoretische Hintergründe für die Sprachauffälligkeit
zu erfahren.
D
Ruth Moll arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren als
Heilpädagogin. Seit sechs Jahren fördert sie Kinder in einer therapeutischen Tagesstätte im Landkreis Starnberg.
Was hat Sie zu dem Beruf der Heilpädagogin geführt?
Ruth Moll: Die meisten Heilpädagogen sind im Grundberuf Erzieher. Ich habe die Ausbildung zur Heilpädagogin noch
an der Fachschule gemacht, da musste man Erzieherin sein
und mindestens fünf Jahre Berufserfahrung haben. Ich habe
anschließendend in verschiedenen Bereichen gearbeitet:
im Blindeninstitut, in einer Erziehungsberatungsstelle und
ich habe bei einem niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychiater gearbeitet. Dann habe ich lange Zeit Kindergruppen betreut und den ersten heilpädagogischen Hort in
Starnberg mit aufgebaut. Da bin ich mit schwierigeren Kindern in Kontakt gekommen und mir wurde klar,
dass ich nicht mein Leben lang mit größeren Gruppen
arbeiten möchte.
Wo sind Sie jetzt tätig?
Jetzt arbeite ich seit sechs Jahren in der heilpädagogischen Therapie in einer Tagesstätte und mache dort
Einzelförderung. Dort werden Kinder von drei bis sechs
Jahren betreut, die einen besonderen Förderbedarf haben.
Sie sind entwicklungsverzögert, haben Sprachauffälligkeiten, motorische Störungen oder sind verhaltensauffällig.
In einer normalen Kindergartengruppe können sie nicht
mehr betreut werden. Entweder werden sie aggressiv
oder sie sitzen weinend in der Ecke. Kindergärtnerinnen, die
24 Kinder betreuen, haben da wenig Zeit sich intensiv um
diese Kinder zu kümmern. Bei uns sind dagegen maximal
neun Kinder in der Gruppe.
Wie sieht ihr Arbeitsalltag aus?
Der Heilpädagoge hat von allem etwas: er ist ein bisschen
Psychologe, er ist Ergotherapeut und er macht Sprachför-
derung. Wir versuchen einen Überblick
zu bekommen, wo das Kind gerade
in seiner Entwicklung steht und wie
es am besten gefördert werden kann.
Für die Sprachförderung haben wir
auch Logopäden, wir arbeiten Hand in
Hand. Bei Elterngesprächen sind wir
mit dabei, meistens leiten wir auch
das Elterngespräch und sorgen dafür,
dass die verschiedenen Einrichtungen vernetzt arbeiten. Mit der Schule
besteht eine enge Kooperation. Wenn
sie von einem anderen Kindergarten kommen, lassen wir uns über die
Schwierigkeiten mit dem jeweiligen
Kind berichten. Wir schauen uns an,
was in den Therapien gemacht wird
und vermitteln das an die Eltern. Wir
entscheiden auch mit, welche Therapie
das Kind bekommt und erstellen einen
Foto: Fotolia Förderplan mit den Pädagogen zusammen. Wenn es beispielsweise um Autismus geht, haben wir auch eine starke Vernetzung zu den Kliniken, wo wir uns über spezielle
Fördermaßnahmen beraten.
Welche Fähigkeiten sollte man für den Beruf mitbringen?
Es muss einem klar sein, dass man es mit besonderen Kindern zu tun hat, die einen besonderen Förderbedarf
haben. Man muss gut beobachten können um die Kinder
einschätzen zu können. Was ich toll finde an dem Beruf ist,
dass man eine große Vernetzung mit anderen TherapieEinrichtungen und den Eltern hat und die Kinder über einen
längeren Zeitraum begleiten kann. Ein Heilpädagoge sollte
deshalb immer auch teamfähig sein.
Haben sich die Anforderungen an den Beruf im Laufe der
Jahre geändert?
Ich finde was zugenommen hat, sind Kinder, die entweder traumatisiert sind oder Bindungsstörungen auf-
Traumberuf Erzieherin!
