24.02.2017 Kinderbetreuung - Eltern müssen mehr zahalen

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SEITE 36 | FREITAG 24. FEBRUAR 2017
Kinderbetreuung: Eltern müssen
mehr zahlen
Im September steigen in den Einrichtungen die Gebühren für die
Verpflegung um bis zu 15 Prozent
von Bert Brosch
Grasbrunn – Die Gebühren für die Verpflegung in Grasbrunner
Kinderbetreuungseinrichtungen steigen: Von 1. September an
wird jedes Mittagessen in Krippe, Kindergarten und Hort einheitlich vier Euro kosten. Hintergrund: Im vergangenen Jahr legte die Gemeinde bei jeder Mahlzeit 1,48 Euro drauf. Bei 37 418 Essen insgesamt waren das über 55 000 Euro Defizit.
Für Kindergarten- und Hortkinder bedeutet das eine Erhöhung
um 50 Cent, die Krippenkinder müssen je Mahlzeit einen Euro
mehr bezahlen. Zudem steigen die Gebühren für alle Einrichtungen um fünf Prozent, für die Mittagsbetreuung ab September um
15 Prozent.
Jedes Jahr prüft die Verwaltung im September die Gebühren für
die Benutzung der Kindertages-Einrichtungen. „Die Kosten steigen kontinuierlich, wir müssen daher die Elternbeiträge anheben. Die Mittagessen kosten im Durchschnitt 4,91 Euro, wir wollen daher eine Anhebung auf einheitlich vier Euro“, sagte Bürgermeister Klaus Korneder (SPD). Zudem werde die Geschwisterermäßigung für das zweite Kind von 25 auf 20 Prozent und für
das dritte Kind von 50 auf 40 Prozent sinken. Konkret bedeutet
dies für Eltern, deren Kinder noch nicht schulpflichtig und bis zu
fünf Stunden in einer kommunalen Einrichtung sind, eine Erhöhung von 110 Euro auf 116 Euro im Monat. Schulkinder, die täglich bis zu fünf Stunden da sind, bezahlen künftig 140 Euro anstelle von 132 Euro.
http://webviewer.merkur.de/muenchnermerkur/13934/
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„Im Kinderhaus Harthausen und in der Grasbrunner ,Kinderwelt’
wird frisch gekocht, hier müsste ein Essen zwischen 4,91 Euro
und 5,28 Euro kosten. Im Kindergarten ,Honigblume’ erhöhte
der Caterer die Kosten je Mahlzeit auf 3,50 Euro. Wir schlagen
daher einen Betrag je Mahlzeit von vier Euro vor, auch in
der ,Honigblume’ und in der Krippe, dort erhalten die Kinder zusätzlich zum Mittagessen mehrere Imbisse“, sagte Nicole Zeh.
Sie ist in der Gemeinde zuständig für die kommunalen Kindertageseinrichtungen.
Gemeinderätin Julia Blanck (SPD) fand die Erhöhung auf vier
Euro zu viel, „dafür kann ich in jeder Betriebskantine essen. Außerdem essen die kleinen Hort-Würmchen nie so viel wie die
Kindergartenkinder.“ Fraktionskollege Dieter Schuster sagte,
dass die Gemeinde trotz der Erhöhung nach wie vor zuzahle. „Ich
finde, jedes Essen sollte kostendeckend verkauft werden.“ Davon riet Korneder dringend ab. „Wir erhöhen lieber jedes Jahr
ein bisschen, als jetzt um so einen großen Betrag, dann tut es
keinem sehr weh.“
Bei der Mittagsbetreuung blieben laut Zeh die Einnahmen aus
Gebühren und staatlichen Zuschüssen nahezu gleich. „Die Differenz zwischen den Kosten für Personal, Gebäude, Spielzeug, Bastelmaterial, Essen und Verbrauchskosten übernimmt die Gemeinde.“ Daher schlug Zeh Erhöhungen zwischen 13 und 20 Prozent vor, je nach Buchungsdauer. Blanck konnte nicht nachvollziehen, warum die Kinder, die am kürzesten da sind, die größte
Erhöhung haben sollten.
Dies sahen die Mitglieder des Hauptausschusses ebenso, daher
wurde eine generelle Erhöhung um 15 Prozent beschlossen. Kinder, die drei Tage in der Woche bis 14 Uhr in die Mittagsbetreuung gehen, zahlen ab September 58 Euro anstatt 50 Euro. Wer
fünf Tage in der Woche kommt und bis 15.30 Uhr bleibt, zahlt
künftig 92 Euro statt 80 Euro.
http://webviewer.merkur.de/muenchnermerkur/13934/
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