Der Pfaffenhofener Ausgabe 2 / KW 9 FREITAG, 3. MÄRZ 2017 Preis: gratis! Projekte der Zukunft Herz für Toys und Deko Im Interview: Wirtschaftsbeirat Bernd Huber und die Frage „Was erwartet uns?“ Christine und Eckhard Melyarki mit Mona Sille sind professionelle Partner beim Feiern und Dekorieren Seite 5 Seite 7 BIER UND COMIC Ein letzter Blick auf die Zeichenausstellung in den Räumlichkeiten des Rathauses Seite 3 PRO EUROPA UNA „Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft!“ – Hellmuth Inderwies über Humboldts Erkenntnis als Maxime Seite 4 FASZINATION Ein Vortrag über Archivalien und ihre Pflege Seite 6 FREE YOUR MIND Die großformatigen Gesichter der Künstlerin Tatjana Lee Seite 8 … denn der Hund kann nicht lesen von Lorenz Trapp Wer – wie ich – ein Faible hat für ergreifende Liebesgeschichten vor den dramatischen Hintergründen eines Krieges und gleichzeitig fasziniert ist von den Komplikationen, die sich beim Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen zwischen Mann und Frau ergeben, wird beim Lesen der Überschrift sofort stutzen. Wer kann nicht lesen? Richtig: Der Wind! Der Wind kann nicht lesen, und allen, die diesen wunderbaren Roman gelesen haben, hat sich diese Feststellung unauslöschbar im Gedächtnis festgesetzt. Nun wissen wir aber, die den grauen Zellen mit wissenschaftlicher Präzision auf die Beine helfen, dass das Eine das Andere nicht ausschließt. Es ist also durchaus möglich, dass ein Hund seine Schlappohren in den Wind hält und beide nicht lesen können. Wobei ich mir beim Hund sicher bin; dem Wind allerdings traue ich zu, dass er zumindest Gedanken le- sen kann. Er plaudert sie nur nicht bedenkenlos aus. Der Titel des Romans geht übrigens auf ein japanisches Gedicht zurück, das wohl die Sinnlosigkeit thematisiert, die allen mahnenden, insbesondere den geschriebenen Worten innewohnt: „Wenn auch die Worte geschrieben sind:/ ‚Nicht pflückt die Blüten! Sind lebend Wesen!‘ /Die Zeichen vermögen nichts wider den Wind./ Denn der Wind kann nicht lesen.“ Der Handlung des Romans spielt in Fernost, wo dem Hund, im Gegensatz zur Himmelsmacht Wind, keine besondere Liebe entgegengebracht wird, und deshalb besteht Grund zur Annahme, dass man dem Hund dort nicht mal die Fähigkeit des NichtLesen-Könnens zutraut. Ein Hund kann gar nichts; er geht nur im Weg um. In kulturell hochentwickelten Zivilisationen wie Bayern ist der Hund nicht nur des Jägers, sondern überhaupt des Menschen bester Freund. Doch nicht mal einem allerbesten Freund würden wir erlauben, seine menschlichen Geschäfte in unserem Wohnzimmer zu erledigen. Für bestimmte Tätigkeiten hat sich der Mensch bestimmte Örtlichkeiten eingerichtet; das ist gut so und nennt sich funktionales Leben. Üblicherweise kann der gesunde Menschenverstand in einer Küche nicht wohnen, in einem Wohnzimmer nicht schlafen und in einem Schlafzimmer nicht kochen. Außer mit Gewalt. Einem Hund ist das egal. Er würde in einer Küche auch … Da in einer Küche nur gekocht wird, muss der Hund raus. Wenigstens zwischendurch, um sein Geschäft zu erledigen. Ich habe schon oft gehört, dass ein Hund raus muss, weil er Bewegung braucht, und ich bin auch überzeugt, dass dasselbe für den Zweibeiner gilt, der sich als sein Herrchen ausgibt, doch ich habe ebenso den Verdacht, dass dem Hund damit ein Ausgleich geboten wird für die Verweigerung eines speziellen Örtchens, das sein Herrchen vor und/ oder nach dem Ausgang mit Bewegung wie selbstverständlich aufzusuchen pflegt. So überschön sind nun die Plätze und Wege in unserer kleinen Stadt vor der anstehenden Gartenschau auch wieder nicht, doch von geführten Hunden werden sie gerne genommen. Wer die Häufigkeit der Haufen, die die Vierbeiner wie in sich zusammengesunkene braune Slalomstangen für sportliche Radfahrer platzieren, als Indiz nimmt für die Beliebtheit, könnte zu dem Schluss kommen, dass die Stadtverwaltung in ihren Anstrengungen, den Tourismus am Ort auszuweiten, gut beraten wäre, Hunde (die natürlich mit Herrchen kommen) als eventuelle neue Zielgruppe ins Auge zu fassen. So weit wird es, der Vernunft sei Dank, nicht kommen. Denn wir sind jetzt bereits überlastet, an unsere Kapazitätsgrenze gestoßen. Mehr muss wirklich nicht sein, und weniger wäre schon besser; nichts wäre am Besten. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Verwaltung nun Schilder aufgestellt, die, zwar nicht in Form eines japanischen Gedichts, aber ebenso eindringlich, fordern: „Nimm ein Sackerl für das Kackerl“ – und sogar gratis das Sackerl für des vierbeinigen Lieblingstiers Kackerl griffbereit offerieren. Wir werden die Entwicklung wohlwollend beobachten, wiewohl wir kein großes Vertrauen in eine umfassende Besserung der Verhältnisse setzen. Eher tendieren wir zu asiatischen Weisheiten: „Wenn auch die Worte geschrieben sind: Die Zeichen vermögen nichts wider den Hund, denn der Hund kann nicht lesen“. Wir wissen dies natürlich auch ohne asiatische Weisheit, das ist ein alter Hut. Beunruhigender ist, dass die Haufen nicht weniger werden, und das legt den Verdacht nahe, dass der, den der Hund an der Leine hat, des Lesens genauso wenig kundig ist wie der Hund. STADTKULTUR Seite 2 | Der Pfaffenhofener die Ergebnisse der Bürgerbefragung zum Neubau des Hallenbads sind eindeutig: Die Mehrheit wünscht sich ein kleines Familienbad mit Familienbecken, Ganzjahres-Außenbecken, Ruhe- und Aufenthaltsbereichen und einer klassischen Gastronomie. Diese Wünsche sind durchaus realistisch und im Kern sicher machbar. Fast 4000 Pfaffenhofener aller Altersstufen haben sich an der Bürgerbefragung beteiligt. Herzlichen Dank dafür! Diese große Resonanz zeigt, wie wichtig der Bevölkerung das Thema ist. Immerhin ist ein neues Hallenbad ja schon seit 30 Jahren ein Herzenswunsch vieler Pfaffenhofener. Umso schöner, dass wir dieses Anliegen nun endlich realisieren können. Obwohl – so ganz von heute auf morgen geht das nun auch wieder nicht, aber noch im Jahr 2020 sollten wir die ersten Bahnen im neuen Hallenbad schwimmen können. Bis dahin müssen wir nun viel Hirnschmalz einsetzen, damit wir das Hallenbad bestmöglich ausstatten und dennoch preisgünstig realisieren können. Zunächst werden wir alle Nutzergruppen mit in die Planung einbeziehen – nach der Bürgerbefragung und der Einbeziehung der Schulen bedeutet das jetzt auch ein Treffen mit den Schulen, Vereinen, Reha-Gruppen usw., deren unterschiedliche Anforderungen an das neue Hallenbad wir nach Möglichkeit mit berücksichtigen wollen. Zudem werden wir uns weiter mit dem Landkreis Pfaffenhofen kurzschließen, der