Die Entwicklung des Erzieherberufs
Von der Kindergärtnerin bis zum heutigen staatlich anerkannten Erzieherberuf
ie sind angesehen wie kaum eine Berufsgruppe in Deutschland, denn sie kümmern sich um das Wichtigste unserer
Gesellschaft: die Kinder. Die Rede ist von Erzieherinnen und ihren wenigen männlichen Kollegen, den Erziehern. Im Herbst 2015 fand das
Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag
des Deutschen Beamtenbundes heraus, dass
Erzieherinnen und Erzieher in einer Kindertagesstätte den vierten Rang auf einer Liste von
dreißig Berufen einnahm – mit 85 von hundert
möglichen Punkten. Nur übertroffen von Feuerwehrleuten (95), Ärzten sowie Kranken- und
Altenpflegern (jeweils 90). Am Tabellenende
sind übrigens Versicherungsvertreter (12 Punkte) zu finden.
Mit anderen Worten: Erzieherin beziehungsweise Erzieher ist so etwas wie ein Traumberuf.
Das war nicht immer so. Ältere Erzieherinnen
können sich noch gut an das unfreundliche
Wort der „Bastelfachkräfte“ erinnern. Damals
hieß der Beruf allerdings auch noch „Kindergärtnerin“ – entsprechend des Arbeitsorts, dem
Kindergarten.
Als deren Begründer gilt der Pädagoge
Friedrich Wilhelm August Fröbel (1782-1852).
Er gründete 1840 den ersten „Allgemeinen
deutschen Kindergarten“ in Bad Blankenburg
S
(Thüringen) und formulierte Grundsätze für die
Erziehung der Kinder im vorschulpflichtigen Alter. Neun Jahre später eröffnete Fröbel eine erste
Ausbildungsstätte für Kindergärtnerinnen unter
der Bezeichnung „Anstalt für allseitige Lebenseinigung durch entwickelnd-erziehende Menschenbildung“. Schon seit Ende des 18. Jahrhundert gab es „Verwahranstalten“ für Kinder
aus Arbeiterfamilien, in denen Väter wie Mütter
Geld verdienen mussten, um halbwegs über die
Runden zu kommen. Betreut wurden die Kinder
damals von Lehrerinnen, Angelernten oder auch
Ordensschwestern. Bis die „Kindergärtnerin“
ein anerkannter Beruf wurde, vergingen rund
achtzig Jahre: Erst 1928 wurde in Deutschland
eine zweijährige Ausbildung zur Kindergärtnerin
eingeführt. Deren Grundsätze galten im Prinzip
bis 1967, als die damalige Kultusministerkonferenz die Ausbildungsgänge zur Kindergärtnerin
und Hortnerin mit denen zur Jugend- und Heimerzieherin zusammenfasste zu einem „Staatlich anerkannten Erzieher“. Zuständig für die
Ausbildung sind seitdem die Fachschulen oder
Fachakademien für Sozialpädagogik, in Bayern
gibt es zurzeit sechzig Institute. Voraussetzung
für den Erzieherberuf ist ein mittlerer Schulabschluss und eine abgeschlossene fachliche Berufsausbildung, zum Beispiel als Kinderpflegerin
Erzieherin_AWO-Krippe:Traumberuf in einem traumhaften Umfeld: Viele der jüngst eröffneten Kinderhäuser sind bestens ausgestattet – wie diese AWO-Krippe in Altomünster.
Foto: Horst Kramer
oder -pfleger. Die Ausbildung dauert zumeist
drei Jahre. In den ersten vier Semestern werden Theorie und Praxis im Sozialpädagogischen
Seminar (SPS) miteinander kombiniert und mit
einer Prüfung abgeschlossen. Daran schließt
sich ein Praxisjahr an.
Neben pädagogischen und organisatorischen Inhalten wird mittlerweile auch interkulturelle Kompetenz gelehrt mit Englisch als
Pflichtfremdsprache. Zu den „Querschnittaufgaben“, die der seit 2010 gültige Lehrplan
des bayerischen Kultusministeriums aufzählt,
gehören Partizipation, Inklusion, Prävention,
Sprachbildung, Wertevermittlung und Vermittlung von Medienkompetenz.
„Das Berufsbild ist ausgesprochen vielfältig“, weiß Daniela Uhl, die für die AWO im
Landkreis Dachau für die pädagogische Fachberatung der Kindertageseinrichtungen zuständig ist. „Wir knüpfen an die Lebenssituationen
der Kinder an – und die sind immer anders.“
Erzieherinnen seien das Rückgrat der Arbeit in
Kindertagesstätten, „pädagogisch gut ausgebildetes Personal ist das A und O.“ Eines bedauert
Uhl allerdings: „Männer sind Mangelware in
diesem Beruf.“ Zwei männliche Erzieher stehen 78 Frauen in Uhls Verantwortungsbereich
gegenüber.
