März 2017 DER RING Zeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel 1 Die Arbeit der Ältesten verdient Ehre Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren und sollst dich fürchten vor deinem Gott; ich bin der HERR. Foto: Elbracht 3. Mose 19,32; Monatsspruch März Heinz-Jürgen Uffmann. Bei der Vorbereitung dieses Textes finde ich einen interessanten Hinweis von Prof. Dr. Ralf Dziewas. In diesem Monatsspruch für den März geht es um zwei verschiedene Gruppen von Menschen. Es geht um die Menschen mit den grauen Haaren, die reich an Lebensjahren sind, und um die Alten im Sinne von Ältesten, also die Menschen mit einer Leitungsverantwortung. Der Vers fordert uns alle zu Respekt und Anerkennung für beide Gruppen auf. Das ist auch bitter notwendig, denn ich nehme hier oft einen Mangel an Respekt wahr: Menschen über 50 haben es schwerer auf dem Arbeitsmarkt. Alte gelten als Belastung. »Rentnerschwemme« war mal zu Recht das Unwort des Jahres. Titelbild: »Neue Wege …« heißt eine Ausstellung, die Künstler mit und ohne Behinderungen zum 150-jährigen Bethel-Jubiläum gestaltet haben. Mitte Februar wurde die Ausstellung im NRW-Landtag eröffnet. Gezeigt wird auch das Bild »Vögel in der Natur« von Susanne Hadamitzky. Mehr dazu ab Seite 8. Foto: Kreutner 2 Wie schnell wird über Leitungen geschimpft? Wie schnell sind Vorurteile über Politiker und Politikerinnen erzählt? Sie würden nur an sich selbst und den eigenen Verdienst denken. Die Arbeit dieser Menschen wird oft nicht nur ungenügend gewürdigt. Sie wird schlecht gemacht. Dabei ist es nicht selbstverständlich, dass vieles in diesem Land auch funktioniert. Unsere Demokratie und unser Gemeinwesen leben davon, dass Menschen Verantwortung übernehmen – in Vereinen und Initiativen, in der Politik, aber auch in Unternehmen. Das soll nicht bedeuten, dass die Arbeit der Menschen, die nicht in Leitungsverantwortung stehen, unwichtig ist. Das heißt nicht, dass alles richtig ist und war, was Alte und Leitungen gemacht haben und machen. Dies bedeutet nicht, dass junge Menschen nicht eigene Ideen ausprobieren und neue Wege suchen sollten. Kritische Beglei- tung kann auch eine Form von Respekt und Anerkennung sein; besonders wenn sie sich an der Ehrfurcht vor Gott, seiner Menschenfreundlichkeit und seinen Regeln für das Zusammenleben orientiert. Der Monatsspruch erinnert mich daran, dass die Arbeit der Ältesten eine ehrenvolle Aufgabe ist, die deshalb auch Ehre verdient. Der Text macht Mut, Verantwortung zu übernehmen. Er erinnert mich daran, Respekt zu zeigen für die Lebensleistung von Älteren. Er erinnert mich daran, aufzustehen für Alte und Schwache – nicht nur in der Straßenbahn. Wenn wir Glück haben und alt werden dürfen, werden wir alle ein graues Haupt oder, anders gesagt, graue Haare bekommen. – Diakon Heinz-Jürgen Uffmann – ( Dozent bei Bildung& Beratung Bethel ) DER RING. Monatszeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. 57. Jahrgang. Herausgeber: Pastor Ulrich Pohl, Vorsitzender des Vorstandes, in Zusammenarbeit mit der Gesamtmitarbeitendenvertretung der Stiftung Bethel. Redaktion: Jens U. Garlichs ( verantwortlich ), Petra Wilkening. Satz und Gestaltung: Andrea Chyla. Sekretariat: Bruni Außendorf/Christina Heitkämper. Anschrift: Quellenhofweg 25, 33617 Bielefeld, Telefon: 0521 144-3512, Telefax 0521 144 - 2274. E-Mail: [email protected]. Druck: Gieseking Print- und Verlagsservices GmbH, 33617 Bielefeld. Nachdruck ist mit Genehmigung der Redaktion gestattet. © bei v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel. DER RING ist Mitglied im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik ( GEP ). Interessierte können die Zeitschrift kostenlos abonnieren. Spendenkonto: IBAN: DE48 4805 0161 0000 0040 77, BIC: SPBIDE3BXXX. Bethel im Internet: www.bethel.de Redaktionsschluss für den April-RING: 13. März 2017 i Inhalt Kurz gesagt 97 Prozent Bethel 5 Das Ev. Krankenhaus Bielefeld arbeitet künftig unter dem neuen Namen »Evangelisches Klinikum Bethel«. Lob für Pionierarbeit 6 Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hielt die Festrede beim Jahresempfang des Ev. Klinikums Bethel. Eiskrem und Schweine Blick ins Innerste 14 Dr. Rainer-Uwe Burdinski, langjähriger stellvertretender Chefarzt der Klinik für Psy chiatrie und Psychotherapie Bethel, wurde in den Ruhestand verabschiedet. Gut begleitet am Ende 16 8 Die Betheler Kunstausstellung »Neue Wege« wird zurzeit im NRW-Landtag gezeigt. Für Mitarbeitende und Bewohner fand ein zwei jähriges Hospiz-Projekt im Haus Emmaus statt. Die sichere Station 18 »Leuchtturmklinik«10 Für das neue Kinderzentrum in Bielefeld-Bethel wurde jetzt der Architektenwettbewerb mit der Prämierung des besten Entwurfs abgeschlossen. Bethel in … 12 Die »A1« der Betheler Akutpsychiatrie in Bielefeld setzt auf die Vorbeugung von Konflikten und wendet darum das Safewards-Konzept an. Mit der jüngsten Entscheidung der arbeitsrechtlichen Schiedskommission Rheinland-WestfalenLippe ist jetzt klar: Die Anwendung des AVR in fast allen Bereichen der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel ist rechtmäßig. Hier können also die Arbeitsvertragsrichtlinien der Diakonie Deutschland (AVR DD) dauerhaft angewandt werden. Einzige Ausnahme bildet die Stifung Sarepta. In Sarepta kommt dauerhaft der Bundesangestelltentarif Kirchliche Fassung (BAT-KF) zum Einsatz. Mit diesem Spruch der Schiedskommission vom 30. Januar ist jetzt nach längerer Unsicherheit Rechtssicherheit für die Entgeltregelungen in Bethel eingekehrt. Die Entscheidung geht auf einen Antrag der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel zurück; dem Antrag entsprechend sollte der AVR wie für die anderen Bereiche Bethels (unter anderem Stiftung Nazareth und Ev. Klinikum Bethel) auch für die Stiftungen Bethel und Sarepta gelten. Dem wurde für die Stiftung Bethel entsprochen, aber nicht für die Stiftung Sarepta. RING-Magazin23 Für die Mitarbeitenden in weiten Bereichen Bethels ändert sich somit nichts, der AVR wird wie bisher weiter angewandt. Für die Mitarbeitenden in der Stiftung Sarepta, die bereits Arbeitsverträge abgeschlossen haben, ändert sich ebenfalls nichts. Die Verträge behalten ihre Gültigkeit. Für Arbeitsverträge, die in diesem Bereich neu abgeschlossen werden, wird nun allein der BAT-KF als Basis angewandt. Mitarbeiter/-innen29 – JUG – Ausflug ins Sennebad 20 Mittwochs nehmen Menschen aus Einrichtungen in Bielefeld-Eckardtsheim an einem Schwimmprojekt teil. Neues aus der GMAV 22 Die Gesamtmitarbeitendenvertretung der Stiftung Bethel informiert. … Bad Neuenahr. Dort werden in einem ökumenischen Hospiz sterbende Menschen begleitet. AVR ist die Leitwährung Namen 31 3 Aus Bethel – Für Bethel Bethel in chrismon spezial 150 Jahre Jeden Monat sind spannende Geschichten darüber zu lesen, wie gewöhnliche Menschen außergewöhnliche Situationen meistern. Es gibt bewegende Reportagen und gut recherchierte Informationen. Wo? Im evangelischen Monatsmagazin chrismon. Das Magazin, das von der Evangelischen Kirche in Deutschland herausgegeben wird, regt an, nach- und mitzudenken und miteinander ins Gespräch zu kommen. Lesen Sie von Johannes: Was ist Alltag, wohin geht es in den Urlaub, wenn die Diagnose Trisomie 18 das Leben von Geburt an begleitet? Lesen Sie, was Hazim im Krankenhaus Mara macht und wie er sich seine Zukunft vorstellt, warum Elias eine Narbe unter seiner blonden Mähne hat und warum Fynn verkabelt auf einen epileptischen Anfall wartet. Christine Urspruch und Bjarne Mädel, be- kannt aus dem Tatort bzw. als Tatortreiniger, kamen für diese chrismon-Ausgabe ins Gespräch über kleine Menschen, große Klappe und das Thema Glück. Aber mehr verrate ich nun nicht. Nur noch so viel: Das chrismon-Heft wird zwischen dem 8. März und 10. April den großen Zeitungen Welt, FAZ, Süddeutsche, Zeit und Handelsblatt sowie vielen Regional blättern beiliegen. Und es ist auch über den Dankort zu bekommen (medienverleih@ bethel.de). 4 Professor Bo Im Leben sin ernes besseres Vierte als am Tatort d andere Dinge wichti l? und Bjarne , sagen ChrisTine Urs g pruch Mädel Seite 14–17 Ein Heft übe r kranke Kin und Ärzte zwischen Hig der, junge Mütter, bun htech und te Familien Herzblut cBethel-U1 Titel [Print_ Red].indd Jim Rakete Sagen Sie jetzt nichts Falsches! Titelfoto: Jetzt erscheint ein chrismon spezial-Heft, das im Schwerpunkt Bethel gewidmet ist. Diese Ausgabe liegt mir besonders am Herzen. Warum? Sie gibt Einblick in die Arbeit unseres diakonischen Unternehmens; der 150. Geburtstag hat dafür den Ausschlag gegeben. Das Heft stellt vor, was ein konservativer Revolutionär mit seinem unermüdlichen Streben, für Menschen da zu sein, nachhaltig initiieren und bewegen konnte. Es regt an, sich in das Leben und Erleben von Menschen hineinzulesen und -zudenken, die wegen Krankheit, einer Behinderung oder auch wegen schwieriger Lebensum stände auf Unterstützung angewiesen sind. spezial Das evang elische Ma gazin on.de www.chrism 1 16.02.17 16:22 Mein neues Lieblingslied heißt übrigens »Taschen voll Gold«. Seit der Eröffnung der Jim-Rakete-Fotoausstellung »Wir sind viele«, wo die Band »Oder so« ehemaliger Mamre-Patmos-Schüler ihren ersten Auftritt hinlegte, begleitet er mich und erinnert daran: Ob ich »Taschen voll Gold« habe, ist nicht abhängig davon, wie klug, wie groß, wie schnell oder erfolgreich ich bin. In Bethel kann man ganz unterschiedliche Menschen mit »Taschen voll Gold« treffen. Und wenn man einfach auf sie zugeht, dann zeigen sie »ihr Gold«. Mit Worten oder mit Gesten, mit Bildern oder mit besonderen Augen blicken. Manchmal unbeschreiblich. Ein bisschen von dem »Gold« findet sich in der chrismon-Ausgabe. Schauen Sie doch mal ‘rein! Ihr Pastor Ulrich Pohl Zugehörigkeit zu Bethel wird deutlicher Evangelisches Klinikum Bethel am Start Seit Monatsbeginn heißt das EvKB jetzt Evangelisches Klinikum Bethel. Es ist aus dem Ev. Krankenhaus Bielefeld hervorgegangen; das Kürzel EvKB passt aber weiterhin und bleibt somit erhalten. Zum Jahresbeginn hatten die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel vom Ev. Johanneswerk in Bielefeld weitere Gesellschafteranteile übernommen. Niederrhein Therapiezentrum in Duisburg, einer forensischen Klinik, zusammen. EvKB-Geschäftsführer Dr. Rainer Norden freut sich über die Umfirmierung und betont: »Mit der Namensänderung wird die Zugehörigkeit zu Bethel für unsere Patientinnen und Patienten noch deutlicher als bisher.« Bereits in den zurückliegenden Jahren sei diese Namensänderung hin zu Bethel immer einmal wieder erwogen worden. Eine dreiprozentige Beteiligung des Johanneswerkes bleibt bestehen. Bereits vor Weihnachten hatten die Vorstände von Bethel und vom Johanneswerk diese Veränderung in ihrer Zusammenarbeit beschlossen. Damit gehört das Krankenhaus jetzt zu 97 Prozent zu Bethel. Deutschland. Pastor Ulrich Pohl bleibt auch künftig Vorsitzender des Aufsichtsrates des EvKB. Seine Stellvertretung in diesem Gremium wird weiterhin Dr. Ingo Habenicht vom Johanneswerk wahrnehmen. Die beiden diakonischen Träger arbeiten darüber hinaus zum Beispiel auch im Die Übertragung der zusätzlichen Gesellschafteranteile und die folgende Umbenennung des Krankenhauses sind für Bethels Vorstandsvorsitzenden Pastor Ulrich Pohl ein konsequenter Schritt: »Die medizinische Versorgung kranker Menschen hat in Bethel seit fast genau 150 Jahren Tradition. Wir führen insgesamt 2.500 Betten in fünf Krankenhäusern in Bielefeld, Berlin und Brandenburg und wollen diese Position weiter ausbauen.