sich ja an den Kosten des Hallenbades beteiligt. Wir hoffen ganz stark, dass diese Beteiligung über den rein schulischen Bedarf hinausgehen wird, denn ein attraktives Familienbad wird sicherlich nicht nur von den Bürgern der Kreisstadt gern genutzt. Bevor also der Stadtrat letztlich über die Ausstattung des Hallenbades entscheidet, heißt es, die Wünsche und Bedürfnisse aller Nutzer bestmöglich unter einen Hut zu bringen und trotzdem die Kostengrenze von 15 Millionen Euro nicht zu überschreiten. Auch wenn wir uns keinen besonderen Luxus leisten, müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass das Hallenbad eine große Belastung für den Stadthaushalt darstellt – da ist zum einen die millionenschwere Investition und zum zweiten dauerhaft ein mittlerer sechsstelliger Betrag an jährlichen Betriebskosten. Dieses Geld sollte uns das neue Hallenbad aber unbedingt wert sein. Immerhin kommt es den Schulen und Vereinen ebenso zugute wie den Familien, kleinen und großen Badegästen. So bedeutet es einen weiteren Pluspunkt für die aktive Freizeitgestaltung und die Lebensqualität unserer Stadt. Freuen wir uns also drauf! Herzlich Ihr Thomas Herker, Bürgermeister Hochsaison für Faschingsmuffel Bunte Frühjahrsankündigungen lassen närrische Zeit verblassen von Claudia Erdenreich „Noch hundert Tage bis zur Gartenschau“ lautete kürzlich eine fröhliche Ankündigung, bunt-blühend illustriert vom Rathausbalkon. Der Bürgermeister wässerte die Pflänzchen dazu, als wäre er der Zeremonienmeister höchstpersönlich. Es gibt schlimmere Ämter! Das Wetter strahlte dabei, als wäre fast schon Mai, und ließ Sehnsüchte aufkommen nach Freibad, Zitroneneis und Biergärten. Greifbar nah wähnte man Steckerleis und Steckerlfisch, Hundstage und Wasserrutsche. Fast riechen konnte man es. Na gut, nur fast, die dicken Winterjacken, die Schals und Mützen, Handschuhe und Taschentücher musste man sich gnädig wegdenken. Aber dann hätte es fast geklappt mit der kleinen Zeitreise! Dabei gelten „hundert Tage“ in heutiger Epoche eher als Drohung denn als Verheißung. In hundert schnöden Tagen lässt sich so viel Unfug anstellen, so viel weltverändernde Unsicherheit, da bleiben manche lieber im Winterschlaf, würden die Zeit gar, falls möglich, zurückdrehen. Aber bis zur Gartenschau kann nicht mehr viel passieren, wir brauchen nur noch zusehen und dann ganz intensiv anschauen: die Blüten, die Pflanzen, die Gäste. Tausend Veranstaltungen können wir besuchen, uns treiben und sogar führen lassen, über die Gartenschau, wenn wir wollen. Das Farbkonzept wird erstrahlen und alles in den Schatten stellen, und wir können stolz sein und ganz harmlos, optimistisch und gebildet den Farbrausch feiern. Bis dahin kommt eigentlich nur noch der Fasching dazwischen, in den von Roland Scheerer Man hat mich gefragt, ob ich nicht ein paar Deutschstunden geben würde im Flüchtlingsheim. Allerdings seien wenig Vorkenntnisse vorhanden. Natürlich bin ich dabei. Morgen? Meinetwegen gern. Man tut, was man kann. Ein einschlägiges Lehrwerk ist gerade nicht zur Hand. Doch nach einigem Grübeln, wie ich den Einstieg schaffen könnte, fällt mir eine Methode ein. Ich habe sie irgendwo mal im Fremdsprachunterricht gesehen: lebensnah, auf einfachem Niveau, mit einfachen Mitteln. Der schlichte und geniale Plan, in einem Supermarkt ein paar Prospekte mit den wöchentlichen Angeboten zu besorgen. Darüber sollte man doch leicht ins Gespräch kommen können: Lebensmittel, die man mag oder nicht mag. Etwas, das hier gegessen wird und dort nicht oder umgekehrt. Dabei auf die Bilder zeigen. Dabei spielerisch die Zahlen einführen: Wie viel kostet? Die Bilder beschreiben. Die Zitrone ist gelb. Authentisches Material sticht jedes Lehrbuch. Aber wird die bunte Konsumwelt, die sich da auftut, die jungen Männer nicht entmutigen, die sich doch wenig davon leisten können? Quatsch, sage ich mir. Wer in Deutschland leben will, muss gerade damit umzugehen lernen. Zwanzig Minuten vor Unterrichtsbeginn hole ich zwanzig Prospekte bei der Filiale eines bekannten Discounters. Zwölf Minuten vor Unterrichtsbeginn sitze ich vor dem Flüchtlingsheim im Wagen und blätterte in den Angeboten. Ein unverfängliches Thema wird sich wohl finden – ich muss ja nicht gerade in der Fleischabteilung beginnen und die jungen Menschen mit der Abbildung von Nussschinken verstören. Allein die drei S! Aber vielleicht hier – „Start frei zur jecken Narrenzeit“? knapp hundert Tagen. Und der ist harmlos, in Pfaffenhofen zumindest. Alles entwickelt sich prächtig in dieser blühenden Kleinstadt, Gewerbe und Gebäude, Kunst und Kultur sowieso – zum Schwärmen! Nur der Fasching, der hatte irgendwie nie Foto: Stadt Pfaffenhofen Liebe Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener, Freitag, 3. März 2017 Daran ließe sich auch thematisch anknüpfen: Feste und Bräuche in verschiedenen Kulturkreisen. Andererseits – es muss nicht sein. Wer weiß, wie die Teilnehmer auf den Anblick der Schnapsflaschen reagieren. Und die Models haben auf jedem Bild Sektgläser in der Hand. Vielleicht hier: Perfekte Balance, Vibrationsboard, Sportuhr mit Fingertouch. Aber das ist wieder zu speziell. Außerdem soll ich ja eine Deutsch- und keine Englischstunde halten. Der Smoothie Maker Premium scheidet also auch aus. Schneidebrett, Isolierkanne? Herrje, alles zusammengesetzte Wörter. Damit brauchte ich sie nicht zu entmutigen, die gerade das ABC gelernt haben. Was ich bräuchte, wäre einfach: Ente, Pudding, Topf. Stattdessen gibt’s Knuspertaschen Care und Treats Huhn. „Katzensnack-Probierpack. Hundereinigung Dirty Dog Shammy 79. Weltmeisterbrötchen. Und Teebaumölcreme – was ist das: ein Tee, ein Baum, ein Öl oder eine Creme? Makashi-Messer. Titan-Plasma-Bratpfanne. Drehstapelbox. Puddingdessert gestrudelt. Weichweizengrieß. Weichkäseminitorte. Es ist schwierig. Lifestyle-Drehstuhl. Origamipapier. Pflanzenmix in Trendkeramik. Kosmetiktasche by emoji (Aha?). Jersey-Spannbetttuch. 