Anmeldung Bitte melden Sie sich für die einzelnen Veranstaltungen unter dem folgenden Link an: www.zeit-stiftung.de/anmeldung/zerreissproben Wir entwickeln uns zu einer zerrissenen Gesellschaft. Der Zusammenhalt schwindet, wenn Werte in Frage gestellt werden und Vertrauen in die Demokratie abnimmt. Trotz des insgesamt hohen Wohlstandsniveaus wächst die Furcht der Deutschen. Das hängt mit Zukunftsrisiken und dem Empfinden zusammen, ungerecht behandelt, fremdbestimmt, nicht gehört und bei weitreichenden Entscheidungen nicht beteiligt oder sogar benachteiligt zu werden. Polarisierungen nehmen weiter zu. Politische Extreme profitieren. Starre Haltungen erschweren den sachlichen Austausch von Argumenten und die Offenheit gegenüber anderen Auffassungen generell. Toleranz, Achtung und Miteinander bleiben auf der Strecke. Dabei gibt es längst Ideen und Vorschläge, diesen Entwicklungen zu begegnen. Warum ist es so schwer, sie umzusetzen? Zerreißproben belasten unsere Gesellschaft – Ausgang offen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Cosima Alessa Oltmann, ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, Telefon 040 41336870 Die Diskussionsabende finden alle im Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2, Hamburg statt. Der Eintritt ist frei. Moderation der Abende: Ulrike Heckmann, NDR Info Eine Zusammenfassung der Diskussion können Sie am darauffolgenden Tag jeweils um 20.30 Uhr in der Sendereihe „Das Forum“ auf NDR Info hören. Zudem wird der Digitalkanal ARD-alpha die drei Veranstaltungen aufzeichnen. NDR Info Die ZEIT-Stiftung und NDR Info wollen aktuelle Belastungsproben und ihre Ursachen benennen und auch Perspektiven diskutieren. Drei Diskussionsrunden thematisieren Gräben in unserer Gesellschaft und fragen nach Brücken und Wegen, diese zu überwinden. NDR Info ist das Informationsprogramm des Norddeutschen Rundfunks mit Nachrichten im Viertelstundentakt und einem breitgefächerten Informationsangebot zu den wichtigsten Themen des Tages: Ob Politik oder Kultur, das Neueste aus der Region, Wirtschaft oder Sport – der Hörer erfährt alles Wissenswerte sofort. Darüber hinaus thematisiert NDR Info gesellschaftliche Entwicklungen und Fragen, die viele Menschen im Alltag bewegen, unter anderem in der abendlichen Diskussionssendung „Redezeit“ sowie am Wochenende im „Feature“ und in der Reihe „Der Talk“. Weitere Informationen und Kontakt unter ndr.de/info Zerreißproben Konflikte, die unsere Demokratie gefährden ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius Joachim Knuth Prof. Dr. Michael Göring Programmdirektor Hörfunk des Norddeutschen Rundfunks Vorstandsvorsitzender der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius Die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius unterstützt die Entwicklung der Zivilgesellschaft. Die unabhängige gemeinnützige Stiftung will Wissen fördern, Kultur bereichern und Kompetenzen stärken. Ihre Förderaktivitäten richten sich auf Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie Bildung und Erziehung, Politik und Gesellschaft und das Bucerius Lab. Flaggschiffe ihres Engagements sind die im Jahr 2000 gegründete Bucerius Law School in Hamburg sowie das 2002 etablierte Bucerius Kunst Forum, das im Herzen der Hansestadt liegt. Weitere Informationen unter zeit-stiftung.de Eine Diskussions- und Sendereihe von NDR Info und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius Fotos: Fotolia (4); Getty Images 16327_info_FLD_Zerreissprobe_Zeitstiftung_Neu.indd 1-3 20.02.17 16:05 1 2 3 Bucerius Kunst Forum Bucerius Kunst Forum Bucerius Kunst Forum Gesellschaft der Abstiegsangst oder der Chancen? Gesellschaft des Auseinanderbrechens oder des Zusammenhalts? Gesellschaft der Extreme oder der Verständigung? Die Möglichkeit des Aufstiegs gehörte zu den zentralen Versprechen der „alten“ Bundesrepublik – und meist wurde es eingelöst: Mehr Kinder als je zuvor studierten, sie hatten es damit „besser als ihre Eltern“. Mittlerweile ist die Fahrstuhlähnliche Mechanik stecken