« Das Evangelische Klinikum Bethel ist heute die größte evangelische Klinik in Pastor Dr. Ingo Habenicht (v. l.), Dr. Rainer Norden und Pastor Ulrich Pohl. Fotos: Haase – Jens U. Garlichs – 5 Jahresempfang im Ev. Klinikum Bethel Fotos: Haase Gesundheitsminister Gröhe lobt Pionierarbeit Bundesminister Hermann Gröhe hielt die Festrede. »Wir müssen das Gesundheitswesen, dem die Menschen ver trauen, schrittweise modernisieren. Die Krankenhäuser in Bethel leisten bei dieser Entwicklung Pionierarbeit.« Als Festredner beim Jahresempfang des Ev. Klinikums Bethel (EvKB) ließ Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe keinen Zweifel daran, wie eng in Bethel Geschichte und Zukunft im Gesundheitswesen verknüpft sind – ein spannender Diskussionsstoff für Mitarbeitende und Partner aus Politik, Kirche und Gesundheitswesen, die in den historischen Festsaal im Assapheum gekommen waren. Rund 250 Gäste nahmen im 150. Jubiläumsjahr von Bethel am Krankenhaus-Jahresempfang teil. Auch wenn sein Terminkalender im Stundenrhythmus getaktet ist, gestand Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: »Ich bin super gerne gekommen. Ich hatte das ja vor einiger Zeit versprochen und wollte natürlich als Rheinländer den Westfalen die Gewissheit geben, dass wir Wort halten.« In seinem Festvortrag verknüpfte Hermann Gröhe, der in seiner Heimatstadt Neuss selbst sieben Jahre lang Vorstand einer diakonischen 1867– 2017 6 Einrichtung war, die Geschichte Bethels mit der Weiterentwicklung des aktuellen Gesundheitswesens. »Christen sind nur dann glaubwürdig, wenn sie helfen. Und das passiert in Bethel. Niemand wird ausgeschlossen. Gerade hier im Krankenhaus wird die Herausforderung einer älter werdenden Gesellschaft angepackt. Hier wird Pionierarbeit durch Programme wie Help geleistet, mit denen man sich auf ältere Patienten einstellt und sie 1893 Bethel und die anderen Anstalten in Deutschland erhalten erstmals staatliche Pflegegelder. 1894 Sarepta baut das Isolierkrankenhaus »Rotes Kreuz«. 1894 Zum ersten Mal wird die FreundeskreisZeitschrift »Bote von Bethel« herausgegeben – sie erscheint bis heute vierteljährlich. zusätzlich unterstützt.« Bethel reagiere damit auf gesellschaftliche Veränderungen, die in der deutschen Krankenhauslandschaft berücksichtigt werden müssten, so der Bundesminister. »Die Menschen vertrauen dem Gesundheitswesen. Um das nicht zu erschüttern, können wir eine Gesundheitsreform nur schrittweise umsetzen.« Ein Eckpfeiler dieser Reform seien Verknüpfungen von ortsnahen Versorgern mit Spezialeinrichtungen. »Wir brauchen ein kluges Netz. Wenn sich ein kleines Krankenhaus im ländlichen Raum mit einem größeren Zentrum vernetzt, ist das kein Widerspruch.« Interdisziplinäre Arbeit, verständliche Sprache in der Medizin, Modernisierung der Pflege sowie professionelle Beratung, wie sie im EvKB unter anderem durch Krankenhaus-Ethiker seit Jahren geleistet wird, sind weitere Stichworte, die die Zukunft im Krankenhauswesen bestimmen werden. »Wenn wir die Krankenhäuser in ihrem Auftrag beschwören, wird es nicht anders gehen, als dass wir mehr Geld in die Hand nehmen, um genügend Frauen und Männer für die Arbeit zu gewinnen, die die Zuwendung gewährleisten, auf die Patientinnen und Patienten, gerade auch ältere Patientinnen und Patienten angewiesen sind.« Schlussendlich, so Bundesminister Hermann Gröhe, seien im Krankenhaus der Zukunft 1897 Das Kaiserpaar besucht Bethel, 30.000 Menschen kommen in die Ortschaft. 1896 Sarepta eröffnet das chirurgische Krankenhaus »Gibeon«. Gesundheitsminister Gröhe … Im Gottesdienst begrüßten Pastorin Dr. Nicole Frommann (3. v. l.) Im Assapheum: (v. l.) Dr. Rainer Norden, Hermann Gröhe, Pastor und Dr. Rainer Norden (r.) die neuen leitenden Mitarbeitenden. Ulrich Pohl, Bethels Verwaltungsratsvorsitzende Dr. Ingeborg von Die Predigt hielt Pastor Dr. Ingo Habenicht (2. v. l.). Schubert und Dr. Matthias Ernst, kaufmännischer Direktor im EvKB. die dort arbeitenden Menschen entscheidend. So sieht das auch Bethels Vorstandsvorsitzender Pastor Ulrich Pohl, der in seinem Grußwort kurz und knapp formulierte: »Ich könnte gerade im Jubiläumsjahr jede Menge sagen – aber auf den Punkt gebracht: Ich danke allen Mitarbeitenden für die großartigen Leistungen.« Auch Dr. Rainer Norden dankte den Mitarbeitenden für ihr Engagement. Der Geschäftsführer des EvKB blickt zufrieden auf das vergangene Jahr zurück: »Man schenkt uns Vertrauen. Wir haben im vergangenen Jahr mehr Patienten behandelt als jeweils in den vergangenen sieben Jahren. Dieses Vertrauen verpflichtet uns zur Weiterentwicklung«, so Dr. Norden, der die Gelegenheit nutzte und vor den zahlreichen Gästen verkündete: »Heute haben wir den Bescheid der Bezirksregierung Detmold bekommen, dass das EvKB eine Kinder- und Jugendpsychiatrie bewilligt bekommen hat.« Dafür gab es begeisterten Applaus. Dr. Norden machte in seiner Begrüßung weiterhin deutlich, dass die finanzielle Ausstattung des Krankenhauses vor allem durch Spenden und Nachlässe Freiräume eröffne. »Wir kümmern uns auch um die, die wir nicht heilen können, die aber genauso zu uns gehören.« Der diakonische Ansatz verdeutliche die Nähe zwischen Krankenhaus und Bethel. Im Jubiläumsjahr von Bethel wird diese Nähe durch die Namensänderung in Ev. Klinikum Bethel besonders deutlich. »Der neue Name zeichnet die enge Verbundenheit zu Bethel, dem Haus Gottes, schärfer«, formulierte Pastor Dr. Ingo Habenicht in seiner Predigt beim Gottesdienst in der Zionskirche, der dem Jahresempfang direkt vorausging. Im 1899 Gründung der Arbeiterkolonie Freistatt bei Diepholz; dazu gehört ein Erziehungshaus für Jugendliche (später Fürsorgeerziehung). Gottesdienst begrüßten Pastorin Dr. Nicole Frommann, theologische Direktorin im EvKB, und Geschäftsführer Dr. Rainer Norden die neuen leitenden Mitarbeitenden und segneten sie. Baulich hat sich in den zurückliegenden Monaten wieder vieles getan im EvKB. 19,7 Millionen Euro wurden investiert, wie Dr. Norden ausführte: Baubeginn am neuen Südostflügel von Gilead I, Erneuerung der Stationen im Zentrum für Behindertenmedizin des Krankenhauses Mara, Neubau der Rehabilitationsklinik für anfallskranke Menschen in Mara, diverse Stationsmoderni sierungen in den Häusern Gilead I, Johannesstift, Gilead III und Gilead IV und Einrichtung einer postoperativen Intermediate Care-Station zur Überwachung frisch operierter Patienten in Gilead I. – Cornelia Schulze – 1904 Fritz von Bodelschwingh kommt zur Unterstützung seines Vaters nach Bethel; bei der Weltausstellung in Paris wird das Betheler Torfbett, ein Pflegebett, ausgezeichnet. 1903 Friedrich von Bodelschwingh wird als parteiloser Abgeordneter in den preußischen Landtag/Berlin gewählt und setzt sich für die Wanderarbeiter ein. 1905 Einweihung der Kolonie Hoffnungstal bei Berlin; Eröffnung der Theologischen Schule (heute Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel) 7 Kunstausstellung »Neue Wege …« im NRW-Landtag »Eiskreme und Schweine passen zusammen!« Breslauer Straße in Dortmund, und Thomas Tabersky ist Bewohner der Betheler Behinderten hilfe-Einrichtung. »Eule« heißt die mit Acryl bemalte Skulptur aus Porenstein von Günther Krug. Wie gestaltet man – mit künstlerischem Anspruch – eine kurvige Straße auf Papier? Indem man ein »Oloid« mit goldgelber Farbe tränkt und über die Fläche rollen lässt. Die Besucherinnen und Besucher der Betheler Ausstellung »Neue Wege …« im Düssel dorfer Landtag waren überrascht, auf welch ausgefallene Art und Weise einige Skulpturen und Bilder in dem inklusiven Kunstworkshop entstanden sind, der im August 2016 in Bielefeld-Bethel stattgefunden hatte. Die Idee mit dem »Oloid« hatten die beiden Künstler Thomas Tabersky und Jürgen Hotan. Der geometrische Körper, den sie gemeinsam aus Ton gefertigt haben, ist alles andere als rund. Dennoch hat er die fantastische Eigenschaft, in der Spur zu blei- ben, wenn man ihn rollt. »Das Thema für die Ausstellung war ja ›Neue Wege‹. Da lag es für uns nah, eine Straße zu gestalten. Und Herr Tabersky war dabei äußerst experimentierfreudig«, berichtet Jürgen Hotan. Der Kunstpädagoge arbeitet im Haus Jürgen Heinrich (v. r.) interviewte die Künstler Thomas Tabersky und Jürgen Hotan. 8 Die 28 Bilder und sieben Skulpturen, die die Besucher Mitte Februar bei der Ausstellungseröffnung in der Wandelhalle des Landtags zu sehen bekamen, waren während einer kreativen Woche im Garten des Hotels Lindenhof in Bielefeld-Bethel entstanden. Der Workshop anlässlich des 150-jährigen BethelJubiläums hatte 40 Künstlerinnen und Künstler mit und ohne Behinderungen zusammengeführt. Sie waren aus verschiedenen Regionen und Betheler Institutionen angereist: aus der Diakonie Freistatt, aus der »Gemeindepsychiatrischer Verbund und Altenhilfe gGmbH« in Berlin, aus Bethel.regional in Dortmund, aus der Kreativen Werkstatt Lobetal bei Bernau, aus der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld und aus dem Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge in Berlin. »Das Ziel des Workshops war es, Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam künstle- »Hauptstraße« ist ein Bild von Thomas Tabersky und Jürgen Hotan. Fotos: Kreutner »Eiskreme und Schweine … Etwa 50 überwiegend geladene Gäste besuchten die Ausstellungseröffnung in der Wandelhalle des NRW-Landtags. risch aktiv werden zu lassen und dabei neue Wege zu entdecken«, erzählte Jürgen Heinrich, Leiter des Künstlerhauses Lydda, bei der Vernissage im Februar. In der Kunst spiele es keinerlei Rolle, ob jemand eine Beeinträchtigung habe oder nicht, und das mache sie besonders wertvoll. Eröffnet wurde die Ausstellung von Landtagspräsidentin Carina Gödecke und Michael Conty, Geschäftsführer von Bethel. regional. Die Landtagspräsidentin war beeindruckt von den Ergebnissen aus dem Jubiläums- Workshop. Es sei wichtig, an einer inklusiven Gesellschaft zu arbeiten, und die Ausstellung mache darauf aufmerksam. »Vor 150 Jahren begann die Geschichte Bethels. Und Bethel ist auch im Jubiläumsjahr ein Ort, an dem Frieden durch christliche Nächstenliebe gestiftet wird, indem schwache, kranke und behinderte Menschen Hilfe zu einem würdevollen Leben angeboten bekommen.