7-Zonen-Kaltschaummatratze mit FlextubesKern. Entlastungskissen. Es ist geradezu hoffnungslos. Sitzpouf, Schokowürfel, PerkalWendebettwäsche. Textilerfrischer, Venus-Blue-Klingen. Freilandkräu- seine rechte Chance zwischen all den Angeboten. Früher, so hört man, da war er noch da. Legendär soll er manchmal sogar gewesen sein, sogar spektakulär, auf jeden Fall immer bis in den Morgen. Damals als noch echte Bälle gefeiert wurden und es sogar noch einen Saal dafür gab. Aber schon daran mangelt es heute ganz kräftig, da will keine Laune mehr aufkommen. Ob in mittelferner Zukunft eine Multifunktions-Mehrzweck-Aula da Abhilfe schafft, darf arg bezeifelt werden. Fünfhundert Leute sollen reinpassen, aber wohl kaum zur Polonaise antreten. Vielleicht werden sie einfach keine Freunde mehr, vielleicht passen sie nicht zusammen, Pfaffenhofen und der Fasching. Es wird wohl wieder bei einem müden, recht kurzen Abklatsch am Faschingsdienstag bleiben, ein wenig zu laut, ein wenig zu trunken, um zu gelten. Dann kann man diese kleine Lästigkeit auch abhaken und direkt auf die Zielgerade zur Gartenschau einbiegen. Die wird auf jeden Fall auch farbenprächtig, ganz ohne Kostüme und Luftschlangen, niemand muss sich verkleiden, das erledigen die Pflanzen für uns. Und am Ende wird ein ganzer Park für die Stadt bleiben, Naherholung, Grün, direkt im Zentrum, dafür lohnt es sich, „hundert Tage“ wieder ganz gelassen zu sehen. ter. Nähgarnset. Homewear-Sweatkleid. Raumduft-Nachfüllpack. Dampfbügelstation. Und mir wird bewusst, dass da neben dem Deutsch, mit dem man sich so tagein, tagaus unterhält, noch ein zweites Deutsch existiert. Mit dem ersten kaum verbunden. Wie eine abgeschlossene Parallelwelt. Das Deutsch der Lebensmittelmärkte. Wahrscheinlich gibt es kein anderes Feld, auf dem mit solcher Kreativität allwöchentlich der Wortschatz ausgebaut wird. Ein kosmischer Nebel, in dem ein Ozean aus neuen Sternen zündet. Nichts davon steht im Duden. Und bei manchem fragt man sich: Ist das überhaupt noch Deutsch? In fünf Minuten werde ich vor den Afghanen stehen. Als ihr neuer Lehrer mit leeren Händen, völlig unvorbereitet. Meine tolle Idee kann ich in der Pfeife rauchen. Die Prospekte stopfe ich in den Müllbehälter. Hoffentlich holt sie niemand raus. Sie sind was für Doktoranden der Sprachwissenschaft. Menschen mit geringerer Qualifikation sollten ihnen nicht ausgesetzt werden. Wie soll jemand, der nicht wenigstens einen Bätscheler in Indogermanistik hat, diesen hochanspruchsvollen Texten gewachsen sein? Woher sollte jemand, der nie ein Hauptseminar in vergleichender linguistischer Morphologie besucht hat, überhaupt das Instrumentarium besitzen, sich diesen vielschichtigen Kunstgebilden zu nähern? Veggie-Sojamix. Immunkur. Olivenvariation. Meerwassernasenspray. Langzeitvitamin. Dann aber: Moser Roth, die Premium-Schokolade „zum fairen Preis“ (bei der ich immer „Möser-Roth“ lese wegen der zwei Punkte unter dem M). Da wird also darauf spekuliert, dass man nicht genau liest und den Eindruck bekommt, eine „fair gehandelte“ Schokolade zu kaufen. Wo doch eine billige Schokolade das Gegenteil einer fair gehandelten Schokolade ist. Und da ist sie also wieder: die gute, alte Verarsche. Letztlich können all die lustigen Wortneuschöpfungen nicht darüber hinwegtäuschen, dass man für einen Deppen gehalten wird. Und als Depp behandelt wird. DIE SEITE 3 Freitag, 3. März 2017 Bier und Comic Zeichenausstellung im Rathaus von Claudia Erdenreich A lle „Freunde des Gerstensaftes“ begrüßte Bürgermeister Thomas Herker fröhlich zur Ausstellungseröffnung „Bier. Alles über den Durst“ im Foyer des Rathauses. Die Comic-Ausstellung vom Münchner Verein „Comicaze“ widmet sich dem beliebten Getränk auf unkonventionelle, freche und vielfältige Weise. Auf rund 10.000 Jahre Kulturgeschichte kann Bier zurückblicken, schon die Sumerer brauten so manches zusammen. Früher wurde so ziemlich alles ins Bier hineingemischt, was berauscht, Bilsenkraut soll darunter gewesen sein, auch Tollkirsche. Angeblich waren die Kelten Biertrinker, die Römer dagegen bevorzugten Wein. Selbst Aristoteles widmete sich dem menschlichen Rausch und stellte wissenschaftlich fundiert fest: Biertrinker fallen nach hinten oder vorne um, Weintrinker dagegen in alle Richtungen. Bierernst im internationalen Zusammenhang Was auch immer man aus dieser Erkenntnis macht – richtig ernst bleiben kann dabei sowieso niemand, und so veröffentlichte „Comicaze“ 2016 ein ganzes Buch zum Thema. 500 Jahre Reinheitsgebot gaben den Anlass, um auf 180 Seiten Bier darzustellen. 45 Künstler zeichneten, was ihnen zum Thema einfiel, internationale Künstler aus USA und Großbritannien ebenso wie Freizeitzeichner. Herausgekommen ist alles zum Thema Bier im Wandel der Zeit. Klamauk und Mangas, Böses und Herziges finden sich im Buch. Die Ausstellung zeigt große Teile des Buches, wer möchte, taucht tief in die ganz unter- Bürgermeister Thomas Herker schiedlichen Zeichnungen ein, lacht herzlich, wird betroffen und erfährt einige bislang nicht gekannte Zusammenhänge. Der vor zwanzig Jahren gegründete Verein wollte Comics vor allem aus der Schundecke holen, in der sie sich befanden. Bis dahin waren Comics wenig anerkannt, Bildungsbürger rümpften die Nase. Mit „Kostenlosheften“, die der Verein unter anderem in Kneipen verteilte, sollte das Leseverhalten der Gesellschaft verändert werden. 34 Hefte wurden seither veröffentlicht, Zeichentalenten ein Forum geboten. Vorstand Christoph Schöne und seine Frau waren zur Eröffnung anwesend und führten persönlich durch die Ausstellung. Die war in München im Bier- und Oktoberfestmuseum zu sehen, bevor sie nun nach Pfaffenhofen kam. Bürgermeister Thomas Herker erinnert an die lange Hopfentradition in der Hallertau. Auch in Pfaffenhofen gab es einmal 13 Brauereien, manche Namen und Gebäude rund um den Hauptplatz erinnern noch daran. Natürlich darf es bei einer Vernissage zum Thema Bier nicht nur um Theorie gehen – eine Bierverkostung gehörte selbstverständlich dazu. Müllerbräu sorgte mit fünf verschiedenen Biersorten für die passende Umrahmung. Ein Helles und ein naturtrübes Bier sowie drei neue Craftbiere standen zur Probe bereit und holten manche Diskussion ins Hier und Jetzt zurück. Die Ausstellung ist bis zum 4. März im Foyer und im ersten Stock zu den Öffnungszeiten des Bürgerbüros zu sehen, der Eintritt ist frei. Zeichner und Vereinsvorstand Christoph Schöne mit Frau Der Pfaffenhofener | Seite 3 KULTUR Seite 4 | Der Pfaffenhofener V ereinssitz und Schwerpunkt der Aktivitäten von Pro Europa Una e. V. wurden zwar seit geraumer Zeit in die Landeshauptstadt München verlagert, Pfaffenhofen als Geburtsstätte des „Kulturkomitees für europäische Integration“ ist deswegen jedoch nicht in Vergessenheit geraten. Die Jahreshauptversammlung 2017 fand nicht ohne Grund in der Gaststätte Pfaffelbräu statt, wo in der Vergangenheit zahlreiche Aktivitäten auf den Weg gebracht worden waren. Aktivitäten, die sich vorweg zum Ziel Dass bei der Jahreshauptversammlung eine signifikante Dominanz der teilweise von weither angereisten italienischen Mitglieder gegenüber dem zumeist ortsansässigen deutschen