Der Landkreis Dachau liegt damit übrigens im Bundestrend: Laut statistischem Bundesamt waren 2016 rund 385.000 staatlich
anerkannte Erzieher beschäftigt (2013:
340.000), davon 96 Prozent Frauen. Die Erzieherinnen und Erzieher betreuten zum Stichtag 31. März 2014 zirka 3,4 Millionen in den
bundesdeutschen Kindertageseinrichtungen.
Allerdings sind einige auch in der Heimerziehung, der Jugendarbeit und der Betreuung von
schwerstbehinderten Kindern tätig.
Erzieherinnen und Erzieher werden im öffentlichen Dienst in der Regel nach den Stufen
8a, 8b („besonders schwierige fachliche Tätigkeiten“) und 9 („fachlich koordinierende Aufgaben“) bezahlt: Die Einstiegsstufe liegt bei rund
2600 Euro, die Endstufe bei rund 4000 Euro.
Die jüngste Verhandlungsrunde mit den öffentlichen Arbeitgebern brachte eine rückwirkende Erhöhung um zwei Prozent zum 1. Januar.
„Alle Erzieherinnen und Erzieher sowie die Kitaleitungen erhalten eine Zulage in Höhe von
80 Euro“, freut sich die Gewerkschaft Erziehung
und Wissenschaft (GEW). Private Träger zahlen
zum Teil deutlich mehr.
Horst Kramer
weisen. Auch Autismus wird häufiger diagnostiziert.
Kinder, die bindungsgestört sind, reagieren oft auffällig,
auch schon im Kleinkindalter.
Gibt es gesellschaftliche Gründe für die Zunahme an Kindern, die speziell betreut werden müssen?
Die Zunahme an bindungsgestörten Kindern liegt
auch an geänderten Strukturen in unserer Gesellschaft.
Es gibt viel Anonymität. Da fehlt dann die Familie oder
die Oma, die oben drüber wohnt. Eine weitere Ursache
ist meiner Meinung nach auch, dass oft beide Elternteile
arbeiten und die Kinder schon sehr früh in die Krippen
kommen. Die Krippen sind zwar in der Regel gut, aber
bei neun bis zwölf Kindern ist eine individuelle Arbeit mit
einzelnen Kindern eher schwierig.
Welche sind die schwierigsten Momente in ihrer Arbeit
als Heilpädagogin?
Manchmal kommt man an einen Punkt, an dem man ein
Stück Ohnmacht fühlt. Man bekommt dann das Gefühl, die
eigene Arbeit sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein, da wir
doch so viele Kinder haben die Hilfe brauchen.
Erhalten Heilpädagogen ihrer Meinung nach genügend gesellschaftliche Anerkennung für ihre Arbeit?
In den Fachkreisen erhalten wir viel Anerkennung für
unsere Arbeit. Doch viele Menschen wissen gar nicht
so genau im Einzelnen, was die Tätigkeiten eines Heilpädagogen sind. Die Ergotherapeuten, die Logopäden oder
Physiotherapeuten sind klarer in ihrer Arbeitsstruktur.
Da weiß man genau was sie machen. Viele Arbeiten, die früher der Heilpädagoge machte, macht jetzt der Ergotherapeut.
Der Heilpädagoge macht von allem etwas. Von daher ist
das ein sehr breit gefächerter Beruf, der nicht so klar umrissen ist. Ein Heilpädagoge könnte beispielsweise auch in
der Geriatrie arbeiten. Die meisten Heilpädagogen arbeiten
heute in Schulen oder Wohnheimen für geistig Behinderte.
Da kommt der Beruf auch ursprünglich her.
Ein Lesebuch zur
Schatzsuche im
pädagogischen Alltag
Herausgegeben von Margarita
Hense und Hildegard Kunz
Foto: Verlag
„Ich bin gerne Erzieherin!“ In diesem Lesebuch
erzählen Erzieherinnen aus ihrem Berufsleben:
von Glücksmomenten, die wie ein Talisman durch
den Berufsalltag hindurch tragen, über den Wechsel von der Gruppenleitung zur Leitung bis hin
zum Älterwerden und der Ernte des Berufslebens.