« Eine fachkundige Jury hatte die ausgestellten Bilder und Skulpturen aus einer Vielzahl eindrucks- voller Werke ausgewählt. Zu dieser Jury gehörte auch Michael Conty – nach eigener Angabe »der einzige Laie« in dem Gremium. Er erhoffe sich durch die Ausstellung eine besondere Aufmerksamkeit für die Menschen in ihrer Verschiedenheit und für deren künstlerischen Ausdruck. Quer durch Deutschland Auch die 56-jährige Künstlerin Susanne Hadamitzky, die in Bielefeld von Bethel ambulant betreut wird, hat in dem Projekt ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. Daraus entstanden zwei farbenfrohe Bilder mit den Titeln »Vögel in der Natur« und »Eistüte, Obst und Schweine«. »Vögel gefallen mir einfach, besonders wenn sie fliegen. Und Schweine und Eiskreme – ich finde, das passt irgendwie zusammen«, erklärte sie. Die neue Ausstellung mit Kunst und Informationen zur Geschichte Bethels läuft im Landtag bis zum 12. März und »reist« anschließend durch Deutschland. Zum Abschluss des Jubiläumsjahrs gastiert sie im Europaparlament in Straßburg. Vor dem »stählernen« Bodelschwingh eröffnete Carina Gödecke die Ausstellung. – Gunnar Kreutner – 9 Bester Entwurf im Architektenwettbewerb gekürt Grafik: Architekturbüro Hascher und Jehle Das neue Kinderzentrum Bethel nimmt Gestalt an Der Gewinnerentwurf des Wettbewerbs zeigt, welche Gestalt das neue Kinderzentrum Bethel annehmen könnte. Die alte Kinderklinik in Bielefeld-Bethel soll abgerissen werden. An ihrer Stelle wird ein neues Kinderzentrum gebaut, das alle Fachbereiche der Kinderheilkunde und Kinderchirurgie unter einem Dach vereint. Familiengerecht soll es werden und genug Platz bieten, damit Eltern ihre Kinder auch über Nacht begleiten können. Rund 60 Millionen Euro wird der Neubau voraussichtlich kosten. Bei einem Architektenwettbewerb wurde im Februar der beste Entwurf prämiert. Er kam vom Architekturbüro Hascher und Jehle mit Hauptsitz in Berlin in Kooperation mit dem Düsseldorfer Büro »Monnerjan Kast Walter Architekten«. Entstehen soll der rund 10.000 Quadratmeter große Bau auf dem Gelände des bisherigen Hauses I, einschließlich des Verbindungsgangs zum Haus II. Andere Standorte hatten sich als wenig geeignet erwiesen. Das 146 Betten umfassende Kinderzentrum wird das größte Bauprojekt in der Geschichte Bethels sein. Etwa die Hälfte der Bausumme wird aus Eigenmitteln, Darlehen und öffentlichen Mitteln finanziert. Für die restlichen 30 Millionen Euro ist Bethel auf Spenden, Nachlasserträge und Bußgeldzuweisungen angewiesen. Mehr als 8,3 Millionen Euro sind bereits eingegangen. erscheinende Fassade des Gebäudes sowie eine richtige Funktionsaufteilung im Inneren. Zugleich präsentiere sich der Entwurf kindgerecht mit einer hohen Aufenthaltsqualität. »Wir wollen eine Leuchtturmklinik Fotos (2): Haase Ihr Entwurf für das neue Kinderzentrum besteht aus sechs leicht verdreht platzierten Baukörpern, die über eine Magistrale, sozusagen eine »Hauptverkehrsader«, miteinander verbunden werden. Die Jury würdigte die freundlich mit Strahlkraft bauen«, formulierten Bethels Vorstandvorsitzender Pastor Ulrich Pohl sowie Vorstandsmitglied Dr. Rainer Norden den Anspruch an das neue Gebäude. Im Gespräch: Pastor Ulrich Pohl mit Christina Rau. 10 An dem Architektenwettwerb für das Großprojekt hatten sich elf Büros aus ganz Deutschland beteiligt. Alle Entwürfe wurden eingehend durch die Firma »Drees & Huesmann Planer« auf Funktionalität und Betriebsorganisation geprüft. Mehr als 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzten sich im Betheler Assapheum zur Tagung des Preisgerichts zusammen, um die Arbeiten zu begutachten. Zu ihnen gehörten Pastor Pohl und Dr. Norden, kaufmännische Geschäftsführungen und renommierte Architekten. Als Sachverständige nahmen unter anderen der Chefarzt der Pädiatrie Prof. Dr. Eckard Hamelmann, der Chefarzt der Kinder chirurgie Dr. Michael Barthel sowie mehrere pflegerische Klinikleitungen teil. Auch Christina Rau, die seit 2007 einen Sitz im Betheler Verwaltungsrat innehat, Dr. Brigitte Mohn und Dr. Eckart von Hirschhausen setzten sich kritisch mit den Entwürfen der Architekten auseinander. Ein Stück Heimat Eckart von Hirschhausen betonte, wie wichtig es sei, dass Menschen nicht bereits beim Anblick des Krankenhauses Angst bekämen. »Alle Gebäude, die man schon von außen nicht von einer Wurstfabrik unterscheiden kann, scheiden für mich aus«, sagte der bekannte Fernsehmoderator und Arzt. »Schon der Eingang muss von einer freundlichen Willkommenskultur geprägt sein«, forderte auch Prof. Hamelmann, der Foto: Bünemann Das neue Kinderzentrum Bethel … Die Arbeit der Architekten Prof. Rainer Hascher (r.) und Peter Kast (l.) fand in Bethel großen Zuspruch bei (v. l.) Dr. Michael Barthel, Pastor Ulrich Pohl, Dr. Rainer Norden und Prof. Dr. Eckard Hamelmann. den Kindern »ein Stück Heimat in der Klinik« bieten möchte. Bis es soweit ist, wird jedoch noch etwas Zeit vergehen und an den Plänen gefeilt. Zudem muss zuerst der neue Südostflügel am Haus Gilead I fertiggestellt werden. In ihn sollen vorübergehend während der Bauphase Teile des bisherigen Kinderzentrums (Haus I) einziehen. Zu ihnen gehören etwa die Notaufnahme, Intensivstationen der Kinderklinik und die Stationen der Kinderchirurgie. Erst dann kann mit dem Abriss begonnen werden – voraussichtlich Ende 2019. Im Sommer 2022 könnte es so weit sein, dass Bethels »Leuchtturmklinik« für kranke Kinder und Jugendliche eingeweiht wird. Sie wird zu den größten und modernsten in ganz Deutschland gehören. Kinderpsychiatrie Zukünftig soll an das neue Kinderzentrum Bethel auch eine Kinder- und Jugendpsychiatrie angeschlossen werden. Erste Zusagen des Landes NRW für ihre Errichtung in Bethel liegen vor. Hier wird es laut Dr. Rainer Norden »eine gute Zwischenlösung« geben. Die 24 stationären und 16 teilstationären Betten sollen bis zum Neubau vorübergehend im Haus Abendstern am Remterweg eingerichtet werden. – Heike Lepkojis – Kritisch wurden alle elf Entwürfe für das neue Kinderzentrum unter die Lupe genommen: (v. l.) Architekt Prof. Eckhard Gerber mit Dr. Rainer Norden, Dr. Brigitte Mohn und Dr. Eckart von Hirschhausen. 11 Bethel in Bad Neuenahr Das ökumenische Hospiz im Ahrtal Lebe den Augenblick, genieße die letzten Tage Fotos: Schulz kümmert sich die Mitarbeiterin im Sozialdienst um sämtliche Anträge, wie jene der Kostenübernahme durch die Krankenkassen. Die Zuwendung, die ihm Schwester Brigitte Raschke entgegenbringt, tut Ralf Debus gut. Lachs im Blätterteig mit Spinatfüllung, Nudeln in Senfdillsoße an Salat – frisch zubereitet und hübsch garniert, so wird hier das Mittagessen serviert. Die Rede ist nicht von einem SterneRestaurant, sondern vom Hospiz im Ahrtal im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr. Bethel ist zusammen mit dem Hospiz-Verein Rhein-Ahr und der katholischen Marienhaus Unternehmensgruppe Mitgesellschafter der Einrichtung. Im Januar vor einem Jahr wurde das Haus in Betrieb genommen. Es hat geschneit – ausgerechnet heute. In den Höhenlagen rund um das Ahrtal gibt es kein Durchkommen mehr. Yasmin Brost, Leiterin des Hospizes, musste mit dem Auto umkehren. Aber zum Glück hat es ihre Stellvertreterin Anna Louen bis nach Bad Neuenahr geschafft. Sie fährt durchs Tal zur Arbeit, teilweise an der Ahr entlang mit einem atemberaubenden Blick auf die Weinberge links und rechts der Wegstrecke. Die 29-jährige Anna Louen hat sich ganz bewusst für die Arbeit im Hospiz entschieden. »Ich hatte bereits Kontakt zum Hospiz-Verein Rhein-Ahr. Die Auseinandersetzung mit Tod und Sterben war 12 Obwohl wetterbedingt der eine oder andere fehlt, ist im Hospiz nichts von Stress zu spüren. Liebenswürdig, zugewandt, geduldig und gastfreundlich sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch an Tagen, an denen sie kaum zum Atmen kommen. »Die sind immer so lieb, egal was passiert«, flüstert im Aufenthaltsraum eine Besucherin vom Nachbartisch herüber. Sie kommt jeden Tag ins Hospiz, um bei ihrem Lebensgefährten zu sein. Meist isst sie mit ihm zu Mittag, denn in Gesellschaft hat er mehr Appetit. Ihr schmeckt es auch. »Das ist immer so lecker hier«, schwärmt sie. für mich also nichts Neues. Darüber hinaus ist mein Vater Palliativmediziner. Dadurch war das Thema auch zuhause präsent«, sagt die Hospiz-Mitarbeiterin, die seit der Eröffnung zum Team gehört. Immer liebenswürdig Der Tag ist voll. Anna Louen führt Angehörige durch die Einrichtung, die nach einem passenden Hospiz für ein Familienmitglied suchen. Ärzte rufen an, weil ein Patient dringend einen Platz braucht, und Menschen, die sich für das Ehrenamt interessieren, sind zum Gespräch gekommen. Nicht zu vergessen der Papierkram – in ihrem Büro Marion Schmitz verwöhnt die Gäste und ihre Besucher. Bethel in … »Dieses Hospiz habe ich für ihn ausgesucht«, berichtet die Besucherin. »Damals war mir schwer ums Herz, denn ich wusste, wenn er einzieht, ist unsere gemeinsame Zeit begrenzt. Er wird hier sterben.« Trotzdem fühle sie sich im Haus sehr wohl. »Was für ein schönes Gebäude, was für eine Atmosphäre – wer moderne Architektur mag, wird es lieben«, lobt sie. Hohe Panoramafenster, lichtdurchflutete Flure, ein großer Aufenthaltsraum mit funktioneller, ästhetischer Einrichtung wirken durch Klar- und Offenheit nahezu befreiend. Hier kann die Seele zur Ruhe kommen. Die Pflegefachkraft Michaela Denhardt hält im Raum der Stille inne. Ralf Debus ist Gast. Gäste werden die Bewohner genannt, die in der letzten Phase ihres Lebens im Hospiz begleitet werden. Er hat sich eine Zigarette angezündet. Dafür stehen auf allen Balkonen und Terrassen rund um die Einrichtung Aschenbecher bereit. Das weiß der 53-Jährige sehr zu schätzen. »Rauchen ist für mich ein Genuss«, sagt er und inhaliert tief. Vor dreieinhalb Monaten bekam er die Diagnose: Krebs im Endstadium. »Ich habe keine Schmerzen, und die Mitarbeiter sind klasse. Was will ich mehr?«, sagt Ralf Debus. Vorhin hat er sich im Bett ausgeruht und ein bisschen mit Brigitte Raschke geplaudert, als sie ihm seine Medikamente aufs Zimmer brachte. Die Hospiz-Mitarbeiterin nimmt sich immer Zeit für ihn, wenn er das braucht. »Bei uns wird nicht zack-zack gearbeitet. Der Tagesrhythmus ist ganz auf die Bedürfnisse der Gäste eingestellt. Ich spiele auch eine Partie ›Mensch ärgere Dich nicht‹ und lasse anderes liegen, wenn das für den Gast gut ist«, erläutert die Palliative-Care-Fachkraft. »Das entspricht meiner Vorstellung von guter Pflege.« Am 4. Januar 2016 zogen die ersten Gäste in das stationäre Hospiz im Ahrtal. Das war ein großer Tag vor allem für den Hospiz-Verein Rhein-Ahr. Die Mitglieder »trommelten« über zwanzig Jahre lang für den Bau eines eigenen Hospizes. Denn die nächsten Einrichtungen waren weit weg, in Bonn, Koblenz oder Trier. Im ersten Jahr wurden 86 Gäste aufgenommen. Die stellvertretende Hospiz-Leiterin Anna Louen geht in ihrer Arbeit auf. Konrad Gerischer absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr im Hospiz. – Silja Harrsen – Hospizwein – ein »Renner« Über tausend Vereinsmitglieder engagieren sich ehrenamtlich für die Hospizarbeit. Sie sind bestens vernetzt und darüber hinaus auch noch findig in puncto Spendenaktionen. So konnten sie einen Ahrtal-Winzer für ihre Sache gewinnen. Von seinem besten Spätburgunder Jahrgang 2015 hat er 800 Flaschen abgefüllt. »Lebe den Augenblick« steht auf dem Etikett. Für eine Spende von zwölf Euro ist der Wein auch im Hospiz erhältlich. Die Menschen in der Weinregion sind begeistert von der Idee. Sie genießen einen guten Tropfen und tun damit Gutes. Der Wein ist der Renner. 