Call for Papers 13. Diskussionen zur Archäologischen Bauforschung 21.–24. Februar 2018 UMGEBAUT Umbau-, Umnutzungs- und Umwertungsprozesse in der antiken Architektur UMGEBAUT Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren, das Architekturreferat an der Zentrale des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin freut sich, Ihnen das 13. internationale Kolloquium der Reihe »Diskussionen zur Archäologischen Bauforschung« ankündigen zu können, das vom 21.–24.Februar 2018 in Berlin stattfinden wird. Hiermit möchten wir Sie zur Einreichung von Vortragsvorschlägen einladen. Umbauten, Umnutzungen und Umwertungen bestehender Architektur, also das ›Bauen im Bestand‹, prägten auch die antike Baukultur. In baulichen Veränderungen wie Um-, An- und Einbauten, aber auch in Wiederaufbauten und Translozierungen sowie in wiederverwendeten Baugliedern und -materialien spiegeln sich politische, gesellschaftliche und kulturelle Transformationsprozesse. Sie zeugen von wechselnden politischen Systemen, dem davon abhängenden Zugang zu Ressourcen, vom Wandel religiöser Vorstellungen oder von einem veränderten Zeitgeschmack, die alle vorsätzliche Eingriffe in den Bestand bedingten. Umbauten sind Ausdruck von radikalen Erneuerungen bis hin zu gravierenden gesellschaftlichen Umbrüchen, aber auch von Phänomenen des Wiederherstellens, Weiterbauens und Bewahrens sowie einer symbolischen Aufwertung. Mit bauforscherischen Methoden können konkrete Spuren des Umbauens dokumentiert und damit die technisch-konstruktive Seite baulicher Transformationsprozesse in der Antike ergründet werden. Diese Spuren umfassen beispielsweise umgearbeitete Bauglieder, Versatzmarken, doppelte Verdübelungen und Verklammerungen, sich überlagernde Standspuren, Fundamente, die auf Erweiterungen oder Verkleinerungen hindeuten, aber auch Materialwechsel – vom Holz zum Stein, von lokalem Gestein zu importiertem Marmor oder vom Werksteinbau zum Spolienbau. Ihr sorgfältiges Studium ermöglicht die Rekonstruktion der Bau- und Umbaugeschichte einzelner Bauten und Ensembles sowie der dahinterliegenden politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Gründe und Strategien für Eingriffe in den Bestand. Im Gegensatz zu den Anfängen der archäologischen Bauforschung werden bauliche Transformationsprozesse heute ganz bewusst als Indikator für sich ändernde Rahmenbedingungen der Planung, Errichtung, Nutzung und des Verfalls antiker Bauten verstanden und erforscht. In zahlreichen Einzelstudien werden Hinweise auf Umbauten und Umnutzungen festgehalten und diskutiert. Eine systematische Zusammenschau und übergreifende Untersuchungen zu Leitbildern und Praktiken des Umbauens in der Antike fehlen jedoch. Hier will das Kolloquium eine breitere Diskussion anstoßen. Gesucht sind daher Vorträge, die aus bauforscherischen Fallstudien zum antiken Umbauen Hinweise auf bewusste Veränderungen bestehender Bausubstanz ableiten und diese in gesellschaftliche Wandlungs- und Umbruchprozesse einordnen, um so bauliche Transformationsprozesse in der Antike besser zu verstehen. Die Kolloquiumssprachen sind Deutsch und Englisch. Wir freuen uns auf die Zusendung Ihrer aussagekräftigen Vortragsvorschläge in Form eines Abstracts mit maximal 300 Wörtern und eines kurzen Lebenslaufs in Deutsch oder Englisch bis zum 7. Mai 2017 an: [email protected]. Mit besten Grüßen Ulrike Wulf-Rheidt und Katja Piesker Deutschen Archäologischen Institut, Architekturreferat Podbielskiallee 69-71 D-14195 Berlin Tel. : +49 (030) 18 77 11-137 E-Mail: [email protected]
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