Kontingent zu registrieren war, überraschte ein wenig. Diesem Verhältnis entsprach auch bei der anstehenden Wahl die zukünftige Zusammensetzung der Vorstandschaft: An der Spitze steht für weitere drei Jahre Andrea Masciavé, Stellvertreter ist Luigi Favarin, Schatzmeister Stefano Zenorini und als einziger Deutscher versieht Franz Hofauer wie bisher das Amt des im Sprachen- und Dolmetscher Institut (SDI) der Vorsitzende von Pro Europa Una Leitbild und Ziele des Vereins vor Augen führte und der ehemalige Pfaffenhofener Kulturreferent Hellmuth Inderwies unter dem Thema „Gemeinsame ethische Werte als Fundament Europas“ den Festvortrag übernahm. Der „Münchener Mandolinenzirkel“ gestaltete hierzu einen unterhaltsamen und zugleich anspruchsvollen Rahmen mit einer bunten Folge musikalischer Weisen aus vielen europäischen Ländern, um deren Vereinigung symbolhaft zu demonstrieren. Am Tag darauf er- Freitag, 3. März 2017 bracht. In diesem Rahmen will man sich um Spenden für den Wiederaufbau der Basilika von Norcia, die bei dem schweren Erdbeben am 30. Oktober 2016 gänzlich zerstört wurde, bemühen. Im September wird wiederum das traditionelle „Hopfen- und Weintraubenfest“ gefeiert, u. U. soll auch das Lutherjahr in das Gesamtprogramm einbezogen werden und für die Weihnachtszeit ist eine Ausstellung von Krippen aus ganz Europa geplant. Dies ist der Weg, auf dem man die zentralen Ziele des Vereins zu verwirklichen sucht: „Wir müssen unsere gemeinsame europäische „Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft!“ W. v. Humboldts Erkenntnis ist Maxime für Pro Europa Una e. V. von Hellmuth Inderwies setzten, engere Kontakte zwischen den klassischen Hopfen- und Weinländern Bayern und Italien zu knüpfen. Auch dem neuen und wieder im Amt bestätigten Vereinsvorsitzenden Andrea Masciavé, Nachfolger des Gründungsvaters Antonio Cigna, ist es ein Anliegen, an die Ursprünge der Vereinigung zu erinnern, zumal in der kulturhistorischen Perspektive ein wesentlicher Teil ihres Selbstverständnisses zum Ausdruck kommt. Schriftführers. Die Stelle von Siegfried Friedenberger als Kassenprüfer, der in seinem Bericht die äußerst korrekte und zudem außerordentlich erfolgreiche Haushaltsführung des Vereins hervorhob, fiel an Riccardo Fontana. Im Mittelpunkt der Rechenschaftsberichte standen freilich die Aktivitäten des letzten Jahres, so eine zweitägige Großveranstaltung als Beitrag zur Integration Europas in München, bei der beim Auftakt folgte im Liebfrauendom im Rahmen eines feierlichen Gottesdiensts, den Dompfarrer Hans-Georg Platschek zelebrierte, die Segnung von Hopfen und Weintrauben. Im Anschluss daran klang ein fröhliches Fest, an dem viele Menschen verschiedenster Nationalität teilnahmen, mit Auftritten des italienischen Tenors Guiseppe Del Duca aus Neapel und Tanzdarbietungen der Folkloregruppe des slowenischen Kulturvereins Lipa auf dem Frauenplatz aus. Die für 2017 geplanten Aktivitäten entsprechen dem Leitbild von Pro Europa Una: Bereits im April ist die Teilnahme und Mitwirkung bei einem von der italienischen Gemeinschaft „Suore del Bell’Amore“ organisierten internationalen Familientreffen in München geplant. Im Juni / Juli soll im Kloster Seeon ein Symposion zur „Benediktinischen Fackel“ stattfinden. Sie gilt als Symbol für Einheit und Frieden auf dem europäischen Kontinent, wird jedes Jahr im Wechsel in einer europäischen Großstadt während eines Gottesdienstes feierlich entzündet und hernach zum Grab des hl. Benedikt, des Vaters des Abendlands, in Montecassino ge- Kultur, die Kunst, die Traditionen und Bräuche, die christlichen Wurzeln, die Familie bewahren und pflegen wie eine wertvolle Pflanze.“ Nur so kann, wie es einst Antonio Cigna zum Ausdruck brachte, „ein gemeinsames Europa von unten her entstehen und wachsen.“ Sonst werde der alte Kontinent eines Tages überrollt – von der „Fast-Food-Unkultur“ und von einer Gesellschaft, die alles entsorgt, was keinen schnellen Profit abwirft. Nur auf dem Fundament der in seiner Geschichte oft sehr hart erkämpften Werte wird der alte Kontinent eine gemeinsame, tragfähige und lebenswerte Zukunft nachhaltig gestalten können. Wilhelm von Humboldts Überzeugung, dass nur der Zukunft hat, der die Vergangenheit kennt, ist unverkennbar auch die Maxime von Pro Europa Una. Der bedeutende Gelehrte, Reformer des preußischen Staats und des gesamten deutschen Bildungswesens zu Beginn des 19. Jahrhunderts, gehört zu jenen großen Persönlichkeiten der Kulturgeschichte, die mit ihrem Wirken die Zukunft am nachhaltigsten beeinflusst haben. Nach ihm gewährleistet allein eine ganzheitliche Ausbildung auf dem Fundament der Erkenntnisse der Vergangenheit die geistige Eigenständigkeit des Menschen und ist Voraussetzung dafür, dass er imstande ist, sich mit den grundlegenden existenziellen Fragen wie Gerechtigkeit, Frieden, Beziehung zu Natur und Umwelt usw. auseinanderzusetzen. Auf dem tragenden Fundament kulturgeschichtlicher Errungenschaften baute er seine umfassenden Reformen auf, die bis zum heutigen Tag nicht nur im deutschen Erziehungs- und Bildungssystem nachwirken, aber in der Gegenwart, die vielfach nur den vordergründigen Begriff „Veränderung“ kennt, mehr und mehr in Vergessenheit geraten. Es ist schon merkwürdig, wenn ein nicht unbekannter Künstler wie Horst Hoheisel beim Wettbewerb zur Errichtung eines Denkmals für die deutsche Einheit das Brandenburger Tor in Berlin in einer Schredderanlage in Schotter verwandeln wollte, der dann als Belag auf 30 Kilometern Autobahn den Menschen bei der Fahrt an die deutsche Wiedervereinigung erinnern sollte. Dafür müsse ein seiner Ansicht nach wertlos gewordenes geschichtliches Symbol zerstört werden, um menschliches Bewusstsein aufzubauen. Ob das der richtige Weg ist? Europa hat vor noch nicht allzu langer Zeit genug „Zerstörung“ erlebt. Da werden fundamentale Werke der Literatur aus fachwissenschaftlichen Bibliotheken entsorgt, weil sie drei Jahre nicht mehr ausgeliehen wurden und man deshalb die Gefahr fürchtet, zukünftig ein Archiv oder Museum verwalten zu müssen. Man sollte gewiss nicht alles aufbewahren. Aber eine Bibliothek ist nicht nur die Vermittlerin zeitgenössischen Schrifttums, sondern in sehr viel höherem Maße eine Vermittlerin kulturgeschichtlichen geistigen Erbes. In der Vergangenheit war es das Ziel von Kulturrevolutionen, dieses Erbe gänzlich auszulöschen, um Platz für ein neues Bewusstsein zu schaffen. Sie sind durchweg gescheitert. In der Gegenwart scheint dem alten Kontinent Europa eher aufgrund seines materialistisch ausgerichteten