13 Begründer der Betheler Forensik verabschiedet Fotos: Schulz Fasziniert von der menschlichen Seele Fast 29 Jahre prägte Dr. Rainer-Uwe Burdinski den psychiatrischen Bereich in Bethel. Zwei handgemalte Bilder hat Dr. Rainer-Uwe Burdinski über seinem Schreibtisch hängen: Das eine zeigt eine trostlose Wüstenlandschaft, auf dem anderen sind unter dunklen Farbverläufen die Worte »Ruhe« und »Traurigkeit« zu lesen. »Einer meiner Patienten hat diese Bilder gemalt, um seine Gefühlswelt auszudrücken«, erzählt der langjährige stellvertretende Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel, der Ende Januar in den Ruhestand verabschiedet wurde. Der Patient hatte in einem wahnhaften Zustand seinen Vater getötet. Das Malen habe ihm später geholfen, die Tat und seine Trauer zu verarbeiten, so Dr. Rainer-Uwe Burdinski. Die geschenkten Bilder seien beeindruckend, würden sie doch einen tiefen Einblick in das Innerste des Patienten ermöglichen. Der Mensch in seiner Komplexität fasziniere ihn. Das sei auch der Grund, warum er letztlich Psychiater geworden sei – und nicht Unfallchirurg. Nach dreieinhalb Jahren Innere Medizin war er zur Psychiatrie umgeschwenkt. »Ich wollte Menschen in ihrer psychischen Erkrankung verstehen und ihnen helfen. Mich interessieren ihre Lebensgeschichte und ihre Schicksale.« Einen Beinbruch könne man durch technische 14 Untersuchungen feststellen, bei psychischen Erkrankungen sei das ungleich schwieriger. Dr. Rainer-Uwe Burdinski arbeitete seit 1988 als stellvertretender Chefarzt in der Psychiatrie in Bielefeld-Bethel. Er ist Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie, Neurologie und Psychosomatische Medizin. Seine Schwerpunkte in »Gilead IV« waren schizophrene Störungen, bipolare Störungen, schwere Persönlichkeitsstörungen sowie die Forensik. Die forensische Psychiatrie im Ev. Klinikum Bethel (EvKB) hat der 69-jährige gebürtige Nordfriese maßgeblich aufgebaut. Forensische Patienten werden in Bethel stationär und ambulant behandelt, sofern keine Gefahr für die Allgemeinheit, Mitpatienten und Mitarbeitenden zu erwarten ist. Psychisch kranken Straftätern soll durch die Therapie ein straffreies und möglichst gesundes Leben in der Gesellschaft ermöglicht werden. Auch die Etablierung einer forensisch-psychiatrischen Nachsorgeambulanz im Jahr 2004 hat Dr. Rainer-Uwe Burdinski vorangetrieben. Die Errichtung solcher spezialisierter Nachsorge-Angebote ist aus Sicht des renommierten forensischen Psychiaters Prof. Dr. Norbert Nedopil die bedeutendste Im intensiven Austausch mit den Kollegen, wie Oberärztin Dr. Georgeta Dembski, machte sich Dr. Rainer-Uwe Burdinski ein genaues Bild von den Patienten. Fasziniert von … Entwicklung für die forensische Psychiatrie in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren. Deutschlands bekanntester Gerichtsgutachter und Professor der Universität München war zu einem Symposium angereist, mit dem Dr. Rainer-Uwe Burdinski aus dem offiziellen Arbeitsleben verabschiedet wurde. »Aus der forensisch-psychiatrischen Nachsorge haben wir extrem viel darüber gelernt, wie man mit psychisch kranken Rechtsbrechern umgehen kann und auf was es in der Begleitung und Rückfall-Prophylaxe ankommt«, sagte Prof. Nedopil in der Neuen Schmiede. Ein Jahr in Teilzeit Dr. Burdinski hat sich ebenfalls als forensischer Gutachter einen Namen gemacht. Er beurteilte die Schuldfähigkeit von Angeklagten und die Gefährlichkeit von Häftlingen. Diese Aufgabe wolle er auch noch weiter ausüben, sagt er. Er bleibe der Klinik noch ein Jahr in Teilzeit erhalten. Dafür hat er bereits ein kleineres Büro im Altbau von Gilead IV bezogen. »Das entspricht aber meinem Stellenanteil«, bemerkt er mit einem Schmunzeln. Dr. Rainer-Uwe Burdinski (r.) wurde in der Neuen Schmiede von (v. l.) Chefarzt Prof. Dr. Martin Driessen, Dr. Steffi Koch-Stoecker, Leiterin der Psychiatrischen Institutsam bulanz, Bethel-Vorstand Prof. Dr. Günther Wienberg sowie Dr. Georg Kremer, Leiter der Abteilung für Abhängigkeitserkrankte, verabschiedet. Auch im Bereich der Ethik in der Psychiatrie will Dr. Rainer-Uwe Burdinski sich weiterhin engagieren. Besonders die Ethik-Konsile des EvKB will er weiter begleiten. Zudem wolle er sich auch in Zukunft um psychisch erkrankte oder in Krisen geratene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des EvKB kümmern. Er habe sich damals ganz bewusst für Bethel und ein diakonisches Unternehmen als Arbeitgeber entschieden, betont Dr. Burdinski. »Die Würde jedes Einzelnen wird hier sehr ernst genommen. Und die Menschen werden hier nicht nur nach medizinischem Wissen behandelt. Denn psychiatrisches Handeln ist stets mehr als nur die Anwendung fachpsychiatrischen Wissens«, so der Psychiater. Als Beleg erzählt er eine bewegende Geschichte, die sich vor einigen Jahren zutrug. Ein an Schizophrenie erkrankter Mensch hatte sich beide Augen entfernt, da er hinter ihnen »böse Luft« vermutete. Daraufhin hatte der Bethel-Vorstand eine spezielle Behandlung finanziert, um ihm eine Rundumbetreuung für ein ganzes Jahr in einem Haus in Bethel zu ermöglichen. Dadurch konnte der Patient lernen, trotz seiner Behinderung ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu führen. »Das hat mich sehr beeindruckt«, so Rainer-Uwe Burdinski. – Gunnar Kreutner – Dr. Rainer-Uwe Burdinski hat sich während seiner beruflichen Laufbahn auch als forensischer Gutachter einen Namen gemacht. (Foto 1998) 15 Hospizprojekt im Haus Emmaus Menschen gut bis zum Lebensende begleiten »Menschen sterben, da kannst du nichts tun«, sagt Jeannette Linde, die als Pflegekraft im Haus Emmaus tätig ist. Bei ihr gehören Tod und Sterben zum Arbeitsalltag dazu. Trotzdem tut sie sich immer wieder schwer mit dem Moment des Abschiednehmens. »Man möchte eine gute und würde volle Begleitung ermöglichen«, stellt sie fest. Ein zweijähriges Projekt hat jetzt Mitarbeitenden und Bewohnern im Haus Emmaus in Bielefeld-Bethel neue Impulse für die Begleitung und Versorgung am Lebensende gegeben. »Wir haben beide Perspektiven betrachtet, die der Bewohner und die der Mitarbeitenden«, erläutert Diakonin Anna Scheilke vom Stiftungsbereich Altenhilfe. Sie hat das Projekt als freiberufliche Dozentin gemeinsam mit Bildung & Beratung Bethel organisiert und durchgeführt. »Im Mittelpunkt standen die Fragen: Was will der Mensch? Und wie gehe ich damit um?«, schildert die Koordinatorin der Hospizarbeit im Bielefelder Süden. Im Haus Emmaus in Bielefeld-Bethel leben rund 150 ältere Menschen mit einer geistigen Behinderung. »Wir wollen, dass die Menschen ihre Wünsche bekannt machen und dokumentieren«, erklärt Anna Scheilke. Viele Bewohner im Haus Emmaus sind auf sich allein gestellt. Angehörige haben den Kontakt abgebrochen oder sind verstorben. »Aber auch wenn es noch einen gesetzlichen Vertreter gibt, ist es wichtig, dass der Mensch mitredet«, ist Anna Scheilke überzeugt. In dem Kurs »Ich sorge für mich vor« von Bildung & Beratung Bethel erhielten Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Anna Scheilke hat mit ihnen gesprochen, die 16 Dirk Sonnet beantwortet die Fragen von Karin Eltgen. Fragen beantwortet und Ängste genommen. Begriffe wie Hospiz, Intensivstation, Reanimation, Hirnschädigung und Demenz wurden erklärt. Ein wichtiger Bestandteil war außerdem das Ausfüllen einer Patientenverfügung in Leichter Sprache, die vom Ev. Klinikum Bethel zur Verfügung gestellt wird. Wolfgang Hasbach lebt seit vielen Jahren im Haus Emmaus. Er hat an dem Projekt teilgenommen und gemeinsam mit Anna Scheilke seinen Willen in der Patientenverfügung festgehalten. »Das wollte ich tun, solange ich noch reden kann«, sagt Wolfgang Hasbach. »Das Projekt war wichtig, denn jetzt weiß ich, was ich zu machen habe, wenn es ans Ende geht.« Der eigene Wille der Bewohner spielt für die Mitarbeitenden im Haus Emmaus eine große Rolle. Sie wollen möglichst gut darauf eingehen. Doch schon Fragen wie die Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr am Lebensende können Unsicherheiten hervorrufen. »Wir haben gemerkt, dass bei den Mitarbeitenden Bedarf besteht, über das Thema Tod und Sterben zu sprechen«, so Anne Janings von der Bereichsleitung im Haus Emmaus. Die Mitarbeitenden kennen die Bewohner häufig schon seit vielen Jahren. Sie sind Bezugsperson und Menschen gut bis … Pflegekraft zugleich. Das macht es schwierig, die professionelle Distanz zu wahren. Dirk Sonnet, Bereichskoordinator und Palliativ-Fachkraft im Haus Emmaus, hat gemeinsam mit Anna Scheilke Inhalte zusammengestellt, die auf die Bedürfnisse im Haus zugeschnitten sind. »Es ging zum einen um die Grundlagen der ›Palliative Care‹, wie die Schmerzerkennung und die Symptomlinderung; zum anderen um den kollegialen Austausch über die psychosozialen Anforderungen«, erklärt er. Unterschiedliche Abschiedsrituale und die Trauerkultur wurden diskutiert. »Wichtig war, das Bewusstsein zu schaffen, dass ich als Mitarbeiter nicht alleine in der belastenden Situation bin«, findet Anna Scheilke. Neben den eigenen Kollegen helfen auch fachspezifische Dienste bei der Versorgung der Sterbenden. »Palliative Versorgung ist multiprofessionell. Was man im Haus Emmaus nicht hat, holt man dazu«, ergänzt sie. Kooperationspartner sind der Hospiz e.V. Bethel, das Palliativnetz Bielefeld und das Palliativteam von Bethel ambulant. Fotos: Schulz Das Kollegiale stärken Anna Scheilke hilft Wolfgang Hasbach beim Ausfüllen einer Patientenverfügung. »Das Projekt hat mir deutlich gemacht, dass wir auch hier im Haus Menschen gut bis zum Ende begleiten können«, sagt Jeannette Linde. »Dazu gehört die medizinische Seite genauso wie die persönliche.« Wichtig sei es, sich auf die Bedürfnisse des Sterbenden einzulassen, ihm das Gefühl der Sicherheit zu geben. »Es war eine schöne, vertrauensvolle Atmosphäre bei den Gesprächsrunden. Man konnte offen über alles sprechen«, erin- nert sich Anna Lena Dölling, Sozialhelferin im Haus Emmaus. Der Austausch unter Kollegen sei wichtig gewesen, um das Kollegiale zu stärken und zu sehen, wo die Stärken des Einzelnen liegen. »Vor allem wurde deutlich, wie viel Professionalität wir bereits im Haus haben«, resümiert Anne Janings. »Das gibt Handlungssicherheit und stellt uns für die Zukunft gut auf.« Der kollegiale Austausch über psychosoziale Anforderungen und belastende Situationen spielte eine große Rolle: (v. l.) Anne Janings, Dirk Sonnet, Jeannette Linde, Anna Lena Dölling und Anna Scheilke. – Elena Kleine – 17 Das Safewards-Modell in der Betheler Akutpsychiatrie Mehr Sicherheit und weniger Konflikte auf der Station Michael Schürmeier setzt sich für eine sichere, heilsame Atmosphäre auf seiner Station A1 ein. Dazu tragen auch Informationstafeln und kleine Sitznischen im Flur bei. Konflikte auf psychiatrischen Stationen einzudämmen, wenn sie bereits zu Aggression und Gewalt geführt haben, – mit sedierenden Medikamenten oder Fixierungen –, ist eine Möglichkeit. Und dabei zu riskieren, dass durch die Maßnahmen weitere Konflikte entstehen. In der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Ev. Klinikums Bethel dagegen setzt man auf Vorbeugung. Anregungen bietet das englische Safewards-Konzept, das in der Fachhochschule der Diakonie für den deutschsprachigen Raum übersetzt wurde. Das Safewards-Modell beschreibt sechs Bereiche, in denen Konflikte entstehen können: das Stations team, die räumliche Umgebung, krankenhausexterne Faktoren, die Patientengruppe, Patienteneigenschaften und die regulatorischen Rahmenbedingungen, das heißt die Stationsregeln. In allen Bereichen lassen sich herausfordernde Situationen durch gezielte Interventionen verringern. »Die Stationsordnung und die Behandlungsregeln haben wir gemeinsam mit den Patienten auf Augenhöhe geklärt«, berichtet Michael Schürmeier, Leiter der Station A1 der Allgemeinen Psychiatrie II. Dort werden Patienten mit Depressionen, Ängsten, Traumata und Persönlichkeitsstörungen behandelt. »Natürlich gab es auch vorher schon Regeln«, so Michael 18 Schürmeier. »Die wurden aber vom Mitarbeiter-Team vorgegeben, manchmal auch mit der Androhung von Sanktionen.