BLICK NACH MÜNSTER Samstag, 4. März 2017 RMZBM2, Nr. 54, 9. Woche In der Stadt fehlen 840 KitaPlätze Engpass wieder bei unter Dreijährigen MÜNSTER. Die Kitaplätze für die unter Dreijährigen Kinder in Münster reichen auch zum kommenden Jahr nicht aus. Über das Anmeldesystem der Stadt, den Kita-Navigator wurden 2715 der sogenannten U3-Kinder angemeldet, zur Verfügung stehen ab dem 1. August aber nur 1855 freie Plätze. Diese Zahlen nannte Jugendamtsleiterin Anna Pohl jetzt im Ausschuss für Kinder, Jugendliche und Familien. Für die über dreijährigen Kinder (Ü3) sind genügend Plätze vorhanden. AngemelWie dieses Meerschweinchen sich in der Konkurrenz um eine Partnerin verhält, ist nicht det für die Kita wurden 1151 ersichtlich: Lebte es während der Pubertät in einer großen Gruppe von Tieren, zeigt es mit ü3-Kinder, ab August werden hoher Wahrscheinlichkeit eine gewisse Zurückhaltung. FOTO: WWU Frechheit siegt – manchmal Studie mit Meerschweinchen über die Pubertät MÜNSTER. Man kennt das aus den Dschungelsituatio nen des modernen Alltagsle bens – Straßenverkehr, Ge rangel Warteschlangen, Balz verhalten in der Diskothek. Aggressive Durchsetzungs kraft siegt gegen vornehme Zurückhaltung. Ob die Meerschweinchen, deren Verhalten Tobias Zimmermann vom Institut für Verhaltensbiologie der Universität Münster untersucht, genauso ticken wie Menschen, da ist sich der Wissenschaftler nicht sicher. Aber in der Tendenz ähnelt sich das Verhalten vieler Säugetiere – und dazu gehört, rein biologisch betrachtet, eben auch der Mensch. Pubertät im Blick Die neueste Studie der münsterischen Verhaltensbiologen unter Leitung von Prof. Norbert Sachser, veröffentlicht im Fachmagazin „Proceedings of the Royal Society of London B“, beschäftigt sich mit einer bei vielen Men- schen problematischen Lebensphase – der Pubertät, positiver gesagt der Adoleszenz. Die Erkenntnis, die Tobias Zimmermann in seiner Studie zieht: Nicht nur in sehr frühen Phasen des Lebens prägt die Umwelt dauerhaft das Verhalten, sondern auch noch in der Phase des Erwachsenwerdens. Meerschweinchen-Männchen, die während der Pubertät die Gesellschaft eines Weibchens allein genießen durften, verteidigen in Konkurrenzsituationen mit einem weiteren Männchen diesen Status sehr viel energischer und aggressiver als Männchen, die zuvor in großen Gruppen lebten und dort eher Anpassungsbereitschaft und Rücksicht als Erfolg versprechendes Verhalten einübten. Die Zahlen im Experiment von Tobias Zimmer sprechen Bände. Leben jeweils ein Männchen dieser beiden Typen mit zwei Weibchen zusammen erzielt das aggressiv auftretende Männchen den entschieden größeren Fortpflanzungserfolg. Von den über die Beobachtungszeit geborenen 51 Nachkommen der 52 Versuchstiere waren 41 von Männchen des aggressiven Grundtypus. 1161 Plätze für sie zur Verfügung stehen. Anders als bei den angemeldeten unter Dreijährigen: Bei den zum Sommer 1855 freien Plätzen sind bereits die Plätze bei Tageseltern (circa 380) und die erstmalig zu diesem Termin zur Verfügung stehen 240 zusätzlichen Plätze in neuen Einrichtungen mit eingerechnet. Trotz Kita-Navigator müssen die Eltern ihre Kinder gleichzeitig direkt bei ihrer Wunscheinrichtung anmelden. Die Kitas vergeben seit dem 9. Februar an die Eltern Platzzusagen, Eltern müssen die angebotenen Plätze inner- halb von zwei Wochen annehmen oder ablehnen. Die dann frei gebliebenen Plätze werden in Nachrückverfahren von den Kitas besetzt. Ab dem 1. April übernimmt das Jugendamt die Vermittlung der Plätze für Eltern, die bis dahin noch keine Zusage erhalten haben. Pohl berichtete dem Ausschuss, dass die Verwaltung aktuell 241 sogenannten „Optionsplätze“ in den bestehenden Kitas verabredet habe. Das bedeutet, dass die Einrichtungen jeweils einige Kinder über ihre Kapazität hi- Die KitaPlätze für die unter naus aufnehmen. Dreijährigen sind in diesem kv Jahr wieder knapp. FOTO: DPA Münster ist Modellkommune Stadt nimmt an Landesprogramm für Einwanderung teil MÜNSTER. Münster ist als eine von zwölf Modellkommunen für das Landesprogramm „Einwanderung gestalten NRW“ ausgewählt worden. Insgesamt 83 Kreise, kreisfreie und große kreisangehörige Städte mit eigener Ausländerbehörde konnten sich beteiligen, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Modellprojekte sind sehr verschieden, auch auf- grund der unterschiedlichen Ausgangslage der Bewerber. Kreise stehen vor der besonderen Herausforderung mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden zusammenzuarbeiten. Im ländlichen Raum spielt auch die Mobilität der Menschen eine gewichtige Rolle. Um die rechtskreisübergreifende Kooperation – also die Zusammenarbeit zwi- schen kommunalem Integrationszentrum, Sozialamt, Jugendamt, Jobcenter oder Ausländerbehörde – besser zu organisieren, haben die Modellkommunen verschiedene Ansätze entwickelt: Manche arbeiten stadtteilorientiert, andere zentralisiert. „Wir gehen mit dem Landesprogramm den nächsten Schritt, um die Integrationskraft unserer Kommunen im Land weiter zu stärken. Wenn alle Ämter und Behörden sowie die am Integrationsprozess beteiligten Akteure einer Kommune vernetzt sind und zusammenarbeiten, können die zu uns gekommenen Menschen schnell und zielgerichtet integriert werden“, erklärte Integrationsminister Rainer Schmeltzer. www.mais.nrw ww r / einwanderungg estaltennrw r Immer erfolgreicher Das bedeutet für die Verhaltensbiologen, dass dieses Verhalten immer erfolgreicher ist. Tobias Zimmermann arbeitet bereits an dem nächsten Experiment: Da beobachtet er den Fortpflanzungserfolg von Männchen in großen Gruppen, und hier, so deute sich bereits an, haben jene Männchen in der Meerschweinchen-Damenwelt den größeren Erfolg, die in der Pubertät gelernt haben, in der Gemeinschaft großer Gruppen zu bestehen. „Wer in komplexen Gruppenstrukturen sein Recht rücksichtslos durchzusetzen versucht, wird sich verschleißen und selten Erfolg haben, mutmaßt Zimmermann. Aber das muss er erst beweisen. Karin Völker Tag der ökonomischen Bildung MÜNSTER. Der Verband „Öko- nomische Bildung an allgemeinbildenden Schulen“ (VÖBAS) lädt zusammen mit dem Institut für Ökonomische Bildung der Universität Münster und dem Zentrum für Lehrerbildung am Dienstag (7. März) ab 9 Uhr zum „Vierten Tag der ökonomischen Bildung“ in das Unigebäude an der Scharnhorststraße 100 ein. Die sich hauptsächlich an Lehrer richtende Tagung greift laut Pressemitteilung ein zentrales Anliegen der ökonomischen und politischen Bildung auf. Dr. Stefan Luft, ein bekannter Migrationsforscher und Publizist, vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Bremen hält den einführenden Fachvortrag zum Thema „Migration und Flucht. Ursachen und Folgen in der Perspektive der ökonomischen Migrationstheorie“. Es folgt eine Podiumsdiskussion mit Experten aus Hochschule, Arbeitsagentur, Bildung und Ausbildung zu Fragen der Integration in das Bildungs- und Beschäftigungssystem. Drei unterrichtsbezogene Workshops werden geboten: Dabei geht es um „Berufsorientierung in der Einwanderungsgesellschaft“, „Migration und Integration als Thema im politisch-ökonomischen Unterricht der Sekundarstufen I und II“ sowie um ein Planspiel zur europäischen Asyl- und Flüchtlingspolitik. – Anzeige – – Anzeige – Gutes Hören für Kinder und Erwachsene R eichlich Erfahrung akustiker. Mit „bestmöglicher sammelten Marion und Anpass-Technik“, so Marion Jürgen Weßendorf in den vergangenen 20 Jahren als Hörakustik-Meister und Pädakustiker in Münster. Jetzt wagten sie mit dem KinderHörzentrum im VitalCenter an der Gasselstiege 23 den Sprung in die Selbstständigkeit. Seit vergangenem Jahr behandelt das Ehepaar dort gemeinsam mit einem vierköpfigen Experten-Team sowohl Kinder als auch Erwachsene bei Hörproblemen. Qualität steht dabei stets im Mittelpunkt der Beratung. Das beginnt bereits bei der Qualifikation der Mitarbeiter. Drei Hörakustik-Meister stehen im Team, zwei Mitarbeiter haben Zusatzausbildung gen als Päd- Weßendorf, werden in drei Anpassräumen die Hörsyste- me individuell eingestellt. Für besonders präzise Hörtest- Ergebnisse steht eine komplett schallisolierte Messkabine zur Verfügung. Auf die umfangreiche Analyse folgen im Kinder-Hörzentrum das Erarbeiten von persönlichen Hörzielen und die Geräteauswahl. Die vergleichende Anpassung von mehreren Hörgerätetypen ist dabei „ein Muss“, sagt Jürgen Weßendorf, ebenso wie die Möglichkeit, Geräte unverbindlich und kostenlos in gewohnter Umgebung Probe zu tragen. Dazu zählen auch Im-Ohr-Systeme, bei deren Anpassung das Team des Hörzentrums über umfangreiche Erfahrung verfügt. Spezielles Zubehör hilft zudem dabei auch im Störlärm optimal hören zu können. Jederzeit kostenloser Hörtest 3. OG Gasselstiege 23 · 48159 Münster · Telefon 02 51 9 81 57-60 [email protected] · www.kinder-hoerzentrum.de Öffnungszeiten: Mo – Fr 9.00 – 13.00 und 14.00 – 18.00 Uhr
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