opportunistischen Veränderungsdrangs die Wertschätzung seiner geschichtlichen Errungenschaften verloren zu gehen. Werte einer demokratischen Gesellschaftsordnung Diesem Trend versucht Pro Europa Una durch seine stark an der kulturgeschichtlichen Vergangenheit orientierten Aktivitäten entgegenzuwirken und jene Werte in Erinnerung zu rufen und sie am Leben zu erhalten, wie sie auf das klassische Athen, auf Rom und das Christentum zurückzuführen sind. Es sind die Werte einer demokratischen Gesellschaftsordnung, rechtsstaatlicher Verwaltung und des sozialen Miteinanders, die ein Zeitalter der Aufklärung zwar befördert, aber nicht erst erfunden hat. Wenn eine europäische Integration gelingen soll, dann wohl nur auf diesem Weg! Ein einheitlicher Markt mit gemeinsamer Währung, der Aufbau politischer Institutionen und eine Unzahl von Verordnungen sind bei weitem zu wenig, wie der Brexit, der EU-Austritt des Vereinigten Königreichs, sehr deutlich zum Ausdruck bringt. STADTKULTUR Freitag, 3. März 2017 Der Pfaffenhofener | Seite 5 Wirtschaftsbeirat Bernd Huber und die Frage „Was erwartet uns?“ Bernd Huber war ein Jahrzehnt lang Kopf und Macher des Wirtschaftsbeirates im Landkreis Pfaffenhofen und legte die Grundlagen der heutigen Wirtschaftsförderung. Mit 73 Jahren verabschiedet er sich langsam aus dem aktiven unternehmerischen Prozess, wird aber dem Gremium weiterhin als Ehrenvorsitzender zur Verfügung stehen. Harald Regler hat sich mit ihm über die Region, das Projekt Fachoberschule und die Herausforderungen der Zukunft unterhalten. Herr Huber, den Vorsitz des Wirtschaftsbeirates geben sie nun bald auf. Wie weit werden sie da noch im Gremium involviert sein? Bernd Huber: Es ist ja schon bekannt, dass ich Ehrenvorsitzender werden soll. Das ist auch eine große Ehre für mich! Ganz zurückziehen käme für mich nicht in Frage, denn da gibt es schon noch einige punktuelle Aufgaben, die ich gerne begleiten möchte, z. B. weiterhin einen engen Kontakt zur lokalen Politik zu pflegen. Besonders wichtig ist mir auch die berufliche Bildung. Ich war damals sehr intensiv an der Gründung der neuen Fachoberschule beteiligt. Deren weiteren Weg zu verfolgen ist mir natürlich auch künftig wichtig. Für die neue FOS steht nun die Implementierung zweier neuer Zweige an. Was erwartet die potenziellen Schüler da? Es werden zwei neue Zweige zur Probeeinschreibung im März angeboten, zum einen Agrar-, Bio- und Umwelttechnologie, zum anderen Sozialwesen. Ich wünsche mir sehr, dass diese beiden Zweige Erfolg haben, auch wenn die Messlatte durch das Kultusministerium da sehr hoch liegt. Jeweils 50 Schüler sind erforderlich. Weihenstephaner Hochschule besuchen die Berufsschule ebenso. Insofern ist der neue Zweig nicht nur für den Landkreis von immenser Bedeutung, sondern eben auch für die gesamte Region 10. Und wenn die Ausbildung erst einmal angelaufen ist, werden auch die notwendigen Praktikumsplätze da sein. men. Zu Beginn war das auch der Fall. Es kamen sehr lernwillige und fleißige Menschen zu uns, die wir auf den Weg zu einer Ausbildung gebracht haben. Und obwohl es damals noch keine Rechts- und Planungssicherheit gab, dass diese Flüchtlinge ihre Ausbildung auch abschließen können, ist es uns gelungen, in Zusammenarbeit mit der Berufsschule im Landkreis 22 Auszubildende in Arbeit zu bringen. Gemessen an der Zahl der Geflüchteten im Landkreis ist 22 natürlich sehr wenig. den Jobmarkt zu integrieren? Absolut. Aber wir geben nicht auf und bleiben weiterhin dahinter. Aber dass die Flüchtlinge den Fachkräftemangel beheben, davon können wir momentan nicht ausgehen. Die Region 10 wird immer wieder erwähnt. Wie wichtig ist es als Vorsitzender des Wirtschaftsbeirates, auch mal über den Tellerrand zu schauen? Sehr wichtig, auch wenn die Aktivitäten des Wirtschaftsbeirates dem Landkreis dienen. Wir sind aber in den anderen Landkreisen bekannt ternehmer davon überzeugen, sich nicht nur auf die Automobilindustrie, sondern auf einen breiten Branchenmix zu konzentrieren, um keine Monostruktur zu bekommen. Sie erwähnten vorhin das Wort „Digitalisierung“. Diese gehört wahrscheinlich zu den großen Herausforderungen unserer Zeit. Wo sehen sie noch Handlungsbedarf? Die Zukunftsaufgabe für uns ist das Projekt „PAF 2030“. Hier wollen wir in einer offenen Runde, dazu gehören Kreistag, Bürgermeister und Wirtschaftsbeirat, eine Studie erarbeiten, Wie reagieren die Unternehmen in der Region auf die Ausweitung der FOS? Alle Unternehmen, auch wenn sie nicht der Landwirtschaft angehören, sehen diese Entwicklung sehr positiv, weil die Institution FOS damit eben breiter aufgestellt ist. Langfristig gesehen steigt somit die Zukunftsberechtigung. Warum genau wird es dann schwierig? Agrar-, Bio- und Umwelttechnologie ist ein interessanter Zweig – und zwar für die gesamte Region. Die Berufsschule Pfaffenhofen ist ein Kompetenzzentrum auf diesem Sektor. Aber im Sozialwesen, da sind wir vom Wettbewerb umringt. München, Ingolstadt, Freising, usw. bieten auch alle eine Ausbildung im Sozialwesen an. Trotzdem ist es für uns von entscheidender Bedeutung, dass wir hier möglichst breit aufgestellt sind. Wenn man die FOS grundsätzlich betrachtet, dann ist sie im Vergleich zu Gymnasium und Realschule mit dem halbjährigen Betriebspraktikum viel praktischer aufgestellt. Welche Bedeutung hat die FOS hinsichtlich des Fachkräftemangels? Ich bin ein großer Verfechter der beruflichen Bildung. Natürlich bin ich der Meinung, dass jeder, der das Potenzial hat, auf das Gymnasium gehen sollte. Aber mit der FOS und der BOS können wir in eine Richtung gehen, wo das Pragmatische im Vordergrund steht. Ich bin überzeugt davon, dass die berufliche Bildung durch die Errichtung der FOS in 2012 einen gewaltigen Schritt nach vorne genommen hat. An dieser Stelle darf ich auch dem Lehrkörper eine große Anerkennung aussprechen Jeder Lehrer ist hier enorm darum bemüht, dass alle Schüler das Lernziel erreichen. Unabhängig davon bleibt der Fachkräftemangel nach wie vor ein riesiges Problem. Gibt es dann auch eine Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Weihenstephan? Gerade für junge Menschen, die irgendwann den elterlichen Agrar-Betrieb übernehmen und Agrarwissenschaften studieren wollen, ist dieser Zweig ja ein logischer Zwischenschritt. Selbstverständlich. Die Studierenden von der „Hochschule Dual“ der Lassen Sie uns in diesem Zusammenhang noch auf einen anderen Themenkomplex eingehen: die Flüchtlingskrise. Wie wichtig ist es, dass sich Wirtschaft und Politik hier auf Augenhöhe begegnen? Von