« Im Sinne des Safewards-Modells habe man die Regelwerke mit den Patienten durchgeschaut und auch kontrovers diskutiert. »Manchmal waren es die Patienten und nicht die Mitarbeitenden, die an Regeln festhalten wollten.« Auf dem Stationsflur hängt jetzt die Tafel »Unsere gegenseitigen Erwartungen«. Die 18 wichtigsten Regeln sind dort festgehalten. »Oft stehen Patienten davor und lesen sie«, hat Michael Schürmeier festgestellt. Und wenn dort vermerkt ist: »Das Team wird sich immer bemühen, einer Bitte um Ausgang nachzukommen. Eine etwaige Beschränkung wird täglich neu überprüft«, können sich die Patienten darauf berufen. Vor vier Jahren begann die Umsetzung des Safewards-Modells auf der Station A1. Seitdem konnten drei Betten auf andere Stationen verteilt werden; so wurde eine räumliche Entzerrung erreicht. An zwei Stellen auf den Stationsfluren sind die eingebauten Wandschränke kleinen Sitznischen gewichen. Dorthin können sich Patienten zurückziehen, wenn sie den großen Aufenthaltsbereich nicht nutzen wollen. Einflüsse von außen »Oft erschweren externe Faktoren die Behandlung der Patienten«, so Michael Schürmeier. So ist es zum Beispiel, wenn der Vermieter die Kündigung schickt, während sich der depressiv erkrankte Patient im Krankenhaus gerade wieder stabilisiert. »Wir müssen im Blick haben, was für einen Patienten außerhalb der Klinik zu regeln ist. Die Sozialarbeit hat schon immer eingegriffen, aber auf der Grundlage von Safewards haben wir jetzt verbindliche Standards für die Schnittstellenarbeit entwickelt.« Die Verweildauer auf der Station A1 beträgt durchschnittlich elf Fotos: Schulz Mehr Sicherheit … Das neue Zeitschriften-Regal bietet den Patienten Ablenkung. Prof. Dr. Michael Löhr informiert im Internet auf www.safewards.net. Er hat das Safewards-Konzept ins Deutsche übersetzt. Tage. In dieser Zeit bilden die Patienten eine Zufallsgemeinschaft. Für ein entspannteres Miteinander wurde die offene Mittwochsgruppe ins Leben gerufen. Moderiert von einem Mitarbeiter, bei Kaffee und Kuchen, treffen sich hier Patienten, die sich gegenseitig unterstützen wollen. »Die Teilnahme ist freiwillig, aber sie ist voller als alle anderen Gruppen«, sagt Michael Schürmeier. »Für die Patienten ist es toll, wenn sie es trotz ihrer Erkrankung schaffen, für andere etwas zu tun. Diese Selbstwirksamkeit zu erfahren wirkt sich positiv auf die Heilung aus.« multidisziplinäre Team der A1 von »Safewards«. »Das Modell erfordert viel Energie von den Mitarbeitenden, weil es ein systemischer Ansatz ist, der auf das gesamte Team wirkt«, unterstreicht Michael Löhr. Der Professor für Psychiatrische Pflege hat das Konzept ins Deutsche übersetzt. Es wurde von Prof. Len Bowers vom King’s College London entwickelt. »Das Modell schlägt alle anderen Deeskalationskonzepte, weil es randomisiert kontrolliert beforscht wurde. Das ist das höchste Maß an Forschung in der Wissenschaft«, sagt Prof. Löhr begeistert. Die Forschung, die der Entwicklung des Modells zugrunde liegt, hat sich über mehr als 20 Jahre erstreckt. Auch die Station B1 in der Abteilung »Abhängigkeitserkrankungen« setzt inzwischen das Safewards-Modell um. Dessen Einführung im Ev. Klinikum Bethel belegt einen erfolgreichen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Pflegeentwicklerin Silke Laukamp brachte die Idee aus der Fachhochschule der Diakonie mit. Dort hatte sie bei Prof. Dr. Michael Löhr zu dem Thema gearbeitet. Nach ihrem Studium kehrte sie ins Betheler Kranken haus zurück und überzeugte das Selbstreflexion gefordert »Ein heilendes Milieu zu schaffen ist eines der wichtigsten Themen in der Akutpsychiatrie«, so Prof. Dr. Michael Löhr. Dazu gehöre auch, als Team eine gemeinsame wertschätzende Haltung gegenüber den Patienten zu entwickeln. »Das ist nicht selbstverständlich. Man muss sich eine solche Haltung erarbeiten, was sehr viel Selbstreflexion von den Mitarbeitenden erfordert.« Das schafft Unruhe im Team – zum Beispiel, wenn es um die Safewards-Intervention »Gegenseitiges Kennenlernen« geht. »Die Patienten müssen viel von sich preisgeben. Mitarbeitende dagegen sind häufig nicht bereit, von sich zu erzählen«, erläutert Prof. Löhr. Dieses Gefälle könne zu einer Situation führen, die bei den Patienten Angst und Unsicherheit hervorrufe. Auf einer akutpsychiatrischen Station könne eine solche Atmosphäre »das Fass zum Überlaufen bringen«. »Eigentlich geht es um Dinge, die wir kennen und seit Langem machen«, stellt Michael Schürmeier fest. Das Safewards-Modell bringe aber mehr Systematik in den richtigen Umgang mit Konflikten und fördere das Bewusstsein für die Prävention. Das bestätigt Prof. Löhr: »Safewards bietet eine strukturierte Herangehensweise.« Für ihn ist es das herausragende Modell der vergangenen 30 Jahre, um in der Akutpsychiatrie Konflikte und Eindämmungsmaßnahmen zu verringern. – Petra Wilkening – 19 Schwimmprojekt in Eckardtsheim »Hier wird Menschen Raum und Zeit gegeben« Immer wieder mittwochs: Diesen einen Vormittag haben acht Menschen, die in Bielefeld-Eckardtsheim leben oder arbeiten, rot im Kalender markiert. Schließlich geht es an diesem Tag ins Schwimmbad. Das Besondere dabei: Alle Klienten werden jeweils von einem eigenen Betreuer oder einer Betreuerin begleitet. Auch, aber nicht nur deshalb ist der Ausflug ins »Sennebad« für die Teilnehmer der Höhepunkt der Woche. Janne Knüppel ist jedes Mal mit Begeisterung dabei. Einmal im Wasser, lacht, prustet und planscht die Bewohnerin des Hauses Ophra 1 ausgelassen. Ob Jennifer Moriba-Dowa, Ergotherapie-Schülerin und für diesen Vormittag ihre ganz persönliche Betreuerin, ihr einen Ball zuwirft, sie an einer Poolnudel durchs Becken zieht oder ob sie gemeinsam mit dem Schwimmreifen spielen – Janne Knüppel genießt das 32 Grad warme Wasser und die ungewohnte, aber angenehme Bewegung. Das Eckardtsheimer Schwimmprojekt gibt es seit über 15 Jahren. Es ist eine Kooperation der Keine Therapie: Im Wasser steht der Spaß an der Bewegung im Vordergrund. Ergotherapie-Schule des Ev. Klinikums Bethel und der »Bewegungsgestaltenden Angebote«. Teilnehmen können Klienten aus verschiedenen Bereichen, wie der Behindertenhilfe oder der Psychiatrie. Mit dem Therapiebad in Sennestadt, gebaut mit Betheler Stefan Eckhoff hat der Ehrgeiz gepackt. Svea Welzel unterstützt ihn dabei. 20 Unterstützung, sei der ideale Ort gefunden worden, sagt Ulrich Zöllner, Bereichsleiter der Bewegungsgestaltenden Angebote, und verweist auf den RollstuhlLifter, über den auch bewegungseingeschränkte Menschen ins Wasser gelangen können. »Im Alltag muss es oft schnell gehen, auch für die Menschen mit Behinderungen. Hier, in diesem Bad, wird den Menschen Raum und Zeit gegeben. Es ist ein geschützter Bereich, baulich abgetrennt von der großen Schwimmhalle.« Nur durch die enge und kontinuierliche Zusammenarbeit der Bewegungsgestaltenden Angebote, der Ergotherapie-Schule und der Wohneinrichtungen könne das Projekt umgesetzt werden, betont der Bethel-Mitarbeiter. Janne Knüppel ist eine von drei Bewohnerinnen des Hauses Ophra, die an dem Schwimm »Hier wird … Fotos: Schulz Ulrich Zöllner leitet die Bewegungsgestaltenden Angebote. Kontaktpflege: Svea Welzel besucht Stefan Eckhoff vor dem Schwimmen in der Werkstatt. projekt teilnehmen. Wer ihre Begeisterung sieht, kann kaum glauben, wie zögerlich sie zu nächst reagierte. Bei den ersten Schwimmbad-Besuchen weigerte sie sich sogar, ins Wasser zu steigen. Mittlerweile freut sich die junge Frau auf jeden Ausflug. Bevor es losgeht, besucht Jennifer Moriba-Dowa sie. Dann basteln sie gemeinsam, hören Musik oder blättern in Büchern – und natürlich wird kontrolliert, ob in der Tasche mit den Badesachen alles drin ist. Auch diese gemeinsame Zeit gehört zum Schwimmprojekt. Die Schülerinnen und Schüler befinden sich im ersten Jahr ihrer Ergotherapie-Ausbildung. Es ist Mittwoch: Janne Knüppel (l.) und Jennifer Moriba-Dowa packen die Badetasche. »Wir wollen ihnen schon früh einen intensiven Kontakt zu den Klienten ermöglichen«, sagt Rainer Külker, Leiter der Schule für Ergotherapie. Lerninhalte seien der Beziehungsaufbau sowie das Anbahnen und Pflegen von Kontakten, aber auch die Auseinandersetzung mit Themen wie Nähe und Distanz. »Für uns ist das Projekt ist ein sehr wichtiger Ausbildungsbaustein, auch weil die Schülerinnen viel Verantwortung zu einem frühen Zeitpunkt übernehmen.« Jennifer Moriba-Dowa auf den Punkt. Einige Klienten mussten das erst lernen. »Viele versuchen zunächst, einer Erwartungshaltung zu entsprechen.« Dabei ist das überhaupt nicht nötig: Wer müde und erschöpft ist, darf sich entspannt treiben lassen. Und wer seine Fähigkeiten weiterentwickeln will, wird auch dabei unterstützt. Wenn Menschen noch nicht wissen, was sie wollen, oder es nicht artikulieren können, machen die Schülerinnen Angebote. Das Schwimmprojekt soll »Ausflugscharakter« haben; Therapieziele werden dabei explizit nicht vereinbart: »Wir machen, was die Klienten wollen«, bringt es – Robert Burg – 21 GMAV der Stiftung Bethel informiert Versammlung für alle Mitarbeitenden am Donnerstag, 6. April, mit der Gesamtmitarbeitendenvertretung und Referent Klaus Peters im Assapheum in Bielefeld-Bethel. Viele Arbeitgeber steuern die Beschäftigten heute nicht mehr durch Anweisungen und Disziplin, sondern beeinflussen ihr Verhalten indirekt. Was aber, wenn die Weisungsbefugten keine Anweisungen mehr geben, weil die Beschäftigten faktisch selbst den Laden lenken? Die Fäden der Marionette werden damit immer unsichtbarer. as, wenn die Leitungsebenen W immer mehr aus den resultierenden Konflikten verschwinden? Auch soziale Einrichtungen in Bethel – Krankenhäuser, Altenheime, Behinderteneinrichtungen oder Schulen etc. – werden heute meistens über Ziele gesteuert. Geführt wird über Erfolg und Misserfolg, für die die Beschäftigten selbst verantwortlich gemacht werden. as, wenn die Beschäftigten W selbst Regelungen unterlaufen, die eigentlich ihrem Schutz dienen? Die weisende Hand, welche die Marionette steuert, wird mehr und mehr zu unserer eigenen! Gefühlt sind wir selbst der Betrieb und halten ihn am Laufen. Wir übersehen dabei, wie wir an unsere Grenzen stoßen oder diese überschreiten und unsere Gesundheit selbst gefährden. Unsere hohe Identifikation mit dem, was wir tun, und für welche Klienten wir da sind, lassen uns unternehmerisch handeln, in Bethel sind wir jedoch abhängig Beschäftigte. Auch die Arbeit der Interessenvertretungen orientiert sich eher an der Welt des Weisungsrechtes durch die Dienstgeber. Für diese alte Welt sind sie gut mit ihren Arbeitsmitteln und -methoden eingerichtet. 