geblieben. Status und Sicherheit sind keineswegs für alle da: Das Heer billiger Servicekräfte ohne berufliche Perspektive wächst. Gleichzeitig entstehen neue Formen der Teilhabe. Gibt es also unerwartete Chancen für eine Gesellschaft auf „Augenhöhe“? Sozialer Ausgleich, möglichst gerecht verteilte Belastungen – mit diesen Zielen wird zwar noch Wahlkampf gemacht. Aber immer weniger Menschen glauben daran, dass sie Wirklichkeit werden könnten: Die Stichworte Wohnen, Rente und Einkommen machen es deutlich. Städtischer Wohnraum wird immer teurer. Selbst mittlere Einkommen sichern nur noch kleine Renten, jüngere Generationen müssen immer mehr für die Alten zahlen. Und die Einkommens- und Vermögensschere öffnet sich weiter. Müssen wir uns damit abfinden? Wo entsteht Solidarität, wie ließe sich die Schere schließen? Die gesellschaftliche Mitte ist in Bewegung geraten. Die Zuwanderung führt einerseits zu starkem Engagement und einer eindrucksvollen Willkommenskultur, andererseits zu Ängsten und Belastungen. Vielfach stehen sich die Seiten mehr oder weniger sprachlos gegenüber – an die Stelle von Argumenten treten Hassbotschaften. Und immer mehr Menschen öffnen sich radikalen und populistischen PolitikAngeboten. Was bedeutet das für die Demokratie? Und wie kann man wieder ins Gespräch kommen? DI 21.03.2017 · 20.00 UHR DI 28.03.2017 · 20.00 UHR Julia Friedrichs Journalistin und Sachbuch-Autorin. Ganz oben oder ganz unten – Blickwinkel und Alltag in unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen sind ihr Thema. Ihre Bücher wie „Gestatten: Elite“, „Wir Erben“ oder „Deutschland dritter Klasse“ haben viele Debatten angeregt. Oliver Nachtwey Soziologe, forscht und lehrt über Arbeit, soziale Gerechtigkeit und Protest. In „Die Abstiegsgesellschaft“ beschreibt er die Furcht vor dem Abseits, aber auch, wie Menschen in neuen Protestformen Teilhabe und Gerechtigkeit einfordern. Christoph Bartmann Leiter des Goethe-Instituts Warschau. Er fragt, welche Folgen es für alle hat, wenn immer mehr Aufgaben an Pizzakuriere, Hundesitter und andere Servicekräfte delegiert werden. „Die Rückkehr der Diener. Das neue Bürgertum und sein Personal“ heißt sein Buch, in dem es auch um Fairness und neue Arbeitsformen geht. 16327_info_FLD_Zerreissprobe_Zeitstiftung_Neu.indd 4-6 DI 04.04.2017 · 20.00 UHR Carolin Emcke früherer Bundesminister und SPD-Vorsitzender. Heute engagiert er sich vor allem für die Interessen älterer Menschen und ist Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO). freie Publizistin, hat sich nicht nur als Krisenreporterin immer wieder mit Gewalt und deren Entstehung auseinandergesetzt. Ihr Buch „Gegen den Hass“ ist ein Plädoyer für Toleranz und Verständigung. 2016 wurde Emcke mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Marcel Fratzscher Oliver Decker Franz Müntefering Wirtschaftswissenschaftler, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). In „Verteilungskampf“ beschreibt er, welche Folgen die wachsende Ungleichheit für Politik und Gesellschaft hat und wie mehr Chancengerechtigkeit erreicht werden kann. Sozialpsychologe und Rechtsextremismus-Forscher. Die Studie „Die enthemmte Mitte“, die er mit verantwortet, zeigt, wie sich antidemokratische Ideologien in bürgerlichen Schichten ausbreiten. Die Analyse mündet in Forderungen nach politischer Bildungsarbeit. Birgit Müller Markus Nierth Journalistin und langjährige Chefredakteurin des Hamburger Obdachlosenmagazins „Hinz & Kunzt“. Sie weiß, wie Armut in einer Metropole konkret aussieht. Zumal die Situation der Obdachlosen seit der Flüchtlingskrise nicht leichter geworden ist. Theologe und Ex-Bürgermeister von Tröglitz. Der Ort in Sachsen-Anhalt geriet 2015 mit offenen Protesten gegen den Bau eines Flüchtlingsheims bundesweit in die Schlagzeilen. Nierth trat nach Gewaltandrohungen gegen ihn zurück. Er plädiert u. a. für neue Werte in Bildung und Erziehung und ein engeres Zusammenwirken von Politik und Bürgern. 20.02.17 16:05
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