entscheidender Bedeutung. Wir waren anfangs sehr euphorisch, das Thema Fachkräftemangel mit den Geflüchteten in den Griff zu bekom- Ja, aber andere Landkreise in der Region 10 sehen da noch viel schlechter aus. Noch dazu kam, dass sich einiges geändert hat. Viele der Menschen, die anschließend zu uns gekommen sind, waren überwiegend Analphabeten. Glücklicherweise hat sich die Situation dahingehend wieder gebessert. Aber wie das Wort Fachkräftemangel schon impliziert, müssen die Menschen hier qualifiziert ausgebildet werden. In Zeiten der Digitalisierung brauchen wir zwar immer noch den Menschen, aber eben auch hochqualifizierte Leute. Bleibt es dahingehend eine große Herausforderung, die Menschen in und befinden uns im ständigen Dialog mit einem aktuellen Gedankenund Informationsaustausch. Wie steht man in dem Zusammenhang innerhalb des Wirtschaftsbeirates zur 3. Startbahn? München wäre hier ein Drehkreuz der internationalen Wirtschaft. Die Mehrzahl der Wirtschaftsbeiräte ist für die dritte Bahn. Warum ist dann der Widerstand innerhalb der Bevölkerung so groß? Viele Leute sehen die Notwendigkeit des Ganzen nicht. Im Moment leben wir auf einer Insel der Glückseligen, der Region geht es herausragend gut. Aber wir müssen auch an die Zukunft denken. Man schaue sich nur die Firma Thimm im Gewerbegebiet Bruckbach an. Auch hier hatten die Menschen Vorbehalte, z. B. dass die Fabrik das Landschaftsbild verschandele. In Zukunft profitiert der gesamte Wirtschaftsraum davon, seien es Handelsbetriebe, Baufirmen und auch das Hotelgewerbe. Da braucht man einfach viel Aufklärungsarbeit. Unser Interesse ist es ja auch, dass der Landkreis nicht zugepflastert wird und sich die Projekte harmonisch ins Gesamtbild einfügen. Dieses interkommunale Projekt „Bruckbach“ wurde vom Wirtschaftsbeirat stetig begleitet. Wie federführend waren Sie da? Welche Bedeutung hat dieses Projekt? Es ist im Moment vergleichslos, es gibt sonst kein Gebiet in dieser Größenordnung in unserem Landkreis. Als langjähriger Unternehmenslenker in der Verpackungsindustrie hatte ich sehr gute Kontakte, so auch zur Firma Thimm. Durch meine Verbindung kam es zur Ansiedlung dieses Produktionsbetriebes. Daran sieht man auch, wie wichtig die Arbeit des Wirtschaftsbeirates ist. Wir sind Schnittstelle zwischen Politik und den Unternehmen. Durch unsere Bemühungen konnten wir viele Un- wie wir den Entwicklungen bis 2030 begegnen können. Da geht es um Dinge wie Strukturentwicklung, Unternehmensansiedlungen, Schutz der Natur, Landwirtschaft, demographische Entwicklung, Fachkräftemangel, Wohnraumbedarf, Infrastruktur, Flüchtlinge und vieles mehr. Alle diese Punkte stellen uns vor sehr große Herausforderungen, die wir nicht erst in fünf oder zehn Jahren in Angriff nehmen dürfen. Dann ist der Zug nämlich abgefahren. Das heißt im Klartext, man muss heute schon die Weichen für die Zukunft stellen? Ja, das wollen wir schon im nächsten halben Jahr auf den Weg bringen. Der Wirtschaftsbeirat kann hier auch nur eine Konzeption erstellen. Für eine professionelle Studie braucht es Experten einer Unternehmensberatung, und das wird auch Geld kosten. Mit anderen Worten: Stillstand wäre hier Rückschritt? Gewisse Weichen hat man in den letzten Monaten schon gestellt, z. B. mit der Beteiligung am digitalen Gründerzentrum in Ingolstadt. Das war eine sehr wichtige Entscheidung. Der Wirtschaftsbeirat hat hier viel beigetragen, auch bei der Aufklärung der Unternehmen. Dass sich alle Landkreise in der Region 10 dafür entschieden haben, mit Ingolstadt mitzuziehen, war eine sehr wichtige und gute Zusammenarbeit aller Kräfte und ist zukunftsweisend. Mit einem abschließenden Blick auf Vergangenheit und Zukunft: Wie waren die letzten 10 Jahre für sie? Sie sind sehr schnell vergangen. Auch wenn ich ehrenamtlich tätig war, so war es dennoch ein Fulltimejob. Ich sehe den Wirtschaftsbeirat wirklich als mein Kind. Dementsprechend werde ich natürlich auch in Zukunft mit Rat und Tat zur Seite stehen. STADTKULTUR Seite 6 | Der Pfaffenhofener Faszination Original Kulturtermine Kreativ Zu einem „open house“ laden die Künstler des Kreativquartiers „Alte Kämmerei“ am 4. 3. von 14 bis 20 Uhr ein. Jazz Aki Takasso spielt am 4. 3. ab 21 Uhr am Piano der Künstlerwerkstatt, ab 20 Uhr Vernissage Tita Heydecker und Edith Kronawitter. Großes Talent der Klassik Er gilt als einer der hoffnungsvollsten Nachwuchskünstler der ukrainischen Klassikszene. Auf kleiner Konzerttournee durch Bayern macht Pianist Alexander Leonov am Dienstag, 7. März 2017, auf Einladung des intaktMusikinstituts mit einem Wohltätigkeitskonzert zur Förderung junger Talente in der Ukraine auch Station im Festsaal des Rathauses. Auf dem Programm des Abends stehen Werke unter anderem von Bach, Scarlatti, Beethoven, Rachmaninow, Silvansky, Prokofjew und Corigliano. Das Konzert mit Alexander Leonov im Rathausfestsaal beginnt um 19 Uhr. Eintritt frei. Archivalien aus Pfaffenhofen und ihre Pflege von Claudia Erdenreich „Der größte Feind jeder Urkunde ist der Benutzer“, stellte Dr. Katrin Marth schmunzelnd klar. Die Mitarbeiterin des Bayerischen Hauptstaatsarchivs kam auf Einladung des Heimat- und Kulturkreises und der vhs zu einem kurzweiligen und sehr informativen Vortrag in den Rentamtssaal des Landratsamtes. Archivgut ist auf vielfältige Weise bedroht, Kleber, Feuchtigkeit, Risse und Knicke richten auf Dauer Schäden an, ebenso Säure, falsche Lagerung, Schimmel, Brand oder Feuchtigkeit. Mäuse und Insekten verspeisen gerne einmal Papier, in Holzdeckeln kann der Holzwurm nagen, Wachssiegel zerbröseln, wenn sie falsch behandelt oder gelagert werden, Naturkastatrophen und Kriege haben früher große Schäden angerichtet. Die Säkularisation hat zwar vieles zentralisiert, aber leider auch zerstört. „Der Zahn der Zeit nagt an allem.“ Wer sich die Arbeit der Archivrätin und Referentin für Archivtechnik trocken und langweilig vorstellt, hatte sich getäuscht und wusste spätestens nach diesem Vortrag: Spürsinn, Sorgfalt, Kriminaltechnik und Liebe zum Detail sind gefragt, wenn die „Bewahrer des Wissens“ an die Arbeit gehen. Wertvolle Urkunden, Chroniken, Karten und Pläne gehen durch ihre Hände. „Sie wissen gar nicht, was alles passieren kann“, so die Archivrätin. Dr. Katrin Marth stellte zunächst kurz die Aufgaben des Hauptstaatsarchives vor, eines der bedeutendsten Archive in Europa. Der etwas unscheinbare Bau in München hat es in sich, die Magazine reichen tief in die Erde und wachsen täglich an. Lesung Autor Tom Hillenbrand liest am 16. 