22 Was, wenn sie immer öfter von sich aus auf die Wahrnehmung ihrer Rechte verzichten? Diese Bedingungen führen oft dazu, dass sich die faktischen Arbeitszeiten immer weiter ausdehnen und die gesundheit lichen Belastungen bei der Arbeit zunehmen. Letzteres gilt gerade auch für die psychischen Belastungen! Quelle: www.pixabay.com Arbeiten ohne Ende: Freiwillig die eigene Gesundheit riskieren? Indirekte Steuerung und interessengeleitete Selbstgefährdung Wie ist diese Entwicklung zu verstehen und zu bewerten? Was kann jeder einzelne tun, um nicht immer mehr Belastungen auf sich zu laden? Und wie muss sich die Arbeit der Mitarbeitendenvertretungen ändern, damit sie die Kolleginnen und Kollegen auch unter den veränderten Umständen wirkungsvoll unterstützen kann? Diese Fäden sind überhaupt nicht sichtbar – das Wissen um sie jedoch lernbar! Die Gesamtmitarbeitendenvertretung der Stiftung Bethel lädt alle Interessierten sehr herzlich zu ihrer Mitarbeitendenversammlung ein! Gleichzeitig kommt man schnell in einen Gegensatz zu denjenigen, die eigentlich vor solchen Entwicklungen schützen sollten: Die Mitarbeitendenvertretung wird nicht mehr als Unterstützer, sondern als Bevormunder erlebt. Sie »stört«. Bei den alltäglichen Problemen empfindet man sich als »auf sich selbst gestellt« und alleine gelassen. Wir hören einen Vortrag von Klaus Peters, hervorragender Redner und Leiter des CogitoInstituts Berlin, und gehen im Anschluss in Diskussion und Arbeitsgruppen. Wir bieten diese Versammlung am Donnerstag, 6. April, 14 bis 15:30 Uhr, im Assapheum, Bethelplatz 1, 33617 Bielefeld an. Wir freuen uns auf Euer Kommen! RING-Magazin Trauer um Helge Feldhaus Foto: MFKJKS NRW/H. Severin Helge Feldhaus starb am 15. Januar plötzlich im Alter von 50 Jahren. Er war seit 1990 in Bethel in Bielefeld tätig, zuletzt als Bereichsleiter für den Zentralen Nachtdienst im Fachkrankenhaus von Bethel.regional. Hauptarchiv Bethel Den Film »In den Spuren Vater Bodelschwinghs« von 1931 zeigt das Hauptarchiv Bethel in Bielefeld anlässlich des Betheler Jubiläums am 21. März in der Zionskirche. Die Vorführung des Stummfilms wird von BethelKantor und Organist Christof Pülsch sowie vom Männerchor Concordia Bethel der Zionsgemeinde begleitet. Die Leiterin des Hauptarchivs Kerstin Stockhecke gibt eine kurze Einführung in die Filmarbeit Bethels und in den Film. Die Veranstaltung in der Jubiläums-Reihe »Zeit versetzen. Geschichte in Bethel« beginnt um 19.30 Uhr. Epilepsie-Kolloquium Über »Frontallappenanfälle vs. paroxymale Dyskinesien« spricht Prof. Dr. Yvonne Weber, leitende Oberärztin der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Tübingen, am 8. März im BerlinBrandenburger Epilepsie-Kolloquium. Das Forum zur Diskussion neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse findet von 17.30 bis 19 Uhr in der Heinrich-BöllStiftung in Berlin, Schumann straße 8, statt. Mitveranstalter ist das Betheler Epilepsie-Zentrum Berlin-Brandenburg. Im Düsseldorfer Kulturministerium eröffnete Ministerin Christina Kampmann die Betheler Ausstellung »Die Künstler kommen …«. Zu sehen sind 24 Bilder von Künstlerinnen und Künstlern, die in den Ateliers des Künstlerhauses Lydda arbeiten, darunter auch Jens Jacobfeuerborn (l.). »Die Arbeit des Künstlerhauses Lydda ist ein gelungenes Beispiel für inklusive Kulturarbeit. Es bringt nicht nur Menschen mit und ohne Behinderung zusammen, sondern auch Menschen aller Generationen. Mit diesem Ansatz ist es zu Recht eine feste Größe in der Region«, betonte Ministerin Kampmann. Die Ausstellung ist bis zum 10. März im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen in der Haroldstraße 4 zu sehen. Die Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags von 8 bis 16.30 Uhr und freitags von 8 bis 16 Uhr. Angehörigentag CRA-Kongress Der diesjährige Angehörigentag im Stiftungsbereich Bethel. regional findet am 1. April ab 10 Uhr in der Neuen Schmiede in Bielefeld-Bethel unter der Überschrift »150 Jahre Bethel – gestern, heute, morgen« statt. Historikerin Bärbel Bitter gibt einen Einblick in das historische Bethel. Die Veränderungen bis heute – von der Fürsorge zur Assistenz – zeigen die Regionalleiter Margit Hullmeine und Wolfgang Ludwig auf. Geschäftsführer Stefan Helling-Voß übernimmt den Blick in die Zukunft. »Konsequenz und Verbindlichkeit in der Suchttherapie – der Community Reinforcement Approach zwischen Belohnung und Versagung« ist das Thema des 7. Kongresses für gemeinde orientierte Suchttherapie vom 29. bis 31. März in BielefeldBethel. Welche Bedeutung die konsequente Zurücknahme von Belohnung bei erneutem Konsumverhalten hat, wann Sanktionen in der Arbeit mit Suchtkranken notwendig sind und wie diese Interventionen das Verhältnis zu den Patienten prägen sind Themen der Vorträge. Angehörige können sich bis zum 13. März per E-Mail an [email protected] anmelden (Postadresse: Bethel.regional, Birgit Benad, Maraweg 9, 33617 Bielefeld). Informationen zum Programm und das Anmeldeformular stehen unter www.cra-kongress.de zum Herunterladen bereit. 23 RING-Magazin Fachtagung zur Zukunft der Arbeit Der Stiftungs bereich proWerk in Bielefeld veranstaltet anlässlich des Betheler Jubiläums die inklusive Fachtagung »zusammen.arbeiten.gestalten – Zukunft der Arbeit für Menschen mit Behinderung«. Mitarbeitende mit Behinderungen, Vertreter regionaler Unternehmen und Fachmitarbeitende sozialer Dienstleister sind am 26. April von 9 bis 17 Uhr eingeladen, sich über das Thema auszutauschen. Eine kompetenzorientierte Personalentwicklung für Menschen mit Behinderungen, ihre Beteiligung an der Gestaltung guter Arbeit, die Anerkennung von Arbeit und Leistung in der Werkstatt oder auch die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen und die Chancen durch neue Technologien sind Themen der zahlreichen Gesprächsforen. Die Werkstatträte stellen zudem die Betheler Erklärung vor, in der die Forderungen für die Zukunft der Arbeit von Menschen mit Behinderungen festgehalten sind. Der Philosoph und Buchautor Thomas Vašek führt mit einem Vortrag in das Thema des Fachtags ein. Die Moderation übernehmen gemeinsam die Fernseh-Journalistin Brigitte Büscher (»Hart aber fair«) und der proWerk-Beschäftigte Alexander Haupt. Die Fachtagung wird gemeinsam mit der Andreas-Mohn-Stiftung und der Initiative für Beschäftigung Ostwestfalen-Lippe durchgeführt. Ausführliche Informationen zum Programm wird es im Intranet und unter www.bethel. de/zusammen-arbeiten-gestalten geben. Die Ansprechpartnerin ist Mirjam Goerrig, Tel. 0521 1444996, E-Mail mirjam.goerrig@ bethel.de. Foto: Schulz Seit seinen Anfängen wurde in Bethel ein vielfältiges Angebot an Ausbildung, Beschäftigung und beruflicher Rehabilitation geschaffen. Die Fachtagung im Jubiläumsjahr zeigt, dass Bethel die Arbeitsangebote zielgerichtet und im Dialog weiterentwickelt. Dabei ist auch der erste Arbeitsmarkt im Blick. Im Kinder- und Jugendhospiz Bethel in Bielefeld geht es nicht ohne sie: 26 Frauen und 4 Männer umsorgen hier ehrenamtlich Kinder mit einer schweren lebensverkürzenden Erkrankung und ihre Familien. Bei der Neujahrsfeier im Januar gab es als Dankeschön für den engagierten Einsatz ein leckeres westfälisches Essen in der großen Küche des Hospizes, zubereitet von einem Profi-Koch. Auf ihre schwere Aufgabe werden die ehrenamtlichen Hospizbegleiter in einem sechsmonatigen Kurs vorbereitet, zu dem auch ein mehrwöchiges Praktikum gehört. Weitere Ehrenamtliche werden gesucht, besonders an den Wochenenden. Interessierte können sich per E-Mail an [email protected] oder [email protected] melden. 24 RING-Magazin Pulsschlag Die Veranstaltung mit Vortrag und Diskussion findet von 15 bis 18 Uhr im Haus Nazareth in Bielefeld-Bethel, Nazarethweg 5, statt. Die Teilnahme ist kosten- los, eine Anmeldung unter www.bbb-bethel.de möglich. »Gesichter« gesucht Das PIKSL Labor Bielefeld sucht 150 Menschen, die sich für ein Fotoprojekt porträtieren lassen. Anlässlich des 150-jährigen Bestehens der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel soll aus den Porträts eine Collage entstehen, die auf der Fotoausstellung »Digitale Teilhabe – Perspektiven von PIKSL Laboranten« am 19. und 20. Mai im PIKSL Labor zu sehen ist. Anschließend wird sie dem Bethel-Vorstand als »Geburtstagsgeschenk« überreicht. Foto: Bünemann Das Konzept »Betriebliches Gesundheitsmanagement in Bethel« stellt Bethels stellvertretender Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Günther Wienberg am 28. März in der Reihe »Pulsschlag – Theologie für den diakonischen Alltag« vor. Alt-Bundespräsident Christian Wulff besuchte im Januar das Kinderzentrum des Ev. Klinikums Bethel. Sein besonderes Interesse galt der Ergotherapie auf der Kinderkrebsstation. Kreativ sein, spielen und »Quatsch machen« ist hier mit Ergotherapeut Rodrigo Barros (l.) möglich, während sich sonst so vieles um die Krankheit dreht. Bei seinem Besuch im kleinen, informellen Rahmen begrüßte das ehemalige Staatsoberhaupt die Patienten direkt auf Augenhöhe: »Wer bist du? Ich bin Christian.« Sowohl er als auch die Kinder hatten ihren Spaß. Zum Dank überreichten Adrian und Berivan (r.) Christian Wulff eine Medaille, die sie in der Ergotherapie gebastelt hatten. Wer sich ablichten lassen oder ein Foto beisteuern möchte, erreicht das PIKSL Team per E-Mail an [email protected] oder unter Tel. 0521 144-4920. Die Schmerzbehandlung mit dem Klang der Körpertambura ist das Thema im Forum des LazarusHospizes in Berlin am 13. März. Dr. Cordula Dietrich, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Musiktherapeutin, stellt dazu eine Forschungsstudie aus Südindien vor. Die Veranstaltung findet von 18 bis 19.30 Uhr im Festsaal in der Bernauer Straße 115 –118 statt. Foto: Kreutner Hospiz-Forum Lazarus Der Leiter der Dothanschule, Jürgen Sprute (l.), wurde Ende Januar in den Ruhestand verabschiedet. Der 63-jährige Sonderpädagoge aus Minden leitete die Schule für Kranke in Bielefeld-Bethel seit August 2010. Sein Nachfolger wird Markus Brauer, der zuvor MittelstufenLeiter der Betheler Mamre-Patmos-Schule war. In der Dothanschule werden jährlich rund 50 Schülerinnen und Schüler aller Schulformen und Bildungsgänge unterrichtet, die Patienten in Bielefelder Kliniken und Krankenhäusern sind und einen rechtlichen Anspruch auf schulische Förderung haben. 