Zu sauer, zu salzig, penetrant im Geruch: Sojasoßen im Test Sojasoßen sind für uns der Inbegriff der asiatischen Küche. Kreiert haben diese Würzsoße die Chinesen schon vor über 2000 Jahren. Mit buddhistischen Mönchen kam die Soße nach Japan und dort wurde sie dann verfeinert. Zum chinesischen Grundrezept: Sojabohnen, Salz und Wasser wurde Weizen hinzugefügt, der macht die Soße milder im Geschmack. Der originale Herstellungsprozess (Brauprozess) der Soßen ist aufwändig. Die Zutaten werden mit Mikroorganismen versetzt, fermentiert und müssen über Monate reifen, erst dann entsteht das typische abgerundete Würzaroma. Fragt sich nur, ob das auch bei Sojasoßen aus dem Supermarktregal so ist? Der Test: In der Kostprobe wurden neun Shoyu-Sojasoßen getestet. Das sind die Soßen, die man vor allem zum Sushi isst. Vier Produkte waren in BioQualität. Einer der Experten in der Probierrunde, der Inhaber einer Sushibar-Kette in Köln, hatte Sushi für den Test mitgebracht. Für die beiden anderen Tester eine nette Überraschung, denn sie sind SushiFans, verwenden Sojasoßen aber auch zum Würzen in der Küche, Viele schlechte Noten Das Ergebnis der Kostprobe war enttäuschend. Über die Hälfte der Sojasoßen konnte im Geschmack nicht überzeugen. Dreimal gab es ein Befriedigend, der Rest war nur ausreichend. Zwei Soßen schmeckten den Testern gar nicht, sie bekamen ein sattes Mangelhaft. Die meisten Soßen waren im Aroma unausgewogen. Sie schmeckten entweder zu sauer oder zu salzig. Bei den beiden mangelhaften Produkten wurde außerdem der Geruch als penetrant und fremdartig empfunden (Yutaka/ Pearl River Bridge Bio) Umami - der ideale Geschmack Im Idealfall schmeckt eine Sojasoße würzig und im Ganzen vollmundig. Im Japanischen wird dieses oft auch bouillonartige Aroma als „umami“ bezeichnet, es gilt als fünfte Geschmacksrichtung neben süß, bitter, salzig und sauer. Diesem pikant-würzigen Geschmack kam eigentlich nur eine Sojasoße im Test recht nah. Das war die Premium Sojasoße LienYing. Mit ihr waren die Tester am meisten zufrieden. Natürliches Glutamat Glutamat ist in Sojasoßen von Natur aus enthalten, es wird nicht künstlich als Geschmacksverstärker zugesetzt. Glutamat bildet sich beim Brauverfahren (Fermentierung) aus den Zutaten und ist eine wichtige Komponente für den Umami-Geschmack. Bei empfindlichen Menschen kann Glutamat allerdings allergische Reaktionen auslösen. Orientierung beim Kauf Unser Test zeigt, der Preis ist bei Sojasoßen keine Garantie für gute Qualität. Die teuerste Soße in unserer Kostprobe (3,13 € /100ml) bekam die schlechteste Note in Sachen Geschmack. Auch der Hinweis „natürlich gebraut“ auf dem Etikett bietet keine wirkliche Orientierung, denn das stand auch auf den Flaschen der beiden schlechtesten Sojasoßen in unserem Test. Eine gute Nachricht gibt es allerdings für alle, die unter einer Weizenallergie leiden und Gluten nicht vertragen. Inzwischen sind auch glutenfreie Shoyu-Sojasoßen auf dem Markt. In unserer Kostprobe war eine recht gute Bio-Sojasoße glutenfrei.
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