3. um 20 Uhr im Theatersaal im Haus der Begegnung aus seinem neuen Roman „Gefährliche Empfehlungen“. Ausstellung „Bienenwachs und Nähmaschine“, eine Ausstellung von Christa Gallert-Zirzow und Stephanie Löw, wird ab 17. 3. im Haus der Begegnung gezeigt. Blues Oliver Mally und Hubert Hofherr spielen am 17. 3. ab 20 Uhr Blues für Gourmets auf der intakt-Musikbühne. Konzert Zum fünften und letzten Rathauskonzert der Saison spielt das Klavierduo Walachowski am 19. 3. ab 20 Uhr im Festsaal. IMPRESSUM Verlag/Herausgeber/Herstellung: KASTNER AG – das medienhaus, Schloßhof 2–6, 85283 Wolnzach, Telefon 08442/9253-0 V.i.S.d.P.: Kilian Well E-Mail: [email protected] Redaktion: Claudia Erdenreich, Kilian Well, Hellmuth Inderwies, Lorenz Trapp Layout: Monika Lang Anzeigen: Claudia Scheid Telefon: 0 84 42 / 92 53-7 04 Erscheinungsweise: monatlich Den Pfaffenhofener erhalten Sie in der Buchhandlung Osiander, der Buchhandlung Kilgus, bei Schreibwaren Daubmeier, Schreibwaren Prechter, Tabak Bergmeister, Tabak Breitner etc. Nächste Ausgabe voraussichtlich Freitag, 31. 03. 2017 Die Referentin zeigte in einem spannenden Vortrag anhand ausgewählter Beispiele die mühsame und hochmoderne Arbeit der Restaurierungswerkstatt. Neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stehen dabei 45 Millionen Archivstücken oder 250 Kilometern gegenüber. Archivrätin Marth hatte dabei, wenn möglich, Beispiele aus dem Pfaffenhofener Raum gewählt, etwa vom Kloster Scheyern oder aus Geisenfeld. Klosterliteralien aus Scheyern von 1595 Restaurierte Urkunde aus dem 16. Jahrhundert Zauber Pierre Breno verzaubert am 11. 3. ab 20 Uhr mit einem „Magischen Abend“ die Zuschauer im Festsaal des Rathauses. Dult Mit der Josephidult findet am 12. 3. auf dem Hauptplatz die erste Dult des Jahre statt, geöffnet zwischen 10 und 18 Uhr. Freitag, 3. März 2017 Ursula Beyer, HKK und Referentin Dr. Kartrin Marth oder 158 Einheiten Briefprotokolle aus Pfaffenhofen zeigte Katrin Marth in Abbildungen. Der Vortrag war detailliert und strukturiert und gerade deshalb faszinierend. Im Vordergrund steht immer die passive Konservierung, also die Prävention von Schäden durch optimale Lagerung. Die aktive Lagerung umfasst dabei die ganze klassische Restaurierungsarbeit. Dabei werden auch einmal externe Fachleute hinzugezogen, jedoch verlässt Archivgut nie das Hauptstaatsarchiv – nur ausnahmsweise zu Ausstellungen. Neben dem Benutzer, für den das Archivgut bereitgehalten wird, ist Papierzerfall durch Säure und Schimmel der schlimmste Feind. Papier zwischen circa 1850 und 1950 ist säurebehandelt und zerfällt langsam, wenn man nicht einschreitet und mühsam dagegenarbeitet. Schimmel muss in aufwändigen Arbeitsschritten entfernt werden, bei Schimmelbefall wird ein Archivstück sofort für den Benutzer gesperrt. Auch die oft prunkvollen Siegel an einer Urkunde, aus Wachs, Blei oder sogar Gold sind bedroht, ebenso die Malerei auf Urkunden. Jeder Arbeitsschritt wird dokumentiert, ist nachvollziehbar und bei Bedarf reversibel. Es wird stets nur so viel gemacht wie unbedingt nötig, die Mitarbeiter, allesamt gelernte Buchbinder, arbeiten mit viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Die Archivrätin kennt die „Faszination Original“ nur zu gut, Geruch, Haptik und Format lassen sich nicht digital abbilden. Dennoch wird Archivgut digitalisiert und wenn möglich so dem Benutzer zur Verfügung gestellt, das Original ist dann gar nicht oder nur noch im Ausnahmefall verfügbar. Am Ende können Katrin Marth und ihre Mitarbeiter nahezu alles retten, auch Brandschäden, abgesoffene Adelsarchive und von Mäusen angefressene Urkunden. Sie kämpfen gegen die Zeit und gegen die Menge, aber sie gewinnen. Katrin Marth, die für ihren Vortrag kein Honorar nahm, lud die Hörer und alle Interessierten zu einem Besuch im Hauptstaatsarchiv ein, bei einer Führung durch die Werkstätten und Magazine lässt sich die Arbeit noch besser erklären. Bedürfnis nach Struktur und Ordnung Künstlerische Einblicke in die Welt des Autismus von Claudia Erdenreich Der Arbeitskreis „Inklusion“ zeigte unter dem Titel „Der Autismus ist das Gefängnis des denkenden Menschen“ eine Gruppenausstellung in der Städtischen Galerie. Über zwanzig regionale Künstler und Künstlergruppen setzen sich dabei auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Thema „Autismus“ auseinander. Die dreiteilige Ausstellungsreihe „Inklusion und Kunst“ wird in Neuburg, Pfaffenhofen und Eichstätt gezeigt und durch die „Aktion Mensch“ gefördert. Das Wort „Autismus“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet Selbstbezogenheit. Heute wird damit eine tiefgreifende angeborene Entwicklungsstörung benannt, die in unterschiedlichen Ausprägungen auftritt. Eine veränderte Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitung im Gehirn beeinträchtigt bei Autisten besonders die Beziehungsund Kommunikationsfähigkeit. Den Titel der Ausstellung hat Laura Lange geprägt, eine junge autistische Frau, die sich über Lyrik und Prosa mitteilt. Auch sie war bei der Vernissage anwesend. Zur Ausstellungseröffnung kamen über 80 Gäste, selten war die Städtische Galerie zu einer Vernissage so gut besucht. Zu Beginn las Raphael Müller Prosa und Lyrik. Der im Rollstuhl sitzende junge Mann stellte dabei die Gedankenwelten eines Menschen mit Autismus dar – die Texte wurden dabei von seiner Mutter gelesen, da Raphael nicht sprechen kann. Eva Sindram vom Arbeitskreis „Inklusion“ und die Kunstpädagogin Anna-Maria Schirmer begrüßten die Gäste. Bei der Eröffnung wurde den Anwesenden auch klar, dass Inklusion, Autismus und Kunst gut zusammenpassen. Gerade Kunst darf man auch nicht verstehen, Kunst darf Fragen offen lassen und erlaubt damit eine direkte Annäherung an verschiedene Formen des Andersseins. Zu sehen waren abstrakte und wenige gegenständliche Bilder, gefertigt aus Öl oder Acryl, dazu Collagen und einige Skulpturen. Die ganze Bandbreite der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem komplexen Thema „Autismus“ wird sichtbar und beeindruckt. Am Kunstprojekt nahmen als Aussteller mit insgesamt 28 Exponaten teil: Günter Merkl, Caroline Jung, Stefan Egerer, Brigitte Bieber, Ulrike Blechschmidt, Florian Sturm, Alfred Kügler, Manfred Bergemeier, Daniela Koch, habl-kunst, Helene Charitour, Markus Döring, Natalie Ponsot, Kiki Mittelstaedt, Tita Heydecker, Dagmar Strumiensky, Richard Kienberger, Tatti und Bruni Auberer, Manfred Mensch Mayer, Wacka Singer und die ag hohe Warte sowie Laura L. Die Ausstellung war bis Mitte Februar in der Städtischen Galerie im Haus der Begegnung zu