25 RING-Magazin Foto: Kreutner Tanzprojekt im Theater Fünf Elektroautos hat Bethel proWerk als Dienstwagen von dem Unternehmen »electrify« gemietet. Außerdem übernimmt der Betheler Fahrzeugservice-Betrieb »Sicher & Sauber« in Bielefeld-Sennestadt künftig die Wartung von zunächst 30 Elektroautos aus dem Fuhrpark des Unternehmens von Robert Tönnies. »Die Wartungsaufträge sind für die Arbeit der Menschen mit Handikap bei ‚Sicher & Sauber‘ eine Bereicherung«, sagte proWerk-Geschäftsführer Reinhard Dörr (r.) Ende Januar bei der Schlüsselübergabe mit (v. l.) dem Leiter von »Sicher & Sauber«, Andreas Wesch, den Beschäftigten Nils Balk und Fabian Kopp, Jochen Häger, Leiter der Abteilung Arbeitsmarkt und Inklusion, Robert Tönnies sowie dem Beschäftigten Murat Aris. Für die neuen Dienstwagen genügt der einfache Strom aus der Steckdose. Sie haben eine Reichweite von rund 90 Kilometern. Filmreise Frühjahrsputz Der Film »Im Weltall gibt es keine Gefühle« ist am 10. März in der Reihe »Filmreise – der Inklusion auf der Spur« in Paderborn zu sehen. Als besonderer Ort für die Filmvorführung wurde dieses Mal das Heinz Nixdorf Museums Forum in der Fürstenallee 7 gewählt. Einlass ist um 18.30 Uhr, der Eintritt beträgt 5 Euro (inklusive Popcorn). Für die ersten 25 Zuschauer wird um 17.30 Uhr eine kostenlose Führung durch das Computermuseum angeboten. Die Organisatoren des Projekts – Bethel.regional und der Lebenshilfe Kreisverband Paderborn – möchten den Zuschauern anspruchsvolle Filme mit Bezug zu dem Thema »Menschen mit Behinderungen« außerhalb der Kinosäle zeigen. Der jährliche Betheler »Frühjahrsputz« in Bielefeld findet am 18. März in der Ortschaft Eckardtsheim und am 25. März in Bethel statt. Wer die Ortschaften von herumliegendem Müll befreien will, kommt um 10 Uhr in der Ortschaft Bethel in den Garten der Neuen Schmiede und in Eckardtsheim zur Gärtnerei. Für Menschen mit Behinderungen organisieren die Ortschaftsreferenten bei Bedarf auch eine Assistenz (Eckardtsheim: Edmund Geißler, Tel. 0521 144-1768; Bethel: Fred Müller, Tel. -5353). An den jeweiligen Startpunkten wird am Ende der Sammlungen bei Getränken und Würstchen der »Fund des Tages« prämiert und mit einem kleinen Geschenkgutschein belohnt. 26 Für das Projekt »Tanzwelten« werden Interessierte gesucht, die sich im modernen Tanz ausprobieren wollen. An zwei Nachmittagen finden im Stadttheater Bielefeld unter der Leitung des Tanzpädagogen und Choreografen Dirk Kazmierczak Proben für Tanzinteressierte mit und ohne Behinderungen statt. Die Termine sind am 5. und 12. März von 14.30 bis 16.30 Uhr. Das Projekt wird anlässlich der Produktion »Show!« des Stadttheaters angeboten. Neben den Tanzproben gehört auch ein gemeinsamer Besuch der Vorstellung am 7. April dazu. Die Kostenbeteiligung beträgt 35 Euro (ermäßigt 20 Euro). Die Veranstalter sind die Neue Schmiede und der Bewegungs- und Sporttherapeutische Dienst in Bethel in Kooperation mit dem Theater Bielefeld. Die Anmeldung ist unter Tel. 0521 144-4381 oder per E-Mail an [email protected] möglich. Bildung & Beratung Bethel • Ausbildung »Projektmanage ment«, 3. bis 5. April • Ausbildung zum / zur betrieb lichen Ersthelfer/-in, 6. April • Psychische Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung und Epilepsie, 6. April • Schwierige Gespräche und Krisensituationen konstruktiv gestalten, 24. bis 25. April • Menschen mit »herausforderndem Verhalten« begleiten, 24. bis 26. April • Einführung in den Umgang mit Menschen mit Demenz, 25. bis 26. April • Achtsamkeitsbasierte Stress bewältigung, 26. April • Informationsveranstaltung zur Weiterbildung »Mediation« (Start Herbst 2017), 27. April Anmeldung: Tel. 0521 144-5770, www.bildung-beratung-bethel.de RING-Magazin Haus Salem Ein Stille-Wochenende zu christ licher Meditation und Kontemplation findet vom 24. bis 26. März mit Pfarrer Dr. Oliver Kösters aus Havixbeck im Haus Salem in Bielefeld-Bethel statt. Anmeldung: Tel. 0521 144-2486 / 2929 Foto: Schulz Irrsinnig menschlich Für eine Alltagsassistenz haben sich im Stiftungsbereich proWerk wieder Werkstatt-Beschäftigte qualifiziert. Nach einer einjährigen Bildungsmaßnahme konnten (v. l.) die Lehrerinnen Doris Tölle und Birgit Gansfort-Walkusch im Februar Sabine Masuth, Nicole Theophil, Silvia Offermann, Maraice Schmill, Julia Prieg, Iris Pusch, Dea Dietzel, Birgit König, Hümeyra Yildiz, Katrin Chylinski und Antje Kolle zum erfolg reichen Abschluss gratulieren. Die Alltagsassistentinnen haben das nötige Rüstzeug erhalten, um Menschen in Altenheimen, Behinderteneinrichtungen oder auch Kindertagesstätten zu begleiten. Eine Teilnehmerin arbeitet künftig auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, eine andere strebt dort eine Ausbildung an. In der Filmreihe »Irrsinnig menschlich« zur seelischen Gesundheit ist am 15. März im Kino CineMotion in Berlin die polnische Tragikomödie »In meinem Kopf ein Universum« zu sehen. Mateus leidet an einer zerebralen Bewegungsstörung. Er kann nicht mit seiner Umgebung kommunizieren, nimmt aber alles wahr. Die Filmvorführung beginnt um 17.30 Uhr in der Wartenberger Straße 174. Daran schließt sich eine Diskussion mit professionell und ehrenamtlich Tätigen, Experten aus eigener Erfahrung und Angehörigen an. Mitveranstalter ist das Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge. Foto: Schulz Zukunft der Diakonie Angehende Erzieherinnen und Erzieher, die noch zur Schule gehen, können parallel zur Ausbildung ab Frühjahr 2018 an der Fachhochschule der Diakonie Sozialarbeit studieren. Durch die Ausbildung verkürzt sich die Studiendauer auf bis zu einem Jahr. Für das neue Angebot kooperieren die Fachhochschule der Diakonie und der Ev. Fachverband für Berufskollegs der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe (RWL). Den Rahmenvertrag unterzeichneten Anfang Februar (v. l.) der RWL-Vorsitzende Dr. Ludwig Wenzel, die Fachhochschul-Rektorin Prof. Dr. Hilke Bertelsmann und der Geschäftsführer der Fachhochschule Diakon Carsten Böhrnsen. Im April beginnt ein weiterer neuer Studiengang für schon berufstätige Erzieherinnen und Erzieher, die den Bachelor-Abschluss in Sozialer Arbeit erlangen wollen. Die Diakonie Deutschland, der Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland und das Institut für Diakoniewissenschaft und DiakonieManagement in Bielefeld-Bethel veranstalten am 4. und 5. April in Berlin ein Symposium. Die Zukunft diakonischer Unternehmen weiterzudenken und hierzu mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik, Kirche und Gesellschaft ins Gespräch zu kommen ist das Ziel der Veranstaltung. Zu den Referenten gehören der Präsident der Diakonie Deutschland Pfarrer Ulrich Lilie und Bischof Dr. Dr. Markus Dröge. Den Programmflyer gibt es unter www. diakoniewissenschaft-idm.de (siehe »Aktuelles«). 27 RING-Magazin Foto: privat Betheler Fußballturnier Der langjährige Schulleiter der ESPA in Münster, Lutz G. Böhm, wurde Ende Januar von Barbara Manschmidt (l.), Geschäftsführerin des Stiftungsbereichs Schulen, im Beisein seiner Ehefrau Sabine Böhm in den Ruhestand verabschiedet. Der 65-jährige Sozialpädagoge leitete die Ev. Sozialpädagogische Ausbildungsstätte seit 1993. Vorübergehend hat jetzt Norbert Göttker aus dem Kollegium die kommissarische Leitung übernommen. Die ESPA, ein Berufskolleg speziell für Erzieher, gehört seit 2004 zu Bethel. Haus der Stille Klassik um 3 • Konzert und Lesung: Ursula Kurze erzählt aus dem Leben des Schriftstellers Thomas Brasch und singt ihre Ver tonungen seiner Gedichte, 14. März, 19 Uhr ( keine Anmeldung, Eintritt 12 Euro ) •W üstentag unter der Leitung von Pastorin Susanne TimmMünden, 15. März •B ibliodrama-Tag zu Martin Luther unter der Leitung von Diakonin Karen Bossow und Pastorin Susanne TimmMünden, 18. März • L esung mit Renate Wind, »Dietrich Bonhoeffer und Maria von Wedemeyer: Die Geschichte einer Sehnsucht«, 28. März, 19 Uhr (keine Anmeldung, Eintritt 10 Euro) Die Veranstaltungen finden im Haus der Stille, Bielefeld-Bethel, Am Zionswald 5, statt. Kontakt / Anmeldung: Tel. 0521 144-2207. In ihrer Benefiz-Reihe »Klassik um 3« spielen die Bielefelder Philharmoniker mit Hornist Hartmut Welpmann am 26. März Werke von Jean Sibelius, Richard Strauss und Carl Maria von Weber. Das eintrittfreie 90-minütige Konzert beginnt um 15 Uhr im Assapheum in BielefeldBethel. Menschen mit Behinderungen und Familien mit jungen Kindern können in der Reihe klassische Musik kennen lernen, ohne während des ganzen Konzertes still sitzen zu müssen. Zwischendurch gibt es eine halbstündige Pause. Die Konzertreihe ist ein gemeinsames Projekt der Bielefelder Philharmoniker und der Diakonischen Gemeinschaft Nazareth. 28 Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel findet zwischen den Oster- und Sommerferien das inzwischen 31. Betheler Fußballturnier statt. Gespielt wird in 5er-Teams auf einem Kleinfeld. Mitspielen können auch Schülerinnen und Schüler der Betheler Schulen und Ausbildungsstätten; das Mindestalter beträgt 16 Jahre. Der Anmeldeschluss ist am 27. März, der erste Spieltag voraussichtlich der 24. April. Informationen/Anmeldung: www. bsg-bethel.de / fussballturnier; Betriebssportgemeinschaft Bethel, Tel. 0521 144-5245 Neue Schmiede • Das besondere Konzert: Turnbulls, CD-Release-Tour, 3. März, 20 Uhr • Figurentheater Mimikry: Swimmy – Abenteuer unter dem Meer (nach Leo Lionni, Karten nur in der Neuen Schmiede), 5. März, 16 Uhr • Inka Meyer: Kill me, Kate! (Kabarett zum internationalen Frauentag), 10. März, 20 Uhr • Kultur im Lokal mit Lia – Solo (Eintritt frei), 17. März, 19 Uhr Karten: Tel. 0521 144-3003 Kirchenmusik • Orgelkonzert: Martin Rieker spielt Bach und David, 12. März, 17 Uhr • Kammermusik: Das Klavier-Duo Saulich / Bochnitschek spielt Ligeti, Schubert und Rachmaninow, 19. März, 17 Uhr • Passionskonzert: Das ZionsConsort und das Vokalensemble der Kantorei Bethel singen Kantaten von Buxtehude, 2. April, 17 Uhr Die Konzerte finden in der Zionskirche in Bielefeld-Bethel statt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Geburtstag 101 Jahre: Diakonisse Elfriede Bläser, Haus Abendlicht, am 12.3. – 95 Jahre: Diakonisse Magdalena Meier, Bünde, am 17.3. – 92 Jahre: Diakon Siegfried Mathias, Sulingen, am 9.3. – 91 Jahre: Diakonisse Hanna Dodt, Haus Abendlicht, am 10.3. – 90 Jahre: Diakon Ernst Pech, Wohnstift Frieda-v.-Bodelschwingh, am 30.3. – 80 Jahre: Diakon Heinz Hoffmann, Bielefeld, am 17.3. – Asta Wittmer, Bielefeld, am 17.3. – 70 Jahre: Diakonische Schwester Magdalene Brockhaus, Lemgo, am 13.3. – Ursula Hauer, Bielefeld, am 14.3. – Diakon Hermann Puls, Kamen, am 25.3. Arbeitsplatzund Gemeinschaftsjubiläum 70 Jahre: Diakonisse Barbara v. Richthofen, Wohnstift Frieda-v.-Bodelschwingh, am 27.4. – 65 Jahre: Diakonisse Helga Goebel, Haus Abendlicht, am 20.4. – 60 Jahre: Diakonisse Elfriede Böckstiegel, Haus Abendfrieden, am 28.4. – Diakonisse Edith Fickel, Preuß. Oldendorf, am 28.4. – Diakonisse Sigrid Herbeck, Haus Abendlicht, am 28.4. – Diakonisse Elisabeth Joppe, Haus Abendfrieden, am 28.4. – Diakonisse Martha Kley, Wohnstift Frieda-v.-Bodelschwingh, am 28.4. – Diakonisse Anna Laib, Haus Abendfrieden, am 28.4. – Diakonisse Friedel Pickhardt, Haus Abendfrieden, am 28.4. – Diakonisse Gerda Schaible, Haus Abendfrieden, am 28.4. – Diakonisse Margarethe Schreiber, Haus Abendfrieden, am 28.4. – Diakonisse Waltraud Spieß, Haus Abendlicht, am 28.4. – Diakonisse Hannelore Walcher, Haus Abendfrieden, am 28.4. – Diakonisse Irmgard Wannek, Haus Abendfrieden, am 28.4. – 50 Jahre: Diakonisse Eva Bögel, Haus Abendlicht, am 2.4. – Diakonisse Brunhild Münstermann, Bielefeld, am 2.4. – Diakonisse Irmgard Reinecke, Wohnstift Frieda-v.