27.02.2017 1000-Seelen Dorf Harthausen will Feststadel für 800

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SEITE 33 | MONTAG 27. FEBRUAR 2017
1000-Seelen-Dorf Harthausen
will Feststadel für 800 Leute
bauen
ECHTE DORFGEMEINSCHAFT: DIE HARTHAUSER 2014 BEI IHRER 1200-JAHR-FEIER. FOTO: BAUMGART/ARCHIV
Eigenleistung plus Zuschuss von der Gemeinde
Grasbrunn – Die acht Vereine im Grasbrunner Ortsteil Harthausen wollen einen eigenen Veranstaltungsstadel haben. Ursprünglich sollte es nur eine einfache Holzhütte sein, in der die
Vereine ihre Gerätschaften unterbringen können. Im Laufe der
Zeit stiegen die Ansprüche und auch Kosten, mittlerweile hätten
sie gerne einen Feststadel für 800 Personen. Das Dorf hat rund
960 Einwohner; rechnet man den Weiler Möschenfeld dazu, sind
es 1050. Wenn die Gemeinde den Stadl bauen würde, rechnet
man mit Kosten von 485 000 Euro. „Also bauen wir selber, das
kostet die Gemeinde nur noch 285 000 Euro“, sagt Günter Okon,
Sprecher der Harthauser Vereine.
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Acht Vereine arbeiten in Harthausen zur Wahrung von Tradition,
Pflege der Geselligkeit und Vereinskultur zusammen: Burschenverein, Dorftheater, Feuerwehr, Stopselclub, Heimatkreis,
Schützenverein, Stockschützen sowie Krieger- und Soldatenkameradschaft. Der Dachverein hatte alle Mitglieder zur Teilnahme
an der entscheidenden Gemeinderatssitzung aufgefordert. Über
70 kamen und machten Stimmung für ihren Feststadel, in den
auch die historische Kegelbahn aus Möschenfeld eingebaut werden soll.
Bereits 2014 hatte die CSU einen Antrag gestellt, einen Vereinsstadel in Harthausen zu errichten. „Es gab mehrere Treffen,
dann haben wir ein gemeinsames Konzept dem Landratsamt
vorgelegt, da wir den Flächennutzungsplan ändern und einen
Bebauungsplan erstellen müssen“, sagt Bürgermeister Klaus
Korneder (SPD). Das Landratsamt lehnte einen reinen Lagerstadel an der gewünschten Fläche zwischen FeuerwehrÜbungsfläche und dem Bolzplatz an der Wolfersberger Straße ab,
der müsse in den Innenbereich. „Wenn die aber genau dorthin
wollen, ist das Außenbereich. Das geht dann nur als Feststadel
mit der Begründung, dass man Konflikte mit der Wohnbebauung
durch Krach vermeiden wolle. Doch dann benötigen wir unter
anderem barrierefreien Zugang, Brandschutz und große Toilettenanlagen. Die Kosten bewegen sich dann fast bei einer halben
Million Euro – ob wir das genehmigt bekommen vom Landratsamt, bezweifle ich“, meint der Bürgermeister.
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Erster Vorschlag der Vereine war dann, dass sie selbst 100 000
Euro beisteuern. „Mittlerweile sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die Gemeinde uns den Grund günstig überlässt und
wir bauen selber. Denn wir müssen keine langen Ausschreibungen berücksichtigen. Die Kosten belaufen sich dann noch auf
etwa 285 000 Euro, die die Gemeinde bezahlen müsste. Das haben wir von einem unabhängigen Architekten durchrechnen lassen“, sagt Günter Okon. Am liebsten hätte er dafür sofort die
Zustimmung des Gemeinderats gehabt, auch die Gemeinderatsmitglieder aus Harthausen wollten das. Bürgermeister Korneder
bremste. „Bevor wir 15 000 Euro für neue Baupläne ausgeben,
will ich das Ok des Landratsamtes, dass wir das machen dürfen.
Zudem hat Gemeinderat Hannes Bußjäger schon 2014 angekündigt, dass er bei einem positiven Bescheid sofort einen Antrag
auf einen Stadl für die Grasbrunner Vereine stellen werde – das
sollten wir im Hinterkopf behalten!“ Das Ziel der Harthauser
Ortsvereine: Am 1. Mai 2018 muss der Stadl stehen; da stellen sie
den Maibaum auf. Bert Brosch
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