sehen. STADTKULTUR Freitag, 3. März 2017 Der Pfaffenhofener | Seite 7 Ein Herz für Toys und Deko Christine und Eckhard Melyarki mit Mona Sille sind professionelle Partner beim Feiern und Dekorieren – inklusive Feuerwerk und Ballonevents W er den großzügigen Laden in der P f a ff e n h o f e n e r Joseph-FraunhoferStraße 59 betritt, ist überwältigt von der Vielzahl der Partyartikel im Angebot. „Toys und Deko“ nennen Christine und Eckhard Melyarki ihr Geschäft, in dem jeder, der seine Party selbst dekorieren will, alles findet, was er – vom einzelnen Luftballon über Girlanden, Pappbecher und Teller bis hin zum Feuerwerk – für eine perfekte Party braucht. Oder suchen Sie ein besonderes Präsent? Dann schenken Sie Freude! Überraschen Sie Kollegen, Jubilare oder Kinder mit Geschenkboxen, gefüllten Luftballons oder kreativen und individuellen Geschenklösungen. Dabei legen Christine und Eckhard Melyarki besonderen Wert auf die Natur: Die Luftballons bestehen zu 100 Pro- zent aus Naturkautschuk, sind daher biologisch abbaubar und verrotten ähnlich schnell wie ein Eichenblatt. „Toys und Deko“ bietet vom einzelnen Luftballon in unterschiedlichen Farben und Motiven über professionelle Luftballon-Dekorationen, bedruckte Luftballons, Partydekorationen bis hin zu Folienballons alles, was das Herz des Schenkenden und natürlich des Beschenkten erfreut. Toys und Deko Joseph-Fraunhofer-Str. 59 85276 Pfaffenhofen Tel. 0 84 41 2 77 54 12 Öffnungszeiten: Di. / Mi. / Fr. 9.00 – 12.00 und 14.00 – 18.00 Uhr Do. 9.00 – 12.00 und 14.00 – 19.00 Uhr Sa. 9.00 – 12.00 Uhr www.toysunddeko.de Die beiden Geschäftsinhaber sind schon seit Jahren im Spielwarenbereich tätig, doch vor einigen Jahren kam der ultimative Kick auf der Spielwarenmesse: Sie erweiterten dann den Bereich Dekoration und anschließend auch den Bereich Party-Artikel und stehen so ihren Kun- farbenfrohe Ballons und Ballongeschenkverpackungen, die nach individuellem Kundenwunsch zusammengestellt werden und Akzente der Begeisterung setzen. Ob Hochzeiten, Betriebseröffnungen, Geburtstage oder Betriebsfeiern – vom kleinen Partyzelt bis zum großen Festsaal dekorieren die Profis von „Toys und Deko“ alles. Und falls eine ausgefallene Hüpfburg gewünscht und das Fest den richtigen Bumms bekommen!“ Und wenn Sie heute schon an Silvester denken: Das Feuerwerkssortiment für den Jahreswechsel 2017 steht bereit. Wer will, kann sich seine Batterien bereits jetzt reservieren und zu Silvester ganz entspannt abholen. Airwalker (aufblasbare Figuren wie Spiderman), Dekorationen, Partyartikel – und das alles mit tollen, teilweise individuell gestaltbaren Motiven. Falls Sie Ihre Ballons für Ihr Fest eigenhändig befüllen möchten, wenden Sie sich einfach an Christine und Eckhard Melyarki. Beim Team von „Toys und Deko“ bekommen Sie auch dafür eine maßgeschneiderte den bei Veranstaltungen mit langjähriger Erfahrung gerne bei. „Wir“, sagen Christine und Eckhard Melyarki, „sind zwar ein Fachhandel, aber keine Apotheke!“ Christine Melyarki ist zertifizierte Ballonartistin. „Die Prüfung“, lacht sie, „war gar nicht so einfach“, und mit dieser Leidenschaft kreiert sie nun mit ihrem Team (vier Vollzeitkräfte und ein Azubi) exklusive, wird, ist das, wie das Bereitstellen von Garnituren, Kühlschränken und Getränken, kein Problem. Eckhard Melyarki ist Spezialist für Großfeuerwerke – und selbstverständlich geprüfter Großfeuerwerker. Neben professionellem Großfeuerwerk (z. B. für Volksfeste) bietet „Toys und Deko“ eine bunte Auswahl an ganzjährigen Feuerwerks- und Knallerartikeln: „Damit die Stimmung Christine und Eckhard Melyarki von „Toys und Deko“ sind mit ihrem Team stets bestrebt, den Kunden durch Zuverlässigkeit und hohe Qualität zufriedenzustellen. Mit leidenschaftlicher Hingabe lassen sie die Events des Kunden zu faszinierenden und unvergesslichen Augenblicken werden. Und für jeden Anlass gibt es die passenden Produkte: Latexballons, Gummi- und Folienballons, Lösung. Von der 1-Liter-Einwegdose bis zur 50-Liter-Mehrwegflasche mit Ballongas (inklusive Füllventil) ist alles möglich! Wer also die schönsten Momente des Schenkens neu genießen möchte, sollte einfach mal unverbindlich vorbeischauen bei „Toys und Deko“: Christine und Eckhard Melyarki sowie ihr kompetentes Team beraten wirklich gerne! (lot) Seite 8 | Der Pfaffenhofener ANSICHTEN Freitag, 3. März 2017 Free your mind Gesichter von Tatjana Lee von Claudia Erdenreich G esichter. Großformatig, teils farbig, teils reduziert blicken sie dem Besucher in der Städtischen Galerie entgegen. Die Künstlerin Tatjana Lee stellt erstmals in Pfaffenhofen aus, insgesamt achtzehn Werke sind im Haus der Begegnung zu sehen. Fast die Hälfte der Bilder trägt den Titel „Identity“. „Aus verschiedenen Gründen liegt mein Fokus auf dem Thema Identität“, schreibt die Pfaffenhofener Künstlerin auf ihrer Homepage. Mit einer koreanischen Mutter und einem deutschen Vater ist die Suche nach Identität zwischen zwei Kulturen allgegenwärtig. Tiefe Einblicke ins Innere des Menschen Tatjana Lee käm erst spät zur Kunst, sie studierte zunächst Humanmedizin, wurde dann Webdesignerin und fand so ihren Weg zur Kunst. Kunst als Beruf, nicht als Hobby, das ist der dreifachen Mutter wichtig. Sie arbeitet in ihrem Münchner Atelier, besuchte zahlreiche Kurse an Kunstakademien, lernt weiterhin von anderen Künstlern. Seit fast zehn Jahren widmet sie sich ganz der Kunst, allein und in einer Künstlergruppe. Sie hat bereits im Rathaus Ilmmünster ausgestellt, in Neuhausen, dem Münchner Stadtteil, in dem sich auch ihr Atelier befindet, in Ismaning und Lauingen. Die Künstlerin malt mit Ölkreide auf Papier, die großformatigen Werke sind mit Acryl auf Leinwand gemalt. Teils lösen sich die Gesichter auf, zerspringen, leiten in die Weite. Manche Gesichter sind nur noch zu erahnen, einige wirken nach innen gekehrt, Künstlerin Tatjana Lee andere richten einen intensiven, bunten Blick auf den Besucher. Manche wirken fragmentiert, andere fast entmenschlicht, wie fremde Wesen von einem anderen Stern. Tatjana Lee will damit bewusst den Betrachter herausfordern, die Gesichter lassen ganz bewusst breiten Raum für eigene Interpretation und eigene Emotionen. Die Eröffnungsrede zur Vernisssage hielt Anna Maria Schirmer, eine befreundete ehemalige Kunstlehrerin. Die Bilder der Künstlerin können allesamt erworben werden, Preise auf Anfrage. Sie sind bis Mitte März in der Städtischen Galerie zu sehen. Free your mind Städtische Galerie Haus der Begegnung bis 12. März 2017
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