-Bodelschwingh, am 2.4. – Diakonisse Ilse Rüter, Haus Abendlicht, am 2.4. – Diakonisse Sigrid Voigt, Wohnstift Frieda-v.-Bodelschwingh, am 2.4. – Diakonische Schwester Renate Warmuth, Bünde, am 4.4. – 45 Jahre: Diakonische Schwester Marion Boegeholz, EvKB, am 1.4. – Anke Brettholle, EvKB, am 1.4. – Elfriede Hamza, EvKB, am 1.4. – Irmtraut Könemann-Al Saad, EvKB, am 1.4. – Regina Widera, EvKB, am 1.4. – Regine Harth, Altenhilfe Lazarus, am 12.4. – 40 Jahre: Gundula El-Sawaf, EvKB, am 1.4. – Marietta Heemann, EvKB, am 1.4. – Hanna-Maria Konze, Bethel.regional, am 1.4. – Ulrich Stiens, Zentraler Bereich, am 1.4. – Uta Twelker, EvKB, am 1.4. – Mehmet Ruestue Yilmaz, Bereich Betriebe, am 1.4. – Heinz-Günter Simonowski, EvKB, am 4.4. – Helga Vorsatz, proWerk, am 15.4. – 35 Jahre: Barbara Arendt, proWerk, am 1.4. – Harald Bröcker, EvKB, am 1.4. – Jürgen Glosse, EvKB, am 1.4. – Beate Haase, Bethel. regional, am 1.4. – Christiane Hermbecker, EvKB, am 1.4. – Esther Kania, EvKB, am 1.4. – Cornelia Krüger-Schütte, proWerk, am 1.4. – Martina Linneweber, EvKB, am 1.4. – Ute Strothmann, Bethel.regional, am 1.4. – Beate Weller, EvKB, am 1.4. – Ursula Horstmann, proWerk, am 6.4. – Hildegard Maune, proWerk, am 6.4. – Armin Schüler, Schulen, am 8.4. – Conchita Halfter-Diaz, Sarepta, am 15.4. – Wolfgang Mittendorf, Bethel.regional, am 15.4. – Annette Potthast, Bethel.regional, am 15.4. – Brigitte Hülsmann, SB Altenhilfe, am 19.4. – Hella Michel, Bethel.regional, am 20.4. – Petra Milster, Mara, am 22.4. – Doris Sikorski, Bethel.regional, am 23.4. – Ingrid Burgmann, Schulen, am 27.4. – 30 Jahre: Johanna Brunke, Bethel.regional, am 1.4. – Kerstin Goellner, SB Altenhilfe, am 1.4. – Brigitte Gößling, Bethel.regional, am 1.4. – Sabine Holzgrebe, EvKB, am 1.4. – Andreas Husemann, proWerk, am 1.4. – Annette Krell-Wellpott, EvKB, am 1.4. – Silvia Loges, EvKB, am 1.4. – Sybille Ludwig, EvKB, am 1.4. – Kathrin Luz, EvKB, am 1.4. – Karl Mönch, EvKB, am 1.4. – Joachim Mühlfeld, Bethel.regional, am 1.4. – Brigitte Schnüll, EvKB, am 1.4. – Carola Schröder-Kamps, Schulen, am 1.4. – Simone Schüler, EvKB, am 1.4. – Susanne Tarner-Reinartz, EvKB, am 1.4. – Barbara Wittenborn, Zentraler Bereich, am 1.4. – Erfried Burau, proWerk, am 3.4. – Katrin Engelke, Birkenhof Altenhilfe, am 8.4. – Thomas Kröger, proWerk, am 14.4. – Frank Bleimund, EvKB, am 15.4. – Heike Meinefeld, EvKB, am 15.4. – Heinz Ritterbusch, EvKB, am 23.4. – 25 Jahre: Eduard Bier, Bereich Betriebe, am 1.4. – Thomas Brinkmann, Mara, am 1.4. – Christine Buchmann, proWerk, am 1.4. – Christiane Degner, Altenhilfe Zehdenick, am 1.4. – Anna Bettina Fluhme, 29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Arbeitsplatzund Gemeinschaftsjubiläum EvKB, am 1.4. – Anja Gaida, EvKB, am 1.4. – Renate Grethe, Birkenhof Altenhilfe, am 1.4. – Renate Höllmer, EvKB, am 1.4. – Claudia Hürrig, EvKB, am 1.4. – Andrea Knieps, EvKB, am 1.4. – Jutta Koberg-Bartsch, EvKB, am 1.4. – Barbara Mahlitz, Eingliederungshilfe Lobetal, am 1.4. – Birgit Massenberg, Mara, am 1.4. – Katja Niebuhr, EvKB, am 1.4. – Kerstin Niederbockstruck, Bethel.regional, am 1.4. – Rolf Noltensmeier, Bereich Betriebe, am 1.4. – Umberto Pelliccioni, proWerk, am 1.4. – Stefanie Peters, Sarepta, am 1.4. – Christian Reinhardt, Bereich Betriebe, am 1.4. – Marianne Rosellen, EvKB, am 1.4. – Carmen Scheuringer Rücker, Epilepsieklinik Tabor, am 1.4. – Bernd Uhe-Dollendorf, Bethel.regional, am 1.4. – Ingrid Wiedenhaus, EvKB, am 1.4. – Daniela Günther, Altenhilfe Lazarus, am 2.4. – Claudia Lehmann, Bethel.regional, am 6.4. – Inge Vormbrock-Weeke, Bethel.regional, am 11.4. – Ellen Kastner, Hoffnungstaler Werkstätten, am 15.4. – Ilona Lange, Bethel.regional, am 15.4. – Detlef Knopp, Eingliederungshilfe Blütenberg, am 16.4. – Magdalena Clare, EvKB, am 23.4. – Martin Schräder, EvKB, am 30.4. – 20 Jahre: Mechthild Ahrends-Ventsch, proWerk, am 1.4. – Jessica Babucke, EvKB, am 1.4. – Annika Bäcker, Nazareth, am 1.4. – Inger Brennfleck, Diakonie Freistatt, am 1.4. – Anja Eckmann, EvKB, am 1.4. – Thomas Fischer, EvKB, am 1.4. – Stefan Hoerdler, Bereich Betriebe, am 1.4. – Hans-Joachim Holtschke, EvKB, am 1.4. – Dirk Hunger, EvKB, am 1.4. – Carolina Klask, Bethel.regional, am 1.4. – Elke Könighorst, EvKB, am 1.4. – Walli Krenz, EvKB, am 1.4. – Maike Müller- Gräff, Bethel.regional, am 1.4. – Ralf Nuttelmann, Diakonie Freistatt, am 1.4. – Claudia Prünte, EvKB, am 1.4. – Karsten Raue, Bethel.regional, am 1.4. – Sylvia Rauprich, EvKB, am 1.4. – Silke Schwarze, EvKB, am 1.4. – Susanne Voigtmann, EvKB, am 1.4. – Andrea Wirkus, EvKB, am 1.4. – Olga Gaus, Sarepta, am 2.4. – Larissa Heuer, Bethel.regional, am 7.4. – Hüseyin Yücel, Bereich Betriebe, am 14.4. – Anna Dück, SB Altenhilfe, am 15.4. – Mario Schmidt, EvKB, am 15.4. Ruhestand Dorothea Adamietz, Bethel.regional, zum 1.2. – Anna Tschukalin, Bethel. regional, zum 1.2. – Reinhard Sonntag, Bethel.regional, zum 1.2. – Estellita Cedeno Schramm, Bethel.regional, zum 15.2. – Birgit Vinke, Bethel.regional, zum 1.3. – Hans-Jürgen Bend, Zentraler Bereich,zum 1.4. – Hartmut Blümel, EvKB, zum 1.4. – Albrecht Diestelhorst, Bethel.regional, zum 1.4. – Herma Hinney, Bethel.regional, zum 1.4. – Karin Adelstein, Freistatt, zum 1.4. Gestorben Helge Feldhaus, Steinhagen, 50 Jahre, am 15.1. – Diakon Andreas Kruse, Bielefeld, 64 Jahre, am 21.1. – Petra Schwarz, Bielefeld, 47 Jahre, am 26.1. – Diakon Lothar Hansmann, Neukirchen-Vluyn, 76 Jahre, am 30.1. 30 Namen Die Zeitschrift Focus empfiehlt in ihrem aktuellen Ranking gleich zwei Betheler Krankenhäuser als TOP-Adressen in Deutschland. Zum einen steht die Epilepsie-Rehabilitationsklinik im Krankenhaus Mara auf der Liste der besten Reha-Kliniken, zum anderen wird Prof. Dr. Eckard Hamelmann, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Kinderzent rum Bethel, in dem Ranking als einer der besten Mediziner für die Behandlung von Allergien und Erkrankungen der Lunge genannt. Den Vorsitz im Sprecherausschuss der leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernimmt Mitte März Petra Krause, Leiterin des Bereichs »Ausbildung und Personalentwicklung« im Ev. Klinikum Bethel in Bielefeld. Sie folgt der Fachkrankenhaus-Leiterin Petra Thomas nach, die in die Freistellungsphase der Altersteilzeit eintritt. Die Stellvertretung von Petra Krause übernimmt Thomas Ziesche, Bereichsleiter in Bethel.regional. Der Bethel-Song Auf diesen Tag haben sie alle so lange gewartet. Endlich, nach einem Jahr voller Proben, Studioaufnahmen und Videodrehs ist der Song »Taschen voll Gold« fertig und bereit, die Ohren und Herzen zu erobern. Die Band »ODER SO!«, das sind vier junge Frauen und drei junge Männer – Emely, Lukas, Patrick, Dana, Lisa, Gerlinde und Nils –, deren Leben Höhen und Tiefen hat wie das jedes anderen auch. Fast alle sind oder waren Schüler der Betheler Mamre-Patmos-Schule. Die Band arbeitet gemeinsam mit den Bandcoaches Oliver DamaschekHahn und Philipp Plaß-Wrobel an eigenen Songs mit deutschen Texten. »Taschen voll Gold«, ihr Erstling, ist ein Lied über die Freundschaft und die Liebe und den schmalen Grat dazwischen. DSC Arminia und Bethel Arminia Bielefeld zeigt breite Brust für Bethel: Zum Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue am 5. März ab 13.30 Uhr trägt der Fußball-Zweitligist das Jubiläums-Logo »150 Jahre Bethel« auf dem Trikot. Üblicherweise prangt dort das Logo des Haupt sponsors Schüco. Der verzichtete zugunsten Bethels auf seine Rechte. »Wir gratulieren den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel ganz herzlich zu ihrem 150-jährigen Jubiläum und überlassen Bethel aus diesem Anlass sehr gerne die Trikotwerbung unserer Arminen«, so Andreas Engelhardt, Gesellschafter der Schüco International KG. Die Spieler-Trikots werden im März für den guten Zweck – den Neubau des Kinderkrankenhauses – versteigert (www.bethel.de/ trikot). Arminia und Bethel laden zudem 600 Menschen mit Behinderungen und deren Begleiter zum Spiel ein. Die Freikarten sind bereits vergriffen. Für das Spiel sind aber noch Karten im freien Verkauf. – JOV – Zusammen mit Annette Humpe, einer der erfolgreichsten Musikproduzentinnen Deutschlands, hat die Band den Song für das 150-jährige Bethel-Jubiläum eingespielt. Für das Musikvideo ist Starfotograf Jim Rakete mit der Band quer durch Bielefeld gezogen, denn dieser Song soll nicht nur Bethel begeistern. Das Video ist zu sehen auf youtube.com/ BethelVision; der Song steht auf lnk.to/oderso über die Portale von iTunes und Amazon zum Download bereit. – JOV – Foto: Schulz Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin konnte Lutz Reimann, Koordinator der Lobetaler Agentur Ehrenamt Bernau, jetzt 30 gebrauchte Fahrräder abholen. Unterstützung gab es von den Hoffnungstaler Werkstätten, die für den Transport kostenlos einen Lkw mit Fahrer Alex Wegner zur Verfügung stellten. Die Fahrräder werden jetzt in der Fahrradwerkstatt »Integration mobil« durch ehrenamtliche Helfer verkehrstauglich gemacht und anschließend sozialen Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Weitere Fahrräder sind willkommen (Kontakt: Tel. 03338 3603137). 31 Foto: Schulz In Bethel.regional fand der diesjährige Jahresanfangs-Gottesdienst für die Regionen Ruhr / Südwestfalen, Ruhrgebiet und Dortmund in Witten statt. In der Ev. Trinitatiskirche begrüßten die Geschäftsführer Ursula Veh-Weingarten (unten, r.) und Prof. Dr. Ingmar Steinhart (unten, 3. v. r.) Ende Januar auch rund 80 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein weiterer Gottesdienst zum Jahresbeginn für Mitarbeitende des Stiftungsbereichs Bethel.regional wurde Mitte Januar in Bielefeld-Bethel in der Zionskirche gefeiert. Veranstaltungen 08.03. Krankenhaus Mara / Mehrzweckraum, Bielefeld-Bethel, Maraweg 21: 18 – 20.15 Uhr, AINS-Forum mit Prof. Dr. Christian Werner, Klinik für Anästhesiologie der Johannes-GutenbergUniversität Mainz, »Neuroanästhesie: Eine Bestandsaufnahme« bis 12.03. Landtag Düsseldorf: Betheler Kunstausstellung »Neue Wege …« zum 150-jährigen Jubiläum ( montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, Anmeldung: 0211 884 -2943; am Wochenende ab 11 Uhr ohne Anmeldung ) 24./ 25.03. Neue Schmiede, Bielefeld-Bethel, Handwerkerstraße 5: 20 Uhr, Ballastwache Bethel mit dem neuen Programm »In die Jahre gekommen« (Karten: Tel. 0521 144-3003) 26.03. Eckardtskirche, Bielefeld-Eckardtsheim, Paracelsusweg 6: 18 Uhr, Konzert des »Ensemble à 5« 28.03. Neue Schmiede, Bielefeld-Bethel, Handwerkerstraße 7: 19.30 Uhr, Offener Hospiztreff mit Trauerbegleiterin und Heilpraktikerin Dagmar Wilke, Sterntaler e. V. Bielefeld, »Himmelhochjauchzend … und plötzlich ist die Trauer da – wie Kinder Abschied und Tod erleben« 31.03. Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge, Berlin, Herzbergstraße 79 ( Festsaal im Haus 22 ): 19 – 20.30 Uhr, Jazzabend mit »The good old good ones« ( Eintritt frei ) 01.04. Schule für Ergotherapie, Bielefeld-Eckardtsheim, Fliednerweg 15: 11 – 17 Uhr, Aktionstag »Ergotherapie erleben« für die Ortschaften Bethel und Eckardtsheim Mo – Fr 13 – 14, 18 – 19 Uhr, Sa 16 Uhr, So 10 Uhr
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