Donnnerstag, 16. März 2017, 19.30 Uhr - Deutsch

Deutsch-Britische Gesellschaft München e.V.
www.dbg-munich.de
Donnnerstag, 16. März 2017, 19.30 Uhr
IBZ, Amalienstr. 38
Einladung zum Vortrag von
Reinhold Spratte
Daniel von Recklinghausen
William von Ockham und Marsilius von Padua
bei Kaiser Ludwig dem Bayern in München
Vorbereiter eines neuen Denkens in Philosophie
und politischer Theorie im 14. Jahrhundert
Einführende Worte spricht: Dr. Richard Blank
In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gingen von München zum
ersten Mal starke geistige Impulse
aus. Von entfernten Orten her waren
seit 1325 bedrohte Intellektuelle in
die Stadt geflohen. Sie hatten im
Wissensberuf brüchige aber machtgestützte Denkgebäude in Frage gestellt und neue Lösungen vorgeschlagen. Damit setzten sie sich lebensgefährlichen Verfolgungen aus,
Das Franziskanerviertel wurde 1802 im Zuge der "Säkularisierung"
abgerissen und dem Erdboden gleichgemacht. Wo ehedem mehrere
zum franziskanischen Komplex gehörige Klöster und ihre Kirche
St. Antonius lagen, erheben sich heute die Residenz, das Residenztheater und das Nationaltheater. Der Klosterfriedhof, auf dem 1348
der Körper des verstorbenen William von Ockham beigesetzt worden war, wurde planiert und bildet heute den Max-Joseph-Platz.
Zu dieser Gruppe zählte der franziskanische Theologe und Logiklehrer
William von Ockham aus London,
wie auch der Arzt und Staatstheoretiker Marsilius von Padua, ehemals
Rektor der Universität Paris. Wegen
ihrer Schriften exkommuniziert und
vogelfrei gestellt, fanden sie Schutz
und Wirkungsfeld beim Deutschen
Kaiser Ludwig dem Bayern, der wie
sie unter Bann des Papstes stand.
In München erhielten die verfolgten
Gelehrten für Jahrzehnte ihre Arbeitsbasis im "Franziskanerviertel",
das den Norden der Altstadt bildete.
Aufnahme fand hier auch der Generalminister des Franziskanerordens,
der ebenfalls von höchster Stelle gebannte Michael von Cesena.
Das Franziskanerkloster St. Antonius in München vor der Zerstörung
Aquarell von Giovanni Maria Quaglio d. J. (1772 – 1813)
Staatl. graphische Sammlung München, Inv.-Nr. 32014 Z
Thema des Abends ist nicht die Ortsgeschichte. Der Vortrag
versucht, den denkerischen Beitrag der Autoren Ockham und
Marsilius für den Blick der Gegenwart lebendig zu machen.
Zu den Personen:
Daniel von Recklinghausen Studium der Germanistik und Anglistik, Dozent, Gymnasiallehrer, Maschinenführer in
der Kunststoff-Industrie, Betriebsrat, Gewerkschaftssekretär, Arbeitsrichter, Übersetzer,
Informationstechniker bei Betrieb im Eigentum der Beschäftigten, Rentner
Reinhold Spratte gelernter Maschinenschlosser, 2. Bildungsweg, Studium der Germanistik, Pädagogik
und Philosophie, Gymnasiallehrer in diesen Fächern, seit seiner Pensionierung
bildender Künstler. Bildungsreferent in der Städtepartnerschaft der Stadt Witten mit der
polnischen Stadt Tczew bei Gdansk (Danzig). Näheres, wenn gewünscht, unter
www.reinhold-spratte.de
Richard Blank Dr.phil., Philosophie, Theater- und Filmwissenschaft, Autor Drehbücher, Regisseur