Ergänzt werden diese autobiografischen Schätze
durch ansprechende Fotos und inspirierende Texte
von Khalil Gibran, Astrid Lindgren, Maria Montessori, Emmi Pikler, Gerald Hüther und Jesper Juul.
Ein wundervolles Geschenk für KollegInnen, PraktikantInnen oder einfach für sich selbst: als kostbare Vergewisserung, einen der schönsten und
wertvollsten Berufe ergriffen zu haben.
(Format: 15,5 x 10,3, ca. 144 Seiten, Flexicover,
Farbfotos, Kapitalband, Lesebändchen. ISBN: 978-37698-2097-3)
Interview: Wolfram Seipp
W i r ba u e n
er
a uf e i n a n d
Das Clemens-Maria-Kinderheim in Putzbrunn ist eine moderne heilpädagogische Einrichtung der katholischen Jugendfürsorge (KJF) mit differenzierten Betreuungsformen.
1916 gegründet, feierte das „CleMaKi“ im letzten Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Heute
verfügt die Einrichtung mit 127 Mitarbeitern über Inobhutnahme, heilpädagogische Familiengruppen sowie intensivpädagogische und Jugend-Wohngruppen. In einem eigenen
Förderzentrum können die Kinder direkt in der Einrichtung beschult werden.
a uf S i e
W i r ba u e n
Das CLEMENS-MARIA-KINDERHEIM sucht per sofort für die Standorte Putzbrunn und Aying
SOZIALPÄDAGOGEN (M/W),
HEILPÄDAGOGEN (M/W), ERZIEHER (M/W)
Voll- oder Teilzeit im flexiblen Schichtdienst
IHRE AUFGABEN
Sie fördern Kinder und Jugendliche in der Gruppe
Sie entwickeln unseren pädagogischen Handlungsplan weiter
Sie konzipieren und führen freizeitpäd. Aktivitäten durch
Sie arbeiten mit Bezugspersonen, Familien und Fachkräften
IHRE VORAUSSETZUNGEN
Abgeschlossene Ausbildung Erzieher/in, päd. Studium o. Ä.
Flexibilität bzgl. Arbeitszeit und Einsatzbereich
Möglichst Zugehörigkeit zu einer Mitgliedskirche der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK)
UNSERE ANGEBOTE
Tarifl. Vergütung, Sozialleistungen gem. betriebl. Altersversorg.
Flexible Arbeitszeit, gute Aufstiegsmöglichkeiten
Nutzung von Dienstapartments möglich, kostenlose Verpflegung
Vorteile einer großen Einrichtung (Fachdienste, Schule, Supervision)
Sicherer Arbeitsplatz dank etabliertem Träger, gute Vernetzung
BEREICHSLEITER (M/W)
Vollzeit, vorerst befristet auf ein Jahr
IHRE AUFGABEN
Sie leiten familienähnlich strukturierte Gruppen
Sie führen, entwickeln und beraten Mitarbeiter
Sie planen und koordinieren heilpädagogische Hilfen
Sie beraten die Leitung und wirken im Leitungsteam mit
IHRE VORAUSSETZUNGEN
Abgeschlossenes sozialwissenschaftliches FH-/Unistudium
Möglichst Erfahrung im Bereich der Kinder-/Jugendhilfe
Möglichst Zugehörigkeit zu einer Mitgliedskirche der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK)
UNSERE ANGEBOTE
Tarifl. Vergütung, Sozialleistungen gem. betriebl. Altersversorg.
Flexible Arbeitszeit
Nutzung von Dienstapartments möglich
Vorteile einer großen Einrichtung (Fachdienste, Schule, Supervision)
Sicherer Arbeitsplatz dank etabliertem Träger, gute Vernetzung
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann bewerben Sie sich doch gleich schriftlich bei
Clemens-Maria-Kinderheim, Sabine Kotrel-Vogel, Theodor-Heuss-Straße 18,
85640 Putzbrunn oder einfach per E-Mail unter [email protected]
Bewerbungen von Menschen mit Behinderungen werden bei gleicher Eignung bevorzugt.
Jetzt !
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